Gnade sei mit uns und Friede von dem, der da ist, der da war und der da kommt. Amen.
Wir hören ein Wort aus der Ostergeschichte aus Markus 16: Jesus aber, da er auferstanden war, erschien er früh am ersten Tag der Woche zuerst Maria Magdalena, von der er sieben Dämonen ausgetrieben hatte.
Vereilige uns in deiner Wahrheit; dein Wort ist die Wahrheit! Amen!
Gemeinschaft und Atmosphäre zu Beginn
Zuerst grüßen wir diejenigen, die im ersten Stock den Übertragungssaal angeschlossen haben. Wir bilden eine Gemeinde.
Zweitens bitten wir diejenigen hinten unter der Galerie, alle Fenster und Türen zu öffnen, damit Sauerstoff hereinkommt.
Der Paukenschlag der Auferstehung in der heutigen Welt
Jesus aber, da er auferstanden war – so steht hier dieser Satz. Er kommt mir vor wie ein Paukenschlag Gottes. Lassen Sie mich ein einfaches Beispiel verwenden: Manche von uns haben noch die alte Militärmusik erlebt. Da gab es diese große, dicke Pauke, die laut dröhnte, wenn man darauf schlug. Genau so klingt für mich dieser Satz: Jesus aber, da er auferstanden war.
In der vergangenen Woche stand ich morgens kurz vor acht Uhr oben am Ruheschnellweg in der Nähe des Wasserturms. Dort herrscht zu dieser Zeit ein rasender Verkehr. Die Autos wirbeln an einem vorbei, und aus einem offenen Fenster krächzt ein Radio. Es gibt tatsächlich Menschen, die schon um sieben Uhr morgens Musik hören können. Unerhört, aber es gibt sie.
Als ich mich umdrehte, sah ich Litfaßsäulen mit Anzeigen für Osterreisen nach London, Paris, an die Riviera und vieles mehr. Während ich das alles so aufnahm, diesen Wirbel um mich herum, hatte ich das Gefühl: Das ist die wirbelnde Welt, in der der Mensch von heute lebt. Und in meinem Herzen sprach ich eine Woche lang immer wieder diesen Satz mit mir: Jesus aber, da er auferstanden war.
Inmitten der Musik, des rasenden Verkehrs und der verlockenden Ferienreisen hätte ich eigentlich Minderwertigkeitsgefühle bekommen müssen. Unbedingt! Zumal ich dafür anfällig bin. Denn es war mir klar, dass diese wirbelnde Welt um mich herum überhaupt kein Ohr mehr hat für diese Botschaft: Jesus aber, da er auferstanden war.
Ich dachte, wenn ich zu einem Lkw-Fahrer hingehe, wird er nur schauen und weiter Gas geben. Jesus aber, da er auferstanden war – das interessiert hier niemanden. Doch sehen Sie, ich bekam tatsächlich keine Minderwertigkeitsgefühle. Im Gegenteil, ich musste richtig lachen und dachte: Oh Welt, du bist ein wild gewordenes Karussell, das niemand mehr anhalten kann und das sich rasend schnell um nichts dreht – um nichts!
Arme Welt, dachte ich, du rast wie ein Karussellpferdchen, das immer im Kreis läuft. Ich bin jetzt über sechzig Jahre alt und habe nicht den Eindruck, dass die Welt mit all ihrem Rasen auch nur einen Schritt weitergekommen ist. Kriegsangst kannten wir bereits 1912, 1907 und so weiter. Ist die Angst kleiner geworden? Ich wüsste nicht.
Welt, dachte ich, du rast wie ein Karussellpferdchen immer im Kreis. Nein, ich bekam keine Minderwertigkeitsgefühle, sondern musste lachen und dachte: Welt, wenn du wüsstest, was ich weiß! Wenn ihr Taubenohren doch den Paukenschlag Gottes hören würdet!
