Liebe Freunde,
Anfrage an Sender Jarawan
Unterschied zwischen Hörer und Bürger: Ein Wortspiel zur Einstimmung
Gibt es einen Unterschied zwischen einem Hörer von Radio Jarawan und einem Bürger von Kiew? Im Prinzip nein.
Der Hörer von Radio Jarawan hört aktiv Radio, während der Bürger von Kiew radioaktiv ist.
Falsche Fragen und Missverständnisse nach der Auferstehung
Ich habe das letzte Mal von Leuten erzählt, die falsche Antworten geben. Heute geht es um Menschen, die falsche Fragen stellen.
Als Jesus von den Toten auferstanden war, nach Ostern, haben ihn seine Jünger gefragt. Das steht in der Apostelgeschichte Kapitel 1, Vers 6: „Wirst du jetzt das Reich Israel wiederherstellen?“ Auch das ist eine falsche Frage. Es ist das alte Missverständnis.
Nach Ostern, seit der Auferstehung, war Jesus vierzig Tage lang mit seinen Jüngern zusammen. Während dieser Zeit hat er mit ihnen über das Reich Gottes gesprochen, so steht es hier. Trotzdem hatten sie immer noch nicht verstanden, was das bedeutet.
Wenn Jesus vom Reich Gottes redet, meint er: Wenn du Gottes Willen tust, dich bekehrst, deine Sünden bekennst und nach Gottes Willen lebst als ein Kind Gottes, dann gehörst du zu Gottes Reich.
Aber die Menschen verstanden unter Gottes Reich immer etwas ganz anderes, etwas Irdisches. Sie dachten an ein Staatswesen mit Grenzen, so wie sie es sich immer vorgestellt hatten und wie sie es kannten. Damals hatten sie ganz bestimmte Vorstellungen davon, wie das Reich Gottes sein müsste.
Sie glaubten, es müsste so sein wie in der guten alten Zeit, als König David regierte. So, wie es damals war, so müsse das Reich Gottes sein.
Deshalb fragen sie Jesus auch: „Wirst du das Reich Israel wiederherstellen?“
Jesus aber stellt nichts wieder her, was es schon einmal gab. Er gründet etwas völlig Neues, das es so noch nie gegeben hat. Sein Reich ist etwas absolut Neues. Dort ist die Liebe die Regierungsform und außerdem die erste Bürgerpflicht.
Das Reich Gottes: Ein neues Prinzip jenseits weltlicher Staaten
Nun frage ich euch: Wo gibt es so etwas noch einmal? Es gibt keine Verfassung auf dieser Erde, in der das Wort Liebe überhaupt nur vorkommt.
Es entstehen zwar ständig neue Reiche, die von der Demokratie bis zur Diktatur reichen, doch das Grundprinzip ist überall dasselbe, nämlich die Gewalt. Ohne irgendeine Form von Gewalt kann kein Staatswesen existieren. Das ist unmöglich.
Kein Reich dieser Welt hat jemals verwirklicht oder auch nur behauptet, verwirklichen zu können oder zu wollen, was Jesus über das Reich Gottes gesagt hat. In diesem Reich gibt es kein Leid, keine Krankheit, keine Tränen, keine Schmerzen und keinen Tod. Das sind die Kennzeichen von Gottes Reich.
Mit Jesus hat das Reich Gottes begonnen, und irgendwann, am Ende der Welt, wird es dann vollendet sein. Und...
Die Frage nach dem Wann und Jesu klare Antwort
Deshalb nun die Frage der Jünger an Jesus: Wann ist es so weit? Jesus weigert sich, die Frage nach dem Wann zu beantworten, und lässt die Jünger einfach abblitzen. Er sprach aber zu ihnen: „Es gebührt euch nicht, zu wissen, Zeit oder Stunde, welche der Vater in seiner Macht bestimmt hat.“
Wer die Frage nach dem Wann stellt, erhält von Jesus eine Abfuhr. Das gilt auch für alle, die bis zum heutigen Tage solche Fahrpläne der Endzeit aufstellen und sogar bestimmte Ankunftszeiten festlegen. Da steigt Jesus aus, da macht er nicht mit, da protestiert er. Er sagt: „Lasst mal die Hände davon!“ Er wird geradezu grob und meint, das geht euch überhaupt nichts an. Mischt euch da nicht ein, das ist allein Sache des Vaters.
