Dank und Eröffnung des Gottesdienstes
Vielen Dank, lieber Musiker. Ihr macht heute Doppelschicht, oder? Vielen Dank euch für euren Dienst später mit uns.
Vater, ich danke dir für diesen wunderschönen Morgen, den du uns geschenkt hast. Wir danken dir, dass du auf dem Thron sitzt.
Herr, ich bete, dass du uns auch jetzt während der Predigt diesen Blick schenkst. Segne diese Worte und sprich zu uns. In Jesu Namen, Amen.
Die Bedrohung durch ISIS als Gedankenexperiment
Als die ISIS im Januar 2014 Fallujah und Ramadi im Irak eingenommen hatte, war das für uns nicht besonders interessant. Ich glaube, darüber wurde kaum in den Nachrichten berichtet. Doch im Juni 2014 fiel Mosul durch ISIS.
In kurzer Zeit breitete sich der Vormarsch der ISIS unaufhaltsam durch den Irak und Syrien aus. Plötzlich richtete sich die Aufmerksamkeit der ganzen Welt auf diese Gruppe, denn niemand wusste genau, wer sie waren. Auch war unklar, wie stark sie tatsächlich waren und welches Potenzial sie hatten.
Wir wissen, was danach passiert ist. Heute ist von ISIS viel weniger übrig. Aber ich möchte ein kleines Gedankenexperiment machen und uns vorstellen, wie es vor fünf Jahren aussah – genau zu der Zeit, als sie noch sehr bedrohlich waren.
Lassen Sie uns eine alternative Geschichte malen:
Schlagzeile September 2014: ISIS bricht durch die Grenze zur Türkei.
März 2015: Istanbul wird erreicht und in wenigen Tagen erobert. Hunderttausende Tote und Hinrichtungen gehören zum Alltag.
März 2016: Bulgarien kann dem Vormarsch der ISIS nicht mehr standhalten, Sofia kapituliert. Kirchen brennen, Christen fliehen. Es findet eine Notsitzung der Sicherheitsgremien der EU und der NATO statt.
August 2016: Belgrad wird bombardiert, Tausende werden geköpft, die Regierung liegt in Trümmern. ISIS besitzt mittlerweile eine Luftwaffe und andere moderne Hightech-Waffen. Mit jedem Einfall werden sie noch stärker.
Schlagzeile Herbst 2017: Budapest fällt, Wien wird bestürmt. Zur Jahreswende kapituliert Wien.
Januar 2019: Luftangriffe auf Berlin und Hamburg. Flüchtlingswellen strömen nach Nord-, Zentral- und Südamerika.
Schlagzeile Sonntag, 31.03.2019: ISIS-Kräfte sammeln sich an der Grenze bei Salzburg und warten auf den Befehl, über die Grenze zu marschieren. München ist der nächste Stopp.
Eine hoffnungslose Verzweiflung – aber ohne die Perspektive, dass Gott auf dem Thron sitzt.
Gerichtsworte an Assyrien als Weltmacht
Wir haben letzte Woche viel vom Gericht über Israel und die Juden gehört. Diese Woche sind die Gerichtsworte an Assyrien gerichtet. Die Assyrer sind zur Zeit von Jesaja 10 die Weltmacht. Dieses Reich hat Samarien und das Nordreich Israel im Jahr 722 v. Chr. erobert. Menschlich gesehen war Assyrien zu dieser Zeit eine unbesiegbare Weltmacht.
Sie haben die Reiche um sie herum bezwungen und zerstört. Ich möchte, dass ihr euch in die Lage der Juden damals hineinversetzt. Es war ein bisschen so, als würde ISIS über die Grenze nach Deutschland einmarschieren. Du lebst in Jerusalem um das Jahr 722 v. Chr., und Jahr für Jahr hörst du, wie die mächtigen Assyrer eine Nation nach der anderen erobert und zerstört haben.
Wir haben hier eine Liste von Nationen gelesen, die besiegt wurden: Chalne, Chalkemisch, Hamad, Arpat, Samaria, Damaskus. Die Reihenfolge dieser Ortsnamen gibt uns einen Hinweis darauf, wo diese Orte auf der Karte liegen. Wenn man eine Karte vom Alten Orient betrachtet, sieht man, dass Assyrien ungefähr hier liegt und Israel dort. Diese Länder sind immer näher an Israel herangerückt.
Für den damaligen Leser klang das wie ein Vormarsch: Assyrien kommt immer näher. In Juda bekommst du alle paar Monate, vielleicht alle paar Jahre, die Nachrichten, und da steht: Karkemisch, 800 Kilometer entfernt, ist gefallen; Kalne ist gefallen, Hamad ist gefallen, Arpad ist gefallen, Damaskus ist gefallen, sogar Samaria, nur 70 Kilometer entfernt, ist gefallen.
Das hindert die Assyrer nicht daran, weiter nach Juda zu marschieren. Menschlich gesehen ist das hoffnungslos. Juda ist ganz winzig und unbedeutend. Assyrien ist zu stark und hat eine Bilanz unaufhaltsamer, gnadenloser Zerstörung vorzuweisen. Menschlich gesehen sieht es hoffnungslos aus – aber nur menschlich gesehen.
Was wir hier in diesen Versen lernen, ist, dass menschliches Handeln unter Gottes Hand steht. Menschen planen, aber Gott bestimmt das Geschehen. Assyrien ist, wenn man so will, ein gefährlicher Pitbull, aber er ist an der Leine gehalten. Gott hat ihn losgeschickt, aber er hält noch die Leine. Er darf nur zerstören, wo Gott es erlaubt.
Hier ist die Realität, die wir in Vers 5 gelesen haben: Gott benutzt dieses Reich für seine eigenen Zwecke. Er benutzt Assyrien, um Gericht über das Nordreich zu bringen. Assyrien ist das Instrument, das Werkzeug Gottes, mit dem er seinen Zorn gegen Israel ausgießt. Gott ist derjenige, der dieses Reich entstehen ließ und diesen Vormarsch zuließ.
Denn er hatte damit eine Lektion für Israel, das Nordreich. Er wollte, dass dieses Reich gegen die gottlose Nation Israel kämpft. Er hat sie gegen sie geschickt, und mit diesem Stock hat Gott dieses rebellische Volk vom Norden gestraft. Mit diesem Weg hat er sie gezüchtigt. Assyrien ist bloß ein Werkzeug Gottes.
Natürlich sieht Assyrien das ganz anders, und vielleicht auch die Juden in Juda, die das alles sehen. Assyrien meint, ihren eigenen Plänen zu folgen. Sie handeln, als wären sie eigenständig. Sie denken nicht darüber nach, ob sie für einen bestimmten Zweck da sind, sondern sie meinen, ihre eigenen Vorhaben umzusetzen. Sie wollen Nationen und Völker vertilgen und ausrotten, das ist ihr Ziel.
Und in ihrem Vorhaben scheinen sie sehr selbstsicher zu sein. Schauen wir in Vers 8: "Meine Fürsten, meine Obersten, meine Offiziere, sie sind alle Könige!" In Vers 9 heißt es: "Ich habe diese Nation und jene Nation plattgemacht." Vers 10 sagt: "Die vielen Götzen konnten meine ganze Armee nicht zurückhalten. Königreiche wurden nicht von diesen Göttern gerettet."
Und wer selbst sagte, in Israel und Jerusalem gebe es weniger Götter als in anderen Nationen, der wird einfach sein. Und bei Samaria haben sie es schon gemacht. So sieht Assyrien die Dinge. Und er schaut nach Juda und sagt: Das wird einfach sein.
