Einführung in die Gemeinde von Pergamum und ihre Herausforderungen
Jetzt haben wir Offenbarung 2,12-17. Jesus prüft die Gemeinden, damals in Kleinasien. Diese Gemeinden sind für uns ein gewisses Muster, Typen von Gemeinden. Dabei suchen wir, wo manches auch auf uns zutrifft.
Dem Vorsteher der Gemeinde in Pergam schreibt Jesus: Er hat ein scharfes, zweischneidiges Schwert. Er sagt: „Ich weiß, wo du wohnst, dort, wo der Thron des Satans ist. Du hältst an meinem Namen fest und hast den Glauben an mich nicht verleugnet, auch nicht in den Tagen, als Antipas, mein treuer Zeuge, bei euch getötet wurde, dort, wo der Satan wohnt.“
Aber einiges hat Jesus gegen die Gemeinde. Es gibt Leute, die sich an die Lehre Bileams halten. Bileam lehrte Balak, die Israeliten zu verführen, vom Götzenopfer zu essen und Hurerei zu treiben. Ebenso gibt es Leute, die sich an die Lehre der Nikolaiden halten.
Jesus fordert zur Buße auf. Wenn die Gemeinde nicht umkehrt, wird er bald kommen und gegen sie mit dem Schwert seines Mundes streiten.
Wer Ohren hat, der höre, was der Geist den Gemeinden sagt! Wer überwindet, dem will Jesus geben von dem verborgenen Manna. Außerdem will er ihm einen weißen Stein geben, auf dem ein neuer Name geschrieben steht. Diesen Namen kennt niemand außer dem, der ihn empfängt.
Ich sehe immer noch hier unter Ihnen eine ganze Reihe von Reiseteilnehmern, die jetzt mit dabei waren in Israel. Das wollten wir ja gar nicht so öffentlich und so laut sagen, so schön das war. Sonst bekommen die anderen noch Appetit.
Das ist doch etwas Schönes, wenn man solche Reiseeindrücke sammelt. So wäre ich jetzt noch einmal gern Reiseleiter und würde sie durch die kleinasiatischen Gemeinden führen. Ich war nämlich noch gar nie dort.
Ich versuche, mir das mit meiner Fantasie auszumalen, so wie Karl May es getan hat. Er war nie an dem Ort, über den er geschrieben hat.
Die Stadt Pergamum: Kultur und Macht im Hintergrund der Gemeinde
Also, was sind das für Stellen? Es ist toll, wenn man in einem Bibellexikon nachschlägt und etwas über die Stadt Pergamon erfährt. Die Ausgräber haben dort unglaublich viel freigelegt, vor allem die prachtvollen Straßen.
Als ich den Plan sah, erinnerte mich das sehr an Bezejân, mit der großen Prachtstraße, dem Theater dort und allem, was dazugehört. So muss es offenbar gewesen sein. Manche von Ihnen kennen in Berlin den Pergamon-Alltag. Wer war denn schon dort? Aha, natürlich, ich selbst habe die Stadt auch noch nicht gesehen.
Ich kenne Berlin noch nicht richtig, da wir die Wiedervereinigung noch nicht vollständig „wanderungsmäßig“ vollzogen haben. Es ist interessant, wenn man diese ungeheure Größe und Macht Pergamons sieht – ein Zentrum der Kultur der damaligen Zeit.
Wer war Pergamon? Es war die Hauptstadt der römischen Provinz Asien, eine große und gewaltige Stadt. Berühmt ist auch der Esculapstab. Frau Lüttli, jetzt sind Sie dran: Esculap mit dem Esculapstab, das ist noch heute das Zeichen der Apotheker. Jeder Offiziersarzt trägt das als militärisches Symbol. Esculap gehörte zu Pergamon – eine ganz gewaltige, große Stadt, eine einflussreiche und kulturelle Stadt.
Viel kann man heute noch bewundern, wenn man dorthin kommt. Uns interessiert besonders die Gemeinde in dieser Stadt. Interessant ist, wie die Bibel die ganze Kultur ausklammert. Nicht, weil sie nicht an Kultur interessiert ist, sondern weil sich die Kultur wandelt.
Das Wort Gottes möchte uns etwas zeigen vom Reich Gottes, wie es funktioniert. Und das ist die bleibende Bedeutung von Pergamon. Was macht die Gemeinde dort? Die Augen Gottes richten sich auf die Gläubigen.
Das, was uns heute so bewegt, wird alles vergangen sein. Wenn man einmal den Verlauf der Zeit betrachtet, wie alles in den Jahrhunderten vergeht, dann bleibt die Gemeinde bestehen. Das wäre so interessant, wenn man auf einer Reise an den Stellen steht, wo diese Gemeinden waren – die heute oft ausgelöscht sind, zum Beispiel durch die Macht des Islam, der vieles vernichtet und zerstört hat.
