Dies ist die Botschaft, die Jesaja, der Sohn Amoz’, über Juda und Jerusalem sah.
Am Ende der Tage wird es geschehen, dass der Berg des Hauses des HERRN fest stehen wird an der Spitze der Berge und über die Hügel erhaben sein wird. Und alle Nationen werden zu ihm strömen.
Viele Völker werden hingehen und sagen: „Kommt, lasst uns zum Berg des HERRN gehen, zum Haus des Gottes Jakobs! Er wird uns seine Wege lehren, und wir wollen auf seinen Pfaden wandeln.“ Denn von Zion wird das Gesetz ausgehen und das Wort des HERRN von Jerusalem.
Er wird richten unter den Nationen und viele Völker zurechtweisen. Dann werden sie ihre Schwerter zu Pflugscharen schmieden und ihre Speere zu Winzermessern. Kein Volk wird mehr gegen das andere das Schwert erheben, und sie werden den Krieg nicht mehr lernen.
Haus Jakob, kommt, lasst uns im Licht des HERRN wandeln!
Die Bedeutung der Bibel im Gottesdienst
Wenn möglich, bringen Sie zum Gottesdienst eine Bibel mit.
Falls Sie nur die große Familienbibel besitzen, sollten Sie sich von Ihrem nächsten Gehalt eine kleine, transportable Bibel anschaffen.
Ich bin der Meinung, dass Sie das Wort Gottes kennenlernen müssen. Eine Predigt sollte immer auf dem Wort Gottes basieren.
Eine Predigt ist nur dann wertvoll, wenn sie auf das Wort hinführt. Dabei geht es nicht um den Prediger, sondern um das Wort Gottes. Deshalb ist es wichtig, dass wir eine Bibel dabei haben.
Die prophetische Vision Jesajas
Dies ist, was Jesaja, der Sohn des Amods, über Juda und Jerusalem geschaut hat.
Es wird zur letzten Zeit der Berg, auf dem das Haus des Herrn steht, feststehen. Er wird höher sein als alle Berge und über alle Hügel erhaben. Alle Nationen, das heißt die Heiden, also alle Völker, werden herzulaufen. Viele Völker werden hingehen und sagen: „Kommt, lasst uns auf den Berg des Herrn gehen, zum Haus Gottes Jakobs, damit er uns seine Wege lehre, und wir auf seinen Steigen wandeln.“
Denn von Zion wird Weisung ausgehen, und das Wort des Herrn von Jerusalem. Er wird unter den Nationen richten und viele Völker zurechtweisen. Dann werden sie ihre Schwerter zu Pflugscharen und ihre Speere zu Sicheln machen.
Ich habe Ihnen früher einmal erzählt, dass die Sowjets diese Verheißung übernommen haben und ein Denkmal geschaffen haben. Der Körpermensch, der Körperkraftmensch, wird das verwirklichen – nicht der Herr. Wir machen das, Niciwo, wir schaffen es. Dieses Denkmal steht auch vor der UNO in New York als Geschenk der Sowjetregierung. Es zeigt den Mann, der die Schwerter zu Pflugscharen umschmiedet.
Das war das erste Prophetenwort, dass der Herr dies tun wird. Denn es wird kein Volk mehr das Schwert gegen ein anderes erheben, und sie werden nicht mehr lernen, Krieg zu führen.
Kommt nun, ihr vom Hause Jakob, lasst uns im Licht des Herrn wandeln!
Herr, rede heute durch dein Wort mit uns! Amen!
Die Mission als Herzensangelegenheit Jesu
Es gibt ein Lied, das Missionsfreunde gerne singen. Liebe Brüder und Schwestern, es heißt „Die Sache ist dein, Herr Jesu Christ, die Sache, an der wir stehen“.
Weil es deine Sache ist, kann sie nicht untergehen. Dieses Lied ist ein Lied der Mission, denn nichts ist so sehr die Sache Jesu wie das Werk der Mission und die Boten, die im Lauf der vergangenen Jahrhunderte hinausgezogen sind in die Welt.
