Einleitung und persönliche Anmerkungen zum Thema
Herzlichen Dank für das Zeugnis. Es hat mich an ein Wort des Herrn Jesus erinnert: „Die Starken bedürfen des Arztes nicht, sondern die Schwachen. Ich bin gekommen, die Sünder zu rufen, nicht die Gerechten.“
Ich freue mich, hier in meiner Geburtsstadt zu sein. Man sagt, ich sei in meiner Aussprache schon etwas germanisiert worden. Das Evangeliumszentrum war so leichtfertig, mich anzufragen, und ich war ebenso leichtfertig, zuzusagen. Das Ergebnis kann man nun akustisch zur Kenntnis nehmen.
Liebe Freunde, es ist ein unangenehmes Thema. Früher habe ich dieses Thema als öffentliche Botschaft eher gemieden, obwohl wir privat schon manches erzählt haben. Wir mussten in manchem Umdenken lernen. Doch das Thema überschwemmt uns derart, dass man es leider nicht mehr unter den Teppich kehren kann. Ähnlich verhält es sich mit dem Phänomen der Gewalt an deutschen Schulen.
Lange Zeit hat man versucht, diese Probleme zu ignorieren, weil man die Auswirkungen der Kulturrevolution nicht wahrhaben wollte. Doch nun folgt eine Krisensitzung nach der anderen. Im Jahr 1992 hatten wir in Deutschland einen zweistelligen Verbrechenszuwachs. An manchen Schulen in Frankfurt trauen sich Lehrer nur noch mit einem Sprechfunkgerät auf den Pausenhof, damit sie im Falle eines Überfalls Hilfe herbeirufen können.
Dieses Thema lässt sich nicht mehr verbergen. Deshalb habe ich es aufgegriffen. Dabei möchte ich mich in erster Linie an der Bibel orientieren, um das Thema zu behandeln. Einzelheiten und Details darzulegen, das wissen manche Anwesende womöglich besser als ich.
Die aktuelle Situation des Okkultismus in Deutschland
Hier einleitend ein Zitat aus der deutschen Tageszeitung „Die Welt“ vom 7. März 1991, also fast genau zwei Jahre zuvor:
„Ein Gespenst geht um in Deutschland – der Okkultismus. Die Geister werden immer zudringlicher. Sie breiten sich vor allem an den Schulen aus. Der mittelalterliche Dämonen- und Geisterglaube feiert im Zuge des neuen Zeitalters allerorten seine Wiederkehr. Sogar die Studenten an den Universitäten, einst Hüter des Grals des kritisch-rationalen Denkens, lauschen neuerdings gebannt Vorträgen über Hexenkult und afrikanischen Voodoo-Zauber.
Das Bedürfnis nach übernatürlicher Weltdeutung scheint derzeit unersättlich zu sein. Das Angebot an okkulter Lebenshilfe ist dementsprechend groß: Astrologie, Esoterik, Ufologie, Spiritismus, schwarze Magie und schließlich Teufelskult und Satansanbeterei. Sehr oft sind Neugier und der Drang nach Überwindung der Ich-Grenzen die Beweggründe.
Ich habe auf demselben Blatt noch einen ähnlichen Artikel kopiert: Russische Sterndeuter haben Hochkonjunktur, und es vergeht praktisch kein Fernsehabend, an dem nicht in der ehemaligen Sowjetunion irgendein Programm läuft, in dem ein übersinnig begabter Mensch auftritt.
Liebe Freunde, ich werde es vielleicht auch übermorgen sagen, aber da laufen Zusammenhänge, dass ein Land, das das größte Land der Erde ist, das Land mit wahrscheinlich den meisten Bodenschätzen, das Land, das die größte Anbaufläche der Erde hat, zum größten Getreideimporteur der Erde geworden ist – ein Land, das buchstäblich am Boden liegt, wenn es nicht glaubt. Fahrt in diese Länder, die da übrig geblieben sind vom Sowjetimperium.
Man hat den Eindruck, es ist ein Fluch über diesen Landstrichen. Es ist eigentlich mit Händen zu greifen, wohin es führt, wenn man sich von Gott abnabelt. Aber man hat den Eindruck, dass wir im Westen nichts gelernt haben.“
Okkultismus im deutschen Fernsehen und gesellschaftliche Auswirkungen
Ein weiterer Artikel, und dieser ist jetzt brandaktuell, stammt aus idea, dem deutschen Informationsmagazin der Deutschen Evangelischen Allianz. Die letzte Ausgabe trägt den Titel „Auf der Flucht ins Jenseits. Hintergründe zu dem neuen Okkultismusboom im Fernsehen“. Haben wir derzeit wirklich einen solchen Boom im deutschen Fernsehen?
Ich lese vor: Geistheiler, Hexen, Hellseher und Jenseitsbeschwörer sind wieder unterwegs in deutschen TV-Kanälen. In einem bisher unbekannten Ausmaß haben sich Experten der übersinnlichen Welt geradezu des deutschen Fernsehens bemächtigt. Doch auch bei der letzten Präsentationsform überwiegen immer wieder deutlich die Anteile, in denen das Publikum eher auf den Geschmack gebracht als kritisch informiert wird.
So wurde in der ARD-Sendung „Psyphänomene zwischen Himmel und Erde“ am 16. Februar, also einem sehr aktuellen Datum, ungeniert für Kontakte mit dem Jenseits geworben. Während der Sendung befragte das Schweizer Medium Verstorbene. Eine junge Zuschauerin, die sich freiwillig an dem toten Kontakt beteiligte, fand die okkulte Aktion anschließend sehr spannend und aufregend. Dass solche Jenseitskontakte jedoch auch Gefahren für die seelische Gesundheit der Beteiligten nach sich ziehen können, blieb unerwähnt.
