Mir ist wohl in dem Herrn, verehrte liebe Brüder, aber mir ist auch wohl im Kreis von Männern. Ich war über zehn Jahre Leiter des Jungmännerwerks in Württemberg. Meine Frau sagt immer wieder: Du kannst es eben nicht mit Frauen. Ob das nur auf mich bezogen ist oder allgemein gilt, ist wahrscheinlich allgemein.
Ich muss auch bekennen, einer der Augenblicke, in denen es mir am unangenehmsten war, war, als ich fast als einziger männlicher Teilnehmer in einer riesigen Frauenversammlung war – 52 Teilnehmerinnen auf dem Stuttgarter Kirchentag. Ich musste dort als Ordnungsdienstleiter in dieser Frauenversammlung tätig sein. Vollends unheimlich wurde es mir, als damals Frau Nohl, Leiterin der Frauenhilfe in Deutschland, sagte: „Wir sind doch alle Brüder!“ Da wusste ich überhaupt nicht mehr, wo ich dran bin.
Andersherum ist es vielleicht noch schwieriger. Mein verehrter, lieber, väterlicher Freund Prälat Pfeifer aus Württemberg, hohen Alters, ist seit Monaten im Sterben. Er war jahrzehntelang Leiter der Mädchenarbeit und des Burckhardthauses in Gelnhausen, Berlin, und ein Seelsorger. Er hat sich so sehr mit der Geschichte von Frauen und Mädchen identifiziert, dass er einmal bei einer Versammlung in der Diskussion sagte: „Wir als Frauen…“ Aber unser Thema ist ja heute der Erlöser und nicht das Thema Männer und Frauen. Trotzdem sind wir hier an einem Männertag.
Die Bedeutung des Erlösers im Glauben
Wir haben in den letzten Tagen bereits über einige der seltenen Würdetitel gesprochen. Es ist merkwürdig, dass wir zwar im Gesangbuch – so wie wir eben auch gesungen haben – Lieder vom Erlöser Jesus finden. Beispiele sind: "Jesus ist kommender Starke", "Erlöser, Gott ist die Liebe", "wird mich erlösen", "ersandte Jesum den treuen Heiland" und "ach sei mit deiner Gnade, du Erlöser, wert um uns her".
Im Englischen gibt es das Lied "There is a Redeemer" – ein Erlöser. Die Bibel ist jedoch sehr viel zurückhaltender, wenn es darum geht, Jesus den Namen "Erlöser" zu geben. Erlöser ist Gott!
Hiob sagt: "Ich weiß, dass mein Erlöser lebt" (Hiob 19). Jesaja schreibt: "Du bist unser Vater, unser Erlöser, das ist dein Name von Alters her" (Jesaja 63). Gott ist der Erlöser.
Das Werkzeug, das Gott in seinem Auftrag zur Erlösung benutzt, ist Jesus. Jesus Christus ist uns von Gott gemacht. Wo steht das? Im ersten Korintherbrief 1,30: "Jesus Christus ist uns gemacht von Gott zur Weisheit, Gerechtigkeit, Heiligung und zur Erlösung."
Im Epheserbrief 1 heißt es: "In ihm haben wir die Erlösung", und zwar in Jesus Christus. Also ist das Werkzeug Gottes bei der Erlösung Jesus.
Ein zentrales Selbstbekenntnis unseres Herrn Jesus Christus, des Menschensohns, steht in Matthäus 20,28: "Der Menschensohn ist nicht gekommen, dass er sich dienen lasse, sondern dass er diene und gebe sein Leben zu einer Erlösung für die vielen."
Man könnte jetzt sagen: "Ach komm, gehen wir weg mit einem theologisch innertrinitarischen Sperrzeichen." Wichtig ist mir jedoch, ob es überhaupt Erlösung gibt.
Der große zailonesische Evangelist Daniel Tambaraja Niles hat einmal geschrieben – und deshalb ist das Thema so aktuell: Wenn man einem Muslim, einem Mohammedaner, Jesus bezeugen will, darf man zu ihm nicht vom Gottessohn Jesus reden, sondern muss vom Erlöser reden. Denn Erlösung ist eine Menschheitssehnsucht.
Männliche Nöte und die Notwendigkeit der Erlösung
Wer wird mich erlösen? Müssen wir Männer auch erlöst werden? Es gibt einige Nöte, von denen auch wir erlöst werden müssen – besonders die Sorge um unsere Ehre.
Ich war verwandtschaftlich verbunden mit Wilhelm Busch aus Essen. Er hat alles erduldet: die erniedrigendste Haft durch die Geheime Staatspolizei, Zurücksetzung im Amt und das Vergessenwerden durch seine Kirchenleitung. Mit irgendwelchen Beförderungen wurde er nicht bedacht. Alle, die im Bekenntniskampf einmal etwas waren, etwa im Oberkonsistorialrat, wurden anders behandelt. Ihn hat man bis zum 65. Lebensjahr als Jugendpfarrer von Essen belassen, und Gott hat ihn gesegnet.