Sie haben das mit diesem Lied ausgedrückt: Es ist deine Sache. Sie ist nicht aus unseren Köpfen entsprungen, es war nicht Ausdruck unserer Vermessenheit. Es war nicht unsere Idee oder gar unser Spleen, den wir hier durchführten, sondern, Herr, es ist deine Sache.
Unser Herr selbst hat sich mit dem Werk der Mission so eng verbunden, dass man sein ganzes Leben als eine Mission bezeichnen kann. Er hat sich vom Vater senden lassen in diese Welt und hat seine Aufgabe darin gesehen, an all diese dunklen Plätze dieser Welt sein Licht hineinzutragen.
Persönliche Erfahrungen mit der Mission
Ich habe in den letzten fünf Jahren, in denen wir hier zusammen in der Ludwig-Hofacker-Gemeinde sind, eine interessante Erfahrung gemacht. Je mehr wir uns mit dem Werk der Mission verbinden und darin unsere eigene Sache sehen, desto reicher und gesegneter werden wir.
Es war ein einschneidendes Erlebnis in meinem Leben, als mir der Weg in die Mission verwehrt blieb. Nachdem ich mein Studium abgeschlossen hatte – ich war damals erst 21 Jahre alt und damit sehr früh fertig – ging ich zu einer der bekanntesten deutschen Missionen. Dort meldete ich mich zum Missionsdienst an. Die Antwort lautete: „Wir schicken keine Missionare mehr aus.“ Das war im Jahr 1961.
Ich konnte das zunächst nicht verstehen. Zum ersten Mal ahnte ich etwas von einer Krise der Mission, die unsere deutsche Christenheit bis heute erschütert. Schweren Herzens ging ich dann den Weg in die Gemeinde. Dabei entdeckte ich, dass man auch hier Missionar sein kann. Meine größte Entdeckung war jedoch, wie man hier in der Gemeinde das Werk der Mission verbinden kann. Durch die vielen Berichte wird man reich gemacht.
Je mehr Verbindungen wir haben, desto mehr werden wir ermutigt und im Glauben gefestigt. Gleichzeitig wird unser eigenes Glaubensleben dadurch angefacht.
Die prophetische Botschaft über Jerusalem und den Tempelberg
In unserem Bibelabschnitt stellt der Prophet Jesaja eine kühne Prognose auf. Im Mittelpunkt dieser Vorhersage stehen Jerusalem und der Tempelberg.
Es geht nicht mehr um den Tempel, zu dem die Menschen Wallfahrten unternehmen. Vielmehr ist es Jesus, der Herr, der auf diesem Berg Zion im Mittelpunkt steht.
Diese Weisung richtet sich weit über die Gegenwart hinaus. Sie bezieht sich auf die letzten Tage, wenn Jesus sichtbar in diese Welt zurückkehren wird. Dieser Herr ist heute schon unter uns und möchte sein Reich in dieser Welt aufbauen.
Die Welt wacht auf – eine überraschende Bewegung
Ich beobachte zuerst in diesem Bibelwort eine wichtige Ankündigung: Die Welt wacht auf, die Welt wacht auf. Das überrascht, denn normalerweise erleben wir, wie alles schläft.
Neulich hatte ich in einer christlichen Versammlung zu reden, und dabei habe ich ein wenig darunter gelitten. Es war an einem Nachmittag, an dem viele Leute eingeschlafen sind. Oder am 4. Januar saß hinten in der Stiftskirche jemand an einer Tür, wo ich gerade stand. Diese Person schnarrte so laut und durchdringend, dass man es direkt hören konnte.
Manchmal hat man den Eindruck, einen Platz zu finden, selten so schön zum Ruhen. Dort wird dir von allen Seiten Trost zugesprochen: Sei fröhlich und getrost, alles ist okay, und der Herr sorgt für dich. Schlaf ein, gute Nacht, es ist alles in Ordnung.
Wir machen auch die Erfahrung, dass unsere Freunde oft von diesem Wort nicht gerade aufwachen. Sie sehen es eher als eine langweilige Geschichte an. „Komm, geh zur Tagesordnung über, wir haben wichtigere Sachen.“ So beobachten wir, dass die Völker sich nicht gerade vom Wort des Evangeliums aufwecken lassen.
