Einführung und Kontext der Gemeinde in Pergamon
Wir lesen aus Offenbarung 2,12-17, ganz am Ende der Bibel:
Dem Vorsteher der Gemeinde in Pergam schreibe: Dies sagt der, der das scharfe zweischneidige Schwert hat: Ich weiß, wo du wohnst – dort, wo der Thron des Satans ist. Und du hältst an meinem Namen fest und hast den Glauben an mich nicht verleugnet, auch nicht in den Tagen, als Antipas, mein treuer Zeuge, bei euch getötet wurde, dort, wo der Satan wohnt.
Aber etwas habe ich gegen dich: Es gibt bei dir Leute, die sich an die Lehre Bileams halten, der Balak lehrte, die Israeliten zu verführen, indem sie vom Götzenopfer Asen und Hurerei trieben. Ebenso gibt es bei dir Leute, die sich an die Lehre der Nikolaiten halten. Es war damals eine gnostische Sekte, vergleichbar etwa mit anthroposophischen Gedankengängen.
Kehre um, sonst werde ich bald zu dir kommen und mit dem Schwert meines Mundes gegen sie Krieg führen. Wer Ohren hat, der höre, was der Geist den Gemeinden sagt!
Wer überwindet, dem will ich von dem verborgenen Manna geben und einen weißen Stein. Das war damals die Goldmedaille bei den Siegeswettbewerben. Auf dem Stein steht ein neuer Name geschrieben, den niemand kennt außer dem, der ihn empfängt.
Herr, segne du dein Wort an uns. Amen.
Ich wäre jetzt gern ein wenig Ihr Reiseführer und würde Sie mit dem Bus an diesen kleinasiatischen Städten vorbeiführen. Die Archäologen haben dort eine Menge ausgegraben, und es wäre wahrscheinlich erst an Ort und Stelle für uns möglich, etwas zu ahnen von diesen Zentren des Geistes.
Smyrna war die Handelsstadt, Ephesus war der politische Mittelpunkt, und Pergamon war das geistige Kulturzentrum des damaligen Kleinasiens. Wir haben ja in unserer Sprache noch das Wort „Pergament“, das von Pergamon stammt. Das spricht genug dafür, dass es dort tolle Bibliotheken gab.
Manche von Ihnen standen wohl schon in Berlin am berühmten Pergamonaltar – ein Kunstwerk, das wohl in seiner Einzigartigkeit nie mehr erreicht wurde. Manche haben sogar vermutet, dass an diesem Altar Antipas, der treue Zeuge, gestorben ist.
Die geistige Herausforderung der Gemeinde in Pergamon
Es muss turbulente Auseinandersetzungen um diese kleine Christengemeinde gegeben haben, denn auch in Pergamon gab es das Heiligtum des Esculap. Bis heute verwenden unsere Apotheker das Eskulapzeichen mit der Schlange als Symbol. Für die Christen war dies eine besondere Herausforderung: Der Heilkult des Esculap, dem viele verfallen waren und dessen Wunderkraft sie bejubelten, stand in starkem Gegensatz zum christlichen Glauben.
Die Christen wussten, dass das Bild der Schlange für sie eine ganz andere Bedeutung hat. Jesus sagt in diesem Abschnitt zu dieser Gemeinde sehr klar, wie es aus Gottes Sicht aussieht. Dieses eindrucksvolle Zentrum der Kultur – ich war selbst noch nie in Pergamon und habe es mir nur vorgestellt – zeigt, dass wir beide nicht besser wissen, wie es damals mit dieser Kultur wirklich war.