Zum Beispiel solche Sekten wie die Bibelforscher, die sich auch Zeugen Jehovas oder Neue-Welt-Gesellschaft nennen – sie ändern ja dauernd ihren Namen. Allein in unserem Jahrhundert haben sie sechsmal den Weltuntergang angekündigt. Und hartnäckig wie die Welt ist, besteht sie immer noch. Durch diese sechsmalige Lüge haben sie nun eindeutig bewiesen, dass sie sich jedenfalls zu Unrecht auf Jesus berufen.
Wer ein gieriges Interesse daran hat, herauszufinden, wann das Weltende kommt, bekommt keine Antwort. Wer neugierig Gott in die Karten schauen will, dem lässt Jesus nichts sehen. Und wer fanatisch die Gemüter anheizt mit der Frage, wann es endlich losgeht, den lässt Jesus eiskalt auf Grund laufen. Und zwar aus folgendem Grund: Jesus ist nicht daran interessiert, dass die Menschen erfahren, wann das Reich Gottes beginnt. Er will vielmehr, dass erst einmal jeder in das Reich Gottes hineinkommt. Erst sollen alle die Einladung bekommen. Über die Vollendung erfahren wir dann später mehr.
Der Name Jesus als Schlüssel zum Reich Gottes
Hauptsache ist, dass jeder zuerst den Namen von Jesus erfährt. Denn der Name Jesus ist das Lösungswort, mit dem du in das Reich Gottes kommen kannst.
Du kommst nicht hinein, wenn du sagst: „Ich bin ein guter Mensch, ich habe gute Eigenschaften, ich habe mich mein Leben lang strebend bemüht, ich bin ein Humanist, ich habe auch an einen Gott geglaubt.“ Das ist nicht das Lösungswort.
Auch wenn Menschen aus den Weltreligionen die Namen ihrer Götter nennen, wie Buddha, Krishna, Shiva und wie sie alle heißen – das ist ebenfalls das falsche Lösungswort.
Die Bibel sagt: Es ist in keinem anderen Heil, und den Menschen unter dem Himmel ist kein anderer Name gegeben worden, in dem wir gerettet werden (Apostelgeschichte 4,12). Deshalb müssen alle Menschen dieser Welt zunächst einmal den Namen von Jesus erfahren.
An ihm entscheidet sich unser Schicksal. Wenn du Jesus ablehnst, bist du verloren. Wenn du ihn annimmst, bist du gerettet.
Vielleicht hast du diese Information schon hundertmal gehört, vielleicht heute Abend zum ersten Mal. Jedenfalls erhältst du diese Information heute Abend. Und du hast heute die Möglichkeit, dich für oder gegen Jesus zu entscheiden.
Die Verantwortung der Christen als Zeugen Jesu
Es gibt jedoch noch Millionen beziehungsweise Milliarden Menschen, die den Namen Jesus noch nie gehört haben. Und es gibt nur eine einzige Möglichkeit, wie sie diesen Namen hören können: Er muss ihnen gesagt werden.
Und gesagt werden kann er nur von denen, die ihn bereits gehört haben, also von den Christen. Mit anderen Worten: Die Christen sind dazu bestimmt, den Namen von Jesus in der Welt bekannt zu machen. Die Daseinsberechtigung der Christen besteht darin, Zeugen für Jesus zu sein.