Was uns von der Geburt Jesu in Bethlehem erzählt wird, war ja nicht anders: Dort haben die Leute in der Nacht weitergeschlafen, als Jesus geboren wurde. Es waren die Hirten draußen auf dem Feld, die das gehört haben. Sie sind aufgewacht, waren da und kamen.
Erst später kamen die Weisen, diese merkwürdigen Magiergestalten aus dem Orient, um das Kind anzubeten. Die anderen – ach ja, sie haben die Schriftgelehrten in Jerusalem aufgestöbert. Diese wurden ganz unruhig, weil sie wissen wollten, was eigentlich los ist. Sie blätterten in der Bibel, um herauszufinden, wo der Messias geboren werden soll. Das interessierte sie noch.
Wie ist das heute? Der Mensch lässt sich doch vom Wort des Evangeliums nicht aufwecken, nicht aufschrecken? Doch, doch! Jesaja sieht hier eine ganz große Bewegung durch die Welt gehen. Er sieht, wie Menschen aus allen Nationen kommen und sagt: „Auf, kommt, los, wir wollen zum Haus des Herrn!“
Die Ausbreitung des Evangeliums durch die Geschichte
Diese Bewegung begann, als Paulus, ein Missionar Jesu, in die Welt des Hellenismus hinausging. Was ihn in dieser Welt erwartete, war im Grunde so, dass er hätte die Fensterläden schließen können. Niemand wollte etwas vom Evangelium wissen.
Paulus verstand jedoch die Verheißung, die ausgesprochen war, und ging hinaus in die Welt der Völker, um das Evangelium zu predigen.
Nun möchte ich Ihnen anhand der Kirchengeschichte zeigen, wie die iroschottischen Mönche ausgezogen sind. Mich hat das in diesen Tagen beim indonesischen Bruder beeindruckt. Als ich ihn fragte, was ich seiner Frau kaufen dürfe, antwortete er: „Ich brauche nichts, aber bring doch deiner Frau etwas mit.“
Sie wollen so wenig wie möglich durch die Welt tragen. Ich kenne viele Menschen aus der Dritten Welt, die kommen und sagen: „Kauf mir einen schönen Füller, kauf mir gute Sachen, kauf mir eine neue Mappe und einen neuen Koffer.“
Ich hingegen möchte möglichst wenig besitzen. Ich möchte frei sein, um als Evangelist Gottes in dieser Welt reisen zu können. Ich möchte nicht durch Dinge gebunden sein. Wir reisen abgeschieden, mit wenigem zufrieden und brauchen es nur zur Not.
Das Evangelium bringt Bewegung und Aufbruch
Wenn wir darunter leiden, dass Menschen unter dem Evangelium schlafen und nicht aufgeweckt werden, dann achten Sie mal darauf: Das Evangelium bringt uns in Bewegung.
Ich bin so froh über diese Berichte, weil sie uns plötzlich wieder wachrütteln. Macht doch eure Augen auf und seht, was draußen in der Welt geschieht! Dort leben Menschen an der Grenze des Abgrunds. Sie wissen nicht, was sie morgen zum Essen haben. Und plötzlich entdecken sie, welch eine Veränderung in ihrem Leben geschehen kann, wenn Jesus ihr Herr wird.
Sie erleben heute, wie Menschen das Evangelium als Befreiung entdecken. Da leben Menschen, die gar nicht erkannt haben, dass ihr ganzes Leben eine Fessel war. Sie konnten nicht wirklich leben. Der Alkohol hatte sie gekettet, sie waren in ihre Arbeit eingespannt und konnten keinen anderen Gedanken fassen. Und plötzlich fängt das Leben an.
Diese Menschen brechen auf und sagen: Wir wollen Jesus entdecken und Jesus finden. Manchmal mag das in einer schlafenden Christengemeinde wie Schwärmerei aussehen, wenn plötzlich Menschen kommen und sagen: Wir wollen mehr von diesem Jesus haben. Wir wollen unser Leben in sein Licht stellen.
Die weltweite Mission und ihr großer Bedarf
Sie werden am nächsten Sonntag die Gelegenheit haben, etwas aus der weiten Welt zu hören. Gegenwärtig arbeiten 3.500 hauptamtliche Missionare allein in diesem Werk der Wycliff-Bibelübersetzer.