Doch Jesus sagt dieser Gemeinde, dass sie ihren Sitz am Thron des Satans hat. Die Bibel verschweigt uns nie, dass es eine reale Macht gibt, mit der wir uns in dieser Welt auseinandersetzen müssen. In diesem Abschnitt kommt dieser Gedanke sogar zweimal vor: „Ich weiß, wo du wohnst.“
Ich möchte heute besonders diejenigen grüßen, die nicht viele Erklärungen brauchen. Diejenigen, die sagen: „Bei uns ist das mittendrin in der Familie, jeden Morgen treten wir einer ganzen unheimlichen Welle der Finsternis gegenüber.“ Andere sagen: „Mir geht es so, wenn ich in meinen Beruf muss und unter meine Kollegen komme.“ Die Macht der Finsternis bedrängt viele in der Tiefe der Depression und Einsamkeit.
Jesus sagt: „Ich weiß, wo du wohnst.“ Er kennt diese Situationen ganz genau und kann mitfühlen, weil er diese Mächte kennt. Er betont noch einmal ganz deutlich, dass er seine Gemeinde gerade dort haben möchte, wo der Teufel am stärksten seine Macht entfaltet. Genau dort hat er gerne seine Gemeinde.
Wir sollten uns niemals einreden, wir könnten die Welt räumen und uns in irgendwelche stillen Gefilde zurückziehen.
Die Realität des geistlichen Kampfes und die Rolle der Gemeinde
Solange unser Herr uns in diese Welt gestellt hat, sind wir umkämpft und geraten in Auseinandersetzungen, die uns fast zerreißen. Wir spüren, dass es nicht nur um den Kampf mit Menschen geht, mit denen wir hier ringen, sondern um den Weg des Volkes Gottes durch diese Zeit. Wir wollen andere Menschen aus dieser Welt der Finsternis und Dunkelheit herausziehen und sie ins Licht Gottes führen.
Das ist zunächst ein begeisternder Gedanke: Gott ruft eine Gemeinde an einem Ort, wo Satan seinen Thron hat, und erhellt und schützt sie. Auch wenn die Finsternis zu den brutalsten Mitteln der Verfolgung greifen muss, kann sie die Gemeinde nicht auslöschen. Die Gemeinde Jesu kann nicht untergehen, wenn sie treu auf Jesus blickt.
Ich möchte Ihnen nun zeigen, wie diese Gemeinde aufpassen muss, wo ihre Stärke und ihre Kraft liegen. Zuerst fehlt oft der Blick auf das scharfe, zweischneidige Schwert, das Jesus in seiner Hand hält. Sicher haben Sie ganz andere Bilder von Jesus vor Augen. Sie lieben vielleicht das Bild des guten Hirten, der den Stab in der Hand hält.
Aber hier wird uns gesagt, dass die Gemeinde in Pergamon ihren Blick auf Jesus richten soll, der das Schwert in der Hand hält – auch in unserer friedliebenden Zeit. Ist es passend, dass Jesus ein Schwert trägt? Es ist das Schwert des Geistes, von dem im Epheserbrief die Rede ist. Andere erinnern sich, dass im Hebräerbrief im vierten Kapitel vom zweischneidigen Schwert die Rede ist – nicht von einem äußeren Schwert.
Jesus hat gesagt, dass er kein äußeres Schwert brauche. Er wendet keine Gewalt an, sondern legt alle seine Macht in sein Wort, in das Bibelwort. Wissen Sie, dass in diesem Wort alles drinliegt? Dieses Wort durchdringt bis in Mark und Bein und kann einen Menschen fast zerreißen.
So geht es vielen von uns: Ein Wort, das man hört oder in der Bibel liest, lässt einen nicht mehr los. Es richtet die Gedanken und macht einem Dinge im Leben bewusst, die man lange verleugnet oder von sich weggeschoben hat. Plötzlich wird sichtbar und offenbar, was Sünde, Ungehorsam und Unglauben ist. Das wird ins Licht gezogen.
Es ist immer das befreiende Schwert, das bloßlegt und aufdeckt, damit in unserem Leben Ungeklärtes und Dunkles bereinigt werden kann. Das sagt Jesus der Gemeinde von Pergamon, um sie daran zu erinnern, dass sie in dieser Welt – auch in der Welt der Kunst, der Bildung, der Gelehrsamkeit und der Wissenschaft – diesen Dienst tun muss. Sie muss Menschen ins Licht Gottes führen.
