Super, wieder bei euch zu sein. Ich war vor zwei, drei oder vier Jahren schon einmal hier. Damals gab es ein ähnliches Wochenende wie dieses. Inzwischen war ich auch einmal in der Mongolei mit der Gefährdeten Hilfe, das war ganz super.
Den einen oder anderen von euch treffe ich ab und zu mal. So ist es schön, denn jetzt kenne ich die Arbeit hier am Scheideweg schon ein bisschen, die ich sehr schätzen gelernt habe.
Auf jeden Fall: Das Thema heute ist ja, Wahrheit zu suchen. Wisst ihr, mich wundert, dass so viele gekommen sind, denn Wahrheit suchen ist heute eigentlich nicht mehr sehr aktuell.
Ja, komm doch, da ist noch ein Platz. Nein, er will nicht. Die meisten Menschen heute suchen nämlich nicht mehr nach Wahrheit.
Ich habe vor ein paar Monaten irgendwo in Norddeutschland gepredigt. Dort war ein zweiter Redner mit mir, Alexander Gard aus Berlin. Er hat ein Buch geschrieben und ist Gemeindegründer in Berlin. Seine Gemeinde besteht seit sieben, acht Jahren und hat etwa 170 Mitglieder. Davon sind 60 ehemalige Atheisten.
Er hat gesagt, das größte Problem – und das kann ich nur bestätigen – ist, dass die meisten Menschen sagen: Diese Welt ist genug, ich brauche nicht mehr. Sein Buch heißt genau so: Diese Welt ist genug.
Die Suche nach Wahrheit in einer Welt der Genügsamkeit
Und wenn ein Mensch sagt, die Welt ist genug, dann sucht er nicht nach Wahrheit. Wozu auch? Die Welt genügt ja. Ich bin gesund, vielleicht. Ich habe eine Familie, einen guten Job. Irgendwann sterbe ich, muss ja jeder. Das reicht mir.
Die meisten Menschen heute fragen nicht mehr nach Wahrheit. Wenn ihr tatsächlich deshalb gekommen seid, dann seid ihr die Ausnahme.
Die Kunst besteht darin, und in seinem Buch heißt der Titel dann: Die Welt ist nicht genug.
Da, wo ein Mensch an den Punkt kommt, an dem er sagt: „Weißt du was? Morgens aufstehen, aufs Klo gehen, Zähne putzen, frühstücken, dann irgendeine Arbeit machen, abends nach Hause kommen, die Katze füttern, einheizen oder was auch immer, dann ein Bier trinken, fernsehen und schlafen gehen, dann wieder aufstehen, Zähne putzen, Klo gehen usw. – das kann doch nicht alles sein!“
Wenn ein Mensch zu dem Punkt kommt, wo er sagt: „Diese Welt ist nicht genug“, dann ist es nur noch ein Schritt zu Jesus Christus, nämlich zur Wahrheit.
Ich habe keine Ahnung, wo du herkommst. Das ist ein großer Vorteil, den ich habe. Denn wenn der eigene Gemeindepfarrer irgendein Thema anspricht, dann schauen sich die Leute an und fragen: „Meint er mich oder dich? Wen meint er heute?“ Ich habe keine Ahnung, wer du bist, und darum kann ich frei reden.
Also, ich habe keine Ahnung, wo du herkommst. Es kann sein, dass jemand sagt: „Ich habe mit Kirche, mit Bibel, mit Gott nicht viel am Hut“, aber das höre ich mir mal an. Super, dass du da bist. Hör einfach zu!
Der andere von euch ist vielleicht schon lange mit Gott unterwegs, vielleicht ein bisschen verzweifelt oder gelangweilt und fragt: „Worum geht es eigentlich im Leben?“
Wenn ein Mensch an den Punkt kommt, wo er sagt: „Diese Welt ist mir nicht genug“, dann fragt er nach einem Warum des Lebens.
Die menschliche Suche nach Sinn und Gott
Ein berühmter Mann, eigentlich ein Bekannter, ist Doktor Viktor Frankl. Er entwickelte die dritte Wiener Schule nach Freud und Adler, die sogenannte Logotherapie. Frankl schrieb ein Buch, das millionenfach verkauft wurde. Es trägt den Titel „Der Mensch auf der Suche nach Sinn“.
Seine Grundthese lautete: Der beste Beweis, dass es so etwas wie Wasser gibt, ist die Tatsache, dass der Mensch Durst hat. Und der beste Beweis, dass es einen Sinn im Leben gibt, ist die Tatsache, dass der Mensch nach Sinn fragt.
Ich möchte hinzufügen, was Frankl nicht gesagt hat: Der beste Beweis, dass es einen Gott gibt, ist die Tatsache, dass der Mensch nach Gott fragt. Irgendwie sucht der Mensch nach Gott.
Das ist hochinteressant. Ich reise viel in der Welt herum, was ein Privileg ist, das ich habe. Man findet noch Gegenden auf der Welt, in denen es keine Krankenhäuser gibt. Es gibt Orte ohne Schulen oder Altersheime. Aber man findet keinen Ort auf der Welt, an dem es keine Anbetungsstätte gibt.