Ich kann mir vorstellen, dass die Menschen in Juda genauso dachten: Wir stehen hier hilflos gegen diese mächtige Armee. Was können wir gegen sie tun? Ich frage uns heute: Wie würden wir in so einem Fall reagieren? Wie reagieren wir überhaupt auf die verschiedenen Weltgeschehnisse um uns herum? Besonders dann, wenn wir alarmiert sind, wenn wir besorgt sind, wenn Kriege ausbrechen, wenn Nationen nicht miteinander auskommen, wenn zum Beispiel der Brexit nicht abgeschlossen werden kann.
Für mich bedeutet das: Ob ich hier bleiben darf oder nicht – ich hoffe es, aber ich weiß es nicht. Wenn das Leben, wie wir es kennen, auf irgendeine Weise durch Weltgeschehen bedroht wird – und es müssen nicht unbedingt Kriege sein, aber doch Dinge, die unsere Lebensumstände vielleicht ganz anders machen –, wie reagieren wir darauf? Was ist unsere Sicht der Dinge? Ist das die menschliche Sicht oder die wahre, die göttliche?
Sehen wir in der Menschheitsgeschichte Gottes Hand vor allem? Menschen scheinen tatsächlich viel Macht zu haben und tun, was sie wollen. Aber menschliches Handeln ist immer unter Gottes Hand – und nicht nur im Sinne, dass Gott sie zurückhält, nein, vielmehr tanzt letztlich alles nach Gottes Pfeife, ob sie es wissen oder nicht. Die Menschen darin sind nur Werkzeuge in Gottes Hand.
Es ist wie eine Menge Pitbulls, die an Leinen gehalten werden. Sie haben ihren eigenen zerstörerischen Sinn. Wenn wir Pitbulls sehen, wollen wir davonlaufen. Aber sie tun nur, was ihr Meister erlaubt. Sie können nicht weitergehen. Sie gehen nur in die Richtung, in die der Meister sie lenkt. Trage die Brille der wahren Sicht, nicht die menschliche Brille.
Gott ist souverän. Alle Herrscher und Mächte der Welt stehen ihm zur Verfügung. Aber jetzt kommt die Frage: Wenn die Assyrer nur tun, was Gott will, warum dann diese Strafworte an Assyrien? Warum sind sie verantwortlich, wenn sie Gottes Willen ausführen?
Das Problem ist nicht, dass sie Gottes Willen ausführen, sondern wie sie Gottes Willen ausführen. Das ist die Anklage gegen Assyrien. Schaut mit mir in Vers 12: Gott lässt die Assyrer ihre Dinge tun, bis sein Zweck mit Juda und Jerusalem vollendet ist. Das heißt, bis die Züchtigung von Juda fertig ist.
Dann wendet Gott sich gegen den Stolz und die Überheblichkeit von Assyrien. Das ist das Problem. Sie rühmen sich. Assyrien sieht sich nicht als Diener Gottes, sondern glaubt, die Oberhand zu haben. Sie sehen sich nicht als von Gott befähigt zu diesem Auftrag, sondern sagen: "Meine Hand tut das alles."
Schaut in Vers 13 und 14, wie sie alles einschätzen: "Ich habe es ausgerichtet, durch meine Hand, durch meine Weisheit, ich bin klug, ich habe aufgehoben, ich habe geraubt, meine Hand hat gefunden." Ich kann mir vorstellen, Gott schaut und sagt: Rühmt sich die Axt gegen den Axtschwinger oder die Säge gegen den Säger? Rede keinen Unsinn!
Assyrien meint hier, etwas Besonderes zu sein, und erhebt sich. Aber Gott wird sie niederbringen und ihnen zeigen, dass sie nichts sind. Das lesen wir in den Versen 16 bis 19. Schaut die Worte mit mir an: "Darum wird der Herr, der Herr Zebaoth, unter die Fetten in Assur die Auszehrung senden, und seine Herrlichkeit wird er anzünden, dass sie brennen wird wie ein Feuer. Das Licht Israels wird ein Feuer sein, und sein Heiliger wird eine Flamme sein, und sie wird seine Dornen und Disteln anzünden und verzehren an einem Tag."
Die Herrlichkeit seiner Wälder und Gärten soll zunichte werden. Wir haben hier zwei Bilder: Eins ist von einem Waldbrand, der einen Feuerbrand entfacht, wie wir in Vers 16 lesen. Dieser wird alles verzehren und die Herrlichkeit Assyriens vernichten.
Es wird so heftig sein, dass wir in Vers 19 lesen: "Ein Kind wird die Zahl der Bäume aufzählen können." Ich wohne mit einem Kind zusammen, sie kann nur bis dreizehn zählen, oder? Bis dreizehn kann sie zählen, das sind nicht viele Bäume.
Das andere Bild ist von einer aufzehrenden Krankheit, die den Körper verkrümmert. Gott sendet Auszehrung, Schwindsucht. Sie werden wie Kranke dahinsiechen. Es wird schnell, schmerzhaft und schändlich verzerrt sein.
Dieses überhebliche Reich wird Gott an einem Tag zunichte machen. Und es ist nicht nur bei Assyrien so. Gott hat Autorität über alle. Interessanterweise wird dieses Thema im Buch Daniel noch einmal aufgegriffen. Besonders in Kapitel 2 erkennt der heidnische König Nebukadnezar, dass Gott über den Verlauf der Geschichte die Hand hat.
König Nebukadnezar muss anerkennen. In den letzten Worten von Kapitel 2 in Daniel lesen wir, wie er sieht, dass Gott derjenige ist, der Königreiche einsetzt und wieder absetzt. Dieses Thema zieht sich durch die ganze Bibel, sogar in der Offenbarung.
Am Ende der Weltgeschichte lesen wir, wie Gott das große stolze Königreich Babylon zunichtemacht. Das ist Gottes Souveränität, Gottes Hand, das Gericht über alle, die sich gegen ihn rühmen.
Ist das nicht relevant in unserer zunehmend antichristlichen, gottfernen westlichen Gesellschaft, die meint, etwas Besonderes und größer als Gott zu sein, obwohl Gott eigentlich keinen Platz hat? Gott wird eines Tages alles niederreißen, was sich gegen ihn und seine Erkenntnis erhebt.
Aber lasst uns hier auch die Warnung für uns selbst sehen. Gott ist gegen jeden Stolz, in jedem von uns. Wir meinen oft, eigenständig zu handeln. Wir meinen oft, dass unsere Hände Dinge tun. Wir übersehen Gott oft. Wir rühmen uns gegen ihn – vielleicht nicht so direkt, aber doch durch unsere Undankbarkeit und unser Nicht-Erkennen dessen, was Gott uns alles gegeben hat.
Meinen wir nicht oft, mehr zu sein, als wir tatsächlich sind, und ignorieren dabei Gott, dem unser ganzer Dank und unsere ganze Verehrung gebührt? Lasst uns hier eine Warnung für uns selbst nehmen: Lasst uns nicht gegen den Herrn überheben, sondern uns vor ihm demütigen.
Denn Gott ist souverän. Er braucht keine Genehmigung, um seinen Willen zu tun. Er braucht nicht unsere Zustimmung, er ruft keinen Rat der Menschen zusammen. Er ist derjenige, der alles in seinen Händen hält – von Königreichen bis zu einzelnen Dörfern, von Fürsten bis zu Bettlern.
Unser Leben liegt in seiner Hand. Lasst uns uns nicht über ihn erheben. Assyrien dient uns hier als Beispiel dafür, dass Gott den Stolzen widersteht, aber den Demütigen Gnade gibt.
Dabei kommen wir zu unserem zweiten Punkt: menschliche Erniedrigung und Gottes Errettung. Das beginnt ab Vers 20. Wir haben in den letzten Wochen gehört, dass die Menschen in Israel und Juda auch sehr stolz waren. Gott musste sie auch richten.
