Gott wird Mensch: Leben und Lehre des Mannes, der Retter und Richter, Weg, Wahrheit und Leben ist. Episode 282
Einführung in das Sämannsgleichnis
Das Wort bringt Frucht
Ein letztes Mal das Sämannsgleichnis. Markus Kapitel 4, Verse 1 bis 7:
Und wieder begann er, am See zu lehren. Es versammelte sich eine sehr große Volksmenge zu ihm, sodass er in ein Boot stieg und auf dem See saß. Die ganze Volksmenge war am Seeufer auf dem Land.
Er lehrte sie vieles in Gleichnissen und sprach zu ihnen in seiner Lehre: „Hört zu! Siehe, der Sämann ging hinaus, um zu säen. Und als er säte, fiel das eine an den Weg, und die Vögel kamen und fraßen es auf.
Anderes fiel auf das Steinige, wo es nicht viel Erde hatte. Es ging sogleich auf, weil es keine tiefe Erde hatte. Als aber die Sonne aufging, wurde es verbrannt, und weil es keine Wurzel hatte, verdorrte es.
Wieder anderes fiel unter die Dornen. Die Dornen sprossen auf und erstickten es, sodass es keine Frucht brachte.
Und anderes fiel in die gute Erde. Es brachte Frucht, indem es aufspross und wuchs, und trug eines dreißig-, eines sechzig- und eines hundertfach.“
Umgang mit dem Wort Gottes: Erkenntnisse aus den letzten Episoden
Die letzten Episoden drehten sich ganz um die Frage, was man im Umgang mit dem Wort Gottes alles falsch machen kann.
Wir wissen jetzt Folgendes: Erstens, wir müssen auf das Wort achten, damit wir es nicht wieder verlieren. Zweitens darf uns das Wort nicht nur emotional berühren. Es muss Wurzeln schlagen in unserem Denken. Im Umgang mit dem Wort braucht es mehr als eine kurzfristige Begeisterung; es braucht Tiefgang.
Drittens muss das Wort Gottes in meinem Leben zentral sein. Ich muss die Dinge, die ihm seinen Platz streitig machen – wie Sorgen, Reichtum und Spasskultur – als das sehen, was sie sind: eine reale Gefahr für das Wort Gottes. Diese Dinge muss ich beschneiden.
Um das noch einmal klar zu sagen: Wenn wir davon reden, dass Sorgen, Reichtum und Spasskultur eine Gefahr für das Wort darstellen, dann meinen wir damit natürlich nur, dass das Wort Gottes nicht das erreichen kann, was es in meinem Leben bewirken will. Darum geht es ja.
Es geht darum, so zu hören, dass am Ende die Art von Leben entsteht, die Jesus sich von mir wünscht. Ein Leben, das passend ist für jemanden, der zum Reich Gottes gehört – ein Jünger-Jesu-Leben.
Geistliches Leben als Hören und Tun des Wortes
Geistliches Leben ist von Anfang an ein Leben, das auf Gottes Wort hört und dann das tut, was es gehört hat. Das beginnt mit der Bekehrung.
Ich höre das Evangelium, verstehe, was Jesus für mich getan hat, begreife, dass es um Buße und Glauben geht, und handle entsprechend dem Willen Gottes. So beginnt geistliches Leben. Und genauso geht es weiter.
Man sollte geistliches Leben nicht verkomplizieren. Wir hören auf das Wort Gottes, und dann geht es darum, richtig mit dem Gehörten umzugehen. Richtig bedeutet immer, dass ich Frucht bringe. Gott steckt sein Wort in mein Leben, und ich mache daraus Frucht.
Ganz praktisch zeigt sich Frucht in Charakterveränderung. Diese Charakterveränderung äußert sich in Form von guten Werken. Menschen im Reich Gottes sind solche, die sich ständig weiterentwickeln, weil sie ein Leben lang nicht aufhören, von ihrem Lehrer zu lernen.
Vielleicht ist diese Schüler-Lehrer-Beziehung zum Herrn Jesus sogar der deutlichste Hinweis darauf, dass ich überhaupt bekehrt bin. Einfach deshalb, weil Bekehrung immer weg von meinem alten Leben und hin zu einem neuen Leben führt.
Dieses neue Leben gewinnt in der Praxis jeden Tag ein wenig mehr Gestalt, indem ich mit dem Wort Gottes so umgehe, wie es mein Herr Jesus sich wünscht.
Die Auslegung des Sämannsgleichnisses durch Jesus
Aber hören wir, wie Jesus selbst den letzten Teil des Gleichnisses vom Sämann auslegt, in Lukas 8,8 und 15:
„Und anderes fiel in die gute Erde, ging auf und brachte hundertfache Frucht.“
Als er dies sagte, rief er aus: „Wer Ohren hat zu hören, der höre!“
Das in der guten Erde aber sind die, welche in einem redlichen und guten Herzen das Wort bewahren, nachdem sie es gehört haben. Sie bringen Frucht durch Ausharren.