Er ertrug Entehrung. Aber als er 1940 als ehemaliger Offizier des Ersten Weltkriegs reaktiviert wurde, Träger vieler Auszeichnungen, kam die Wehrmacht darauf, dass er wegen seines Glaubens schon einmal in Haft gewesen war. Daraufhin wurde er unehrenhaft als Offizier entlassen. Das hat ihn tief getroffen – seine Mannesehre war verletzt.
Wie verletzlich sind wir! Wir können es ja unter uns gestehen – ich hoffe, keine Frau hört jetzt zu. Wir sind in unserer Ehe oft verletzlicher als rohe Eier. Bei Stammtischgesprächen gibt es den Scherz, dass jemand sagt: „Ich habe neulich gesehen, wie du von deiner Frau unterjocht wirst. Du saßt ja unterm Tisch, und sie hat mit dem Pantoffel nach dir geschlagen.“ Darauf antwortet der Mann: „Aber hast du nicht gesehen, wie ich frech vorgeguckt habe?“
Wir lassen so schwer etwas auf uns sitzen, das unsere Ehre beeinträchtigt. Der große Nobelpreisträger Robert Singer hat gesagt, wir müssen erlöst werden von der Eigenliebe, von der Selbstliebe. Das betrifft uns Männer sehr.
Die Frauen sind schon im Gedanken an das Kind, das sie ihrem Leben schenken, ganz anders auf die Ehre gepolt als wir Männer. Die Ehre!
Die Herausforderung des Vergebens und des Zuhörens
Vergeben können – wir wollen immer daran arbeiten, auch im Geistlichen, damit wir wirklich die Verzeihung Gottes annehmen können. Danke, dass du mir meine Schuld vergibst. Es ist wichtig, dass wir das nicht nur sagen und singen, sondern es auch wirklich annehmen: Es ist geschehen, meine Schuld ist vergeben.
Es ist eine Männernot, dass wir oft so schlecht zuhören können. Nicht umsonst heißt es in der Bibel von Maria: Sie nahm die Worte zu Herzen und bewegte sie in ihrem Herzen. Als einmal eine Frau über Jesus ausrief: „Selig ist der Leib, der dich getragen hat, und die Brüste, die dich gesäugt haben“, antwortete Jesus: „Ja, ja, ja, aber selig sind die, die Gottes Wort hören und bewahren.“
Es ist eine besondere Gabe der Frau. Denken Sie daran, durch wie viele Erzieherinnen, Lehrerinnen, Patentanten, Großmütter und Mütter wir gesegnet wurden, die uns aus jedem Winkel Gottes Gegenwart vermittelt haben. Wir Männer tun uns viel schwerer, etwas in uns aufzunehmen.
Die Frau, mit ihrem mütterlichen Wesen, reagiert schon auf die ersten Bewegungen unserer Mütter, als sie uns getragen haben, und lauscht auf unsere ersten Regungen. Frauen sind hellhörig. Wenn Kinder eine Sorge haben, etwa von der Schule nach Hause kommen und nicht erzählen wollen, dass sie in der Klassenarbeit wieder eine Sechs bekommen haben, sieht die Mutter ihnen das schon aus zehn Metern Entfernung an – etwas, das wir Väter oft noch lange nicht bemerken.
Frauen haben ein Gespür, Mütter besitzen ein mütterliches Gespür. Ich erschrecke immer wieder, wenn Menschen zu mir sagen: „Also, vor drei Wochen war Ihre Predigt großartig, vielen Dank!“ Und ich frage mich dann: Über was habe ich eigentlich vor drei Wochen gepredigt? War ich nur ein Rohr, durch das das Wasser durchgelaufen ist, ohne dass etwas bei mir hängen geblieben ist?
Es ist eine Männernot, dass wir zwar schnell hören und reagieren können, aber so schlecht in uns aufnehmen und bewegen können. Der Herr soll mich erlösen von dieser Vordergründigkeit und von dieser Ehrsucht.
Die Heiligung als Ausdruck von Ehrerbietung
Männernot
Wenn Paulus im ersten Thessalonicherbrief, dem frühesten Brief im Neuen Testament, über die Heiligung spricht, dann richtet er sich zuerst an die Männer. Er sagt: „Liebe Brüder, eure Heiligung zeigt sich darin, dass ihr eure Frauen in Ehrerbietung umwerbt.“
Er betont, dass wir den Frauen, die uns umgeben – den eigenen Ehefrauen, den Töchtern, der Schwiegermutter und den Nachbarinnen – die Ehre geben sollen, die ihnen gebührt.
Ein Beispiel aus dem Alltag verdeutlicht dies: Nördlich kam eine Frau von einem Arzt und fragte: „Wie ist das denn?“ Der Arzt spricht alle weiblichen Mitarbeiterinnen einfach mit „Du“ an, egal ob sie alt oder jung sind. Das zeigt eine fehlende Ehrerbietung.