Deshalb sagt Jesus hier im Vers 8 zu seinen Jüngern: „Ihr werdet meine Zeugen sein.“ Dieser Satz ist Jesu Antwort auf die Frage seiner Jünger, ob er das Reich Israel wieder aufrichten wird. Auf ihre Frage, was er tun wird, antwortet er ihnen, was sie tun werden. Auf die Frage „Jesus, wann geht es los?“ antwortet er: „Ihr geht los.“
In Vers 8 heißt es: „Ihr werdet aber die Kraft des Heiligen Geistes empfangen, welcher auf euch kommen wird, und werdet meine Zeugen sein zu Jerusalem und in ganz Judäa und Samarien und bis an das Ende der Erde.“
Jesus sagt hier nicht: „Ihr sollt meine Zeugen sein.“ Er sagt auch nicht: „Ich wünsche mir, dass ihr meine Zeugen seid.“ Stattdessen stellt er fest: „Ihr werdet meine Zeugen sein.“
Jesus äußert hier keine Wünsche, er wirbt nicht und agitiert auch nicht. Er stellt einfach fest: Christsein bedeutet, Zeuge zu sein. Umgekehrt heißt das: Wer kein Zeuge ist, ist auch kein Christ.
Deshalb hat Jesus auch gesagt: „Wer mich nicht bekennt vor den Menschen, den werde ich auch nicht bekennen vor meinem himmlischen Vater.“
Die Herausforderung des Zeugnisgebens im Alltag
Ihr alle wisst, wie schwer es ist, Jesus zu bezeugen und sich irgendwo als Christ zu erkennen zu geben – sei es in einer fremden Umgebung, im Gasthaus beim Essen, beim Tischgebet oder an einem anderen Ort. Ihr wisst genau, wie schwierig das sein kann.
Vor 14 Tagen habe ich einen Jungen kennengelernt, der in der neunten oder zehnten Klasse ist. In der Schule hatten sie einen Aufsatz zu schreiben. Das Thema lautete „Mein bester Freund“. Und dieser Junge schrieb über Jesus, seinen besten Freund. Das erfordert Mut. Aber ich denke, solche Fälle sind eher die Ausnahme.
Meistens sieht es ganz anders aus. Mal ist die Situation ungünstig, mal bist du nicht in Form, mal bist du nicht informiert, mal schämst du dich, mal fürchtest du dich, mal hast du keine Lust oder keine Kraft, manchmal fehlt auch die Zeit. Du musst dir immer erst einen Ruck geben, um das Zeugnis zu geben. Das geschieht nicht von selbst.
Jesus wusste das ganz genau. Deshalb gab er seinen Jüngern nicht nur einen Auftrag, sondern auch die Kraft, diesen Auftrag auszuführen. Ich habe es euch ja schon vorgelesen.
Die Gabe des Heiligen Geistes als Kraftquelle für die Mission
Er sagt: „Ihr werdet aber die Kraft des Heiligen Geistes empfangen, welcher auf euch kommen wird, und ihr werdet meine Zeugen sein, zu Jerusalem, und in ganz Judäa und Samarien und bis an das Ende der Erde.“
Jesus will also die Weltmission. Damit diese beginnt und die Christen bis an das Ende der Erde gehen, hat er ihnen auch die Kraft dazu gegeben – den Kraftstoff, nämlich den Heiligen Geist. Den hast du, wenn du Christ bist, ja auch empfangen. Den hast du ja.
Die Frage ist nur, ob du ihn in Anspruch nimmst und wofür du ihn in Anspruch nimmst. Bei manchen Christen habe ich den Eindruck, sie halten den Heiligen Geist für einen Kraftstoff, der nur für den persönlichen Gebrauch da ist. Er sei bloß dazu da, um selbst vorwärtszukommen und um neue Erkenntnisse und Erfahrungen mit Gott zu machen. Das ist natürlich auch nötig, aber es stimmt etwas nicht, wenn der Heilige Geist nur dazu benutzt wird und für alles Mögliche in Anspruch genommen wird – nur nicht für den Zweck, für den er speziell gegeben worden ist.
