Einen gesegneten Abend!
Ich möchte mich an dieser Stelle bei Ihnen bedanken. Dies ist unsere letzte Zusammenkunft in dieser Bibelwoche. Ich habe mich sehr gefreut, auch über euch Kinder. Ihr wart nicht nur körperlich dabei, sondern habt auch mitgedacht.
Für alle, die gebetet haben, vielen Dank. Sie haben gebetet, und der Herr hat erhört. Jetzt geht es nur noch ums Umsetzen, oder? Das ist jetzt der größere Teil: das Umsetzen in die Praxis.
Beten wir, dass der Herr uns immer wieder erinnert. Er redet, wenn wir die Schrift lesen. Er redet, aber wir sollen nicht vergessen. Lassen Sie uns daran denken: Vergessen wir nicht die Waffenrüstung. Es ist ein geistlicher Kampf, in dem wir stehen.
Vergessen wir nicht den Dolch von Ehud, den kleinen Dolch. Das ist ein Bild für das Wort Gottes – kleine Verse, auswendig gelernte Verse, die uns begleiten.
Vergessen wir nicht, dass wir nicht meinen dürfen: „Jetzt haben wir mal einen Sieg und jetzt können wir uns ausruhen.“ Der Herr schenkt immer wieder innerlichen Frieden, aber wir dürfen nicht Urlaub machen vom Herrn. Das dürfen wir nicht.
Simsons unvernünftige Partnerwahl und ihre Folgen
Wir sind bei Simson, Kapitel 14, angekommen. Dieses Kapitel wollen wir uns nun genauer anschauen.
In Vers 1 heißt es: Er ging hinauf und berichtete es seinem Vater und seiner Mutter. Er sagte: „Ich habe in Timna eine Frau gesehen, von den Töchtern der Philister, und nun nehmt sie mir zur Frau.“ Seine Augen haben etwas gesehen – eine hübsche Philisterin. Jetzt will er also eine Unbeschnittene heiraten.
Das ist eine häufige Situation: Junge Leute, die mit dem Herrn Jesus leben, schauen sich dennoch nach der Welt um. Sie fischen im falschen Teich, wie jemand einmal gesagt hat. Ein Bruder sagte einmal: „Wenn du ein Kind des Teufels heiraten willst, rate mal, wer dein Schwiegervater wird.“ Habt ihr verstanden? Das ist der falsche Teich, die falsche Richtung.
Der Herr weiß genau, was wir brauchen und wen wir brauchen für unser Leben. Gerade bei der Partnerwahl möchte er uns so gerne helfen. Das wäre ein eigenes Thema für sich.
Was hätte Simson alles für den Herrn vollbringen können, wenn er eine Frau gehabt hätte wie Achser, die Frau von Otniel, die ihn positiv motivierte? Er mit seiner übernatürlichen Kraft und gewaltigen Begabung, sie mit ihrem Eifer für den Herrn und ihrer Hingabe – das wäre sehr gefährlich gewesen für die Philister dieser Welt. Aber seine wiedergeborenen Frauen wurden das Geheimnis seines Falles, wie wir heute lesen werden.
In Vers 2 sagen sein Vater und seine Mutter zu ihm: „Ist unter den Töchtern deiner Brüder und unter meinem ganzen Volk keine Frau, dass du hingehst, eine Frau zu nehmen von den Philistern, den Unbeschnittenen?“ Simson antwortet seinem Vater: „Diese nimm mir, denn sie ist recht in meinen Augen.“ Ja, in seinen Augen – schon wieder die Augen des Simson. Wie unvernünftig!
Jemand hat mir gesagt: Du brauchst eine bekehrte, eine bewährte und eine passende Frau. Hier aber war sie unbekehrt, unbewehrt, er kennt sie gar nicht. Ihr einziger Vorzug ist, dass sie hübsch ist. Aber wie lange wird sie hübsch sein? Und sie ist völlig unpassend, hat ganz andere Interessen.
Nur der Herr weiß, wer zu uns passt. Nur er kennt die Zukunft. Doch Simson besteht darauf und sagt: „Sie ist recht in meinen Augen.“
Bei Simson waren es die Frauen, bei Jephtha war es die Ehre, bei Gideon war es das Geld, das Gold. Das sind drei große Versuchungen, in denen oft Männer der Bibel gefallen sind. Diener, die eigentlich Gott dienen wollten, sind gefallen – entweder im Bereich des Geldes, der eigenen Ehre oder der Frauen.
Oft und oft liest man die Bibel, studiert die Geschichte, und immer wieder sind es diese Bereiche. Hiob hatte einen Bund geschlossen mit seinen Augen, dass er nicht in die falsche Richtung blickt und nicht mit falschen Blicken sieht. Pass gut auf deine Augen auf, Simson!
Gottes Zulassen von Simsons Fehlentscheidungen
Vers vier
Sein Vater und seine Mutter wussten jedoch nicht, dass es von dem Herrn war, denn er suchte einen Anlass gegen die Philister. Natürlich hatten die Eltern von Simson Recht: Er sollte keine Philisterin heiraten, denn das war strengstens gegen das Gebot des Herrn.
Aber in welchem Sinn war es dann vom Herrn? Es steht ja hier, dass es von dem Herrn war. Ja, in dem Sinn war es von dem Herrn, dass der Herr es zugelassen hat. Der Herr hat nicht aktiv eingegriffen, sondern er hat ihn laufen lassen. Der Herr wusste, warum.
Hier hat er es zugelassen, aber nicht vorherbestimmt. Oh nein, Gott bestimmt doch nicht unsere Sünden vorher – wie schrecklich wäre dieser Gedanke! Aber er hat es zugelassen. Er hat diesen verkehrten Weg gesehen und war traurig über Simsons falschen Weg, doch er hat es zugelassen. Aus Simsons Fehlern hat er sich dennoch einen Profit geschlagen, einen Gewinn errungen, einen Anlass, um gegen die Philister vorzugehen.
Simson hat einen Weg eingeschlagen, der ihn letztlich zu Fall brachte. Dennoch hat Gott diesen schlechten Weg, den Simson gewählt hat, in seiner Gnade gebraucht. Gott hat es so verwendet. Wir haben einen wunderbaren Gott, über den ich immer wieder staune. Er verwendet unsere Erfolge zu seiner Herrlichkeit, und er tut alles Mögliche – auch unsere falschen Wege – so zu führen, dass er doch noch einen Gewinn daraus zieht.
Hier ist es bei Simson geschehen: Obwohl er falsche Wege ging, hat der Herr ihn gebraucht. In jener Zeit herrschten die Philister über Israel.
Simsons Kampf mit dem Löwen und seine Fehler
Vers 5: Simson ging mit seinem Vater und seiner Mutter nach Timna hinab. Als sie an die Weinberge von Timna kamen, brüllte plötzlich ein junger Löwe ihm entgegen. Der Geist des Herrn geriet über ihn, und er zerriss den Löwen, wie man ein Böcklein zerreißt – ohne etwas in seiner Hand zu halten. Doch er berichtete seinem Vater und seiner Mutter nicht, was er getan hatte.
Später ging Simson hinab und sprach mit der Frau, die ihm gefiel. Nach einiger Zeit kehrte er zurück, um sie zu nehmen. Dabei bog er ab, um das Aas des Löwen zu besichtigen. Dort entdeckte er einen Bienenschwarm im Körper des Löwen, und darin war Honig.
