Ermutigt und gestärkt durch den Heiligen Geist
Einleitende Gedanken
In Jerusalem feierte die weltweite jüdische Gemeinschaft das Wochenfest. Dieses Fest fand 50 Tage nach dem Passafest statt. Sieben Wochen plus einen Tag. Deshalb spricht man vom Wochenfest. Jesus war drei Tage nach dem Passa auferstanden und für vierzig Tage bei den Jüngern, bis er für immer zu seinem Vater zurückkehrte. Eine Woche später feierte Israel dieses Fest, zu dem Juden aus der ganzen Welt anreisten. Die Jünger hielten sich seit einer Woche in Jerusalem auf. Sie gingen oft in den Tempel und beteten Gott an. Sie trafen sich auch in einem Haus zum Beten. Plötzlich geschah etwas ganz Sonderbares. „Plötzlich setzte vom Himmel her ein Rauschen ein wie von einem gewaltigen Sturm; das ganze Haus, in dem sich die Jünger befanden, war von diesem Brausen erfüllt.“ Apg.2,2. Vom Himmel herab kam etwas, das wie Feuerzungen aussah, diese setzten sich auf einen jeden Jünger nieder. So wurden alle, sozusagen sichtbar, mit dem Heiligen Geist erfüllt. „Und sie begannen, in fremden Sprachen zu reden; jeder sprach so, wie der Geist es ihm eingab.“ Apg.2,4. Als die Menschen in Jerusalem dieses gewaltige Brausen hörten, strömten sie in Scharen zu diesem Haus und sie waren äusserst verwirrt über diesen unerklärlichen Vorgang. Besonders verblüfft waren sie darüber, dass sie alles in ihrer eigenen Sprache verstehen konnten, was die Jünger erzählten. Erstaunt sagten sie zueinander: „Wir alle hören sie in unseren eigenen Sprachen von den wunderbaren Dingen reden, die Gott getan hat!“ Apg.2,11. Petrus erklärte ihnen, was hier geschah und was das zu bedeuten hat. Aufgrund dieser Predigt kamen allein an diesem Tag etwa dreitausend Menschen zum Glauben an Jesus Christus. In den folgenden Tagen sorgte Gott dafür, dass noch viele weitere Menschen gerettet wurden. „Jeden Tag rettete der Herr weitere Menschen, sodass die Gemeinde immer grösser wurde.“ Apg.2,47. Die Zahl der Christen wuchs auf etwa fünftausend! Was für ein spektakuläres Wachstum! Davon können wir nur träumen und hoffen, dass es noch viele solche gewaltigen Erweckungen geben wird. Das alles bewirkte der Heilige Geist, wie Jesus seinen Jüngern sagte: „Wenn der Heilige Geist auf euch herabkommt, werdet ihr mit seiner Kraft ausgerüstet werden, und das wird euch dazu befähigen, meine Zeugen zu sein – in Jerusalem, in ganz Judäa und Samarien und überall sonst auf der Welt, selbst in den entferntesten Gegenden der Erde. Apg.1,8. Bis heute ist es das wichtigste Anliegen des Heiligen Geistes, dass Jesus als Retter und Erlöser verkündigt wird. Doch es gab nicht nur Menschen, die ihr Leben Jesus anvertrauten und ihm nachfolgen wollten. Die Priester und die führenden Juden waren alles andere als erfreut über diese neue Bewegung. „Sie waren sehr zornig darüber, dass die Apostel es wagten, vor dem Volk als Lehrer aufzutreten, und dass sie die Auferstehung Jesu bezeugten und damit verkündeten, die Toten würden auferstehen.“ Apg.4,2. Diese Bewegung wollten sie im Keim ersticken. Dazu wandten sie zunächst die Methode der Einschüchterung an. „Sie nahmen Petrus und Johannes fest, und weil es bereits Abend war, sperrten sie sie über Nacht ins Gefängnis.“ Apg.4,3. Am nächsten Tag mussten sich die beiden für ihr Verhalten rechtfertigen. Sie bedrohten Petrus und Johannes und verboten ihnen nochmals irgendetwas über diesen Jesus zu erzählen. Doch die beiden liessen sich nicht einschüchtern. Sie antworteten unerschrocken: „Uns ist es auf jeden Fall unmöglich, nicht von dem zu reden, was wir gesehen und gehört haben.