Die Rettung beginnt mit Gottes Willen
Die Rettung beginnt mit Gottes Willen zu retten, nicht mit dem Willen des Menschen, errettet zu werden. Sie beginnt mit Gottes Ratschluss und nicht mit der Erkenntnis der Not des Menschen, dass er Errettung braucht.
Dies sind die Namen der Söhne Israels. Die Namen werden genannt, weil es in diesem Buch um Erlösung, um Errettung geht. Jesaja sagt in Jesaja 43,1: „Und nun so spricht der Herr, der dich geschaffen hat, Jakob, der dich gebildet hat, Israel: Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst, ich habe dich bei deinem Namen gerufen, du bist mein.“
Wenn wir jemanden mit Namen rufen oder mit Namen über jemanden sprechen, bedeutet das, dass wir diese Person kennen. Das Buch der Errettung beginnt damit, dass uns die Namen derer genannt werden, die Gott in ihrem Vater Abraham zum Heil, zur Errettung erwählt hat.
Das Neue Testament umschreibt das im Römerbrief so, dass Gott die, die er errettet, zuvor erkannt hat. Die Rettung beginnt mit Gottes Vorkenntnis. Er hat Abraham erkannt, seine Nachkommenschaft erkannt und über seine Nachkommen Verheißungen ausgesprochen und sie mit Namen gerufen.
Schlagen wir diese Stelle jetzt im Römerbrief auf, Römer 8,29: „Denn welche er zuvor erkannt hat, die hat er auch zuvor bestimmt, dem Bilde seines Sohnes gleichförmig zu werden, damit er der Erstgeborene sei unter vielen Brüdern.“
Hier haben wir den Anfang und das Ende der Errettung, das Woher und das Wozu. Alles beginnt mit Gottes Vorkenntnis und führt zu dem Ziel, das sich Gott gesetzt hat. Woher und Wozu sind von Gott bestimmt. Und...
Die Bedeutung der Namen in der Errettungsgeschichte
Wenn wir das zweite Mosebuch lesen, stellen wir fest, dass die Namen dort eine wichtige Rolle spielen. Das ist auch der Grund, warum das Buch mit Namen beginnt. Es geht um Erlöser. Zuerst wird hier vom Namen der Erlösten gesprochen, bevor ihre Not beschrieben wird.
Diese Personen wurden von Gott in Abraham zuvor erkannt und neutestamentlich in Christus vorausgesehen. Dann folgt der Name des Rettergottes in Kapitel 3, Vers 13: Mose sprach zu Gott: „Siehe, wenn ich zu den Kindern Israel komme und zu ihnen spreche: Der Gott eurer Väter hat mich zu euch gesandt – und sie zu mir sagen werden: Welches ist sein Name? Was soll ich sagen?“
Daraufhin offenbart Gott seinen Namen, den Namen des Rettergottes. Die Namen der Erlösten erscheinen später im Zusammenhang mit der Stiftshütte und dem Priesterdienst dort. Dort finden wir zwölf Namen, die in Kapitel 1 wieder genannt werden – auf der Brust des Hohen Priesters in Gottes Gegenwart.
Gott sah sie nach seiner Vorkenntnis, erkannte sie zuvor, damit sie in seiner Gegenwart sein würden und nicht in Ägypten untergingen. Sie sollten nicht Sklaven des Pharaos sein, sondern herausgeführt und in Gottes Gegenwart geführt werden. Die Namen der Söhne Israels sind auf der Brust des Hohen Priesters verzeichnet (2. Mose 28,29).
Dort heißt es: „Und Aaron soll die Namen der Söhne Israels an dem Brustschild des Gerichts auf seinem Herzen tragen, wenn er ins Heiligtum hineingeht, zum Gedächtnis vor dem Herrn beständig. Und leg in das Brustschild des Gerichts die Urim und die Tummim, dass sie auf dem Herzen Aarons seien, wenn er vor dem Herrn hineingeht.“
Er soll also die Namen der Söhne Israels auf seinem Herzen tragen, wenn er ins Heiligtum geht. Hier beginnt die Rettung. Und...
Gott als Anfang und Ursprung aller Errettung
Wir müssen dort anfangen, wo die Bibel beginnt, nämlich immer mit Gott. Gott ist stets am Anfang. Am Anfang schuf Gott, am Anfang der Schöpfung steht Gott. Auch am Anfang der Erlösung steht Gott.
Das Johannesevangelium beginnt deshalb ebenfalls mit dem Anfang in Gott: „Im Anfang war das Wort.“ Später heißt es, das Wort wurde Fleisch, und von diesem Wort wird gesagt: „Siehe, das Lamm Gottes, das die Sünde der Welt wegnimmt.“ Im Anfang steht Gott.
Alle richtigen Urteile über die Wirklichkeit beginnen hier. Hier lernen wir, alles richtig zu beurteilen – Gott im Anfang. Wenn wir das vernachlässigen, relativieren oder vergessen, werden wir falsche Urteile fällen: über Gott, über den Menschen, über die Welt, über das Heil – über alles.
Deshalb halte ich es für so bemerkenswert, dass dieses Buch der Errettung mit einem so deutlichen Hinweis auf Gottes Vorsatz mit diesem Volk beginnt. Was er sich für dieses Volk vorgesetzt hatte, dort beginnt die Errettung.
Die Notlage Israels: Knechtschaft und Tod
Dann wird die Situation beschrieben, aus der Israel errettet werden muss. Ihre Lage ist durch zwei Dinge gekennzeichnet: durch Knechtschaft und Tod.
