Vater, wir danken dir für das wunderbare Geschenk, das du uns an Weihnachten gesandt hast: Jesus Christus. Wir danken dir, dass wir heute über ihn nachdenken können. Ich bitte dich, Herr, dass du mir beim Predigen hilfst und dass wir alle gut zuhören. In Jesu Namen, Amen.
Ich habe im Gebet gerade gesagt, was Gott uns an Weihnachten geschenkt hat. Wer hat gut aufgepasst? Was hat Gott uns an Weihnachten geschenkt? Seinen Sohn, sehr gut, richtig.
Aber jetzt: Wer kann die nächste Frage beantworten? Du kannst sie schon einblenden, genau. Wer kann die nächste Frage beantworten: Was hat Gott aufgrund von Weihnachten bekommen? Jan Timo?
Ich konnte es nicht hören, kannst du etwas lauter sprechen? Nein? Okay, das war ein guter Versuch, Jan Timo. Wer weiß die Antwort?
Wir lesen eine Stelle, und vielleicht kommen wir darauf. Das ist die Stelle für heute, die wir uns kurz ansehen:
„Als dann aber die richtige Zeit herangekommen war, sandte Gott seinen Sohn. Er wurde von einer Frau geboren und unter das Gesetz gestellt. Er sollte die loskaufen, die unter der Herrschaft des Gesetzes standen, damit wir das Sohnesrecht bekämen. Weil ihr nun Söhne und Töchter seid, gab Gott euch den Geist seines Sohnes ins Herz, der ‚Abba, Vater‘ in uns ruft. Du bist also nicht länger ein Sklave, sondern Sohn, und wenn du Sohn bist, dann hat Gott dich auch zum Erben gemacht.“
(Galater 4,4-7)Wer kann jetzt sagen, was Gott aufgrund von Weihnachten bekommen hat? Leopold, weißt du das? War da ein Fehler drin? Okay, wir schauen über die Fehler hinweg. Wer kann die Antwort jetzt geben? Die Erwachsenen können auch helfen, wenn sie es wissen.
Oder vielleicht hilft dieses Bild: Söhne und Töchter. Genau. Also, Kinder, ihr könnt kurz aufstehen. Wir machen jetzt das, was wir normalerweise im Kindergottesdienst machen, damit wir uns die Botschaft gut einprägen. Also, alle Kinder bitte aufstehen! Wir machen ein bisschen Bewegungen, damit wir uns die Botschaft besser merken.
Ich werde noch ein bisschen mehr zu der Stelle sagen, aber das ist hier die Grundbotschaft dieses Textes. Und wir machen das mit Bewegung: Gott gab uns seinen Sohn, um uns als Söhne und Töchter zu empfangen. Man kann sich das vorstellen wie eine große Umarmung.
Also: Gott gab uns seinen Sohn, um uns als Söhne und Töchter zu empfangen. Noch einmal: Gott gab uns seinen Sohn, um uns als Söhne und Töchter zu empfangen. Das ist die zentrale Botschaft dieser Stelle.
Ihr könnt euch wieder setzen. Sehr gut! Und wenn ihr alles andere vergesst, was ich heute sage, dann bitte erinnert euch an dieses Bild und diese Bewegungen: Gott gab uns seinen Sohn, damit wir zu Söhnen und Töchtern Gottes werden.
Für viele von euch war das Warten auf Weihnachten sehr lang. Vielleicht habt ihr auch immer mal wieder gedacht: Es kommt nicht früh genug, es kommt nicht schnell genug, und ihr wart sehr ungeduldig.
Ich kann mich an mein erstes Weihnachten in England erinnern. Ich bin in Indien aufgewachsen, aber mit zehn Jahren bin ich nach England umgezogen. Dort habe ich zum ersten Mal richtig viele Geschenke bekommen. Eines dieser Geschenke war eine große Kiste, die uns jemand geschenkt hatte. Ich wusste nicht, was darin war, und meine Geschwister natürlich auch nicht. Die Kiste war in Geschenkpapier eingewickelt, und wir bekamen sie schon zwei Wochen vor Weihnachten.
Könnt ihr euch vorstellen, ein großes Geschenk unter dem Baum zu sehen und nicht zu wissen, was darin steckt? Was haben wir gemacht? Wir haben nicht gewartet, sondern jeden Tag ein bisschen vom Geschenkpapier abgemacht. Einfach, um weiterzusehen, was da drin war. Ich bin mir sicher, ihr habt das natürlich nicht gemacht, aber wir damals schon.
Wisst ihr, das Volk zu biblischen Zeiten hat auch sehr lange auf dieses Geschenk gewartet, das Gott geben wollte: seinen Sohn. Viel länger als wir heute oder in diesem Jahr gewartet haben. Gott hatte ihnen versprochen, dass ein Retter kommen würde. Aber viele hundert Jahre kam er nicht.
