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17.09.2001Jesaja 44,15

I. Phänomen Gebet (alle beten) oder: Wir wollen etwas verehren

Heute ist der eidgenössische. Dank-, Buss- und Bettag. Im Kanton Zürich gehört der Bettag nebst, Weihnachten, Karfreitag, Ostersonntag und Pfingstsonntag, zu den 5 hohen Feiertagen. Aber wer denkt schon daran? Viele ignorieren diesen Tag und nehmen ihn erst wahr, wenn er sich als Hindernis für den Kinobesuch entpuppt. Beten ist in unseren Breitengraden eher ein Tabu. Man hat das Gebet weitgehend an die entsprechenden Institutionen übergeben: Kirchen, Klöster, Pfarrer, Nonnen, Mönche, alte Menschen usw. Das ist es geradezu auffällig, wenn auch Prominente wie der Sportreporter Matthias Hüppi ganz selbstverständlich sagt: Gott hört meine Gebete.

Eigentlich gibt es kaum Menschen, die noch nie in irgendeiner Form gebetet haben. Einerseits empfinden wir Beten (z.B. ein Tischgebet) als etwas peinliches, das nicht mehr so richtig in unsere moderne Zeit zu passen scheint. Andererseits neigen wir doch dazu Formen des Gebets zu praktizieren. Jedoch losgelöst von Institutionen. Wie Nadine Scholz, 13, Deutschland das zum Ausdruck bringt: Ich glaube an Gott. Ich gehe nie in die Kirche, ich bin nicht gefirmt, ich bete auch keine Tischgebete mit meiner Familie. Aber ich glaube an Gott. Und ich bete Wir werden den „Hang“ zum beten nicht so schnell los. Instinktiv realisieren wir, dass es noch etwas geben muss, das über uns steht, das mächtiger ist als wir.

Jede Kultur, jede Religion kennt Formen des Gebets. Jede Religion hat ihre besonderen Gebetsorte. Und wir kennen sogar eine Automatisierung des Gebets. Z.B. die Gebetsfahnen und die Gebetsmühlen. Zu allen Zeiten beten Menschen aller Völker. Bestimmt hat schon jeder von uns in irgendeiner Form gebetet. Spätestens dann, wenn die eigenen Kräfte und Fähigkeiten nicht mehr ausreichen. Dann kann man es ja mit beten versuchen – vielleicht klappts ja. So finden sich in Krisenzeiten immer wieder Menschen zusammen – man kann es ja mit Beten versuchen. Loise Clark, 24, England sehnt sich sogar danach, zu beten. Ich kann nicht beten.
Gebete kommen mir nicht in den Sinn,
da ist nichts zu machen.
Ich habe kein Gefühl für Ewigkeit.
Falsche Götter haben mir die Seele gestohlen.
Und mir nichts gelassen, ich bin alleine und leer.
Ich habe nur sie, Götter, die mich verschlingen:
Drogen, Alkohol, Fernsehen, Computer -
das Allerheiligste unserer Gesellschaft.
Ich schliesse die Augen und suche nach Frieden,
versuche, den dämonischen Lärm zum Schweigen 
zu bringen, die wilde Hatz meines Verstands.
Lasst uns gemeinsam beten,
wir haben nicht mehr viel Zeit.

In uns liegt ein Drang, mit Gott zu sprechen, egal welchen Glaubens wir sind. Irgendwie möchten wir mit Gott in Kontakt treten, denn wir ahnen im Innersten, dass da eine höhere Macht existiert. So eigenständig wie wir sind, suchen wir uns unseren eigenen Gott. Kate Lockart, 21, England: Ich habe meinen eigenen Glauben, Ich gehe oft in den Tempel des Shoppings, in dem ich meine Kreditkarte opfere und dafür schöne Gegenstände erhalte, die mir den Weg durchs Leben erleichtern. Wenn aber aller Plunder nichts gegen meine innere Spannung ausrichten kann, wende ich mich an den Gott meiner Phantasie.
Jemand, der behauptet, überhaupt keinen Gott anzubeten oder keinem Glauben anzugehören, lügt.
Frag ihn nach seiner Lieblingsfussballmannschaft, und du hast seinen Gott gefunden.