Wie kann das geschehen? Indem sie das große Evangelium weitergibt. Dieses Evangelium spricht von der Schuld des Menschen und dem Erbarmen Gottes. Kein Mensch kann zu Gott gelangen, außer dort, wo Gott seine erbarmende Hand entgegenstreckt – in seiner Versöhnung am Kreuz.
Die Gemeinde soll in Pergamon predigen, damit dieses Wort hineindringt, Menschen scheidet und Unruhe stiftet. Sie muss nicht fliehen und auch keine Untergrundgemeinde werden, egal wie groß der Widerstand ist.
Ich freue mich, dass es auch unter uns viele gibt, besonders junge Menschen, die ihren christlichen Glauben nicht verstecken. Sie sagen: „Ich will nicht nur auf die Bibelschule gehen, ich will nicht nur einen frommen Beruf ergreifen. Ich will Physiker werden oder Politiker und dort das Wort Gottes weitertragen.“
In unserer Welt, so dunkel sie auch sein mag und so sehr sie auch von den Dämonen der Zeit besetzt ist, gibt es keinen Bereich, wo das Schwert des Geistes nicht scheidet, trennt und das Licht offenbar macht.
Ich weiß nicht, wie es bei Ihnen ist: Sind Sie selbst von einem Wort getroffen worden, das Sie umtreibt? Oder stehen Sie in der Aufgabe, die Ihnen jetzt wieder neu bewusst wird? Ich möchte auch so ein Zeuge sein wie die Gemeinde von Pergamon und in der heutigen Verwirrung unserer Zeit wieder Klarheit schaffen – unter dem Wort Gottes.
Es ist wunderbar, dass dies geschieht – auch in der Welt der Politik, der Wirtschaft und in unserer so gottlosen Zeit, die von Gleichgültigkeit geprägt ist. Dort, wo wir das Wort Gottes lesen – und es ist immer das unverfälschte Wort Gottes, so wie Sie es hier lesen –, werden wir still und überführt.
Ich verstehe, dass es heute beliebt ist, an der Bibel herumzuschnippeln, sie abzuschneiden und zurechtzubiegen, um sie dem modernen Menschen anzupassen. Man kann das Schwert nicht mehr ertragen und will es auf eine Menschenmeinung reduzieren.
Doch genau darin liegt die Gabe der Gemeinde von Pergamon. Der Teufel steckt im Detail – auch dort, wo das Schwert des Geistes in seiner Schärfe nicht mehr anerkannt wird und wir die Klinge stumpf machen.
Dort hat die Gemeinde ihre Kraft und ihr Zeugnis.
Der Auftrag zur Weltevangelisation und die Bedeutung des Wortes Gottes
Zum heutigen Sonntag haben wir von der Aktion Hilfe für Brüder zu diesem evangelischen Fastenopfer aufgerufen, um in unserer evangelischen Kirche in Deutschland noch einmal den Auftrag der Weltevangelisation bewusst zu machen.
Ich meine, dass vielen Menschen gar nicht mehr klar ist, worum es dabei geht. Sie sagen: „Na ja, man muss eben in Notfällen heilen und helfen, das weiß jeder.“ Und das bestreitet überhaupt niemand unter uns. Praktische Hilfe ist in der Tat dringend notwendig.
Aber wenn wir versäumen, dass Menschen eine Seele haben, die nach Gott schreit – und das gilt in aller Welt, auch in den Notgebieten –, dann werden wir schuldig. Heute, bei allen Sozialaktionen, vergessen wir oft zu sagen, dass Menschen heimfinden müssen zu Gott. Ohne Frieden mit Gott sind sie verloren. Auch dafür werden wir schuldig.
