Einführung in das Thema Gebet und geistliches Wachstum
Genau, ich hatte gestern Abend auf ein paar Internetseiten hingewiesen, auf denen wir unsere Predigten beziehungsweise unser Material veröffentlichen. Dazu gehört frogwords.de und eine Seite, die sich mit der Bibelschule Burgstädt sowie dem zehnmonatigen Jüngerschaftsprogramm unterwegs bezieht. Außerdem geht es um die Sommerbibelschule.
Zu diesem ganzen Komplex, was wir alles noch tun, habe ich noch eine Sache. Das richtet sich vor allem an jüngere Leute, also an Christen, die noch nicht so lange dabei sind und die vielleicht durch die Vorträge merken, dass immer wieder unterschwellig ein Thema auftaucht. Gerade auch in privaten Gesprächen mit uns ist das Thema Gebet immer wieder präsent.
Ich bin jemand, der an Gebet glaubt. Deshalb verschicke ich auch Gebetsanliegen, wenn auch nur drei Stück im Monat. Vielen Dank an alle, die sich dafür eingetragen haben. Wer jetzt sagt: „Oh, ich würde auch gerne die Gebetsanliegen bekommen, aber ich war gestern nicht da und konnte mich nicht eintragen“ – auf der Startseite von frogwords.de gibt es ganz oben einen Button, auf den man einfach klicken kann. Dann bekommt man die Berlin News, so heißen die nämlich.
Es ist immer ein bisschen so, dass man in meinem Alter zwischen den Sprachen schwankt. Das mögen mir die Älteren verzeihen, und die Jüngeren finden es wahrscheinlich auch nicht mehr so cool, das weiß ich. Aber das ist halt meine Generation, die so mit, ich sage mal, Dire Straits groß geworden ist. Na ja, was soll ich sagen.
Zum Thema Gebet: Gebet liegt mir sehr am Herzen. Wir versuchen öfter mal, Leute dafür zu begeistern. Dabei stoßen wir oft auf Menschen, die sagen: „Ja, ich würde das ja gerne machen, aber eigentlich weiß ich nicht, wie das geht. Ich bräuchte noch so eine Starthilfe.“
Früher haben wir Erziehungskurse gegeben. Dabei kamen meistens die Väter und sagten: „Jürgen, es ist ja schön und gut, dass ich meinen Kindern die Bibel beziehungsweise vor allem biblische Ethik nahebringen soll. Aber ich weiß eigentlich gar nicht, welche Themen ich ansprechen soll und wie ich das machen kann.“
Das war der Grund, warum wir uns hingesetzt und das Buch „Werte, Erziehen und Prägen“ geschrieben haben. Es ist nichts anderes als eine Sammlung von ethischen Themen aus der Bibel für Eltern, ein bisschen sortiert nach Altersstufen. Zum Beispiel: Was eignet sich für ein siebenjähriges Kind, was für ein acht-, neun-, zehn-, elf- oder zwölfjähriges Kind? Und dann gibt es noch ein paar Themen für Teenager.
Dabei haben wir nicht einfach nur Bibelstellen zusammengestellt, sondern gesagt: Diese gehören alle zu einem Thema. Dazu gibt es ein paar Tipps, wie man das vermitteln kann. Außerdem sind hier noch zwei, drei Selbstreflexionsfragen enthalten. Denn es geht ja nicht anders: Wenn du deinen Kindern etwas vermitteln willst, musst du es selbst leben.
Aus diesem Material wurde dann ein ganzes Buch. Ihr müsst es nicht kaufen, ihr könnt es kaufen, aber ihr müsst es nicht. Das Buch ist auch bei Frogwords mit drin.
So passiert es manchmal: Man hat jemanden, der eine Frage stellt, und dann versucht man, etwas zusammenzuschreiben. Manchmal kommen Leute auf uns zu und fragen: „Kann ich das nicht veröffentlichen?“ Das ist in diesem Jahr wieder passiert.
Praktische Anleitung zum Gebet und neue Materialien
An einem anderen Punkt habe ich etwas zum Thema „Wie bastle ich mir meine erste eigene Gebetsliste?“ zusammengeschrieben.
Der Herr Jesus, wenn es ums Gebet geht, hat die Jünger gefragt, sie sollten beten lernen, so wie Johannes seine Jünger lehrte. Jesus antwortet darauf relativ einfach mit dem Beten: „Hier habt ihr das Vaterunser.“ Das nehmt ihr als grobes Raster. Man fängt mit Anbetung an, macht dann mit Fürbitte weiter, danach kommen die eigenen Bitten. Anschließend denkt man über die eigenen Sünden nach und zum Schluss noch ein bisschen zum Thema Führung und Segen. Dann ist die Sache fertig.
Eigentlich ist das ganz simpel, und ich vermute, dass die meisten von euch ihr Gebetsleben bereits so strukturieren, wie der Herr Jesus es vormacht. Man kann das auch ein bisschen in Anlehnung an Johannes 17 wiederentdecken, wenn Jesus selbst betet. Dabei fällt natürlich die Sündenvergebung weg, denn Jesus hatte keine Sünden. Diesen Teil brauchen nur wir.
Manche sagen: „Jürgen, das ist immer so eine Sache zwischen Theorie und Praxis. Grundsätzlich wissen wir ja schon, wie wir beten sollten, aber es fängt schon beim Thema an, wie bastle ich mir meine eigene Anbetung?“ Was heißt es eigentlich, Gott anzubeten? Wie finde ich Fürbitte-Anliegen? Wie mache ich so etwas überhaupt?
Zu diesem Thema habe ich etwas zusammengestellt und auch ein Seminar auf der letzten Sommerbibelschule gehalten. Dann kam der Jota Verlag und fragte, ob ich Lust hätte, das zu veröffentlichen. Da dachte ich: Na klar, können wir machen.
Deshalb gibt es jetzt vom Jota Verlag ein Heftchen namens Kniewerk. Es ist wirklich ganz banal. Es sind nur wenige Seiten, aber das Heft ist relativ dick, weil das Papier so dick ist. Ich glaube, der Verlag hat sich nicht getraut, es mit dünnem Papier zu machen.
Der Clou ist: Vorne wird ein bisschen über das Vaterunser beschrieben, und hinten ist Platz für deine erste eigene Gebetsliste. Die Idee ist, dass man am Montag mit Anbetung, Fürbitte, eigenen Bitten, Sündenbekenntnis und Segen beginnt – ein bisschen in Anlehnung an das, was ich vorne beschrieben habe. So kannst du dir deine ersten Anliegen zusammenstellen.
Wenn du sagst: „Ich würde gerne nach dem Vaterunser jeden Tag vielleicht eine halbe Stunde beten lernen“, dann ist dieses Heftchen genau das Richtige. Du kannst danach deine Anliegen zusammenstellen und hast für Montag, Dienstag, Mittwoch, Donnerstag, Freitag, Samstag und Sonntag jeweils deine ersten Anliegen. Damit kannst du anfangen zu beten.
Als junger Christ kannst du so eine halbe Stunde füllen, lernst die Rhythmik eines Gebets nach dem Vaterunser und bekommst Ideen, wie man die verschiedenen Aspekte von Gebet unterschiedlich und auch intelligent füllt. Intelligente Anbetung ist für mich persönlich sehr wichtig. Wenn man ansonsten nur ein Blabla betet, sagt der Herr Jesus, das sollen wir nicht machen.
Gestern war bei unserem Beraterkreis jemand aus der Jugendarbeit dabei. Da meinte ein Bruder: „Ich bin hier der letzte Mohikaner von den Jugendmitarbeitern.“ Frau Präsidentin! Ich gebe dir mal vier Stück für Jugendliche, daraus können wir viel machen, was Arte will und fängt. Ja, genau, okay, gut, einverstanden.