Der Bedarf ist so groß, weil Menschen in den Völkern draußen dieses Wort Jesu hören wollen. Dieses Wort, das in unseren Bücherschränken oft verstaubt, ist das Brot des Lebens.
Menschen erwachen, Menschen erwachen – das ist der Blick, der prophetische Blick. Manchmal habe ich große Angst, dass wir diese Momente auch in unserer Zeit in der Christenheit verschlafen.
Die Veränderung des Lebens durch das Evangelium
Menschen werden durch das Evangelium verändert. Je mehr ich mit Christen aus Asien, Afrika oder Südamerika zusammentreffe, desto mehr überrascht es mich, dass sie uns eine ganz neue Seite des christlichen Glaubens zeigen.
Wenn sie mit uns zusammen sind, dann erlebe ich, dass ihr Glaube viel einfacher ist als unserer. Was ist dieser einfache Glaube? Wovon sprach Stephanos der Maris, als er hier predigte? Er erzählte, wie er selbst Christ wurde und schilderte eine Familie, in der oben Streit herrschte und der Name Christi nur zur Schau getragen wurde.
Diese Menschen entdecken, dass das Evangelium in erster Linie dazu da ist, ihr Leben zu verändern. Es kann eine Gefahr für uns sein, in jeder Predigt zu denken, jemand anderes wäre gemeint. Es war einmal schön, als eine junge Schwester nach einer Predigt zu mir sagte: „Schade, dass meine Oberin nicht in der Predigt war, die hätte es brauchen können.“
Wir denken oft an irgendeinen, der gerade zuhören müsste, oder wir möchten am liebsten alle Völkernöte lösen. Dabei verstehen wir nicht, dass wir selbst in sein Licht treten sollen. Kommt, lasst uns in sein Licht treten, damit wir auf seine Weisung hören, dass er uns seine Wege lehrt und uns klar macht, welchen Weg er uns heute Morgen führen will.
Jesus möchte an Dingen rütteln, die längst zu alltäglichen Gewohnheiten geworden sind. Er möchte unsere ganze Zeit neu einteilen. Er möchte uns Menschen vor Augen stellen, denen wir seine Liebe weitergeben können. Und er möchte, dass wir mit Sünden brechen, von denen wir glauben, dass wir sie nicht brechen könnten.
Im Aufblick auf ihn sollen wir brechen, denn das Licht, das er gibt, kommt zuerst in unser Leben. Dann können wir Boden Jesu werden. Dieses Licht verändert uns.
Die Notwendigkeit von Gemeindezucht und Gemeinschaft
Wir leiden alle unter der einen Not, dass in unserer westlichen Christenheit – und ganz besonders auch in unseren deutschen Kirchen – eine urchristliche Sache längst begraben wurde: die Gemeindezucht. Es gab keine neutestamentliche Gemeinde, ohne dass die Gemeinschaft aufeinander achtgab und das lebte, was man bekannte.
Oft ist es ein Symptom, wenn ich mich in eine Kirche setze, auch in die letzte Reihe. Man darf das. Ich flüchte auch vor Menschen, aber in meinem Leben war es immer eine Flucht vor der Zurechtweisung durch die Brüder. Diese haben mir gesagt: „Was du hier tust, ist nicht richtig. Was du da tust, kann vor Jesus nicht bestehen.“
Ich habe auch oft mit dem Kopf geschüttelt, wenn Leute zu mir sagten: „Du werkst viel und treibst viel um. Hast du dich einmal geprüft, ob das der Auftrag von Jesus ist?“ Ob unser Leben in seinem Licht steht, ist die Frage – nicht, ob wir viel umtreiben und viel anfangen. Es geht darum, ob er uns seine Wege lehren kann.
Die weltweite Bewegung der Völker und ihre Freude an Jesus
Die große Bewegung der Völker um uns herum hat begonnen, ihr Leben von Jesus her verändern zu lassen. Das hat mich bei der russischen Erweckung immer tief beeindruckt. Bis heute, wenn wir uns mit unseren Brüdern und Schwestern in Russland und den Ostblockstaaten treffen, ist das Erste, was sie sagen, wenn sie von Jesus sprechen, dass sie ihr Leben von Jesus umgestalten lassen wollen.