Tatsächlich ist die große Mehrheit der Kinder Jakobs gerichtet worden. Schaut in Vers 22: "Denn wäre auch dein Volk, o Israel, wie Sand am Meer, so soll doch nur ein Rest in ihm bekehrt werden."
Sie wurden dezimiert. Die leiblichen Nachkommen Abrahams waren zahlreich wie der Sand am Meer, aber die meisten fielen unter Gottes Gericht. In Vers 23 lesen wir folgende Worte: "Der Gott, der Herr Zebaoth, wird Verderben ergehen lassen, wie beschlossen ist, im ganzen Land." Die Elberfelder Übersetzung sagt: "über die ganze Erde," und ich glaube, das trifft besser zu.
Hier sehen wir, dass Gott die Vernichtung der Israeliten mit der Vernichtung verbindet, die er über die ganze Erde bringen wird. Es ist ein Gericht. Das heißt, nur weil dieses Volk leiblich von Abraham abstammt und zumindest äußerlich zum Volk Gottes gehört, heißt das nicht, dass sie von Gottes Gericht verschont bleiben.
Und das ist, glaube ich, auch für uns eine Warnung. Äußerliche Zugehörigkeit zum Volk Gottes bedeutet an sich nichts. Wenn unser Herz stolz ist und nicht bei Gott, ist es egal, ob wir uns Christen nennen oder einer Gemeinde angehören.
Dieses Thema wird im 1. Petrusbrief aufgegriffen, wo Petrus in Kapitel 4 sagt: Das Gericht beginnt beim Haus Gottes. Bei einem Rest, bei denen, die wirklich begehrt sind, gibt es kein Gericht.
Wir lesen hier in diesen Versen: Nicht alle vom Volk werden gerichtet. Schaut Vers 20: Gott sorgt dafür, dass es einen Überrest gibt. Er sorgt dafür, dass dieser Überrest sich nicht mehr vom Herrn abwenden lässt. Sie verlassen sich auf ihn in Treue und bleiben bei ihm, egal was um sie herum passiert.
In Vers 21 verspricht Gott, dass der Überrest zu ihm umkehren wird. Sie werden zu ihrem starken Gott zurückkehren. Diese finden bei Gott nicht Zorn, sondern Zuflucht.
In Gottes Akt des Gerichts lässt sich ein Überrest erkennen und aussortieren. Das Gericht ist ein bisschen wie ein Sieb: Nur der Überrest geht hindurch und wird nicht gerichtet.
Aber vielleicht fragen sich manche: Wie wird man Teil dieses Überrests? Ich möchte nicht unter Gottes Gericht stehen.
Der Text sagt uns: Der Überrest lässt sich erkennen durch ihre Umkehr zu Gott, ein bußfertiges Herz. Einer, der sagt: Vergiss all diese Dinge um mich herum, ich will Gott.
Aber vielleicht fragen wir: Ist hier nicht nur ein Überrest von den Nachkommen Judas und Israels gemeint? Also trifft das gar nicht auf uns zu?
In erster Linie geht es um das Volk damals, das stimmt. Aber in Römer 9 spricht Paulus gerade über diese Stelle und macht deutlich, dass auch Heiden dazugehören. Sie tun das, indem sie Gott und seiner Botschaft Glauben und Vertrauen schenken, seiner Botschaft des Evangeliums.
Also, falls du heute hier bist und noch nicht weißt, ob du zu diesem Überrest gehörst, möchte ich dich einladen, dich zum Herrn umzukehren. Das heißt, bekenne ihm deinen Stolz, bekenne ihm deine Schuld, bekenne ihm deine Sünde.
Wir bekennen, dass wir ihn ignoriert haben und seine Herrschaft bisher abgelehnt haben und unser eigenes Ding durchsetzen wollten. So sieht Umkehr aus, so sieht Demut aus.
Dann glaube an das Evangelium. Das ist die Botschaft, dass Gott uns vergibt und uns reinwäscht von aller Schuld durch das Blut von Jesus Christus, der am Kreuz als Stellvertreter für uns starb.
Wenn wir das anerkennen, wenn wir das annehmen, wenn wir umkehren und im Evangelium von Jesus Christus glauben, dann sind wir Teil des Überrests. Und dieser Überrest wird dem letzten Gericht über die ganze Erde entkommen.
Der Überrest Judas hatte im achten Jahrhundert einen Vorgeschmack davon. Sie haben das erlebt. Während die Assyrer das Nordreich Israel vernichteten, wurden sie verschont. Das ist ein Bild für uns.
So wird Gott es für alle tun, die sich auf ihn verlassen. Aber für eine Zeit lang wird ihr Glaube geprüft. Schaut die nächsten zwei Verse, Vers 24 und 25.
Da spricht der Herr Zebaoth: "Fürchte dich nicht, mein Volk, das in Zion wohnt, vor Assur, der dich mit dem Stecken schlägt und seinen Stab gegen dich erhebt, wie es in Ägypten geschah. Denn es ist nur noch eine kleine Weile, so wird meine Ungnade ein Ende haben, und mein Zorn wird sich richten auf sein Verderben."
Auch die, die letztlich errettet werden sollten, der Überrest, mussten die beängstigenden und bedrohlichen Zeiten der Assyrer miterleben. Sie waren davon nicht verschont. Sie hatten auch Angst, waren unsicher, wie ihr Leben aussehen würde, ob sie ihr Haus behalten dürften, ob sie im Land bleiben dürften.
Das waren sehr ängstliche Zeiten für sie. In den Königsbüchern (1. und 2. Könige) und in anderen außerbiblischen Chroniken lesen wir, dass Assyrien Teile von Juda überfallen hat.
Eine ganz berühmte Invasion war die von Lachisch, westlich von Jerusalem. Wenn man heute ins British Museum geht, sieht man eine Tafel, auf der geschildert wird, wie die Assyrer diese Stadt einnahmen.
Die Assyrer waren für Juda eine große Bedrohung. Aber Gott sagt ihnen in Vers 24, sie sollen sich nicht vor diesem Feind fürchten, denn obwohl die Assyrer zuschlagen und Druck auf sie ausüben, wird das nicht von Dauer sein.
Schaut Vers 25: "Es ist nur noch eine kleine Weile." Der Elberfelder macht es noch deutlicher: "Es ist nur noch eine ganz kurze Weile." Bevor der Zorn Gottes von seinem Volk abwendet und sich auf diese Feinde richtet.
Gottes Volk, vor allem Gottes Überrest, wird hier aufgefordert, noch eine Zeit lang zu warten. Denn Gottes Disziplinarmaßnahmen an seinem Volk sind noch nicht ganz zu Ende. Noch lässt er sein Volk durch das Sieb gehen.
Das ist der Stecken und der Stab in Vers 24. Aus Gottes Sicht heißt das: Es ist Gottes Stecken und Stab durch Assyrien. Gott lässt die Assyrer sein Volk schlagen, um sozusagen die Spreu vom Weizen zu trennen – die Mehrheit von dem Überrest.
Die gleiche Aktion Gottes hat hier zwei Auswirkungen: Für die meisten Israeliten bedeutete diese Aktion ihr Ende und die Verbannung. Aber für Gottes Überrest ist es eine Reinigung, eine Disziplin, damit dieser Überrest geprüft wird.
Ich glaube, das wirft noch einmal Licht auf unsere heutige Erfahrung als Christen in unserer Umgebung. Treue Christen, der Überrest, müssen oft Ungerechtigkeit erdulden und Druck aushalten.