Einladung zur Aufnahme der Osterbotschaft
Nun, ich möchte mich nicht weiter darin verlieren, diese Welt verächtlich zu machen. Immerhin ist hier eine beachtliche Schar der berühmten modernen Menschen zusammengekommen, die bereit sind, meine Botschaft anzuhören. Dafür bin ich ihnen wirklich dankbar.
Ich bitte Gott, dass diese bewegenden Nachrichten aus der Geschichte ihr Herz erleuchten und ihr Gewissen erwecken.
Ich lese noch einmal den Text: Jesus aber, da er auferstanden war, erschien früh am ersten Tag der Woche zuerst Maria Magdalena, von der er sieben Teufel ausgetrieben hatte.
Erregende Nachrichten – Einführung in die Predigt
Erregende Nachrichten möchte ich über die Predigten schreiben. Wie üblich habe ich drei Teile, doch diesmal werde ich einfach dem Text folgen. Es sind drei Sätze.
Erstens: „Jesus aber, da er auferstanden war.“ Ich sage Ihnen, wie lange ich diesen Satz mit mir herumgetragen habe. Immer wieder fiel mir der Vers ein, der eigentlich in einem Weihnachtslied steht: „Oh, dass mein Sinn ein Abgrund wär' und meine Seel ein weites Meer.“
Ich wünsche mir, dies fassen zu können. Unser Verstand und unser Herz sind jedoch zu kleine Gefäße, um dies zu begreifen.
Die Geschichte der Auferstehung und ihre Bedeutung
Was ist das für eine Geschichte?
Da sehen wir verstörte römische Legionäre, da sehen wir einen weggeworfenen Felsenstein. Da sehen wir ein leeres Grab und leuchtende Engel Gottes. Verstörte Jünger laufen über die Bühne, freudestrahlende Frauen sind zu sehen und vor allem er selbst – er selbst, der vor drei Tagen mit der Dornenkrone ausgeblutet war und jammervoll am Kreuz hing. Er selbst ist in Glorie und Herrlichkeit auferstanden.
Sprecht majestätisch: Friede sei mit euch! So fängt ja jede seiner Reden an: Friede sei mit euch. Genau das Wort braucht unsere Zeit, genau das. So beginnt jede Rede Jesu: Friede sei mit euch. Genau das brauchen wir.
Und dass mein Sinn ein Abgrund wäre und meine Seele weit mehr, dass ich dies möchte fassen – ich will versuchen, ich will versuchen, so ein wenig daran herumzudeuten, was das heißt.
Jesus aber, da er auferstanden war – das heißt, jetzt hat sich der große, lebendige, schreckliche Gott gemeldet und eine Tat getan. O, die armen Atheisten und Verächter Gottes, da hat Gott etwas getan, das kann keiner mehr von sich weisen!
Sehen Sie, im Alten Testament sind immer wieder die Prophetenschriften voll mit herzandränglichem Gebet: „Gott, schweige doch nicht, steh auf!“ So heißt es, „Erhebe dich, zeige deine Stärke an!“ So möchte ich heute manchmal auch beten: Warum schweigt er denn so zu all der Narrheit? Erhebe dich!
Sehen Sie, hier ist dieses Gebet erhört. Er hat sich erhoben, seinen Arm ausgereckt und hat seinen Sohn von den Toten erweckt. Gott hat sich gemeldet.
Die Bedeutung der Auferstehung für das Heil und den Frieden
Jesus aber, da er auferstanden war – was bedeutet das? Es bedeutet Folgendes: Dieser Sohn Gottes hat sein Werk vollendet, das ihn ans Kreuz führte. Nun ist ein Opfer dargebracht, das das unruhige Gewissen mit Gott versöhnt.
Ach, was sage ich – es hat nicht nur das Gewissen versöhnt, sondern die ganze Welt mit Gott! So steht es in der Bibel: „Gott war in Christo und versöhnte die Welt mit sich selbst.“ Nun sind wir Botschafter an Christi Statt und tragen die Botschaft: Lasst euch mit Gott versöhnen!