Sie müssen verstehen: Wenn nicht aus unserem Leben diese große Freude spricht, hat es keinen Wert. Es geht jetzt nicht um ein Leben im Gefängnis. Vielmehr stellt sich die Frage: Wo sind unsere Familien, in denen das Lachen hörbar wird von Menschen, die durch Jesus befreit sind?
Einladung zur Teilnahme an der Bewegung des Glaubens
Ich möchte Sie einladen, sich dieser Bewegung anzuschließen – gerade in einer Zeit des Generationenkonflikts. Wir erkennen, dass Autorität nicht aufgegeben werden kann. Aber was ist eigentlich Autorität? Studieren Sie sie am besten an Jesus. Es ist eine helfende, liebende Autorität.
Glauben Sie, Sie könnten ein Kind verändern, ohne Liebe im Übermaß? Kein hartes Wort wird einen Menschen verändern, so wie Jesus uns auch nicht verändert hat. Als Liebe – wo wird das heute von uns gelebt?
Kommt, lasst uns zum Herrn sagen: Die Völker sollen wissen, dass wir in seinen Wegen wandeln. Dass er uns lehre seine Steige und dass wir seine Weisung hören, die er uns geben kann.
Menschen werden durch das Evangelium verändert. Völker wachen auf, Menschen werden durch das Evangelium verändert.
Die Entscheidung für Jesus und die Gemeinschaft der Gläubigen
Ich habe noch ein letztes Wort: Zieh mit, zieh mit! Ob diese Bewegung an uns vorbeigeht, das entscheiden wir selbst.
Das Reich Gottes ist nicht verloren. Unser Herr kann aus Steinen Kinder erwecken. In diesen Tagen hören wir vom Aufbruch der Völker, die zu Jesus kommen.
Aber es ist meine große Angst, ob unsere württembergische Kirche abseits bleibt, ob unsere Gemeinden abseits bleiben oder ob sie Teil dieser großen weltweiten Bewegung des Aufbruchs sind.
Kommt, wir wollen zum Herrn! Da sind Menschen, die sich seiner Herrschaft unterstellen und sagen: „Jesus, mein Herr.“ Das ist die Entscheidung ihres Lebens. Und das ist ein Entschluss, den man treffen muss. Er soll mein Herr sein, er soll mich bestimmen, er soll mich führen.
Das heißt hier in diesem Aufruf des Jesaja plötzlich: „Und ihr vom Hause Jakob, kommt nun, ihr vom Hause Jakob, lasst uns wandeln im Licht des Herrn.“ Das waren die Reste des Gottesvolkes, die damals in Israel lebten.
Lasst doch diese Weltbewegung unter den Völkern nicht an euch vorbeiziehen. Hört doch diesen Aufbruch! Hört doch, wie die Völker sich aufgemacht haben!
Die Kraft des Lichts Jesu in dunklen Zeiten
Wir haben vorher dieses Lied von Philipp Nikolai gesungen. Sie kennen alle die Geschichte, wie er abends dort saß und draußen vor seinem Zimmer die Karren durch die Straßen von Nürnberg fuhren. Diese Karren transportierten die Leichen, die Pestleichen.
In dieser Nacht dichtete er das Lied, weil ihm plötzlich klar wurde, wie schön der Morgenstern leuchtet. Es ist ein fröhliches Lied des Lichts in der Nacht des Todes.
Ich wünsche mir, dass Sie solche Boten im Jahr 1976 sind. Dass Sie wie in einem Brennspiegel das ganze Licht Jesu in Ihrem eigenen Leben aufnehmen und es dann weiterstrahlen. Es macht nichts, wenn Sie in einer dunklen Nacht stehen, wenn Sie einsam draußen sind oder keine Freunde haben.
Deshalb wollen wir hier eine Gemeinschaft gründen. Deshalb wollen wir hier eine verpflichtende Gemeinschaft sein. Christen sind nie locker miteinander verbunden. Sie tragen Verantwortung füreinander.
Weil wir draußen allein sind, wollen wir uns heute ermutigen und daran erinnern, dass wir Lichter in der dunklen Welt sind.