Der Kampf der Gemeinde im Zentrum des Satans
Diese Gemeinde von Pergam kämpft einen sehr schweren Kampf. In ihrer Mitte befindet sich der Thron Satans. So hart sagt es die Bibel, und es ist wahr. Der Satan hat dort seine Herrschaft, er kann ungehindert regieren, und die Gemeinde wird an die Wand gedrückt.
Worum handelt es sich? Ganz zweifellos war es der römische Kaiserkult. Sie wissen ja, dass die römischen Kaiser eingeführt haben, dass die Bürger ihre Opfer niederwerfen mussten und rufen mussten: „Gott ist...“, und dann kam der Name Domitian oder wie die anderen römischen Kaiser auch hießen. Diese Kaiser mussten angebetet werden.
Frühzeitig haben einige Christen schon Ideen entwickelt, wie man der Sache aus dem Weg gehen kann. Sie haben zum Beispiel gesagt, dass sie mit viel Geld die Leute bestechen, die die Listen führen, damit bei ihrem Namen ein Kreuzchen gemacht wird. Mit Geld kann man ja fast alles erreichen.
Wer das gemacht hat, wurde aus der Gemeinde ausgestoßen. Man wusste, hier ist ein Kniefall geschehen, auch wenn man es mit einem Trick kaschieren wollte. Aber man hat das Bekenntnis zu Jesus verleugnet. Für diese erste Christengemeinde war es ganz klar: Vor der Welt darf es kein zweideutiges Bekenntnis an der Jesusfrage geben. Jesus ist der Christus, Jesus ist der Messias.
Heute sieht man so viele Anglerautos, und ich finde es schön, dass sie hinten einen Fisch als Kennzeichen der Christen haben. Sie kennen das doch auch, so ein Fischsymbol hinten am Auto. Ich mache das immer nicht, weil sonst die Autofahrer sagen könnten: „Wenn der so böse fährt, guck, das ist ein Fisch.“ Aber das war ja das erste Erkennungszeichen der Christen in den Katakomben: Jesus Christus, Sohn Gottes, Retter.
Das ist jetzt ganz schwierig. Ich tüsse, Jesus Christus, Sohn Gottes, Retter. „Ichthys“ ist das griechische Wort, also zweimal ins Griechische übersetzt, so kommt man auf die Buchstaben. Aber das war das Bekenntnis dieser verfolgten Gemeinde in den Katakomben. Darum haben sie das Fischzeichen gewählt.
Ich finde es schön, dass man das heute auf die Autos klebt und damit sagt: „Das ist mir wichtig, das den Leuten zum Ausdruck zu bringen.“ Uns geht es um den Gottessohn Jesus.
Die Bedeutung des Jesusbekenntnisses in der Verfolgung
In unserem Pfarrblatt steht zurzeit ein Artikel darüber, wie wir heute besser von Christus reden könnten, damit sich Juden und Muslime nicht mehr daran stoßen. Es wird vorgeschlagen, anders über Jesus zu sprechen, nicht mehr so provokativ.
Doch genau das war früher der Grund für die Auseinandersetzungen. Es waren Juden, die sagten: Wir müssen das sagen, er ist der Messias. Wegen dieses Bekenntnisses wurde Stephanus gesteinigt. Wie sieht es heute in der Christenheit aus? Wo stehen wir? Das Jesusbekenntnis ist nicht mehr eindeutig und klar.
Kein einziger Christ hätte damals in der römischen Verfolgung sterben müssen, wenn das Jesusbekenntnis weggenommen worden wäre. Nur wegen dieses Bekenntnisses sind sie gestorben. Stephanus hat nichts Böses getan, er hat nur Sozialarbeit geleistet. Aber weil er bei seiner Sozialarbeit von Jesus, dem Messias Gottes, gesprochen hat, wurde er gesteinigt.
So war es auch hier: Das Bekenntnis zu Jesus war der springende Punkt. Die Christen waren dem Staat gegenüber sehr loyal, doch der Staat verlangte von ihnen ein weiteres Bekenntnis – und zwar zum Kaiser als lebendigem Gott. Das haben die Christen nicht getan.
Es ist interessant, mit welcher Klarheit sie gesagt haben: Es gibt nur einen Gott, dem wir dienen. Ich habe das zuletzt bei Polycarp erwähnt. Man sollte diese Märtyrergeschichten immer wieder lesen, denn bis heute bleibt es dieselbe Sache.
Gehen Sie der Sache wirklich auf den Grund: Auch in den christlichen Gemeinden entbrannte Streit um Jesus. Den anderen Streit halte ich nicht für so wichtig. Tauffragen, Abendmahlsfragen, Organisationsfragen oder welche Gemeinde man wählen soll – darüber kann man sich streiten. Aber an der Jesusfrage und an der Schrift wollen wir eindeutig bleiben: Die Bibel ist Gottes Wort, Jesus ist der Retter, und allein durch sein Kreuz werden wir gerettet.
Es gibt kein anderes Heil und keinen anderen Namen unter dem Himmel. Es gibt keinen anderen Gott. Dabei geht es nicht um irgendeinen Allah oder einen anderen Gottesnamen. Sagen Sie das einem Muslim, und er wird empört aufschreien, wenn Sie behaupten, wir dürften durch Jesus zu Allah Vater sagen. Dann beginnt wieder der Widerspruch.