“ Apg.4,20. Das war sehr mutig von den beiden. Aber werden sie mit diesem Druck fertig werden? Wie werden die anderen Christen mit dieser schweren Bedrohung umgehen und welche Auswirkungen wird der Einfluss des Heiligen Geistes haben? Mit diesen Fragen werden wir uns heute beschäftigen. Wir lesen zuerst, was geschah, als Petrus und Johannes freigelassen wurden. Sobald Petrus und Johannes wieder auf freiem Fuss waren, gingen sie zu den Mitchristen und berichteten ihnen, was die führenden Priester und die Ratsältesten zu ihnen gesagt hatten. Die Reaktion der Versammelten auf das, was sie hörten, war, dass sich alle gemeinsam und einmütig an Gott wandten. Mit lauter Stimme beteten sie: »Du grosser Herrscher! Du bist es, der den Himmel, die Erde und das Meer geschaffen hat, ´das ganze Universum` mit allem, was darin ist. Du bist es auch, der durch unseren Vater David, deinen Diener, geredet hat, als dieser, vom Heiligen Geist geleitet, sagte: ›Was soll das Aufbegehren der Nationen? Was bringt es den Völkern, nutzlose Pläne zu schmieden? Die Könige dieser Welt haben sich zum Angriff bereitgemacht, und die Machthaber haben sich miteinander verbündet zum Kampf gegen den Herrn und gegen seinen Gesalbten.‹ Und so ist es tatsächlich gekommen: Hier in dieser Stadt haben sich Herodes und Pontius Pilatus zusammen mit den heidnischen Nationen und den Stämmen Israels gegen deinen heiligen Diener Jesus verbündet, den du gesalbt hast. Doch indem sie so vorgingen, ist genau das eingetreten, was du in deiner Macht vorherbestimmt hattest und was nach deinem Plan geschehen sollte. Höre nun, Herr, wie sie uns drohen, und hilf uns als deinen Dienern, furchtlos und unerschrocken deine Botschaft zu verkünden. Erweise deine Macht, und lass durch den Namen deines heiligen Dieners Jesus Kranke geheilt werden und Wunder und aussergewöhnliche Dinge geschehen!« Nachdem sie in dieser Weise gebetet hatten, bebte die Erde an dem Ort, an dem sie versammelt waren. Sie wurden alle mit dem Heiligen Geist erfüllt und verkündeten die Botschaft Gottes weiterhin frei und unerschrocken. Apg.4,23-31. Bibelstellen zum Nachschlagen: 3.Mo.23,15-21; 5.Mo.16,9-12; Joel 3,1-5; Lk.24,49-53; Apg.1,8; 2,1-47; 4,1-22
In die Enge getrieben
Freigelassen, eilten Petrus und Johannes zu den Christen. Offenbar war unter den Christen bekannt, wo man sich traf. Sie berichteten über die Einschüchterungsversuche und die Drohungen. Wir können uns gut vorstellen wie die Christen über diesen Vorfall erschraken. Bestimmt hatten einige Christen ein mulmiges Gefühl. Diese Leute hatten bereits Jesus ans Kreuz gebracht. Es wird für sie kein Problem sein, in derselben brutalen Weise gegen seine Nachfolger vorzugehen. Es wurde ihnen verboten über das zu sprechen, was ihnen am Herzen lag. Man wollte sie mundtot machen. Im Grunde standen sie mit dem Rücken zur Wand. Das kennen wir doch! Obwohl wir in einem scheinbar christlichen Land leben, will man nicht, dass wir zu viel von Jesus sprechen. Die stille Übereinkunft lautet: Du kannst mit mir über alles sprechen – über Gott und die Welt – aber bitte sage nicht, dass Jesus der einzige Weg zum ewigen Leben ist. Eingeschüchtert von dieser Übereinkunft, wagen wir es leider oft nicht über Jesus zu sprechen. Wir lassen uns zu oft mundtot machen, obwohl die freie Meinungsäusserung in unserer Gesellschaft ein hohes Gut ist. Wir können von den Jüngern in Jerusalem lernen, wie wir uns aus dieser Situation befreien können.