Die Auferstehung bestätigt dieses Kreuz. Sie zeigt, dass Jesu Heilswerk vollendet ist. Das bedeutet, eine Quelle ist erschlossen, aus der Menschen, die ihre Unreinheit spüren – spüren Sie das nicht auch? – rein werden können. Das Blut Jesu Christi, des Sohnes Gottes, macht uns rein von aller Sünde.
Nun gibt es einen Ort des Friedens, an dem wir Frieden finden können. Eine Ruhe ist da für alle, fern und nah, am Fuß des Gotteslammes, das am Kreuz von Golgatha hing. Die Auferstehung Jesu bestätigt das Heilswerk Jesu Christi am Kreuz. Verstehen Sie das? Gott dokumentiert gewissermaßen: Das gilt jetzt.
Jesus aber, da er auferstanden war...
Der lebendige Heiland in einer verfluchten Welt
Was heißt das? Das heißt weiter: Nun gibt es in dieser Welt einen lebendigen Heiland.
Auch heute Morgen, als ich hier herunterging, dachte ich, die Welt kann so schön sein. Ich freue mich so über den Sonnenschein, über meine vielen Hundert Jungen, die draußen sind. Ich freue mich für sie. Aber ich freue mich auch für mich selbst an dem Sonnenschein. Die Welt kann so schön sein, aber sie kann auch schrecklich sein. Ach, es ist eine verfluchte Welt. Ich suche einen glücklichen Menschen und finde keinen. Es ist eine verfluchte Welt.
Jesus aber, da er auferstanden war – das bedeutet: Jetzt ist in dieser verfluchten Welt ein lebendiger Heiland. Jetzt ist es kein Unsinn mehr, wenn kleine Kinder singen: „Weil ich Jesus Schäflein bin, freue ich mich nur immerhin über meinen guten Hirten.“ Nun lebt einer, dem starke Herzen dienen können. Es lohnt sich, ihm zu dienen.
Was lohnt denn eigentlich in Ihrem Leben? Sagen Sie mir doch: Was ist der Sinn Ihres Lebens? Ich weiß nur einen einzigen Sinn: Mein Leben gehört Gott. Ich diene dem Herrn Jesus. Hier ist der Große, dem zu dienen sich lohnt.
Oder halten Sie Geld verdienen für den Lebenssinn? Mit anständigem Bankguthaben abkratzen? Na ja, hören Sie da auf! Nun ist einer da, dem zu dienen sich lohnt.
Nun haben die Elenden, die Verzweifelten und die unruhigen Herzen und Gewissen einen Heiland. Jesus lebt.
Die Auferstehung als Sieg über den Tod
Jesus ist auferstanden – das heißt aber nicht automatisch, dass er in dieser Welt ein lebendiger Heiland ist. Ich verkündige hier keine Dogmen oder Wäldernschau. Ich bin kein Propagandist für die Kirche, das würde sich nicht lohnen und das möchte ich auch heute nicht tun. Vielmehr möchte ich den lebendigen Herrn verkündigen, wie er im Christentum als Christus bekannt ist.
Jesus aber, da er auferstanden war – was bedeutet das? Ich dachte immer, Gott habe sich gemeldet und ein Heilswerk vollbracht, sodass ein lebendiger Heiland da ist. Und das heißt weiter: Jetzt hat der Tod nicht mehr das letzte Wort.
Ich habe oft gesagt, es liegt ein Leichengeruch über der Welt, wie auf einem Schlachtfeld. Alles stirbt: Menschen, Ideen, Reiche – alles stirbt. Ein Leichengeruch liegt über der Welt. Jesus aber, da er auferstanden war, bringt Lebensatem hinein. Da hat der Tod nicht mehr das letzte Wort.