Man könnte an dieser Stelle noch viel mehr vorlesen, was derzeit im Fernsehen läuft. Durch die Zeitschrift Bravo, die ich fürchte auch in Österreich bekannt ist, hat sich nach der Sendung „Sodom und Gomorrha“ eine okkulte Erweckung besonders in der linksrheinischen Gegend entwickelt. Dort gab es Anleitungen für Tischrücken und andere übersinnliche Experimente wie Pendeln und Ähnliches.
Diese sichtbare und geistliche Vermischung läuft immer parallel. Im Alten Testament wurde dies als Hurerei und Götzendienst bezeichnet und hat das Volk Israel stets todsicher ins Gericht gebracht. Man könnte also noch manches auflisten und erwähnen.
Beispiele aus der Gegenwart und biblische Warnungen
Es ist schon einige Jahre her, dass sich in der Stadt Hagen, die am Rande des Ruhrgebiets liegt, ein Vorfall ereignet hat. In einer Krankenschwesternschule wurden die Schülerinnen durch bestimmte Einflüsse zum Tischrücken und zur Geisterbefragung angeleitet. Meist beginnt so etwas aus Neugierde.
Eine Krankenschwester, die einer Freikirche angehört und gläubig ist, fragte: „Wie viele Kinder werde ich haben?“ Die Antwort lautete: „Keine.“ Auf die Frage, warum, kam die Antwort: „Du wirst jung sterben.“ Daraufhin lief sie schreiend davon. Mir wurde diese Geschichte erzählt.
Wenn man genau weiß, was sich dort wirklich abspielt und in welcher Todeszone sich die Menschen dabei ahnungslos bewegen, ist das vergleichbar damit, als würde jemand in ein gut getarntes Minenfeld laufen, ohne es zu ahnen. Wer kein Herz aus Stein hat, wird versuchen, die Ahnungslosen zu warnen.
Ich sagte zu der gläubigen Frau, ob sie nicht versuchen könne, der Krankenschwester ein Büchlein zu geben. Es handelt sich um ein Buch, das im Sumpf des Spiritismus verfasst wurde, von jemandem, der als Kind in eine spiritistische Loge in Zürich hineingezogen wurde und durch die Gnade Gottes wieder herauskam. So hätte die Krankenschwester wenigstens die Chance, es zu hören.
Nach einiger Zeit trafen wir uns wieder. Ich fragte sie, ob es ihr inzwischen gelungen sei, dass das Büchlein bei der Krankenschwester angekommen sei. Sie antwortete: „Nein.“ Ich fragte weiter, was wir tun könnten, ob ich ihr eins zuschicken solle. Doch sie sagte: „Es ist nicht mehr nötig.“ Auf meine Frage warum, antwortete sie: „Sie hat inzwischen Selbstmord begangen.“
Es gibt noch viele weitere Beispiele, die auch in der Schweiz Schlagzeilen gemacht haben. Junge Leute nahmen an solchen Geisterbefragungen teil, und dann sagte eine Stimme: „Werft euch zum Fenster hinaus.“ Zwei Mädchen setzten sich in einem Hochhaus ans Fenster, schrien eine Zeit lang und warfen sich schließlich herunter. Das ist grauenhaft.
Wie auch unser Joseph angedeutet hat, ist es nicht vorbei mit dem Tod. Vielmehr beginnt dann der wahre Sturz in den Abgrund.
Gott hat die klassische Warnung vor solchen Praktiken ausgesprochen. Ich möchte dazu einleitend aus dem Buch 5. Mose 18 vorlesen:
„Wenn du in das Land kommst, das dir der Herr, dein Gott, geben wird“ – so spricht Gott zu seinem Volk Israel, als sie noch in der Wüste waren, bevor sie in das gelobte Land einzogen – „dann sollst du nicht lernen, die Gräuel dieser Völker zu tun, dass nicht jemand unter dir gefunden werde, der seinen Sohn oder seine Tochter durchs Feuer gehen lässt, oder Wahrsagerei, Hellseherei, geheime Künste oder Zauberei treibt, oder Bannungen oder Geisterbeschwörungen oder Zeichendeuterei vornimmt oder die Toten befragt. Denn wer das tut, der ist dem Herrn ein Gräuel, und um solcher Gräuel willen vertreibt der Herr, dein Gott, diese Völker vor dir.“
Gott hat diese Praktiken verboten, nicht weil es ein Hoax oder Fantasie sei oder gar nicht existiere, sondern weil sie eine tödliche Gefahr darstellen.
Die biblische Perspektive auf die Geisterwelt und Okkultismus
Liebe Freunde,
lasst mich eingangs noch Folgendes erwähnen: Es überrascht nicht, dass diese Invasion aus der Geisterwelt stattfindet. Die Bibel hat uns dies vorausgesagt, besonders im Buch der Offenbarung. Das Wort Apokalypse ist ja das griechische Fremdwort für Offenbarung, Apokalypsis.
Im Zuge des Golfkriegs erlebte dieses Wort fast eine Inflation. Es ging eine unglaubliche Angst unter den Leuten um. Dort ist von den vier Reitern die Rede, insbesondere vom vierten Reiter. Dieser vierte Reiter hieß Tod, und das Totenreich folgte ihm nach.