Wir sind also in vielen Bereichen noch erlöstungsbedürftig. Möge unser Herr uns zeigen, wo wir diese Erlösung benötigen.
Die Bedeutung des Erlösers in der modernen Welt
Nun könnte jemand sagen: Du kannst doch mit diesem alten Wort, mit dieser Vokabel „erlösen“, „Erlösung“, „Erlöser“ nicht mehr kommen. Wir haben alle im Hinterkopf ein wenig geknickt und angeschlagen die Aussage von Friedrich Nietzsche, der gesagt hat, die Christen müssten ihm „erlöster“ aussehen, wenn er an ihren Erlöser glauben soll.
Ein dummes Wort! Unser Erlöser, der die Tat der Erlösung vollbracht hat, hat am Kreuz nicht gelächelt, sondern Schweiß ist geflossen wie ein Blutstrom. „Erlöster aussehen“ hat nichts mit „Keep Smiling“ zu tun. Trotzdem lassen wir uns von Nietzsche sagen, dass wir oft in unserer Ausstrahlung nicht so überzeugend sind, wie wir sein sollten.
Aber der Begriff „Erlösung“, und darüber möchte ich heute Morgen auch einiges sagen, ist ein Urwort der Menschheit. Genauso wie „Mutter“, „Brot“, „Reich“ sind es Urworte, die Sehnsüchte ausdrücken.
Hermann Hesse, zwar nicht mehr der modernste Schriftsteller, erlebt gerade wieder ein Gedenkjahr. In seinen Jugendjahren hat er in seinem Buch „Peter Camenzind“ erzählt, wie ihm aufgefallen ist, welcher Schrei nach Erlösung bei jungen Leuten zu hören ist. Damals war er in Zürich, so ein bisschen bei der Schickeria, die auch Kokain schnupfte. „Schrei nach Erlösung!“
Deshalb hat Hermann Hesse in seinen „Stufen der Menschwerdung“ als höchste Stufe das „Erlöstsein“ genannt. Robert Musil hat in seinem unvollendeten Romanwerk „Der Mann ohne Eigenschaften“ geschrieben, dass man eigentlich von keinem ganz normalen Menschen erwartet, dass er einen erlöst. Keiner sage zum anderen: „Erlöse mich!“ Man sage eher: „Hilf mir doch, rate mir“, aber nicht „erlöse mich“.
Erlösung komme nur dem zu, der mit starker Hand die ganze Welt mit ihrem ökologischen, wirtschaftlichen und politischen Durcheinander wieder zurechtbringt. So sagt es ein moderner Schriftsteller und Philosoph. „Mit starker Hand alles zurechtbringen“ – das ist Erlösung.
Persönliche Erfahrungen mit Erlösung und moderner Literatur
Ich komme jetzt im Ruhestand wieder mehr dazu, moderne Literatur zu lesen. In unserer Interimswohnung in Korntal konnte man kein Fernsehen empfangen. Wir hätten eine aufwendige Satellitenanlage einbauen müssen. Plötzlich haben meine Frau und ich gemerkt, wie viel Zeit wir haben, wenn wir kein Fernsehen mehr ansehen.
Wir haben vorher zwar auch nicht viel Fernsehen geschaut. Wenn Peter Hane da war, haben wir ihm kurz guten Tag gesagt und dann den Fernseher noch ein bisschen bis halb zwölf Uhr angelassen. Wenn man mal keinen Ausknopf mehr drücken muss, merkt man, wie viel Zeit man hat. Wir haben es genossen, moderne Literatur zu lesen.
Einer der großen modernen Romanciers unserer Zeit ist John Updike. Aber nicht das nächste Bibliotheksrennenbuch holen, da steht so viel von Wüstensexualität drin. Für John Updike ist das wie der Vietnam- und Koreakrieg als Zeichen unserer kaputtgegangenen Zivilisation.
Er beschreibt, dass er seit seiner Jugend unter zwei gesundheitlichen Problemen leidet. Zum einen hat er eine ganz verrückte Zahnstellung, braucht Zahnregulierung, leidet unter wahnsinnigen Zahnschmerzen und schlimmen Zahnbehandlungen. Zum anderen hat er seit seiner Pubertät eine Schuppenflechte, die ihm sehr zu schaffen macht.
Als junger Mann geht er hinaus an die Küste von Neuengland, baut sich im Sand eine Kuhle und lässt die ersten Märzsonnenstrahlen hineinfallen. Später, wenn er Geld hat, geht er in die Karibik. Wenn die tropische Sonne in seine versehrte Haut hineinbrennt, schreibt er in seinem Tagebuch: „Ich begreife nicht, dass die Menschen nicht wahrhaben wollen, dass es Erlösung gibt.“ Da taucht das Wort auf.