Stellen Sie sich vor, wie im letzten Krieg, als plötzlich Fliegerangriffe kamen. Viele Menschen rannten in die Keller eines großen öffentlichen Gebäudes und dachten, dort seien sie einigermaßen sicher. Doch dann explodierte eine dicke Luftmine genau am Portal, und die Menschen wurden verschüttet.
Wer das miterlebt hat, weiß: Solche Szenen sind schreckliche Verzweiflung. Und dann, plötzlich, hört man einen Ruf durch die Kellerräume: Man hat einen Ausstieg gefunden. Der Erste ist schon hinaus. Da strömen sie zusammen, schreien vor Freude. Sehen Sie, das ist die Osterbotschaft.
Wir sind in der verschütteten Welt, der Tod wartet auf uns alle, so wie auf all die, die hier hinuntergingen. Da rannte ein junger Mann an mir vorbei, der mich mit einem Tempo überholte. Er war einen halben Kilometer voraus, während ich erst zehn Schritte gemacht hatte. Da dachte ich: Ach Gott, wie schrecklich, wenn man so alt wird – wie schön, wenn man so jung ist, nicht wahr?
Dann begann ich meine Predigt noch einmal: Der Tod wartet auf uns alle. Und du hast noch so eine strahlende Jugend, obwohl der Tod wartet. Wir leben in der verschütteten Welt. Und da geht an Ostern die Botschaft durch: Einer ist durch den Tod zum Leben durchgedrungen. Es gibt einen Ausstieg zum Leben, zum wirklichen Leben, zum ewigen Leben – hinter Jesus her.
Der eine ist schon hinausgegangen: Jesus, der Auferstandene. Ach, liebe Freunde, ich versuche ein wenig zu skizzieren, was es bedeutet, dass Jesus auferstanden ist. Ich kann es nur andeuten. Es bleibt dabei: Oh, dass mein Sinn ein Abgrund wäre und meine Seele ein weites Meer, dass ich es fassen möchte!
Erregende Nachrichten – Zweiter Teil: Die Begegnung mit Maria Magdalena
Und nun zum zweiten Punkt: Erregende Nachrichten. Jesus, da er auferstanden war, erschien er zuerst Maria Magdalena.
Wir besprechen jetzt den Satz: „Zweitens, erschien er zuerst Maria Magdalena.“ Jesus, da er auferstanden war – meine Freunde, da meldet sich die klare Vernunft und sagt: Das geht nicht, das gibt es nicht, dass ein Grab leer ist und Tote herauskommen.
Da schütteln viele ihre Köpfe, von den Lehrstühlen bis zu den Fabriken: Das gibt es nicht! Die Gemäßigten sagen: Na ja, das darf man natürlich nicht so wörtlich nehmen. Das klingt doch irgendwie nach Faust, nicht nach einem Auferstandenen aus dem Winter heraus. Irgendwie muss man das anders verstehen.
Jedenfalls ist sich die Welt einig: Solch ein biblischer Realismus, dass da ein leeres Grab war und Jesus lebt, das ist unmöglich. Und ich habe mich gerade so daran gefreut, meine Freunde, und ich möchte Ihnen offen sagen: So glaube ich von ganzem Herzen, dass es so ist! Ich würde nicht wagen, hier zu stehen, wenn ich Wind-Eier verkaufen wollte.
Entweder rede ich Tatsachen oder ich höre auf zu predigen. Ich möchte aber den Leuten mit klarer Vernunft sagen: Halt einen Moment den Atem an! Seht, wie die Bibel pompös und großartig von solchen Dingen redet. Sie erwähnt es nur in einem Nebensatz, bitte, nur in einem Nebensatz: „Jesus aber, da er auferstanden war“ – ein einwandfreier Nebensatz.