Ganz egal, wo man ist, im Menschen steckt etwas, das nach Gott fragt oder nach Anbetung verlangt. Man könnte auch sagen, es fragt nach Wahrheit und nach Sinn.
Die Frage ist nun: Was braucht es, damit ein Mensch ehrlich sagen kann, mein Leben ist sinnvoll? Übrigens genügt es nicht, wenn jemand einfach sagt, mein Leben ist sinnvoll. Das kann jeder behaupten. Vielmehr müssen wir auch eine legitime Antwort auf die Frage nach dem Sinn geben können.
Das ist das, was ich heute Morgen und übermorgen aus unterschiedlichster Perspektive tun werde: Was gibt diesem Leben einen Sinn?
Mein erster Punkt ist die Suche nach Wahrheit. Das klingt für den einen oder anderen vielleicht etwas theoretisch, aber ich sage euch eins: Es ist extrem praktisch.
Ich habe heute im Neuen Testament gelesen, wo Jesus einmal sagt: „Lass dein Ja ein Ja sein und dein Nein ein Nein.“ Das heißt, sage die Wahrheit. Wenn es Ja ist, dann soll es Ja sein, und wenn es Nein ist, dann soll es Nein sein.
Die Bedeutung von Wahrheit im Alltag und Glauben
Ein junger Bursche begann seine Arbeit in einer Bank. Nach einiger Zeit wurde er so etwas wie der Sekretär des Leiters. Eines Tages kam der Leiter zu ihm und sagte: „Ich bin jetzt im Büro. Wenn jemand nach mir fragt, sag ihm bitte, ich bin nicht da.“
Der junge Bursche antwortete: „Chef, es tut mir leid, aber das kann ich nicht.“ Der Leiter fragte: „Warum nicht? Ich befehle dir, es zu tun.“ Doch der junge Mann blieb bei seiner Haltung: „Ich kann das nicht, denn das wäre Lügen. Ich werde nicht lügen, auch nicht für Sie.“
Der Chef war etwas verärgert. Am Nachmittag, als er vorbeiging, sagte der Junge noch einmal: „Chef, ich möchte Ihnen nur sagen, dass ich nie für Sie lügen werde. Sie lügen, und darauf können Sie sich verlassen: Ich werde Sie auch nie anlügen.“
Am nächsten Tag, nachdem der Chef darüber nachgedacht hatte, kam er zum Burschen und sagte: „Ich werde mich dafür einsetzen, dass du in die höchsten Reihen dieser Bank aufsteigst. Denn in dir steckt etwas, das die Wahrheit sagen will, und das brauchen wir.“
Doch seht, Wahrheit ist nicht etwas, das man einfach produzieren kann. Wahrheit ist Gott, denn Gott ist die Wahrheit. Wenn wir Gott kennen, der die Wahrheit ist, dann wollen wir auch die Wahrheit sagen und danach leben. Deshalb ist dieses Thema äußerst praktisch.
Erinnert euch daran: Wer von euch kennt die Bibel? Als Jesus unter Pontius Pilatus gekreuzigt wurde – Pilatus war damals der Chef der Region – fragte er: „Was ist Wahrheit?“ Doch die Antwort interessierte ihn offenbar nicht wirklich.
Manchmal stellen wir zwar die Frage nach der Wahrheit, beschäftigen uns aber nicht ernsthaft damit. Jemand hat es einmal so ausgedrückt: Wir fragen die tiefsten Fragen des Lebens – wo komme ich her, wozu bin ich da, wohin gehe ich – und gleichzeitig erfahren wir, dass die Glühbirnen heute bei Aldi zehn Euro billiger sind.
Wir reden über Wahrheit, denken aber oft nicht wirklich darüber nach. Es bleibt ein Nebenschauplatz. Das Streben nach Wahrheit in Bezug auf Gott wird heute nicht nur vernachlässigt, sondern sogar unterdrückt.
Im Römerbrief 1,18 lesen wir: „Die Wahrheit wird niedergehalten.“ Die Wahrheit über Gott kann man erkennen, wenn man will. Doch sie wird niedergehalten und darf nicht aufkommen.
Die Bedeutung von Fragen und Zweifel im Glauben
Teenager sind Menschen, die noch nach Wahrheit fragen. Ich erinnere mich, meine Tochter war erst zehn Jahre alt, als sie mich im Auto gefragt hat: „Vati, wie weißt du überhaupt, dass es einen Gott gibt?“ Das ist eine Frage nach Wahrheit.
Ich habe versucht zu erklären. Sie war zehn Jahre alt und war mit meiner Antwort so halbwegs zufrieden. Dann fragte sie weiter: „Ja, Vati, okay, ich glaube dir, dass es einen Gott gibt, aber wie weißt du, dass Jesus der Richtige ist?“ Das sind gute Fragen.
Übrigens, wenn du Christ bist, möchte ich dich fragen: Könntest du diese Fragen beantworten? Könntest du deiner zehnjährigen Tochter erklären, warum es einen Gott gibt? Und könntest du beantworten, warum Jesus der Richtige ist?
Ich möchte euch heute eines ans Herz legen: Wenn du das nicht kannst, ist das auch okay. Setz dich in der nächsten Woche hin und versuche, die Antwort so zu formulieren, dass ein zehnjähriges Kind sie versteht. Denn als Christen sollten wir in der Lage sein, das zu tun.