Wenn die Sonne in meine ganze Schmach, in meine Erniedrigung, in meine versehrte Haut hineinbrannte, dann habe ich etwas gespürt als Vorstufe, dass es Erlösung im Herrn gibt. Es sei eigentlich peinlich, dass Christen nur noch wagen, von Erlösung zu reden in den halbdunklen Räumen ihrer Kirchen. Sie müssten es bekennen: Es gibt Erlösung.
Genauso sagt er es mit seinen Zahnproblemen. Wenn er wieder mal eine schwierige Zahnbehandlung hinter sich hatte und die Zähne mit ganz merkwürdigem Klang wieder richtig aufeinander beißen konnten, dann hatte er ein Gefühl, wie es sein müsse nach einer religiösen Erweckung. Es war ein Beweis dafür: Die neu gegen den Schmerz gefeihten Zähne waren für ihn ein Beweis, dass es Erlösung gibt.
Man kann sich einen kleinen Hinweis geben: Wenn man beim Zahnarzt rausgeht und denkt: „Mensch, jetzt geht ja alles gut, gell?“, dann ist das Erlösung! John Updike würde sich dagegen wehren, wenn man ihn als einen Reborn Christian bezeichnen würde. Er war sehr kritisch gegenüber der Kirche und gegenüber Gott.
Er ist aufgewachsen in Shillington, Pennsylvania, einem kleinen Ort, der sehr von deutschen Einwanderern geprägt war. Sein Vater war aus England kommender lutherischer Kirchenvorsteher in der kleinen lutherischen Gemeinde. Er sagt: „Ich habe immer noch den Geruch der mit Petroleum geölten Böden im Sutter unserer Kirche in der Nase. Ich sehe immer noch die ewig verrutschten Seitenstrümpfe meiner Sonntagsschullehrerin vor mir.“ Vor allem sei alles ein bisschen zu kleinbürgerlich gewesen. Trotzdem denkt er mit Hochachtung an seinen Vater und an die Sonntagsschullehrerin.
Er sagt: „Heute haben Sie moderne Kirchengebäude mit richtigen Orgeln, nicht bloß elektronischen Orgeln, mit echten stained glass windows, mit echten Farbfenstern, mit wunderbaren Chören und Tropen, mit geistreichen Predigten. Aber ich habe eigentlich nie verstanden, wozu man Kirchen baut und Gottesdienste hält, in denen nichts zu hören ist von der Gottessohnschaft Jesu, von Wundern, von Sakramenten, von der Erbarmung Gottes.“
In der modernen Christenheit Amerikas wolle man dem religiösen Bedürfnis des Menschen nicht gerecht werden, ohne seinem Intellekt zu viel zuzumuten. Das sei toll dargestellt, nicht? Dann kommt der Satz: „Aber ohne übernatürliche Rettungsaktion ist doch unsere irdische Existenz hoffnungslos. Ohne übernatürliche Rettungsaktion ist doch unsere irdische Existenz hoffnungslos.“
John Updike ist einer, der sich nach Erlösung sehnt und nicht will, dass man bloß in den dumpfen Räumen der Kirchengebäude von Erlösung redet. Man müsse hinausschreien in die Welt, dass es Erlösung im Herrn gibt.
Erlösung als Grundfrage des Lebens
Man könnte jetzt noch viele nennen. John Steinbeck wird oft als Atheist bezeichnet, und dennoch lässt er seinen Dock sagen: „Jetzt bin ich am Ende meines Lebens, und man fragt sich, was ist eigentlich bei meinem ganzen Leben herausgekommen? Habe ich genug gearbeitet? Habe ich genug geliebt? Was habe ich eigentlich vorangebracht? Was ist eigentlich wert, ins große Hauptbuch eingetragen zu werden?“
Plötzlich taucht die Vorstellung vom großen Buch des Lebens auf. Was frage ich mich mit 72 Jahren? Was steht dort als Positives?
„Es ist, als ob der Mensch geboren wäre“, so sagt Steinbeck, „mit einer großen Schuld, die sich bloß immer noch vergrößert im Lauf des Lebens. Wer wird mich erlösen?“
Wir müssen wieder begreifen, dass dies eine Grundfrage ist und ein zentrales Thema. Wir haben Jesus, den Erlöser. In ihm haben wir die Erlösung.
Ich durfte lange Jahre mit unserem früheren württembergischen Bischof Martin Haug zusammenarbeiten. Er hatte eine eigentümliche Sprechweise. Wenn er den Epheserbrief auch nur gelesen hat, hätte er eigentlich schon gar nicht mehr predigen müssen, wenn er sagte: „In ihm haben wir die Erlösung, in ihm, ja, in ihm, in Jesus, dem Erlöser.“
Zeugnis eines bekehrten Religionswissenschaftlers
Vor etwa vier Jahren fand eine Spezialtagung für Missionsexperten in Bad Urach im Stift Urach statt. Ich kam verspätet dazu. Fritz Lamper sagte mir, dass es nicht richtig lief. Bischof Newbegin kämpfte zwar sehr engagiert, aber die Amerikaner, Afrikaner und Asiaten waren sich einig, dass man eigentlich keine Missionen mehr betreiben müsse. Entwicklungshilfe sei wichtig, aber man dürfe den Menschen anderer Glaubensrichtungen und Religionen nicht das Christentum wie ein nasses Handtuch um die Ohren schlagen.