Simson hatte also in der Kraft des Herrn einen Sieg über den Löwen errungen. Das war richtig und geschah durch die Kraft des Geistes Gottes. Der Herr gab ihm diese Kraft, und der Geist des Herrn geriet über ihn. Doch es war ein großer Fehler, dass er dann wieder zum Aas des Löwen ging.
Als Nasiräer durfte er sich ohnehin nicht verunreinigen. Er durfte nichts Unreines berühren und keinen Kadaver anfassen. Trotzdem ging er zu dem Aas des Löwen. Dort waren Bienen, die Honig im Körper des Löwen produziert hatten. Simson nahm die Honigwaben heraus, hielt sie in seinen Handflächen und aß den Honig.
Anschließend ging er zu seinem Vater und seiner Mutter, gab ihnen den Honig, und sie aßen davon. Hätten sie gewusst, woher der Honig stammte, hätten sie ihn wohl schnell wieder ausgespuckt. Simson erzählte ihnen jedoch nicht, dass er den Honig aus dem Körper des Löwen genommen hatte. Damit hatte er sich erneut verunreinigt, was er als Geweihter Gottes nicht hätte tun dürfen.
Das Hochzeitsfest und das Rätsel
Sein Vater ging zu der Frau hinab (Vers 10), und Simson veranstaltete dort ein Festmahl. Denn so pflegten es die jungen Männer zu tun. Als die Gäste ihn sahen, nahmen sie dreißig Brautbegleiter hinzu, die bei ihm sein sollten.
Simson sagte zu ihnen: „Kommt, ich will euch ein Rätsel aufgeben. Wenn ihr es mir in den sieben Tagen des Festmahls löst und kundtut, gebe ich euch dreißig Hemden und dreißig Feierkleider.“
Es war also ein Hochzeitsfest. Oft war es im Orient bei solchen Festen üblich, Spiele zu veranstalten und Rätsel aufzugeben. Hier nutzt Simson die Gelegenheit und kündigt ein Rätsel an.
In Vers 13 sagte er weiter: „Wenn ihr es mir nicht kundtun könnt, gebt ihr mir dreißig Hemden und dreißig Feierkleider.“ Die Gäste antworteten: „Gib ein Rätsel auf, wir wollen hören.“
Simson sagte zu ihnen: „Speise ging aus dem Fresser hervor, und Süßigkeit ging aus dem Starken.“
Simson dachte an den Löwen, der als „Fresser“ bezeichnet wird. Er erinnerte sich an den Honig, den er im Kadaver des Löwen gefunden hatte. Deshalb sagte er: „Speise ging aus dem Fresser hervor, und Süßigkeit ging aus dem Starken.“ Das war ein interessantes Geheimnis.
Die Philister überlegten und rätselten, was dieses Geheimnis bedeuten könnte. Sie machten sich Gedanken darüber, doch hier steckt mehr dahinter, als man auf den ersten Blick vermutet.
Dieser Spruch hat eine doppelte Bedeutung, auch für uns. Hier wird ein unreines Tier – der Löwe – beschrieben, das etwas Reines hervorbringt: Honig. Die Bibel sagt, Honig sei gut und süß. Das steht ganz im Gegensatz zur Natur des Löwen. Er ist ein Fresser, doch er tut das Gegenteil: Er gibt etwas, er bringt Honig, etwas Süßes, hervor.
Die Verwandlung durch die Kraft des Heiligen Geistes
Und was ist das für ein Geheimnis? Dürfen wir das jetzt ein bisschen auf uns anwenden? Wie ist das mit uns Menschen? Von Natur aus – was waren wir von Natur aus? Der eine war gewalttätig, der andere auf Zerstörung aus, der dritte auf Raub oder egoistisch, alles nur für sich. Reizbar, geizig und gierig – so waren wir alle, irgendwie wie dieser Fresser, wie dieser Löwe.
Und dann kommt eine Kraft und macht aus einem Fresser jemanden, von dem etwas Süßes, Liebliches hervorgeht. Welche Kraft, welches Geheimnis steckt dahinter, dass aus einem Fresser jemand wird, von dem etwas Süßes und Liebliches ausgeht? Was ist das für ein Geheimnis, was für eine Macht?
Ich denke an einen Bruder, der einmal erzählt hat, wie er sich bekehrt hat. Er war ein Schlägertyp, ein starker Mann. Er bekehrte sich zu Christus und ließ sich taufen. Der Herr veränderte sein Wesen. Er war früher ein Boxer und Schläger, doch der Herr machte aus ihm einen sanften Mann.
Er erzählte, dass, als er sich taufen ließ, der orthodoxe Priester und seine Kollegen kamen und versuchten, die Taufe zu verhindern. Sie waren so verärgert darüber, dass er sich bekehrt hatte. Die Taufe fand an einem See statt, und dort standen sie drüben, spotteten und störten.
Er selbst stand im Wasser und ließ sich taufen. Er sagte: „Herr Jesus, halte mich, halte mich fest, damit ich nicht rübergehe und einen von ihnen runterhaue.“ Er hätte es gekonnt. Sie hätten keine Chance gegen ihn gehabt. Aber er blieb ganz sanft, ließ sich verspotten, und Liebliches kam aus seinem Mund.
Wie oft ist es in der Geschichte geschehen, dass aus einem Fresser ein lieblicher Mensch wurde, ein Freigiebiger, von dem Süßes aus dem Mund kommt? Was ist das für eine Macht? Das ist die Macht des Heiligen Geistes. Es ist diese übernatürliche Kraft, von der ich heute Morgen gesprochen habe.
Die übernatürliche Macht des Heiligen Geistes macht also wilde, unreine, menschliche Egoisten zu süßen, lieblichen Menschen, die an andere denken und sie nähren. Das ist das übernatürliche Wirken Gottes, genau das, was die Menschen brauchen, genau das, was die Menschen an unserem Wesen sehen müssen.
Ja, das ist das Rätsel: „Speise ging aus von dem Fresser und Süßigkeit ging aus von dem Starken.“ Und sie vermochten ihm das Rätsel nicht kundzutun, heißt es drei Tage lang.
Die Enthüllung des Rätsels und die Folgen
Vers 15
Und es geschah am siebten Tag – manche Bibeln haben hier „am vierten Tag“, was möglicherweise ein Textfehler ist. In der Fußnote steht manchmal „am vierten Tag“. So oder so, ob am vierten oder siebten Tag, da sagte sie zu Simson: „Berede deinen Mann, dass er uns das Rätsel kundtue, sonst verbrennen wir dich und das Haus deines Vaters mit Feuer. Habt ihr uns eingeladen, um uns aus unserem Besitz zu vertreiben? Ist es nicht so?“
Simsons Frau weinte daraufhin an ihm und sagte: „Du hasst mich nur, du liebst mich nicht. Das Rätsel hast du den Söhnen meines Volkes aufgegeben, aber mir hast du es nicht kundgetan.“ Er antwortete ihr: „Meinem Vater und meiner Mutter habe ich es nicht kundgetan, und dir sollte ich es kundtun?“
Diese Philisterin wurde also von den Philistern unter Druck gesetzt. Jetzt stand sie vor der Wahl: Simson oder die Philister. Und sie entschied sich für die Philister. Warum? Weil sie eine Philisterin war und nicht wollte, dass ihr Haus verbrannt wird. Jetzt wollte sie mit List herausfinden, was die Lösung des Rätsels war.