Seht ihr, der Grund, warum wir das oft nicht können, ist, dass wir uns eigentlich nur so nebenbei mit dem Glauben beschäftigen. Ja, es ist wichtig, Jesus zu kennen. Warum genau, weiß ich auch nicht, aber es schadet nicht.
Ich fordere Christen immer heraus, zu denken. Denn seht ihr, Glaube ist nicht das Gegenteil von Denken. Das Gegenteil von Glaube ist Unglaube. Aber Glaube denkt.
Heute Abend geht es um Wahrheit, und dabei geht es auch ums Denken. Morgen werden wir über Liebe reden, da geht es mehr ums Sein. Aber heute will ich euch doch ein bisschen herausfordern.
Wahrheitssuche und akademische Herausforderungen
In akademischen Kreisen wird heute die Frage nach Wahrheit oft unterdrückt. Wenn man zum Beispiel an eine Universität in Deutschland geht – fast egal wo – und Philosophie oder Religion studiert, zeigt sich ein großer Unterschied zu früher. Früher studierte man Theologie, heute studiert man Religion.
Der Unterschied ist entscheidend: Bei der Theologie steht Gott im Mittelpunkt, bei der Religion hingegen der Mensch. Heute gibt es kaum noch Theologiestudiengänge, sondern überwiegend Religionswissenschaft. Wenn an einer Universität die Frage gestellt wird: Welche Religion ist wahr? Wer ist der wahre Gott? Dann antworten die meisten Professoren, dass jede Glaubensrichtung, jede Ethik, jede Religion und jeder Lebensstil gleichwertig sei – solange man es ehrlich und von Herzen tut.
Das bedeutet, Wahrheit wird als beliebig betrachtet. Jeder habe seine eigene Wahrheit, und die anderer seien genauso gültig. Das ist die vorherrschende Lehrmeinung heute. Was macht diese Haltung attraktiv? Sie ermöglicht jedem, seinen eigenen Glauben und seine Überzeugungen frei zu leben. Man muss niemanden von seinem Standpunkt überzeugen und sich selbst auch nicht von anderen Überzeugungen beeinflussen lassen. Jeder hat seine Wahrheit. Friedrich der Große soll einmal gesagt haben: „Jeder soll nach seiner Fasson selig werden.“ Das klingt attraktiv.
Doch hier liegt ein Problem, und ich bitte darum, mir zuzuhören: Diese Aussage ist völlig irreal und realitätsfremd. Niemand lebt wirklich so. Ich möchte das anhand eines einfachen Beispiels erklären.
Schmeiße mir bitte den Kugelschreiber zu, den brauche ich jetzt. Das ist ein Kugelschreiber – in Österreich nennt man ihn genauso. Ich habe Jörn gebeten, mir den Kugelschreiber zu geben, und er hat es tatsächlich getan.
Nun könnte jemand in diesem Raum sitzen und sagen: „Hans-Peter, du bist ja aus Österreich, für dich ist das ein Kugelschreiber, für mich ist das ein Blatt Papier.“ Ein anderer könnte sagen: „Ich komme aus Norddeutschland, und für mich ist das weder Kugelschreiber noch Papier, sondern ein Paar Schuhe.“ Wieder jemand anders könnte einwenden: „Seid doch nicht so engstirnig, dass ihr das einen Kugelschreiber nennt!“
Aber das Problem ist: Wenn das Ding ein Kugelschreiber ist, oder ein Blatt Papier, oder ein Paar Schuhe, und ich sage: „Gib mir den Kugelschreiber“, dann weiß ich nicht, was ich bekomme. Deshalb haben wir uns entschieden, dass es nur so funktionieren kann: Das ist ein Kugelschreiber, und es bleibt einer. Sonst herrscht nur Chaos.
Das heißt: Wahrheit ist nicht beliebig.
Die Realität als Maßstab der Wahrheit
Ich möchte euch nur zeigen, dass wir in den einfachsten Dingen oft nicht nach der Realität leben. Das entspricht einfach nicht der Wirklichkeit.
Ich gebe euch ein etwas intelligenteres Beispiel. In Amerika gibt es eine Talkshow mit Oprah Winfrey. Kennt jemand Oprah Winfrey? Ja? Auch wenn nicht, ist das okay. Sie ist eine sehr bekannte Medienpersönlichkeit in den USA. Jede Woche hat sie Talkshows mit berühmten Persönlichkeiten, die sie interviewt.
Vor ein paar Jahren war ich gerade in Seattle, als sie Shirley MacLaine eingeladen hatte. Shirley MacLaine ist eine New-Age-Guru. Sie verkauft die Idee, dass jeder seine eigene Wahrheit finden und dadurch glücklich werden kann. Ihre Wahrheit beinhaltet, dass wir Göttlichkeit besitzen und sie ihre Energie aus dem Universum bezieht.