Das Ding heißt Kniewerk. Außerdem ist im letzten Jahr noch etwas passiert: Ich habe mit einem Freund zusammen angefangen, Kniebänkchen zu produzieren.
Praktische Hilfen für das Gebet: Kniewerk und Gebetshaltung
Genau, jetzt denken manche vielleicht an katholische Kniebänkchen – nein, nie!
Ihr müsst euch vorstellen: Ein Problem, das ich habe, ist, dass ich nicht lange auf Knien beten kann, weil mir meine Füße einschlafen. Es gibt die Möglichkeit, kleine Bänkchen zu benutzen, bei denen man die Füßchen zusammenklappen kann und die man so unter den Po schiebt. Dann sitzt man quasi auf diesem Bänkchen, so ein bisschen. Es ist nur so hoch und man ist leicht nach vorne gebeugt.
Also, wer sagt, er habe ein Problem damit, dass ihm beim langen Beten auf den Knien schnell die Füße einschlafen, und ihr fragt euch, warum man überhaupt auf den Knien beten soll: Probiert es mal aus! Es ist irgendwie total interessant, wie unser Körper in der Gebetshaltung reagiert. Das muss man mal ausprobieren, wie unterschiedliche Gebetshaltungen sich auch auf das Gebet auswirken. Das ist ganz spannend.
Und wenn du dieses Problem hast, dann ist bei Kniewerk hinten drin so ein Spleen – vergebt mir das, es ist einfach so passiert. Ich gehe durch eine Firma, jemand zeigt mir seine Firma, und dann sehe ich da in der Ecke eine CNC-Maschine für Holzarbeiten stehen. In dem Moment macht es einfach „plopp“. Eine uralte Idee, die ich immer im Kopf hatte und die noch nicht verwirklicht war, wird plötzlich lebendig.
Diese alte Idee war, mal Kniebänkchen zu produzieren, die speziell fürs Gebet sind und die einfach schick aussehen. Schick im Sinne von: Sie sind nicht einfach nur aus Vollholz, sondern haben ein schönes Bild darauf, zum Beispiel für Jugendliche mit einem Drachen. Ihr lacht, und das war auch das Motiv, das am schwierigsten durchzubringen war, das gebe ich zu.
Im Hintergrund dieser Firma steht so ein altes brüdergemeindliches Geschlecht, und das muss ich ein bisschen erklären. Aber wenn man genau hinschaut, sieht man vor diesem gigantischen Drachen einen kleinen Ritter stehen. Und es ging mir natürlich um diesen Ritter.
Gebet heißt doch, dass ich vor dem Drachen stehe und den Drachen plattmache. Entschuldigt, ja, der große Drache wird im Gebet niedergerungen, durch sonst gar nichts. Deswegen fand ich das so schön, ich fand das so episch. Es ist doch viel schöner als einfach nur so ein stilisierter Fisch.
Es gibt auch andere Motive, ja genau, zum Beispiel Blümchen. Engel nicht, Engel habe ich nicht – die Engel müssen ja mir dienen.
Also, wenn ihr das Problem habt, schaut mal bei kniewerk.org vorbei. Das läuft gerade an. Die ersten 20 Bänkchen haben wir jetzt, glaube ich, gerade verkauft. Das ist eine dieser lustigen Ideen. Manchmal passiert so etwas einfach, und das war nicht geplant.
Ich wollte euch einfach nur wissen lassen, dass es das gibt. Vielleicht sagt ihr ja: „Hey, das ist total cool, wir wollen so eine alte Schwester-Kniebänkchen-Gruppe bilden!“ Okay, das war ein interner Scherz, den versteht jetzt nur, wer unsere Gespräche der letzten Tage mitbekommen hat.
Okay, gut.
Prüfung des Glaubens und die drei entscheidenden Fragen
So, das war die erste Vorbemerkung. Die zweite Vorbemerkung ist: Ihr alle habt jetzt die Chance gehabt, in den letzten Tagen zu verstehen, wie man die Echtheit seines Glaubens testen kann. Letztendlich sind es drei Fragen, an denen man festmachen kann: Ist mein Glaube echt?
Dabei ist eine Frage, wie stehe ich zu den Glaubensgeschwistern? Also: Liebst du deine Geschwister in der Gemeinde? Tust du das ganz aktiv, oder ist das nur ein Lippenbekenntnis? Das ist ein wichtiger Punkt, bei dem man sich diese Frage stellen muss: Liebst du die Geschwister? Bist du in deinem innersten Herzen für die anderen da, willst du ihnen dienen und hast du ein echtes Interesse an ihnen? Denn das ist ein Ausdruck von Liebe – der Liebe Gottes, der Liebe, die Gott hat und die Gott mir schenkt und die dann in mir weiterwächst.
Wenn du an dieser Stelle sagen kannst: Check, ja, das ist so, dann ist das ein ganz tolles Indiz dafür, dass du wirklich von neuem geboren bist, nach Johannes.
Die zweite Frage lautet: Wandelst du im Licht oder versteckst du deine Sünde vor Gott? Das könnte man auch weiter fassen: Hältst du seine Gebote? Oder gibt es da Gebote, bei denen du sagst: Nein, die will ich eigentlich nicht halten? Gibt es vielleicht klar nicht bekannte Sünden zwischen dir und Gott, oder bist du nicht bereit, sie in Ordnung zu bringen?
Wenn du immer sagst: Nein, nein, nein, also ich möchte im Licht wandeln, ich möchte eigentlich keine Sünde vor Gott verstecken, dann ist das ein gutes Zeichen. Klar, es gibt vielleicht Bereiche in meinem Leben, in denen ich noch arg am Kämpfen bin und wo ich manchmal den Eindruck habe, es wäre so viel leichter, wenn ich das einfach verstecken würde, wenn ich an der Stelle nicht mehr darüber nachdenken müsste. Es wäre so viel leichter, wenn ich mir selber einreden könnte, das ist eigentlich keine Sünde.
Aber ich habe ein schlechtes Gewissen, und ich habe den einen oder anderen Bibelvers, der etwas anderes sagt. Das geht irgendwie nicht. Und deswegen bleibe ich im Kampf dran. Eigentlich gibt es zwischen Gott und mir nichts, was nicht bekannt wäre. Wenn mir etwas passiert, und wenn es mir zum fünfhundertsten Mal passiert, werde ich das vor Gott bekennen, ich werde dranbleiben. Dann: Check.
Und dann eine dritte Frage: Stimmt deine Glaubensbasis? Besonders das, was ich Christologie genannt habe, also die Lehre über Christus. Glaubst du an das, was die Apostel gelehrt haben?
Dazu wollte ich jetzt gerne noch mal ganz kurz mit euch einen kleinen Exkurs machen. Der ist wirklich klein, acht Punkte lang. Der Exkurs dreht sich um die Frage: Wenn Johannes in 2. Johannes 9 davon spricht, im Blick auf die Lehre des Christus, dass wenn jemand weitergeht und nicht in der Lehre des Christus bleibt, dass der Gott nicht hat – was meint Johannes eigentlich mit der Lehre des Christus?
Was sind die unverhandelbaren Kernelemente dieser Lehre? Wir reden ja nicht darüber, welche Schuhgröße Jesus hatte, sondern es muss um andere Punkte gehen, die ganz zentral diesen Begriff „Lehre des Christus“ abdecken. Hier müssen wir als Gemeinde auch sagen: Wenn jemand an diesem Punkt wirklich anders denkt, dann kriegt er keinen Zugang in die Gemeinde. Da verlässt jemand orthodoxes Christsein, da ist jemand etwas anderes – der ist dann Sektierer, Heretiker, nicht Christ.