Wenn Sie Christen treffen, die das heute stark betonen und sagen, sie seien „Jesuaner“ oder ähnliche Formulierungen verwenden, denken Sie: Was ist das für etwas Komisches? Sie meinen, sie wollen den irdischen Jesus als Vorbild haben. Sagen Sie das ruhig, aber Jesus ist auferstanden und lebt. Er sitzt zur Rechten Gottes.
Der andere sagt vielleicht: Ja, aber ich fange damit gar nichts an. Das macht ja nichts, es ist trotzdem so. Jesus ist nicht davon abhängig, ob ich als kleiner Mensch zustimme oder nicht.
Dort, wo der Thron Satans war, war die Verfolgung ungeheuer brutal. Diese Christen wurden ohne Rücksicht sofort abgeschleppt, in Schaukämpfe gestellt und auf grausame Weise getötet. Die Not war besonders groß, wenn sie dachten: Vielleicht kann ich das für mich noch akzeptieren, aber was wird aus meinen Kindern? Was wird aus meiner Frau? Was wird aus meinen Eltern?
In welche Nöte wurden diese Christen getrieben! Der Thron Satans – mit welcher brutalen Macht – diese Verfolgung dauerte fast zweihundert Jahre lang, immer wieder mit Unterbrechungen, in einer ganz furchtbaren Weise.
Doch es war nicht schädlich, denn in dieser Zeit kam das Bekenntnis zu Jesus ganz wunderbar klar zum Leuchten. Es heißt zweimal in Vers 13: „Wo der Thron Satans ist“, wo der Satan wohnt. Sie konnten nicht weichen, nicht fliehen, hatten keinen Ausweg aus diesem Hass und dieser Feindschaft. Es gab keine Fluchtmöglichkeit – sie mussten aushalten.
Die heutige Situation der Christen in muslimischen Ländern und der geistliche Kampf
Ich habe den Eindruck, dass das Leiden in allen Bereichen das stärkste Bekenntnis der Gemeinde Jesu ist. Heute Morgen hat bei uns im Büro von Hilfe Brüder während der Morgenandacht eine Frau erzählt, dass Frau Doktor Marquard von Paul Lechler, die für die gesamte ärztliche Mission verantwortlich ist, einige Wochen im Sudan war. Sie berichtete sehr erschütternd, wie der Sudan gegenwärtig als eine muslimische Hochburg aufgebaut wird.
Es wird enorm viel Geld hineingebracht, und Christen erhalten konkret Geldangebote zum Übertritt. Im Sudan sind zurzeit bereits zehntausend Kämpfer aus dem Iran, aus Persien, stationiert. Ich las in einer anderen Veröffentlichung, dass der Sudan derzeit als Zentrum der Sunniten aufgebaut wird. Während in Teheran die Schiiten vorherrschen, soll der Sudan für den sunnitischen Islam das werden, was Teheran für die Schiiten ist – auch als Rückzugsort für Terroristen.
Im Südsudan gibt es viele lebendige christliche Gemeinden, mit denen wir in Verbindung stehen. Diese Gemeinden werden derzeit von dem Piloten Martin Rieberling betreut, der von Nairobi aus dorthin fliegt. Wenn Sie Ihren Atlas zur Hand nehmen, können Sie die Lage nachvollziehen: Der Südsudan liegt direkt an der Grenze zum Sudan.
Wenn man sich das vorstellt, erkennt man den Widerspruch, in dem die Gemeinde Jesu steht. Oft merken wir gar nicht, welch ein Kampf heute um Jesus entbrannt ist. Der Islam ist nicht nur eine Ölmacht, sondern eine antichristliche Macht. Er akzeptiert das Bekenntnis zu Jesus nicht und lehnt die Schrift ab.
Der Islam entstand etwa sechshundert Jahre nach Jesus. Er steht in einem bewussten Gegensatz zum Judentum und Christentum und stellt eine Verdrehung der christlichen Offenbarung dar.
Drei wichtige Ratschläge für die Gemeinde im Kampf
Und jetzt, was kann man einer Gemeinde raten, die so im Kampf steht? Wir haben heute drei wichtige Dinge. Das Leiden ist vorgegeben, und wir sollten wissen, dass es keine Vermeidung der Auseinandersetzung, des Kampfes gibt. Er hat das scharfe zweischneidige Schwert.
Das scharfe zweischneidige Schwert hat eigentlich Jesus. In Vers 12 sagt er es: Jesus hat das scharfe zweischneidige Schwert. Er spricht dieses Wort, das durchdringt. Liebe Schwestern und Brüder, die Vollmacht der christlichen Gemeinde liegt nicht in ihren Aktionen und nicht in ihren Programmen. Vielleicht denken Sie manchmal auch: „Ach, da geht es langweilig zu.“ Beten Sie dafür, dass Jesus mit seinem scharfen zweischneidigen Schwert wirkt.