In einem Nebensatz, als wollten Sie sagen: Für den lebendigen Gott sind das kleine Dinge, die Toten zum Leben zu erwecken. Achten Sie lieber darauf, wie die Geschichte weitergeht, wo der Hauptsatz kommt. Achten Sie darauf, wenn der Hauptsatz kommt – da geht es viel skandalöser, viel unerhörter und sensationeller weiter.
Jesus, da er auferstanden war – das ist eigentlich aufregend, wie es weitergeht: Was der Auferstandene als Erstes tut, ist, dass er zuerst Maria Magdalena erscheint.
Na, meine Freunde, darauf wäre bestimmt kein Mensch gekommen, dass der Auferstandene als Allererstes dies tut: Er geht zu diesem Mädchen, zu diesem völlig bedeutungslosen Mädchen, zu dem Lieschen Müller ihrer Zeit, nicht? Nein, das tut er nicht gern.
Es ist ein Mädchen mit einer zweifelhaften Vergangenheit, in deren Leben Jesus einmal trat. Ein Mädchen, das aus sehr dunklen Tiefen kommt – von sieben Teufeln ist die Rede. Nein, darauf wäre niemand gekommen, dass Jesus zuerst zu diesem bedeutungslosen Mädchen geht.
Meine Freunde, bitte achten Sie darauf und verstehen Sie, was das bedeutet! Das ist Gottes Gericht über die Weisen dieser Welt. Weil sie in ihrer Weisheit die Offenbarung Gottes in Jesus nicht erkannten, hat er sie dahingegeben und geht zu Maria Magdalena, zum Verlorenen Sohn.
Das ist Gottes Gericht über die Mächtigen dieser Welt. Weil die Mächtigen Jesus als einen Baustein ansehen, der verworfen ist, den sie nicht einbauen können – geht er an ihnen vorüber, an den Mächtigen vorüber, und geht zu Maria Magdalena.
Das ist das Unerhörte der Ostergeschichte. Verstehen Sie: Er erschien zuerst Maria Magdalena, nicht bei Pilatus, nicht bei Kaiser Augustus, nicht im Hohen Rat, nicht bei den Philosophen Athens, sondern bei Maria Magdalena.
Gottes Gericht über die Mächtigen und Weisen dieser Welt – das ist eine ernste Sache. Sehen Sie, Jesus, der Auferstandene, ist der König des Reiches Gottes auf Erden. Und was er als Auferstandener zuerst tut, das ist gleichsam sein Regierungsprogramm.
Denn es ist mir so wichtig, dass die ersten Taten auch verstanden werden. Er sagt immer: „Friede sei mit euch!“ Und er geht zu Maria Magdalena. Das ist das Regierungsprogramm des Königs im Reich Gottes.
Er schenkt Frieden, eine Welt, die nur Unfrieden schenkt. Und er geht vorbei an den Mächtigen und Weisen zu Maria Magdalena. Wenn die Weltweisen ohne ihn denken wollen, dann dürfen sie weiterdenken ins Dunkel hinein. Die Bibel sagt dazu: „Für weise halten sie sich, aber sind zu Narren geworden.“
Und wenn die Mächtigen dieser Welt ohne den König des Reiches Gottes die Welt ordnen wollen, dann dürfen sie weiterwursteln, wie sie es seit Jahrtausenden tun. Es ist ja nichts Neues auf der Bildfläche erschienen. Sie dürfen sich immer weiter ins Verderben wursteln.
Jesus, der Unverstandene, geht zu Maria Magdalena. Das heißt: Die Elenden – das ist sein Regierungsprogramm. Die Elenden sollen sich freuen, die Sünder sollen Vergebung finden, die vom Satan Gebundenen sollen frei werden, und die heilsverlangenden Herzen sollen ihren Heiland haben.
Hier erweist er sich als Retter, Heiland, Helfer, Tröster und Seligmacher – damals und heute.
Erregende Nachrichten – Dritter Teil: Die Macht über die Dämonen
Ich muss noch ein Drittes sagen. Erregende Nachrichten: Jesus, der ja auferstanden war, erschien am ersten Tag der Woche Maria Magdalena.