Die acht Kernpunkte der Lehre des Christus
Irgendwann habe ich acht Punkte herausgeschrieben, die ich euch kurz vorlesen möchte, damit ihr sie einmal gehört habt. Es sind acht Punkte, die aus dem ersten Johannesbrief die Lehre über Christus begründen.
Der erste Punkt lautet: Jesu Blut beziehungsweise Jesu Sterben reinigt von Sünde – der große Block Sünde. Jesus kam, um Sünde wegzunehmen. Er ist die Sühnung für unsere Sünden. Das ist der erste Punkt und er ist unverhandelbar. Wenn es um das Thema Sünde geht und darum, wie man Sünde loswird, wie sie weggenommen, gesühnt und man davon gereinigt wird, dann gibt es nur Jesus. Es gibt nichts anderes. Es ist nicht Jesus plus meine guten Werke, sondern allein Jesus – erster Punkt.
Der zweite Punkt, den wir ein paarmal gelesen haben und der uns ziemlich schnell einleuchtet, lautet: Jesus ist der Christus. Das verstehen wir, aber gleichzeitig verstehen wir es auch nicht ganz. Wir verstehen es deshalb nicht, weil für uns Jesus immer Jesus Christus ist. Ob man will oder nicht, wird Christus zumindest in dem, was unser Ohr hört, immer mehr zu einem Nachnamen. Jesus Christus klingt wie Jürgen Fischer, aber das ist natürlich nicht so. Christus ist kein Nachname, sondern ein Titel.
Dieses Titelhafte verschwindet nur schnell in unserem Denken. Wir denken dann nicht immer daran, dass Christus Messias heißt, Gesalbter bedeutet, und dass im Alten Testament jemand verheissen wird, der kommen soll, um uns zu retten. Dieser einmalige Retter ist der einzige Retter, der als König, Priester und Prophet auftritt und Gott darstellt. All das steckt in dem Begriff Christus, dem Verheißenen. Es gibt keinen zweiten Christus, der uns retten kann. Und auch wenn viele Pseudo-Retter kommen und sagen: „Folge mir!“, gibt es nur den einen, dem wir wirklich folgen dürfen.
Der dritte Punkt lautet: Jesus ist Gottes Sohn beziehungsweise, wie wir heute noch sehen werden, er ist der wahrhaftige Gott. Jesus ist Gott. Er offenbart Gott.
Der vierte Punkt: Jesus kam im Fleisch. Diese Mischung daraus, dass er Gott war und Mensch zugleich. Erster Punkt: Sünde. Zweiter Punkt: Christus. Dritter Punkt: Gottes Sohn, Gott. Vierter Punkt: Er kam im Fleisch, er war wirklich Mensch.
Wenn du sagst, ich begreife nicht ganz, wie das gehen soll, dann ist das verständlich. Das ist nicht so einfach. Vielleicht kannst du es dir so vorstellen: Wenn du von jemandem ein Foto machst, dann bildest du eine Person ab, aber nicht die ganze Person, sondern bestimmte Aspekte dieser Person. Du bildest sie zweidimensional in Form eines Bildes, einer Fotografie ab. Genau das tut Gott. Der ewige Gott wird abgebildet in Form eines Menschen. Dabei müssen Dinge auf der Strecke bleiben.
Wenn du zum Beispiel ein Foto von mir siehst, weißt du nicht, wie dick ich bin. Du kannst es vielleicht ahnen, aber du siehst es nicht. Das ist eine einfache Erklärung. So gibt es Dinge, die auf der Strecke bleiben, wenn Gott Mensch wird. Seine Allwissenheit zum Beispiel, denn ein Mensch ist nun mal nicht allwissend. Ich kann Allwissenheit in einem Menschen nicht abbilden, weil Menschen so nicht sind.
Doch das, was sich in Jesus Christus offenbart, ist wirklich Gott, aber eben Gott als Mensch – so wie auf einer Fotografie du, Jürgen, als Bild. So ähnlich könnt ihr euch das vorstellen. Das war der vierte Punkt.
Der fünfte Punkt lautet: Jesus ist das ewige Leben. Das ewige Leben haben wir in ihm, und wer ihn hat, hat das ewige Leben. Wer also sagt: „Ich habe diese Lebensqualität, die Gott schenkt“, der muss gleichzeitig sagen: „Ich lebe mit Jesus.“ Jesus und ich, wir sind ein Team, wir gehören zusammen.
Dann folgen drei letzte Punkte, die etwas kleiner sind, aber ebenfalls alle im ersten Johannesbrief auftauchen. Ich lese euch jetzt nicht die Stellen vor. Wer die Stellen braucht, kann später mit seinem Handy das hier abfotografieren. Für die Aufnahme ist das jetzt ungünstig, aber es ist so.
Punkt sechs: Jesus ist der Gerechte, also völlig sündlos. In ihm ist keine Sünde – ein ganz wichtiger Punkt.
Punkt sieben: Jesus ist der Beistand beim Vater.
Punkt acht: Jesus hat sein Leben für uns aus Liebe gegeben.
Das wären meine acht Punkte, die mir ganz wichtig sind. Dabei sind die letzten zwei, drei meiner Meinung nach einen Tick weniger wichtig. Sie sind nicht weniger wahr, sondern nur weniger wichtig als die ersten fünf.
Nochmal kurz zusammengefasst:
Erster Punkt: Jesus und die Sünde – Er kam, um Sünde wegzunehmen und sie zu sühnen.
Zweiter Punkt: Jesus ist der Christus.
Dritter Punkt: Jesus ist Gottes Sohn und der wahrhaftige Gott.
Vierter Punkt: Er kam im Fleisch, das heißt, er war Mensch.
Fünfter Punkt: Er ist das ewige Leben. Es ist in ihm, und wer ihn hat, hat ewiges Leben.
Sechster Punkt: Er ist der Gerechte, in dem keine Sünde ist.
Siebter Punkt: Er ist der Beistand beim Vater.
Achter Punkt: Er hat sein Leben für uns aus Liebe gegeben.
Glaubensüberprüfung und Abschluss des Exkurses
Das dazu, weil ich bei diesem Check sagen muss, woran ich eigentlich glaube und welchem Christus ich folge.
Mir war es wichtig, dass wir uns noch einmal den ersten Johannesbrief anschauen. Glaube ich an Jesus so, wie die Apostel an ihn geglaubt haben? Dass er ganz Mensch und ganz Gott ist, sündlos, Messias und der alleinige Retter der Welt?
Wenn du sagst: Ja, das glaube ich, dann ist das mehr als nur eine intellektuelle Zustimmung. Es ist wirklich das, was im Grunde meines Herzens meine tiefste Überzeugung ist. Diese Überzeugung lebe ich auch. Ich stimme dem also nicht nur zu, weil ich in einer christlichen Familie groß geworden bin und es Stress oder kein Taschengeld gibt, wenn ich etwas anderes sage. Es ist meine Herzensüberzeugung.
Wenn du bei dir selbst auch diesen Check machst, dann sind das die drei Fragen, mit denen man herausfinden kann, ob die Behauptung „Ich bin Christ“ wirklich stimmt.
Das wollte ich an den Anfang stellen.
Die christliche Zuversicht – 1. Johannes 5,14-21
Dann machen wir jetzt im ersten Johannesbrief Schluss, 1. Johannes 5,14-21. Das ist so etwas wie ein Ausklang. Man könnte es auch überschreiben mit „Die christliche Zuversicht“.