Der Heilige Geist ist eine zweckbestimmte Gabe Gottes, genauso wie die Kollekte, die wir heute einsammeln, auch eine zweckbestimmte Gabe von euch ist. Es gibt viele gute Zwecke, und man muss für viele Dinge Geld sammeln. Aber der Zweck, für den die Kollekte heute bestimmt ist, ist die Leipziger Kommission.
Wenn ich davon einen Teil abzweigen würde für die Innere Mission, dann wäre das bestimmt auch ein guter Zweck. Die können sicher auch mal eine Schreibmaschine gebrauchen, eine geschenkte. Aber das wäre Veruntreuung eurer Gabe, weil ihr sie doch für die Mission bestimmt habt.
Es ist eine Veruntreuung von Gottes Gabe, wenn du den Heiligen Geist, der für den Zweck der Mission gegeben worden ist, bloß zur Sanierung deines geistlichen Innenlebens verwendest. Jesus hat den Heiligen Geist nicht mit dem Stempel versehen, nur für innerkirchlichen Dienstgebrauch. Im Gegenteil: Er hat ihn ausdrücklich abgestempelt für den äußeren Gebrauch, nämlich für den Gebrauch bei der äußeren Mission.
„Ihr werdet die Kraft des Heiligen Geistes empfangen, werdet meine Zeugen sein und hingehen bis an das Ende der Erde.“
Die Herausforderungen der Mission in der Fremde
Denn um bis ans Ende der Erde zu gehen, genügt nicht nur ein bisschen Abenteuerlust. Diese verdampft nämlich ganz schnell.
Die Abenteuerlust verschwindet, wenn du in ein Land kommst, in dem du zum Beispiel als Missionar der Erste bist, der dort erscheint – und du die Sprache nicht kennst. Du kannst dir nicht vorher ein Lexikon kaufen oder die Grammatik und Sprache auswendig lernen. Du bist derjenige, der die Sprache erforschen muss. Du musst das Lexikon schreiben, das Lehrbuch erstellen und vielleicht sogar die Schriftsprache erfinden. So haben es ja viele Missionare gemacht.
Viele der Sprachen, die heute in der Welt gesprochen werden, können deshalb geschrieben werden, weil Missionare sich eine Schriftsprache ausgedacht haben. Sie mussten all das tun, um sich in dieser fremden Sprache verständlich zu machen. Das ist bestimmt kein einfaches Leben.
Es beginnt schon damit, dass du dir dein Haus selbst bauen musst. Dieses Haus fressen dann Ameisen in ein paar Jahren wieder weg. Du lebst Jahr um Jahr unter den primitivsten Verhältnissen – ohne Strom, ohne Wasser aus der Wand, ohne medizinische Versorgung, ohne Schule und vieles mehr. In sengender Hitze oder eisiger Kälte wirst du gequält von Moskitos, Malaria, Krankheiten, fremden Menschen, Gefahren und wilden Tieren.
Kennt ihr die vielen Missionare, die buchstäblich bis an die Enden der Erde gegangen sind, bis in den letzten Winkel und bis zur fernsten Insel? Für mich sind das die wahren Geisteshelden der Menschheitsgeschichte. Sie waren erfüllt von der Kraft des Heiligen Geistes und hatten nur ein einziges Ziel: den Namen von Jesus in der Welt bekannt zu machen.
Zu diesen Helden gehören für mich auch die Missionare der Leipziger Mission, darunter auch meine Eltern, die im Dienst dieser Mission gearbeitet haben. Meine Mutter hat in der mörderischen Hitze des tropischen Klimas ihre Gesundheit verloren. Sie hat dort ein Kind verloren.
Erst der Jüngste Tag wird offenbar machen, welche Opfer, Tränen, welches Leid und welchen Kummer die Missionare investiert haben, damit das Wort Gottes zu den Heiden gelangen konnte. Was es sie gekostet hat, als Zeugen in dieser fremden Welt zu leben.