Die Verbindung mit dem Totenreich nennt die Bibel Spiritismus. Wir beobachten mehr und mehr eine große Invasion dieser Geisterwelt über eine ahnungslose Menschheit, zumindest im Westen.
Vor wenigen Jahrzehnten, als ich mich bekehrte – im Jahr 1968 –, schien das noch undenkbar. Ich habe an der Hochschule für Bodenkultur studiert. Wäre ich damals mit solchen Vorstellungen konfrontiert worden, hätte man mich wahrscheinlich freundlich gefragt, ob ich noch ganz bei Verstand sei oder gar gehirnamputiert.
Heute hingegen wird man schräg angeschaut, wenn man keine Märchenbücher in seinem Bücherschrank hat und nicht diese Bestseller verschlingt. Diese Umpolung ist für die Jüngeren vielleicht kaum nachvollziehbar. Für uns aber schien das völlig undenkbar.
Hätten wir damals erzählt, was heute gang und gäbe ist, hätte man es uns nicht abgenommen.
Das Beispiel König Manasse als Warnung und Hoffnung
Ich möchte nun dieses leidvolle Thema anhand eines biblischen Ereignisses und einer biblischen Gestalt aufzeigen: König Manasse, der schlimmste König Israels. Manchmal nenne ich ihn scherzhaft die „trübe Tasse“. Seine Geschichte ist unglaublich.
Manasse lebte vor mehr als zweieinhalb Jahrtausenden. Er war zwölf Jahre alt, als er König wurde. Er tat, was dem Herrn missfiel, und folgte den gräulichen Sitten der Heiden. Er baute Opferhöhen wieder auf, die sein Vater Hiskia zerstört hatte. Hiskia war einer der größten und hingegebensten Könige Israels, doch sein Sohn war ein totaler Versager.
Solche Situationen gibt es oft in frommen Häusern: Die Eltern lieben noch den Herrn, doch die Kinder gehen bewusst die Wege dieser Welt. Das ist zwar ein anderes Thema, aber nichts Neues unter der Sonne.
Manasse baute auch Altäre im Hause des Herrn, obwohl der Herr gesagt hatte: „Zu Jerusalem soll mein Name sein, ewiglich.“ Dort galt das erste Gebot, das Israel mitgeteilt wurde: „Ich bin der Herr, dein Gott; du sollst keine anderen Götter neben mir haben.“ Der Gott der Bibel ist nicht tolerant.
Manasse baute Altäre für das ganze Heer des Himmels in beiden Vorhöfen des Hauses des Herrn. Er ließ seine Söhne durchs Feuer gehen im Tal Ben-Hinnom. Außerdem achtete er auf Zeichen und Vogelgeschrei, trieb Zauberei, bestellte Geisterbeschwörer und Zeichendeuter und tat vieles, was dem Herrn missfiel, um ihn zu erzürnen.
Bereits hier sehen wir die Auswirkungen. Manasse bot das ganze Heer des Himmels an. Man könnte sagen: Dieser Manasse war wirklich unterbelichtet – milde formuliert. Doch liebe Freunde, in unserer Zeit gibt es einen noch nie dagewesenen Umsatz im Bereich der Astrologie. Astrologische Werke werden millionenfach verkauft. Wir sind auf andere Weise dabei, das Heer des Himmels anzubeten.
Das überrascht nicht, denn die Astrologie ist die Urweisheit Babylons. Das Buch der Offenbarung, die Apokalypse, spricht von Babylon der Großen, die am Ende der Tage kommen wird.
Wie bereits vorgelesen, ließ Manasse seine Söhne durchs Feuer gehen. Das ist die konsequente Ausreifung der Dämonie: Menschenopfer.
Man könnte jetzt mit dem dicken Finger auf die „trübe Tasse“ Manasse zeigen und sagen: „Was bist du für ein schrecklicher Mensch, für ein entarteter König! Du lässt deine eigenen Kinder durchs Feuer gehen!“ Aber liebe Freunde, ihr seid nicht böse, wenn ich das so deutlich sage, wir haben inzwischen den Kampf um die Abtreibung geführt, zumindest in der ehemaligen Bundesrepublik.
Vor fünfzig Jahren hatten wir die „Endlösung“ der Abtreibung, und letztes Jahr wurde die Fristenlösung beschlossen. Das sind klassische Auswirkungen der Finsternis.
Vor meiner Bekehrung empfand ich Geschichte als sehr langweilig. Für mich war sie ein Monolog des Menschen und ein zufälliges Aneinanderreihen von historischen Daten. Doch als ich gläubig wurde, erkannte ich: Obwohl wir es nicht überspannen wollen, ist Geschichte ein Dialog. Gewisse Dinge geschehen nicht zufällig.
Wenn ihr euch mit der Geschichte des Zweiten Weltkriegs auskennt, wisst ihr, dass nach dem Beschluss der Endlösung am 20. Januar 1942 das Kriegsglück systematisch von der deutschen Wehrmacht wich.
Auch das, was im ehemaligen Jugoslawien geschieht, ist meiner Ansicht nach nicht zufällig. Bis zur Tragödie in Kambodscha, bei der von einem Volk mit der Einwohnerzahl Österreichs ungefähr die Hälfte abgeschlachtet wurde, war das, was sich im Ustaschi-Kroatien von 1941 bis 1945 abspielte, der prozentual größte Völkermord unseres Jahrhunderts.
Unglaublich viel unschuldiges Blut wurde vergossen. Wenn darüber keine Buße getan wird, folgt nach einiger Zeit ein grauenhaftes Blutbad. Das ist immer die Endstation des Okkultismus.