Bedeutung der Aufforderung „Wer Ohren hat zu hören, der höre“
Zuerst ein Wort zur Formulierung „Wer Ohren hat zu hören, der höre“. Diese finden wir auch bei Matthäus. In Matthäus 13,8-9 heißt es: „Anderes aber fiel auf die gute Erde und gab Frucht, das eine hundert-, das andere sechzig-, das andere dreißigfach. Wer Ohren hat, der höre.“
Ähnlich steht es bei Markus. In Markus 4,8-9 lesen wir: „Und anderes fiel in die gute Erde und gab Frucht, indem es aufspross und wuchs, und es trug eines dreißig-, eines sechzig- und eines hundertfach. Und er sprach: Wer Ohren hat zu hören, der höre.“
Warum diese starke Betonung? Genau das ist es, womit wir es hier zu tun haben: eine Betonung im Sinn von „Wenn du dieses Gleichnis gehört hast, dann mach dir Mühe, es nicht nur zu hören, sondern auch zu verstehen.“
Der Grund für die starke Hervorhebung liegt darin, dass das, was uns Jesus hier an Ratschlägen mitgibt, richtig wichtig ist. Die Formulierung „Wer Ohren hat zu hören, der höre“ kommt nicht sehr häufig in den Evangelien vor. Doch gerade beim Sämannsgleichnis lässt keiner der Evangelisten sie aus.
Und warum? Weil sie so wichtig ist.
Die drei Schritte im Umgang mit dem Wort Gottes
Aber kommen wir zurück: Wie sollen wir mit dem Wort umgehen?
In Lukas 8,15 heißt es: „Das in der guten Erde aber sind die, welche in einem redlichen und guten Herzen das Wort, nachdem sie es gehört haben, bewahren und Frucht bringen mit Ausharren.“ Hier werden drei Dinge genannt: hören, bewahren und Frucht bringen.
Vergleicht man Lukas mit Matthäus, so steht in Matthäus 13,23: „Bei dem aber, der auf die gute Erde gesät ist, dieser ist es, der das Wort hört und versteht, der wirklich Frucht bringt, und der eine trägt hundert, der andere sechzig, der andere dreißigfach.“ Auch hier werden drei Dinge genannt: hören, verstehen und Frucht bringen.
Bei Markus finden wir ebenfalls drei Aspekte. Ich lese es euch jetzt nicht vor, aber es geht um hören, aufnehmen und Frucht bringen.
Es geht also immer ums Hören und ums Fruchtbringen. Dazwischen liegt das Aufnehmen, Bewahren und Verstehen. Wenn man so will: Ich höre das Wort Gottes, dann sorge ich dafür, dass ich es nicht vergesse und dass ich es verstehe, weil ich mein Leben danach ausrichten will.
Darum geht es dem Herrn Jesus hier. Das ist ihm so wichtig. Und das ist auch das Geheimnis eines gesunden geistlichen Lebens, das gelingt.
Ich beschäftige mich regelmäßig mit dem Wort Gottes: Ich höre zu, denke darüber nach, bewahre es, verstehe es und wende das Gehörte an. Wenn ich das tue, werde ich Frucht bringen – dreißigfach, sechzigfach, hundertfach. Mein Leben wird sich verändern, Stück für Stück.
Die innere Haltung als Voraussetzung für geistliches Wachstum
Einzige Voraussetzung, wenn man so will: Wir brauchen ein gutes und redliches Herz. Die Motivation muss stimmen.
Ich mache das alles nicht, um meinen Perfektionismus zu befriedigen, ein gutes Vorbild für die Kinder zu sein, in der Gemeinde nicht anzuecken oder weil ein guter Christ das halt so macht. Ich tue es, weil ich so sein will, weil ich das Gute liebe und weil Jesus mein Herr ist.
Es ist wichtig, dass wir das verstehen: Dem Herrn Jesus geht es nicht darum, dass wir uns nur äußerlich einen christlichen Lebensstil aneignen. Zuerst kommt das Innere, zuerst stimmen wir unser Herz auf Gott ein.
Und wahrscheinlich müssten wir es nach Pfingsten genauer formulieren: Erst lassen wir uns von Gott ein neues Herz schenken, und dann setzen wir Schritt für Schritt Gottes Wort in Frucht um.
Abschluss und Segenswunsch
Was könntest du jetzt tun? Du könntest dich fragen, aus welcher Motivation heraus du dich mit dem Wort Gottes beschäftigst.
Ist das alles für heute? Falls du die Frogwords-App noch nicht hast, besorge sie dir doch.
Der Herr segne dich, erfahre seine Gnade und lebe in seinem Frieden. Amen.