Sie weinte an ihm während der sieben Tage, während des Festmahls. Und es geschah am siebten Tag, dass er es ihr kundtat, weil sie ihn drängte. Sie gab das Rätsel den Söhnen ihres Volkes kund.
Ja, sie weinte. Dieser Simson, der den Löwen geschlagen hatte, dieser Simson, der so widerstandsfähig und stark war, konnte dem Drängen einer Frau nicht widerstehen. Hier wurde ein ganz, ganz schwacher Punkt sichtbar: Vor dem Weinen einer Frau wird er ganz, ganz schwach. Das Bitten und die Tränen dieser schönen Frau ließen ihn alles vergessen.
Gibt es das heute auch? Da vergisst man alle Prinzipien nur wegen irgendwelcher Gefühle zu einem Menschen, der so hübsch ist. Ich kenne einige Beispiele. Das ist eine große Warnung für uns.
Ich denke an eine Schwester, die man Händchen haltend mit einem jungen Mann gesehen hat. Als man sie fragte, sagte sie, sie habe sich verliebt. „Wer ist er? Gläubig?“ „Nicht so ganz, aber er wird sicher bald gläubig werden.“ Wisst ihr, was geschehen ist? Der junge Mann bekehrte sich. Aber man war sich nicht sicher, ob er sich wegen des Mädchens oder wegen etwas anderem bekehrt hatte. Er ließ sich sogar taufen. Doch man war sich immer noch nicht sicher, ob es wegen des Mädchens oder wirklich wegen des Herrn war.
Die Geschichte ging so weiter: Nachdem sie geheiratet hatten, kam er anfangs mit in die Versammlung. Nach ein paar Monaten kam er nicht mehr. Später stellte man fest, dass er gerne trank. Das war ein Elend für die Schwester, ein großes Elend. Und dann schimpfte er noch, dass sie in die Versammlung ging. Es wurde immer schlimmer. Jahre vergingen mit vielen Nöten.
Das Ergebnis war, dass die Schwester auch nicht mehr in die Versammlung ging. Große Nöte folgten. Zwei Kinder wollten gar nichts vom Herrn wissen. Große, große Nöte. Die Schwester kam nicht mehr in die Versammlung.
Aber es war doch alles so schön. Er war so lieb und nett, die Gefühle waren da, und alles sah gut aus. Man dachte, er würde sich ganz sicher bekehren. Ja, wegen ihr hatte er sich bekehrt. Doch es war keine echte Bekehrung.
Es geschah am siebten Tag, da tat Simson ihr das Rätsel kund, weil sie ihn drängte. Sie gab das Rätsel den Söhnen ihres Volkes kund. Sie war durch und durch eine Philisterin geblieben, auch wenn sie einen Juden geheiratet hatte.
Wenn man einen Juden heiratet, wenn man einen gläubigen Mann heiratet, wird man dadurch nicht gläubig. Ein nicht wiedergeborenes Wesen bleibt nicht wiedergeboren, Fleisch bleibt Fleisch.
Jemand hat mal gesagt: Wenn eine Maus in eine Keksdose fällt, bleibt sie eine Maus und wird kein Keks. Ein Kind des Teufels bleibt ein Kind des Teufels.
Ja, man darf das nicht verwechseln: schön aufpolierte Schönheit, wunderbare Gefühle, gesteuert durch Hormone – das sind körperliche Ausschüttungen von Substanzen im Körper, die ein Verliebtheitsgefühl erzeugen. Man meint, das sei geistlich, vom Herrn. Das darf man nicht verwechseln mit einer echten persönlichen Erfahrung des Herrn.
Fleisch bleibt Fleisch – hier liegt die große Not. Diese Philisterin blieb eine Philisterin.
Simsons Zorn und ein kleiner Sieg
Vers 18
Die Männer der Stadt sagten zu ihm am siebten Tag, ehe die Sonne unterging: „Was ist süßer als Honig, was ist stärker als der Löwe?“ Er antwortete ihnen: „Wenn ihr nicht mit meinem Kalb gepflügt hättet, hättet ihr mein Rätsel nicht erraten.“
Es ist nicht besonders freundlich von ihm, dass er seine Frau ein Kalb nennt, doch er war sehr zornig.
Vers 19
Dennoch hat der Herr das verwendet, um den Philistern einen kleinen Schlag zu versetzen – einen kleinen Sieg über sie.
Der Geist des Herrn kam über ihn, und er ging hinab nach Askalon. Dort schlug er dreißig Mann von ihnen und nahm ihre ausgezogenen Gewänder. Diese gab er als Wechselkleider denen, die das Rätsel gelöst hatten.
So errang er einen kleinen Sieg gegen die Philister – dreißig Feinde wurden besiegt.
Gott erteilte Simson nicht nur eine Lektion, sondern nutzte auch seinen Fehltritt, um diesen kleinen Sieg zu ermöglichen. Der Geist des Herrn war weiterhin mit ihm. Es war noch nicht zu spät für Simson, denn der Geist des Herrn war noch da.
Sein Zorn entbrannte, und er ging hinauf in das Haus seines Vaters.
Vers 20
Die Frau Simsons wurde einem seiner Brautbegleiter gegeben, der als Brautführer gedient hatte.
Man dachte wohl: „Na ja, Simson ist weggegangen, dann können wir die Frau einem Philister geben.“
Simsons Brandstiftung und die Eskalation
Kapitel 15, Vers 1
Nach einiger Zeit, in den Tagen der Weizenernte, besuchte Simson seine Frau mit einem Ziegenböcklein. Er dachte bei sich: „Das ist doch meine Frau, die habe ich geheiratet.“ Und er sagte: „Ich will zu meiner Frau ins Gemach gehen, ins Zimmer gehen.“ Doch ihr Vater gestattete ihm nicht, hineinzugehen. Welch eine Ehe ist das? Er durfte nicht einmal seine Frau besuchen.
Der Vater sagte: „Ich habe fest angenommen, dass du sie gewiss nur noch hassen würdest, und so habe ich sie deinem Brautbegleiter gegeben. Ist nicht ihre jüngere Schwester schöner als sie?“ Der arme Vater denkt, wenn der starke Simson vor mir steht, muss ich schnell einen Ausweg suchen. Deshalb bietet er ihm die andere Tochter an, sie solle ihr an ihrer Stelle gehören.
Simson sagt zu ihnen: „Diesmal bin ich schuldlos an den Philistern, wenn ich ihnen Übles tue.“ Hier handelt Simson nicht im Geist des Herrn. Wir lesen nichts davon, dass der Geist über ihn kam. Was tut er?
Vers 4
Simson ging hin und fing dreihundert Füchse – andere Übersetzungen sprechen von Schakalen. Er nahm Fackeln, band sie schwanz an schwanz, tat je eine Fackel in die Mitte zwischen zwei Schwänze und entzündete die Fackeln mit Feuer. Dann ließ er sie los in das stehende Getreide der Philister und steckte alles in Brand. Vom Gabenhaufen bis zum stehenden Getreide, bis zum Weinberg und zum Olivenberg entstand ein Riesenbrand. Alles brannte.