In ihrer speziellen Sache trug sie ein Kleid mit großen Punkten. Über diese Punkte strömt angeblich Energie in ihren Körper und gibt ihr Kraft zum Leben. Dann hat sie ein paar Punkte von ihrem Kleid genommen und auf das Kleid von Oprah Winfrey gelegt, der Moderatorin. Sie sagte zu Oprah: „Schließe die Augen, und die Energie wird in dich fließen.“ Oprah hat es getan und fühlte sich irgendwie gut dabei. Sie sagte: „Wow, das ist wunderschön.“
Dann sagte Shirley MacLaine: „Jetzt hast du deine Wahrheit entdeckt.“ Oprah Winfrey antwortete: „Ich bin so glücklich, dass jeder von uns seine Wahrheit entdecken kann.“
Eine Woche später erzählte mir ein Freund, der in Seattle wohnt, dass Oprah wieder eine Talkshow hatte. Diesmal war ihr Gast ein Mann namens Michael Aquino. Er ist der Pfarrer einer Satanskirche in San Francisco. Oprah interviewte ihn.
Aquino stand damals unter Verdacht, dass in seinem Kult Teenager geopfert und getötet werden. Oprah fragte ihn, ob das wirklich so sei. Michael Aquino verneinte das. Er sagte, sie seien nur eine Gruppe von Hexen und Satansanbetern, die sich treffen.
Aber Oprah ließ nicht locker und fragte mehrmals nach. Schließlich sagte Michael Aquino: „Wenn wir das täten, was würdest du dazu sagen? Wir haben Religionsfreiheit in diesem Land. Jeder darf glauben, was er will. Wenn wir unsere Überzeugungen hätten, hätte niemand das Recht, uns aufzuhalten.“
Daraufhin reagierte Oprah Winfrey heftig. Sie sagte: „So etwas darf niemand sagen. Du sollst in der Hölle verbrennen. Niemand darf leben, der so etwas sagt wie du.“
Interessant ist, dass sie in der Vorwoche noch behauptet hatte, jeder könne seine Wahrheit entdecken.
Seht ihr, das ist irreal. Das sind schöne Phrasen, die man an der Uni hört, aber niemand praktiziert sie im Alltag wirklich.
Eines möchte ich euch ans Herz legen: Die Wahrheit muss mit der Realität übereinstimmen.
Was wir heute oft als Wahrheit verkaufen, hat mit der Realität nichts mehr zu tun. Es ist eben nicht egal, ob ich im Gefängnis sitze oder frei bin. Man kann sagen: „Ja, jeder hat seine Philosophie. Der eine ist halt drinnen, der andere draußen. Ist doch alles dasselbe, oder?“ Nein, das ist es nicht.
Es ist auch nicht egal, ob ich drogenabhängig bin oder frei von Drogen. Der Unterschied ist groß. Man kann nicht sagen: „Der hat halt seine Wahrheit im Heroin entdeckt, und der andere in seiner eigenen Welt.“
Es gibt einen Unterschied. Alles als gleich zu betrachten, ist völlig irreal und entspricht nicht der Realität.
Die Problematik von Moral und Wahrheit
Ein weiteres Argument, das ich oft höre, wenn es um Wahrheit geht, lautet: „Ja, jeder kann seine Wahrheit haben, solange er dem anderen nichts Böses tut und richtig handelt.“ Das klingt zunächst gut, hat aber ein großes Problem.
Ihr seht schon, Entschuldigung, aber ihr müsst ein bisschen mitdenken. Es wird gleich ein bisschen leichter. Warum ist das ein Problem, wenn ich sage: „Jeder kann glauben, was er will, solange er nichts Böses tut“? Die Frage ist jetzt: Wer bestimmt, was gut und böse ist, was richtig und falsch ist? Bestimmen das die Atheisten, die Christen oder die Muslime? Wer bestimmt das jetzt?
Was ich jetzt sage, ist ganz wichtig für persönliche Gespräche. Es ist eine Frage, die ich relativ oft bekomme. Manchmal unterrichte ich an Universitäten. Dort gibt es Treffen von Studenten, bei denen sie über philosophische oder theologische Themen sprechen. Und da kommt eine Frage relativ regelmäßig: Ein Student sagt, es kann doch keinen Gott geben bei all dem Bösen, was in dieser Welt geschieht.
Das ist eine berechtigte Frage, aber ich möchte euch jetzt zeigen, dass man diese Frage eigentlich nicht stellen kann. Ich frage dann den Studenten: Wenn du sagst, es kann keinen Gott geben bei all dem Bösen, was geschieht, dann frage ich: Wenn du behauptest, dass es das Böse gibt, nimmst du dann nicht auch an, dass es so etwas wie das Gute gibt? Dann sagen sie immer: Ja, selbstverständlich gibt es das Gute.
Dann sage ich: Wenn du annimmst, dass es das Gute und das Böse gibt, dann nimmst du auch an, dass es ein moralisches Gesetz gibt, einen Maßstab, der unterscheidet, was gut und was böse ist. Dann sagen sie meistens: Ja, das glaube ich.
Dann sage ich: Wenn du aber glaubst, dass es einen Maßstab gibt, der zwischen Gut und Böse unterscheidet, dann nimmst du auch an, dass irgendjemand diesen Maßstab gegeben hat. Und dieser Jemand kann nur Gott sein.