Irgendwie formt sich jeder seinen Gott. So verehren vielen Menschen andere Menschen, sie machen sie zu Idolen, die sie verehren und lassen ihr Leben von Ihnen bestimmten lassen. In der Bibel zeigt Gott das an einem praktischen Beispiel: Mit dem Holz dieser Bäume macht sich der Mensch ein Feuer, er wärmt sich daran oder backt Brot damit - und aus demselben Holz macht er sich ein Götterbild, vor dem er sich zu Boden wirft. (Jesaja 44, 15)Und dann heisst es ganz unverblümt: Wer Götterbilder aus Holz mit sich herumträgt, hat keinen Verstand; er betet zu einem Gott, der nicht helfen kann. (Jesaja 45, 20b)Diese selber konstruierten Götter können weder hören noch helfen, ob sie in unseren Gedanken existieren oder ob wir sie mit Materialien konstruieren.

II. Gott will aber kein Geplapper

Wir beten oft, weil wir etwas für uns wollen. Irgendeinen Vorteil für unser Leben erheischen. Wenn das Gebet nicht in Erfüllung geht sagen wir schnell, dass Gott uns nicht hört. Ihr verzehrt euch nach etwas, was ihr gerne hättet ... aber ihr bekommt trotzdem nicht, was ihr wollt, weil ihr Gott nicht darum bittet. (Jakobus 4, 2)Und wenn ihr ihn bittet, bekommt ihr es nicht, weil ihr nur in der Absicht bittet, eure unersättliche Genusssucht zu befriedigen. (Jakobus 4, 3)

Ganz ehrlich äussert sich Carol Blake, 24, England Ich bete selbstsüchtige Gebete, Gelegenheitsgebete, Einweggebete, materialistische Gebete. Es sieht aus, als fühlten sich immer weniger Menschen durch Gottes Liebe angesprochen. Heute sind wir Nike, Coca-Cola, Sony und ihren Produkten treu, die uns Reichtum, Status und Macht versprechen.
Ich bete darum, das richtige Kleid in meiner Grösse zu finden, im Lotto zu gewinnen oder nicht zu spät zu kommen. > Gott möchte für uns eben nicht als Wunscherfüllungsautomat zur Verfügung stehen. Vielmehr will er mit uns Beziehung pflegen.

Er möchte, dass wir mit ihm darüber sprechen, was uns zu tiefst bewegt. Über das Volk Israel sagte Gott einmal: Ich war bereit, diesen Leuten zu helfen, aber niemand hat mich um Hilfe gebeten.
Ich war für dieses Volk immer zu finden, aber niemand hat mich gesucht.
Obwohl keiner von ihnen meinen Namen rief, sagte ich immerzu:
'Ja, ich höre!' Jesaja 65, 1Gott will von uns angesprochen werden. Ihm liegt nichts an langen rituellen Gebeten. Das sagt Jesus ganz deutlich: Wenn ihr betet, dann leiert nicht Gebetsworte herunter wie die Heiden. Sie meinen, sie könnten bei Gott etwas erreichen, wenn sie viele Worte machen. (Matthäus 6, 7)

Gott will mit uns ins Gespräch kommen. Er möchte, dass wir ihm vertrauen und wir uns ihm anvertrauen. Dann gibt er uns auch wirkliche Antworten. Nicht unbedingt, die die wir erwarten, aber die Antwort, die uns guttut. So sagt Rena Stenzel, 20, Österreich: Manchmal tust Du mir weh,
wenn ich mit Dir spreche.
Du verletzt mich mit Deiner Liebe,
weil Du mich ändern möchtest
und mich befreien willst
von meinem Egoismus. Gott will uns befeien. Wenn er mit uns spricht, kann es wie wir im Sketch gesehen haben plötzlich anders gehen, als wir das erwarten. Plötzlich merken wir, dass sich Gott nicht einfach abspeisen lässt, sondern dass er es mit mir ernst meint. Wir merken, dass seine Liebe nicht einfach eine religiöse Floskel ist, sondern dass sie echt ist. Das wichtigste Gebet

