Einstieg mit Gebet und persönliche Empfehlung
Ich möchte am Anfang noch einmal gemeinsam mit euch beten. Es ist auch gut für den Kreislauf, wenn ihr kurz aufsteht. So ist man beim Zuhören fitter.
Herr Jesus, wir danken dir von Herzen, dass du wirklich so großartig bist. Dein Werk ist wunderbar, und du bist so kostbar in den Augen deines Gottes und Vaters. Dein Blut ist so wertvoll, dass es alles wegwaschen kann – den ganzen Dreck aus unserem Leben. Bitte hilf uns, anders zu leben. Bitte hilf mir beim Predigen und allen, die zuhören. Danke, dass du da bist. Amen.
Ich möchte noch einmal die Werbung von Wolfgang verstärken, und zwar in Richtung „Nimm mein Leben“. Ich muss sagen, das war sicherlich das Buch, das mich am meisten motiviert hat, damals mit 19 mein Leben dem Herrn zu geben. Ganz, ganz toll. Ich würde jeden von euch ermutigen, es zu lesen.
Als wir eben das Lied gesungen haben: „Von Osten nach Westen, so weit hat er die Sünde von uns entfernt“, habe ich noch einmal daran gedacht, was du beim Einleiten gesagt hast. Wenn wir schon länger auf dem Weg sind, kennen wir das. Ich glaube, wenn wir bald in den Himmel kommen, werden wir so eine unvorstellbare Herrlichkeit sehen, so ein Licht, das wir uns nicht ansatzweise vorstellen können.
Meine Erwartung ist, dass ich dann hineingehe und denke: Wie ist es möglich, dass ich in so einer Herrlichkeit sein darf? Wahrscheinlich werden wir, wenn wir dort ankommen, sehen: Herr, was für einen Wert hat dein Blut in Gottes Augen.
Aber wir sollten das auch jetzt schon wirklich vor Augen haben. Noch einmal zur Erinnerung an unsere Take-Home-Message: Hasse die Sünde, denn sie macht alles kaputt. Und danke, Jesus, dass du uns immer wieder durch dein Blut zu Gott bringen kannst – nie durch eine gute Woche oder weil die Andacht so gut war, sondern weil du angenommen bist, da dein Blut für dich geflossen ist. Nimm das wirklich ganz fest mit.
Gottes Konzept für Heiligung: Identitätswechsel statt Verhaltensänderung
Aber jetzt geht es ja auch irgendwie weiter in unserem Leben. Es soll nicht so bleiben, dass wir immer sündigen, weil wir ja noch Menschen sind. Wir wollen ja nicht fröhlich immer weiter sündigen. Und übrigens, eigentlich geht das auch nicht.
Warum? Denn was ich euch jetzt vorstellen möchte, sind weitere Schritte, sowohl im Römerbrief als auch in unserem Leben, nämlich Gottes Konzept für Heiligung. Wie ändert sich jetzt wirklich unser Leben? Dieses Konzept von Gott geht sehr tief.
Warum? Es geht nicht primär um eine Verhaltensänderung, sondern um einen Identitätswechsel. Was das genau bedeutet, damit ihr das besser versteht, werden wir gleich in Ruhe zusammen durchgehen. Aber merkt euch erst einmal: Es ist ein riesiger Unterschied zu allem, was dir die Welt heute bieten kann.
Wisst ihr, ich habe auch ein bisschen Psychiatrie im Studium gemacht und mit psychologischen Leuten zu tun gehabt. Was die Menschen schaffen in ihrer sündigen Welt: Sie können versuchen, dein Verhalten ein bisschen zu ändern. Wenn du Angst vor Spinnen hast, dann macht man eine Expositionstherapie – von einer kleinen Spinne bis hin zu so einem richtig großen Tier.
Das Ziel dieser Behandlung ist, dass du an deiner Kellertreppe stehen kannst und nicht wie meine Schwiegermutter kreischend hochrennst und den Schwiegersohn um Hilfe rufst. Du kannst stehen bleiben. Du kannst dein Verhalten ändern. Aber das Tieferliegende, die Angst und woher das alles kommt und was das weiterhin kaputt macht, das kannst du nicht ändern.
Die Welt kann das nicht, Gott kann das. Durch veränderte Identität und Gottes Prinzip: veränderte Identität führt zu verändertem Verhalten – und übrigens, Achtung, nicht umgekehrt.
Es gibt unter uns Christen auch den Trend: Kommt jemand neu in die Gemeinde, dann muss ich ihn in alle Dinge einnorden, die ich so ein bisschen kenne – Klamotten, Verhaltensweisen, Art zu beten und so weiter. Und dann wird das schon ein guter Christ sein. Das ist völliger Quatsch.
Gott verändert euch innerlich, und dann kommt ein anderes Verhalten außen heraus.
Das Bild von Adam und Christus als Familienoberhäupter
Ein Freiburger Bruder wird jetzt grinsend vor dem Livestream sitzen, weil ich sein Zitat übernommen habe, das er mir vor zwei Tagen geschickt hat. Es stammt von Matthias Claudius: „Der Mond ist aufgegangen.“ Kennt ihr ihn? Ich kannte ihn vorher kaum, aber dieses Lied hat ihn bekannt gemacht. Das Zitat passt sehr gut zum Römerbrief. Es lautet sinngemäß: Der Mensch muss gebessert werden, und zwar nicht von außen. Man trägt ja nicht am Zeiger, damit das Werk in der Uhr richtig geht, sondern man bessert das Werk in der Uhr, damit der Zeiger richtig gehen kann.
Darüber wollen wir jetzt auch mit modernerer Wortwahl sprechen. Die Bibel sagt Ähnliches, zum Beispiel in Galater 5: „Wenn wir durch den Geist leben, lasst uns auch durch den Geist wandeln.“ Da ist also etwas Innerliches passiert, und das soll sich im Leben zeigen.
Um zu erklären, was da genau passiert ist, möchte ich mit euch ein paar Folien durchgehen, die idealerweise gleich angezeigt werden. Wir machen jetzt einen Schnelldurchgang durch Römer 5 bis 8. Das in 34 Minuten ist eine Herausforderung, aber wir lesen nicht den ganzen Bibeltext, sondern nur auszugsweise hier und da.
Im ersten Teil des Römerbriefs wurde darüber gesprochen, wie dein ganzer Sündenballast weggesprengt wird und du gerecht vor Gott bist. Jetzt geht es um etwas Tieferliegendes: Woher kommen eigentlich all die Sünden? Dazu schauen wir uns ein Bild an.
Römer 5 zeigt uns, wenn ihr den Text lest – ich empfehle euch, die Kapitel in den nächsten Tagen mal ganz zu lesen, am besten Römer 1 bis 8 – dass immer wieder Adam und Christus gegenübergestellt werden. Das habe ich hier durch zwei Kreise dargestellt. Ihr könnt euch das vorstellen wie ein Familiencamp: Unten ist eine Familie, oben eine andere.
Wir nennen diesen Bereich hier unten die erste Schöpfung, und den Bereich oben die neue Schöpfung. Diese Familie unten hat ein Oberhaupt, und Römer 5 sagt klar: Das ist Adam. Die Familie oben hat ebenfalls ein Oberhaupt, nämlich Christus.
Wahrscheinlich ist alles auf der Folie sehr klein, das ist nicht schlimm. Ich kommentiere alles, was ich einblende, auch wenn ihr es nicht immer ganz lesen könnt.