Das heißt, wenn es keinen moralischen Gesetzgeber gibt, keinen Gott, der ein Gesetz gegeben hat, dann gibt es auch kein moralisches Gesetz. Wenn es kein moralisches Gesetz gibt, dann gibt es auch kein Gut und kein Böse.
Darum kannst du nie sagen: „Ich glaube nicht an Gott bei all dem Bösen in dieser Welt.“ Denn sobald du annimmst, dass es das Böse gibt, glaubst du, dass es Gott gibt.
Sieh dir das an: Das ist eine philosophische Sache, aber sie ist manchmal wichtig in Debatten, damit Menschen erkennen, dass beides nicht gleichzeitig wahr sein kann.
Andere sagen: „Ja, ich tue das, was richtig ist.“ Und wenn ich frage, wie sie zwischen Gut und Böse, richtig und falsch unterscheiden, dann sagen sie: „Mit meinem Gefühl. Mein Gefühl sagt mir, was richtig und falsch ist.“
Dann frage ich: Wessen Gefühl? Das von Adolf Hitler oder das von Mutter Teresa? Seht ihr, Freunde, wir können niemals das Gefühl nehmen, um zu entscheiden, was richtig und falsch ist. Da muss ich wirklich immer wieder ermutigen, nachzudenken.
Ich weiß nicht, wer von euch das Buch gelesen hat. Es ist das Buch eines führenden Atheisten, eines Vertreters der neuen Atheisten. An ihren Argumenten ist nichts Neues, was neu ist, ist ihre Aggressivität.
Der Leitende von ihnen ist Richard Dawkins. Er hat ein Buch geschrieben mit dem Titel „The God Delusion“, auf Deutsch „Der Gotteswahn“. Es wurde millionenfach verkauft, ich habe es auch gelesen.
In einem seiner Bücher schreibt er: „There is no such thing as good and bad, we are all dancing to our DNA.“ Das heißt: Die Idee von Gut und Böse existiert nicht, wir tanzen alle nur nach unserer DNA.
Das kannst du jetzt an der Universität lehren. Ich bin mir nicht sicher, ob Richard Dawkins Kinder hat, aber nehmen wir an, er hat eine Tochter. Seine hübsche siebzehnjährige Tochter geht durch die Stadt und wird von einem Mann, der auf Lust aus ist, vergewaltigt. Dabei wird unter Umständen ihr ganzes weiteres Leben zerstört.
Wir haben gerade vor ein paar Jahren ein hübsches siebzehnjähriges Mädchen aus einer Gletscherspalte gerettet. Sie war erfroren. Sie hatte sich freiwillig hineingesetzt, wurde vergewaltigt und fand keinen Sinn mehr im Leben.
Nehmen wir an, seine Tochter wird vergewaltigt. Am nächsten Tag kommt dieser Mann zu ihm an die Haustür, klingelt und sagt: „Herr Dawkins, ich habe gestern Abend nur nach meiner DNA getanzt.“
Ich bin mir nicht sicher, ob er das dann immer noch so witzig finden würde. So eine Aussage entspricht nicht der Realität unseres Lebens.
Darum: Es gibt Richtig und Falsch, es gibt Wahrheit und Lüge. Es ist nicht alles dasselbe.
Unterschiedliche Religionen und die Einzigartigkeit des christlichen Glaubens
Noch etwas
Ein anderes Argument, das ich oft höre, lautet: Ja, aber letztlich glauben wir doch alle an denselben Gott. Ob Moslems, Buddhisten, Hinduisten oder Christen – äußerlich mag es Unterschiede geben, aber im Kern glauben wir doch an denselben Gott, oder?
Diese Frage kann von gutem Herzen kommen. Ich nehme solche Fragen unbedingt ernst. Aber ich muss auch sagen: Das Gegenteil ist der Fall. Oberflächlich mögen sich manche Religionen ähneln, doch der Inhalt ist völlig unterschiedlich.
Ich war letztes Jahr in Jerusalem, mitten auf dem Tempelberg. Dort steht oben die Al-Aqsa-Moschee. Auf der Moschee steht, dass Allah einer ist und keinen Sohn hat. Ich kann das nicht lesen, aber mir wurde erklärt, was es bedeutet. In der Bibel hingegen, und das kann ich selbst lesen, steht in Johannes 3,16: „So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigen Sohn gab, damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren gehen, sondern das ewige Leben haben.“
Über Allah wird gesagt: Er ist einer und hat keinen Sohn. Über den Gott, der uns in Christus erschienen ist, wird gesagt: Gott hat die Welt so geliebt, dass er seinen Sohn gab. Ist das jetzt derselbe Gott?
Angenommen, zwei Menschen treffen sich in Deutschland, hier in Hückeswagen. Sie kommen ins Gespräch und stellen fest, dass sie beide in Österreich waren und beide einen Hans-Peter kennen. Dann sagen die einen: „Ja, der Hans-Peter, den ich kenne, wohnt in so einem Bergkaff, ist Bergführer und hat drei Kinder.“ Der andere sagt: „Mein Hans-Peter wohnt in Wien, ist alleinstehend und 21 Jahre alt.“ Dann sagen sie: „Weißt du was? Es ist wahrscheinlich trotzdem derselbe.“ Das würde niemand sagen.