Wie die Jünger die Angst überwinden
Was sollen die Christen nun tun? Werden sie sich eingeschüchtert zurückziehen? Werden sie ihrer Angst folgen? Nein, das taten sie nicht, wie wir gehört haben. Es sind fünf Punkte oder fünf Schritte, auf die wir achten sollten und von denen wir viel lernen können.
1.Schritt: Sie sprechen zuerst mit Gott Die Christen hatten in Jerusalem recht grossen Einfluss. Die Priester liessen Petrus und Johannes gehen, weil sie die Reaktion der Menschen fürchteten. Es gab nämlich keinen triftigen Grund, sie zu bestrafen. Die Christen erreichten bereits eine beeindruckende Grösse mit gut fünftausend Anhängern. Diese Christen hätte man mobilisieren können, um sich Gehör zu verschaffen. Sie hätten einen politischen Druck aufbauen können. Die Bevölkerung war nämlich den Christen gegenüber noch positiv eingestellt. Doch das war für die Jünger kein Thema. Sie schmiedeten keine Pläne, wie sie ihr menschliches Machtpotential ausschöpfen könnten. Wie werbewirksam sie auftreten könnten. Für sie war klar, dass allein Gott in dieser Situation das bewirken kann, was dem Reich Gottes dienen wird. So tun sie das einzig Richtige in dieser Situation: Sie wenden sich an Gott und beginnen zu beten. Ist das unsere Reaktion? Suchen wir Gott im Gebet, wenn es in unserem Leben eng wird? Können wir zu unseren Ängsten stehen und uns gemeinsam vor Gott beugen?
2.Schritt: Sie bekennen Gottes Grösse und Allmacht Nun würden wir erwarten, dass sie zuerst die Not zu Gott bringen. Das würde uns überhaupt nicht überraschen und das wäre auch nicht falsch. Grund genug hätten sie ja. Doch zuerst beten sie Gott an: „Du grosser Herrscher! Du bist es, der den Himmel, die Erde und das Meer geschaffen hat, das ganze Universum mit allem, was darin ist.“ Apg.4,24. Sie betonen zuerst die Allmacht Gottes. Er hat Himmel, Erde und Meer geschaffen. Es gibt niemanden, der grösser und mächtiger ist als er. Seine Macht kennt keine Einschränkungen. Das ist der zweite Schritt: Wir vergegenwärtigen uns, wer unser Herr ist und anerkennen ihn als einzigen und in seiner Macht uneingeschränkten Herrn – das ist Anbetung. Übrigens können wir davon ausgehen, dass dieses Gebet eine Zusammenfassung ihrer Gebetszeit war. Das Gebet und auch der Anbetungsteil werden wesentlich länger gewesen sein.
3.Schritt: Sie akzeptieren die geistliche Wirklichkeit Nachdem sie Gott in seiner Allmacht und Herrlichkeit anerkannten, kamen sie immer noch nicht zu ihren persönlichen Bitten. Sie erinnern Gott an eine Aussage im Psalm 2: „Was soll das Aufbegehren der Nationen? Was bringt es den Völkern, nutzlose Pläne zu schmieden? Die Könige dieser Welt haben sich zum Angriff bereitgemacht, und die Machthaber haben sich miteinander verbündet zum Kampf gegen den Herrn und gegen seinen Gesalbten.“ Apg.4,25-26. Sie erkennen in diesem Psalm ihre eigene Situation. Genau das, was hier vor hunderten von Jahren niedergeschrieben wurde, erleben sie jetzt. Einmal mehr erfüllt sich das und diesmal vor ihren Augen. Sie beten: „So ist es tatsächlich gekommen: Hier in dieser Stadt haben sich Herodes und Pontius Pilatus zusammen mit den heidnischen Nationen und den Stämmen Israels gegen deinen heiligen Diener Jesus verbündet, den du gesalbt hast.“ Apg.4,27. Sie erkannten, dass die Verfolgung, der sie jetzt ausgesetzt waren, im Grunde die Verfolgung von Jesus ist. Sie wussten, wenn Christen angegriffen werden, dann wird eigentlich Jesus angegriffen. Jesus sagte ja selber zu Paulus, der auf dem Weg war, die Christen in Damaskus auszurotten: „Saul, Saul, warum verfolgst du mich?