Adam hat etwas Schlimmes getan. Durch seine Entscheidung zu sündigen – und interessant ist, wer die Frucht gegessen hat: die Frau – kam die Sünde in die Welt. Römer 5 sagt: „Durch Adam ist die Sünde in die Welt gekommen.“ Er trägt die letzte Verantwortung. Das ist auch ein starker Appell an uns Männer: Verantwortung übernehmen, denn Gott sieht das so.
Durch diesen Sündenfall ist etwas Schreckliches passiert: In diese ursprünglich gut und schön geschaffene Welt ist der Tod eingezogen. An dem Tag, an dem du von der Frucht isst, musst du sterben. Gott hält sich an alle seine Zusagen – sowohl an die, die uns gefallen, als auch an die, die uns weniger gefallen.
Die Tat von Adam hat Folgen: Der Tod beherrscht jetzt alles und durchdringt alle, die von Adam abstammen.
Demgegenüber steht in Römer 5 Christus. Durch eine Gnade oder Gnadentat, oder wie es später heißt, durch eine Gerechtigkeit, hat er eine Tat vollbracht, die nicht Tod, sondern Leben gebracht hat.
Die Zugehörigkeit zu Adam oder Christus und die Rolle des Gesetzes
Jetzt stellt sich die Frage: Es gibt diese Familien mit ihren Oberhäuptern – was ist nun mit uns?
Am Anfang von Römer Kapitel 5 werden diese Familien und ihre Oberhäupter vorgestellt, genau genommen in Römer 5,12 bis 21. Wie kommt man denn in diesen Kreis hinein?
Hier unten, und das ist ganz wichtig, damit ihr die Welt richtig versteht: Ihr werdet von allen pädagogischen Fehlkonzepten geheilt sein, wenn ihr die folgende Folie gut im Auge behaltet.
Wir kommen durch die leibliche Geburt in diesen Kreis. Das heißt, wir sind einfach Kinder unserer Eltern, wachsen in einer Gebärmutter heran und kommen auf verschiedenen Wegen zur Welt – sei es durch Kaiserschnitt oder auf natürlichem Wege. In dem Moment erleben wir eine körperliche Geburt und sind Nachkommen Adams.
Was passiert dadurch? Gott sagt, dass wir mit der Geburt die Natur Adams erben. Genetisch sind wir Mitglieder eines gefallenen Menschengeschlechts. Jeder Mensch wird als Sünder geboren.
Übrigens steht in Römer 5,12: „Der Tod ist zu allen Menschen durchgedrungen, weil sie alle gesündigt haben.“ Es heißt also nicht einfach, „Ich kann ja gar nichts machen, weil ich von Adam abstamme“, sondern jeder Mensch trägt auch Verantwortung und Schuld – er hat gesündigt.
Wenn jemand fragt: „Das stimmt doch alles nicht mit der Sünde“, dann sollte er einfach nur die Welt anschauen: Gibt es Tod in der Welt? Überall ist der Tod präsent. Findet das ein Mensch schön?
In der Pause hat mich jemand gefragt: „Wie siehst du das als Arzt mit Krankheiten?“ Nein, kein Mensch findet den Tod schön. Als Ärzte kämpfen wir dagegen, dass Menschen sterben. Wir weinen an Gräbern. Gott hat uns nicht so geschaffen, dass wir gern sterben wollen. Das ist eine ganz unnatürliche Sache und ein Beweis dafür, dass die Sünde in der Welt ist.
Nun haben wir hier oben, nur der Vollständigkeit halber, noch etwas: im Römerbrief steht nicht ganz so geistlich die „Geburt“, wir kommen später noch dazu, wie man hier oben hineinkommt – als Gegenstück zur körperlichen Geburt.
Hier unten ist noch etwas ganz Wichtiges: Ein Pfeil mit der Aufschrift „Gesetz“. Warum? In Römer 5,20 steht: „Das Gesetz aber kam hinzu, damit die Übertretung überströmend würde.“
Was ist das Gesetz? Es richtig zu verstehen, hilft dir, keinen gesetzlichen Lebensstil zu entwickeln. Dazu kommen wir später noch.
Aber merkt euch an dieser Stelle: Wozu hat Gott das Gesetz gegeben? In Römer 3,20 steht: „Durch das Gesetz kommt Erkenntnis der Sünde.“
Bestenfalls hat mal jemand gesagt: Das Gesetz ist Gottes Forderung an einen Nachkommen Adams, gerecht zu leben. Das Gesetz bewirkt keine Veränderung, egal ob ein Mensch hier oder dort steht. Es zeigt nur, wie man leben soll.
Deshalb ist es wichtig, dass dieser Pfeil hier unten ist. Das Gesetz kann unser genetisches Problem nicht lösen – dass wir hier herauskommen und sündigen, weil wir Sünder sind.
Das Problem von dir ist: So wie du geboren bist, gehörst du in diesen unteren Kreis hinein. Das Gesetz wirkt wie eine Lampe, die zeigt, was alles schmutzig ist. Aber es kann den Schmutz nicht wegwaschen.
Übrigens würde es nicht einmal etwas bringen, den Schmutz immer wieder wegzukehren – also Vergebung zu erhalten. Du hast wieder gesündigt, gehst zu deinen Eltern, sagst „Es tut mir leid“, und bekommst Vergebung. Das kommt immer wieder vor, aber es ändert nichts an deinem Problem, dass du ein Nachkomme Adams bist.
Paul Washer hat einmal gesagt: „Jeder Mensch auf diesem Planeten ist entweder in Adam und verdammt oder in Christus und gerechtfertigt.“
Ein Kind mag in einem christlichen Elternhaus aufwachsen, ein Mensch mag in eine biblische Gemeinde gehen, aber solange beide nicht in Christus sind, haben sie keine Hoffnung und sind ohne Gott in der Welt.
Das ist ganz, ganz wichtig. Es zeigt den fundamentalen Unterschied: Adam oder Christus.
Die neue Schöpfung in Christus und der Weg aus Adams Welt
Und jetzt habe ich der Vollständigkeit halber etwas vorbereitet, damit ihr das gleich mitnehmen könnt, wenn wir nach Römer 6 gehen. Ich habe hier etwas eingefügt, was nicht direkt im Text steht. Es ist ein blauer Pfeil, der aus der Ewigkeit, also von oben, kommt. Dort kommt jemand in unsere Welt hinein: Jesus Christus. Er wird Mensch, stirbt hier und steht wieder auf. Jetzt lebt er als Mensch im Himmel.
Christus ist der erste Mensch, der in einer neuen Schöpfung lebt. Das ist für uns jetzt vielleicht ein bisschen abstrakt. Wie können wir uns das vorstellen? Ihr könnt euch vorstellen, dass es eine physische, materiell anfassbare Welt gibt. Und es gibt eine himmlische Welt, in der der Mensch Jesus lebt. Wenn du jetzt in den Himmel gehen würdest, würdest du Jesus als Mensch sehen.
Es ist eine unfassbar großartige Sache, dass Gott etwas mit sich selbst gemacht hat. Er ist zusätzlich Mensch geworden und in Jesus für alle Ewigkeit Mensch geblieben. Stell dir das mal vor! Seit zweitausend Jahren gibt es einen Menschen im Himmel.