Knechtschaft lesen wir in den Versen 8 bis 14: „Da stand ein neuer König über Ägypten auf, der Joseph nicht kannte, und er sprach zu seinem Volk: Siehe, das Volk der Kinder Israel ist zahlreicher und stärker als wir. Wollan, lasst uns klug gegen dasselbe handeln, dass es sich nicht mehre und es nicht geschehe, wenn Krieg eintritt, dass es sich auch zu unseren Feinden schlage und wieder uns streite und aus dem Land hinaufziehe!“
Und sie setzten Frohenvölkte über dasselbe, um es mit ihren Lastarbeiten zu drücken, und es baute dem Pharao Vorratsstädte, Pithom und Reimsees. Aber so, wie sie es drückten, also mehrte es sich, und also breitete es sich aus, und es graute ihnen vor den Kindern Israel.
Die Ägypter hielten die Kinder Israel mit Härte zum Dienst an, und sie machten ihnen das Leben bitter durch harten Dienst in Lehm und in Ziegeln und durch allerlei Dienst auf dem Feld, neben all ihrem Dienst, zu welchem sie sie anhielten mit Härte.
Knechtschaft – die Knechtschaft der Sünde. Wer Sünde tut, ist der Sündeknecht (Johannes 8,34).
Dann folgt der Tod: Dieses Volk wird dem Tod verschrieben, es soll ausgerottet werden, denn der Lohn der Sünde ist der Tod.
Hier wird uns in wunderbarer Weise demonstriert, wie alles, was wir zum Guten zusammenwirken müssen, denen, die Gott lieben, denen, die nach Vorsatz berufen sind, alles zum Guten zusammenwirken muss – auch die Bosheit und die Bedrückung des Pharao. Denn erst durch diese Bedrückung wird ihnen das Leben in Ägypten bitter.
Uns muss das Leben in der Sünde bitter gemacht werden. Sonst werden wir nie nach einem Retter rufen.
Gottes Wirken in der Bedrückung Ägyptens
Wir lesen hier den Bericht im Zweiten Mosebuch. Dabei begegnet uns vor allem die Bosheit dieses Pharaos und die Willkür, mit der er aufsteht und beginnt, das Volk zu bedrücken.
Im Psalmbuch finden wir einen inspirierten Kommentar zu dieser Geschichte. Solche Kommentare sind uns besonders wertvoll, denn sie geben uns eine richtige und unfehlbare Deutung der Geschehnisse.
In Psalm 105 findet sich folgender inspirierter Kommentar zu den Ereignissen in Ägypten. Der ganze Psalm beschreibt Gottes Werke und sein Handeln an und mit Israel. Dort heißt es unter anderem in Psalm 105,23-25:
Israel kam nach Ägypten, und Jakob hielt sich im Lande Haran auf.
Er machte sein Volk sehr fruchtbar und stärker als seine Bedränger.
Wer ist hier gemeint? Gott!
Er machte sein Volk fruchtbar und stärker als seine Bedränger.
In Vers 25 heißt es weiter:
Er wandelte ihr Herz, sein Volk zu hassen, und übte Arglist an seinen Knechten.
Der inspirierte Verfasser des Psalms 105 scheut sich nicht zu sagen, dass Gott die Gemütsverfassung dieses Pharaos so veränderte, dass er begann, das Volk Gottes zu bedrücken. Er drückt es so aus, wie wir es vielleicht nicht wagen würden oder uns sofort absichern würden, um Missverständnisse zu vermeiden.
Doch hier sagt der Autor ganz einfach: Gott wandelte sein Herz. Gott war es, der diese Veränderung bewirkte. Dabei ist nicht gemeint, dass Gott dem Pharao eine böse Absicht eingab – das wäre auch gar nicht nötig. Denn das Böse war bereits in seinem Herzen vorhanden.
Vielmehr überließ Gott diesen Pharao einmal vollständig seinen bösen Gelüsten. Er ließ ihn gewähren, handeln und tun, was in seinem Herzen war. So sagt der Autor dieses Psalms: Es war Gott, der das alles wandelte.
Gott wandelte den Pharao so, dass er nur noch Böses am Volk Gottes tat. Er zog seine Hand von ihm zurück und überließ ihn ganz und gar seinen Gelüsten.
Die Folge war, dass der Pharao das tat, was in seinem Herzen lag: Er bedrückte, plagte und knechtete das Volk. Er wollte es sogar ausrotten.
Dies war Gottes Mittel, um sein Volk dahin zu bringen, wohin wir alle kommen müssen: Uns muss die Sünde bitter werden.
Die Bitterkeit der Sünde als Weg zur Errettung
Ich las vor einigen Monaten diesen schönen Ausspruch, ich glaube, von einem gewissen Flaywell. Er sagte: „Christ will not be sweet to us before sin be bitter to us.“ Christus wird uns nicht süß, ehe uns die Sünde nicht bitter wird.
Aber die Sünde wird uns nicht bitter, wenn wir sie nicht zu spüren bekommen. So war es Gott, der dafür sorgte, dass dem Volk Israel das Leben in Ägypten bitter wurde.
Wenn wir in unser Leben zurückschauen, würden wir alle auf die eine oder andere Weise bestätigen müssen: Ja, Gott ließ uns einfach scheitern, er ließ uns straucheln, er ließ uns Böses geschehen. Er machte uns das Leben bitter. Denn sonst hätten wir nie angefangen, zu ihm um Errettung zu rufen.