Sie blieben oft unbeachtet von der Welt, wurden von vielen verachtet und heute noch von vielen in der Kirche, die überhaupt keine Ahnung haben. Sie wurden abgestempelt und geschmäht als Vorbereiter des Kolonialismus.
Wisst ihr, die Missionare, die im vorigen Jahrhundert losgezogen sind? Die Kirche hatte fast 1800 Jahre lang die Mission kaum beachtet. Diese Missionare haben das begonnen, was wir heute Entwicklungshilfe nennen. Für sie war das eine Selbstverständlichkeit. Sie haben nur nicht so viel darüber gesprochen wie heute.
In Afrika und Asien wurden das Schulwesen und das Gesundheitswesen von Missionaren und der Kirche aufgebaut. Heute sind diese Einrichtungen zum Teil noch immer in kirchlicher Hand.
Es ist also absolut unangebracht, die Missionare zu verschmähen, als hätten sie dem Kolonialismus den Weg bereitet. Ich wiederhole: Das waren und sind die großen Heiligen der Kirche.
Die Situation der deutschen Kirche in der Mission
Im Übrigen, wenn die Leipziger Mission in diesem Monat ihr 150-jähriges Bestehen feiert, ist das nicht nur ein Grund zum Jubeln. Man muss wissen, dass von allen Kirchen weltweit die deutsche Kirche die faulste in Sachen Mission ist.
Prozentual zu den Kirchenchristen hat Norwegen die meisten Missionare. Danach folgen Amerika, die Schweiz, Schweden, Finnland und England. Ganz am Schluss steht Deutschland, die Bundesrepublik Deutschland.
Deutschland verfügt über eine der reichsten Kirchen der Welt, eine der größten Gemeinden und eine der anspruchsvollsten Theologien. Doch in der Mission ist es das Schlusslicht der internationalen Statistik.
Und wir, die DDR, tauchen in der internationalen Statistik überhaupt nicht auf, weil es uns staatlicherseits seit 40 Jahren nicht erlaubt ist, Missionare auszusenden.
Wenn das Verhältnis zwischen Staat und Kirche so gut ist, wie es in der Zeitung dargestellt wird, verstehe ich nicht, warum in Sachen Mission bei uns nichts läuft.
Es muss endlich den Christen in der DDR wieder gestattet werden, die Hauptaufgabe, die uns Jesus gestellt hat, effektiv, umfassend und international zu verwirklichen.
Die Dringlichkeit der Weltmission angesichts der globalen Lage
Das sieht in der Welt nämlich so aus: Im Moment leben auf dieser Erde fast fünf Milliarden Menschen. Ich sage „leben“, doch von richtigem Leben kann man kaum sprechen. Ein großer Teil von ihnen lebt am Rande des Existenzminimums. Jedes Jahr sterben etwa 40 Millionen Menschen an Hunger oder an den Folgen des Hungers – und das wird auch in diesem Jahr so sein.
Also wohnen ungefähr fünf Milliarden Menschen auf dieser Erde. Davon sind nur knapp 25 Prozent Christen. 55 Prozent der heutigen Weltbevölkerung haben den Namen von Jesus überhaupt noch niemals gehört. Das ist das Ergebnis von 2000 Jahren Kirchengeschichte. Man muss sich das einmal vorstellen.
Es ist ein klägliches Ergebnis, eine Bilanz des Ungehorsams und Versagens. Die fehlende Mission ist der Verrat der Kirche an Jesus. Auch dich wird Jesus beim Gericht einmal fragen, warum du deine Aufgabe so lässig wahrgenommen hast oder sie gar nicht wahrgenommen hast. Er wird fragen, was du für die Weltmission getan hast, wie viel Zeit du im Gebet und wie viel Geld du investiert hast.
