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Why not?! Glaubensfragen

Why not?! Glaubensfragen, Teil 3/10
06.02.2024
SERIE - Teil 3 / 10Why not?! Glaubensfragen

Weinert Apologetik für junge und jung gebliebene Christen
Theologie, die dich im Glauben wachsen lässt
Nachfolgepraktisch – dein geistlicher Impuls für den Tag

Einführung in das Thema und persönliche Erfahrung

Mein Name ist Bärbel Fischer, und heute wollen wir lernen, wie man zum Thema „Welche Arten von Wahrheit gibt es?“ argumentieren kann.

Für mich ist die Nachtwache beim Sommerzeltlager jedes Jahr wieder ein Highlight. Ich erinnere mich noch genau daran, wie stolz ich vor zwei Jahren war, endlich Mitarbeiterin zu sein.

Manchmal denke ich mir: Ach, ich könnte darauf verzichten. Aber was soll's? Irgendjemand muss ja aufpassen, dass die Kleinen nicht schlafwandelnd im Wald verschwinden. Ich freue mich einfach nur darauf, später in meinen Schlafsack zu kriechen.

Du warst vorhin bei der Mitarbeiterbesprechung so still.
Ja, ich war mit den Gedanken nicht ganz dabei.
Hat man das gemerkt?
Ja, ich auf jeden Fall schon.

Gespräch über Glauben und persönliche Zweifel

Hm. Was bedeutet eigentlich „hm“? Nun, manchmal frage ich mich, wie es sein kann, dass Menschen das glauben, was sie glauben.

Möchtest du mehr darüber erzählen? Ja, schau mal, heute Morgen. Meine Mutter sagte etwas, als ich mich fürs Zeltlager fertig machte und gerade dabei war, mein Saxophon neben meinen Rucksack zu stellen. Sie meinte so etwas wie: „Ich freue mich für dich, dass du für dich deinen Gott gefunden hast. Es ist so gut, dass du da etwas hast, das dir Freude macht.“

Das macht dich bis jetzt so betroffen? Ja, weil meine Mutter das gesagt hat. Weißt du, sie ist Rechtsanwältin, sie ist wirklich schlau und gut in ihrem Job. Und dann sagt sie so etwas.

Aber was genau hat sie denn Schlimmes gesagt? Sie freut sich doch nur darüber, dass du Jesus gefunden hast.

Ja, so klingt es, aber dahinter steckt bei ihr der Gedanke, dass die Sache mit dem Glauben nicht objektiv wahr ist, sondern nur eine Frage des Geschmacks, der persönlichen Vorliebe. Du hast Gott gefunden, und ich habe Yoga gefunden, und wir lassen uns einfach beide dabei stehen.

Erklärung der Begriffe objektive und subjektive Wahrheit

Aber ich verstehe trotzdem immer noch nicht, warum du deswegen so dargestellt wirst.

Na ja, kennst du den Unterschied zwischen objektiver und subjektiver Wahrheit? Wenn etwas objektiv wahr ist, dann gilt es für jeden Menschen, unabhängig davon, ob er es für wahr hält oder nicht. Es ist einfach die Wahrheit.

Schau mal: Die Glut im Feuer leuchtet orange-gelb. Das heißt, dort herrschen circa tausend Grad. Das ist eine objektive Wahrheit. Ich muss sie nicht glauben, aber sie bleibt wahr – und zwar für jeden.

Ja, das kann ich verstehen. Und dann gibt es die subjektive Wahrheit. Vorhin hast du gesagt, dass du die Nachtwache am Lagerfeuer magst. Du genießt die Stille, den Nachthimmel und die Wärme der Glut. Das ist eine subjektive Wahrheit. Ich mag Nachtwachen nämlich überhaupt nicht.

Na ja, jedenfalls nicht so sehr wie du. Wenn du also sagst, Nachtwachen sind klasse, und ich sage, Nachtwachen sind nicht so mein Ding, dann haben wir beide die Wahrheit gesagt. Denn wir sprechen über etwas, bei dem es keine objektive Wahrheit gibt.