Manasse ließ seine Söhne durchs Feuer gehen, achtete auf Zeichen und Vogelgeschrei, trieb Zauberei, bestellte Geisterbeschwörer. Das ist durch Persönlichkeiten wie Shirley MacLaine und andere Schauspieler einigermaßen aktuell geworden.
Ich habe den Namen jetzt vergessen, da ich mich in dieser Filmwelt nicht so gut auskenne. Zum Beispiel hat Patrick Swayze nach dem Film „Ghost“ gelernt, mit seinem verstorbenen Vater Verbindung aufzunehmen. Solche Gestalten sind Vorbilder für bald Millionen Teenager, die so erfahren, wie sie mit der Geisterwelt „glücklich“ werden können.
Das wird natürlich imitiert. Es gab eine Schauspielerin, die den Geist namens Kahn beschwor. Dieser Geist befahl ihr, Pferdemist auf ihre Haut aufzubringen, um einen besseren „Teil“ zu haben. Das hat sie auch gemacht – und viele Menschen tun so etwas.
Spinnerei hoch drei!
Wir spielen hier fast mit offenen Karten. Ein Franzose namens André Frossat, Sohn eines kommunistischen Generalsekretärs und nicht vorbelastet, stellte die Frage: Wie müsste die Welt aussehen, wenn es einen Teufel gäbe und wenn die beunruhigende Feststellung des Johannesevangeliums zuträfe, dass der Teufel der Fürst dieser Welt ist?
Er kommt zu dem Ergebnis: Die Welt müsste genauso aussehen, wie sie aussieht. Sie könnte überhaupt nicht anders aussehen, wenn es einen Teufel gäbe.
Wenn man heute in die Welt schaut und nicht merkt, dass es eine unsichtbare, den Menschen zerstörende und ihn in den Abgrund treibende Intelligenz gibt, dann muss ich fast den Essener, ehemaligen Jugendpfarrer Wilhelm Busch zitieren: „Wer das nicht merkt, der ist so dumm“, sagte er, „da helfen nicht mal mehr Tabletten.“
Die Finsternis macht sich auch über die Menschen lustig. So ein Ratschlag – Pferdemist! Würde ein Gläubiger so etwas vorschlagen, käme er zu Recht mit Blaulicht in die nächste Psychiatrie. Aber wenn es aus der Geisterwelt kommt und en vogue ist, wird es geschluckt.
Manasse bestellte Geisterbeschwörer, Zeichendeuter und tat vieles, was dem Herrn missfiel, um ihn zu erzürnen.
Gesellschaftliche Entwicklungen und Warnungen vor dem Gericht
Und, liebe Freunde, ich sage das mit Wehmut im Herzen, auch im Hinblick auf das, was sich derzeit in Deutschland abspielt. Ich denke jetzt gar nicht an Österreich – wir dürfen uns alle ausnehmen. Österreicher sind sowieso immer besser, habe ich mir sagen lassen. Aber das deutsche Volk tut viel, um den Herrn zu erzürnen, fast mit deutscher Gründlichkeit.
Es gibt die drei klassischen Sterbesymptome eines Volkes. Wenn diese auftreten, ist man sozusagen nicht weit vom Gericht Gottes entfernt. Diese Symptome sind: das Vergießen von unschuldigem Blut, Schamlosigkeit und Okkultismus.
Vor einigen Wochen hat uns der Spiegel buchstäblich den Spiegel vorgehalten. Ich werde am Samstag daraus etwas zitieren. Der Leitartikel trug die Überschrift „Die schamlose Gesellschaft“ und lautete „Ein Volk im Schweinestall“. Der Spiegel hat nicht den Ruf, christliche Werte zu verbreiten. Er hat wahrscheinlich auch dazu beigetragen, dass wir da im Schweinestall gelandet sind. Aber das hängt leider alles zusammen. Das deutsche Volk tut viel, um den Herrn zu erzürnen.
Nun eine weitere Auswirkung: „Aber Manasse verführte Juda und die Einwohner von Jerusalem, sodass sie es ärger trieben als die Heiden, die der Herr von den Kindern Israel vertilgt hatte.“ Eine Auswirkung des Okkultismus, der Dämonie, Verführung und Verblendung.
Vielleicht das eindrücklichste Beispiel ist dieser Mann Adolf Hitler. Das war ja vor fünfzig oder mehr Jahren schon ein brillantes Volk, das er verführt hat. Und, lieber Freund, allein an diesem Beispiel hätte man merken müssen, dass sich dieses Faszinum, diese Macht, die da ausging, nicht rational erklären lässt.
Es hat auch den typischen Ausgang genommen: Erst „Deutschland, Deutschland über alles“, und dann kam „alles, alles über Deutschland“. Das ist immer das Ende vom Lied des Okkultismus. Erst ist man high, und dann kommt der Zusammenbruch, wie wir es gehört haben. Ich wusste nicht, was unser Freund Joseph Meyer sagen wird: Erst die Droge, dann ist man high, und dann ist man am Rande des Abgrunds. So arbeitet das.
Er verführte Juda. Was heute über das Fernsehen läuft, ist Verführung und Manipulation. „Dass er es ärger trieb als die Heiden“ – wir sind schlimmer geworden als die Heiden. Es gibt gewisse Filme, zum Beispiel „Die letzte Versuchung Christi“, ein blasphemischer Film. In Indien war er verboten, in Israel war er verboten und in anderen Ländern ebenfalls. Aber in der westlichen Welt war er natürlich hoch im Rennen.