Das Schwert des Geistes, das Jesus in der Hand hält, mahnt uns: „Sonst werde ich kommen und wieder mit dir kämpfen.“ Die Gemeinde und Kirche, die das Wort Gottes in seiner Eindeutigkeit und Klarheit verlässt, wird – wie wir es schon einmal in den Zentschreiben gehört haben – von Jesus selbst zerstört, nicht vom Feind, sondern von Jesus selbst.
Wir wollen mit Zittern und Bangen daran gehen und sagen: Herr, lass dieses Gericht nicht bei uns geschehen um der Missachtung deines Wortes willen.
Die Bedeutung des Namens Jesu und das treue Zeugnis
Das andere, was hier gezeigt wird und für diese Gemeinde in Pergamon eine wichtige Stärke ist, ist zuerst das Schwert des Geistes, das scharfe, zweischneidige Schwert, und die Bedeutung des Jesusnamens.
Ich habe in den letzten Predigten mehrmals darauf hingewiesen, dass die Betonung des Jesusnamens keine belanglose Sache ist. Auch hier bei dieser Gemeinde wird gesagt: „Du hältst an meinem Namen fest“, so im 13. Vers.
Man muss wissen, dass es auch in Pergamon eine Fülle von Weltanschauungen gab. Wenn das Christentum dort nur als eine weitere Weltanschauung präsentiert worden wäre, hätte es niemanden interessiert. Religionen gab es in Hülle und Fülle, und die Welt ist tolerant, was Religionen betrifft.
Aber sie verkündeten nicht einfach eine Religion oder Weltanschauung, sondern einen Namen: Jesus. Sie verkündeten eine Person, dass Jesus da ist – und davon sind wir überzeugt: Er ist jetzt mitten unter uns. „Er, der kommen wird am Ende der Welt“, den haben sie verkündet.
Daraufhin begann der Widerstand. Man drängte sie, aufzuhören und nicht mehr im Namen Jesu zu reden. Doch sie hielten an dem Namen Jesu fest – ein Kennzeichen der Gemeinde Jesu bis heute. Ob sie an Jesus, den Sohn Gottes, festhält, der für unsere Sünden gestorben und am dritten Tag auferstanden ist, und dass sie seine Göttlichkeit bekennt in einer Welt, in der er oft zu einem reinen Menschen umfunktioniert wird und das Evangelium zu einer bloßen Erlösungsreligion gemacht wird.
„Du hältst an meinem Namen fest“ – das lobt Jesus an ihr. Wenn die Gemeinde in Pergamon das nicht mehr tut, ist sie eine verlorene Gemeinde, die sich der Welt angepasst hat. Es kommt auf nichts anderes so sehr an wie auf dieses Zentrum ihres Dienstes und Glaubens.
Wenn wir sagen, dass der Name behalten wird, meinen wir noch etwas anderes: Sie bekennt sich mit ihrem Leben dazu. Warum hat Antipas sein Leben gelassen? Warum war er ein treuer Zeuge?
Wir können nie nur Zeugen mit dem Mund sein – den brauchen wir immer dazu. Aber es muss auch mit dem Leben bestätigt werden. Was hat unser Zeugnis für einen Wert, wenn unser Leben vor der Welt zweideutig ist und die Menschen nicht unterscheiden können, ob wir uns der Welt angepasst haben oder von Gott bestimmt sind?
Das gilt für alle Fragen, ob es um Lüge und Wahrheit, Ehrlichkeit und Reinheit unseres Herzens geht: „Du hast meinen Namen behalten.“ Wenn wir uns zu Jesus bekennen, fordert uns das heraus, Ja zu sagen. Im Petrusbrief heißt es, dass wir aus Liebe zu Jesus zum heiligen Gebot stehen und sein Wort ganz und völlig bewahren sollen. Wir sollen uns unter sein Wort stellen und Zeugen sein.
Kann Jesus das von Ihnen sagen: „Mein treuer Zeuge“, so wie er es zu Antipas gesagt hat? Ein sonst unbekanntes Leben, das Jesus kennt. Er stand irgendwo im Gewühl am Thron Satans, mitten in der heutigen Wirtschaftswelt, umkämpft und versucht – aber er war Jesu treuer Zeuge.