Freude und Hoffnung durch das Evangelium in der Welt
Und wenn wir dann die vielen Berichte aus der Welt hören, freuen wir uns mit.
Vor Jahren hat hier auf dieser Kanzel Professor Moro uns zum ersten Mal vom Kinderwerk Lima erzählt. Er berichtete auch von einem Haus in diesem Elendsviertel El Agustino. Dort kam er in eine Hütte, und überall herrschte Armut. Es gab nichts, keine Kleidung, nichts zu essen.
Dann sagte die Mutter: „Seitdem unser Kind diese Lieder von Jesus singt, wird es hell.“
Wenn wir solche Boten in der Welt sind, dann haben wir etwas verstanden von dieser großen Bewegung, die angebrochen ist. Ich habe nur die Angst, sie könnte an uns vorübergehen.
Wir wollen mittendrin stehen in dieser großen Weltbewegung. Amen!
Gebet um die Wiederkunft Jesu und den Segen für die Mission
Herr Jesus, wir warten voller Sehnsucht auf deine Wiederkunft, wenn du dein Reich sichtbar auf dieser Welt aufrichtest. Wenn es wahr wird, dass du diese unheilvollen Kriegswaffen zu Friedenswaffen umschmiedest und wenn alles Leiden, Kämpfen und Töten, alles Hungern und Armsein ein Ende hat – Herr, komm bald!
Wir sehen die leidenden Menschen in ihrer großen Not. Komm bald und mach ein Ende! Wir danken dir, dass du heute schon Macht hast, unser Leben ganz zu verwandeln. Es geschieht heute schon, dass du unseren Hass in ein Werkzeug deines Friedens verwandelst, dass du unsere Lieblosigkeit wegnehmen willst und Liebe in uns wachsen lässt, dass du unsere Ungerechtigkeit besiegst und uns zu Tätern deines Wortes machst.
Herr, wir bitten dich: Lass uns dieses Wort nicht mehr nur reden können, ohne dass es sich in unserem Leben ereignet. Lass uns diesem Wort gehorsam werden. Und wir bitten dich jetzt für deine ganze weltweite Christenheit, Herr, dass wir das Wort nicht nur im Munde führen.
Du weißt, wo Christen in schweren Lagen deine Friedenstifter sein wollen und zwischen den Fronten stehen, gewaltlos, um Werkzeuge deiner Versöhnung zu sein. Sei du jetzt bei ihnen. Widerstehe der Versuchung, mit Waffengewalt irgendetwas für deine Gerechtigkeit zu erreichen.
Herr, wir wollen erkennen, wie du uns in unserer Schwachheit gebrauchen willst, weil du der starke Herr bist. Wir bitten dich jetzt für deine weltweite Christenheit, für dein großes Werk der Mission. Du weißt, wo draußen angefochtene, müde und verzagte Mitarbeiter sind. Richte du sie heute morgen auf.
Wir bitten dich auch für unseren Bruder Stephanus Damaris in Indonesien. Segne ihn in seinem Werk, in seinem Dienst an den vielen Völkern dieses Landes. Und Herr, gebrauche auch unsere Gemeinde dazu, ein Teil dieser weltweiten Bewegung zu sein. Segne uns und alle Gaben, die wir zu diesem Werk zur Verfügung stellen.
Wir bitten dich für unsere beiden Ärzte, für die wir verantwortlich sind, Doktor Pflüger und Doktor Kilgus. Sei du bei ihnen und ihren Familien. Mach du aus ihrem Einsatz etwas für dein Reich und zu deiner Ehre!
Lasst uns gemeinsam beten:
Vater unser im Himmel,
geheiligt werde dein Name,
dein Reich komme,
dein Wille geschehe wie im Himmel so auf Erden,
unser tägliches Brot gib uns heute,
und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unseren Schuldigern,
und führe uns nicht in Versuchung,
sondern erlöse uns von dem Bösen,
denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit.
Amen.
Segensbitte zum Abschluss
Nun wollen wir um den Segen bitten.
Herr, segne uns und behüte uns.
Herr, lass dein Angesicht leuchten über uns und sei uns gnädig.
Herr, hebe dein Angesicht auf uns und gib uns deinen Frieden.