Was für eine Zuversicht haben wir als Gläubige? Wir haben jetzt diesen Test gemacht, wir wissen, ich bin echt, und das müssen wir auch sagen können. „Dies habe ich euch geschrieben, damit ihr wisst, dass ihr ewiges Leben habt“ (1. Johannes 5,13). Jetzt sind wir bei 1. Johannes 5,14. Also: Ich weiß jetzt, dass ich ewiges Leben habe.
Was ist jetzt die Zuversicht, mit der ich ins Leben starten darf? 2018 hat angefangen – was ist die Zuversicht, die du für 2018 hast? Johannes würde sagen, Vers 14: „Und dies ist die Zuversicht, die wir zu ihm haben“, im Sinne von in seiner Gegenwart, als solche, die mit ihm leben, „dass er uns hört, wenn wir etwas nach seinem Willen bitten.“
Das ist schön. Ich weiß, dass Gott mich hört. Jetzt Achtung, wir müssen etwas begreifen: Dass Gott mich hört, heißt nicht, dass Gott mich immer erhört. Denn auch wenn Gott mich hört, steht hier, dass er uns hört, wenn wir etwas nach seinem Willen bitten.
Also: Gott hört alles, was du sagst, aber er reagiert nicht auf alles, was du sagst. Es gibt manche Voraussetzungen dafür, dass Gott uns hört und erhört. Hier ist eine Voraussetzung, die der Text nennt: dass wir etwas nach seinem Willen bitten.
Und das ist der Clou im geistlichen Leben: dass meine Gebete sich in den Willen Gottes einfügen. Weil ich mit Gott lebe und weil ich Gott kenne, bete ich – der Herr Jesus würde sagen – in seinem Namen: „Wenn ihr in meinem Namen etwas bittet…“
Wenn ich im Namen Jesu etwas tue, dann tue ich es an seiner Statt. Wenn du in meinem Namen irgendwo hingehst und mir ein Paket vom Paketshop abholst, dann unterschreibe ich dir hinten auf diesem gelben Zettelchen, dass du das darfst. Dann gehst du in meinem Namen dorthin und sagst: „Ich würde gern dieses Paket abholen.“
Und genau so sollen wir beten. Wir beten als solche, in denen Jesus betet. Jesus offenbart uns seinen Willen, und weil wir so eng mit ihm leben, bekommen wir eine Vorstellung davon, was Jesus sich wünscht, wie er gebetet hätte. Und das beten wir.
Es gibt noch ein paar andere Voraussetzungen für erhörliches Gebet. Hier geht es mir nur um diese eine: dass wir etwas nach seinem Willen bitten. Und wenn wir wissen, dass er uns hört – was wir auch bitten, Achtung, nach seinem Willen wird hier vorausgesetzt –, dann wissen wir, dass wir das Erbetene haben.
Und das finde ich jetzt einen total spannenden Gedanken. Ich finde ihn deshalb spannend, weil jeder, der betet, eigentlich sagen müsste: Das stimmt doch nicht! Ich habe schon so oft für Sachen gebetet, und die sind dann gar nicht gleich passiert. Und hast du nicht gesagt, dass man manchmal zwei Jahre für eine Sache beten muss?
Was meint der Vers? Es entsteht beim Thema Gebet in der Bibel eine interessante Spannung. Auf der einen Seite habe ich Verse wie Matthäus 7,7, wo steht: „Bittet immer weiter.“ Und auf der anderen Seite habe ich Verse wie hier, aus denen klar wird, dass wir das Erbetene haben.
Also: Gott ist jemand, der, wenn wir in seinem Willen bitten – was nicht super kompliziert sein darf –, uns erhört. In seinem Willen bitten ist jetzt nicht die hohe Kunst des „Oh, jetzt muss ich genau schauen“. Das muss schon irgendwie machbar sein. Das heißt: Ich bete in seinem Willen, ich bete Dinge, die er auch gebetet hätte.
Und Gott sagt: „Wenn du das tust, dann kannst du die Zuversicht haben, du darfst wissen, dass du das Erbetene auch hast.“ Ich denke da an Markus 11,24: „Alles, um was ihr auch betet und bittet, glaubt, dass ihr es empfangen habt, und es wird euch werden.“
Ich lese noch mal vor, Markus 11,24: „Alles, um was ihr auch betet und bittet, glaubt, dass ihr es empfangen habt, und es wird euch werden.“ Ein total spannender Vers. Ich glaube beim Beten, dass ich das, wofür ich bete, schon habe, und dann wird es.
Ein anderer Vers, der mir immer sehr wichtig ist, oder eigentlich ein Gleichnis, ist Lukas 18. Das ist ein Gleichnis dafür, dass wir allezeit beten sollen. Dieses Gleichnis endet damit – hört euch das mal an –, ab Lukas 18,7:
„Gott aber, sollte er das Recht seiner Auserwählten nicht ausführen, die Tag und Nacht zu ihm schreien, und sollte er es bei ihnen lange hinziehen? Ich sage euch, dass er ihr Recht ohne Verzug ausführen wird.“
Es ist ein Gebet dafür, dass wir allezeit beten sollen. Jesus sagt, Gott wird unser Recht ausführen. Hier geht es um einen Rechtsstreit, eine Witwe und einen Richter, das ist der Hintergrund dieser Formulierung. Wir könnten auch sagen: „Wird Gott unser Gebet nicht ohne Verzug erhören?“
Und du wirst sagen: „Na klar, ich habe doch einen Vater im Himmel, der mich kennt und meine Bedürfnisse kennt.“ Also auf der einen Seite „Gott hört sofort“ und auf der anderen Seite die Erfahrung, dass manche Gebete einfach eine ganze Weile brauchen.
Wie passt das zusammen? Ich möchte an dieser Stelle zwei Ideen mitgeben, die beim Thema Gebet in unserem Kopf ganz wichtig sind.
Die geistliche Schlacht des Gebets
Das eine ist: Mit welchem fange ich an? Ich fange mal mit Daniel an. Daniel betet, und dann dauert es irgendwie zwei, drei Wochen, bis dieses Gebet erhört wird. Da kommt dann ein Engel und sagt: „Ey, in dem Moment, wo du angefangen hast zu beten, hat Gott gehört, hat Gott quasi mich losgeschickt.“ Aber in der Zwischenzeit hatte ich noch ein paar kosmische Auseinandersetzungen. Ich war schon unterwegs, aber weißt du, dein Gebet und die Tatsache, dass Gott dein Gebet erhört hat, ist eben nicht alles in diesem Universum. Es gibt andere Kräfte.
Du wirkst quasi mit deinem Gebet in eine kosmische Auseinandersetzung hinein, in der Gottes guter Wille, dein Gebet zu erhören, nur eine Sache ist. Ich finde diesen Gedanken spannend, weil wir aus dem Zeitalter der Atombombe kommen. Jeder hat das gesehen: Atombombe bedeutet, ich fliege drüber, werfe ab, es macht einmal Bums, und der Krieg ist aus. Wir denken oft, Gebet sei wie so eine Atombombe. Wenn wir uns schon hinsetzen und für eine Sache beten, dann werfen wir unser Gebet ab, es macht einmal Bums, und die Sache ist gut. Wir beten einmal für Weltfrieden, und dann ist alles gut.