Die Philister fragten: „Wer hat das getan?“ Man sagte: „Simson, der Schwiegersohn des Timniters, weil er ihm seine Frau weggenommen und sie seinem Gefährten gegeben hat.“ Da zogen die Philister hinauf und verbrannten sie und ihren Vater mit Feuer. Diese Philister und seine Tochter wurden hier verbrannt – das ist die Art der Philister.
Nun kommt es heraus: Das ist die Art, wie die Welt vorgeht – Zerstörung und Hass. Simson verliert seine Frau ganz, und der Schwiegervater lebt nicht mehr. Simson sagte zu ihnen: „Wenn ihr es so macht, erst wenn ich mich an euch gerecht habe, erst danach werde ich aufhören.“ Hat er seine Lektion gelernt? Nichts gelernt.
Vers 8
Er schlug sie, Schenkel über Hüfte, ein großer Schlag. Er schlug die Philister. Hier lesen wir nichts vom Heiligen Geist, dass der Heilige Geist über ihm kam. Er ging hinab, Vers 8 in der Mitte, und wohnte in der Felsspalte von Etham. Das war ein Ort der Raubvögel, ein Felsen, der wie ein Raubvogel aussah.
Vers 9
Die Philister zogen herauf und lagerten in Juda und breiteten sich aus in Lechi. Lechi heißt Kinnbacken, das ist ein Ort. Die Männer von Juda sagten: „Warum seid ihr gegen uns heraufgezogen?“ Sie antworteten: „Um Simson zu binden sind wir heraufgezogen, damit wir ihm tun, wie er uns getan hat.“ Da zogen dreitausend Mann von Juda zur Felsspalte von Etham hinab und sagten zu Simson: „Weißt du nicht, dass die Philister über uns herrschen? Und warum hast du uns das getan?“
Jetzt kommen 3000 Israeliten gegen den eigenen Richter. Es ist nicht mehr so, dass der Richter die Israeliten anführt zum Krieg gegen die Feinde, sondern jetzt kommen die Israeliten als Heer gegen Simson, gegen den eigenen Richter.
Hier ist ein Mann, den hat der Herr gebraucht, durch den Geist Gottes, sicher mit vielen Fehlern. Aber immerhin hat der Geist Gottes ihn gebraucht. Und jetzt kommen die Gläubigen und wollen ihn fesseln und dem Feind ausliefern.
„Weißt du nicht, dass die Philister über uns herrschen?“ Merkst du nicht, dass der Feind, das Fleisch, unser König ist? Die Philister stehen ja für das religiöse Fleisch. „Weißt du nicht, dass der Feind unser König ist?“ Lass doch den Feind regieren! Und es stört sie, dass hier einer ist, der sich manchmal vom Heiligen Geist leiten lässt und mit dem Heiligen Geist einen großen Sieg davonträgt.
Simson, du machst uns viel zu viele Probleme. Bisher war alles friedlich, bis du angefangen hast, Zeugnis zu geben. Merkst du nicht, dass die Philister Könige sind über uns? Da darf man doch nicht rebellieren.
Also dreht sich alles um: Man lässt den Feind die Oberhoheit, man lässt sich vom Feind regieren. Denken wir zurück an den Vers, den ich mehrmals zitiert habe, Römer 8,12: „So sind wir nun Schuldner nicht dem Fleisch, um nach dem Fleische zu leben.“ Denn wenn wir nach dem Fleisch leben, so werden wir sterben. Dann gehen wir Richtung Tod, dann begeben wir uns auf eine Bahn Richtung Tod, wenn wir nach dem Fleisch leben.
Wenn wir sagen, das Fleisch soll König sein über uns, dann haben wir den falschen Weg eingeschlagen, der ins Verderben führt. „Wenn ihr aber durch den Geist die Handlungen des Leibes tötet, dann werdet ihr leben“, sagt Paulus in Römer 8,13. Und das wollen diese Israeliten hier nicht. Nein, sie haben die Königsherrschaft des Feindes über sich akzeptiert.
In der Zeit war kein König in Israel, jeder tat, was ihm gut dünkte, jeder tat, wie es ihm gefiel. Keine Prinzipien mehr. Also liefern sie jetzt den Befreier, der sie von den Philistern befreien sollte, an die Philister aus.
Vers 11
Simson sagte zu ihnen: „Wie ihr mir getan habt, habe ich euch getan.“ Sie sagten zu ihm: „Um dich zu binden sind wir hergekommen, damit wir dich in die Hand der Philister ausliefern.“ Simson sagte zu ihnen: „Schwört mir, dass ihr nicht über mich herfallen werdet.“ Sie antworteten: „Nein, wir werden dich nur binden und in ihre Hand ausliefern, aber töten werden wir dich gewiss nicht.“ Sie banden ihn mit zwei neuen Stricken und führten ihn vom Felsen herauf.
Jetzt liefern sie also ihren Befreier aus.
Vers 14
Als er nach Lechi kam, jauchzten ihm die Philister entgegen: „Ah, ein großer Sieg!“ Und als der Herr das sah, dass die Philister sich über Simson freuten, stärkte der Herr Simson noch einmal. Der Geist des Herrn kam über Simson.
Hier steht es: „Der Geist des Herrn geriet über ihn.“ Die Stricke an seinen Armen wurden wie Flachsfäden, die vom Feuer versengt sind, und seine Fesseln schmolzen weg von seinen Händen. Er fand einen frischen Eselskinnbacken, streckte seine Hand aus und nahm ihn. Damit schlug er tausend Mann.
Ein gewaltiger Sieg durch den Herrn, durch den Geist des Herrn, über den Feind. Tausend Feinde wurden in der Kraft des Heiligen Geistes besiegt.
Ja, den Knochen hätte er natürlich nicht nehmen sollen. Er war ein Naziräer und durfte keine Knochen anrühren, das gilt als unrein. Aber Simson, der Herr gebraucht ihn trotzdem. Simson hat viele Fehler gemacht, doch der Herr gebraucht ihn. Mit diesem Eselskinnbacken schlägt er die Philister.
Vers
Mir gefällt dieser Vers. Er wird manchmal ein bisschen falsch übersetzt, was ich sehr schade finde. Im Hebräischen steht dort so: Hören Sie zu! Simson sagte: „Mit dem Eselskinnbacken, einem Esel, zwei Eseln – mit dem Eselskinnbacken erschlug ich tausend Mann.“ Das Wort könnte man auch mit „Haufen“ übersetzen, aber das Wort für „Haufen“ heißt auch „Esel“. Es ist, als ob Simson hier sagt: „Da habe ich einen Eselsknochen, da einen Esel, zwei Esel, drei Esel.“ Er macht sich lustig, aber er siegt in der Kraft des Herrn.
Es geschah, als er ausgeredet hatte, dass er den Kinnbacken aus seiner Hand warf. Man nannte diesen Ort Ramadlechi.
Nun sind sie auch ein bisschen übermütig, aber es war ein Sieg des Herrn, eindeutig. Es war ein Sieg in der Kraft des Geistes des Herrn.
Wir sehen hier bei Simson immer eine Mischung aus Fleisch und Geist, fleischlichen Dingen, aber auch, dass er sich vom Geist gebrauchen lässt.
Vers 18
Er war sehr durstig und rief zum Herrn: „Du hast durch die Hand deines Knechtes diese große Rettung gegeben, und jetzt soll ich sterben vor Durst und in die Hand der Unbeschnittenen fallen.“
Irgendwie wird er jetzt plötzlich wieder ganz schwach, unmütig und zweifelnd. Er beginnt, Gott Vorwürfe zu machen: „Herr, ich sterbe vor Durst.“ Der ganze Glaube verlässt ihn.