So sehen wir in Kapitel 2, wie es direkt ausgedrückt wird. Kapitel 2, Verse 23 und 24: „Es geschah während jener vielen Tage, da starb der König von Ägypten, und die Kinder Israel seufzten wegen des Dienstes und schrien. Ihr Geschrei wegen des Dienstes stieg hinauf zu Gott, und Gott hörte ihr Wehklagen. Und Gott gedachte seines Bundes mit Abraham, mit Isaak und mit Jakob.“
Ja, die Errettung beginnt mit Gottes Willen. Nach seinem Willen hat er uns wiedergeboren (Jakobus 1,18). Aber er tut es nicht ohne unseren Willen. Er macht uns willig und verwendet solche bitteren Erfahrungen in unserem Leben. Das macht uns willig, auf ihn zu hören, sein Wort aufzunehmen und zu ihm zu rufen, um Befreiung zu schreien. Und...
Gottes Vorsehung in der Rettung durch Mose
Dann sehen wir, wie der König von Ägypten dieses Volk ausrotten will. Schließlich ergeht der Befehl, jeden neugeborenen Knaben in den Nil zu werfen. Auch hier zeigt sich, wie die Bosheit des Pharaos Gottes Absichten des Heils vorantreibt. Wäre dieser Erlass nicht ergangen, hätte ein gewisser Mose niemals überlebt. Wäre er nicht in den Nil ausgesetzt worden, hätte ihn die Tochter des Pharao nicht gefunden und am Hof des Pharao aufgezogen.
So musste der Pharao durch seinen eigenen Erlass dafür sorgen, dass dieser Mann erzogen, gebildet und ausgerüstet wurde. Das war natürlich nicht alles, was Mose lernen musste, aber das Wesentliche lernte er dort. Letztlich musste der Pharao durch diesen Erlass veranlassen, dass der Mann in seinem Haus aufgezogen wurde, der ihn vom Thron stürzen und das Volk aus seiner Gewandtheit und Knechtschaft herausführen würde.
Das ist das doppelte Los des Sünders, aus dem wir errettet werden müssen.
Nun wollen wir uns noch zwei, drei Stellen aus dem Propheten Jesaja ansehen. Der Prophet Jesaja vergleicht die Errettung, die am Ende der Tage geschehen wird, mit der Errettung, die damals am Anfang der Geschichte Israels stattfand. In Jesaja finden sich viele Parallelen zum Zweiten Mosebuch.
So schreibt Jesaja in Kapitel 25: "Wem denn wollt ihr mich vergleichen, dem ich gleich wäre?", spricht der Heilige. "Hebt eure Augen empor und seht, wer hat diese geschaffen? Er, der sein Heer herausführt, ruft sie alle mit Namen, nach der Zahl, wegen der Größe seiner Macht und der Stärke seiner Kraft bleibt keines aus."
Kapitel 43, Vers 1 haben wir bereits gelesen. Dann Jesaja 46, Verse 9 und 10:
"Gedenkt des Anfänglichen von der Urzeit her, dass ich Gott bin, und sonst ist keiner; dass ich Gott bin, und gar keiner wie ich, der ich von Anfang an das Ende verkünde. Und von alters her, was noch nicht geschehen ist, spreche ich: Mein Ratschluss soll zustande kommen, und all mein Wohlgefallen werde ich tun."
Das war die Botschaft, die Jesaja empfing in einer Zeit, als Israel von Gott abdriftete und Gerichte bevorstanden. Aber all das würde Gottes Ratschlüsse mit diesem Volk nicht zunichte machen. Er wird seine Absicht mit diesem Volk erfüllen. Das ist Errettung. Und so ist die Errettung ein Werk der Gnade Gottes. Er errettet uns nach seinem Vorsatz und nach seiner Verheißung.
Lassen wir uns nun den Römerbrief noch einmal anschauen. Der Römerbrief beginnt mit einer ausführlichen Beschreibung des Menschen in Sünde. Man kann sagen, der Brief beginnt mit einer Darstellung der Notwendigkeit, dass der Mensch errettet werden muss, da er unter Gottes Zorn steht. Doch zuvor steht in den einleitenden Worten zum Römerbrief noch etwas anderes.
Römer 1,1-2:
"Paulus, Knecht Jesu Christi, berufener Apostel, abgesondert zum Evangelium Gottes, welches er durch seine Propheten in heiligen Schriften zuvor verheissen hat."
Das ganze Evangelium ist also etwas, wovon Gott längst gesprochen hat. Es sind uralte Verheißungen, die in Erfüllung gehen.
Im Titusbrief geht Paulus noch weiter zurück:
Titus 1,1-2:
"Paulus, Knecht Gottes, aber Apostel Jesu Christi, nach dem Glauben der Auserwählten Gottes und nach der Erkenntnis der Wahrheit, die nach der Gottseligkeit ist, in der Hoffnung des ewigen Lebens, welches Gott, der nicht lügen kann, vor den Zeiten der Zeitalter verheissen hat und zu seiner Zeit aber sein Wort offenbart hat durch die Predigt, die mir anvertraut worden ist nach Befehl unseres Heilandgottes."
Hier steht, dass Gott das ewige Leben vor den Zeiten der Zeitalter, von Ewigkeit her, verheißt. Paulus führt uns damit zurück auf den Ursprung der Errettung. Die Errettung beginnt mit Gott, mit Gottes Vorsatz, es ist Gottes Werk. Wir müssen hier anfangen, sonst werden wir die Errettung nie richtig verstehen.
Weil die Errettung von Gott ausgeht und mit seinem Willen beginnt, ist sie gewiss. Darum führt die Errettung auch sicher zu Gott. Sie beginnt mit Gott und führt sicher zu Gott, weil sie von Gott ausgeht, nicht von Menschen.
Soviel zu diesem ersten Kapitel: Woraus müssen wir errettet werden?