Ich frage mich immer, was die Leute mit ihren nassen Handtüchern eigentlich machen und wie sie zu Hause kämpfen. Dieser Ausdruck taucht in der theologischen Debatte immer wieder auf.
Ich kam dazu und dachte, was man nicht machen kann. Dann trat ans Mikrofon ein hochgewachsener, etwa 1,90 Meter großer, dunkelhäutiger Professor aus Princeton, Amerika. Er war eigentlich in Gambia, Westafrika, aufgewachsen, als Sohn eines islamischen Häuptlings. Heute ist er Professor für Religionswissenschaft und einer der bedeutendsten Religionswissenschaftler.
Sein dickes Manuskript legte er zur Seite und sagte: „Wir waren in den letzten Tagen eigentlich der Meinung, dass man keine Weltmission mehr betreiben soll. Jetzt will ich Ihnen einfach erzählen, wie ich zum Glauben gekommen bin.“
Er berichtete: „Ich war Häuptlingssohn und wollte in dieser Verantwortung meinen gleichaltrigen Vorbildern im Glauben folgen. Wenn der Muezzin in unserem Städtchen zum Gebet rief, war ich der Erste, der in der Moschee war. Ich wollte den anderen ein Vorbild sein. Als ich von einer englischen Krankenschwester, bei der ich damals im Krankenhaus arbeitete, eine Bibel bekam, legte ich sie zur Seite. Ich wollte mit dem Christenbuch nichts zu tun haben, nicht einmal eine Berührung. Ich vertiefte mich in den Koran und wollte ein echter Jünger Mohammeds sein.“
Bis er eines Tages darüber nachdachte, was es mit dem Kreuz von Golgatha auf sich habe, an dem ein anderer gestorben sein sollte als der wahre Prophet Isa. Da dachte er: „Da will ich doch nachlesen.“ Er nahm die alte, zur Seite gelegte Bibel wieder zur Hand und stieß als Erstes auf den Römerbrief.
Dort stand: „Du willst ein Lehrer sein und lehrst andere. Das, was ich will, das tue ich nicht, aber das Böse, das ich nicht will, das tue ich.“ Das traf sein Gewissen. Er dachte: „Ich gehe doch nicht morgens in die Moschee, um Vorbild zu sein, sondern damit ich den Platz hinten in der Ecke an der Seitenwand und an der Rückwand bekomme, damit ich morgens noch ein bisschen weiter schlummern kann.“
Ihm fiel auf, dass sein ganzes Leben scheinheilig gewesen war. Doch er hatte sich selbst vorgemacht, dass es echt sei. „Du lehrst andere und lehrst dich selbst nicht. Wollen habe ich wohl, aber das Gute vollbringen kann ich nicht. Ich elender Mensch, wer wird mich erlösen? Gott sei Dank Jesus!“
Dann begann er, nach Jesus zu forschen. Schließlich ging er zu dem Missionar der kleinen, verachteten Christengruppe in seinem Städtchen. Diese Gruppe hatte mit ihrem Lebenswandel nicht viel bei den Muslimen eingeleuchtet. Er ging zu dem Missionar und sagte, er wolle getauft werden und den Namen Jesu Christi tragen.
Der Missionar antwortete: „Sie waren überhaupt nie bei meinen wunderbaren Predigten.“ Er entgegnete: „Nein, aber Jesus hat mich durch das Wort der Bibel gerufen, als elenden Menschen, der den Erlöser Jesus haben wollte.“
Heute ist er Religionswissenschaftler, einer der führenden seiner Fachrichtung. Mit seiner Lebensgeschichte bezeugt er Jesus. Dadurch drehte sich die ganze Tagung plötzlich um. Es war keine Frage mehr, dass wir nicht schweigen dürften vom Erlöser Jesus, der auch in anderen Kulturen und Ländern gebraucht wird. Es ist eine elementare Sehnsucht.
Verstehen Sie, Daniel Tambaraja Niles, den großen Evangelisten, der sagt: „Um einem Muslim Jesus wichtig zu machen, muss man ihm den Erlöser bezeugen.“
Die Welt in Angst und die Hoffnung auf Erlösung
Es gibt so viele Ängste in unserer Welt. Christa Wolf, eine zeitgenössische Schriftstellerin, hat einmal folgende Sätze geschrieben: Merkt ihr denn nicht das Knistern im Universum? Dass das Gewölbe des Universums, des Kosmos, reißen könnte und die Eiseskälte des Kosmos einbrechen und bei uns alles zum Erstarren bringen?
Merkt ihr nicht das Beben unter unseren Füßen, dass die Erde sich auftun könnte und die Lavaglut sich über uns ergießen und alles töten könnte? So schrieb eine Schriftstellerin Ende des zwanzigsten Jahrhunderts.