Wenn wir jetzt darüber reden, dass wir dorthin kommen, sprechen wir nicht von etwas Physischem oder Körperlichem. Ich möchte euch die Erwartung etwas nehmen: Ich kann mir keinen Zaubertrank verteilen, mit dem wir plötzlich alle in eine himmlische Welt gebeamt werden. Das passiert nicht. Ihr werdet weiterhin hier sitzen, das verspreche ich euch – zumindest bis heute Abend, oder wenn der Herr noch nicht kommt.
Aber innerlich, geistlich ist es möglich, dass man irgendwie schon hier oben lebt. Und jetzt stellt sich die Frage: Wie kann das in unserem Leben passieren? In Römer 5 haben wir Fakten gesehen: Es gibt diese Welt mit Adam als Oberhaupt und diese Welt mit Christus. Dort sind Sünder, hier im anderen Bereich sind Menschen gerecht gesprochen, das steht wunderschön da. Aber wie komme ich von der unteren Welt in die obere? Wie löst Gott das Dilemma der Adamwelt?
Dazu müssen wir nach Römer 6 gehen. Lesen wir ein paar Verse zusammen:
Römer 6,1: Was sollen wir nun sagen? Sollen wir in der Sünde verharren, damit die Gnade überströme? Das sei fern! Wir, die wir der Sünde gestorben sind, wie sollten wir noch darin leben? Oder wisst ihr nicht, dass wir alle auf Christus Jesus getauft worden sind, auf seinen Tod getauft? So sind wir nun mit ihm begraben worden durch die Taufe auf den Tod, damit, wie Christus aus den Toten auferweckt worden ist durch die Herrlichkeit des Vaters, so auch wir in Neuheit des Lebens wandeln.
Denn wenn wir mit ihm eins gemacht worden sind in der Gleichheit seines Todes, so werden wir es auch in der seiner Auferstehung sein. Wir wissen nämlich, dass unser alter Mensch mitgekreuzigt worden ist.
Die Bedeutung der Taufe und der Tod mit Christus
Mal bis hierhin erst mal. Wenn wir nach Römer 6 gehen, habt ihr, glaube ich, gemerkt, dass es sehr stark um den Tod geht – den Tod von Christus.
Jetzt lesen wir noch einmal Vers 10, übrigens hier: Was Christus gestorben ist, Römer 6, Vers 10, ist er ein für allemal der Sünde, also der Sünde gegenüber, gestorben. Was er lebt, lebt er Gott. So auch ihr. Er rechnet damit oder kalkuliert damit, dass ihr der Sünde tot seid, Gott aber lebendig in Christus Jesus.
Warum geht es so stark um den Tod? Deswegen hier dieses fette Kreuz im unteren Kreis. Der Tod ist ganz wichtig, weil Gott sagt: Nur durch den Tod kann die Sünde überwunden werden. Mach dir bewusst: Der Typ, der hier unten lebt, der muss sündigen den ganzen Tag, er kann nicht anders – jeder Nachkomme von Adam.
Und wie besiegt Christus die Sünde? In Römer 6 steht, was wir eben gerade gelesen haben: Er ist der Sünde gegenüber gestorben. Boah, das ist schwierig, ne? Ein Paulusbrief ist schon hardcore, muss man sagen. Aber lasst euch ein bisschen darauf ein, wirklich jetzt gut mitzudenken, denn das ist ganz fundamentale Theologie, die biblische Lehre.
Also er sagt, Christus ist hier runtergekommen, sozusagen, und er ist gestorben gegenüber der Sünde. Deswegen dieses fette Kreuz. Und er zeigt damit: Der Tod ist Gottes Lösungskonzept, um die Probleme der Menschheit zu lösen. Denn nur durch den Tod kommt man hier unten raus, nur durch den Tod kommt man zu echtem Leben. Das Kreuz ist sozusagen Gottes ultimatives Rettungsmittel.
Was heißt das jetzt für uns konkret? Müssen wir alle sterben? Es redet die ganze Zeit vom Tod, Christus ist gestorben. Christus hat, ich zeige es nochmal hier, mit der Sünde nichts mehr zu tun, weil er gegenüber ihr, gegenüber dem Reich gestorben ist. Er lebt jetzt woanders.
Jetzt fängt Römer 6 an in dem Kapitel mit dem Thema: Ja, wie kann man frei werden von der Macht der Sünde? Mit dieser Frage: Sollen wir in der Sünde verharren, damit die Gnade überströme?
Da ist die Logik so: Die reden vorher darüber, ach, da gibt es einen anderen Bereich in Christus, und da können Menschen sein, und da ist die Gnade überströmend geworden, hier oben, wunderbar, Menschen, die können irgendwie hier sein, super. Sondern da sagt jetzt jemand: Ah, ja, dann wäre es doch super, wenn ich mehr sündige, dann sieht man doch, wie großartig Gottes Gnade ist. Gott vergibt den ganzen Tag, immer wieder, sündige fröhlich weiter.
Und dann sagt Paulus, Heiliger Geist: Stopp, das ist unmöglich. Warum? Weil das total konträr zu dem ist, was mit dir bei der Bekehrung passiert ist. Und bei dir mit der Bekehrung ist etwas passiert, was du am Anfang nicht so verstehst, wenn du dich frisch bekehrst. Aber schön wäre es, wenn ihr das heute versteht.
Was ist denn jetzt mit uns passiert? Hier kommt ein kleiner Pfeil aus diesem kaputten Adamsbereich zum Kreuz, und das zeigt diese Bewegung: Du Mensch, du tust Buße, du merkst das Leben da unten in der Sünde. Ich will's nicht mehr, ich muss was ändern, ich kehre um. Und dann hast du eine Begegnung mit dem Kreuz, Glauben, und dann passiert etwas: Gott sagt dir, dann stirbst du mit Christus.
Und das ist eigentlich die entscheidende Neuigkeit, die wir jetzt in Römer 6 haben und die so schwierig für uns ist. Den ersten Teil vom Römerbrief können wir ganz gut verstehen: Christus stirbt für uns. In Römer 6 sterben wir mit Christus. Es passiert beides bei der Bekehrung, es passiert beides durch das Kreuz.
In Römer 3, was wir vorhin hatten, erleben wir Rechtfertigung – sie bringt Befreiung von Sünden. Gott sagt: Du bist jetzt in Position, in Stellung, ich sehe dich als gerecht. Alles ist weggenommen von dir, die ganze Last, ich sehe nicht mehr, dass du gesündigt hast.
In Römer 6 finden wir diese Identifikation, die Einsmachung mit Christus, und das bringt Befreiung von der Sünde.
Weißt du, was ich hier klar machen will? Ohne Kreuz, und wenn du nicht hier unten irgendwie zum Kreuz kommst, gibt es keinen Ausweg für Adams Kinder. Nur an diesem Kreuz wirst du befreit, nur durch deinen eigenen Tod.
Und um das mal ein bisschen plastisch zu machen: Wisst ihr, das ist ganz konträr zu allen Weltanschauungen, die ihr sonst hört. Wisst du, was Weltanschauungen machen? Sie sehen, hier unten gibt es ein Problem. Das realisieren ja Philosophen und Psychologen auch. Und dann versuchen sie, mit ihren eigenen Kräften, die sie so haben, den unteren Kreis irgendwie zu verbessern, zu sozialisieren.