Es ist gar nicht wichtig, wie groß die Versammlung ist und ob die Leute Beifall geben oder nicht. Wichtig ist, dass Jesus mit seinem Schwert durchdringt. Genau dort, wo die Feindschaft groß ist und wo der Satan wohnt, ist das das Geheimnis der Gemeinde: wenn das Schwert Jesu durchbohrt.
Was ist dieses Schwert? Es ist das Schwert des Geistes, so steht es am Ende des Epheserbriefs, eine geistliche Waffenrüstung. Epheser 6,17: Nehmt das Schwert des Geistes, welches ist das Wort Gottes. Schlagen Sie es mal auf, lassen Sie den Finger hinten drin. Epheser 6,17.
Nie darf das Bibellesen langweilig sein. Ich bin empört, wenn ich irgendwo höre, das Bibellesen sei langweilig. Im Hauskreis oder woanders wird getratscht über Probleme. Das Bibellesen muss immer so sein, dass man getroffen wird. Bei Ihnen selbst muss es jedes Mal etwas aufreißen, aber auch trösten – beides.
Es ist ja nicht bloß das Schwert, sondern auch das große Heilmittel. Beides brauchen wir. Es muss aufdecken, bis in die Tiefe des Gewissens durchdringen. Die Leute können reden, was sie wollen, über die Bibel im Besonderen – und dann ist immer wieder das Wort Gottes, das einfach zuschlägt.
Jetzt geben Sie mir noch mal die schönen Programmzeichen. Da ist ein schönes Wort drin, das der unvergessliche Manfred Hausmann hier in unserer Kirche über die Bibel gesagt hat: Heutzutage bemühen sich ja alle möglichen Leute mit allen möglichen und unmöglichen Mitteln, die Bibel aktuell zu machen und sie den Bedürfnissen und Fähigkeiten des modernen Menschen anzupassen. Als ob erstens die Bibel eine solche künstliche Aktualisierung nötig hätte!
Das Wort Gottes, wie es uns in der Bibel begegnet, ist durch die Jahrhunderte hindurch an jedem einzelnen Tag höchst aktuell gewesen, das heißt höchst zeitnah und zeitgemäß. Und es ist es heute erst recht, vorausgesetzt allerdings, dass man es sich nicht zurechtlegt, sondern auslegt, dass man es sich nicht bequem mit ihm macht, sondern schwer.
Man muss nicht darum herum, sondern mitten hineingehen. Und als ob es zweitens möglich wäre, die Bibel den Bedürfnissen und Fähigkeiten des Menschen – und nun gar des modernen Menschen – anzupassen! Das Wort Gottes passt sich nicht an, sondern schlägt zu.
Wer von Anpassung redet, verfälscht das Wort Gottes von Grund auf. Er verfälscht den Sinn des Kreuzes, die Botschaft des Ostermorgens und das Wetterleuchten des jüngsten Tages. Er verfälscht alles und jedes.
Wir müssen wieder wissen, was die Bibel ist. Ist das nicht ein Quatschbuch oder wie die Zeitung, die morgen schon veraltet ist und man auf die Seite werfen kann? Die Bibel ist das, wo man sie in die Hand nimmt.
Ich lese gerade Hiob. Ich bin so gepackt von Hiob, vom Reden, vom Eliphas und allem – super! Wir müssen nur wieder merken: Das ist das Schwert des Geistes. Der Geist Gottes wirkt durch das Wort Gottes. Gott hat sich an sein Wort gebunden, und seine Wirkungen laufen darüber.
Gott könnte mit seinem Geist auch durch die Zeitung wirken und durch das Fernsehen, aber er wirkt eben durch das Wort. Das ist sein Geheimnis. Wo Menschen das Wort lesen, werden sie vom Geist Gottes getroffen. Das ist das Geheimnis. Das ist die Offenbarung, die Gott für diese Zeit zwischen Himmelfahrt und Wiederkunft gegeben hat.
Das ist das scharfe zweischneidige Schwert. Es ist so wichtig, wie wir mit dem Wort Gottes leben. Die verfolgte Gemeinde soll das wissen, aber auch für uns ist es die Kernfrage.
Ich sorge mich heute um unsere Gemeinde in Deutschland, wie wir mit dem Wort umgehen. Es ist gar nicht so wichtig, ob unsere Gemeinden wachsen oder groß sind. Da wird heute die Mutter gezählt, und ob da Leben ist. Wichtig wird sein, ob das Wort in unserer Mitte lebt. Und da kann die Gemeinde noch so klein sein.
Ich mache ja auf dem Gillesberg nur noch mit bei der Arbeitsgruppe „Neues Leben in traditionellen Gemeinden“. Ich hoffe, dass das mal durchkommt. Es ist wichtig, ob das Wort Gottes Raum hat und zuschlagen kann. Alles andere ist unwichtig.
Ob man Erwachsenentaufe oder Kindertaufe hat, ob man Teller anzieht oder was weiß ich sonst macht, ob man mit Orgeln oder Saxophon spielt – das ist egal. Es sind ästhetische Fragen.