Wie elementar sind die Worte Jesu für alle Zeiten: Den Menschen wird bange sein, sie werden verschmachten vor Warten auf die Dinge, die kommen sollen. Die Erde wird sich auftun, die Eiseskälte des Kosmos einbrechen. Ihr aber, wenn dies alles anfängt zu geschehen, erhebt eure Häupter, weil sich für euch jetzt etwas ereignet: Erlösung naht!
Mensch, was könnten wir bezeugen hinein in eine Welt der Ängste! Der große Erlösungsbringer Gottes, der uns geschaffen hat zur Erlösung, ist da. Ihn darfst du anrufen. Jesus Christus kann uns erlösen von der Scheinheiligkeit, von der Selbstsicherheit – so wie er jenen amerikanisch-afrikanischen Professor erlöst, befreit und die richtige Sicht gegeben hat.
Jesus kann uns erlösen von Ängsten, damit wir unsere Häupter erheben. Jesus Christus kann uns erlösen von einer falschen Sicht des Lebens.
Erlösung in Krankheit und Sterben
Manche unter Ihnen wissen, dass ich in den letzten Monaten von einer schweren Erkrankung betroffen war. Es hat mich sehr berührt, wie viele treue Christen nicht nur gesagt haben: „Wir beten für dich.“ Das ist eine ganz große Hilfe, denn die Fürbitte trägt.
Erschüttert hat mich jedoch, wie viele gesagt haben: „Gott kann Wunder tun, dass du wieder ganz gesund wirst.“ Das ist doch nicht die Hauptsache. Vielmehr ist es wichtig, dass wir im Leben und im Sterben bei Jesus sind und bleiben. Das ist die Hauptsache. Besonders berührt hat mich, als mir jemand schrieb: „Ich bete für dich, dass dir Jesus in jedem Augenblick bis zum Tod nahe ist.“
So wurde ich erlöst von einem falschen Bild, dass alles darauf ankommt, möglichst lange zu leben und ein aktives Leben zu führen. Soll das wirklich das Ziel sein? Vielmehr geht es darum, in Jesus geborgen zu sein. Jesus kann uns erlösen von einer falschen Vorstellung vom Leben.
Vor einem halben Jahr, bei einer Lektorentagung, bei der ich in der württembergischen Lektorenarbeit mitwirken darf, kam das Gespräch auch darauf, wie man Krankenbesuche gestaltet. Die einhellige Meinung war: Man soll nicht gleich mit frommen Sprüchen, Spruchkarten oder Gebeten kommen und sagen, der Heiland wird schon richten. Stattdessen soll man die Hand festhalten und einen Blumengruß mitbringen – nicht zu groß, aber immerhin einen.
Man soll auch ein bisschen erzählen, was draußen passiert: Die ersten Schwalben fliegen, was man sich vorstellen kann, wie es in der Welt draußen ist. Man soll beim Kranken einfach aushalten. Plötzlich wurde neben mir jemand immer röter im Gesicht, ich dachte, er würde gleich explodieren – und das tat er auch.
Ich fragte: „Woher wisst ihr das?“ Vor drei Monaten lag ich gelähmt auf der Intensivstation nach zwei schweren Schlaganfällen. Mein Sprachzentrum war gelähmt. Da haben Sie Besuche gemacht und bei mir ausgehalten, bis mir nicht mehr der Schweiß ausgebrochen ist. Ich habe gedacht: „Wenn sie doch bloß abhauen würden!“ Und sie sagten: „Du wirst schon wieder schaffen, du hast immer gekämpft, es wird gut gehen.“ Warum hat nicht einer gesagt: „Jesus ist da“?
Verstehen Sie, das ist eine falsche Vorstellung davon, was Trost wirklich ist. Jesus kann mich erlösen von nachchristlichen, merkwürdigen Vorstellungen, die nur noch ein bisschen sympathisch vermischt sind. Er kann mich hinführen zum wahren Trost.
Jesus kann mich erlösen von meinem Hunger nach Ehre. Er kann mich erlösen davon, dass ich gar nicht richtig hören kann. Jesus kann mich hinführen zu dem Vater, den wir bitten dürfen: „Erlöse mich vom Bösen.“ Dazu ist der Sohn Gottes erschienen, damit er die Werke des Teufels zerstört.
Die Zugehörigkeit zu Jesus als Schutz und Bewahrung
Verehrte liebe Brüder, wenn wir Jesus gehören, gibt es keinen schöneren Begriff als „Jesus gehören“. Diesen Ausdruck hat uns der Apostel Paulus besonders nahegebracht. Die, die Jesus angehören, sollen so Christus gehören, wie Christus Gott gehört (1. Korinther 3).