Doch Gott, in seiner großen Güte, ist schon wieder da und hilft ihm heraus. Das ist das Leben. Oft machen wir einen Sieg, einen wunderbaren Sieg mit dem Herrn, und dann verlässt uns wieder aller Glaube. Wir reden ganz fleischlich und ungläubig: „Oh Herr, mir geht es so schlecht, am liebsten würde ich sterben.“ Dann schauen wir ganz auf uns selbst und vergessen die Gnade des Herrn. Das ist die Unlogik des Unglaubens.
Aber der Herr, in seiner Güte, läuft uns nach und hilft uns immer wieder.
Vers 19
Gott spaltete die Höhlung bei Lechi, und Wasser kam hervor. Simson trank, sein Geist kehrte zurück, und er lebte wieder auf. Daher gab man der Quelle den Namen „Quelle des Rufenden“. Sie ist bei Lechi bis auf diesen Tag.
Gott ist wieder barmherzig, wie wir ihn kennen. Das ist die Art Gottes, seine Barmherzigkeit. Gott wartet nicht, hält seinen Segen und seine Fülle nicht zurück. Er wartet nicht, bis wir vollkommen sind. Er sagt nicht: „Na, ich bin nur mit dir, wenn du vollkommen bist.“ Das macht Gott nicht.
Er nimmt viele Fehler von uns in Kauf. Das heißt nicht, dass er uns ermutigt zu sündigen, aber er ermutigt uns, Buße zu tun und weiterzukämpfen.
Was macht das kleine Kind? Es fällt auf den Boden. Bleibt es liegen? Nein, es steht wieder auf. Der Papa sagt: „Komm, steh auf, du kannst weiterlaufen.“ Es läuft weiter, fällt wieder hin, und der Papa ist wieder da: „Komm, steh wieder auf. Es ist nicht so schlimm.“ Und es läuft weiter.
So hilft uns Gott auch immer wieder. Er gibt und gibt und gibt. Er richtet die Unvollkommenen innerlich auf. Das ist die Art Gottes.
Es gibt eine übernatürliche Kraft des Geistes Gottes – man kann sie erfahren.
Vers 20
Er richtete Israel in den Tagen der Philister zwanzig Jahre lang. Simson war ein Richter Israels, der viele Fehler machte, aber hin und wieder konnte der Geist ihn doch noch gebrauchen, trotz seiner Fehler.
Simson war alles andere als ein Vorbild. Gott musste ihn immer wieder ermahnen und züchtigen, damit er nicht noch weiter in Sünde fällt. Im nächsten Kapitel werden wir sehen, dass Gott ihn noch tiefer züchtigen muss, damit er nicht verloren geht. Das ist in Kapitel 16.
Einführung in Kapitel 16 und die Schwachstellen des Simson
Aber bevor wir Kapitel sechzehn jetzt lesen, wollen wir hier noch eine kurze Unterbrechung machen. Wir möchten, wenn es recht ist, ein Lied hören und dann auch aufstehen, wenn der Chor aufsteht.
Kapitel sechzehn
Jeder hat seine schwachen Stellen. Jeder Christ hat Bereiche, in denen er leicht anfechtbar ist. Der eine hat vielleicht ein unbeherrschtes Wesen und gerät dadurch immer wieder in Schwierigkeiten. Andere haben umherschweifende Augen, böse Lust, Eigensinn, Hochmut oder eine Flirtelei mit der Welt.
Der Feind wird immer versuchen, uns genau an diesen schwachen Stellen zu Fall zu bringen. Er sucht gezielt diese Schwachpunkte. Deshalb ist es wichtig, dass wir uns dieses Kapitel sehr zu Herzen nehmen.
Bei Simson waren seine Schwachstellen seine Augen. Der Heilige Geist hatte ihn immer wieder gewarnt: Verliebe dich nicht in die Welt, verliebe dich nicht in die Philisterinnen. Das kann man steuern, in wen man sich verliebt, oder? Man kann das steuern.
Die Amerikaner und Engländer haben nicht Recht, wenn sie sagen, man falle in die Liebe. Das stimmt nicht. Im Englischen heißt es „to fall in love“, also „in die Liebe fallen“, und das wird mit „sich verlieben“ übersetzt. Aber man fällt nicht einfach in die Liebe, das stimmt nicht. Man entscheidet sich – es ist eine Entscheidungssache. Man stolpert nicht einfach hinein.
Man kann sich bewusst entscheiden, was man lieben wird und was nicht. Man schließt von vornherein aus: Die Welt darf ich nicht lieben. Das haben wir schon mehrfach betont.
Wundert euch nicht, wenn die Welt euch hasst, heißt es in 1. Johannes 3,13. Johannes sagt vorher: Liebt nicht die Welt. Man soll nicht etwas lieben, was einen hasst. Das ist äußerst gefährlich – sich in jemanden zu verlieben, der einen hasst.
Der Heilige Geist hatte Simson gewarnt. Gott hatte Simson aus den Folgen des Fehlers mit der ersten Philisterin befreit, mit der er sich verheiratet hatte. Aber wie geht die Geschichte hier weiter? Lernt Simson seine Lektionen?
In Kapitel sechzehn wiederholt sich, was wir in Kapitel vierzehn gelesen haben – aber mit einem gravierenden Unterschied: Simson wird diesmal nicht befreit, jedenfalls vorerst nicht. Er hat seine Lektion nicht gelernt, er hat seine Hausaufgaben nicht gemacht.
Lesen wir Vers 1: Simson ging nach Gaza, das ist eine Philisterstadt. Dort sah er schon wieder eine Frau, eine Hure, also eine Unzüchtige, und er ging zu ihr hinein – wiederum eine Falle.
Hier ist Unzucht. Simson fällt in die Sünden, von denen er eigentlich Israel befreien sollte. Diesmal lesen wir nicht, dass der Heilige Geist über ihm kam.
Simsons Flucht und die letzte Falle
Unter den Gazitern sprach es sich herum: Simson ist hierher gekommen. Sie umstellten ihn und lauerten ihm die ganze Nacht am Stadttor auf. Sie verhielten sich die ganze Nacht über still, bis zum Morgenlicht, mit dem Plan: „Dann bringen wir ihn um.“
Simson lag bis zur Hälfte der Nacht. Dann stand er auf, ergriff die Türflügel des Stadttores, die beiden Pfosten und riss sie samt dem Riegel heraus. Er legte sie auf seine Schultern und trug sie auf den Gipfel des Berges, der nach Hebron zuläuft.
Mit seiner übernatürlichen Begabung reisst er also das Stadttor heraus und trägt es auf die Hügel. Seine Begabung ist noch da. Doch wir lesen nicht, dass er diese Kraft in der Führung des Heiligen Geistes gebraucht. Er nutzt seine Begabung nicht unter der Leitung des Heiligen Geistes.
Wir haben schon gesagt: Man kann sehr, sehr begabt sein und seine Begabung gebrauchen, ohne vom Heiligen Geist geführt zu sein. Leider ist das so. Viele begabte Lehrer haben ihre Begabung eingesetzt, um Irrlehren zu verbreiten. Und das gilt nicht nur für Lehrer, sondern auch für andere Begabungen.