Wichtig ist, ob das Wort in der Mitte steht und durchdringen kann. Ob es Herzen verwandelt. Dann geschieht etwas, dann kann Gott wirken. Und auf diesen Punkt muss es immer wieder kommen: ob das Wort wirkt.
Meine große Sorge ist, dass oft auch Bibelstunden Schlafvereine sind oder Hauskreise Schwarzrunden. Das Wort Gottes muss uns selbst wieder aufrichten. Wir müssen zusammenkommen und sagen: Was sagt mir das Wort Gottes heute? Das Schwert des Geistes.
Was ist das Wort Gottes? Noch eine Stelle: 2. Timotheus 3,16. Dort steht von der göttlichen Eingebung der Schrift: „Alle Schrift ist von Gott eingegeben und nütze zur Lehre, zur Zurechtweisung, zur Besserung, zur Erziehung in der Gerechtigkeit, damit der Mensch Gottes vollkommen sei, zu allem guten Werk geschickt.“
Unter dem Bibellesen formt sich unser Charakter, das verändert unsere Persönlichkeit. Durch die Stille mit dem Wort werden wir geprägt und verwandelt. Die Schrift kann dich unterweisen zur Seligkeit durch den Glauben an Christus Jesus.
Aus dem Wort werden wir richtig geprägt. Da wird das Böse aufgedeckt. Unter dem Wort geschieht so viel – es braucht gar nicht mehr. Wie heißt es in der Apostelgeschichte immer? „Und das Wort Gottes wuchs.“ Das ist eine schöne Bezeichnung: Es hat sich ausgebreitet.
„Und sie forschten täglich in der Schrift, ob sich’s also verhielte.“ An dieser Stelle müssen wir wachsen – im Wort. Wir wollen uns vor dem Wort der Bibel beugen. Wir wollen Diener des Wortes sein und nie Herren der Schrift werden.
Wenn Sie Menschen begegnen, die die Bibel umdeuten, dann wissen Sie, dass es nicht Leute sind, an denen das Wort arbeiten kann. Wir wollen Hörer des Wortes sein und nicht Leute, die das Wort Gottes umbiegen.
Sehen Sie hier die ganze Not der zerbrechenden Gemeinden bei uns, weil das Wort nicht mehr in der Mitte steht. Es kommt auch nicht darauf an, dass jemand große Sprüche über die Bibel macht. Das können ja alles Leute sein, die tolle Worte über die Bibel machen.
Ich möchte wissen, wie das Wort in Ihrem Leben wirkt. Wie viel Zeit haben Sie heute für die Bibel gehabt, damit Gottes Wort zu Ihnen sprechen kann? Das heißt: „Rede, Herr, dein Knecht hört.“ Das ist die Mitte meines Glaubens.
Das scharfe zweischneidige Schwert – wo die Gemeinde das Wort hat, hat sie Orientierung, Klarheit und Kraft.
Wir haben daher versucht, in diesem Programm ein paar Worte zusammenzustellen, darunter das unvergessliche Wort von Jochen Klepper. In seiner verzweifelten Situation, als eine Frau keine Ausreise bekam, weil sie Jüdin war, war er wieder in einer Kirche. Oh, was haben die Pastoren geredet! Wenn sie doch bloß Bibelworte verlesen würden!
Da hat einer an der Grenze der Verzweiflung gemerkt, was ihn noch halten könnte: Gottes Wort!
Was sind wir heute oberflächlich geworden! Da wird irgendwas verzapft über Umweltschutz und Frieden und alles Mögliche. Vor ein paar Jahren hat man auf allen Kanzeln über die Atomraketen gesprochen, jetzt sind sie schon wieder weg.
Wir haben doch eine wichtigere Botschaft als gerade die politischen Zeitfragen, die sich so rasch wandeln. Die werden ja überall zu Genüge erörtert.
Wir haben den Menschen zu sagen, dass sie sich mit Gott versöhnen lassen müssen, dass sie vor dem ewigen Gericht stehen, und wir müssen die Königsherrschaft Jesu predigen. Das tut das Wort in einer Klarheit, und das Wort soll verkündigt werden.
Aber wir sind an dieser Stelle alle schon selber angekränkelt und brauchen eine ganz klare Position.
Also: Die Gemeinde der Verfolgung kann gegen den Thron Satans nur bestehen, wenn sie das Wort hat. Die russischen Gemeinden haben durchgehalten, weil sie das Wort hatten. Sie waren bei der Bibel, und da hat der ganze Kommunismus nichts mehr gegen sie ausrichten können. Der ganze Geheimdienstapparat hat versagt.
Treue zum Namen Jesu als zweite wichtige Grundlage
Zweitens: Was hat sie noch Positives? Sie hält an dem Namen fest. An welchem Namen? Du hältst an meinem Namen fest. Nicht am Namen von Martin Luther, verstehen Sie? Das ist ganz unwichtig, unsere Konfessionsnamen. Du hältst an meinem Namen fest, stur!