Und der dritte Satz heißt: „von welcher er sieben Teufel ausgetrieben hatte“. Lassen Sie mich noch darüber sprechen – von welcher er sieben Teufel ausgetrieben hatte. Meine Freunde, empfinden Sie nicht, dass dieser ganze Satz unerhört ist?
Wenn ich ein Rationalist unserer Zeit wäre, würde ich sagen: Junge, Junge, da sind aber Sachen drin! Auferstehung gibt es doch nicht. Durchbruch des Lebens – und jetzt kommen noch Teufel, sieben Dämonen. Der eine Satz enthält solche großen Dinge, dass es dem flach denkenden Menschen unserer Tage glatt die Sprache verschlägt.
Es ist schon gut, dass die Bibel Schwarzbinden auf den Bücherschrank stellt, nicht? Sie würden sehr beunruhigt sein, wenn sie ernsthaft lesen wollten. Das steht nun hier.
Nun lassen Sie es uns ernst nehmen, was die Bibel sagt. Sehen Sie, das ist der Hintergrund der Ostergeschichte: dass es Dämonen gibt, dass der Teufel sagen kann, dies ist mir übergeben – der Lügner von Anfang an und der Mörder von Anfang an.
Der Hintergrund der Ostergeschichte ist, dass der Teufel Macht über uns hat, weil wir ihm gedient haben – alle. Dass der Hintergrund der Ostergeschichte ist, dass es Schuld vor Gott gibt und dass ganz massiv schmutzige Sünde in unserem Leben ist, dass die Menschheit zur Hölle wandert und dass es Tränen und Jammer und Leid und Not gibt.
Der Hintergrund der Ostergeschichte hier ist ja nicht ein kleines süßes Märchen, sondern mitten in einem Satz ragt die ganze Wirklichkeit der Welt hinein.
Und in diese schreckliche Wirklichkeit klingt die erregende Botschaft, dass Jesus daher auferstanden war. Jesus lebt, der sein Blut vergoss, das Sünder vergibt. Jesus lebt, der Ketzer und Dämonen zerreißt, der von ihm sieben Teufel austreiben kann.
Denn wenn ich manchmal Menschen gegenüberstehe in unseren Tagen, dann denke ich: Die sieben Teufel der Maria Magdalena sind in sie gefahren, muss ich manchmal heimlich denken.
Jesus lebt, der von der Macht der Finsternis errettet. Jesus lebt, der heute noch Menschen aus der Finsternis zum Licht führt. In die Wirklichkeit der Welt hinein klingt diese Botschaft, dass Jesus ja auferstanden war.
Der fortwährende Heilsprozess in den Herzen der Menschen
Darf ich es zum Schluss noch eben sagen?
Unser Text deutet an, dass Jesus schon früher bei Maria angefangen hat. Er hat sieben Teufel ausgetrieben. Nun erscheint er ihr erneut. Er hat in ihr etwas begonnen, und nun macht er weiter. So ist seine Art.
Paulus drückt es einmal so aus: Der, der in euch angefangen hat das gute Werk, wird es auch vollführen bis an den Tag Jesu Christi.
Ich wünsche Ihnen, dass der Auferstandene in Ihren Herzen das Heilswerk beginnt. Er möge unser eigenes Lebenszeichen, das Kreuz, führen und uns dahin bringen, dass wir ihm gehören, mit ihm sterben und mit ihm leben.
Mit ihm den Karfreitag feiern und mit ihm die unendliche Freude des Osterfestes erleben.
Schlussgebet und Segenswunsch
Lassen wir uns beten. Herr, mit Deiner Auferstehung ist mitten in unserer zerfallenden Welt die zukünftige Welt angebrochen.
Lass unser Herz mehr Freude an den Dingen der neuen Welt haben als an den Dingen der zerfallenden Welt.
Amen.