Über viele Jahre haben Propheten und gelehrte Juden immer weiter geforscht: Wann wird der Retter kommen? Wann wird dieses Geschenk da sein? Und was für ein Retter wird das sein? Das ist ein bisschen so, wie es meine Geschwister und ich mit dem großen Geschenk gemacht haben, das wir unter unserem Weihnachtsbaum hatten.
Aber dann war es endlich so weit. Der richtige Zeitpunkt war gekommen. Und das ist es, was wir eben in dem ersten Vers gelesen haben: Als aber die richtige Zeit herangekommen war, sandte Gott seinen Sohn. Er wurde von einer Frau geboren und unter das Gesetz gestellt.
Nun, er kam nicht als großer König mit einer herrlichen Krone oder blitzenden Gewändern, wie es bei Königen üblich ist. Er erschien nicht in großer Schönheit. Auch hielt er keinen Sicherheitsabstand zwischen sich und uns, wie es manche Prominente tun.
Der Text betont, dass er von einer Frau geboren wurde und unter das Gesetz gestellt war. Das bedeutet, dass er den Reichtum und die Herrlichkeit des Himmels, also seinen Palast im Himmel, aufgab und wie einer von uns wurde. Er wurde geboren wie ein kleines, schwaches Baby.
Er unterwarf sich all den Begrenzungen unserer Natur. Er machte sich mit uns in allem eins. Er wurde geboren wie einer von uns und lebte auch so.
Warum ist der ewige Sohn Gottes wie einer von uns geworden? Unser Text sagt es im Vers 5: Er sollte die loskaufen, die unter der Herrschaft des Gesetzes standen, damit wir das Sohnesrecht bekämen.
Hier werden zwei Bilder verwendet, um uns als Menschen zu beschreiben, wie wir von Natur aus sind. Diese zwei Bilder sind: Auf der linken Seite seht ihr Sklaven, auf der rechten Seite Waisenkinder.
Die Bibel beschreibt uns als Sklaven, weil wir uns von der Sünde in uns immer bestimmen lassen – egal ob alt oder jung, ganz gleich, wer wir sind. Wir sind zu schwach, um gegen böse Gedanken, gegen Begierden und böse Taten anzukämpfen. Oft wollen wir auch gar nicht gegen sie kämpfen. Wir lassen uns gerne von diesen Impulsen treiben.
Wenn wir etwas sehen, das uns gefällt, was machen wir dann oft, Erwachsene wie auch Kinder? Wir streiten darum. Wir schreien. In manchen Fällen klauen wir vielleicht sogar. Wir lügen, wir werden eifersüchtig. Zu all diesem schlechten Verhalten können uns unsere Begierden antreiben, und wir folgen ihnen gerne nach, ohne sie zu hinterfragen.
Das ist nur ein Beispiel dafür, wie jeder von uns von Natur aus Sklave ist. Wir werden sozusagen fremdgesteuert, obwohl das, was uns steuert, in uns ist – das ist die Sünde in uns. Sklave zu sein bedeutet auch, dass wir unter Gottes Gericht kommen müssen. Das ist schrecklich, denn Sklaven der Sünde tun Gottes Willen nicht, sondern tun Böses und ehren Gott nicht. Deshalb müssen wir dringend befreit und losgekauft werden, wie unser Text sagt.
Das ist das Bild der Sklaven. Aber die Bibel sagt uns auch, dass wir wie Waisenkinder sind. Das ist das zweite Bild, das wir sehen. Waisenkinder sind Kinder, die ihre Eltern verloren haben.
Ich habe im Laufe der Jahre einige Waisenkinder getroffen, und mir sind folgende Dinge über Waisenkinder aufgefallen: In der Regel fühlen sie sich sehr ungeliebt und unsicher. Sie erhoffen sich nicht viel vom Leben. Sie müssen ständig ums Überleben kämpfen, weil sich niemand um sie kümmert. Und weil die Bindung zu den Eltern fehlt, tun sie sich oft schwer, gesunde Beziehungen zu anderen Menschen aufzubauen. Sie sind also oft allein und einsam.
Dieser Bibeltext setzt voraus, dass wir wie Waisenkinder sind. Vielleicht denkst du jetzt: „Meine Eltern sitzen doch neben mir, inwiefern bin ich wie ein Sklavenkind oder wie ein Waisenkind?“ Die Bibel lehrt uns aber, dass wir in Bezug auf Gott wie Waisenkinder sind. Unsere Sünde hat unsere Beziehung zu Gott zerstört, sagt die Bibel.