Das sind ja die einzigen beiden Möglichkeiten, die wir haben: Geld geben und beten. Es sollte dir zur Gewohnheit werden, täglich für die Menschen zu beten, die da draußen in der Welt rund um den Globus rund um die Uhr von Jesus erzählen und dort mitarbeiten. Das sind Pfarrer, Evangelisten, Diakone, Piloten, Krankenschwestern, Ärzte und Elektriker – und viele weitere Berufe.
Es gibt keinen Beruf, der nicht in der Mission tätig ist. Tausende Menschen sind weltweit unter den schwierigsten Bedingungen unterwegs und brauchen deine Fürbitte.
Der Auftrag zur Weltmission als letzter Auftrag Jesu
Der Auftrag zur Weltmission war das Letzte, was Jesus seiner Gemeinde gegeben hat. Er sagte: „Ihr werdet meine Zeugen sein bis an das Ende der Erde.“
Als er das gesagt hatte, wurde er zusehends aufgehoben, und eine Wolke nahm ihn vor ihren Augen weg. Diese wenigen Worte beschreiben das, was wir Himmelfahrt nennen.
Da redet also Jesus mit seinen Jüngern, und plötzlich hebt er ab. Eine Wolke kommt davor, und weg ist er. Die Jünger stehen da, schauen nach oben und starren. Sie fragen sich: Was ist jetzt los? Wo ist er hin? Wie soll ich das verstehen?
Selbst wenn sie ein Fernrohr gehabt hätten, hätten sie nichts mehr sehen können. Es gibt nichts mehr zu sehen, denn eine Wolke verdeckt die Sicht – der Vorhang ist zu.
Himmelfahrt als Szenenwechsel und geistliche Dimension
Natürlich fragen wir uns auch: Wie sollen wir uns das eigentlich vorstellen? Wie war das damals?
Aber diese Frage nach dem "Wie" ist auch so eine falsche Frage. Wenn du ins Theater gehst – falls du mal kulturvoll gelebt hast – wirst du dich noch erinnern können: Da ist vorne immer ein Vorhang. Und wenn der zu ist, kannst du noch so angestrengt durch dein Opernglas schauen, du siehst nicht, was hinter dem Vorhang geschieht. Das sollst du ja auch gar nicht sehen; es geht dich überhaupt nichts an, wie die Bühne umgebaut wird zum Szenenwechsel.
Himmelfahrt ist ein Szenenwechsel. Erst war Jesus auf der Erde, und jetzt ist er im Himmel. Wie das vor sich geht, das geht dich nichts an. Ich begreife überhaupt nicht, warum ausgerechnet zur Himmelfahrt alle Welt vor lauter naturwissenschaftlichen Bedenken solche Bauchschmerzen hat, dass man das nicht mehr glauben kann und nicht mehr an die Kirche gehen kann.
Irgendwie ist das mit Himmelfahrt, dass Jesus da aufgefahren ist, peinlich. Ich verstehe das überhaupt nicht. Anders ist es zu Weihnachten: Da rennen alle fröhlich in die Kirchen, obwohl es da um genau dasselbe geht. Dort geht es auch um einen Szenenwechsel, bloß in umgekehrter Richtung. Jesus ist aus dem Himmel zu uns auf die Erde gekommen. Und ob nun vom Himmel hoch oder zum Himmel hoch, das ist doch im Prinzip dasselbe. Es geht in beiden Fällen um den gleichen Himmel, aber nicht um den gleichen Himmel, der hier über uns ist und an dem die radioaktiven Wolken herumfliegen.
Deine ganzen intellektuellen Bedenken und Bauchschmerzen verflüchtigen sich in nichts, wenn du endlich mal zur Kenntnis nimmst, dass der biblische Himmel kein Ort ist, sondern dort, wo Gott ist. Wo Gott ist, das ist kein Ort, das ist eine Dimension. Der biblische Himmel ist eine geistliche Dimension, eben die Dimension Gottes.