Wer Gott und im Herrn Jesus gehört, wird in der Ewigkeit erstaunt sein. Nicht darüber, wie viele Versuchungen wir bekämpft haben, sondern darüber, vor wie vielen Dummheiten Jesus uns bewahrt hat. Er hat uns vor vielen falschen Wegen bewahrt, die er uns umgedreht hat. Vor vielen dummen Worten hat er uns bewahrt, indem er sie uns in den Rachen zurückgeschoben hat. Auch vor vielen Briefen, die wir eigentlich hätten schreiben wollen, hat er uns bewahrt, weil sie im Zorn und aus Unverstand geschrieben worden wären.
Diese bewahrende Macht wird euch vor dem Argen bewahren, die ihr Christus gehört. Jesus kann uns auch aus frommem Fanatismus herausholen. Der Apostel Paulus hat das selbst erlebt. Er war um der Ehre Gottes willen besorgt – wie wir gestern Abend gehört haben. Er meinte, er müsste viel tun, um Gottes Ehre willen.
Der Name Jesus von Nazareth war für ihn eine Beleidigung Gottes, denn der Nazarener kam aus dem letzten Winkel von Galiläa. Das war Fanatismus. Doch Jesus hat ihn herausgeholt. Auch Hananias hat ihn in Damaskus aus seinem Schachteldenken befreit. Paulus verfolgte die Gemeinde, doch Jesus sagte zu Hananias: „Das ist dein Bruder, den habe ich dir zugeführt.“ Lieber Bruder Saulus.
Erlösung aus Erstarrungen und Verfolgung
Was kann Jesus uns erlösen aus Erstarrungen? In der Ewigkeit wird es einmal nur noch wichtig sein, dass Menschen da sind, die Jesus lieben – eine ganz große Liebe – und aus verschiedenen Gruppierungen kommen. Die entscheidende Frage wird jedoch sein, ob Jesus allein für uns das Wichtigste ist oder ob irgendetwas Theologisches oder Geistliches noch wichtiger ist.
Jesus kann uns erlösen aus barbarischer Christenverfolgung. Liebe Brüder, wir staunen eigentlich noch gar nicht genug darüber, dass das möglich war: Nach 40 Jahren kommunistischer Herrschaft in der ehemaligen DDR gibt es nun Freiheit.
Wir in Korntal helfen jetzt mit finanziellen Mitteln mit, damit in Zossen im Osten eine Gemeinde aufgebaut wird. Vielmehr sollten wir an Weltmissionen denken. Es liegt uns vor der Tür, dass etwas aufgebaut wird in diesem durch Kommunismus und Marxismus zerstörten Land.
Jesus kann uns erlösen von der unnüchternen Erwartung, es müsste eine sturmfreie, von jedem Unheil freie Zone geben. Das wird einmal kommen. Der Herr wird mir aushelfen zu seinem ewigen Reich. Aber jetzt müssen alle, die zu Jesus gehören wollen, Verfolgung erleiden.
Bei Lektorentagungen, bei denen es auch darum geht, die Bibel mit richtiger Betonung vorzulesen, müssen wir schon aufpassen, dass wir überhaupt richtig lesen. Neulich ist in Wilhelmsdorf vorgekommen, dass jemand vorgelesen hat: „Lass dir an meiner Kante genügen, denn Gott ist in den Schwaben mächtig.“ Das steht so nicht in der Bibel, sondern ist eine falsche Wiedergabe von der Gnade und von Schwachenmächtigen.
Also müssen wir schon richtig lesen. Meistens hilft es, wenn wir laut lesen müssen, vorher zu Hause zu üben und auch auf die Betonung zu achten. Dabei gebe ich immer den Satz aus 2. Timotheus 3,12 wieder: „Alle, die fromm leben wollen in Christus Jesus, müssen Verfolgung leiden.“
Welches Wort betonen wir in diesem Satz? Man kann betonen: „Alle, die fromm leben wollen“, „Christus Jesus“, oder „müssen Verfolgung erleiden“. Zum Beispiel: „Alle, die fromm leben wollen in Christus Jesus, müssen zwangsläufig Verfolgung erleiden.“
Sie merken, die Bibel ist oft so, dass jedes Wort wichtig ist. Es gibt auch manche Prediger, die die Gabe haben, in jedes Wort zwei Akzente hineinsetzen zu können. Das muss aber nicht so extrem sein.
Man kann eine ganze Bibelstundenreihe über den Satz halten: „Alle, die zu Christus gehören, müssen Verfolgung leiden.“ Aber das gehört dazu. Wir müssen hier in dieser Welt erlöst werden von der falschen Vorstellung, wir könnten es besser haben als Jesus.
Es gibt Krankheit, Not, Verfolgung, Missachtung, Scheitern an sich selbst und Erschrecken über sich selbst. Wir müssen durch die Niedrigkeiten hindurchgehen.
Die Geduld Gottes und die vollkommene Erlösung
Johann Christoph Blumhart, ein großer Seelsorger unseres Schwabenlandes, hat einmal gesagt, wir sollten nicht so schnell das Wort Erlösung gebrauchen.