Und weißt du, was sie dafür nutzen? Zum Beispiel religiöse Werke. Man muss mal ein bisschen in die Kirche gehen und da eine Kerze anzünden und mal irgendeine gute Predigt vielleicht hören. Das hindert dich, dass du nicht ganz so roh wirst und so viel sündigst. Oder Ethik, heutzutage Bildung, Wissenschaft, Aufklärung – sowas machen wir doch nicht mehr, wie die alten Völker, die sich da abgeschlachtet haben.
Wir sind doch aufgeklärte Leute. Wir schlachten nur noch Babys im Mutterleib ab oder erfinden Gaskammern und schreckliche Folterinstrumente, übrigens im zwanzigsten Jahrhundert, zweihundert Jahre nach der Aufklärung.
So, das Ding ist gescheitert. Leute, das Ding ist gescheitert.
Und wenn ihr mal mit Menschen über das Evangelium redet, dann fragt sie doch mal ehrlich vorher. Ihr müsst nicht direkt mit den Hardcore-Sachen, mit Gott und Teufel, Bekehrung und allem so anfangen. Redet mal einfach so mit ihnen. Und dann fragt mal, wo gibt es in dieser Welt jemals eine entscheidende Änderung von den Problemen, die wir haben.
Wir leben, wir haben so viele Möglichkeiten, auch technisch. Was machen wir? Die Leute sitzen in Schützengräben der Ukraine und holen da Katzen hin, weil sie so nass sind, dass Mäuse ihre Klamotten zerfressen. Und denen gehen bald die Männer aus in einem Land, das nicht weit entfernt ist von uns.
Das ist unsere Welt, und sie ist kaputt und hoffnungslos verloren. Alle Ismen – Humanismus, Kommunismus, Sozialismus – alle gescheitert. Warum? Sie können nur mit der Sache hier herumdealten, die sie hier unten haben.
So, und Gott macht etwas ganz anderes. Gott verbessert nicht diese alte Welt, sondern er macht etwas ganz Neues, indem er dich nämlich – und jetzt kommen hier so ein paar, das ist zu klein, ich lese euch vor – hier steht „mitgestorben“ und dann geht hier ein Pfeil vom Kreuz hoch, und der ist ganz bewusst parallel zu Christus.
Mitgestorben, mitbegraben und dann zwei Begriffe aus Epheser und Kolosser: mit auferweckt und mitleben.
Was möchte ich euch damit klarmachen? Die einzige Möglichkeit, dass du ausbrechen kannst aus dieser kaputten Welt, ist, dass du stirbst. Und das hat Gott gemacht mit dir, als du dich bekehrt hast, egal ob du dir dessen schon bewusst bist.
Gott hat dich rausgeholt aus dieser Welt, indem er dich nämlich zusammengebunden oder zusammenwachsen hat lassen mit Christus.
Lesen wir bitte noch mal Römer 6, Vers 5: „Wenn wir mit ihm eins gemacht worden sind ...“ In der Elberfelder CSV 2005 Version steht in der Fußnote Nummer 9 wörtlich „zusammengewachsen“, wie eine Pflanze. Kennt ihr das, die irgendwo so am Geländer hochwächst, die so rankt, oder zwei miteinander, zwei Triebe, die so zusammenwachsen? So ist das gemeint.
Und das ist ganz wunderbar. Ich habe ja gesagt: Identifikation. Das habt ihr im Bibeltext schon gefunden, Vers 4 habe ich mir mal unterstrichen: „So wie Christus ...“ und dann kurz später „so auch wir“. Also was Gott mit Christus als Mensch gemacht hat, das hat er auch mit dir gemacht.
Die Hoffnung über den Tod hinaus und die Bedeutung der Taufe
Jetzt haben wir schon viel über den Tod gesprochen. Wäre der Tod das letzte Wort, dann hätten wir etwas wie im Hinduismus. Wisst ihr, die Hinduisten sehen auch, dass der Kreis hier kaputt ist. Sie sagen, wir müssen unsere Existenz oder unser Bewusstsein auflösen, wir müssen aus diesem elenden Zirkel von Wiedergeburten ausbrechen.
Der höchste Zustand der Meditation ist, wenn du dich einfach daneben setzen kannst und dir alles egal ist – auf gut Deutsch. Das ist die Hoffnung, die solche Leute haben. Da stirbt jemand neben dir auf der Straße, aber es berührt dich nicht mehr so stark, weil du auf eine höhere Stufe gekommen bist.
Hey Leute, was für ein Elend! Wisst ihr, wie genial das Christentum ist? Es hat viel mehr zu bieten, als einfach nur das Ende. Es geht ja weiter. Wir dürfen jetzt in einer neuen Welt leben.
Warum aber so viel Tod im Römerbrief? Warum beim Thema „no turning back“ die Sünde überwinden? Warum so viel Tod? Denn der Tod zeigt, dass du einen krassen Abschluss mit der unteren Welt gemacht hast. Und das ist meines Erachtens die ganz zentrale Aussage: Ein Christ hat durch seine Bekehrung den brutalsten Abschluss mit seiner alten Existenz gemacht, den man sich vorstellen kann.
Das sehen wir sehr stark in der Taufe. Die Taufe wird hier noch ein bisschen nebenbei erwähnt, wie ein Ortsschild. Wenn du dich bekehrst, sagst du Tschüss zu diesem alten Leben, zu dieser Welt, und Hallo zu Jesus. Du gehst in seine neue Welt.
Die Taufe zeigt das im Römer 6 sehr deutlich. Dort heißt es: Bei der Taufe wird illustriert, wie du ins Wasser gehst – so bist du begraben mit Christus. Das Letzte, was die Welt von dir sieht, ist ein Grab. Die Taufe ist sozusagen die unmissverständliche Abschiedserklärung eines Menschen an diese Welt.
Und wisst ihr, was unser Problem ist? Wir kennen das nicht mehr so. Ich bin in einem christlichen Elternhaus bekehrt worden. Da war man froh, wenn ich irgendeinen hellen Straßen-Zettel mitgelesen habe und nicht eingeschlafen bin. Dann sagte man, er ist wahrscheinlich bekehrt. Danach kam die Karriereleiter in der Gemeinde. Irgendwann hieß es, jetzt müsste man eigentlich mal getauft werden.
Dann wurde ich in so eine Badewanne gequetscht. Ich war schon damals groß gewachsen und habe, glaube ich, gar nicht ganz reingepasst. Deshalb ist auch noch viel Fleisch zurückgeblieben. Aber das war damals wirklich bei mir so. Es war ein bisschen schräg alles, muss ich sagen. Dann hieß es: Ja, jetzt können wir uns taufen lassen. Irgendwann kam das Abendmahl. Ich habe gar nicht verstanden, was da steht.
Was meint ihr, was das für einen Menschen in einer Kultur bedeutet, vielleicht auch in China oder anderswo? Dort ist klar: Wenn du dich taufen lässt und danach im Dokument Christ genannt wirst, kann es sein, dass du keinen Studienplatz mehr bekommst. Die Leute haben verstanden, dass sie mit dieser Taufe gestorben sind.
Und wir hier? Wir sagen manchmal: Ja, ich bin schon an Jesus. Aber eigentlich leben wir doch irgendwie gerne noch hier unten. Das ist dieser Gedanke: Kann man nicht ein bisschen sündigen? Das ist doch super, wir haben doch so viel Vergebung und Gnade. Die ganzen Lieder sind voll davon: Danke für deine Barmherzigkeit, für deine Gnade, ich erlebe das immer wieder neu.