Wenn du das erst mal geschnallt hast, hast du mit Himmelfahrt keine Probleme mehr. Wenn du allerdings den Himmel über unserer Erde ständig verwechselst mit dem Himmel der Bibel und denkst, das wäre also ein Ort, bloß vielleicht ein paar Stockwerke höher als das, was wir so sehen können, irgendwo im Weltraum, dann kann ich dir auch nicht helfen. Da bist du genauso primitiv wie Juri Gagarin, der bei seinem Flug gesagt hat, er hätte keinen Gott gesichtet.
Solche mittelalterlichen Vorstellungen kannst du dir als Christ natürlich nicht erlauben. So was musst du dir abschminken. Schon der alte Vater Luther hat sich darüber lustig gemacht, dass manche Leute sich das so gedacht haben, als ob der Himmel oben wäre und Jesus nur wie auf einer Leiter darauf gekrabbelt wäre.
Ich habe jetzt auch gehört, ein Computer hat ausgerechnet: Wenn Jesus damals mit Lichtgeschwindigkeit abgefahren wäre, dann wäre er noch 718 Jahre unterwegs, um wenigstens bis zum Andromedanebel zu gelangen.
Also wenn mit diesem Rechenexempel überhaupt irgendwas bewiesen wird, dann nur das eine: Ein Computer kann zwar richtig rechnen, aber das Ergebnis kann trotzdem falsch sein.
Jesus ist weder unterwegs nach dem Andromedanebel, noch hat er sich in irgendwelchen nebelhaften Gefilden verflüchtigt. Jesus ist unterwegs zu dir, er ist hier.
Leute, Himmelfahrt heißt doch nicht, dass Jesus abhaut, sondern heißt, dass er dir nahe rückt. Der Raumfahrer eiert irgendwo zwischen den Sternen hin und her. Aber Jesus sitzt hier zwischen uns. Der Raumfahrer ist weit weg, aber Jesus ist ganz nah.
Der Raumfahrer ist ein Typ in Houston und muss im Weltraum husten. Er bewegt sich von einem Ort zu einem anderen Ort. Raumfahrt ist ein Ortswechsel, aber Himmelfahrt ist ein Szenenwechsel. Und zwischen diesen beiden Wechseln liegen Welten.
Es geht nicht darum, dass du dir das vorstellst, sondern darum, dass du dich voll darauf einstellst – auf diese neue Szene, die jetzt spielt, während du lebst.
Die Szene, von der wir zu Weihnachten geredet haben, wo der Sohn Gottes heruntergekommen ist auf unsere Erde und Mensch geworden ist, die Szene ist nun vorbei, sie ist mit der Himmelfahrt abgeschlossen.
Jetzt lebt der Menschensohn als Gott bei dem Vater. Jesus ist nicht mehr in Jerusalem oder in Palästina, sondern jetzt ist er überall.
Und jetzt ist es deine Aufgabe nach Himmelfahrt – oder dein Problem –, wie du mit Jesus verfährst. Ob du ihn annimmst als den Herrn deines Lebens und ob du seinen Heiligen Geist in Anspruch nimmst.