Dann kommt der zweite Teil des zweiten Mosebuches: Wie müssen wir errettet werden? Auf welchem Weg?
Verwirklicht nun Gott seinen Vorsatz? Ja, er hat alle Macht. Wird er diese Macht einfach entfalten? Ja, er wird seine Macht entfalten. Aber Macht ohne Recht wäre Despotie. So sehen wir, wie Gott seine Macht unter Wahrung vollkommenen Rechts entfaltet.
Er wird seine Verheißungen mit diesem Volk erfüllen. Er hat Abraham verheißen, dass dessen Nachkommen aus diesem Land ausziehen würden. Natürlich hätte Gott die Macht gehabt, den Pharao einfach zu vernichten und Israel zu befreien. Aber was ist mit Israel, mit Israels Sünde, Schuld und Götzendienst?
Der Prophet Ezechiel sagt es deutlich in Ezechiel 20: Israel diente in Ägypten den Göttern. Dort steht etwas, das im Zweiten Mosebuch nicht erwähnt wird: Israel zeigte sich zunächst gar nicht willig, errettet zu werden. Gott musste an diesem Volk schon in Ägypten handeln, um es von diesem Götzendienst zu befreien.
Aber was ist mit diesem Götzendienst? Israel ist ja genauso schuldig wie Ägypten, genauso sündig wie der Pharao. So stellt sich die Frage, wie Gott ein schuldiges Volk retten und dabei gerecht bleiben kann.
Auch Jesaja spricht davon. Lesen wir Jesaja 45,21:
"Tut kund und bringt herbei, ja, beraten mögen sie sich miteinander: Wer hat dies von Alters her hören lassen, vorlängst verkündet? Nicht ich, der Herr, und es ist sonst kein Gott außer mir. Ein gerechter und rettender Gott ist keiner außer mir."
Ein gerechter und ein rettender Gott – so steht es auch in der King-James-Bibel: "A just God and a Saviour." Gott ist gnädig und errettet aus Gnade. Wenn Menschen gnädig sind, lassen sie Gnade vor Recht ergehen. Das gilt als löblich. Tut Gott das auch? Nein, keineswegs. Gott lässt Gnade ergehen unter Wahrung vollkommenen Rechts.
Er ist diesem Volk gnädig, ist seinen Sünden und seiner Schuld gnädig, aber er wahrt das Recht vollkommen. Er ist ein gerechter Gott und ein Retter.
Das ist das Wunder des Evangeliums, wie Paulus es im Römerbrief darstellt. Das Evangelium offenbart Gottes Gerechtigkeit. Paulus sagt:
"Ich schäme mich des Evangeliums nicht, denn es ist die Kraft Gottes zum Heil für jeden, der glaubt, denn darin wird offenbart Gottes Gerechtigkeit."
Das überwältigt Paulus: Das Evangelium offenbart Gottes Gerechtigkeit, indem es Sünder rettet. Natürlich offenbart es auch Gottes Gnade, aber eben auch seine Gerechtigkeit.
Wie wird Gott in seiner Gnade dieses Volk retten und dabei das Recht wahren? Diese Frage wird in den Kapiteln 2 bis 12 beantwortet.
Wie müssen wir errettet werden? Kapitel 2 beginnt gleich mit der ersten Hälfte der Antwort:
2. Mose 2,1-2:
"Ein Mann vom Hause Levi ging hin und nahm eine Tochter Levis, und die Frau wurde schwanger und gebar einen Sohn."
Hier haben wir den ersten Teil der Antwort: Durch die Geburt eines Sohnes, der hier geboren wird, ist der Retter gegeben. In der Fülle der Zeit würde der Sohn Gottes von einer Jungfrau geboren werden. Aber das ist nur die erste Hälfte der Antwort.
Im Kapitel 12 finden wir die zweite Hälfte der Antwort:
2. Mose 12,1-3:
"Und der Herr redete zu Mose und Aaron im Land Ägypten und sprach: Dieser Monat soll euch der Anfang der Monate sein, er soll euch der erste sein von den Monaten des Jahres. Redet zu der ganzen Gemeinde Israel und sprecht: Am zehnten dieses Monats nehme sich ein jeder ein Lamm für ein Vaterhaus, ein Lamm für sein Haus."
Vers 6-7:
"Ihr sollt es verwahren bis auf den vierzehnten Tag dieses Monats, und die ganze Versammlung der Gemeinde Israel soll es schlachten zwischen den zwei Abenden, das Passa. Und sie sollen vom Blut nehmen und es an die beiden Pfosten und an die Oberschwelle tun an den Häusern, in denen sie es essen."
Vers 8-10:
"Und sie sollen in derselben Nacht das Fleisch essen, gebraten am Feuer. Und ungesäuertes Brot mit bitteren Kräutern sollen sie essen. Ihr sollt nichts roh davon essen und keineswegs im Wasser gekocht, sondern am Feuer gebraten."
Zweimal wird betont, dass das Fleisch am Feuer zubereitet werden soll.
Da wird Mose verstanden haben, warum Gott, ein heiliger Gott, unter Sündern wohnen kann.
Wie soll das zugehen, dass ein heiliger Gott unter einem Volk von Sündern herabkommt? Das ist wie Feuer in einem Dornbusch, und der Dornbusch verbrennt nicht.
Normalerweise ist ein Dornbusch nur gut dazu, verbrannt zu werden – Brennstoff und für nichts anderes geeignet. Ebenso ist der Sünder, der wegen der Sünde Sünder ist, für den Himmel und für Gottes Gegenwart ganz und gar unpassend. Er hat das Gericht, die Hölle, verdient. Dort gehört der Sünder hin.