Aber Freunde, genau das wird heute im Namen der Religion gemacht. Allah und Gott, der sich in Christus offenbart, sind nicht derselbe. Die Inhalte sind so unterschiedlich. Oberflächlich mag vieles ähnlich sein, vom Inhalt her sind sie jedoch völlig gegensätzlich – zum großen Teil, nicht in allen Teilen.
Im Namen der Vernunft möchte ich alle Menschen ermutigen, nach der Wahrheit zu streben. Wahrheit ist immer exklusiv. Darum stehen in der Bibel Verse, die für manche anstößig sind. Zum Beispiel sagt Jesus im Johannesevangelium: „Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater außer durch mich.“
Wir lesen in der Apostelgeschichte: „Es ist in keinem anderen das Heil als nur in Jesus Christus.“ Im 1. Timotheusbrief 2,5 steht: „Es ist ein Gott und ein Mittler zwischen Gott und Menschen, nämlich Jesus Christus.“
Viele Menschen stoßen sich daran, und ich kann das verstehen. Das klingt im ersten Moment sehr einschränkend. Aber wisst ihr was? Ein Mann, von dem ich viel gelernt habe, Ravi Zacharias, ein Inder, wurde als Teenager fast am Totenbett Christ. Er sagte: „Wenn Gott uns tausend Wege gegeben hätte, um errettet zu werden, dann würden wir um den tausendsten und ersten Weg fragen. Denn das Problem ist nicht die Begrenzung der Wege, sondern die Härte unseres Herzens.“
Maria von Ebner-Eschenbach sagte: „Wir suchen die Wahrheit, aber finden wollen wir sie nur dort, wo es uns beliebt.“ Seht ihr, das Problem ist nicht, dass es nur einen Weg gibt. Das Problem ist, dass wir es auf unsere Art wollen. Aber die Wahrheit ist immer exklusiv.
Und wisst ihr, was auch witzig ist? Manchmal bekommen Christen den Vorwurf, sie seien zu engstirnig. Es gibt auch kleinkarierte Christen, das ist kein Thema. Aber wenn Leute sagen, Christen seien zu eng, dann sage ich oft: Die meisten Menschen sind furchtbar engstirnig.
Ihr müsst mal meiner Frau zuschauen, wenn sie Kleider kauft. Da hängen hundert Stück, und ich sage: „Nimm doch das, das ist doch gut.“ Sie antwortet: „Ist das schön? Ja, nimm das.“ Nein, es muss genau passen, alles muss genau stimmen – unheimlich engstirnig.
Oder wenn ich zum Zahnarzt gehe, sage ich nicht: „Reiß doch irgendeinen Zahn raus, ich bin ein toleranter Mensch.“ Nein, nur der richtige darf es sein. Manchmal, wenn man Leuten beim Essen zuschaut, was sie weglassen, ist das auch extrem kleinkariert.
Aber wenn es um Gott geht, soll auf einmal alles wahr sein und alles passen. Freunde, da müssen wir schon die Realität des Lebens einbeziehen.
Die Wahrheit Jesu Christi als Grundlage des Glaubens
Und seht ihr, der Grund, warum ich an Jesus Christus glaube, ist nicht, weil es mir dadurch besser geht – obwohl es mir besser geht. Wisst ihr, warum ich an Jesus glaube? Weil er die Wahrheit ist.
Ich glaube nicht an Jesus, nur weil es mir besser geht. Das könntest du auch mit Marihuana erreichen; das hilft dir auch ein bisschen, damit du dich besser fühlst. Ich glaube an Jesus Christus, weil er der Weg, die Wahrheit und das Leben ist.
Ab und zu bekomme ich die Frage, gerade von Leuten, die relativ erfolgreich sind und denen es gut geht. Kürzlich wurde ich wieder einmal gefragt: „Warum soll ich Christ werden? Warum soll ich Jesus in meinem Leben annehmen?“ Wisst ihr, was hinter dieser Frage steckt? Die Frage ist: Wie könnte Jesus mein Leben noch verbessern?
Ich antworte diesen Menschen: Der Grund, warum du an Jesus glauben sollst, ist nicht, weil du dich dann besser fühlst, sondern weil er die Wahrheit ist.
Ich bin als 15-Jähriger zum Glauben an Jesus gekommen. Damals besuchte ich unsere evangelische Kirche, eine konservative evangelische Landeskirche. Wir hatten einen Jugendwart, der uns von Jesus erzählte. Ich bin zwei Jahre lang jeden Samstag zu diesem Jugendkreis gegangen – vor allem, weil die Mädchen hübsch waren und ich mich damals schon für sie interessierte. Aber er hat immer von Jesus erzählt. Nach zwei Jahren Zuhören kam ich zum Schluss: Was er sagt, das stimmt.
Und wisst ihr, was auch interessant war? Wenn ich zurückschaue auf den Moment, als ich Jesus Christus in mein Leben aufnahm, bin ich keinem Fremden begegnet. Ich wusste: Das ist schon immer mein Gott gewesen. Es ist interessant, dass Menschen, die Jesus finden, merken: „Ich komme nach Hause, da ist nichts Fremdes an ihm. Wir wissen, das ist mein Herr.“
Darum habe ich am Anfang gesagt: Wenn ein Mensch an dem Punkt ist, an dem er sagt, diese Welt kann nicht genug sein, dann ist es nur noch ein Schritt, um zu Jesus zu finden.