Weltfrieden ist nur so groß, dass wir das nicht glauben. Aber bei anderen Sachen glauben wir schon, wenn ich einmal dafür gebetet habe, dann ist das gut. Und jetzt kommt die Bibel und zeigt uns ein ganz anderes Bild vom Gebet. Sie zeigt uns Gebet als etwas, wo wir in eine kosmische Schlacht, in einen viel größeren Konflikt eintreten. Wir sind nicht die Einzigen, die da mitspielen. Es gibt Gegenkräfte, die sich gegen uns und gegen die Erhöhung von Gebeten stellen. Diese Kräfte sind aktiv daran beteiligt, dass unser Leben nicht gelingt, dass das Reich Gottes nicht gebaut wird.
Auf der anderen Seite gibt es – ich nenne es ein bisschen martialisch – die Krieger Gottes. Die stehen nicht mit Schwertern da, sondern versuchen mit Gebeten, von ihrer Seite aus dagegenzuwirken. Deswegen hilft mir beim Thema Gebet Folgendes: Ich merke, dass man manche Dinge wirklich durchbeten muss, ringend durch. Das heißt, Gebet ist Kampf, Gebet ist Mühe, und ich muss dranbleiben, weil es eine Schlacht ist.
Auf der anderen Seite ist jedes Gebet, das du sprichst, wie ein Pfeil, den du abschießt. Du darfst sicher sein, dass dieser Pfeil trifft. Mir hilft das immens, weil ich erlebe, dass bestimmte Probleme so groß sind, dass ich einfach lange dafür beten muss. Warum muss ich lange beten? Warum möchte ich, dass hinter unserer Arbeit viele Beter stehen? Weil ich glaube, dass Leben wie eine Schlacht ist, in der ich drinstecke.
Jeder, der schon mal eine Schlacht im Film gesehen hat – so eine epische Schlacht, wenn Minas Tirith angegriffen wird von den Olifanten oder so –, ich weiß nicht, wer diese Szenen kennt, wo riesige Horden von Orks sich auf eine Burg zubewegen: Da schießt du einen Pfeil ab, und Gott sagt, wenn du betest, ich erhöre dich, der Pfeil wird treffen. Aber das heißt noch nicht, dass so ein Monster vor dir gleich beim ersten Pfeil in die Knie geht. Das vielleicht nicht. Da hast du vielleicht eine zu hohe Vorstellung von der Durchschlagskraft deines Gebets.
Deswegen gibt es auch die Möglichkeit, Gebet intensiver zu gestalten, wenn man es mit Fasten verbindet, wenn man flehentlich betet, wenn man Gelübde leistet oder wenn man wacht. Das sind vier Möglichkeiten, wie man Gebet mehr Druck verleihen kann. Vielleicht wird dann aus einem Pfeil ein Armbrustbolzen, der mehr Kraft hat. Aber auch der bringt deinen Feind nicht unbedingt beim ersten Einschlag zu Fall.
Dann brauchst du vielleicht Leute an deiner Seite, die mit dir beten. Und das braucht mehr Gebet von dir. Was Gott dir sagt, ist: Ich höre dich, dein Gebet trifft. Wovon wir uns verabschieden müssen, ist die Vorstellung, dass ein Gebet immer schon genug ist, um ein Problem zu lösen. Das ist es nicht, weil es eine Schlacht ist. In dieser Schlacht haben wir reale Gegner. Gegner, die so mächtig sind, dass sie sogar Engelfürsten aufhalten können.
Deshalb lasst uns an dieser Stelle nüchtern bleiben, wie Petrus das sagen würde. Auf der einen Seite glauben, dass wir gehört wurden, dass wir von Gott erhört wurden. Auf der anderen Seite aber auch wissen, dass wir in einem Kampf stehen. Und dieser Kampf fordert von uns Ausharren und Einsatz.
So viel zu diesem Vers.
Fürbitte und die Grenze des Gebets
Interessanterweise bleibt Johannes nicht stehen, sondern geht weiter und sagt: Wenn wir über das Thema Fürbitte nachdenken – und Johannes geht davon aus, dass wir nicht nur materiell den Geschwistern helfen, die Not haben, sondern dass wir in der Fürbitte, also geistlich, an der Seite unserer Geschwister stehen –, denn wenn wir das nicht täten, macht der nächste Satz keinen Sinn.
Deshalb habe ich euch auch ermutigt, wirklich für alle Geschwister in der Gemeinde zu beten. In Vers 16 heißt es: Wenn jemand seinen Bruder sündigen sieht – und ich überspringe jetzt den nächsten Halbsatz – soll er bitten. Das bedeutet: Wenn du etwas im Leben eines Gläubigen siehst, wo du merkst, das ist nicht gut, das ist einfach nicht gut, dann sollst du für ihn bitten.
Zum Beispiel, wenn jemand anfängt, unordentlich zu wandeln, seltener in den Gottesdienst zu kommen, vielleicht faul zu sein – solche Dinge, bei denen man vielleicht auch im Umgang mit den Kindern Schwierigkeiten hat –, oder wenn jemand zu viel arbeitet und dadurch unordentlicher lebt, zu wenig Zeit für seine persönliche Stille mit Gott hat oder für seinen intimen Umgang mit seiner Frau, dann sollst du anfangen zu bitten.
Es gibt allerdings eine Grenze für die Fürbitte: Wenn jemand seinen Bruder sündigen sieht, eine Sünde nicht zum Tod, soll er bitten. Nun stellt sich die Frage, was hier mit „Tod“ gemeint ist. Es gibt ja zwei Möglichkeiten, wie jemand sterben kann: den natürlichen Tod oder den geistlichen Tod.
Da der Vers weitergeht mit „er wird ihm das Leben geben“ und bei dem Begriff „Leben“ definitiv nicht das biologische Leben gemeint ist – denn es ist nicht unsere Aufgabe, am Grab von Geschwistern dafür zu beten, dass sie wieder lebendig werden –, ist es unsere Aufgabe in der Fürbitte, dafür zu sorgen, dass Menschen, die im Bereich des geistlichen Todes abdriften und Sünde tun, aus diesem Bereich wieder herauskommen.
Oder wie Paulus an Timotheus schreibt: Wenn jemand in den Fallstrick des Teufels gerät, wenn jemand gefangen genommen wird vom Teufel und von dieser Welt mit ihren Ideen, dann sollen wir dafür beten, dass er wieder herauskommt und Buße tut.
Weil das Leben, das wir durch das Gebet geben, geistliches Leben ist, glaube ich, dass die „Sünde zum Tod“ eine Sünde zum geistlichen Tod ist.
Ich denke, es geht hier um Folgendes: Im Leben von Menschen, wenn wir in der Gemeinde zusammenleben, kann es sein, dass wir Geschwister an unserer Seite haben, die wir für Geschwister halten. Ihr erinnert euch an 1. Johannes 2: Dort waren Leute in der Gemeinde, die später als Antichristen bezeichnet werden. Sie waren von uns, aber eben doch nicht. Sie sind von uns ausgegangen, aber sie waren nicht von uns.
Das heißt, es sind Geschwister in der Gemeinde, die sich irgendwann, obwohl sie lange in der Gemeinde waren, als Leute herausstellen, die nie wirklich dazugehört haben, die eigentlich Antichristen sind. Das hast du am Anfang aber nicht gleich gemerkt.
Irgendwo in ihrem Leben gibt es einen Punkt, an dem sie nicht nur aus der Gemeinschaft und damit aus dem rechten, ordentlichen Leben herausdriften, wo sie nicht nur sündigen, sondern wo sie in ihrem Leben eine Schwelle überschreiten, bei der man sagen muss: Jetzt bist du nicht einfach nur ein Christ, der sich verirrt hat, sondern jetzt bist du ein Antichrist geworden.