Weitere Auswirkungen des Okkultismus: Unschuldig Blut und gesellschaftlicher Verfall
Eine weitere Auswirkung, die wir bereits kurz angesprochen haben, findet sich in den Büchern der Ersten und Zweiten Könige. In 1. Könige 21 heißt es, dass Manasse Jerusalem mit unschuldigem Blut füllte. Auch in 2. Könige wird erwähnt, dass Manasse sehr viel unschuldiges Blut vergoss, bis Jerusalem ganz davon erfüllt war.
Dies ist die schlimmste Auswirkung der Dämonie: unschuldiges Blut wird vergossen. Es gibt nichts Unschuldigeres, Wehrloseres und Schützenswerteres als ein ungeborenes Kind. Auch heute sind wir in dieser Hinsicht aktuell betroffen.
Als die Bundestagsdebatte am 27. Juni vergangenen Jahres in Bonn stattfand, schrieb ich einen Leserbrief in der Zeitschrift "idee". Soweit ich es beurteilen kann, hat sich Deutschland spätestens nach dieser Debatte offiziell von Gott verabschiedet, so wie es zur Zeit Jesu hieß: „Wir wollen nicht, dass dieser über uns herrsche.“ Wilhelm Busch erzählte in seinen Büchern von seiner Erfahrung mit der geheimen Staatspolizei. Er sagte, die Gestapo hätte ein Tischgebet: „Lieber Jesus, bleibe uns fern, wir essen ohne Dich recht gern.“
So haben wir spätestens am 27. Juni letzten Jahres in Deutschland erklärt: „Lieber Jesus, bleibe uns fern, wir leben ohne Dich recht gern, wir wollen mit Dir nichts mehr zu tun haben!“ Wir haben gesehen, wie viel unschuldiges Blut damals durch den Dämon Hitler vergossen wurde. Der Rachekreis von Teheran, Khomeini und, wie ich vorhin kurz erwähnt habe, im Ustasa-Kroatien – damals haben die Kroaten an den Serben furchtbar gehaust. Diese Völker hassten sich schrecklich, und es wurde so viel unschuldiges Blut vergossen.
Meiner Ansicht nach – und ich betone bewusst, dass es meine Ansicht ist – ist das grauenhafte Gemetzel, die ethnischen Säuberungen und das Blutbad, das vor unseren Augen geschieht, nicht zufällig. Ich fürchte, und ich sage es nicht mit Freude, sondern mit schwerem Herzen, dass dies ein Vorgeschmack dessen ist, was kommen wird. Möglicherweise wird sich dies bald auf größerer Ebene in der ehemaligen Sowjetunion abspielen. Wenn wir weiterhin so mit den Geistern umgehen, wird es allmählich auch zu uns herüberschwappen.
Manasse füllte Jerusalem randvoll mit unschuldigem Blut. Nun folgt in gewisser Hinsicht die tragischste Auswirkung. Wenn der Herr zu Manasse und seinem Volk sprach, hörten sie nicht hin. Die Dämonie bewirkt eine Isolierschicht, einen Panzer, hinter dem die Menschen spotten. Sie wollen nichts mehr mit dem Evangelium zu tun haben. Sie achten nicht mehr darauf, wenn man sagt: „Pass auf, es gibt einen Teufel, es gibt eine Hölle.“
Die Bibel sagt, es sei schrecklich, in die Hände des lebendigen Gottes zu fallen. Doch das wird heute weggewischt und als nicht mehr aktuell angesehen. Ein gnädiger Gott ist nicht mehr gefragt, weil wir keine Gottesfurcht mehr haben.
Auch das Wort aus dem Buch der Offenbarung erfüllt sich: Dort heißt es viermal, dass die Menschen keine Buße tun über ihre Unzucht, Morde und Zauberei. Im Griechischen steht dort „Pharmakaia“, was mit Droge übersetzt wird. Es gibt eine starke Parallele zwischen Rauschgift, Okkultismus und Diebstahl.
Ich glaube, der jährliche Verlust durch Diebstahl in Deutschland liegt bei etwa 250 Milliarden D-Mark. Die genaue Zahl habe ich nicht mehr im Kopf, aber Ladendiebstähle sind zu einem Volkssport geworden.
Im Buch der Offenbarung heißt es viermal, dass sie keine Buße tun und Gott lästern. Jemand schrieb einen Artikel in einer Zeitschrift namens „Tempo“ – die mir unbekannt ist – mit dem Titel „Lust zum Lästern“. Der Autor predigt die Lust an der Blasphemie und behauptet, nur wer Gott beleidigt, liebe ihn wirklich.
Wer so etwas sagt, ist für mich jenseits medizinischer Hilfe. Da helfen wirklich keine Tabletten mehr. Es ist jedoch unglaublich, was heute alles irgendwie verkauft werden kann.
Die Umkehr des Königs Manasse als Hoffnung für die Gegenwart
Na ja, jetzt haben wir also eine Reihe von grauen und gräulichen Dingen aufgelistet. Aber warum habe ich gerade diesen König herausgegriffen?
Liebe Freunde, es ist erstaunlich. Ich kann mich erinnern, als ich das erste Mal diese Geschichte las – ich rede jetzt ganz menschlich –, da stieg in mir allmählich der Adrenalinspiegel. Manasse, du trübe Tasse! Damals griff Gott noch oft sichtbar und zeichenhaft ein. Wenn ein König so handelte, brauchte man nicht lange weiterlesen, bis das Fallbeil kam. Man kann fast sagen: Wann kommt jetzt das Gericht? Und das kam auch.