Weißt du, um die Wahrheit zu entdecken, bitte schau nicht auf den Glauben eines Menschen, sondern auf das Objekt seines Glaubens.
Die Bedeutung des Objekts des Glaubens
Was meine ich damit?
Vor einigen Jahren habe ich einmal auf einer Berghütte gepredigt. Im Sommer sind wir oft in den Bergen unterwegs und schlafen häufig in Hütten. Abends habe ich dann auch Unterricht gehalten, so wie jetzt. Es war eine Gruppe von ungefähr fünfzig Personen, und eine der Mitarbeiterinnen der Hütte hat zugehört. Sie war gerade im Sommer in Indien, Nepal und anderen Ländern unterwegs.
Nach dem Vortrag sagte sie zu mir: „Ihr Christen seid so arrogant, ihr glaubt, die Wahrheit zu haben.“ Sie erzählte, dass sie in Indien und Nepal Hindus gesehen habe, die hingebungsvoller seien als ich. Und Buddhisten, die noch stärker glauben als ich.
Ich antwortete ihr: „Weißt du, das glaube ich dir sofort. Dass es Hindus gibt, die mehr glauben als ich, das ziehe ich meinen Hut vor ihrem Glauben. Dass ein Buddhist einen hingegebenen Glauben hat, das glaube ich auch ohne Frage. Es gibt solche Menschen ganz sicher. Ich bin kein Extremglaubensmann, ich habe sehr viele Zweifel.“
Was ich ihr auch sagte, war: „Weißt du, es geht nicht darum, wer mehr glaubt. Es geht darum, wer die Wahrheit glaubt.“
Um ein Beispiel zu geben: Ich bin öfter mal in Schweden und unterrichte dort auch an einer Bibelschule. Im Winter sind die Seen dort extrem zugefroren. Das ist super, denn man kann mit Lastwagen hin und her fahren und spart viele Kilometer. In Österreich sind die Seen manchmal auch zugefroren, aber ich bin dort sehr vorsichtig, weil das Eis meistens nicht dick ist.
In Schweden sagte mein Freund, der Leiter dort: „Komm, geh mit mir über den See. Da muss ich ein bisschen aufpassen.“ Wir sind sogar mit dem Auto darüber gefahren.
Aber weißt du, du kannst am Ufer eines Sees stehen und sagen: „Das Eis auf diesem See ist extrem dünn. Aber ich habe großen Glauben. Ich glaube, dass ich von diesem Ufer ans andere Ufer komme, weil mein Glaube mich über den See tragen wird.“ Du kannst mit deinem großen Glauben und voller Hingabe über einen See gehen, auf dem das Eis nur dünn ist. Trotzdem wirst du mit deinem großen Glauben einbrechen, erfrieren und sterben.
Andererseits kannst du am Ufer stehen, mit zitternden Beinen sagen: „Das schaffe ich nie, ich werde einbrechen und sterben.“ Und dann gehst du mit wenig Glauben auf das Eis. Zu deiner Überraschung kommst du ans andere Ufer.
Warum? Weil dein Glaube so groß war? Nein, weil das Objekt deines Glaubens gehalten hat.
Darum, Freunde, lasst euch nie vom Glauben eines Menschen beeindrucken, so beeindruckend er auch sein mag. Jeder Hindu, der hingebungsvoll glaubt – und in zwei Wochen fahre ich wieder nach Indien zu einer Konferenz mit Pfarrern –, jeden Hindu, der glaubt, werde ich für seinen Glauben schätzen. Aber ich werde ihn fragen: „Was ist dein Objekt? Worauf baust du deinen Glauben?“
Denn genau das ist es, was dich halten wird. Darum prüft immer das Objekt eures Glaubens.
Wenn Leute an den Mondkalender glauben – ich mache das nicht lächerlich, das sollten wir nicht –, dann frage ich sie: „Was glaubst du da eigentlich? Von wem stammen diese Ideen? Darauf baust du dein Leben?“
Ein Hindu, ein Bekannter eines Freundes von mir in Indien, hat einen kleinen Schimpansen. Diesen Schimpansen opfert er jeden Tag, bringt ihm einen Blumenkranz oder was immer. Das ist sein Gott. Tut mir leid, aber mein Glaube an diesen Schimpansen mag groß sein, aber dem vertraue ich meine Seele nicht an. Seht ihr?
Darum sagt Jesus Christus: „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater außer durch mich.“ (Johannes 14,6)
Die Wahrheit als Übereinstimmung mit dem Original
Ein letztes noch, und dann bin ich fertig. Geht es nur drei Minuten? Ihr seid sehr super. Jetzt habe ich kein Wasserglas hier. Wie war das damals? Das versteckt, ja, das versteckt.
Ein letztes noch, wenn es um Wahrheit geht. Zum Beispiel behaupte ich jetzt, dass hier genau ein Viertelliter Wasser ist. Jetzt sagt Jörn, der klüger als ich ist, Hans-Peter: „Völliger Blödsinn, das ist kein Viertelliter Wasser, das sind höchstens fünf Zehntelliter.“ Sagt Jörn: „Nein, es ist ein Viertel.“ Sagt Hans-Peter: „Nein, ein Fünftel.“ Viertel, Fünftel – wer hat Recht? Wer sagt die Wahrheit?