Wir können das immer nur von außen beschreiben. Deshalb ist die Frage, wie es im Herzen eines Menschen aussieht, eine Frage, die wir nie beantworten dürfen. Ich weiß es nicht.
Von außen sieht es aber so aus, als sei er jemand, der jetzt noch gläubig ist – oder vielleicht vor fünf Jahren noch war –, und heute will er mit Gott gar nichts mehr zu tun haben. Nicht nur, dass er ein bisschen ausgerutscht ist, sondern er hat sich tatsächlich auf die andere Seite gestellt und sagt: „Hey, dieses ganze Zeug mit Jesus, das ist doch völliger Mumpelz.“
Du merkst, er hat nicht nur etwas Glauben abgebaut oder ist auf schiefe Abwege geraten, sondern er hat sich wirklich auf die andere Seite positioniert. Das ist die Sünde zum geistlichen Tod.
Die Sünde zum Tod und ihre Konsequenzen
So, jetzt kommt ein schwieriges Thema. In der Bibel gibt es keine Todsünden. Vielleicht hast du den Begriff Todsünden schon mal gehört, weil es sie in der Kirchengeschichte gibt. Der erste Papst hat damals versucht, bestimmte Sünden herauszusuchen, die besonders schlimm sind. Diese nennt man Todsünden. Daneben gibt es dann die lässlichen Sünden.
Wenn man sich auf die Suche macht, was denn diese Todsünden sind, dann heißt es, es gäbe sieben Todsünden. Nach Wikipedia sind es aber neun, weil man sich in der Kirchengeschichte nie so richtig einig war. Zu diesen zählen Hochmut, Neid, Verschwendungssucht, Geiz, Zorn, Wollust, Faulheit, Gefräßigkeit und Eitelkeit.
Wenn man will, kann man in der Kirchengeschichte finden, dass das Todsünden sind und wenn man sie tut, ist das besonders schlimm. Darum geht es hier im Text nicht. Es gibt keine solchen Sünden in der Bibel, bei denen man sagt, wenn man sie tut, sind sie besonders schlimm. Aber es gibt trotzdem eine Sünde zum Tod.
Diese Sünde zum Tod ist keine bestimmte Sünde. Im Griechischen steht weder ein unbestimmter noch ein bestimmter Artikel dabei. Dort steht immer nur: "wenn jemand Sünde zum Tod tut". Was ist aber diese Sünde zum Tod?
Wir müssen uns Folgendes vergegenwärtigen: Im Leben eines Gläubigen zieht Gott immer am Herzen. Gott zieht an dem Herzen eines Menschen. Wenn wir es hier mit Menschen zu tun haben, die in ihrem Herzen noch nicht wirklich eine Entscheidung für Gott in letzter Konsequenz getroffen haben, dann sind sie in diesem Ringen noch nicht auf der Seite Gottes angekommen.
Solange das so ist, dass jemand noch nicht zum ewigen Leben durchgedrungen ist – egal wie er äußerlich als Christ erscheinen mag –, also ich rede jetzt über Leute, die innerlich noch nicht durchgedrungen sind, wo Johannes sagen würde, dass sie innerlich eigentlich nie zu uns gehörten, aber äußerlich singen sie mit, sitzen vielleicht vorne, spielen ein Instrument oder stehen sogar hier und halten Vorträge.
All das mag es geben, aber im Inneren, in ihrem Herzen, ist irgendwas noch nicht ganz mit Gott zu Ende gebracht. Da sind sie noch nicht wirklich durch und machen sich und anderen etwas vor. Gott zieht aber trotzdem an ihnen.
In diesem Prozess, wenn Gott am Herzen eines Menschen zieht, müssen wir uns entscheiden, wie wir damit umgehen. Gott möchte uns überführen durch seinen Geist von Sünde, Gerechtigkeit und Gericht. Er will uns überführen davon, dass wir glauben sollen, dass wir seine Gerechtigkeit brauchen und dass ein Gericht auf uns wartet.
Gott wird alles Mögliche dransetzen, damit wir ihn erkennen. In Matthäus 12 und auch an anderer Stelle erleben wir, wie Gott am Herzen der Pharisäer zieht. Er präsentiert ihnen genau die Wunder, die sie bräuchten, um zu verstehen, dass Jesus der Messias ist.
Dann entscheiden sie sich aber, wieder besseren Wissens dafür zu sorgen, dass sie sagen: "Dieses Wunder ist kein Beleg dafür, dass Jesus der Messias ist. Es ist ein Beleg dafür, dass Jesus eigentlich der größte Teufel ist." Wieder besseren Wissens entscheide ich mich also, das Wirken Gottes in meinem Leben, wo ich eigentlich weiß, das ist jetzt Gott, nicht anzuerkennen.
Ich will nicht glauben und entscheide mich dagegen. Mit irgendeiner dummen Ausrede erkläre ich weg, was Gott tut, damit der Heilige Geist nicht zum Ziel kommt und mich nicht dahin bringt, dass ich glaube.
Wenn ich das mit der nötigen Konsequenz tue, dann springe ich über einen Punkt, den point of no return. Es gibt einen Punkt im Leben, wo ich Gott sage: "Nein, ich will dich nicht."
Gott sagt dann nicht: "Kein Problem, ich werde bis zu deinem Sterbebett an deinem Herzen ziehen." Nein, das wird Gott nicht tun. Es gibt einen Punkt, an dem es zu weit ist. Gott sagt: "Wenn du mich nicht willst, wenn du wirklich so radikal gegen meine Liebesbezeugung und mein Werben bist, dann werde ich in deinem Leben nicht mehr wirken."
Diese Sünde heißt, den Heiligen Geist zu widerstehen. Im Alten Testament nennt man das die Sünde mit erhobener Hand, für die es keine Vergebung und kein Opfer gab.
Wenn ein Mensch das bewusst tut, dann gibt es für ihn kein Zurück mehr, keine Bekehrung mehr. Gott wirkt nicht mehr an ihm. Er ist biologisch lebendig, aber geistlich tot.
Das Einzige, was so jemand dann noch erleben kann, ist das, was der Pharao nach der sechsten Plage erlebt hat. Gott sagt: "Ich hätte dich gleich vernichten können, du verdienst es nicht mehr zu leben. Aber ich werde dich jetzt benutzen, um Schrecken in die Herzen der umliegenden Völker zu bringen, indem sie sehen, wie ich mit dir umgehe."
Gott wird ihn noch benutzen, aber er gibt ihm, was er sich gewünscht hat: ein verhärtetes Herz.
Ein Mensch, der sein Herz verhärtet, trifft auf einen Gott, der irgendwann sagt: "Okay, wenn du wirklich nicht willst, dann lasse ich dich diesen Weg zu Ende gehen."
Das ist die Sünde, den Heiligen Geist zu widerstehen. Das ist, was Hebräer 6 beschreibt. Dort heißt es, es ist unmöglich, solche Leute, die das alles erlebt haben, dann am eigentlichen Vorbeilaufen wieder zur Buße oder überhaupt zur Buße zu erneuern.
Das ist unmöglich.
Wenn du diese Entscheidung triffst, dich gegen Gott positionierst, wie das hier die Antichristen tun, dich auf die Seite des Teufels stellst, dann kannst du für so jemanden aufhören zu beten.
Darum geht es Johannes.
Aber solange das jemand noch nicht getan hat, solange sich noch nicht jemand wirklich gegen Gott eingestellt hat – ich sage: "Jesus ist nicht der Christus, ich will mit diesem Jesus nichts zu tun haben, ich habe mich entschieden, wieder besseren Wissens Jesus abzulehnen" –, dann ist das eine ganz gefährliche Sache.