So erleben wir es vor allem, je älter wir werden. Ihr könnt später eure Eltern fragen, wie das ist. Aber wir erleben es oft auch als Erwachsene, dass wir uns ungeliebt und unsicher fühlen. Wir fühlen uns oft hoffnungslos. Wir sind ständig in Sorge und haben den Eindruck, dass wir ums Überleben kämpfen müssen. Und wir tun uns auch schwer mit Beziehungen zu anderen Menschen, die oft kaputtgehen.
Das kennen wir, je älter wir werden. Und all das führt darauf zurück, dass wir in Bezug auf Gott wegen unserer Sünden Waisenkinder geworden sind.
Nun aber ist Jesus Christus, Gottes Sohn, gekommen, um uns zu Gottes Söhnen und Töchtern zu machen. Die Bibel sagt uns, dass Gott uns adoptiert: Aus Sklaven werden weise Kinder, Kinder Gottes.
Wie genau geschieht das? Das Kind, das in der Krippe lag, wurde später als Mann an ein Kreuz genagelt und starb dort. Er starb am Kreuz, weil er an unserer Stelle für all das Böse bestraft wurde, das wir getan haben.
Wenn wir an ihn glauben, befreit er uns von der Macht der Sünde und bringt uns zu Gott zurück. So können wir in eine neue Beziehung mit Gott treten – nicht mehr als Sklaven, sondern als Kinder Gottes.
Gott gab seinen Sohn und dadurch hieß er unzählige Söhne und Töchter in seiner Familie willkommen. Damit ist so viel Schönes verbunden.
Bevor ich das kurz aufzähle, müssen wir eine wichtige Frage stellen: Wie werden wir dann zu Kindern, zu Söhnen und Töchtern Gottes? Die Antwort ist, indem wir unser Vertrauen auf Jesus Christus als Sohn Gottes und Retter der Welt setzen.
Wenn du genau wissen willst, was das bedeutet, sprich gerne mit deinem Papa oder deiner Mama oder mit der Person, die dich heute hierhergebracht hat. Du kannst auch gerne mit mir reden, und ich erzähle dir gerne, wie das passiert.
Nun, was sind die schönen Dinge, die mit unserer Adoption, also mit unserer Kindwerdung in Gottes Familie, verbunden sind? Erleben wir viel Schönes?
Erstens haben wir eine neue Beziehung, eine neue Art von Beziehung zu Gott. Von Natur aus – wie ich vorhin gesagt habe – müssen wir Angst vor Gott haben, weil wir immer wieder Fehler machen und Gott dagegen gut und gerecht ist. Er straft das Böse. Es ist wie bei Schülern, die ständig Unfug treiben; sie müssen sich vor dem Lehrer fürchten.
Aber jetzt müssen wir keine Angst mehr vor Gott haben. Denn wenn wir an Jesus Christus glauben, sind wir zu Gottes geliebten Kindern geworden. Das sagt uns nochmals der Text in Vers 6: „Weil ihr nun Söhne und Töchter seid, hat Gott euch den Geist seines Sohnes ins Herz gegeben, der aber ‚Abba, Vater‘ ruft.“
Im Hebräischen oder Aramäischen bedeutet „Abba“ so viel wie „Papa“. Mit anderen Worten: Wir dürfen zu Gott rufen, wie wir zu unserem Papa rufen. Kinder rufen zu ihrem Papa, wenn sie Hilfe brauchen, wenn sie etwas von ihm wollen oder einfach nur seine Aufmerksamkeit suchen. Genau so dürfen wir zu Gott kommen und ihn anrufen.
Das ist die Art von Beziehung, die wir als Christen zu Gott haben dürfen. Denn nicht nur hat Gott uns durch Jesus Christus adoptiert und zu seinen Kindern gemacht, sondern er hat uns auch den Geist von Jesus gegeben. Dadurch ist unsere Beziehung zu Gott dieselbe Art von Beziehung, die Jesus zu Gott hat.
Das heißt: Genauso wie Jesus jederzeit ganz frei zum Vater gehen kann, dürfen auch wir jederzeit ganz frei zum Vater im Himmel kommen. Von ihm dürfen wir Liebe, Annahme, Hilfe und Schutz erwarten. Wir müssen nie fürchten, dass Gott uns irgendwann abweist. Denn Gott kann und will uns genauso wenig abweisen, wie er Jesus abweisen würde.
Wir müssen uns nie wieder ungeliebt, unsicher oder hoffnungslos fühlen. Stattdessen können wir alle Nöte, Sorgen und Lasten vor Gott bringen, weil wir wissen, dass er sich um uns sorgt.
Dann zweitens: Wir sind wirklich frei. In Jesus sind wir keine Sklaven mehr, sondern „Söhne und Töchter“. Das sagt Vers 7: Du bist also nicht länger ein Sklave, sondern ein Sohn.