Was müssen wir jetzt tun? Wenn wir es genau nehmen wollen, müssten wir nach Paris fahren. Denn dort ist die europäische Eichstelle für Masse und Gewichte. Dort gibt es das Originalgefäß für einen Viertelliter. Jetzt müssten wir nach Paris fahren und das Wasser in das Originalviertellitergefäß einfüllen. Wenn der Inhalt genau mit dem Originalgefäß übereinstimmt, habe ich die Wahrheit gesagt. Wenn nicht, hat Jörn die Wahrheit gesagt.
Denn wisst ihr, was Wahrheit ist? Immer das, was dem Original entspricht.
Warum ist Jesus die Wahrheit? Weil Jesus gesagt hat: „Ich und der Vater sind eins. Wer mich sieht, der sieht genau den Vater.“ Denn ich entspreche genau dem Original. Darum bin ich die Wahrheit.
Warum sagt Jesus: „Du sollst nicht lügen“? Weil Jesus nie lügt. Warum sagt Jesus: „Du sollst treu sein“? Weil Jesus immer treu ist. Warum sagt Jesus: „Du sollst nicht morden“? Weil Gott Leben ist. Er ist die Wahrheit.
Und seht ihr, ihr könnt jeden anderen Religionsstifter nehmen und ihn mit dem Original vergleichen. Dann findet ihr heraus, wer die Wahrheit ist. Denn die Wahrheit entspricht immer dem Original. Darum glaube ich an Jesus Christus, weil er die Wahrheit ist.
Ich möchte dich ermutigen: Wenn du Jesus noch nicht kennst, schau ihn dir genau an und prüfe ihn. Du kannst ihn prüfen.
Ein großer Vorteil, übrigens nur nebenbei: Ein Moslem in einem muslimischen Land darf den Koran nie hinterfragen. Darauf steht die Todesstrafe. Denn wenn du ihn hinterfragst, findest du sehr bald große Probleme.
Die Bibel ist das am meisten hinterfragte Buch, das es auf der Welt gibt. Kein Buch wurde mehr zerrissen, mehr hinterfragt, mehr kritisiert – und bis heute steht es.
Denn wenn jemand sagt, er ist die Wahrheit, dann darf er nicht bedroht sein, wenn du ihn hinterfragst. Darum sei nie bedroht, wenn Menschen dich hinterfragen und deinen Glauben. Es kann sein, dass du nicht jede Frage beantworten kannst, aber sei nie bedroht.
Denn wenn Jesus die Wahrheit ist, dann muss er jeder Rückfrage standhalten.
Ich bin jetzt schon über dreißig Jahre Christ. Ich habe extrem viel gelesen, weil ich von Natur aus ein Zweifler bin. Glaube ist nicht meine Stärke. Aber ich bin jetzt achtundvierzig Jahre alt, und mein Glaube an Christus ist heute stärker als je zuvor. Weil ich mich damit befasst habe und weil Christus sich immer bestätigt hat.
Darum bin ich gerne Christ und froh, zu ihm zu gehören. Und ich möchte dich einladen, auch zu Jesus zu gehören. Er wartet auf dich.
Und erinnere dich: Es ist ein Nachhausekommen. Er ist kein Fremder, er ist nämlich dein Gott und dein Schöpfer.
Schlussgebet und Dankbarkeit für die Wahrheit
Ich bete noch lieber, Vater. Es ist einfach gut, über die Wahrheit zu reden. Danke, Vater, dass wir – wie wir es in diesem Lied gesungen haben – etwas haben, das bleibt, etwas, das besteht, nämlich die Wahrheit. Sie wird sich nie ändern.
Wir können die Wahrheit unterdrücken, wir können sie weg erklären, wir können sie schmälern, aber wir können sie niemals ändern, denn die Wahrheit bleibt. Sie ist unveränderbar und nicht in etwas zu finden, sondern in jemandem, nämlich in der Person Jesu Christi, der da ist der Weg, die Wahrheit und das Leben.
Ich danke dir, Herr Jesus, dass ich zu dir gehören darf und in dieser Welt leben kann, wie sie wirklich ist, ohne sie beschönigen zu müssen. Dennoch habe ich Hoffnung, weil ich die Wahrheit habe.
Und Vater, ich bete für diese Welt, dass die Menschen die Wahrheit entdecken und erkennen. Ich bete für diesen Abend, Herr, für Menschen, die dich vielleicht noch nicht kennen, dass sie nach der Wahrheit fragen und sich von dir beschenken lassen – mit dem Leben und mit deiner Liebe. Damit unser Leben Sinn hat, damit wir wissen, wozu wir da sind, wohin wir gehen und woher wir kommen.
Jesus, danke, dass du die Antwort bist auf all diese Fragen und dass deine Wahrheit bis heute und in Ewigkeit Bestand hat. Danke, Herr, für deine Liebe zu uns und für deine Geduld. Sei du unser Herr.
Was wir am Herzen haben, können wir nun noch in der Stille vor Gott bringen.