Gott hört uns. Unsere Gebete gehen nicht nur bis zur Zimmerdecke. Aber hier zeigt sich ein grundsätzliches Problem. Nämlich an den, den wir selber gemacht haben. Paulus sagt: Obwohl sie Gott kannten, ehrten sie ihn nicht als Gott und dankten ihm nicht. Ihre Gedanken liefen ins Leere, und in ihren unverständigen Herzen wurde es finster.
Sie gaben sich für besonders gescheit aus und wurden dabei zu Narren. Römer 1, 21-22. An die Stelle des ewigen Gottes in seiner Herrlichkeit setzten sie Bilder von sterblichen Menschen und von Vögeln und vierfüssigen und kriechenden Tieren. Römer 1, 23. Wir haben den wahren Gott verlassen und haben uns ganz anderen Göttern zugewandt. Jesus macht das in einer einfachen Erzählung deutlich: Die Geschichte vom verlorenen Sohn. Genau wie dieser Sohn, haben wir Gott verlassen und leben aus seiner Kraft gegen ihn. Wir haben uns verirrt und merken es leider oft erst dann, wenn wir schon recht tief gefallen sind. Wir können in dieser Lage verharren und wir werden noch tiefer fallen und das Schlimmste ist, dass wir – so sagt es die Bibel – verloren gehen. Dieser Sohn überlegte sich dann doch, ob er nicht lieber zum Vater zurückkehren will, und er tat es. Er anerkannte seine Schuld und kam reuig zu seinem Vater zurück, der ihn wider erwarten mit offenen Armen im Empfang nahm. Dieses Bitte des Sohnes an den Vater zeigt uns das wichtigste Gebet, das ein Mensch je in seinem Leben beten kann. Hier geht es um die Wiederherstellung der Beziehung zum Schöpfer und Gott hört das garantiert. Das haben schon tausend und millionenfach Menschen erlebt.

Von da an kann ich mit dem wahren Gott sprechen und eine persönliche Beziehung pflegen. Das wunderbare dabei ist, dass ich für die Ewigkeit gerettet bin – d.h. ich komme in den Himmel. Petrus sagt den Leuten, die ihn fragen, was sie tun sollten, nachdem sie gehört haben, dass Jesus für Ihre Sünde gestorben ist. Wer sich zum Herrn bekennt und seinen Namen anruft, wird gerettet. Apostelgeschichte 2, 21. Gott anrufen, mit ihm sprechen. Ihn als Gott und Schöpfer anerkennen. Das ist der erste Schritt um zu Gott zu kommen. Nun möchte ich Ihnen zeigen, wie sie das erste Gebet beten können. Anerkennen Wenn Ihr also mit dem Mund bekennt: „Jesus ist der Herr“, und im Herzen glaubt, dass Gott ihn vom Tod auferweckt hat, werdet ihr gerettet. Wer mit dem Herzen glaubt, wird von Gott als gerecht anerkannt; und wer mit dem Mund bekennt, wird im letzten Gericht gerettet. Römer 10, 9-11. Bekennen Wenn wir aber unsere Verfehlungen eingestehen, können wir damit rechnen, dass Gott treu und gerecht ist: Er wird uns dann unsere Verfehlungen vergeben und uns von aller Schuld reinigen, die wir auf uns geladen haben. 1. Johannes 1, 9.

Einladung

Aber allen, die ihn aufnahmen und ihm Glauben schenkten, verlieh er das Recht, Kinder Gottes zu werden.
 Johannes 1, 12Danken Vielleicht ist das alles etwas viel aufs mal und sie möchten noch etwas Zeit um sich mit diesen Fragen zu beschäftigen. Eine grosse Hilfe ist das Seminar, das wir im Herbst durchführen. Sie sind ganz herzlich willkommen. Oder sie schliessen sich einer unserer Kleingruppen an, wo sie ihre Fragen einbringen können. Bibel: Begegnungen. Das alles spricht Sie vielleicht an. Vielleicht merkst Du wie stark die Sehnsucht ist innerlich zur Ruhe zu kommen. Endlich mit dem Schöpfer versöhnt zu sein. Aber gleichzeitig kommen viele Fragen und Zweifel hoch. Was werden wohl meine Kollegen und Kolleginnen denken, wenn ich plötzlich fromm werde? Was sagen meine Eltern, Freunde, Lehrer, Chefen usw. Dann kann vielleicht das Gebet von Miriam G. eine Hilfe sein. Sie betet: Allmächtiger Gott
hilf mir, nicht mit dem Strom zu schwimmen,
nur, weil das einfacher ist. Jedenfalls wartet Gott auf Dich. Er wünscht nichts mehr, als dass Du mit Ihm Kontakt aufnimmst. Was er über das Volk Israel sagte, gilt auch heute für Dich: Obwohl keiner von ihnen meinen Namen rief, sagte ich immerzu:
'Ja, ich höre!' Jesaja 65, 1