Die Tatsache, dass jemand eine Gnadengabe hat, garantiert nicht, dass er jedes Mal, wenn er diese Gabe ausübt, wirklich vom Heiligen Geist geleitet wird. Gnadengabe bedeutet nichts anderes, als dass jemand etwas auf einem gewissen Gebiet gut kann. Doch gut sein heißt noch nicht, dass es vom Heiligen Geist geführt ist.
Der Herr muss uns zur rechten Zeit recht führen. Dann muss alles in der Kraft des Geistes geschehen – nicht in unserer eigenen Kraft und nicht auf eigene Faust, als wären wir selbst Herr.
Noch einmal erlaubt ihm der gnädige Gott, dieser Falle der Philister zu entgehen. Sie können ihn nicht fangen. Gott ist noch einmal da und hilft ihm. Er kommt nicht in die Gefangenschaft der Philister.
Doch anstatt Buße zu tun und dem Herrn für die Befreiung zu danken – dafür, dass der Herr ihm noch einmal Kraft gegeben hat, um zu entkommen –, geht er zum dritten Mal in die Falle. Ab Vers 4 lesen wir davon. Und jetzt ist es das letzte Mal.
Simson hätte wählen können, welches Leben er leben möchte: geleitet vom Geist oder geleitet vom Fleisch.
In der Bibel steht in Galater 6,7: „Gott lässt sich nicht spotten; was der Mensch sät, wird er ernten.“ Wer auf das Fleisch sät, wird vom Fleisch Verderben ernten. Wer auf den Geist sät, wird vom Geist ewiges Leben ernten.
Es hängt von uns ab. Verlassen wir uns auf das Fleisch und gehen den Weg des Fleisches, dann werden wir auch die entsprechenden Konsequenzen des Fleisches ernten.
Wir müssen jeden Tag wählen. Jeden Tag sagt der Herr: Du kannst dich entscheiden – wirst du heute in der Kraft des Geistes oder in der Kraft des Fleisches leben? Heute, in der nächsten Stunde oder in der nächsten Minute.
Es liegt an mir, es liegt an dir, wie eng deine Beziehung zum Herrn ist und welches Leben du führen wirst.
Delilah und das Geheimnis von Simsons Kraft
Lesen wir den Text, Vers 4: „Und es geschah danach, da liebte er eine Frau im Tal Sorek, das ist das Traubental, ihr Name war Delilah.“
Sehr interessant: Der Name Delilah bedeutet „die mit Verlangen Schmachtende“ oder „die, die Verlangen hat“. Schon wieder verliebt in eine Frau, die Verlangen hat.
Die Fürsten der Philister gingen zu ihr hinauf und sagten zu ihr: „Berede ihn und sieh, worin seine große Stärke besteht und wodurch wir ihn überwältigen können, damit wir ihn binden und bezwingen können. Wir geben dir jeder tausend einhundert Schekel Silber.“
Delilah sagte zu Simson: „Tu mir bitte kund, worin deine große Stärke besteht und womit du gebunden werden kannst, damit man dich bezwingen könnte.“ Ja, Delilah liebte auch – aber nicht Simson, sondern das Geld. Tausend einhundert Schekel Silber. Ein Schekel, wenn ich mich recht erinnere, sind elf Gramm. Also mal tausend sind das elf Kilogramm Silber. Das ist Silber, nicht Gold. Beim Gideon war es Gold, hier ist es Silber.
Sie wollen unbedingt das Geheimnis seiner Übernatürlichkeit wissen. Warum ist er so stark? Sie haben etwas von der übernatürlichen Kraft Gottes erlebt und wollen wissen, woher er das hat. Aber nicht, um es nachzuahmen oder selbst zu bekommen, sondern um es zu zerstören, damit sie ihn beherrschen können.
Simson sagte zu ihr: „Würde man mich mit sieben frischen Sehnen binden, die nicht ausgetrocknet sind, dann würde ich schwach werden und wie jeder andere Mensch sein.“ Die Fürsten der Philister brachten sieben frische Sehnen, die nicht ausgetrocknet waren, zu ihr hinauf, und sie band ihn damit.
Doch die Auflauernden saßen bei ihr in der Kammer, versteckt. Sie sagte zu ihm: „Philister über dir, Simson!“ Da zerriss er die Sehnen wie einen Flachsfaden, wenn er Feuer riecht. Seine Kraft wurde nicht erkannt.
Zum Glück blieben die Philister noch im Versteck. Sonst hätte er sie auch noch zusammengeschlagen. Aber sie haben sich versteckt und gesehen, dass das nichts geholfen hat. Das Geheimnis seiner Kraft war noch immer nicht entdeckt.
Vers 10: Delilah sagte zu Simson: „Siehe, du hast mich getäuscht! Du hast Lügen zu mir geredet. Nun tue mir bitte kund, womit du gebunden werden kannst.“
Simson merkt immer noch nicht, dass sie ihn einfach betrügt. Er merkt nicht, dass sie ihn gar nicht liebt. Sie ist eine Philisterin und bleibt eine Philisterin, trotz ihrer Beteuerungen: „Oh, ich habe dich doch so gern!“
Er sagte zu ihr: „Würde man mich ganz fest binden mit neuen Stricken, mit denen keine Arbeit geschehen ist, so würde ich schwach werden und wäre wie jeder andere Mensch.“ Da nahm Delilah neue Stricke und band ihn damit.
Sie sagte zu ihm: „Philister über dir, Simson!“ Doch die Auflauernden saßen in der Kammer. Er riss die Stricke von seinen Armen wie einen Faden.
Delilah sagte zu Simson: „Bisher hast du mich getäuscht und Lügen zu mir geredet. Tu mir kund, womit du gebunden werden kannst.“ Er sagte zu ihr: „Wenn du die sieben Haarflechten meines Kopfes mit den Kettfäden am Webstuhl verweben würdest.“
Das war der nächste Versuch. Vers 14: Sie heftete sie mit dem Pflock und sagte zu ihm: „Philister über dir, Simson!“ Da erwachte er von seinem Schlaf und riss den Weberpflock und die Kettfäden heraus.
Sie sagte zu ihm: „Wie kannst du sagen, ich habe dich lieb und dein Herz ist doch nicht mit mir? Nun hast du mich dreimal getäuscht und mir nicht kundgetan, worin deine große Kraft besteht.“
Sie wirft ihm vor, dass er sie belügt und austrickst. In Wirklichkeit tut sie dasselbe mit ihm. Sie hat ja die Philister schon vorbereitet.
Es geschah, als sie ihn alle Tage mit ihren Worten drängte und ihn plagte, dass sich seine Seele zusammenzog. Das heißt, er wurde innerlich weich und zum Sterben. Es wurde ihm sterbenselend zumute. So machte sie ihn innerlich matt.
Sie drängte ihn immer weiter. Ganz anders war die Frau von Othniel, die ihn auch drängte, aber anders: Sie drängte ihn, ein größeres Erbteil vom Herrn, von ihrem Vater, zu erbitten.
Bei Simson war alles anders. Delilah drängte ihn und drängte ihn.
Welche Frau möchte man sich wünschen? Wir dürfen uns hier fragen: Welchen Mann möchtest du, welche Frau möchtest du? Eine, die dich aktiv macht für den Herrn, oder eine, die dich matt macht in Bezug auf den Herrn?