Aber Gott sagt: Nein! Das wäre völlig pervers – weißt du, was pervers heißt? Natürlich gegen das, wie es eigentlich gedacht ist. Gott hat gesagt, es ist so gedacht bei deiner Bekehrung, dass du hier oben hinkommst, mit Christus zusammenwächst und nicht weiter hier unten lebst.
Deshalb die rhetorischen Fragen im Römerbrief: Du gehörst nicht mehr zu Adam, also solltest du nicht mehr leben wie sein Kind. Merke dir das! Und deshalb heißt es hier, übrigens in Römer 6, Vers 4: So auch wir in Neuheit des Lebens wandeln.
Das ist schon ein Ausdruck, der dieses neue Leben, dieses Mitleben zeigt: Neuheit des Lebens. Paulus hätte, wenn er heute geschrieben hätte, wahrscheinlich „neuer Lifestyle“ gesagt. Das ist genau dasselbe: eine neue Art zu leben.
Und damit sollt ihr in Vers 11 rechnen, ihr sollt kalkulieren, dass das so ist.
Die Herausforderung des Glaubens an die neue Identität
So, jetzt kommt ein wichtiger Punkt. Glaubst du das?
Jetzt nenne ich dir ein Beispiel: Annika, ne? Oder Judith, so ähnlich. Judith sitzt in der ersten Reihe. Sie hat sich irgendwann bekehrt, aber nichts ist an ihr äußerlich passiert. Sie hat denselben Körper wie vorher, lebt im selben Haushalt, die Geschwister sind genauso nervig. Hast du Geschwister? Die Eltern sind vielleicht manchmal schwierig, der Freundeskreis auch.
Und jetzt erzählt hier jemand: Wenn wir uns bekehrt haben, waren wir vorher unten, jetzt sind wir oben. Deswegen muss ich dich fragen: Wenn ich dir das so sage, dass es in Römer 6 steht – glaubst du das? Oder besser: Glaubst du das wirklich?
Jetzt sagt dir bestimmt jemand: „Ah, das ist mir ein bisschen theoretisch, ein bisschen schwierig, ein bisschen abstrakt. Das kann ich ja gar nicht so fühlen.“ Hast du jemals in deinem Leben Vergebung gesehen? Du bist zu Gott gekommen und hast gesagt: „Ich habe meine Schwester angeschrien, das war falsch.“ Du bekennst das. Oder: „Ich habe so einen schlechten Film geguckt mit irgendwelchen Sexszenen, das war falsch.“ Du bekennst das auch.
Kannst du sehen, dass Gott dir dann vergibt? Nein, oder? Das kann man nicht sehen. Aber Gott sagt, dass es so ist. Wir haben das Lied eben so gesungen: Wenn wir unsere Sünden Gott bekennen, kannst du fühlen, dass Gott sagt: „Du bist für gerecht erklärt.“ Das meint Rechtfertigung. Du bist öffentlich gerecht hingestellt.
Wenn ein Gerichtssaal wäre, hieße das auf einmal: „Hey, der Typ hat keine Schuld mehr auf sich, da ist alles okay. Er kann einfach frei rausgehen aus dem Gerichtssaal.“ Kannst du das fühlen? Nein. Mir sind wenige Christen begegnet, die gesagt haben: „Ich glaube das nicht.“ Doch, das ist klar, das muss man glauben. Das hat ja Gott gesagt in Römer 1 bis 5.
Wisst ihr, mit Christus gestorben sein ist genauso unsichtbar wie Rechtfertigung, aber genauso real. Das ist mir sehr wichtig. Es ist auch eine Sache, die du glauben musst, aber sie ist genauso Fakt wie die ersten Sachen vom Römerbrief, die wir ein bisschen leichter verstehen.
Die Beziehung zum Gesetz und das Problem des sündigen Fleisches
Nach Römer 7 zeigt der Anfang des Kapitels ein Bild von einem unauflöslichen Eheverhältnis. Im Vergleich dazu beschreibt Paulus unser Verhältnis zum Gesetz als Christen. Vers 4 lautet: „So seid auch ihr, meine Brüder, dem Gesetz gestorben durch den Leib Christi, damit ihr einem anderen angehört, dem, der von den Toten auferweckt ist.“
Römer 7 beginnt also mit der Beziehung zum Gesetz. Danach folgt ein Abschnitt, den viele kennen. Dort erzählt jemand von seiner menschlichen Erfahrung. Er hat eine Erleuchtung erfahren, kommt vom Jugendtag und sagt: „Boah, super, ich will jetzt wieder mehr für Jesus leben.“
Dann beginnt er in Vers 14 zu sprechen: „Denn wir wissen, dass das Gesetz geistlich ist; ich aber bin fleischlich, unter die Sünde verkauft.“ Er meint damit: „Ich verstehe mein Verhalten nicht, ich checke nicht, was in meinem Christenleben passiert. Warum? Nicht das, was ich will, tue ich, sondern das, was ich hasse, das übe ich aus.“
Er fährt fort: „Wenn ich das tue, was ich nicht will, stimme ich dem Gesetz zu, dass es recht ist.“ Das Gesetz sagt ja: „Du bist ein Sünder.“ Und er sagt: „Ich sündige oft, das Gesetz hat Recht.“ Nun vollbringt aber nicht mehr ich es, sondern die in mir wohnende Sünde. Denn er weiß: „In meinem Fleisch wohnt nichts Gutes. Das Wollen ist da, aber das Vollbringen des Rechten finde ich nicht.“
Er beschreibt weiter: „Nicht das Gute, das ich will, tue ich, sondern das Böse, das ich nicht will.“ Wenn er das tut, vollbringt nicht mehr er es, sondern die Sünde, die in ihm wohnt. Er erkennt ein Prinzip: Obwohl er das Rechte tun will, ist das Böse in ihm vorhanden. Er hat Wohlgefallen am Gesetz Gottes nach dem inneren Menschen, aber ein anderes Gesetz in seinen Gliedern widerspricht dem Gesetz seines Sinnes. Es kämpft dagegen und bringt ihn in Gefangenschaft unter das Gesetz der Sünde, das in seinen Gliedern ist.
Er schließt mit der Frage: „Ich elender Mensch, wer wird mich retten von diesem Körper des Todes?“
Römer 7 beginnt also mit dem Gesetz. Warum? Weil wir denken könnten: „Wenn wir jetzt neue Menschen sind, müssen wir besser leben, also neue Vorsätze fassen.“ Silvester kommt bald, man kann es wieder versuchen und spätestens an Dreikönig kläglich scheitern.
Der Gedanke ist: Wenn du sagst, wir sind nicht mehr unter dem Gesetz, dann steht doch schon in Römer 6, Vers 15: „Man sündigt doch bestimmt mehr, wenn man nicht unter dem Gesetz ist.“ Wenn du die Gebote und das Ganze, was dich einschränkt, wegnimmst, machen die Leute alles, was sie wollen. Kennt ihr das aus Gemeinden? Wenn es keine Gemeindeordnung gibt, macht jeder, was er will. Stell dir vor, die Mädchen ziehen sich an, wie sie wollen. Wo landen wir da?