Das ist nicht leicht. Sie müssen – wir müssen – inmitten von Gottlosigkeit und Gottvergessenheit leben. Es fühlt sich an, als würde man ständig Schläge von der Gesellschaft bekommen. In unserem Fall nicht körperlich, aber psychisch und emotional.
Diese Woche habe ich gehört, dass in einem Kindergarten in meiner Ortschaft, in Neuried, eine Erzieherin, eine Praktikantin, Kindern von vier und fünf Jahren gesagt hat, dass es völlig normal sei, wenn Kinder zwei Papas oder zwei Mamas haben.
Diese Kinder sind unsere Zukunft. Wie wird es in dreißig Jahren aussehen? Aber auch innerhalb des Hauses Gottes trennen sich Spreu und Weizen.
Viele, die sich Christen nennen, stimmen immer mehr mit der gängigen Meinung der Gesellschaft in ethischen Fragen überein. Die Gemeinde in Deutschland und im Westen wird gerade geprüft, meine ich.
Wird Gott zulassen, dass es so bleibt? Oder wie lange wird es noch so bleiben? Ich weiß es nicht. Ich hoffe sehr auf eine Erweckung, ich hoffe sehr, dass unsere Länder im Westen eine Reformation erleben. Und wir sollen auch dafür beten.
Aber auf irgendeine Weise stehen wir momentan vor sehr unsicheren Zeiten. Diese Worte, in denen Gott sagt, warte noch eine ganz kurze Weile, gelten auch für uns. Wir müssen gerade warten. Ich weiß nicht, wie lange.
Wie reagieren wir in dieser Wartezeit? Ich glaube, drei Dinge können wir tun, während wir warten:
Erstens: Wir verachten Gottes Disziplin nicht, sondern sehen sie als Gottes Gnade. In 1. Korinther 11,32 lesen wir: "Wenn wir aber vom Herrn gerichtet werden, so werden wir gezüchtigt, damit wir nicht mit der Welt verdammt werden."
Gott hat andere Ziele mit seinen Kindern. Er will sie trainieren, ihren Glauben läutern und stärken.
Zweitens: Während wir warten, lasst euch nicht von der Welt beflecken. Offenbarung 18,4 sagt: "Ich hörte eine andere Stimme vom Himmel, die sprach: Geht hinaus aus ihr, mein Volk, damit ihr nicht teilhabt an ihren Sünden und nicht empfangt von ihren Plagen."
Gedanklich sollen wir uns aussondern. Nehmt nicht teil an dem, was um uns herum geschieht, an der Gottlosigkeit um uns herum. Lasst euch nicht beflecken.
Drittens: Habt eure himmlische Heimat stets vor Augen. 2. Petrus 3,11-13 enthält wunderbare Worte. Dort ermutigt uns Petrus, im Wissen um das kommende Gericht auf einen neuen Himmel und eine neue Erde zu warten, in denen Gerechtigkeit wohnt.
Habt diesen Blick! Alles hier ist vergänglich. Dort wohnt Gerechtigkeit, dort ist Ewigkeit.
So, ihr Lieben, haltet in dieser Prüfung noch aus, während wir noch eine ganz kurze Zeit warten. Im Vergleich zur Ewigkeit ist das nichts. Diese Zeiten sind dazu da, unseren Glauben und unsere Hoffnung auf den Herrn zu stärken und uns vollkommen und unversehrt zu machen.
Lasst uns uns nicht einschüchtern oder fürchten. Es ist nur noch eine ganz kleine Weile.
Wir kommen zu den letzten Versen. Ab Vers 26 sehen wir, wohin das alles führen wird. Der Überrest zur Zeit Jesajas war in sehr unsicheren Zeiten, aber schaut die mächtige Errettung, die ihnen versprochen wurde.
In Vers 26 lesen wir: "Dann wird der Herr einen Geißel über ihn schwingen wie in der Schlacht Midians am Rabenfelsen und seinen Stab, den er am Meer brauchte, aufheben wie in Ägypten."
Das Vernichten der Feinde ist hier im Blick, und es wird geschehen wie damals in Ägypten, mit den zehn Plagen und dem Roten Meer. Auch Midian wird hier erwähnt.
Wenn ihr das nachlesen wollt, schaut in Richter 7 und 8. Dort wird eine wunderbare Schlacht beschrieben – die Schlacht ist nicht wunderbar, aber die wunderbare Rettung Gottes darin.
135 Midianiter marschierten gegen ein paar Tausend Israeliten. In einer Nacht wendete Gott alles und machte die Feinde platt.
So wird es sein – und noch herrlicher.
In Vers 27 heißt es: "Zu der Zeit wird seine Last von deiner Schulter weichen, und sein Joch von deinem Hals."
Der Überrest wird von allen Unterdrückern befreit.
Dann werden in den Versen 28 bis 34 dramatisch die Rettung Jerusalems beschrieben.
Wenn ihr euch erinnert: In Vers 11 waren die Assyrer in Samarien, 70 Kilometer von Jerusalem entfernt. In Vers 28 wird der Vormarsch fortgesetzt.
Der erste Ort ist Aya – ihr könnt Rimon ignorieren, das ist etwas unklar in der Übersetzung. Aya liegt an der Grenze zwischen Israel und Juda damals. Das heißt, Assyrien ist schon innerhalb Judas angelangt.
Sie marschieren weiter südlich in Richtung Jerusalem, ziehen durch Migron und Michmas und übernachten in Geber, Nachbarstädten wie Rama und Gebea, der Heimatstadt von König Saul.
Diese Städte fliehen aus Angst.
In Vers 30 heißen die Orte Galim, Laesha und Anatot. Sie stehen noch zwischen den Assyrern und Jerusalem, aber was können sie tun? Sie sind keine Hilfe, können nur schreien und elend dastehen, während die assyrische Wehrmacht an ihnen vorbeizieht.
Vers 31: "Madmene und Gebim." Auf der Karte liegen sie eigentlich noch südlicher als Jerusalem. Die Assyrer gehen auf Jerusalem zu, aber diese Orte haben solche Angst, dass sie fliehen. Sie warten nicht einmal ab, ob Jerusalem standhält, sondern denken voraus und rennen davon.
Die assyrische Armee erreicht noch in der Nacht Nob. Wenn ihr auf der Karte schaut: Nob ist nur zwei Kilometer von Jerusalem entfernt, nur wenige Kilometer außerhalb der Stadt.
Von dort schwingt der Feind seine Faust gegen Jerusalem. Aber hier ist der letzte Punkt, den sie erreichen werden. So weit kommen sie.
Schaut, was der Herr in Vers 33 und 34 tut: "Aber siehe, der Herr, der Herr Zebaoth, wird die Äste mit Macht abhauen und das Hochgerichtete niederschlagen, damit die Hohen erniedrigt werden. Der dichte Wald wird mit Eisen umgehauen, und der Libanon wird fallen durch einen Mächtigen."
Nur eine Anmerkung: Lasst euch nicht verwirren durch die Erwähnung von Libanon hier. Libanon steht für einen gewaltigen, imponierenden Wald, und in diesem Fall ist es ein Bild für die Armee Assyriens.
Sie fallen, nichts bleibt von ihnen. Sie fallen vor dem Herrn.
Tatsächlich ist es genau so passiert. Ihr könnt das in Jesaja 36 und 37 nachlesen. In einer Nacht wurde die ganze assyrische Armee vernichtet. Von ihnen war nichts mehr zu hören.
Gott ließ die Wasser bis zum Hals von Juda steigen, aber in einer Nacht zerstörte Gott die Armeen Assyriens vor den Toren Jerusalems.
Wer kann gegen den allmächtigen, souveränen Gott bestehen?