“ Apg.9,4. Wer Christen verfolgt, der verfolgt im Grunde genommen Jesus. Erstaunlich, dass die Christen diese Tatsache bereits so verinnerlicht hatten. Sie konnten das Geschehen in einem heilsgeschichtlichen Rahmen verstehen. Sie beteten: „Indem sie so (gegen uns) vorgingen, ist genau das eingetreten, was du in deiner Macht vorherbestimmt hattest und was nach deinem Plan geschehen sollte.“ Apg.4,28. Es war für sie weder eine Überraschung noch ein Zufall. Was sie jetzt erleben mussten, war zu erwarten. Sie machten Gott keine Vorwürfe. Sie haderten nicht mit ihrer unangenehmen Situation. Sie wollten von Gott nicht wissen, warum er das zulässt. Sie wussten, dass es so kommen musste und sie akzeptierten diese Wirklichkeit. Der dritte Schritt besteht darin, dass wir Gott und seinem Wort recht geben. Kommen wir wegen unseres Glaubens in Bedrängnis, sollten wir Gott nicht anklagen, als ob uns etwas begegnen würde, was nicht in ein Christenleben hineinpasst. Vielmehr könnten wir Gott sagen: Du Jesus hast ja gesagt: „Man wird euch verraten, verfolgen und töten. Um meines Namens willen werdet ihr von allen Völkern gehasst werden.“ Mt.24,9. Petrus schrieb den Christen, die wegen ihres Glaubens schwierige Situationen ertragen mussten, dass sie sich darüber nicht wundern sollten: „Liebe Freunde, wundert euch nicht über die Nöte, die wie ein Feuersturm über euch hereingebrochen sind und durch die euer Glaube auf die Probe gestellt wird; denkt nicht, dass euch damit etwas Ungewöhnliches zustösst.“ 1.Petr.4,12 Besonders in widerwärtigen schwierigen Situationen sollten wir die geistlichen Realitäten dieser Welt respektieren. Es hilft wenig, wenn wir Gott dafür anklagen und ihn mit „Warum Fragen“ bestürmen.
4.Schritt: Sie flehen um Gottes Hilfe Nach diesem langen Abschnitt der Anbetung und der Bejahung dieser unerfreulichen und bedrohenden Situation, kommen sie endlich zu ihrer Bitte. Würden wir diesen Abschnitt in der Apostelgeschichte nicht kennen, würden wir jetzt erwarten, dass die Gemeinde um Bewahrung bittet: „Herr lass nicht zu, dass jemand von uns zu Schaden kommt! Herr bewahre uns vor den Angriffen dieser Leute.“ usw. Wenn wir ehrlich sind, ist es für uns doch überraschend und erstaunlich, was diese Christen von Gott erbitten: „Höre nun, Herr, wie sie uns drohen, und hilf uns als deinen Dienern, furchtlos und unerschrocken deine Botschaft zu verkünden.“ Apg.4,29. Sie bitten also nicht um die Befreiung aus ihrer schwierigen Situation. Sie flehen Gott an, dass er sie davor bewahrt, dass sie aus lauter Angst das Evangelium nicht mehr verkündigen. Gott soll sie furchtlos und unerschrocken machen! Sie wollen das Evangelium verkündigen, egal was es kostet. Selbst wenn ihr Leben bedroht würde. „Höre nun, Herr, wie sie uns drohen, und hilf uns als deinen Dienern, furchtlos und unerschrocken deine Botschaft zu verkünden.“ Apg.4,29. Sie hatten Angst, aber sie wollten sich nicht von dieser Angst leiten lassen. Das macht diese Menschen zu echten Helden. Sie wollten den Auftrag von Jesus erfüllen und die Botschaft des Evangeliums verbreiten. Es ist ganz normal, dass wir, wenn wir Menschen von Jesus erzählen, Angst bekommen können. Die Angst ist durchaus begründet, denn so können wir Freunde verlieren. Unser Ansehen kann massiv beeinträchtigt werden. Menschen könnten sich von uns distanzieren. Damit hatte auch Paulus zu kämpfen. Den Christen in Korinth schrieb er: „Ich fühlte mich schwach; ich war ängstlich und sehr unsicher, als ich zu euch sprach.“ 1.Kor.2,3. Der grosse Paulus war ängstlich und unsicher, aber er verkündete das Evangelium trotzdem. Er liess sich nicht von seinen Ängsten leiten. Der vierte Schritt besteht im Eingestehen der eigenen Angst und im Wissen um die Notwendigkeit der Hilfe Gottes. Die Christen hatten sich nichts vorgemacht. Sie standen zu ihrer Angst, aber sie wollten nicht zulassen, dass deswegen das Evangelium nicht mehr verkündigt wird.