Der Dornbusch ist eine Umschreibung für einen sündigen Menschen oder ein sündiges Volk. Dieser Vergleich wird häufig in der Sprache der Propheten verwendet. Sie vergleichen immer wieder ein sündiges Volk mit einem Dornstrauch. Auch der Herr Jesus vergleicht den sündigen Menschen mit einem Dornstrauch.
Jesaja 5,4 sagt:
"Der Beste unter ihnen ist wie ein Dornstrauch, der Rechtschaffene wie eine Dornhecke."
Der Prophet will damit sagen: Schlimmer kann es nicht werden.
Lukas 6,44:
"Ein jeder Baum wird an seiner eigenen Frucht erkannt; denn von Dornen sammelt man nicht Feigen, noch liest man von einem Dornbusch Trauben."
Der gute Mensch, der gute Baum, bringt aus dem guten Schatz seines Herzens das Gute hervor, der böse Mensch bringt das Böse hervor – das ist der Dornstrauch.
Wie passt ein heiliger Gott zu einem Dornstrauch? Wenn Gott mit Sünde und Sündern befasst ist, dann ist Gott ein verzehrendes Feuer. Unser Gott ist ein verzehrendes Feuer.
Das Wunderbare ist, dass Mose einen Dornbusch brennen sieht, und dieser verbrennt nicht. Gott, ein heiliger Gott, kommt inmitten eines Volkes von Sündern, und dieses Volk bleibt am Leben.
Im fünften Mosebuch wird das immer wieder betont. Oft erinnert Mose daran, wie das Volk dastand und die Stimme Gottes vom Sinai hörte, die Stimme Gottes aus dem Feuer – und sie blieben am Leben.
Wie ist das möglich? Wie kann Gott unter uns sein? Nach seiner Verheißung ist er unter uns.
Mose hatte die Antwort auf diese Fragen, die er sich sicher stellte: Feuer im Dornbusch, der Dornbusch verbrennt nicht. Wie kann ein heiliger Gott unter ein sündiges Volk kommen?
Er musste die Antwort bei den Anweisungen zum Passa finden, in 2. Mose 12.
Ich lese noch einmal Vers 6 und dann weiter bis Vers 9:
"Ihr sollt es verwahren bis auf den vierzehnten Tag dieses Monats, und die ganze Versammlung der Gemeinde Israel soll es schlachten zwischen den zwei Abenden. Sie sollen vom Blut nehmen und es an die beiden Pfosten und an die Oberschwelle tun an den Häusern, in denen sie es essen. Und sie sollen in derselben Nacht das Fleisch essen, gebraten am Feuer."
Zweimal wird betont: "Am Feuer gebraten." Da hat Mose verstanden, warum Gott, ein heiliger Gott, unter Sündern wohnen kann.
Ja, weil sein Sohn Mensch wurde, um am Ende seines Lebens das Gericht Gottes zu tragen, den Zorn Gottes über die Sünde zu tragen.
Auf diesem Weg sind wir errettet worden: Menschwerdung und Tod des Sohnes Gottes.
Diese beiden Teile, die ersten beiden Abschnitte des Zweiten Mosebuches, wollen uns mit Nachdruck ins Herz legen: Alle Errettung beginnt mit Gott und geschieht durch ihn. Wir verdanken ihm alles, alles. Er hat alles für uns getan. Und wie viel das ist, können wir gar nicht ermessen.
Das ist der Hintergrund, den wir bedenken müssen, wenn wir zum dritten Teil des Buches kommen: Wozu sind wir errettet worden?
Denn hieraus ergibt sich ganz organisch das Dritte: Wenn die Errettung von Gott kommt und durch Gott geschieht, dann muss alles für Gott sein – muss!
Und genau das sagt Paulus auch im Römerbrief. Dort, wo er das Evangelium vollständig darlegt, auch wie dieses Evangelium das Volk Israel erretten und vollenden wird, fällt er nieder, betet an und sagt:
"Von ihm, durch ihn und für ihn sind alle Dinge."
So muss es sein.
Der dritte Teil des Zweiten Mosebuches wird uns zeigen, dass jetzt alles für Gott sein muss: unser Leben, unser Tun, unser Sinn, unser Dienst – alles für Gott.
Wenn wir das so nebeneinanderstellen, merken wir, dass wir an keiner dieser drei Wahrheiten, was die Errettung betrifft, etwas abschwächen dürfen. Jeder Teil bekommt seine Kraft, besonders der dritte Teil durch die Wahrheit der ersten beiden.
Alles geht von Gott aus, alles geschieht durch ihn. Und das drängt mich, alles für Gott zu geben.
Das ist der nächste Schritt im Römerbrief. Nach Kapitel 11 kommt Kapitel 12:
"Ich ermahne euch nun, Brüder, eure Leiber darzustellen als ein lebendiges, heiliges, gottwohlgefälliges Schlachtopfer, welches euer vernünftiger Dienst ist."
Das ist das einzig Vernünftige. Das ergibt sich ganz zwingend daraus.
Daran wollen wir morgen anknüpfen, ab Kapitel 13, und sehen, wie Gott nun anfängt, sein Volk für diese Bestimmung zu erziehen und zu führen, damit es mehr und mehr genau so leben will, wie er es sich gedacht hat – für sein Volk, für dich und für mich, die wir bekennen, dass er uns errettet hat und dass wir ihm gehören.
Die Errettung im Licht des Neuen Testaments
Lassen wir uns nun den Römerbrief noch einmal aufschlagen. Beim Römerbrief ist es so, dass er mit einer ausführlichen Beschreibung des Menschen in der Sünde beginnt. Man kann sagen, der Römerbrief beginnt mit einer Darstellung der Notwendigkeit, dass der Mensch errettet werden muss. Er steht unter Gottes Zorn.