Aber dann geschieht eine erstaunliche Wende, die mich sprachlos machte. Wenn der Herr zu ihm reden ließ, merkten sie nicht darauf. Und wir hoffen sehr, dass dies für keinen der Anwesenden hier zutrifft, dass wir doch Gottes Gnade erfahren – auch wenn wir schon in manche Dinge verstrickt wurden und womöglich schon eine Isolierschicht tragen. Sie ist noch nicht stark genug, sodass das Wort Gottes nicht doch noch durchdringen kann. Denn es ist ein scharfes, zweischneidiges Schwert.
Darum ließ der Herr über sie kommen die Obersten des Heeres des Königs von Assur. Sie nahmen Manasse gefangen, legten ihm Fesseln an und brachten ihn nach Babel. Jetzt wird die Knechtung sichtbar. Der Herr Jesus sagt: Wer sündigt, ist ein Sklave der Sünde.
Manch ein Hippie, der sich mit Drogen und Okkultismus eingelassen hat, kennt das: Er hat erkannt, dass er in die Macht eines Stärkeren geraten ist, der ihn gängelt. Er merkt, hier ist eine unsichtbare Fessel. Ab einem gewissen Schwellenwert wird diese Kette, diese Fessel sichtbar.
Jetzt kommt er ins sichtbare Gefängnis, wird in Ketten gelegt und nach Babel gebracht. Jetzt beginnt die Knechtschaft.
Und nun kommt das Erstaunliche – und da war ich sprachlos. Ich habe mich zunächst gefreut: Endlich kriegt er es jetzt zu spüren, Manasse, du trübe Tasse! Jetzt bist du dort, wo du hingehörst: in Ketten, in Gefangenschaft. Jetzt herrschen andere über dich. Ich rede hier ganz menschlich.
Und jetzt kommt die Kehrtwendung – das ist eigentlich das Wunderbarste. Als er in Angst war – und das ist ein Standardkennzeichen des Okkultismus: unerklärliche Angstzustände und Angstschübe –, da flehte er zu dem Herrn, seinem Gott, und demütigte sich vor dem Gott seiner Väter.
Viele Menschen, die sich mit Okkultismus eingelassen haben, erleben das: Nach außen hin sind sie noch stark, doch dann kommen Berichte, dass sie zum Beispiel zum Tischrücken gehen und plötzlich nicht mehr einschlafen können. Eine unerklärliche Furcht überfällt sie, manchmal liegen sie starr im Bett, weil sie spüren, dass jemand unsichtbar da ist. Das ist das klassische Symptom des Spiritismus: Angst im Dunkeln, das Licht kann nicht ausgeschaltet werden, man schaut ins Bett, ob jemand da ist, man kann nicht in den Keller gehen, Angstzustände und so weiter.
Nach außen noch der starke Mann oder die starke Frau – doch innerlich ist da Angst. Und diese Gesellschaft ist wahrlich von Angst umgetrieben. Würden unsere Pharmahersteller die Produktion der ganzen Beruhigungstabletten einstellen, würde unsere ganze westliche Gesellschaft zusammenbrechen.
Als Manasse in Angst war, flehte er zu dem Herrn, seinem Gott, und demütigte sich vor dem Gott seiner Väter. Das ist die Kehrtwendung, die frohe Botschaft, die wir durch das Zeugnis schon gehört haben. Es gibt eine Antwort. Es muss nicht Blutbad sein, es muss nicht Selbstmord sein, es muss nicht dieses unerbittliche Ende, die unvermeidliche Endstation sein – so wie bei König Saul, den Gott erwählt hatte, der aber Gott und sein Wort verworfen hat. Er ging zu einer toten Beschwörerin, und am nächsten Tag beging dieser erste König Israels Selbstmord.
Das muss nicht die Endstation sein. Als Manasse in Angst war, flehte er zu dem Herrn, seinem Gott, und demütigte sich vor dem Gott seiner Väter. Das ist die Formulierung im Alten Testament für den Gott Israels, den er gehasst, abgelehnt und dem er alles zuwider getan hatte.
So wie manch einer aus frommem Haus ganz bewusst zu Götzen, zum Buddhismus, zur Droge, zum Hinduismus, zum Islam oder wohin auch immer gekehrt ist – nur um mit dem Gott der Christen nichts mehr zu tun haben zu müssen –, ähnlich war es bei Manasse.
Und hier ist die Folge, die interessant ist, liebe Freunde: Man kann auch leichtfertig beten. Es gibt eine gewisse fromme Routine. Aber hier steht: Er flehte zu dem Herrn. Es ist ein Schrei einer verzweifelten Seele, wie der eines Menschen, der vor der Hinrichtung steht oder vor dem Abgrund. Ein Schrei aus tiefstem Herzen.
Manasse kannte jedenfalls von Kindergeschichten und Überlieferungen her den wahren Gott. Denn manche wissen überhaupt nicht mehr, wen sie anrufen sollen. Es gibt ja in Wien die Maria-Hilfer-Straße.
Er flehte zu dem Herrn, dem Gott seiner Väter. Es war ein Schrei seiner Seele. Und da hat sich dieser lebendige Gott, der Gott der Bibel, verpflichtet und vereidigt: Wenn jemand von ganzem Herzen ruft, will ich ihn hören und nicht zurückweisen.
Er flehte zu dem Gott seiner Väter, und als er bat, ließ sich der Herr erbitten. Unbeliebt – das ist der Gott der Bibel. Der schlimmste König Israels, der Jerusalem randvoll mit unschuldigem Blut angefüllt hat, Gott lässt sich erbitten und erhört sein Flehen.