Liebe, ich schließe mit diesen Gedanken:
Der Fall Israels ist nur ein Vorgeschmack, ein Schatten und ein Vorbild für uns. Die Offenbarung macht uns deutlich, dass Gott genauso für sein Volk, die Gemeinde, handelt und handeln wird.
Es kann sein, dass wir uns manchmal in Situationen befinden, in denen es sich anfühlt, als stiegen die Wasser bis zu unserem Hals. Aber harre auf den Herrn, warte auf seinen Tag.
Vielleicht ist dieser Tag eine Erweckung, eine neue Reformation, vielleicht unser persönlicher Heimgang zu Gott, oder vielleicht die Wiederkunft des Herrn Jesus Christus.
Egal was es ist: Er wird sein Wort halten – für uns als Gemeinde Gottes, über die ganze Welt, aber auch ganz persönlich.
Das Wasser wird euch, dem Überrest, nicht überschwemmen. Eure Augen werden an jenem Tag seine Errettung sehen.
Ich schließe mit Worten aus Offenbarung 3, das sind Jesu Worte an die treue Gemeinde von Philadelphia:
"Da du mein Wort von der Geduld bewahrt hast, will auch ich dich bewahren vor der Stunde der Versuchung, die kommen wird über den ganzen Erdkreis, um die zu versuchen, die auf Erden wohnen. Ich komme bald. Halte, was du hast, damit niemand deine Krone wegnimmt."
Ich bitte:
Vater, wir danken dir für deine Souveränität, Herr. Was für ein Trost ist es, zu wissen, dass du, unser liebender Vater, die ganze Geschehnisse dieser Welt in deiner Hand hast.
Herr, ermutige uns bitte und fordere uns heraus, dass wir immer in Demut vor dir wandeln.
Bitte vergib uns, Herr, wenn wir dich aus dem Blick verlieren, sei es aus Verzweiflung oder aus Stolz.
Ich bete, Herr, dass du uns ganz nah bei dir hältst.
Herr, ich danke dir für deine großartige Errettung, dass wir in Jesus Christus Teil dieses Überrests sein dürfen, die trotz Schwierigkeiten in diesem Leben wissen dürfen, dass du Errettung für uns hast – nicht Gericht, sondern Errettung.
Herr, während wir warten, bete ich, dass du uns hilfst, geduldig zu sein, deine Züchtigung und Disziplin nicht zu verachten, sondern als deine Gnade anzunehmen.
Ich bitte auch, dass du uns davor bewahrst, uns von der Welt beflecken zu lassen.
Und Herr, bitte gib uns auch diese Ewigkeitsperspektive, dass unsere Heimat im Himmel ist. Lass uns immer mehr darauf freuen.
Und Herr, wir danken dir jetzt schon für deine Rettung, die du uns schenken wirst – sei es durch eine Erweckung hier, dafür beten wir, oder durch unseren Tod, unseren Heimgang zu dir, oder letztlich, und das ist sicher, wenn du wiederkommst.
Wir preisen dich, Herr, dass diese Dinge schon entschieden und beschlossen sind. Wir freuen uns so sehr und danken dir für deine Gnade, dass wir nicht unter deinem Gericht stehen, sondern bei dir Zuflucht und ewige Freude finden. Amen.
Die Reaktion auf Bedrohung und Gottes Perspektive
Ich frage uns heute: Wie würden wir in so einem Fall reagieren? Wie reagieren wir überhaupt auf die verschiedenen Weltgeschehnisse um uns herum?
Besonders dann, wenn wir alarmiert sind, wenn wir besorgt sind – zum Beispiel, wenn Kriege ausbrechen oder wenn Nationen nicht miteinander umgehen können. Es wurde bereits erwähnt, wenn der Brexit nicht abgeschlossen werden kann. Für mich bedeutet das: Darf ich hier bleiben oder nicht? Ich hoffe es, aber ich weiß es nicht.
Wenn das Leben, wie wir es kennen, auf irgendeine Weise durch das Weltgeschehen bedroht wird – und es müssen nicht unbedingt Kriege sein, sondern auch Dinge, die unsere Lebensumstände grundlegend verändern könnten – wie reagieren wir darauf? Was ist unsere Sicht der Dinge? Ist sie menschlich oder die wahre, göttliche Sicht?
Sehen wir in der Menschheitsgeschichte Gottes Hand? Menschen scheinen tatsächlich viel Macht zu haben und tun, was sie wollen. Doch menschliches Handeln steht immer unter Gottes Hand. Und das nicht nur im Sinne davon, dass Gott es zurückhält, sondern vielmehr: Letztlich tanzt alles nach Gottes Pfeife, ob wir das wissen oder nicht.
Die Menschen darin sind nur Werkzeuge in Gottes Hand. Es ist wie eine Menge Pitbulls, die an Leinen gehalten werden. Sie haben ihren eigenen zerstörerischen Willen. Wenn wir Pitbulls sehen, wollen wir davonlaufen. Aber sie tun nur, was ihr Meister erlaubt. Sie können nicht weitergehen, als es der Meister zulässt. Sie gehen nur in die Richtung, in die der Meister sie lenkt.
Trage die Brille der wahren Sicht, nicht die menschliche Brille der Dinge. Gott ist souverän. Alle Herrscher und Mächte der Welt stehen ihm zur Verfügung.
Die Anklage gegen Assyrien wegen Überheblichkeit
Aber jetzt stellt sich die Frage: Wenn die Assyrer nur tun, was Gott will, warum dann diese Fluchtworte gegen Assyrien? Warum sind sie verantwortlich, wenn sie doch Gottes Willen ausführen?
Das Problem ist nicht, dass sie Gottes Willen ausführen, sondern wie sie Gottes Willen ausführen. Das ist die Anklage gegen Assyrien.
Schauen wir gemeinsam in Vers 12: Gott lässt die Assyrer ihre Dinge tun, bis sein Zweck mit Juda und Jerusalem vollendet ist. Das heißt, bis die Züchtigung der Juden abgeschlossen ist. Danach wendet sich Gott gegen den Stolz und die Überheblichkeit Assyriens.
Das ist das Problem: Sie rühmen sich. Assyrien sieht sich nicht als Diener Gottes, sondern glaubt, die Oberhand zu haben. Sie sehen sich nicht als von Gott befähigt für diesen Auftrag, sondern denken: „Meine Hand tut das alles.“
Schauen wir in die Verse 13 und 14, wie sie alles einschätzen: „Ich habe es ausgerichtet, durch meine Hand, durch meine Weisheit, ich bin klug, ich habe aufgehoben, ich habe geraubt, meine Hand hat gefunden.“
Ich kann mir vorstellen, Gott schaut und sagt: „Rühmt sich die Axt gegen die Axtschwinge oder die Säge gegen den Säger? Rede keinen Unsinn!“
Assyrien meint hier, etwas Besonderes zu sein und erhebt sich. Aber Gott wird sie erniedrigen und ihnen zeigen, dass sie nichts sind. Das lesen wir in den Versen 16 bis 19.
Schauen wir auf die Worte: „Darum wird der Herr, der Herr Zebaoth, unter die Fetten in Assur die Auszehrung senden, und seine Herrlichkeit wird er anzünden, dass sie brennen wird wie ein Feuer. Das Licht Israels wird ein Feuer sein, und sein Heiliger wird eine Flamme sein, und sie wird seine Dornen und Disteln anzünden und verzehren an einem Tag. Die Herrlichkeit seiner Wälder und Gärten soll zunichte werden.“
Wir haben hier zwei Bilder: Das erste ist ein Waldbrand. Es wird sozusagen ein Feuer entfachen, das alles verzehrt, wie wir in Vers 16 lesen. Dieses Feuer wird die Herrlichkeit Assyriens vernichten.