Wer von euch in dieser Position steht, sollte vorsichtig sein, wirklich vorsichtig.
Denn es gibt einen Punkt, an dem Gott sagt: "Okay, wenn du wirklich nicht willst, dann ist es vorbei."
Aber solange da jemand nicht steht, solange – und das ist das Positive – müssen wir für ihn beten. Wir müssen aufpassen, dass das nicht passiert.
Persönlich glaube ich ganz praktisch, dass es eine Entwicklung ist, in die jemand schleichend hineingerät.
Deshalb lasst uns, wenn Leute in Sünde fallen, auf die Knie gehen und beten, um diese allmähliche Entwicklung im Leben eines Menschen wirklich aufzuhalten.
Noch einmal: Wenn jemand seinen Bruder sündigen sieht, soll er bitten, und er wird ihm das Leben geben, denen, die nicht zum Tod sündigen.
Es gibt Sünde zum Tod, aber im Hinblick auf sie sage ich, dass er bitten soll.
1. Johannes 5,17: "Jede Ungerechtigkeit ist Sünde, und es gibt Sünde, die nicht zum Tod ist."
Jetzt kommt noch einmal dieser Gegenpol, den wir schon kennen.
Wir wissen, dass jeder, der aus Gott geboren ist, nicht sündigt.
Genauso wie jemand, der nicht aus Gott geboren ist, in der Gefahr steht, sich so weit von Gott zu entfernen, dass er schon in diesem Leben geistlich stirbt.
Genauso gilt für den, der wirklich aus Gott geboren ist: Er muss sich über diese Möglichkeit nie Sorgen machen.
Du kannst diese Sünde zum Tod nicht als Christ begehen.
Du kannst sie auch nicht aus Versehen begehen, zum Beispiel, weil du dir im Antiquariat eine Satansbibel gekauft hast und drei Kapitel daraus gelesen hast.
Es ist das bewusste Nein zum Werben Gottes in deinem Leben, und zwar so deutlich, dass auch jeder Außenstehende merkt: Du willst ja gar nicht.
Der, der aus Gott geboren ist, sündigt nicht.
Ich habe euch das erklärt: Es geht nicht darum, dass es keine einzelnen Sünden in unserem Leben gibt.
Johannes schreibt im ersten Johannesbrief am Anfang: "Wenn wir sagen, dass wir keine Sünde haben, betrügen wir uns selbst, und die Wahrheit ist nicht in uns."
Es gibt Sünde in deinem Leben.
Das, was an sündigen Taten passiert, kommt aber nicht aus dir, aus deinem erneuerten Herzen heraus.
Nicht die neue Schöpfung Gottes in dir, nicht das neue ewige Leben in dir bringt diese Sünde hervor.
Sünde ist nicht Ausdruck deiner himmlischen Identität.
Sünde passiert, aber mehr auch nicht.
Wir können uns darüber ärgern, wir sollen uns darüber ärgern.
Sie macht Beziehung und Genuss Gottes schwierig.
Aber wir dürfen sie bekennen, und dann ist alles wieder gut.
Wir wissen, dass jeder, der aus Gott geboren ist, nicht sündigt.
Sondern der aus Gott Geborene wird bewahrt.
Und jetzt kommt dein Vers, Kevin, den du auswendig lernen sollst.
Ich glaube, das ist ganz, ganz wichtig.
Jeder, der so ein bisschen auf der Kippe steht und nie genau weiß, ob er jetzt hier oder dort ist, aber der aus Gott geboren ist, wird bewahrt.
Das ist niemand anderes als der Herr Jesus.
Wir sind von Gott bewahrt.
Denkt dabei immer an das, was Petrus erfährt, kurz bevor er Jesus verleugnet.
Da sagt Jesus zu Petrus: "Ich habe für dich gebetet, damit dein Glaube nicht aufhört."
Heute noch haben wir einen Herrn im Himmel sitzen, der für uns betet.
Warum?
Weil wir es brauchen, weil er uns bewahrt.
Nicht wir bewahren unser eigenes Leben.
Gott bewahrt uns.
Das können wir im Neuen Testament nachlesen.
In Johannes 17 sagt Jesus in den Versen 12 und 15: "Als ich bei ihnen war, bewahrte ich sie in deinem Namen."
Jesus hat seine Jünger bewahrt.
Dann betet Jesus für uns: "Ich bitte nicht, dass du sie aus der Welt wegnimmst, sondern dass du sie bewahrst vor dem Bösen."
Ist das schön?
Jesus hat im hohenpriesterlichen Gebet für uns gebetet, dass Gott, der Vater, uns vor dem Bösen bewahrt.
So wie wir beten, dass andere vor dem Bösen bewahrt bleiben, betet der Herr Jesus für uns.
Hinter uns und hinter dem Erfolg unseres Lebens, hinter der Tatsache, dass wir geistlich ankommen, steht nicht unsere Intelligenz, unsere Kreativität oder unsere Fähigkeit, uns einzusetzen.
Dahinter steht Jesus.
Oder in Offenbarung 3,10: "Weil du das Wort vom Harren auf mich bewahrt hast, werde auch ich dich bewahren vor der Stunde der Versuchung."
Ist das schön?
Wir halten uns ans Wort, bleiben im Herrn, und dann sagt der Herr: "So wie du mein Wort bewahrst, werde ich dich bewahren."
Oder 1. Petrus 1,5 heißt es: "Die ihr in der Kraft Gottes durch Glauben bewahrt werdet."
Also in der Kraft Gottes durch Glauben.
Ich habe den Glauben, aber die Kraft der Bewahrung ist die Kraft Gottes.
Es ist eine Kraft, die Gott mir gibt.
Da steht nicht: "Die ihr in eurer eigenen Kraft durch Glauben bewahrt werdet zur Errettung."
Nein, in der Kraft Gottes.
An der letzten Stelle noch, in Judas Vers 24: "Dem aber, der euch ohne Straucheln zu bewahren und vor seine Herrlichkeit tadellos hinzustellen vermag."
Immer der Gedanke: Wenn ich gläubig bin, wenn ich wiedergeboren bin, dann ist die Bewahrung nicht von mir.
Das kommt nicht einfach so, dass sich das in meinem Leben manifestiert.
Das ist ein Miteinander, aber dahinter steht Gott.
Wir wissen, dass jeder, der aus Gott geboren ist, nicht sündigt.
Das ist nicht mehr der Kern unseres Wesens.
Der aus Gott Geborene wird bewahrt.
Jetzt kommt es: "Und der Böse tastet ihn nicht an."
Der Böse ist der Teufel.
Wenn hier steht, dass er uns nicht antastet, bedeutet das nicht, dass der Teufel uns nicht verfolgen oder versuchen darf.
Trotzdem muss das Antasten etwas bedeuten.
Im direkten Zusammenhang geht es um die Frage, für wen ich nicht beten soll, nämlich für den, der eine Sünde zum geistlichen Tod begangen hat.
Was heißt also, der Teufel darf mich nicht antasten?
Es bedeutet ganz klar: Er darf mich nicht mehr aus diesem Geborgen- und Bewahrtsein in Christus herausreißen.
Der Teufel hat nicht das Recht, mir das Leben, das Gott mir gegeben hat, wiederzunehmen.
Der geistliche Tod ist für mich keine Option mehr.
Warum?
Weil ich von neuem geboren bin.
Weil Jesus auf mich aufpasst, mich bewahrt.
Es gibt diesen Aspekt, dass der Teufel, so sehr er mich auch im Auftrag Gottes fast prüfen, versuchen und verfolgen darf, mich in letzter Konsequenz da, wo es um mein echtes geistliches Leben geht, nicht mehr antasten darf.