Mir fällt ein, dass er auch meinte, wir sollten nicht zu stark um Erweckung beten. Erweckung sei wie ein Sturzbach, der viele Steine, Schlamm, Äste und Baumstämme mit sich führt. Wenn die Flut vorüber ist, bleiben nur noch Schlamm, Steine und Äste zurück. Das stille, sanfte Sausen sei dem Wesen Gottes eher angemessen.
Wir hatten gestern vom Reis gesprochen, der Wurzel aus dem Stamm Davids. Stilles, sanftes Wachsen hat etwas Besonderes. Also, wir sollen nicht zu schnell von Erlösung reden. Das ist vielleicht wichtiger als diese innertrinitarische Überlegung, dass Gott der Erlöser ist und Jesus das Werkzeug. Wir sollten nicht zu schnell Erlösung von allem Widrigen erwarten.
Liebe Brüder, unser Herr feilt hoffentlich gewaltig an uns, an unseren Ecken, Kanten und Macken. Aber je älter ich werde, desto mehr entdecke ich neue Bereiche, die noch völlig unbereinigt sind. Es ist, als wollten sich diese Bereiche sogar noch vermehren.
Blumhart hat gesagt, die Menschen, die Christen sind, ahnen gar nicht, wie erlösungsbedürftig sie wirklich sind. Der Erlöser aus Zion wird erst noch kommen und sie mit einer vollen, ganzen Erlösung erlösen.
Das ist das Ziel: die Erlösung, dass wir ihm gleich sein werden, hineingestaltet in sein Bild. Es ist nur konsequent. Wenn wir Christus gehören – mit Haut und Haar, mit unserem ganzen Wesen –, dann wird er uns nicht ewig wie einen Fremdkörper behandeln.
In unserer Gemeinschaft und in unseren Gemeinden gibt es Menschen, bei denen plötzlich so ein Fettgewächs wächst, ein Knubbel, der größer wird. Dann sagen sie: „Jetzt lasse ich den wegoperieren, damit die ganze Schönheit wieder da ist.“
Jesus wird uns nicht mit unseren Ecken und Kanten für die Ewigkeit bei sich haben wollen. Er wird uns seinem Bild gleichgestalten. Wir werden ihn sehen, wie er ist, in seiner Herrlichkeit.
Das wird eine Erlösung sein – eine volle Erlösung. Darauf dürfen wir warten.
Die Hoffnung auf das Antlitz Gottes
Bei einer Tagung im Pendelhaus – ich weiß nicht, ob Sie damals schon dabei waren – einer Dialogentagung für Ehemalige und Freunde, hat ein Professor aus Mainz über die Eschatologie gesprochen, also die Lehre der letzten Dinge. Er erklärte, was Christen erhoffen und erwarten können.
Alles wurde großartig dargestellt, auch persönliche, subjektive Erwartungen darüber, wie es nach dem Tod sein wird. Er sprach vom kommenden Reich, davon, wie Jesus die ganze Macht des Antichristen besiegen wird und wie Israel zu seinem Herrn finden wird.
Ach, was für eine Herrlichkeit wäre es, wenn das Volk, das Gott zu seinem Eigentum erwählt hat, Jesus als den Erlöser annehmen würde! Es wird Erlöser aus Zion kommen, und Israel wird ihm zujauchzen. Alles wurde wunderbar dargestellt.
Dann setzte sich der Professor erschöpft hin – so wie ich mich gleich setzen werde. Die Diskussion begann. Meist ist es bei solchen Diskussionen so, dass der Versammlungsleiter sagt: „Nun haben wir Gelegenheit, Rückfragen zu stellen oder auch andere Gesichtspunkte einzubringen.“
Dann herrscht in der evangelischen Welt typischerweise eine zwei Minuten lange Meditation, absolute Stille, bis sich jemand meldet. „Ja, bitte“, sagt er dann.
Ein Teilnehmer fragte, ob er das Referat auch schriftlich haben könnte. „Doch, selbstverständlich“, war die Antwort.
Dann stand in Tübingen der alte Professor Michel auf, der schon gestern durch seine eigentümliche Sprechweise aufgefallen war. Er sagte: „Herr Kollege, Sie haben das alles hervorragend dargestellt, aber das Wichtigste haben Sie vergessen: ›Ich will schauen Dein Antlitz in Gerechtigkeit. Ich will satt werden, wenn ich erwache, an deinem Bild.‹“
Er zitierte diese Worte und setzte sich wieder. „Das wird Erlösung sein, wenn wir sein Antlitz schauen und uns selbst kaum mehr erkennen – gerecht gemacht, heilig gemacht.“
Schlusswort: Jesus als starker Erlöser
Jesus ist der kommende starke Erlöser.
Der ewig reiche Gott will uns in unserem Leben ein stets fröhliches Herz und edlen Frieden schenken. Er möchte uns durch seine Gnade erhalten, immer wieder aufs Neue.
Er wird uns aus aller Not erlösen, hier und dort. Amen.