Doch bevor Paulus darauf eingeht, steht in den einleitenden Worten zum Römerbrief noch etwas anderes. In Römer 1,1-2 heißt es: Paulus, Knecht Jesu Christi, berufener Apostel, abgesondert zum Evangelium Gottes, das er durch seine Propheten in den heiligen Schriften zuvor verheißt hat. Das bedeutet, das ganze Evangelium ist etwas, wovon Gott längst gesprochen hat. Es sind uralte Verheißungen, die in Erfüllung gehen.
Im Titusbrief geht Paulus noch weiter zurück. In Titus 1,1-2 steht: Paulus, Knecht Gottes, aber Apostel Jesu Christi, nach dem Glauben der Auserwählten Gottes und nach der Erkenntnis der Wahrheit, die nach der Gottseligkeit ist, in der Hoffnung des ewigen Lebens, das Gott, der nicht lügen kann, vor den Zeiten der Zeitalter verheißt hat und zu seiner Zeit sein Wort offenbart hat durch die Predigt, die mir anvertraut worden ist nach dem Befehl unseres Heilandgottes.
Hier steht, dass Gott das ewige Leben vor den Zeiten der Zeitalter, also von Ewigkeit her, verheißt hat. Paulus führt uns damit zurück auf den Ursprung der Errettung. Die Errettung beginnt mit Gott, mit Gottes Vorsatz. Es ist Gottes Werk.
Wir müssen an dieser Stelle anfangen, sonst werden wir die Errettung nie richtig verstehen. Da die Errettung von Gott ausgeht und mit seinem Willen beginnt, ist sie gewiss. Deshalb führt die Errettung auch sicher zu Gott. Sie beginnt mit Gott und führt sicher zu Gott, weil sie von Gott ausgeht und nicht von Menschen.
Die Verwirklichung von Gottes Vorsatz und die Gerechtigkeit Gottes
Soviel zu diesem ersten Kapitel: Woraus müssen wir errettet werden?
Dann folgt der zweite Teil des zweiten Mosebuches: Wie müssen wir errettet werden? Auf welchem Weg verwirklicht nun Gott seinen Vorsatz? Ja, er hat alle Macht. Wird er ganz einfach seine überlegene Macht entfalten? Ja, er wird seine Macht entfalten. Aber Macht ohne Recht wäre Despotie. So sehen wir, wie Gott seine Macht unter Wahrung vollkommenen Rechts entfaltet.
Er wird seine Verheißungen an dieses Volk erfüllen. Er hat Abraham versprochen, dass seine Nachkommen aus diesem Land ausziehen würden. Natürlich hätte Gott die Macht gehabt, den Pharao ganz einfach zu vernichten und Israel zu befreien. Aber was ist mit Israel, mit Israels Sünde, mit Israels Schuld und mit Israels Götzendienst?
Der Prophet Ezechiel sagt es ganz deutlich in Ezechiel 20: Israel diente in Ägypten den Göttern. Dort steht etwas, das im zweiten Mosebuch nicht erwähnt wird: Israel zeigte sich zunächst gar nicht willig, errettet zu werden. Gott musste an diesem Volk schon in Ägypten handeln, um es von diesem Götzendienst zu befreien.
Aber was ist jetzt mit diesem Götzendienst? Israel ist ja genauso schuldig wie Ägypten, genauso sündig wie der Pharao. So stellt sich die Frage, wie Gott ein schuldiges Volk retten und dabei gerecht bleiben kann. Auch davon spricht Jesaja. Lesen wir Jesaja 45, Vers 21:
"Tut kund und bringt herbei, ja beraten mögen sie sich miteinander, wer hat dies von Alters her hören lassen, vorlängst verkündet? Nicht ich, der Herr, und es ist sonst kein Gott außer mir. Ein gerechter und rettender Gott ist keiner außer mir."
Ein gerechter und ein rettender Gott – "a just God and a Saviour", wie es in der King-James-Bibel heißt. Gott ist gnädig, er errettet aus Gnade. Wenn Menschen gnädig sind, geschieht das meist so, dass sie Gnade vor Recht ergehen lassen. Das gilt als sehr löblich.
Tut Gott das auch? Nein, er tut es nicht. Gott lässt Gnade ergehen unter Wahrung vollkommenen Rechts. Er ist diesem Volk gnädig, er ist seinen Sünden und seiner Schuld gnädig, aber er wahrt das Recht vollkommen. Er ist ein gerechter Gott und ein Retter.
Das ist das Wunder des Evangeliums, so wie Paulus es im Römerbrief darstellt. Was sagt Paulus? "Ich schäme mich des Evangeliums nicht, denn es ist die Kraft Gottes zum Heil an jeden, der glaubt, denn darin wird offenbart Gottes Gerechtigkeit."
Das ist es, was Paulus so überwältigt: Das Evangelium offenbart Gottes Gerechtigkeit, indem es Sünder rettet. Das ist das Wunder. Natürlich offenbart es auch Gottes Gnade, aber eben auch seine Gerechtigkeit. Und...
Die Antwort auf die Frage: Wie werden wir errettet?
Wie wird nun Gott in seiner Gnade dieses Volk retten und dabei das Recht wahren? Diese Frage wird in den Kapiteln 2 bis 12 beantwortet.
Wie müssen wir errettet werden? Wie? Kapitel 2 beginnt gleich mit der ersten Hälfte der Antwort.