Es wird so heftig sein, dass wir in Vers 19 lesen: „Wird ein Kind die Zahl der Bäume aufzählen können?“ Ein Kind, das vielleicht nur bis dreizehn zählen kann – und das sind nicht viele Bäume.
Das zweite Bild ist das einer aufzehrenden Krankheit, die den Körper verkrümmt. Gott sendet Auszehrung, eine Schwindsucht. Sie werden wie Kranke dahinsiechen. Es wird schnell gehen, schmerzhaft sein und Schande bringen durch Verzerrung.
Dieses überhebliche Reich wird Gott an einem Tag zunichte machen.
Gottes Gericht über stolze Mächte in der Geschichte
Und es ist nicht nur bei Assyrien so, dass Gott auf diese Weise handelt. Es ist nicht nur über Assyrien, dass Gott Autorität hat.
Interessanterweise wird dieses Thema im Buch Daniel noch einmal aufgegriffen. Besonders in Kapitel 2 lesen wir, wie ein heidnischer König, nämlich König Nebukadnezar, erkennen muss, dass Gott die Geschichte lenkt und seine Hand über den gesamten Verlauf hält. Er lernt, dass Gott die Geschichte nach seinem Willen und nach seinem Ermessen führt.
König Nebukadnezar muss selbst anerkennen, dass Gott derjenige ist, der Königreiche einsetzt und wieder absetzt. In den letzten Worten von Daniel Kapitel 2 sehen wir, wie er diese Wahrheit erkennt.
Dieses Thema zieht sich durch die ganze Bibel, sogar bis in die Offenbarung. Am Ende der Weltgeschichte lesen wir, wie Gott das große, stolze Königreich Babylon zerstört. Das zeigt Gottes Souveränität und seine Hand, die das Gericht über alle vollzieht, die sich gegen ihn erheben.
Ist das nicht besonders relevant in unserer zunehmend antichristlichen und gottfernen westlichen Gesellschaft? Eine Gesellschaft, die meint, etwas Besonderes und größer als Gott zu sein, obwohl Gott eigentlich keinen Platz in ihr hat.
Gott wird eines Tages alles vernichten, was sich gegen ihn und seine Erkenntnisse erhebt.
Warnung vor Stolz und Aufruf zur Demut
Aber lasst uns hier auch nicht die Warnung nur für andere sehen, sondern für uns selbst. Gott ist gegen jeden Stolz in jedem von uns.
Wir glauben oft, eigenständig zu handeln. Wir denken, dass unsere Hände die Dinge machen. Dabei übersehen wir Gott häufig. Wir rühmen uns gegen ihn, vielleicht nicht direkt, aber doch durch unsere Undankbarkeit und durch das Streben nach Dingen, die Gott uns gegeben hat.
Meinen wir nicht oft, mehr zu sein, als wir tatsächlich sind, und ignorieren dabei Gott? Ihm gebührt unser ganzer Dank und unsere ganze Verehrung. Nehmen wir hier eine Warnung für uns mit: Lass uns uns nicht gegen den Herrn überheben, sondern uns vor ihm demütigen.
Denn Gott ist souverän. Er braucht keine Genehmigung, um seinen Willen zu tun. Er benötigt nicht unsere Zustimmung und ruft keinen Rat der Menschen zusammen. Er ist derjenige, der alles in seinen Händen hält – von Königreichen bis zu einzelnen Dörfern, von Fürsten bis zu Bettlern.
Unser Leben liegt in seiner Hand. Lasst uns uns nicht gegen ihn überheben. Asyrien dient uns hier als Beispiel für die Tatsache, dass Gott den Stolzen widersteht, aber den Demütigen Gnade schenkt.
Menschliche Erniedrigung und Gottes Errettung
Dabei kommen wir zu unserem zweiten Punkt: menschliche Erniedrigung und Gottes Errettung. Das beginnt ab Vers 20.
Wir haben in den letzten Wochen gehört, dass die Menschen in Israel und Juda sehr stolz waren. Deshalb musste Gott sie richten. Tatsächlich ist die große Mehrheit der Kinder Jakobs gerichtet worden. Schaut in Vers 22, dort lesen wir: "Denn wäre auch dein Volk, o Israel, wie Sand am Meer, so soll doch nur ein Rest in ihm bekehrt werden."
Sie wurden dezimiert. Die leiblichen Nachkommen Abrahams waren zahlreich wie der Sand am Meer, aber die meisten fielen unter Gottes Gericht. In Vers 23 lesen wir: "Folgende Worte, der sagt, der Gott, der Herr Zebaoth, wird verderben, ergehen lassen, wie beschlossen ist, im ganzen Lande." Die Elb-Felder werden übersetzt als "über die ganze Erde", und ich glaube, das trifft besser zu.
Hier sehen wir, dass Gott die Vernichtung der Israeliten mit der Vernichtung verbindet, die er inmitten der ganzen Erde bringen wird. Es ist ein Gericht. Das bedeutet: Nur weil dieses Volk leiblich von Abraham abstammt und zumindest äußerlich zum Volk Gottes gehört, heißt das nicht, dass sie von Gottes Gericht verschont bleiben.
Das ist, glaube ich, auch für uns eine Warnung. Äußerliche Zugehörigkeit zum Volk Gottes bedeutet an sich nichts. Wenn unser Herz stolz ist und nicht bei Gott, ist es egal, ob wir uns Christen nennen oder einer Gemeinde angehören. Dieses Thema wird im 1. Petrusbrief aufgegriffen. Dort sagt Petrus in Kapitel 4, dass das Gericht bei dem Haus Gottes beginnt.
Bei einem Überrest, bei den wirklich Begehrten, gibt es kein Gericht. Wir lesen hier in diesen Versen, dass nicht alle vom Volk gerichtet werden. Schaut in Vers 20: Gott sorgt dafür, dass es einen Überrest gibt. Er sorgt dafür, dass dieser Überrest sich nicht mehr vom Herrn weglockern lässt. Sie verlassen sich in Treue auf ihn und bleiben bei ihm, egal was um sie herum passiert.
In Vers 21 lesen wir, wie Gott verspricht, dass der Überrest zu ihm umkehren wird. Sie werden zu ihrem starken Gott zurückkehren. Diese finden bei Gott nicht Zorn, sondern Zuflucht. In Gottes Akt des Gerichts lässt sich ein Überrest erkennen und aussondern. Das Gericht ist ein bisschen wie ein Sieb: Nur der Überrest geht hindurch und wird nicht gerichtet.
Vielleicht gibt es diejenigen unter uns, die fragen, wie man Teil dieses Überrests wird. Ich möchte nicht unter Gottes Gericht stehen. Der Text sagt uns: Der Überrest lässt sich erkennen durch ihre Umkehr zu Gott. Ein bußfertiges Herz, das sagt: "Vergiss all diese Dinge um mich herum, ich will Gott."
Vielleicht fragen wir auch: Ist hier nicht nur ein Überrest von den Nachkommen Judas und Israels gemeint? Trifft das überhaupt auf uns zu? In erster Linie geht es um das Volk damals, das stimmt. Aber in Römer 9 spricht Paulus gerade über diese Stelle. Er macht deutlich, dass auch Heiden dazugehören. Sie tun das, indem sie Gott und seiner Botschaft Glauben und Vertrauen schenken – seiner Botschaft des Evangeliums.
Falls du heute hier bist und noch nicht weißt, ob du zu diesem Überrest gehörst, dann lade ich dich ein, dich zum Herrn umzukehren. Das heißt: Bekenne ihm deinen Stolz, bekenne ihm deine Schuld, bekenne ihm deine Sünde. Wir bekennen, dass wir ihn ignoriert haben, seine Herrschaft bisher abgelehnt haben und unser eigenes Ding durchsetzen wollten.