Wir brauchen viele Gesetze, auch in der Gesellschaft, um das Böse einzudämmen. Paulus sagt: Das ist nicht Gottes Ansatz. Das ist für uns schwer zu verstehen. Wir sind viel religiöser, als wir denken. Wir mögen Regeln. „Gib mir vier Regeln, dann bin ich gut.“
Um das zu erklären, kommt Paulus auf das Beispiel der Ehe. Er sagt kurz: Ehe heißt lebenslang aneinander gebunden. Der einzige Ausweg aus der Ehe ist der Tod eines Partners. Dann sagt er: Deine Beziehung als Christ zum Gesetz ist ähnlich. Der einzige Ausweg ist, wie bei der Ehe, dass ein Partner stirbt.
Wer ist gestorben? Das Gesetz? Nein, das Gesetz bleibt bestehen, wie eine Lampe. Aber du bist gestorben. Du bist nicht mehr hier unten, sondern oben. Paulus erzählt: Das ist tragisch mit dem Gesetz. Warum? Es hilft nicht, heiliger zu werden oder weniger zu sündigen. Es stimuliert nur die Sünde in mir, weil ich ein gefallener Mensch bin. Wenn mir jemand die Gebote Gottes sagt, reizt mich das erst recht, wie bei Kindern, die gerade erst rebellieren.
Paulus spricht oft von „ich“ und „mir“, weil er seine menschliche Erfahrung schildert. Er sagt: Vergiss das Gesetz, vergiss, dass es dir helfen kann, heiliger zu leben. Der Tod ist die härteste Trennlinie. Du bist nicht mehr in Adam und damit nicht mehr im Bereich, wo das Gesetz wirkt.
Ich möchte dazu etwas Praktisches sagen: Meine Erfahrung unter Christen ist, dass wir große Schwierigkeiten haben, das richtig zu verstehen. Das Gesetz richtet sich an Menschen, die keine Lust haben, das zu tun, was das Gesetz sagt. Ein Mensch, der in Adam lebt, hat keinen Bock auf „Lüge nicht“, „stehle nicht“, „brich nicht die Ehe“, „liebe deinen Nächsten wie dich selbst“, „begehre nicht das, was deinem Nachbarn gehört“.
Aber durch äußeren Druck kann er dazu gezwungen werden. Das ist typisch Religion: Sei gehorsam, ohne dass es aus einer Beziehung kommt. Mach einfach. Wenn du so zu anderen Christen kommst, auch zu Jugendlichen, mit diesem Prinzip des Müssens, und es oft um Äußerlichkeiten geht, forderst du die Adamsnatur heraus. Du sagst: „Reiß dich zusammen, so hat man nicht zu leben.“
Ich kannte jemanden, der immer sagte: „Das hat ein Christ nicht zu tun.“ Er meinte es nicht böse, aber es war schade. Das ist nicht die Sprache des Neuen Testaments. Ich werde Christen nicht mehr ermutigen, Dinge zu tun, zu denen sie eigentlich keine Lust haben.
Weißt du warum? Wenn jemand wirklich Christ ist, dann ist er mit Christus gestorben und lebt in einer anderen Welt. Dann will er gern das Gute tun.
Vielleicht gibt es hier eine Zweiteilung: Hast du Lust, das Gute zu tun? Willst du nicht mehr sündigen? Dann brauchst du kein Gesetz. Darum geht es auch heute Nachmittag noch weiter, wie das geht.
Hast du aber keine Lust, das Gute zu tun? Genießt du es, dich in der kaputten Adamswelt auszutoben? Dann musst du dich erst mal bekehren. Du musst zum Kreuz gehen und sagen: „Öffne mir die Augen, damit ich erkenne, wie pervers und kaputt das alles ist.“
Du streckst dich ja gar nicht nach Gott und seiner Herrlichkeit aus. Dann brich vor dem Kreuz zusammen und erlebe, dass Gott dich da rausholt.
Die Spannung zwischen Sein und Tun im Christenleben
Jetzt, wie das ganz praktisch funktioniert, darf ich uns schon mal ein bisschen vorgreifen. Das machen wir wahrscheinlich am Nachmittag, das ist dann wahrscheinlich der dritte Vortrag. Aber zuerst müsst ihr erst einmal dieses Konzept der Bibel verstehen.
In Römer 7 führen wir etwas Neues ein, ein Männchen, denn das ist unsere Lebenspraxis. Hier unten ist es ja so – das war jetzt ein bisschen abstrakt: Position, Stellung, Natur, Identität. Also, nimm mal an, du bist hier dieses Männchen.
Wenn wir jetzt weitergehen, sehen wir zwei verschiedene Sachen: Der obere Kreis spricht von dem, was wir sind, unserem Sein. Der untere Kreis spricht von unserem Tun. Und da seht ihr, das ist unterschiedlich.
Jetzt kommen wir zu unserem Alltag: Warum sündige ich noch als Christ? Ich dachte, der Christ lebt oben, in diesem Sein. Ja, dann habe ich wahrscheinlich zwei Identitäten, oder? Genau das sagt die Bibel nicht. Die Bibel sagt meines Erachtens, dass wir in unserem Tun noch etwas anderes erleben als unser Sein.
Das Sein ist das, was Gott sagt, was wir sind. Das Tun ist unsere praktische Erfahrung, was wir leider jeden Tag machen. Gottes Ziel ist, dass das Tun immer mehr wie das Sein wird.
Jetzt gibt es hier unten so ein Prinzip, das dich in deinem Tun immer wieder nach unten zieht. Das nennen wir mal Naturgesetz, und das ist wie Schwerkraft. Die Bibel nennt es das Gesetz der Sünde und des Todes.
Du merkst: Ach, ich kann noch sündigen. Da hast du so eine Andockstelle, wo du immer wieder runtergezogen werden kannst, doch so zu leben. Was ist diese Andockstelle in deinem Leben? Die Bibel nennt es Fleisch.
Mein Fleisch, das in mir ist – ah Moment, das ist mein Fleisch –, hat er gesagt in Römer 7, nichts Gutes wohnt darin. Und er redet vom Körper. Er sagt: Wer wird mich retten von diesem Körper des Todes?
Also, es gibt eine Andockstelle, die dich wieder zurückzieht. Das Adamsleben, das ist nämlich deine menschliche Substanz, dass du Mensch bist und in dir als Mensch noch die Sünde wohnt. Merkt euch einfach: Solange du noch den Körper von Adam hast, hast du auch noch Sünde in dir.
Und wenn du den loswirst, bald, bei der Auferstehung, ist die Sünde für immer passé.
Jetzt denkst du natürlich, das ist ein bisschen schizophren. Wir hatten eine junge Frau bei uns, die sich bekehrt hat, jung, so alt wie ich, etwa 40. Sie hat sich bekehrt, und da haben wir uns am Sofa zusammengesetzt, meine Frau und ich, und haben Römer erklärt.
Da habe ich gesagt: Du hast die Stellung eines Gerechten, du bist in Christus, aber tust trotzdem noch Sünde die ganze Zeit. Sie hat gesagt: Hm, das hört sich jetzt ein bisschen schizophren an. Ich bin gerecht, aber ich sündige. Was ist da los?
Sie sagt: Nein, nicht schizophren, sondern du erlebst einfach in deinem Tun etwas, was du eigentlich nicht mehr bist. Du bist hundert Prozent neu, du bist hier oben, aber in deinem Fleisch steckt noch die Sünde.