Es gibt Leute, die haben einen Bremsschuh zu Hause, der sie bremst, sodass sie dem Herrn nicht dienen können.
Heute darf man wählen. Simson hat die falsche Wahl getroffen.
Vers 17: Er tat ihr sein ganzes Herz kund. Jetzt merkt sie, dass er wirklich die Wahrheit gesagt hat.
Er sagte zu ihr: „Kein Schermesser ist auf mein Haupt gekommen, denn ich bin ein Naziräer, also ein Geweihter Gottes, von Mutterleibe an. Wenn ich geschoren würde, würde meine Kraft von mir weichen und ich wäre schwach wie jeder Mensch.“
Wie kann man nur so töricht sein? Dreimal hat sie ihn betrogen, und er weiß, dass sie ihn betrogen hat. Dennoch geht er wieder auf sie ein und sagt ihr jetzt alles.
Verliebte handeln oft sehr töricht. Manchmal tun wir Dinge in unserem Leben, die wir bitter bereuen.
Es gibt einige Dinge in meinem Leben, bei denen ich sage: Mensch, ich hätte das nie tun sollen, nie! Ich kann es nicht ungeschehen machen, ich kann es nicht rückgängig machen.
Oh, wie töricht handelt man oft!
Hier ist der törichte Simson innerlich schwach geworden. Er wird so schwach, weil eine Frau ihn beweint und bedrängt.
Achten wir darauf: Die Tränen einer Frau können einem alle Prinzipien vergessen lassen – sogar die Prinzipien der Bibel. Er lässt alles fahren.
Simsons Gefangennahme und Verlust der Kraft
Vers 18
Als die Philisterin sah, dass Simson ihr sein ganzes Herz offenbart hatte, sandte sie hin und rief die Fürsten der Philister: „Kommt diesmal herauf, denn er hat mir sein ganzes Herz kundgetan. Sie weiß es jetzt, er hat wirklich die Wahrheit gesagt.“
Die Fürsten der Philister kamen zu ihr hinauf. In ihrer Hand brachten sie das Geld mit, das war es, was die Philisterin liebte – das Geld.
Vers 19
Sie ließ Simson auf ihren Knien einschlafen und rief einen Mann. Dieser schor die sieben Haarflechten seines Hauptes ab. Dann begann sie, ihn zu bezwingen, und seine Kraft wich von ihm. Sie rief: „Philister, über dir, Simson!“
Da erwachte Simson aus seinem Schlaf und dachte, er werde davonkommen, wie es jedes Mal zuvor gewesen war. Er wollte sich freischütteln. Doch er wusste nicht, dass der Herr von ihm gewichen war.
So weit kann es kommen. Man merkt oft gar nicht, wie weit man sich vom Herrn entfernt hat und dass der Herr nicht mehr mit einem ist. Man bemerkt nicht, dass der Herr nicht mehr bei einem ist.
Sein Haar war das Symbol seiner Weihe an Gott; er sollte unberührt bleiben. Jetzt aber wurde er berührt, und das Messer kam auf seinen Kopf. Als das äußere Zeichen seiner Unberührtheit verschwunden war, verschwand auch seine Kraft. Gott hatte sich zurückgezogen.
Simson, wenn du so weit gehst, dann sehe ich mich zurück. Für so einen Menschen haben die Philister nur Spott und Hohn übrig – ein ausgelöschter Vulkan. Da liegt er.
Ein Gläubiger, der sich so weit in der Welt eingelassen hat, der erfährt nur Spott und Hohn von der Welt. Manche meinen, man müsse mit der Welt Freundschaft schließen, um die Welt zu gewinnen. Doch die Welt lacht nur und verspottet. „Was, ihr wollt Christen sein?“
Die Philister griffen ihn und stachen ihm die Augen aus. Ja, er war geistlich blind gewesen, jetzt ist er auch körperlich blind. Er hatte gemeint, der Herr werde ihm auf seinen sündigen Wegen immer beistehen und immer dabei sein.
Seine physischen Augen wurden ihm zum Fallstrick. Er hatte immer mit den Augen zu den Philisterinnen geschaut. Und was sagt der Herr Jesus, wenn unsere Augen Anlass zur Sünde geben? Was soll man mit den Augen machen?
„Wirf sie weg von dir! Wenn das Auge dich stört, wirf es weg von dir!“ Das heißt nichts anderes, als radikal zu sein und jede Gelegenheit zur Sünde abzuschneiden.
Nun tut der Herr genau das für Simson. Der Herr ist gnädig und gütig mit ihm. Er sagt: „Weißt du, Simson, ich nehme dir jetzt die Augen weg. Das ist gut für dich.“
Die Züchtigung Gottes geschieht immer aus Liebe, mit dem Ziel, dass man wiederhergestellt wird.
Vers 21
Sie führten ihn nach Gaza hinab, banden ihn mit eisernen Fesseln und ließen ihn im Gefängnis mahlen.
Kommt Gott mit Simson zum Ziel? Wird er bereit sein, Buße zu tun? Gottlob war Simson bereit. Es gab noch eine Chance. Simson ging in sich, die Züchtigung des Herrn griff. Leider wirkt sie nicht bei jedem, aber bei Simson griff sie. Die Züchtigung erreichte ihr Ziel.
Das Haar seines Hauptes begann wieder zu wachsen, nachdem es geschoren war. Die Fürsten der Philister versammelten sich, um ihrem Gott Dagon ein großes Schlachtopfer zu bringen.
Könnt ihr euch erinnern, wer Dagon war? Wisst ihr noch, Kinder, wer Dagon war? Ja, der Götze der Philister. Er sieht aus wie ein Fisch.
„Oh, jetzt feiern wir den Fisch“, sagten die Minister. „Jetzt feiern wir den Fisch.“
Sie wollten ihrem Gott Dagon ein großes Schlachtopfer bringen und ein Freudenfest feiern, denn sie sagten: „Unser Gott, also unser Fischgott, hat unseren Feind Simson in unsere Hand gegeben.“
Als der Herr das hörte, sagte er sich: „Nun, hat unser Feind in der Hand...“
Simsons Demütigung und letzter Sieg
Vers 24
Als das Volk ihn sah, priesen sie ihren Gott, also ihren Fischgott. Sie sagten: „Unser Gott hat unseren Feind in unsere Hand gegeben, den, der unser Land verheerte und der unsere Erschlagenen so zahlreich machte.“
Hier sehen wir Simson gefesselt im Gefängnis der Philister, dort im Verlies – ein Ausstellungsstück für die Philister, ein Reklameexemplar für die höhere Macht ihres Götzen Dagon. Sie sagten: „Seht, was unser Götze Dagon alles kann! Unser Götze Dagon ist viel stärker als Yahweh, der Gott Israels.“
Wie traurig! Früher war Simson ein mächtiger Streiter des Herrn, der einzige Richter Israels, der sein Volk befreien sollte. Doch jetzt ist er selbst Gefangener des Feindes. Welch eine Schande! Er wird zum Symbol für die heidnische Macht, die größer sein möchte als der Schöpfer. Sie behaupten, sie sei größer als der Schöpfer des Universums.
Das ist eine Schande, wenn wegen der Sünden des Gottesvolkes der Name Gottes gelästert wird. In Römer 2 lesen wir, dass wegen der Juden im Alten Testament, wegen ihrer Sünden, der Name Gottes unter den Heiden gelästert wurde (Römer 2,24).