Er brachte ihn wieder nach Jerusalem in sein Königreich, und da erkannte Manasse, dass der Herr Gott ist.
Liebe Freunde, so wird der wahre Gott erkannt – nicht durch große theologische Diskussionen oder Fernsehdebatten. Diese mögen ja nicht immer schlecht sein, ebenso wenig wie theologische Betrachtungen. Aber entscheidend ist, dass Menschen mit ihrem ganzen Sein existenziell zu dem lebendigen Gott rufen, dann erfahren, wie er eingreift und lebendig wird. Dann wissen sie, der lebendige Gott lebt, der Herr ist Gott.
Da erkannte Manasse, dass der Herr Gott ist.
Zeugnisse von Umkehr und Hoffnung in der Gegenwart
Liebe Freunde, das ist tragisch und erschütternd. Ich war vorgestern noch an der kroatisch-serbischen Grenze, in der Stadt Pakratz, wo man nicht weiß, ob man nicht auch eine Kugel abbekommt. Dort sagte mir ein Kroate, der mich dorthin gefahren hat, während er neben mir als Lotse saß, folgendes: Wir fuhren vom UNO-Kontrollpunkt aus achtzehn Kilometer durch eine zerstörte Landschaft. Die Landschaft selbst war nicht zerstört, und die Straße war noch einigermaßen in Ordnung. Doch links und rechts lagen nur Trümmer, zerschossene und ausgebombte Häuser.
Auf Pakratz und die Umgebung sollen 30 Granaten niedergegangen sein. Er erzählte mir: „Weißt du, vor zwei Jahren konnte man ein christliches Buch in Kroatien so gut wie gar nicht loswerden. Jetzt bringen wir Nachdrucke christlicher Bücher heraus.“ Zurzeit verbreiten sie dieses Buch von Wilhelm Busch: „Jesus unser Schicksal“ – die kroatische Ausgabe. Sie kommen kaum noch nach mit dem Nachdrucken. Es herrscht ein Hunger nach dem Wort, ein Flehen zu Gott, das ist ergreifend. Die Menschen bekehren sich am laufenden Band.
Wäre es so schön, an anderen Orten der Welt zu evangelisieren wie in Kroatien! Das wäre der schönste Beruf, den man sich vorstellen kann. Da könnte man fast weinen. Eine Frau kam auf mich zu und sagte: „Ich bin deutsch, obwohl ich meine Sprache fast verlernt habe. Ich habe mich so gefreut, wieder Deutsch zu hören.“ Sie hatte alles: drei Kinder, Enkelkinder, Haus, Auto. Doch jetzt ist alles kaputt. Ihre Augen waren feucht.
Und jetzt, jetzt flehen sie zu Gott. Jetzt sind sie offen für das Evangelium. Jetzt hören sie zu, jetzt achten sie darauf! Als ich fragte, wie lange ich sprechen dürfe, sagte man mir: unbegrenzt. So groß ist diese Sehnsucht, so groß der Hunger.
Von daher ist es einerseits Gericht, aber auch Gnade, wenn Gott manchmal zulässt, dass solche Zustände entstehen. Zustände, die ich wahrlich nicht haben möchte. Doch so hören die Leute wieder zu. Oder wie unser Josef, der praktisch ans Ende kommen musste. Jetzt sitzt er im Rollstuhl. Man könnte sagen, welch ein Verlust. Aber, liebe Freunde, kennen wir nicht das Wort Jesu? Wenn dir dein Auge Ärger macht, reiß es aus. Wenn dir deine Hand Ärger macht, hau sie ab. Es ist besser, blind oder krüppelhaft ins ewige Leben zu gehen, als gesund ins ewige Feuer geworfen zu werden.
So schlimm es auch ist mit unserem Josef – und ich habe das nicht mit ihm abgesprochen – er ist tausendmal besser dran, mit Gott versöhnt zu sein, als als Krüppel in der Blüte seiner Kraft auf dem Weg in den Abgrund. Denn was hilft es dem Menschen, wenn er die ganze Welt gewinnt und Schaden an seiner Seele nimmt?
Als er spart, ließ sich der Herr erbitten, erhörte sein Flehen und brachte ihn wieder nach Jerusalem in sein Königreich. Dort erkannte Manasse, dass der Herrgott ist. Diese Umkehr des Königs Manasse war echt. Jetzt baut er die äußere Mauer der Stadt David. Er zieht eine klare Grenzlinie zwischen dem Volk Gottes und den Heiden. Er entfernte die fremden Götter und Götzen aus dem Hause des Herrn sowie alle Altäre, die er auf dem Berg des Hauses des Herrn und in Jerusalem gebaut hatte. Er warf sie hinaus vor die Stadt.
Wo eine Bekehrung echt ist, hatte man vorher die Götzen, wie immer sie auch sein mögen – von Sodom bis Gomorra bis zur Musik, manchen Wiedergabegeräten, vielleicht Bändchen, okkulten Werken. Was gibt es nicht alles an Götzen? Der Hinduismus hat ja 330 Millionen Gottheiten aufzuweisen – da kann man einige Götzen hinausschmeißen. Jetzt wird radikal Schluss gemacht.
Er entfernte die fremden Götter und Götzen und stellte den Altar des Herrn wieder her. Altar heißt Hingabe. Er liefert sich jetzt dem lebendigen Gott aus und opferte darauf Dankopfer und Lobopfer. Er befahl Juda, dass sie dem Herrn, dem Gott Israels, dienen sollten. Jetzt preist er seinen Herrn für diese Befreiung, für diese Rettung, so wie unser Freund und Bruder Josef Gott dankt, dass er mit Gott versöhnt ist.