Und wisst ihr, was sie dann gesagt hat? Das hat mir so geholfen, dass ich glaube, man kann das verstehen. Sie ist ganz jung und unglaublich.
Ach so, so in meiner Hülle sozusagen. Sie sagt: Ja genau, in diesem Körper des Todes.
Ich will dagegenhalten, dass es zwei Seins gibt. Das merkt ihr wahrscheinlich schon. Es gibt zwei, aber nicht Seins. Du hast dieses Tun.
Warum betone ich das so? Warum ist mir das so wichtig? Warum hast du nicht zwei Naturen, zwei Seins? Weil es dann ja total natürlich wäre, dass du dauernd noch sündigst.
Und das ist manchmal so, wie wir Christen sind: Ja, wir sind doch noch Menschen, wir sind noch ein bisschen Adam. Deswegen haben wir uns auch in der Gemeinde mal so richtig in der Besprechung oder Brüderstunde oder sonst was richtig gefetzt. Oder irgendwo schreien sich Leute auch mal an. Oder in der Ehe ist es natürlich auch mal schwierig. Wir sind doch noch Menschen, das ist doch ganz normal.
Es ist nicht normal. Gott redet nicht so. Gott sagt, du hast nicht zwei Naturen.
Weißt du, wie ich das gemerkt habe? Ich war spazieren bei uns und habe überlegt. Da sprang mir das Wichso ins Herz rein: Wenn ich geistlich unterwegs bin mit dem Herrn, wenn ich ihm gehorsam bin, merke ich Ruhe.
Wenn ich fleischlich, so böse, sündig unterwegs bin, dann merke ich einen Kampf in mir.
Genau das beschreibt er: dieses Widerstreiten, dieses Kämpfen.
Du kannst es nicht mehr genießen, zu sündigen, wenn du wirklich errettet bist.
Und das zeigt ja: Wenn du Ruhe hast, dann lebst du deiner Natur entsprechend. Und wenn du sündigst, dann lebst du gegen diese Natur.
Deswegen quält dich das.
Deswegen ist der ganz große Schritt jetzt, wenn du so eine quälende Erfahrung hast: Aber ich tue doch noch so viel Sünde – dann schrei raus: Wer wird mich retten?
Und jetzt hast du zwei Sachen, die du dir mitnehmen musst.
Erstens: Erkenne deine Identität in Christus.
Der sagt hier einmal ganz klar, er distanziert sich von der Sünde.
Römer 7, Vers 17: Nun aber vollbringe nicht mehr ich es, sondern die in mir wohnende Sünde.
Vers 20, kursiv gedruckt, heißt übrigens im griechischen Grundtext betont: Wenn ich aber das, was ich nicht will, ausübe, so vollbringe nicht mehr ich es, sondern die in mir wohnende Sünde.
Also sagt er letztlich, wenn man den Bibeltext einfach so nimmt, wie er da steht: Ich habe nicht gesündigt, sondern die Sünde in mir.
Jetzt sagt er: Dann bin ich gar nicht mehr verantwortlich.
Das ist ja prima, das ist ja klasse. Wenn meine Eltern mich ermahnen, sage ich: Das war ich nicht, das war meine Sünde.
Meine Tochter hat schon zu viel von meinen Predigten gehört, sie sagt das manchmal.
Da kommen wir auch noch zu, ob wir jetzt noch verantwortlich sind, aber das ist, was der Bibeltext sagt.
Damit sagt er: Pass auf, es bin nicht ich, es ist die Sünde, die noch so in mir wohnt, in meinem Körper.
Ich muss aber nicht mehr sündigen, weil es bin ja nicht mehr ich.
Und wenn du dich dann fragst, wie du das Gute tun kannst, dann ja, dann kommt halt Römer 8.
Da machen wir jetzt etwas kurz, einfach das Fenster, das da aufgerissen wird.
Jemand schrieb: Römer 7 ist drückende Schwüle. Du bist in so einem Raum und lässt das Unterarsch, das sündige noch so oft.
Römer 8 reißt das Fenster auf, Frischluft kommt rein.
Brauchen wir wahrscheinlich auch bald, das ist schwierig, ne? Aber wir müssen noch kurz durch, bleibt noch drei Minuten dran.
Er sagt jetzt: Es gibt ein Gesetz hier, das besser ist als die Schwerkraft, das das überwindet.
Nennen wir das mal die Aerodynamik.
Die Schwerkraft zieht dich nach unten, die Aerodynamik lässt dich abheben.
Und das ist das Gesetz, das Naturgesetz, Römer 8, Verse 1 und 2, des Geistes des Lebens in Christus Jesus.
Das müssen wir kurz lesen:
Also ist jetzt keine Verdammnis für die, die in Christus Jesus sind, Römer 8,1:
Denn das Gesetz des Geistes des Lebens in Christus Jesus hat mich freigemacht von dem Gesetz der Sünde und des Todes.
Und Vers 8 noch:
Die aber, die im Fleisch sind, die ihr Sein im Fleisch haben, die Adamsleute im unteren Kreis, können Gott nicht gefallen.
Ihr aber schon, wieder kursiv, weil es betont ist:
Ihr aber seid nicht im Fleisch, sondern im Geist, wenn nämlich Gottes Geist in euch wohnt.
Wenn aber jemand Christi Geist nicht hat, der ist nicht sein.
Vers 10:
Wenn aber Christus in euch ist, so ist der Körper zwar tot, der Sünde wegen, der Geist aber Leben, der Gerechtigkeit wegen.
Wenn aber der Geist dessen, der Jesus aus den Toten auferweckt hat, in euch wohnt, so wird er, der Christus aus den Toten auferweckt hat, auch eure sterblichen Körper lebendig machen wegen seines in euch wohnenden Geistes.
Merkt euch: Wenn ihr rausschreit: Wer hilft mir jetzt, wer rettet mich, wie kann ich anders leben?
Schritt eins war: Du bist nicht mehr die Sünde, du musst nicht mehr sündigen, du hast ein neues Sein.
Und das neue Sein hat einen Motor, und das ist der Heilige Geist.
Das ist die Kraft im Alltag, die Sünde zu überwinden.
Also merke dir mal hier: Du bist ein schwacher Mensch.
Aber du in deiner schwachen Menschlichkeit musst es jetzt nicht alleine schaffen, anders zu leben – nicht der voll motivierte Adam nach dem Jugendtag –, sondern Christus tut das in dir.
Deswegen findet ihr ganz oft hier Geist und Christus und so.
Das ist alles so verschmolzen, warum? Weil dieser Heilige Geist in dir dein neues Leben in Christus definiert.
Ist das jetzt ein Automatismus? Sagen wir mal, macht der Geist das einfach?
Hast du überhaupt Verantwortung?
Guck mal Römer 8 Vers 12:
So denn, Brüder, sind wir Schuldner nicht dem Fleisch, um nach dem Fleisch zu leben.
Denn wenn ihr nach dem Fleisch lebt, so werdet ihr sterben.
Wenn ihr aber durch den Geist die Handlungen des Körpers tötet – auch wieder interessant: Handlungen des Körpers, also Sünden, werden hier bezeichnet als Handlungen des Körpers –, wenn ihr die tötet, so werdet ihr leben.
Also, du musst was machen.
Wie geht das jetzt?
Darüber sprechen wir heute Nachmittag.