Es wäre ja eigentlich gut, wenn einer sagt: Wo gehörst du hin? Dann antwortet er: Ich möchte auch einer von den Jesusleuten sein. Das Wort wird mir immer am liebsten gefallen: Ich möchte zu Jesus gehören. Das ist meine Beschreibung.
Und wer zu Jesus gehört, das ist mein Bruder oder meine Schwester. Das Bekennen des Namens Jesu ist der Schlüssel, ob sich Jesus zu uns bekennt. Wer mich bekennt vor den Menschen, den will ich auch bekennen vor meinem himmlischen Vater. Und wer mich verleugnet vor den Menschen, den will ich auch verleugnen vor meinem himmlischen Vater.
Manchmal tun wir uns ganz arg schwer, in einem Zeugnis von Jesus zu reden. In der Kirche können wir es ganz fromm, aber außen – ich meine jetzt im Freundeskreis, im Abendunterhalt und so – und zwar nicht mit aufgeregtem Pathos, sondern ganz schlicht, dass wir sagen: Ach, ich bin so froh, dass Jesus da ist. Ganz locker, so wie wir sonst reden. Oder dass ich Jesus alle meine Not sage. Das ist ungeheuer, wie die Menschen das auch aufnehmen.
Ich möchte es in der Himmelfahrtspredigt nochmals sagen. Es hat mich ganz tief berührt, wie Billy Graham das nun in idea auch in dem Wort vor einer Woche gesagt hat. Er meinte, dass die Menschen durch den Geist Gottes an dieser Stelle am besten hören könnten, auch die Ungläubigen, Leute, die sogar noch in der Steinzeit leben. Er erzählt da von Afrika und sagt, er hätte die gleiche Predigt gehalten vor Steinzeitmenschen in Afrika und vor Akademikern in England. Beide wären gleich getroffen gewesen.
Er hat von Jesus erzählt, dem Gottessohn, und sagt, man kann das rational im Kopf gar nicht erklären. Da macht der Heilige Geist den Menschen den Riegel auf und gibt ihnen den Blick. So hatten wir es am Gala der Brief, er erleuchtet Menschen. Und wir sollten Jesus bekennen, ganz schlicht.
Wo steht das mit dem Bekenntnis Jesu? Matthäus 10, Vers 32. Das ist so eindeutig: Wenn wir uns an Jesus schämen, dann kann sich Jesus auch unser schämen.
Und das darf Ihnen auch nie wehtun, wenn die Leute irgendwo spotten und sagen: Ach, die reden ja dauernd bloß von ihrem Jesus, das ist doch ein Ehrenname. Ja, was sollten wir denn sonst reden? Es wäre schlimm, wenn Sie sagen: Die reden dauernd bloß von sich oder von ihrer Kirche oder von ihren Leistungen oder von ihren Opfern oder sonst was.
Wir reden von Jesus. Das soll uns erfüllen und soll uns auch am Himmelfahrtstag die Freude sein, dass Jesus herrscht, regiert von Ewigkeit zu Ewigkeit. Und wir wollen das vor der Welt nicht verschweigen, sondern allen sagen, dass Jesus der einzige Weg zu Gott ist und wir die Liebe Gottes bloß in Jesus fassen können.
Es gibt keine andere Lösung der Schuldfrage als durch Jesus. Es gibt keine andere Hoffnung für die Welt als durch Jesus. Und die verfolgte Gemeinde in Pergam hielt am Namen fest. Bleibt dabei!
Warnung vor gefährlichen Kompromissen in der Gemeinde
Jetzt kommt noch das Dritte, ein gefährlicher Kompromiss. Die Gemeinde wird nicht nur gelobt, obwohl sie doch so treu zu Jesus bekannt hat, sein Wort festgehalten hat und seinen Namen bewahrt hat.
In diesen Verfolgungssituationen passiert es sehr oft, dass man sagt: Hauptsache, wir stehen alle zusammen. Es ist gar nicht so wichtig, wie das im Einzelnen aussieht, alle sollen dazugehören.
Es ist ja interessant, dass im Kirchenkampf des Dritten Reiches – wer sich noch zurückerinnern kann – die Menschen zur Bekennung aufgerufen wurden. Denn kirchliche Ströme stammen aus ganz verschiedenen Herkunftsorten. Die einen waren Bibelkritiker, die anderen liberal, die einen pietistisch und die anderen liturgisch geprägt.
Nun, manche Unterschiede sind auch nicht schlimm. Ich hätte eigentlich erwartet, dass Jesus sagt: Es ist gar nicht wichtig, wie ihr im Einzelnen denkt, Hauptsache ihr steht mächtig gegen den Thron Satans auf. Das ist aber nicht wahr. Vielmehr kritisiert der Höchste die gefährlichen, faulen Kompromisse.
Es ist gut, dass sie bekannt haben und nicht verleugnet haben, auch in der Zeit, als Antipas als Märtyrer ums Leben kam. Aber auch in dieser klaren Bekenntnisfront hatte die Gemeinde eine unklare Position. Es ging um die Frage: Was ist mit dem Essen von Götzenopferfleisch und Hurerei?