Nicht nur die kleinen Christengemeinden in der Welt des Islam oder im Marxismus, auch hier in Stuttgart gibt es treue Zeugen, die keinen Millimeter von ihm abweichen wollen und öffentlich zu ihm stehen.
„Wer mich vor den Menschen bekennt, den will ich auch bekennen vor meinem himmlischen Vater.“ Das haben sie gesagt und sich nicht „saniert“. Wenn bei uns alles nur „Jesus, Jesus, Jesus“ heißt, dann ist das gut. Aber es muss auch in Wort, Werk und ganzem Wesen so sein: Jesus und sonst nichts.
Das ist unser Glaubensbekenntnis: „Du hast meinen Namen behalten, hältst meinen Namen fest und hast den Glauben an mich nicht verleugnet.“ Glauben ist für uns kein leeres Fassen.
Wir wehren uns gegen die Intellektualisierung des Glaubens, die nichts mit dem zu tun hat, was das Evangelium meint. Der Glaubensweg wird oft zur Theologie gemacht, aber Glauben ist ein persönliches Liebesverhältnis mit Jesus.
Denn „Glauben an mich nicht verleugnet“ bedeutet diese persönliche Gemeinschaft mit Jesus, der mit uns in die neue Woche geht, der uns nahe ist und uns segnen will.
Warnung vor Kompromissen und Aufruf zur Umkehr
Nun geht es im dritten Punkt um ein Detail – ein sehr gefährliches Detail: Es gab Kompromisse in Pergamon innerhalb der Gemeinde. Wir wissen nicht genau, worum es sich handelte. Bestimmt betraf es nicht die gesamte Gemeinde. Wo ein so klares Bekenntnis zu Jesus vorliegt, kann das ja nie die ganze Gemeinde treffen.
Vielleicht war es nur ein Klub, der sich im Gemeindehaus von Pergamon traf, oder ein kleiner Kreis, oder irgendwo waren ein paar Personen dazwischen. Diese lebten eine merkwürdige Weite. Sie nahmen teil am Heidentum und betrachteten das unbedenklich. Das Wort „Hure“ in der Bibel ist immer doppeldeutig: Es meint zuerst geschlechtliche Unreinheit, dann aber auch Religionsvermischung.
Ganz gleich, wie man Gott versteht – man kann ihn auch im hinduistischen Weg oder im Buddhismus sehen – es ist doch alles irgendwie ähnlich. Sie vermischten alles zu einem großen Brei und verfälschten so die Wahrheit des Wortes Gottes. Und diese Gemeinde hatte dieses kleine Geschwür in ihrer Mitte. Warum denn nicht?
Jesus sagt: „Ein kleines habe ich wider dich.“ Es steht nur am Rand der Gemeinde. Aber wenn das nicht weg ist, wird er gegen sie Krieg führen. Das ist eine ganz furchtbare Sache, wenn wir in unserer Mitte Gedanken dulden, die der Göttlichkeit Jesu schaden. Jesus hat sich für uns geopfert und versetzt uns heute allein durch ihn in die Nähe Gottes.
Wenn das in der Gemeinde nicht eindeutig und klar ist, dann ist das nicht in unserem Belieben, ob wir das dulden oder nicht. Es geht um die Eindeutigkeit der Gemeinde, dass hier Stellung bezogen wird.
Von unseren Jugendgruppen wurde mir in diesen Tagen aus der Jugendzeitschrift Bravo zwei Seiten gegeben. Es hat mich tief erschüttert, was junge Leute heute lesen. Bravo ist die meistgelesene Zeitschrift. Dort ist eine Anleitung enthalten, wie junge Leute heute pendeln sollen. Die Kreise mit den Feldern werden genau beschrieben, wie sie das machen sollen. Der Zustand ist natürlich keine Zauberei, das ist gar nichts, das ist ganz harmlos.