Liebe Freunde, hier haben wir den Weg der Befreiung. Er flehte zu dem Herrn, seinem Gott. Er demütigte sich vor dem Gott seiner Väter – und das fällt uns schwer. Wir sind unheimlich stolz, machen uns nichts vor. Wir sind viel stolzer, als wir meinen, auch die Frommen. Die schließen mich nicht aus. Und es fällt uns unglaublich schwer zu sagen: Ich habe gesündigt, ich bin schuldig.
Wenn man das verfolgt, diese Stasi-Debatte in Deutschland: Wenn da einer aufstünde und sagte, ich habe geirrt, ich bin schuldig, hört man nicht hin. Man hatte ja nur das Beste gemeint, man wollte ja nur dem Volk dienen. Man hat den Eindruck, die Stasi sei ein Ableger der Heilsarmee gewesen. Stolz, verbogen, keiner sagt: Ich bin schuldig.
Man demütigte sich vor dem Gott seiner Väter, rief zu dem lebendigen Gott, brach mit den Götzen und lieferte sich dem wahren Gott aus. Dann zieht Freude und Befreiung ein. Und das ist die frohe Botschaft.
Gottes Wunsch nach Umkehr und Gnade
Der Text erinnert mich an einen Satz aus dem Propheten Ezechiel, der einige Kapitel und Abschnitte weiter steht. Dort sagt Gott: „So wahr ich lebe, ich habe keine Freude am Tod des Gottlosen, sondern möchte vielmehr, dass der Gottlose Buße tut und lebt.“
Das ist der Gott der Bibel: „So wahr ich lebe, ich habe keine Freude am Tod des Gottlosen.“ Gott möchte jeden Menschen, der auf dem Weg zum Selbstmord ist oder durch Okkultismus verstrickt wurde, retten. Er will Himmel und Erde in Bewegung setzen, um sie zu bewahren, zu retten und zu erreichen.
Ein Gott, der dem König Manasse vergeben konnte, kann auch dir und mir vergeben – ganz gleich, was du getan hast. Das ist die entscheidende Weichenstellung: die Umkehr.
Lasst mich dazu noch etwas vorlesen. Es gab einen König im Nordreich Israel, den schlimmsten König Israels. Wir haben gerade den schlimmsten König Judas erlebt, und jetzt folgt der schlimmste König Israels: König Ahab. Er regierte zusammen mit seiner Frau Jezebel und verführte Israel schlimmer als alle anderen Könige.
Dann kündigte der Prophet Elia das gnadenlose Gericht Gottes an. Als Ahab diese Worte hörte – so sehr er auch verblendet war – geschah etwas Unwahrscheinliches, eine Kehrtwende, die ich von Herzen jedem wünsche. Ahab zerriss seine Kleider. Er trug ein Herrentuch, das damals Ausdruck von Demut und Bestürzung war. Er fastete, schlief darin und ging bedrückt umher.
Da kam das Wort des Herrn zu Elia: „Hast du nicht gesehen, wie sich Ahab vor mir gedemütigt hat? Wo sind heute die Menschen – Gläubige wie Ungläubige, Fromme wie andere –, die sich vor dem lebendigen Gott demütigen?“
In diesem Wort steckt Mut, denn Demut erfordert Mut. Es gehört kein Mut dazu zu sündigen, liebe Freunde. Aber Mut gehört dazu, sich vor Gott zu demütigen.
Weil sich Ahab vor Gott demütigte, will Gott das Unheil nicht zu seinen Lebzeiten kommen lassen. Er will das Gericht zurücknehmen.
Gott würde auch über Deutschland und Österreich, trotz altem Okkultismus und trotz des Vergießens unschuldigen Blutes, das Gericht aufhalten, wenn sich eine große Zahl von Menschen vor ihm demütigte.
Dazu möchte ich ermutigen: dass wir uns vor Gott beugen, zu dem lebendigen Gott flehen und erkennen, dass der Gott der Bibel der wahre Gott ist.
Schlussgebet und Bitte um Gnade
Ich bete zum Abschluss. Herr Jesus, ich bitte Dich, dass das Wort, das wir gelesen haben, für uns Anwesende nicht zutrifft. Wenn der Herr zu ihnen redete, merkten sie nicht darauf. Man kann ein Wort nicht abschütteln, sondern in gewisser Hinsicht dieses dein lebendiges Wort nicht mehr loswerden.
Man kapituliert vor dir, zerbricht, bittet um Buße, fleht zu dir, demütigt sich und bricht mit all dem Falschen. Dann erfährt man umso größer deine Befreiung und bekommt Lippen, die dich loben und preisen. All das ist möglich.
Herr, wir sind betroffen von deiner unglaublichen Barmherzigkeit. Diesen schlimmsten König hast du erhört und nicht zurückgewiesen. Wir sehen darin deine göttliche Geduld. Auch mit uns hast du immer noch Geduld und willst nicht, dass jemand verloren geht, obwohl die Gottlosigkeit gerade in unseren Ländern zunimmt.
Herr, ich bitte Dich, dass uns ein Schicksal, wie es sich im ehemaligen Jugoslawien abspielt, womöglich erspart bleibt. Dass man bereit ist, auf Dich zu hören, sich zu demütigen, zu Dir zu flehen und sich mit Dir versöhnen zu lassen.
Ich bitte das in Deinen kostbaren Namen. Amen.