So sieht Umkehr aus, so sieht Demut aus. Dann glaube an das Evangelium. Das ist die Botschaft, dass Gott uns vergibt und uns reinwäscht von aller Schuld durch das Blut von Jesus Christus, der am Kreuz als Stellvertreter für uns starb.
Wenn wir das anerkennen, wenn wir das annehmen, wenn wir umkehren und im Evangelium von Jesus Christus glauben, dann sind wir Teil des Überrests. Dieser Überrest wird dem letzten Gericht über die ganze Erde entkommen.
Der Überrest Judas hat einen Vorgeschmack davon im achten Jahrhundert erlebt. Während die Assyrer das Nordreich Israel vernichteten, wurden sie verschont. Wir kommen gleich dazu. Aber das ist ein Bild für uns: So wird Gott tun für alle, die sich auf ihn verlassen.
Prüfung des Glaubens und Gottes Zuspruch in der Bedrängnis
Aber für eine Zeit lang wird ihr Glaube geprüft. Schaut die nächsten zwei Verse, Vers 24 und 25. Dort spricht der Herr Zebaoth: „Fürchte dich nicht, mein Volk, das in Zion wohnt, vor Assur, der dich mit dem Stecken schlägt und seinen Stab gegen dich aufhebt, wie es in Ägypten geschah. Denn es ist nur noch eine kleine Weile, so wird meine Ungnade ein Ende haben, und mein Zorn wird sich richten auf sein Verderben.“
Auch die, die letztlich errettet werden sollten, der Überrest, mussten die beängstigenden und bedrohlichen Zeiten der Assyrer miterleben. Sie waren davon nicht verschont. Sie hatten ebenfalls Angst und waren unsicher, wie ihr Leben aussehen würde, ob sie ihr Haus behalten dürften und ob sie überhaupt im Land bleiben dürften. Das waren sehr ängstliche Zeiten für sie.
In den Königsbüchern, dem Ersten und Zweiten Buch der Könige, sowie in anderen außerbiblischen Chroniken lesen wir, dass die Assyrer Teile von Juda überfallen haben. Eine ganz berühmte Invasion war die von Laich oder Lachisch, so ähnlich hieß der Ort. Das lag westlich von Jerusalem. Wer heute ins British Museum geht, sieht eine Tafel, auf der geschildert wird, wie die Assyrer in diese Stadt eingefallen sind.
Die Assyrer waren für die Juden eine große Bedrohung. Aber Gott sagt ihnen in Vers 24, sie sollen sich nicht vor diesem Feind fürchten. Denn obwohl die Assyrer kämpfen und Druck auf sie ausüben, wird das nicht von Dauer sein.
In Vers 25 sagt Gott: Es ist nur noch eine kleine Weile. Die Elberfelder Bibel macht es noch deutlicher und sagt: Es ist nur noch eine ganz kurze Weile, bevor der Grimm Gottes von seinem Volk weicht und sich gegen diese Feinde richtet.
Gottes Volk, vor allem sein Überrest, wird hier aufgefordert, noch eine Zeit lang zu warten. Denn Gottes Disziplinarmaßnahmen an seinem Volk sind noch nicht ganz beendet. Noch lässt er sein Volk durch das Sieb gehen. Das ist der Stecken und der Stab in Vers 24.
Aus Gottes Sicht heißt das, es ist Gottes Stecken und Stab durch Assyrien. Gott lässt die Assyrer sein Volk schlagen. Dadurch wird sozusagen die Spreu vom Weizen getrennt, die Mehrheit von dem Überrest.
Diese Aktion Gottes hat zwei Auswirkungen: Für die meisten Israeliten bedeutete sie ihr Ende und ihre Verbannung. Für Gottes Überrest aber war es eine Reinigung und Disziplin, damit dieser Überrest geprüft und durchleuchtet wird.
Herausforderungen für den Überrest in der heutigen Zeit
Freunde, ich glaube, das hier wirft noch einmal Licht auf unsere heutige Erfahrung als Christen in unserer Umgebung, in der wir leben. Treue Christen, der Überrest, müssen oft Ungerechtigkeit erdulden und dem Druck, sich anzupassen, standhalten. Das ist nicht leicht. Wir müssen inmitten von Gottlosigkeit und Gottvergessenheit leben. Es fühlt sich an, als würde man ständig Schläge von der Gesellschaft bekommen – nicht körperlich, aber psychisch und emotional.
Diese Woche habe ich gehört, dass in einem Kindergarten in meiner Ortschaft, in Neuried, eine Erzieherin, eine Praktikantin, Kindern im Alter von vier und fünf Jahren gesagt hat, dass es völlig normal sei, wenn Kinder zwei Papas oder zwei Mamas haben. Diese Kinder sind unsere Zukunft. Wie wird es in dreißig Jahren aussehen?
Auch innerhalb des Hauses Gottes trennt sich die Spreu vom Weizen. Viele, die sich Christen nennen, stimmen immer mehr mit der gängigen Meinung der Gesellschaft in ethischen Fragen überein. Die Gemeinde in Deutschland und im Westen wird gerade geprüft, meine ich. Wird Gott zulassen, dass es so bleibt? Oder wie lange wird es noch so bleiben? Ich weiß es nicht.
Ich hoffe sehr auf eine Erweckung und dass unsere Länder im Westen eine Reformation erleben. Auch dafür sollen wir beten. Aber auf irgendeine Weise stehen wir momentan vor sehr unsicheren Zeiten. Diese Worte, in denen Gott sagt: „Eine ganz kurze Weile warte noch“, gelten auch für uns. Wir müssen gerade warten. Ich weiß nicht, wie lange.
Wie reagieren wir in dieser Wartezeit? Ich glaube, drei Dinge können wir tun, während wir warten.
Erstens: Verachtet Gottes Disziplin nicht, sondern seht sie als Gottes Gnade an. In 1. Korinther 11,32 lesen wir diese Worte: „Wenn wir aber vom Herrn gerichtet werden, so werden wir gezüchtigt, damit wir nicht mit der Welt verdammt werden.“ Gott hat andere Ziele mit seinen Kindern. Er will sie trainieren, ihren Glauben läutern und stärken.
Zweitens: Während ihr wartet, lasst euch nicht von der Welt beflecken. In Offenbarung 18,4 spricht Gott zu seinem Volk: „Ich hörte eine andere Stimme vom Himmel, die sprach: Geht hinaus aus ihr, mein Volk, damit ihr nicht teilhabt an ihren Sünden und nicht empfangt ihre Plagen.“ Sondert euch gedanklich ab. Nehmt nicht teil an dem, was um uns herum geschieht. Lasst euch nicht vom Gottlosen um uns herum beflecken.
Drittens: Habt eure himmlische Heimat stets vor Augen. In 2. Petrus 3,11-13 ermutigt uns Petrus im Wissen um das kommende Gericht, auf einen neuen Himmel und eine neue Erde zu warten, nach seiner Verheißung, „in denen Gerechtigkeit wohnt.“ Habt diesen Blick! Alles hier ist nur vergänglich. Dort wohnt Gerechtigkeit, dort ist Ewigkeit.
So, ihr Lieben, haltet in dieser Prüfung noch aus, während wir noch eine ganz kurze Zeit warten. Im Vergleich zur Ewigkeit ist das nichts. Diese Zeiten sind dazu da, unseren Glauben und unsere Hoffnung auf den Herrn zu stärken und uns vollkommen und unversehrt zu machen. Lasst uns uns nicht einschüchtern oder fürchten – es ist nur noch eine ganz kleine Weile.