In Kapitel 2, Verse 1 und 2 heißt es: Ein Mann vom Hause Levi ging hin und nahm eine Tochter Levis. Die Frau wurde schwanger und gebar einen Sohn. Hier haben wir den ersten Teil der Antwort. Durch die Geburt eines Sohnes, der hier geboren wird, ist ja der Retter. In der Fülle der Zeit würde der Sohn Gottes von einer Jungfrau geboren werden. Aber das ist wirklich nur die erste Hälfte der Antwort.
Im Kapitel 12 haben wir die zweite Hälfte der Antwort. Verse 1 bis 3: Und der Herr redete zu Mose und Aaron im Land Ägypten und sprach: „Dieser Monat soll euch der Anfang der Monate sein, er soll euch der erste von den Monaten des Jahres sein. Redet zu der ganzen Gemeinde Israel und sprecht: Am zehnten dieses Monats soll sich ein jeder ein Lamm für ein Vaterhaus nehmen, ein Lamm für sein Haus.“
Ihr solltet es in Verwahrung haben bis auf den vierzehnten Tag dieses Monats, und die ganze Versammlung der Gemeinde Israels soll es schlachten zwischen den zwei Abenden das Passa. Hier geht es um den Tod.
Aber wie soll das zugehen, dass ein heiliger Gott herabkommt unter ein Volk von Sündern? Das ist genauso, wie wenn Feuer in einem Dornbusch ist und der Dornbusch nicht verbrennt. Normalerweise ist ein Dornbusch wirklich nur gut dazu, verbrannt zu werden, Brennstoff zu sein und für nichts anderes. Und genauso ist es mit dem Sünder: Der Sünder ist der Sünde wegen ganz und gar unpassend für den Himmel und für Gottes Gegenwart. Er hat das Gericht, die Hölle, verdient – dahin passt der Sünder.
Der Dornbusch ist eine Umschreibung für einen sündigen Menschen oder für ein sündiges Volk. Dieser Vergleich wird häufig in der Sprache der Propheten verwendet. Sie vergleichen immer wieder ein sündiges Volk mit einem Dornstrauch, und auch der Herr Jesus vergleicht den sündigen Menschen mit einem Dornstrauch.
In Vers 4 muss der Prophet über das Volk seiner Zeit sagen: „Der Beste unter ihnen ist wie ein Dornstrauch, der Rechtschaffene wie eine Dornhecke.“ Er will damit sagen: Schlimmer kann es nicht werden.
Und in Lukas 6,44 heißt es: „Ein jeder Baum wird an seiner eigenen Frucht erkannt, denn von Dornen sammelt man nicht Feigen, noch liest man von einem Dornbusch Trauben.“ Der gute Mensch, das ist der gute Baum, bringt aus dem guten Schatz seines Herzens das Gute hervor. Der böse Mensch bringt das Böse hervor, das ist der Dornstrauch.
Und ein heiliger Gott – wie passt ein heiliger Gott zu einem Dornstrauch? Wenn Gott mit Sünde und mit Sündern befasst ist, dann ist Gott ein verzehrendes Feuer. Unser Gott ist ein verzehrendes Feuer.
Das Wunderbare an dieser Sache war: Mose sieht einen Dornstrauch brennen, und er verbrennt nicht. Das Wunderbare ist, dass Gott, ein heiliger Gott, inmitten eines Volkes von Sündern kommt und dieses Volk am Leben bleibt.
Im fünften Mosebuch wird das immer wieder gesagt. Ich weiß nicht wie oft – sieben, acht oder zehn Mal erinnert Mose daran, wie das Volk dastand und die Stimme Gottes vom Sinai hörte, die Stimme Gottes aus dem Feuer. Und sie sind am Leben geblieben.
Immer wieder wird gesagt: Ein heiliger Gott redet zu Sündern, und sie bleiben am Leben. Er wohnt unter ihnen, und sie bleiben am Leben.
Wie ist das möglich? Und wie ist es möglich, dass Gott unter uns sein kann? Nach seiner Verheißung ist er unter uns, unter uns. Wie ist das möglich?
Nun, Mose hat die Antwort auf diese Fragen, die er sich ganz sicher stellte: Wie ist es möglich, dass Gott unter uns ist? Feuer im Dornbusch, und der Dornbusch verbrennt nicht. Wie kann ein heiliger Gott unter ein sündiges Volk kommen? Wie?
Und er muss die Antwort hier bekommen haben und verstanden haben: 2. Mose 12, bei diesen Anweisungen zum Passa.
Ich lese noch einmal Vers 6 und dann weiter bis Vers 9: „Und ihr solltet es in Verwahrung haben bis auf den vierzehnten Tag dieses Monats, und die ganze Versammlung der Gemeinde Israel soll es schlachten zwischen den zwei Abenden. Sie sollen von dem Blut nehmen und es an die beiden Pfosten und an die Oberschwelle tun, an den Häusern, in welchen sie es essen. Und sie sollen in selbiger Nacht das Fleisch essen, gebraten am Feuer. Und ungesäuertes Brot mit bitteren Kräutern sollen sie essen. Ihr sollt nichts roh davon essen und keineswegs im Wasser gesotten, sondern am Feuer gebraten.“
Zweimal wird mit Nachdruck gesagt: am Feuer zubereitet.
Und da wird Mose es verstanden haben. Als er das erste Mal ein solches Lamm nahm, es geschlachtet hatte und dann zuschaute, wie es im Feuer verzehrt wurde, da hat er verstanden, warum Gott, ein heiliger Gott, unter Sündern wohnen kann.
Ja, weil sein Sohn Mensch wurde, um am Ende seines Lebens das Gericht Gottes zu tragen, den Zorn Gottes über die Sünde zu tragen. Auf diesem Weg sind wir errettet worden: Menschwerdung und Tod des Sohnes Gottes.