Hier haben wir eine wichtige Lektion zu lernen: Solange wir die Kraft des Heiligen Geistes in unserem Leben und in unserer Gemeinde haben, sind wir höher als alles in der Welt. Aber wenn wir fleischlich handeln, sind wir erbärmlich gegenüber der Kraft und Weisheit der Welt.
Wir dürfen das nicht zulassen. Wir sollen die Kraft, die wir in Gott haben, nutzen.
Vers 25
Und es geschah, als ihr Herz gute Dinge war, da sagten sie: „Ruft Simson, dass er vor uns tanze und uns belustige.“
Sie riefen Simson aus dem Gefängnis, und er tanzte vor ihnen und belustigte sie. Dabei stellten sie ihn zwischen die Säulen.
Wie traurig ist die Sache, wenn man das so liest! Wie traurig, dass ein Gläubiger Späße vor der Welt macht, damit das Leben der Welt lustiger wird.
Heute gibt es sogar Gläubige, die sagen: „Man muss sich unterhalten, man muss die Welt ein bisschen ködern mit Unterhaltungsgottesdiensten, mit Filmen, christlichen Rockkonzerten und allem Möglichen.“ Man müsse die Welt mit weltlichen Dingen ködern. Doch die Welt spottet nur über so etwas.
Simson sagte zu dem Knaben, der ihm bei der Hand hielt: „Lass mich, damit ich die Säulen betaste, auf denen das Haus ruht, und mich dagegen lehne.“
Das Haus war voll von Männern und Frauen, und alle Fürsten der Philister waren dort. Auf dem Dach waren etwa dreitausend Männer und Frauen, die zusahen, wie Simson spielte.
Ja, es ist ja lustig, wenn ein Blinder herumtastet, und man ihn irgendwie lockt. Da bin ich, Simson, da bin ich, Simson, und er muss da herumtasten.
Sie machten sich lustig und spotteten über Simson.
Simson rief zum Herrn und sagte: „Herr, Yahweh, bitte gedenke meiner und stärke mich nur diesmal, oh Gott, damit ich an den Philistern eine einmalige Rache nehme für meine beiden Augen.“
Simson umfasste die beiden Mittelsäulen, auf denen das Haus ruhte, die eine mit seiner rechten, die andere mit seiner linken Hand. Er stützte sich dagegen.
Simson sagte: „Meine Seele sterbe mit den Philistern!“ Dann beugte er sich stark und riss die Säulen um.
Jetzt lernt Simson etwas. Was hat er hier gelernt? Er lernt zu sterben.
Er sagt: „Herr, ich bin bereit zu sterben.“ Er beugte sich mit aller Kraft, da fiel das Haus auf die Fürsten und auf alles Volk, das darin war.
Nun zerbricht die Weisheit der Philister im Kopf der Philister. Alles stürzt zusammen, ihre Macht wird zerrieben – ihre fleischliche Macht.
Die Toten, die er in seinem Tod tötete, waren mehr als die, die er in seinem Leben getötet hatte.
Ja, in seinem Sterben errang er einen großen Sieg, einen großen Sieg über die Philister. Das geschah aus Glauben, weil er dem Herrn vertraut hatte. Er hat Buße getan und dem Herrn vertraut, und Gott hat sich das notiert.
Das kommt ins Buch der Glaubenshelden in Hebräer 11. Simson, ein Glaubensheld, hat den Philistern doch noch einen mächtigen Sieg erringen können.
Warum? Weil er bereit war zu sterben. Früher wollte er immer Lust haben, leben und alles Mögliche für sich haben. Jetzt lernt er, abzusterben – dem eigenen Ich.
Dieses Prinzip gilt immer, auch im Neuen Testament. Wir müssen lernen zu sterben, abzusterben dem eigenen Ich.
Sterben werden wir eines Tages alle physisch. Aber bevor wir physisch sterben, müssen wir oft unserem eigenen Ich, unserem eigenen Wunschdenken absterben. Das heißt, Nein sagen zum eigenen Ego.
Wer sein Leben verliert, wird es gewinnen. Wer sein Leben, sein Ichleben in dieser Welt verliert um meinetwillen, der wird es gewinnen und Frucht bringen für die Ewigkeit.
Damit ist gemeint, dass wir immer wieder lernen, Nein zu uns selbst zu sagen und zu sagen: „Nein, Herr, nicht ich, sondern du.“
Lasst nicht die Sünde herrschen in eurem sterblichen Leib, um ihm Frucht zu bringen. Sondern lasst den Herrn regieren.
Stellt eure Glieder dem Herrn zur Verfügung, nicht als Waffen der Ungerechtigkeit. Stellt eure Glieder nicht der Ungerechtigkeit zur Verfügung, sondern Gott als solche, die aus dem Tod lebendig geworden sind in Christus Jesus (Römer 6,13).
Vers 31
Und seine Brüder und das ganze Haus seines Vaters kamen herab und hoben ihn auf. Sie gingen hinauf und begruben ihn zwischen Zorcha und Eshterol im Grabe Manoas, seines Vaters.
Er hatte Israel zwanzig Jahre gerichtet.
Ja, Simson ist jetzt zuhause. Wir sind noch nicht zuhause.
Ermutigung zum Leben im Geist
Möge Gott uns persönlich in unseren Gemeinden die lebendige Gegenwart und die Macht seines Geistes erhalten. Möge Gott bewirken, dass wir aus seiner übernatürlichen Kraft handeln, dass wir aus dem Gebet heraus handeln und lernen, mit der übernatürlichen Kraft Gottes in unserem Leben zu rechnen. So kann der Herr Großes in unserem Leben tun.
Nicht wir werden es tun, sondern wir werden staunen, was der Herr wirkt. Wir werden stillstehen und zuschauen, doch der Herr wird das Wesentliche tun – so wie bei Gideon. Sie standen da und sahen, was der Herr getan hatte.
Jeder von uns hat seine schwachen Stellen oder vielleicht sogar mehrere. Der Feind wird versuchen, genau dort dich zu Fall zu bringen. Deshalb wollen wir wachsam sein und uns ins Gebet flüchten. Dann können wir sagen: Herr, bewahre mich, halte mich fest an dir. Und der Herr wird einen großen Sieg schenken.
Ich möchte Sie wirklich von Herzen ermutigen. Mögen wir füreinander beten. Ich bin auch dankbar, wenn Sie für mich beten. Wir alle sind sehr anfällig für das Wirken des Feindes. Wenn wir nicht aufpassen, stirbt unser Fleisch nicht mit der Wiedergeburt. Das Fleisch tragen wir mit uns herum. Das bedeutet, dass wir immer noch die Tendenz zum Sündigen in uns haben. Irgendetwas in uns drängt immer wieder zum Sündigen hin. Deshalb müssen wir vorsichtig sein.
Auf der anderen Seite haben wir aber die Kraft des Geistes in uns. Und die Kraft des Geistes ist stärker. Die Kraft des Geistes will uns von Sieg zu Sieg führen. Doch dazu braucht es eine entsprechende Haltung des Vertrauens auf den Herrn. Wir sollen im Geist wandeln und die Lust des Fleisches nicht erfüllen.
Der Herr möge Sie segnen. Ich habe mich gefreut, hier zu sein, und möge er weiterhin sein Werk zu seiner Ehre tun.