Das war ein biblisches Beispiel vom Propheten Bileam, den Balak geschickt hat. Am Ende brachte er das Volk Israel in eine ganz schlimme Religionsvermischung hinein. Man muss ja immer in der Offenbarung ein bisschen überlegen, was Bild ist und was das Bild sagen will.
Ganz eindeutig, meine ich, ist es in diesem Fall die Hurerei. Es können natürlich auch sittliche Verwilderungen gemeint sein, das wäre genauso möglich. Es wäre ganz egal, wo unser Gewissen liegt. Wahrscheinlich ist aber auch die Religionsvermischung gemeint.
Die Gemeinde Jesu war immer wieder gefährdet dadurch, dass manche meinten, sie könnten Elemente anderer Religionen in die Christengemeinde hineinnehmen. Was hat man alles schon versucht zu vermischen und mit einzubauen! Wie klar hat Jesus das abgelehnt? Er will allein geehrt und geliebt sein.
Ich habe wider dich, dass dort Leute diese Religionsvermischung mitmachen, faule Kompromisse eingehen mit irgendwelchen Religionseinflüssen und die Lehre der Nikolaiten halten. Wir wissen nicht genau, was diese Nikolaiten waren.
Ich wundere mich, mit welcher Gleichgültigkeit manche sagen: „Ich stelle mir das so vor im christlichen Glauben. Es ist gar nicht wichtig, wie sie es sich vorstellen.“ Sie müssen fragen: Was sagt das Wort?
Es ist völlig unmöglich, dass sich irgendwo bei Christen irgendeine Form der Seelenwanderung plötzlich breitmacht. Was für ein Unsinn! Die hinduistische Auffassung oder ganz abenteuerliche Vorstellungen, die sich oft unter Christen verbreiten, wie anthroposophische Lehren. Dann sagen manche Leute, sie hätten das von Goethe übernommen. Es ist ja schön, wenn sie gebildet sind, aber das hat mit der Bibel und dem Wort Gottes nichts zu tun.
Und ich habe wider dich selbst im Bekenntniskampf. Dann sagt Jesus: „Ich streite mit der Gemeinde.“ Die Klarheit der Gemeinde in ihrer Lehre ist wichtig.
Schade, das ist vor zwanzig oder schon vor dreißig Jahren in unserer Kirche gelaufen, als man damals sagte, man müsse gegen die schreckliche Bibelkritik klar Position beziehen. Die Hauptpunkte des Glaubens dürfen nicht der Kritik unterzogen werden.
Heute kann jeder Pfarrer unserer Kirche ungestraft sagen: „Ob Jesus noch im Grab modert, macht mir nichts aus.“ Der frühere Statiker von Stuttgart hat auf einem Pfarrkonvent jetzt gesagt, wenn die Knochen von Jesus gefunden würden, würde ihm das nichts an seinem Glauben ändern. Also ob Jesus auferstanden ist oder nicht – das ist seine Position.
Da widerspricht niemand. Auch der Bischof sagt nicht, dass das nicht geht. In dieser Situation stehen wir.
Deshalb möchte ich zur Wachsamkeit mahnen, weil hier Jesus sagt, er wird gegen diese Gemeinde selbst kämpfen – und zwar mit dem Schwert seines Mundes: „Tue Buße, wenn nicht, so werde ich bald über dich kommen und mit dem Schwert meines Mundes gegen dich streiten.“
Das ist mir wichtig. An dieser Stelle kann es keine Kompromisse geben. Es darf keine geben. Sie dürfen nicht dabei sitzen und sagen: „Ja, aber es macht doch nichts aus.“ Sicher meinen Sie es recht.
Ich habe noch nie bestritten, dass Muslime und Buddhisten es auch recht meinen. Aber sie lehren anders als die Schrift sagt. Das Recht meinen hat niemand bestritten. Aber sie haben nicht Recht nach der Schrift.
Und Jesus wird mit dem Schwert seines Mundes streiten. Darum wird eine Gemeinde, die diese Religionsvermischung in ihrer Mitte zulässt, untergehen. Sie wird untergehen. Sie wird untergehen, wie diese Gemeinden in Kleinasien alle untergegangen sind.
Der Islam ist darüber gegangen, und heute regiert er dort. So ist ganz Nordafrika – die Christenheit ist ausgelöscht worden.
Wir hatten damals, 1973, so eine schöne Missionswoche, als man auch in unserem Land wieder anfing zu sagen: Wir brauchen eine neue Bestimmung für die biblische Mission.
Da waren Freunde aus Afrika da, dieser unvergessliche Öldirektor Sam Otonaike aus Nigeria, der jetzt kürzlich verstorben ist. Er hat in der Stiftskirche gesagt: „Ich möchte euch alle warnen, ihr in Europa, merkt ihr denn nicht, dass bei uns in Afrika, in Nordafrika, laute christliche Gemeinden in den ersten Jahrhunderten existierten? Da war alles voll: Kartago, Alexandrien, überall christianisiert. Aber sie haben das Bekenntnis zu Jesus vernachlässigt, und dann sind sie untergegangen.“
So wird es euch in Europa ergehen. Der Herr wird euren Leuchter umstoßen, wenn ihr nicht missionierende Jesusgemeinden seid. Ihr habt keine Zukunft und keine Verheißung.