Damals, als wir noch Sklaven waren, waren wir machtlos und unfähig, Gott zu ehren und für ihn zu leben. Nun aber ist es anders geworden. Wir sind Kinder Gottes und tragen sozusagen seinen Namen. Jeder hat einen Nachnamen, und wir tragen den Nachnamen Gottes. Wir haben seinen Geist in uns und seine Macht, die in uns und durch uns wirkt.
Dadurch können wir immer mehr der Sünde und den sündhaften Begierden widerstehen.
In manchen Ländern gibt es Straßenkinder. Ich habe euch vorhin gesagt, dass ich in Indien aufgewachsen bin, wo es sehr viele Straßenkinder gibt. Sie werden oft zu Verbrechen verleitet – nicht immer, aber häufig. Nicht selten stehen böse Menschen hinter ihnen, die diese Kinder mehr oder weniger wie Sklaven behandeln. Sie stiften sie an, Verbrecher zu werden.
Nun stell dir vor: Eines Tages kommt jemand vorbei, nimmt diese bösen Menschen fest, die die Straßenkinder versklaven. Aber noch mehr: Diese Person nimmt die Straßenkinder mit nach Hause, zu seiner großen Familie, und sagt: Ihr werdet nicht mehr auf der Straße wohnen und diesen bösen Menschen dienen. Jetzt seid ihr meine Kinder. Ich versorge euch und schicke euch in die Schule, damit ihr eine gute Zukunft habt.
Was Gott für uns getan hat, ist in viel größerem Maß so. Er gab uns einen neuen Status, ein neues Leben, eine neue Identität. Wir sind befreit, um als Kinder Gottes zu leben, nicht mehr als Sklaven der Sünde.
Und letztendlich macht Gott uns zu Erben, das steht am Ende. Wenn du Sohn oder Tochter bist, dann hat Gott dich auch zum Erben gemacht.
Was ist ein Erbe? Ein Erbe ist normalerweise jemand, meist ein Sohn oder eine Tochter, der den Titel und den gesamten Besitz von jemandem erhält, wenn dieser stirbt. Zum Beispiel: Wenn ein Vater stirbt und sein Sohn oder seine Tochter Erbe ist, bekommt der Sohn oder die Tochter das Haus, das Auto und alles andere, was der Vater besitzt.
Bei Gott ist es jedoch ein bisschen anders. Er wird niemals sterben. Dennoch hat Gott einen Erben: Jesus Christus. Er ist ein Erbe und erhält somit von Gott alles, was der Vater besitzt.
Nun stellt euch vor: Weil wir durch Jesus zu Söhnen und Töchtern Gottes geworden sind, sind wir auch Erben Gottes geworden – wenn wir an Jesus Christus glauben. Eines Tages wird Gott uns zeigen, wie viel er für uns aufbewahrt hat.
Das bedeutet, wir sind reicher als die allerreichste Person dieser Welt. Wir sehen es zwar noch nicht, aber es ist tatsächlich bei Gott für uns aufbewahrt. Uns fehlt deshalb absolut nichts.
Es macht also nichts, ob wir zu Weihnachten viele oder wenige Geschenke bekommen. Wenn wir Jesus haben, besitzen wir so viel, viel mehr als alle Geschenke dieser Welt zusammen.
Lasst uns also gut vor Augen halten, wie schön Weihnachten ist. Es ist nicht nur eine Zeit, in der wir viele Geschenke bekommen und gutes Essen genießen.
Weihnachten ist auch nicht nur eine Zeit, in der wir viele schöne Momente mit Freunden und Familie verbringen. Vielmehr feiern wir an Weihnachten, dass Gott seinen Sohn in die Welt sandte.
Er sandte ihn, damit er viele neue Söhne und Töchter bekommt. Das sollten wir uns gut vor Augen halten. Diese Söhne und Töchter werden vom Bösen befreit. Sie erhalten eine neue Familie, einen neuen liebenden Vater und bessere Geschenke als jedes Geschenk, das es in dieser Welt gibt.
In diesem Sinne möchte ich uns allen ein gesegnetes Weihnachtsfest wünschen.
Außerdem möchte ich mit uns noch kurz beten: Vater, wir danken dir von Herzen für die Botschaft von Weihnachten und für die wunderbare Tatsache, dass du uns deinen Sohn gegeben hast. Wenn wir an ihn glauben, dürfen wir deine Kinder werden.
Ich bete, dass diese Wahrheit für jeden von uns hier Wirklichkeit wird – für die Kinder, für die Erwachsenen, für alle, die sich hier versammeln. In Jesu Namen, Amen.