Nachts am Lagerfeuer sitzen und auf kleine Kinder aufpassen: Du findest das toll, und ich bin froh, wenn wir um Mitternacht abgelöst werden.

Also: Objektive Wahrheit ist für jeden Menschen gleich. Subjektive Wahrheit ist eben subjektiv. Jeder hält das für wahr, was er für wahr hält.

Genau, und für meine Mutter ist der Glaube eine Sache der subjektiven Wahrheit. Es geht ihr nur darum, dass ich etwas gefunden habe, das mir Freude macht.

Persönliche Hintergründe und die Bedeutung des Glaubens

Und klar, ich verstehe sie. Sie denkt an meinen Cousin Matteo, der nach der Scheidung seiner Eltern nur noch gekokst und gezockt hat. Natürlich ist sie froh, dass ich jetzt etwas gefunden habe, das mir Freude macht.

Du meinst, dass es beim Glauben nicht um eine subjektive Wahrheit gehen kann? Natürlich nicht. Jesus sagt über sich selbst, dass er der Weg zu Gott, die Wahrheit und das Leben ist (Johannes 14,6). Das war mein Taufspruch.

Wenn Jesus der einzige Weg zu Gott ist und er die Wahrheit ist, dann gehört der Glaube an Jesus in den Bereich der objektiven Wahrheit. Dann ist er eben keine Frage der persönlichen Vorliebe. Du hast deinen Gott und ich habe meinen Yoga, lass uns einfach dabei bleiben – das geht nicht.

Es macht dich betroffen, dass deine Mutter das nicht so sieht. Genau, sie ist wie all die Leute, die sich für super schlau halten und solche Sachen sagen wie: Man kann ja nicht wissen, was wahr ist. Es gibt keine objektiven Wahrheiten, alle Wahrheiten sind subjektiv.

Widersprüche im Umgang mit Wahrheit und persönliche Frustration

Und während sie das sagen, leben sie das genaue Gegenteil. Wenn der Bus mal zehn Minuten Verspätung hat, wird sofort auf die Wahrheit gepocht – in diesem Fall auf den Busfahrplan.

Mein Vater macht sich immer über die Leute lustig, die behaupten, alle Wahrheit sei subjektiv. Denn in dem Moment, in dem sie das sagen, sprechen sie eine in ihren Augen objektive, also für alle Menschen gültige Wahrheit aus.

Dein Papst versteht das, meine Mutter hingegen nicht. Genau das ist es, was mich so frustriert.

Einladung zum Nachdenken über objektive Wahrheit im Glauben

Na, dann lass uns doch einmal darüber nachdenken, warum Christen auf die Idee kommen, dass es eine objektive Wahrheit gibt. Wir sind uns doch einig, dass es objektive Wahrheiten gibt, die für alle Menschen gelten, und gleichzeitig auch subjektive Wahrheiten, bei denen jeder seine eigene Sicht hat.

Vielleicht sollten wir uns überlegen, warum für uns der Glaube an Jesus eine objektive Wahrheit ist.

Ja, gerne. Aber vorher müssen wir die Zeit im Blick behalten. Es ist Zeit für unseren Rundgang. Mal sehen, ob die Kleinen auch wirklich schlafen. Ich höre da hinten auf jeden Fall noch Geflüster.

Na dann, lass uns die Spaßbremse spielen.

Abschluss und Hinweise zum Podcast

Das war es für heute. Wenn dich die Videos zu diesem Podcast interessieren, kannst du auf YouTube nach "Why Not Glaubensfragen" suchen.

Wenn du das Why Not Projekt unterstützen möchtest und gerne zeichnest, melde dich gerne bei mir unter kontakt@frogwords.de.

Der Herr segne dich, erfahre seine Gnade und lebe in seinem Frieden. Amen.

Vielen Dank an Jürgen Fischer, dass wir seine Ressourcen hier zur Verfügung stellen dürfen!

Seine App "Frogwords" gibt's für Android und iOS.

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