Die Verheißung der Errettung und Befreiung
Wir kommen zu den letzten Versen. Ab Vers 26 sehen wir, wohin das alles führen wird. Der Überrest zur Zeit Jesajas lebte in sehr unsicheren Zeiten. Doch schaut euch die mächtige Errettung an, die ihnen in den letzten Versen versprochen wurde.
In Vers 26 lesen wir: „Als dann wird der Herr eine Geißel über ihn schwingen wie in der Schlacht Midians am Rabenfelsen und wird seinen Stab, den er am Meer brauchte, aufheben wie in Ägypten.“ Hier ist das Vernichten der Feinde gemeint. Es wird geschehen, wie es einst bei Ägypten geschah – die zehn Plagen und das Teilen des Roten Meeres. Aber auch Midian wird erwähnt. Wenn ihr das nachlesen wollt, schaut euch Richter 7 und 8 an. Dort findet ihr eine wunderbare Schlacht – nicht, dass die Schlacht selbst wunderbar wäre, sondern die wundersame Rettung durch Gott. 135 Midianiter marschieren gegen einige Tausend Israeliten. Doch in einer Nacht wendet Gott das Blatt und macht die Feinde platt. So wird es sein, und sogar noch herrlicher.
In Vers 27 heißt es weiter: „Zu der Zeit wird seine Last von deiner Schulter weichen müssen und sein Joch von deinem Halse.“ Der Überrest wird von allen Unterdrückern befreit.
Dann werden in den Versen 28 bis 34 auf dramatische Weise die Rettung Jerusalems beschrieben. Wenn ihr euch erinnert: In Vers 11 waren die Assyrer in Samarien, etwa 70 Kilometer von Jerusalem entfernt. In Vers 28 wird dieser Vormarsch fortgesetzt. Wir lesen, dass der erste Ort Aya ist. Rimon könnt ihr ignorieren, da die Übersetzung etwas unklar ist. Aya liegt an der Grenze zwischen Israel und Juda damals. Das bedeutet, Assyrien ist bereits in Juda eingedrungen.
Sie marschieren weiter südwärts in Richtung Jerusalem. Sie ziehen durch Migron und Michmas und übernachten in Geber. Nachbarstädte wie Rama und Gebea, die Heimatstadt von König Saul, fliehen vor Angst.
In Vers 30 stehen Galim, Laesha und Anatot noch zwischen den Assyrern und Jerusalem. Aber was können sie tun? Sie sind keine Hilfe. Sie können nur schreien und elend dastehen, während die assyrische Wehrmacht an ihnen vorbeizieht.
Vers 31 nennt Madmene und Gebim. Auf der Karte liegen diese Orte eigentlich noch südlicher als Jerusalem. Die Assyrer ziehen auf Jerusalem zu, nicht auf diese Orte. Doch die Menschen dort haben solche Angst, dass sie ebenfalls fliehen. Sie warten nicht einmal ab, ob Jerusalem standhält. Sie denken voraus und rennen davon.
Die assyrische Armee erreicht noch in derselben Nacht Nob. Nob liegt nur zwei Kilometer von Jerusalem entfernt, also nur wenige Kilometer außerhalb der Stadt. Von dort aus schwingt der Feind seine Faust gegen Jerusalem. Doch hier ist der letzte Punkt, den sie erreichen werden. So weit kommen sie.
Schaut, was der Herr in Vers 33 und 34 tut: „Aber siehe, der Herr, der Herr Zebaoth, wird die Äste mit Macht abhauen und das, was hoch aufgerichtet steht, niederschlagen, sodass die Hohen erniedrigt werden. Der dichte Wald wird mit dem Eisen umgehauen werden, und der Libanon wird fallen durch einen Mächtigen.“
Eine Anmerkung dazu: Lasst euch nicht verwirren durch die Erwähnung des Libanon. Libanon steht hier für einen gewaltigen, imponierenden Wald. In diesem Fall ist es ein Bild für die Armee Assyriens. Sie fallen. Nichts bleibt von ihnen übrig. Sie fallen vor dem Herrn.
Tatsächlich ist es genau so geschehen. Ihr könnt das in Jesaja 36 und 37 nachlesen. In einer Nacht wurde die ganze assyrische Armee vernichtet. Von ihnen war nichts mehr zu hören. Gott ließ die Wasser bis zum Hals von Juda steigen, doch in einer Nacht zerstörte er die Armeen Assyriens vor den Toren Jerusalems.
Wer kann gegen den allmächtigen, souveränen Gott bestehen?
Liebe Gemeinde, ich schließe mit diesen Gedanken: Der Fall Israels ist nur ein Vorgeschmack, ein Schatten und ein Vorbild für uns. Die Offenbarung macht deutlich, dass Gott genauso für sein Volk, die Gemeinde, sorgt und sorgen wird.
Es kann sein, dass wir uns manchmal in Situationen befinden, in denen es sich anfühlt, als wären die Wasser bis zu unserem Hals gestiegen. Doch harre auf den Herrn, warte auf seinen Tag. Vielleicht ist dieser Tag eine Erweckung, eine neue Reformation, vielleicht unser persönlicher Heimgang zu Gott oder die Wiederkunft des Herrn Jesus Christus.
Egal, was es ist – er wird sein Wort halten. Für uns als Gemeinde Gottes, über die ganze Welt und auch ganz persönlich. Das Wasser wird euch den Überrest nicht überschwemmen. Eure Augen werden an jenem Tag seine Errettung sehen.
Ich schließe mit Worten aus Offenbarung 3, das sind Jesu Worte an die treue Gemeinde von Philadelphia:
„Weil du mein Wort von der Geduld bewahrt hast, will auch ich dich bewahren vor der Stunde der Versuchung, die kommen wird, um die ganze Welt zu versuchen, die auf Erden wohnen. Ich komme bald. Halte, was du hast, damit niemand deine Krone wegnimmt.“
Ich bitte: Vater, wir danken dir für deine Souveränität. Herr, was für ein Trost ist es zu wissen, dass du, unser liebender Vater, die ganzen Geschehnisse dieser Welt in deiner Hand hast.
Herr, lass es uns bitte ermutigen und herausfordern, dass wir uns immer in Demut vor dir wandeln. Bitte vergebe uns, wenn wir dich aus den Augen verlieren – sei es aus Verzweiflung oder Stolz.
Ich bete, dass du uns ganz nah bei dir hältst. Herr, ich danke dir für deine großartige Errettung, dass wir in Jesus Christus Teil dieses Überrests sein dürfen. Obwohl wir Schwierigkeiten in diesem Leben erfahren, dürfen wir wissen, dass du Errettung für uns hast – nicht Gericht, sondern Errettung.
Herr, während wir warten, bete ich, dass du uns hilfst, geduldig zu sein. Lass uns deine Züchtigung und Disziplin nicht verachten, sondern als deine Gnade ansehen. Durch sie leitest du uns.
Ich bitte auch, dass du uns davor bewahrst, uns von der Welt beflecken zu lassen. Bitte gib uns die Ewigkeitsperspektive, dass unsere Heimat im Himmel ist. Lass uns immer mehr darauf freuen.
Und Herr, wir wollen dir schon jetzt danken für deine Rettung, die du uns schenken wirst – sei es durch eine Erweckung hier, für die wir beten, durch unseren Tod und Heimgang zu dir oder letztlich, und das ist sicher, wenn du wiederkommst.
Wir preisen dich, Herr, dass diese Dinge schon entschieden und beschlossen sind. Wir freuen uns so sehr und danken dir von Herzen für deine Gnade, dass wir nicht unter deinem Gericht stehen, sondern bei dir Zuflucht und ewige Freude finden.
Amen.
Ermutigung und Abschluss
Bitte geben Sie den zu überarbeitenden Text ein, damit ich mit der Bearbeitung beginnen kann.