Ich bin raus aus dem Zugriff des Teufels, raus aus dem Machtbereich der Finsternis.
Ich bin drin im Reich Gottes, und dort regiert mein König.
Mein König stellt sich vor mich.
Um dieses wunderschöne Bild aus Jesaja 9,5 zu erwähnen – Weihnachten liegt ja noch nicht so lange zurück – da steht: "Wunderbarer Ratgeber, starker Gott", und wörtlich steht da "Gottheld".
Jesus ist der Held an meiner Seite, der für mich kämpft.
Ich darf mich, wann immer ich will und immer ich es brauche, hinter seinem Schild verstecken und sagen: "Mach du mal."
Das ist das, was Petrus tut.
Er verleugnet Jesus, aber Jesus steht schon im Gebet da.
Letztlich ist Petrus die ganze Zeit während der Verleugnung geborgen bei seinem Gott und findet wieder zurück, weil Jesus für ihn gebetet hat.
1. Johannes 5,19: "Wir wissen, dass wir aus Gott sind, und die ganze Welt liegt im Bösen."
Ja, wir sind aus Gott, und auf der anderen Seite ist die Welt, die im Bösen liegt, die vom Bösen beherrscht wird.
An anderer Stelle heißt es, dass der Teufel der Fürst dieser Welt ist.
Letztlich ist alles, was an Gedanken in dieser Welt verkauft wird, die gegen Gott gerichtet sind – ob Religionen, Philosophien oder irgendetwas, das uns über die Medien begegnet – immer so im Hintergrund von jemandem getriggert, der Menschen dazu bringen will, Jesus nicht als den Christus zu erkennen und von Jesus wegzuziehen.
Deshalb liegt die Welt im Bösen.
Das ist eine Passivität, sie kann da auch nicht mehr raus, die Welt ist wirklich verloren.
Trotzdem lässt Gott die Welt nicht einfach laufen.
Vers 20, vorletzter Vers: Ihr habt es gleich, der erste Johannesbrief ist nicht mehr lang.
Ich würde sagen, noch fünf bis zehn Minuten durchhalten, dann ist diese Sache vorbei.
Noch einmal durchatmen, sich schütteln, kurz den Kopf klarkriegen.
Den nächsten Vers müsst ihr auswendig lernen, denn er gehört zu den Top 100 und ist einer der besten Verse, um zu zeigen, dass Jesus Gott ist.
Es gibt nicht viele Verse, die das so leicht sagen wie dieser.
Also: Wir wissen, die Welt liegt im Bösen.
Gott hätte diese Welt einfach laufen lassen können.
Gott hat keine Not, diese Welt zu retten.
Wenn Gott sagt: "Okay, game over" – ich bin immer total fasziniert, dass es Seite fünf in meiner Bibel gibt.
Gott schafft die Welt, der Sündenfall passiert, und er hätte dann Schluss machen können.
Wenn ich mit meinem Enkel ein Duplo-Haus baue und es geht nicht auf, weil man die Bauklötze falsch gesetzt hat, dann reiße ich es einfach ein und baue nochmal.
Das wäre doch logisch, oder?
Aber Gott gibt uns Seite fünf: Er gibt uns den Sündenfall und einen Neuanfang.
Ist das irre?
Gott kommt, Gott bleibt bei uns und kommt in diese Welt.
Wir wissen, dass der Sohn Gottes wirklich in eine Welt gekommen ist, die im Bösen liegt.
Er hat das Böse dieser Welt ertragen.
Er hat den Gestank dieser Welt ertragen, wenn er in seinem Heimatdorf durch die Gassen ging.
Er hat den Hunger ertragen, wenn es nichts zu essen gab.
Er hat die Müdigkeit ertragen, weil man manchmal so müde ist, als er mitten in einem Sturm eingeschlafen ist.
Er hat die Grausamkeit und Ablehnung ertragen, wenn Leute Steine aufheben und ihn von einer Klippe stürzen oder im Tempel steinigen wollten.
Er hat das alles mitgemacht.
Das ist unser Gott.
Wir wissen, dass der Sohn Gottes in diese Welt gekommen ist, um uns Verständnis zu geben, damit wir den Wahrhaftigen erkennen.
Gott wird Mensch, damit wir Gott erkennen.
Das ist eine unglaubliche Sache.
Ich habe angefangen, bei mir zuhause in der Gemeinde eine Reihe zu halten: "Jesus-Reihe".
Ich dachte mir, was muss ich meinen Leuten beibringen?
Ich mache jetzt nur Predigten, und ich habe mindestens dreißig, vierzig unterschiedliche Themen.
Es ist immer "Jesus und irgendein Thema".
Ich schaue mir einfach an, wie Jesus ist.
Ich finde das total faszinierend.
Ich frage mich, warum ich das jetzt erst mache.
Man hätte das viel früher predigen können.
"Jesus und ..." zum Beispiel "Jesus und das Geld" oder "Jesus und das Auflegen von Händen".
Du schaust dir einfach an, wie Jesus ist.
Indem wir Jesus anschauen, schauen wir Gott an auf eine Weise, dass wir ihn verstehen können.
Wenn wir ihm zuhören, merken wir etwas von dieser Grenzfläche Gott-Mensch, wie verherrlichtes Menschsein mit Gott umgehen könnte.
Er hat uns Verständnis gegeben, damit wir den Wahrhaftigen erkennen.
Gott ist keine Philosophie, keine Theorie.
Gott ist eine Person, die wir erkennen und durchdringen können.
Dann bleibt es nicht beim Erkennen, sondern wir sind in dem Wahrhaftigen.
Was Gott will, ist, dass vom Erkennen die Gemeinschaft kommt, die Beziehung.
Wir sind in dem Wahrhaftigen, in seinem Sohn Jesus Christus.
Über diesen Sohn wird gesagt: "Dieser ist der wahrhaftige Gott und das ewige Leben."
Gott wird Mensch, als Mensch stirbt er für unsere Schuld.
Weil er der einzigartige Sohn Gottes ist, weil er Gott im Fleisch ist, wahrhaftiger Gott und ewiges Leben, kann er uns das Angebot machen:
"Wenn du möchtest, nimm mich in dein Leben auf, lass mich Herr sein, werde mit mir eins, und du wirst Gemeinschaft mit dem Vater finden.
Du wirst das, was ich dir offenbart habe, nicht nur im Kopf erkennen und beschreiben können, sondern erleben.
Es wird Leben in dir sein."
Weil es dieses unglaubliche Angebot gibt, beendet Johannes seinen Brief angesichts von Menschen, die als Antichristen auftreten und sagen, das stimmt alles nicht oder die es verdrehen und Leute dazu bringen wollen, an alles Mögliche zu glauben – nur nicht an Gott.
Deshalb endet er mit Vers 21:
"Kinder, hütet euch vor den Götzen, vor den falschen Göttern, durch jede falsche Vorstellung, die durch Irrlehre über Gott verbreitet wird."
Ich denke, es ist ein gutes Wort, um meine Freizeit von meiner Seite aus zu beenden.
Kinder, hütet euch vor den Götzen!
Rein statistisch, wenn es stimmt, dass ich vor 14 Jahren das letzte Mal hier war und ihr mich nochmal einladet, werden wir uns 2031 wiedersehen.
Nein, keine Ahnung, irgendjemand meinte, 2003 wäre ich das letzte Mal da gewesen.
Nein, okay, wann? 9, ja 9 ist das, okay, 2025, dann wäre es 2025.
Also: Kinder, bis 2025, hütet euch vor den Götzen!