Aber wo überall das auf uns zukommt – das haben unsere Jugendgruppen nicht gewollt, sondern sie haben es mir nur zur Information gegeben, damit man heute auch registriert, was in der Welt geschieht. Natürlich stehen sie fest, klarer als manche Erwachsene vielleicht, damit wir wissen, wo das in unserem Leben geschieht.
Es ist eine furchtbare Vermischung. Wo haben wir teil an diesem Geist der Finsternis? Wo beherrschen uns Gedanken der Unreinheit? Wo meinen wir, wir können unseren christlichen Glauben vermischen mit all dem, was von der Hölle kommt?
Es ist ganz wichtig, dass unsere Gewissen gereinigt sind – auch diese Gewissen, die oft so weitherzig sein können und sagen: „Das ist doch heute alles nicht mehr schlimm, wir leben in einer Zeit, wo das alles gang und gäbe ist, das tun doch alle Menschen.“ Das ist nie für uns eine Frage, was die Menschen tun, sondern unser Gewissen muss geschärft sein durch das Wort Gottes, damit wir Gefäße Gottes sein können.
Gott will, so wie wir auf unserer Freizeit auf dem Michelsberg immer wieder gehört haben, seinen Heiligen Geist in uns geben. Wir sollen uns reinigen zum Dienst – ganz und völlig, auch als Gemeinde. Sonst werde ich bald zu dir kommen und mit dem Schwert meines Mundes gegen sie Krieg führen.
Wer Ohren hat, der höre, was der Geist den Gemeinden sagt.
Es ist wunderbar, dass am Ende steht, dass es eine Umkehr gibt. Unser Herr will heute Reinigung haben. Ich darf es Ihnen persönlich und direkt sagen: Jetzt will unser Herr bei Ihnen Klärungen machen. Er ruft nicht nur ins Bewusstsein, sondern kann in seiner Vergebung ganze furchtbare Bindungen der Finsternis auslöschen.
Er führt uns in den Frieden, heraus aus der Bedrängnis, aus der Angst, aus der Umklammerung, in der man nicht mehr atmen kann, hinein in seine Freude und in seine Nähe.
Wenn du nicht umkehrst, kehre doch um in den Frieden Gottes.
Dieses Wort „Umkehr“ gilt auch für unsere Gemeinde und die ganze Christenheit. Denn Gott will auch in unserer Zeit sein Evangelium ertönen lassen – auch dort, wo der Satan seinen Thron aufgebaut hat, in unserer Welt heute –, damit Menschen gerettet und selig werden.
Verheißung der Stärkung und des neuen Namens
Und dann spricht er von dem Weg durch die Wüste, den diese Gemeinde von Pergam zurücklegen muss. Das ist manchmal ein schwerer Weg, auch durch eine Zeit, in der die Feindschaft in der Christenverfolgung so hart entgegentritt.
Ich will dir Manna geben, Stärkung und Himmelsbrot. Mehr braucht die Gemeinde gar nicht als das Wort ihres Gottes, das sie an Leib und Seele stärkt.
Und dieser Herr wird auch Ihnen Kraft geben, denn Sie sollen nie denken, Sie würden um Jesu Willen irgendetwas verzichten müssen – nie! Auch dort, wo Sie jetzt einer sündigen Beziehung in Ihrem Leben endgültig Abschied geben, und ab heute nicht mehr sagen: „Ich will brechen mit der Sünde“, werden Sie nie verzichten müssen. Der Herr wird Ihnen in der Wüste, die Ihnen als Wüste erscheint, im Verzicht Manna geben. Dieses Manna ist so köstlich und wunderbar, dass Sie nur danken können, wie er Sie beschenkt.
Dann schreibt er seinen Namen auf den weißen Stein, den neuen Namen: „Ich mache alles neu.“ Wir haben ja erst den Anfang entdeckt, was Jesus alles noch aus uns machen kann. Und wir stehen erst am Anfang von wunderbaren Dingen, die er aus unserem Leben noch wirken will. Amen.