Aber erst mal merken an dieser Stelle: Was hat Gott mit dir gemacht? Was hat Gott gesagt, wie die Fakten sind?
Und du hast eine Achillesferse, wie der Achilles seine Ferse aus dem Wasser gezogen hat oder was, da war er verwundbar.
So bist du halt noch Mensch, und in deinem Menschsein, in einer gefallenen Schöpfung, wohnt halt die Sünde.
Zusammenfassung und Ausblick auf den Alltag
Und jetzt als kurze Zusammenfassung: Was haben wir von Römer 5 bis 8 gesehen?
Du hast eine Herausforderung, wenn du nicht mehr sündigen willst und diese Befreiung von der Macht der Sünde erleben möchtest. Wie? Die Kraft des Geistes, sagt die Bibel ganz klar, ist stärker als die Sünde. Du bist kein 50:50. Du hast den Heiligen Geist. Also brich mit allem, was „da unten“ ist.
Du hast diese zwei Lebensräume gehabt. Ja, hier haben wir gesehen: Adam und Christus. Der Brief an die Römer zeigt, wie du von dort nach hier kommst. Glaub einfach, dass Gott gesagt hat: Du bist mit Christus gestorben, du bist ein neuer Mensch, du hast eine neue Identität. Du gehörst nicht mehr „hier unten“ dazu. Das sind Gottes Fakten.
Und jetzt wichtig: Erkenne, du bist nicht die Sünde, die du leider in deiner Lebenspraxis noch erlebst. Deswegen kannst du sagen: Es ist nicht normal, dass ich ständig sündige. Wenn du durch deinen Alltag gehst, zum Beispiel am Montag in deiner Ausbildung, und du hast irgendeinen Zug zu etwas Schlechtem, dann darfst du dir als allererstes sagen: Es ist eigentlich nicht normal für mich als Christ, dass ich sündige.
Aber komplett distanziere dich von „hier unten“. Distanziere dich vom Gesetz. Jetzt habe ich die Prediger genannt: vom Krampf zum Kampf. Der Kollege „hier unten“, der versucht, besser zu leben, der hat einen Krampf. Weißt du, was Krampf ist? Also, sorry, mit dem Dings – das ist ein epileptischer Anfall, Live-Demo gewesen. Das ist wirklich so: Da hast du viel Bewegung, ganz viel Bewegung, aber du kommst keinen Meter vorwärts.
Das sind Leute, die versuchen, gesetzlich Christentum zu leben „hier unten“. Und Heiligung in der Bibel ist ein Kampf. Es ist auch keine Wellness-Oase. Warum nicht? Weil du halt hier noch mit deinem Körper auf der Erde lebst und die Sünde noch da ist. Dieses Spannungsfeld ist ein Kampf wie eine Bergtour. Du musst dich hochkämpfen. Die Sünde wohnt noch in dir, aber sie ist nicht mehr die Macht, die dich überwindet.
Wenn du in der Kraft des Heiligen Geistes lebst – hier dieses Prinzip will ich euch mitgeben: Entscheide dich, durch den Geist die Handlung des Körpers zu töten. Du musst sie nicht mehr tun. Dann findest du den göttlichen Normalzustand.
Schau mal: Männchen hier, Männchen da, Männchen hier, Männchen da. Kennst du das vielleicht ein bisschen mehr hier? Gott will, dass immer mehr dein Tun wie dein Sein wird.
So, die Take-Home-Message: Es war der schwerste Teil, entschuldige, es ist auch ein bisschen länger geworden, aber wir müssen da einmal so durch. Dann werden wir heute Nachmittag das Ganze in den Alltag übertragen.
Also: Gott hat Fakten geschaffen. Es gibt zwei Kreise, es gibt den in Adam und den in Christus. Glaube Gott: Du bist nicht mehr die Sünde, die du in deinem Tun noch erlebst. Versteh deine neue Identität, die dir ganz klar sagt: „Ah, nicht mehr ich, sondern die in mir wohnende Sünde.“ Wenn du dich die ganze Zeit mit deiner Sünde identifizierst, ist das schlecht. Es ist nicht normal.
Aber was gibt dir jetzt Kraft, auch wirklich nicht mehr zu sündigen? Das ist der Heilige Geist. Die Bibel sagt ganz klar: Er ist stärker als die Sünde. Vergiss das Gesetz, den Krampf. Gib dich Gott ganz hin, damit sein Geist sich in dir austoben kann. Dann erlebst du Kraft, das Böse nicht mehr zu tun.
Also, kann man sich vielleicht so merken: Glauben, Verstehen und Hingeben.
Persönliche Reflexion und Abschluss
Jetzt möchte ich euch einfach mal etwas sagen, wenn ihr solche Kreise seht. Ich habe das noch einmal durchgegangen und gedacht: Preis sei dem Herrn, dass er mich dort unten herausgeholt hat und ich jetzt hier oben bin. Was für ein riesengroßes, arrogantes und ekelhaftes Verhalten ich doch gehabt hätte, wenn Jesus mich nicht verändert hätte.
Manchmal merkt man das besonders bei eigenen Kindern, wie sie sich gegenseitig fertig machen. Ich erinnere mich, dass ich meinen Bruder die ganze Zeit gedisst habe. Das war deutlich schlimmer als das, was der Kollege hier vorne über seine medizinischen, nicht vorhandenen Kenntnisse mit dem Wurunkel gesagt hat. Wir haben Tennis gespielt, und obwohl er besser war, habe ich gewonnen, weil ich ihn psychisch fertig gemacht habe. Ich habe immer von oben herab auf ihn herabgesehen.
Mir ist das erst so richtig bewusst geworden, als ich dasselbe Verhalten bei jemand anderem gesehen habe. Wie ekelhaft kann man sein? Leute, wir hier sind zusammen. Wir sind eine Gemeinschaft, die in diesem oberen Kreis lebt, und deswegen ist das so anders.
Man kommt irgendwo hin, zum Beispiel am Montag zurück zur Arbeit, und denkt: Wow, wie die hier reden! Da wird wieder gelästert, die ganze Zeit in der Cafeteria. Da wird gelogen, unaufrichtig geredet und geprollt, was man alles operieren könnte, obwohl man es gar nicht kann. Und hier sitzen wir zusammen, haben gleich Pause und reden miteinander. Es ist schön. Wirklich schön. Wisst ihr, warum? Weil Jesus das gemacht hat. Weil wir ein neues Sein bekommen haben.
Ehre sei ihm, dass wir so grundlegend erneuert sind. Aber wie mache ich das jetzt im Alltag? Was muss ich tun? Was tut der Heilige Geist jetzt einfach? Das besprechen wir heute Nachmittag bei Twenty for Seven, Cancel Culture. So heißt der dritte Teil: Wie cancelt man die Sünde ab, die nicht mehr zu meinem Sein gehört?
Okay, ihr habt es gewollt. Die, die eingeschlafen sind, das freut mich, denn das ist wirklich harter Stoff. Jetzt möchten wir noch zur Ruhe kommen, für zwei Minuten, und darüber nachdenken.
Ich bitte dich, dass du dich freust, in Christus zu sein. Ich bitte dich, dass du zur Sünde sagst: Ich will das nicht mehr. Dass der Heilige Geist dein Leben reinflutet. Ich glaube, wir haben genug Stoff für zwei Minuten Gebet.