5.Schritt: Sie trauen Gott alles zu Sie trauen Gotte alles zu. Sie bitten ihn jetzt um ganz besondere Ereignisse, damit die Menschen erkennen, dass Jesus der Messias ist. „Erweise deine Macht, und lass durch den Namen deines heiligen Dieners Jesus Kranke geheilt werden und Wunder und aussergewöhnliche Dinge geschehen!“ Apg.4,30. Die Christen trauten Gott wirklich viel zu. Das konnten sie, weil sie sich an einen grossen Gott wandten. Sie hatten mit eigenen Augen gesehen, wie Gott durch die Hände der Apostel Zeichen und Wunder wirkte. Der fünfte Schritt besteht darin, Gott alles zuzutrauen und von ihm viel zu erwarten. Wunder verstanden die Jünger nicht als etwas, das ihr Leben abwechslungsreicher machen würde. Es ging ihnen nicht hauptsächlich darum, dass die kranken Christen wieder gesund wurden. Es ging ihnen darum, dass durch diese Wunder Menschen auf Jesus aufmerksam werden und für Zeit und Ewigkeit gerettet werden.
Bibelstellen zum Nachschlagen: Mt.10,24-25; 24,9; Joh.15,19; Apg.9,4; 1.Kor.2,3; Eph.6,20; 1.Joh.3,10; 1.Petr.4,12-13
Mutig vorwärts!
Nun geschahen drei grossartige Dinge: „Nachdem sie in dieser Weise gebetet hatten, bebte die Erde an dem Ort, an dem sie versammelt waren. Sie wurden alle mit dem Heiligen Geist erfüllt und verkündeten die Botschaft Gottes weiterhin frei und unerschrocken.“ Apg.4,31. Der Boden erbebte. Sie hatten Gott zwar nicht darum gebeten. Doch Gott gab ihnen dieses Zeichen zur Ermutigung. Und sie wurden mit dem Heiligen Geist erfüllt. Sie baten nicht um den Heiligen Geist, sondern sie baten darum, dass sie das Evangelium unerschrocken verkündigen können. Wie Gott das machen wird, überliessen sie ihm. So entschied Gott, dass er sie mit der besonderen Gegenwart des Heiligen Geistes erfüllte. Das heisst nicht, dass diese Christen den Heiligen Geist vorher nicht hatten. Hätten sie den Heiligen Geist nicht gehabt, hätten sie nicht so beten können. Offensichtlich kann uns Gott in bestimmten Situationen in besonderer Weise durch den Heiligen Geist stärken. So, dass wir seine Gegenwart und Kraft in besonderer Weise spüren. Die Auswirkung dieser besonderen Stärkung wurde sofort sichtbar: „Alle verkündeten die Botschaft Gottes weiterhin frei und unerschrocken.“ Apg.4,31. Das ist nämlich eine der wichtigsten Aufgaben des Heiligen Geistes. Wie Jesus seinen Jüngern sagte: „Wenn der Heilige Geist auf euch herabkommt, werdet ihr mit seiner Kraft ausgerüstet werden, und das wird euch dazu befähigen, meine Zeugen zu sein.“ Apg 1,8
Schlussgedanke
Diese Geschichte zeigt uns, was der Heilige Geist im Leben eines Christen bewirken will. Er will uns dazu befähigen, dass wir von Jesus Zeugnis geben, selbst wenn uns ein scharfer Wind entgegenbläst. Orientieren wir uns am Vorbild dieser Jünger in Jerusalem. Sie waren nicht bereit, sich mundtot machen zu lassen. Sie flehten zu Gott: „Höre nun, Herr, wie sie uns drohen, und hilf uns als deinen Dienern, furchtlos und unerschrocken deine Botschaft zu verkünden.“ Apg 4,29