Die Verheißung der Wiederkunft Jesu und die Aufforderung zur Entscheidung
Wenn du aber sagst: „Nein, also für mich ist das nichts, und mit Jesus kann ich überhaupt nichts anfangen. Ich kann mir das alles überhaupt nicht vorstellen, wie er da in den Himmel gefahren ist oder was. So etwas müsste ich erst einmal selbst mit eigenen Augen sehen.“ Wenn das dein Problem ist, dann kann ich dich beruhigen. Dafür gibt es eine Lösung, die steht auch hier. Das lese ich dir jetzt vor, ab Vers 9:
„Also eine Wolke nahm ihn auf vor ihren Augen weg, und als sie ihm nachsahen, wie er zum Himmel fuhr, da standen bei ihnen zwei Männer in weißen Kleidern. Und die sagten zu ihnen: Männer von Galiläa, was steht ihr und seht zum Himmel? Dieser Jesus, welcher von euch aufgenommen ist in den Himmel, wird so kommen, wie ihr ihn habt zum Himmel fahren sehen.“
Die Bibel sagt also – das heißt, es sind hier zwei Engel, zwei Boten Gottes, die sagen: Am Ende der Welt wird Jesus so wiederkommen, wie er damals in den Himmel gefahren ist. Und das hat Jesus selbst auch gesagt, zum Beispiel im Matthäusevangelium. Da sagt er: „Und dann, wenn er kommt, da werden heulen alle Geschlechter auf Erden und werden kommen sehen des Menschensohnes in den Wolken des Himmels mit großer Kraft und Herrlichkeit.“
Bei diesem Ereignis wirst du als Augenzeuge dabei sein, denn die Bibel sagt in der Offenbarung: Es werden ihn sehen alle Augen – also auch deine. Und dann musst du der Tatsache ins Auge sehen, vor der du bisher deine Augen verschlossen hast, nämlich der Tatsache, dass Jesus lebt, die Bibel kein Märchenbuch ist und die Christen nicht gesponnen haben.
Ganz egal, ob du an dem Tag, an dem Jesus wiederkommt, noch lebst oder schon gestorben bist – bei diesem Treffen mit Jesus bist du auf alle Fälle mit dabei. Denn die Toten werden auferstehen, und sie werden ihn sehen, genauso wie die Lebenden. Dann wirst du zum Beispiel sehen, dass Himmelfahrt rauf oder runter für Jesus überhaupt kein Problem ist.
Aber dann wirst du ein Problem haben, denn Jesus kommt wieder, um die Welt zu richten und um das Reich Gottes endgültig aufzurichten. Und dann ist dein Problem: Wie kannst du vor Jesus bestehen? Wie willst du Jesus in die Augen sehen, wenn du ein Leben lang geweigert hast, mit ihm Kontakt aufzunehmen? Wie willst du ihm antworten, wenn er dich fragt, warum du seine Einladung in sein Reich nicht angenommen hast?
Wie willst du dich herausreden, wenn du ein Christ bist, wenn er dich fragt, warum du dich so schwach an der Weltmission beteiligt hast? Und wenn er dich fragt, wo deine Gebete gewesen sind?
Du hast heute Abend jetzt die Möglichkeit, Jesus dein Leben zu geben und dich als Mitarbeiter bei ihm einzureihen. Dann hast du auch keine Probleme, wenn er wiederkommt. Denn wenn du zu ihm gehörst, dann bekommst du im Gericht Freispruch. Dann kannst du deine Ewigkeit in seinem Reich verbringen – das ist dann deine Himmelfahrt.
Aber wenn du nicht zu Jesus gehörst, dann fährst du ab in die Hölle. Und komm mir jetzt nicht mit der Ausrede: „Das kannst du dir alles nicht vorstellen. Die Hölle und der Himmel, Himmelfahrt, Gericht und Wiederkommen von Jesus – das kann ich mir auch nicht vorstellen.“
Darum geht es doch überhaupt nicht. Nirgendwo in der Bibel ist davon die Rede, dass du dir das vorstellen sollst. Dort heißt es vielmehr, du sollst dich darauf vorbereiten, dass du Jesus als deinen Herrn und Erlöser annimmst. Das ist der Sinn deines Lebens. Das ist der Zweck, warum du hier auf diesem Planeten bist.
Oder noch einfacher ausgedrückt: Du bist hier auf dieser Erde, um in den Himmel zu kommen. Der Himmel ist der vorbereitete Platz für vorbereitete Menschen.
Zwei Ermutigungen zum Abschluss
Und ich möchte heute nur zwei Gedanken mit dir teilen.
Erstens: Jesus hat in seinem Reich für jeden von uns einen Platz vorbereitet.
Zweitens: Bemühe dich jetzt darum, zu diesem Platz zu gelangen, und bereite dich darauf vor.