Diese beiden Teile, diese beiden ersten Teile des zweiten Mosebuches, wollen es uns mit Nachdruck aufs Herz legen: Alle Errettung beginnt mit Gott, und alle Errettung geschieht durch ihn. Wir verdanken ihm alles, alles. Er hat alles für uns getan. Und wie viel das ist, ja, wir können das gar nicht ermessen.
Das ist der Hintergrund, den wir bedenken müssen, wenn wir dann zum dritten Teil des Buches kommen: Wozu sind wir errettet worden? Denn hieraus ergibt sich ganz organisch das Dritte.
Wenn die Errettung von Gott kommt und durch Gott geschieht, dann muss alles für Gott sein – muss! Und genau das sagt Paulus auch im Römerbrief. Dort, wo er das Evangelium vollständig darlegt, auch wie dieses Evangelium das Volk Israel erretten und vollenden wird, und nachdem er all das dargelegt hat, fällt er nieder, betet an und sagt: „Von ihm, durch ihn und für ihn sind alle Dinge.“ Und genau so muss es sein.
So wird uns der dritte Teil des zweiten Mosebuches zeigen, dass jetzt alles für Gott sein muss: alles unser Leben, unser Tun, unser Sinn, unser Dienst – alles für Gott.
Wenn wir das auch so nebeneinanderstellen, dann merken wir, dass wir an keiner dieser drei Wahrheiten, was die Errettung betrifft, irgendeine abschwächen dürfen. Denn jeder Teil bekommt seine Kraft, und besonders der dritte Teil bekommt seine Kraft und Wirkung dadurch, dass die erste und die zweite Wahrheit stimmen.
Alles geht von Gott aus, alles geschieht durch ihn. Und das lehrt mich, ja, das drängt mich, dann alles für Gott zu geben.
Und das ist der nächste Schritt im Römerbrief: Nach Kapitel 11 kommt Kapitel 12.
„Ich ermahne euch nun, Brüder“ – dieses deutsche „nun“ ist ein bisschen blass. Wer eine italienische Bibel hier hat, könnte dort nachlesen. Dort steht eine Art „dunque“, folglich, oder „dunque“ auf Französisch.
„Ich ermahne euch folglich, Brüder, eure Leiber darzustellen als ein lebendiges, heiliges, gottwohlgefälliges Schlachtopfer, welches euer vernünftiger Dienst ist.“ Das ist das einzig Vernünftige.
Das ergibt sich ganz zwingend daraus.
Und da wollen wir morgen dann fortfahren, von Kapitel 13 an, und sehen, wie Gott nun anfängt, sein Volk für diese Bestimmung zu erziehen und zu führen, dass es mehr und mehr genau so leben will, wie es sich Gott gedacht hat für sein Volk, für dich und für mich, die wir bekennen, dass er uns errettet hat und dass wir ihm gehören.
Die drei Wahrheiten der Errettung
Diese beiden ersten Teile des Zweiten Mosebuches wollen uns mit Nachdruck ins Herz legen: Alle Errettung beginnt mit Gott, und alle Errettung geschieht durch ihn. Wir verdanken ihm alles, wirklich alles. Er hat alles für uns getan.
Wie viel das ist, können wir kaum ermessen. Das ist der Hintergrund, den wir bedenken müssen, wenn wir zum dritten Teil des Buches kommen.
Wozu sind wir errettet worden? Aus dieser Frage ergibt sich ganz organisch der dritte Teil. Wenn die Errettung von Gott kommt und durch Gott geschieht, dann muss alles für Gott sein – das muss so sein!
Genau das sagt Paulus auch im Römerbrief. Dort, wo er das Evangelium vollständig darlegt, auch wie dieses Evangelium das Volk Israel erretten und vollenden wird, fällt er nach all dem nieder, betet an und sagt: Von ihm, durch ihn und für ihn sind alle Dinge. Und genau so muss es sein.
Der dritte Teil des Zweiten Mosebuches wird uns zeigen, dass jetzt alles für Gott sein muss: unser Leben, unser Tun, unser Sinn, unser Dienst – alles für Gott.
Wenn wir diese drei Wahrheiten zur Errettung nebeneinanderstellen, merken wir, dass wir keine von ihnen abschwächen dürfen. Jeder Teil bekommt seine Kraft, besonders der dritte Teil, durch die Wahrheit der ersten beiden. Alles geht von Gott aus, alles geschieht durch ihn.
Das lehrt mich und drängt mich, alles für Gott zu geben.
Der nächste Schritt: Leben als lebendiges Opfer
Das ist der nächste Schritt im Römerbrief. Nach Kapitel 11 folgt Kapitel 12.
Ich ermahne euch nun, Brüder, und dieses deutsche Wort ist ein wenig blass. Wer eine italienische Bibel zur Hand hat, kann dort nachlesen. Dort steht das Wort „dunque“, was „folglich“ bedeutet. Oder im Französischen: „donc“.
Ich ermahne euch folglich, Brüder, eure Leiber darzustellen als ein lebendiges, heiliges, gottwohlgefälliges Schlachtopfer. Das ist euer vernünftiger Dienst. Es ist das einzig Vernünftige.
Das ergibt sich ganz zwingend daraus.
Und da wollen wir morgen dann fortfahren, ab Kapitel 13. Wir werden sehen, wie Gott nun anfängt, sein Volk für diese Bestimmung zu erziehen und zu führen. So dass es mehr und mehr genau so leben will, wie es sich Gott für sein Volk gedacht hat – für dich und für mich, die wir bekennen, dass er uns errettet hat und dass wir ihm gehören.