Das hat uns damals alle tief berührt, wie uns das die Afrikaner sagten. Da war noch ein Asiate dabei, der zugerufen hat, und sie haben Recht.
Wir brauchen uns nicht zu wundern und zu sagen, warum die Kirche keinen Einfluss und keine Macht mehr hat, weil sie das Wort von Jesus nicht mehr aussprechen kann.
Dann kann die Kirche noch jedes andere Thema aufwerfen, aber sie wird keine Vollmacht mehr haben, keine Durchschlagskraft.
Für uns ist das wichtig – für ihre christliche Existenz, für ihren Kreis, für ihre mitarbeitende Gemeinde. Da haben wir nur Vollmacht, wo wir von Jesus reden.
Ich bin so dankbar, dass Sie heute Abend gekommen sind, dass wir diesen schweren Punkt einmal erörtern konnten. Es war schon das letzte Mal so, dass uns das doch ganz deutlich zur Verantwortung ruft.
Wir freuen uns, dass an vielen Orten noch Bibel, Treue, Pfarrer, Gemeindeleiter, Gemeinschaften und Predigt vorhanden sind. Wir haben viele Möglichkeiten.
Aber wir können nicht dort sein, wo das Bekenntnis zu Jesus nicht mehr eindeutig ist, sondern verwaschen, und wo das Wort Gottes nicht so gelehrt wird, wie es sein soll, sondern wo eine Vermischung herrscht.
Es hat neulich einen in unserer Mitte sehr bewegt, als wieder Einladungsschreiben kamen, dass in der Eberhardskirche das gemeinsame Gebet mit Moslems und Buddhisten stattfindet.
Er wollte demonstrieren. Ich habe gesagt, ich werfe es in den Papierkorb. Ich sollte es im Gottesdienst noch auflegen und dazu einladen. Ich habe gesagt, wir wollen die Sache nicht noch attraktiver machen, da kommen eh nur ein paar Hanseln.
Aber es ist schlimm, dass wir so weit sind.
Ich habe doch nichts gegen Buddhisten und Moslems. Sie dürfen ihren Glauben leben in einer freien Welt. Aber wir können nicht mit ihnen beten, weil wir an verschiedene Götter glauben.
Und weil das in der Schrift eindeutig ist: Ich bin der Herr, und außer mir ist keiner. Es ist kein anderer Name im Himmel und auf Erden den Menschen gegeben.
Wenn das über die Christenheit kommt und wir das nicht mehr klar sagen, wollen wir das auch komischerweise. Vielleicht bin ich feige geworden, dass ich nicht öffentlich protestiere.
Aber ich meine immer wieder: Wir haben lange öffentlich protestiert, und es haben auch viele es erfasst.
Dann haben wir unseren Gemeindetag, und das ist ein Protest gegen viel Religionsvermischung, der hier auf dem Kirchentag geschieht.
Wir möchten darum beten, dass Gott uns das schenkt und seine Gegenwart an diesem Tag gibt.
Aber es ist hier eindeutig: Die Gemeinde kann nicht mehr leben, weil Jesus seine eigene Gemeinde auslöschen wird, die seinen Namen nicht mehr hochhält.
Das ist zum Schluss erschütternd, aber es hört ja damit nicht auf.
Denn der, der überwindet, der in diesem Kampf treu durchhält, der wird den Stein bekommen, mit dem neuen Namen geschrieben.
Die Verheißung für die Überwinder und der Aufruf zur Treue
Ich möchte jetzt nicht weiter auf die Prozedur eingehen. Sie ist ein Bild, das an eine Praxis früherer Zeiten anknüpft, an ein Wahlverfahren. Dabei geht es darum, dass Jesus unseren Namen ins Buch des Lebens schreibt.
Ich weiß, dass Sie an dieser Stelle oft mit inneren Auseinandersetzungen zu kämpfen haben. Besonders unsere jungen Leute im Religionsunterricht haben es nicht leicht. Man merkt immer wieder, wie schwer dieser Kampf für sie ist. Auch Sie stehen in vielfältigen inneren Konflikten.
Sie sagen sich: „Ich möchte Jesus treu bleiben. Ich möchte, dass er sich zu mir bekennt und mir den neuen Namen gibt, den er mir in der Ewigkeit schenkt.“ Sie wünschen sich, ein treuer und frommer Knecht Ihres Herrn zu sein – nichts weiter.
Vielleicht sagen andere über Sie, dass Sie ein Querkopf sind oder ein schwieriger Mensch. Man könne mit Ihnen nichts Vernünftiges anfangen. Doch der Hofacker hat mir gesagt: „Das macht nichts aus, wenn du ein überzwerischer Pietist genannt wirst. Sei bloß deinem Heiland treu.“
