Umgang mit dem Tempo und Gottes Geduld
Ich muss mich entschuldigen, ich habe ein bisschen schnell gesprochen. Wenn ich zu schnell bin, müsst ihr euch melden. Manchmal komme ich richtig in Fahrt, und dann müsst ihr mich bremsen. Sonst hat es auch nicht viel Sinn, wenn ihr nicht mitkommt.
Die Menschen tun keine Buße. Gott bleibt deshalb ohne Erfolg mit seinem Bemühen um die Seelen. Der Sinn dieses wahren Gerichts war, die Menschen zur Buße zu führen.
Auch wir sollten uns nicht entmutigen lassen. Gott lässt sich ebenfalls nicht entmutigen, auch wenn Menschen nicht hören wollen.
Hier sieht man, wie Gott sein Gericht hinauszögert. Er schiebt es noch hinaus. Diese Posaunen sind eben dafür da. Deshalb wird ein Drittel geschlagen, damit der Rest noch Buße tut. Und Gott zögert und zögert.
Man hätte ja schon erwartet, dass mit dem sechsten oder mit dem siebten Siegel alles fertig ist. Aber er zögert noch einmal hinaus – sechs Posaunen lang.
Die Symbolik des Engels mit dem geöffneten Büchlein
In Kapitel zehn lesen wir: Ich sah einen anderen Engel, einen himmlischen Boten, der stark war, herabkommen aus dem Himmel. Er war umkleidet mit einer Wolke, und ein Regenbogen war auf seinem Haupt. Sein Gesicht leuchtete wie die Sonne, und seine Füße waren wie Feuersäulen. In seiner Hand hielt er ein geöffnetes Büchlein.
Er stellte seinen rechten Fuß auf das Meer und seinen linken Fuß auf das Land. Hier sehen wir wieder Israel, das Meer, Küstenstreifen, Land oder Meer – das bedeutet, er proklamiert: Das gehört mir, das ist mein Land. Es ist wie ein Schwur.
Er rief mit einer großen, lauten Stimme, wie ein Löwe brüllt. Das kennen wir aus Joel und Amos, wo Gott wie ein Löwe brüllt. Hier ist es der Engel, der wie ein Löwe brüllt, das heißt mit einer mächtigen Stimme.
Nachdem er gerufen hatte, redeten die sieben Donner mit ihren eigenen Stimmen. Als die sieben Donner mit ihren eigenen Stimmen gesprochen hatten, wollte ich schreiben. Doch ich hörte eine Stimme aus dem Himmel, die zu mir sagte: Versiegle, was die sieben Donner redeten, und schreibe dies nicht auf.
Der Bote, den ich auf dem Meer und auf dem Land stehen sah, erhob seine Hand zum Himmel und schwor bei dem, der in alle Ewigkeit lebt, der den Himmel schuf und was darin ist, die Erde und was darin ist, das Meer und was darin ist: Es wird keinen weiteren Zeitabschnitt mehr geben.
Verzögerung des Gerichts und das Ende der Aufschübe
Also, was wir hier haben, ist, dass Gott es so sieht, als ob nach der sechsten Posaune noch einmal eine weitere Siebenerei eingeschoben wird. Wir haben ja sechs Siegel, dann kommt das siebte Siegel, aber dort wird eine Siebenerei eingeschoben – das sind die Posaunen. Nach der sechsten Posaune sieht es jetzt so aus, als ob er noch einmal eine Siebenerei mit den sieben Donnern einschiebt.
Der Sinn dieser Sache ist immer Verzögerung. Es geht darum, dass vor dem letzten Schluss, vor dem Abschluss, noch etwas eingeschoben wird. Das heißt, das Gericht wird hinausgezögert. Doch plötzlich erfahren wir, dass er sagt: „Nein, schreib das nicht.“ Wir lassen das fallen, es hat keinen Zweck mehr. Schreib jetzt nicht noch einmal eine Reihe von sieben Donnern, was jetzt noch kommt. Nein, streiche das, versiegle das, das heißt, schreib es nicht auf.
Und warum nicht? Er sagt es: Es wird nicht noch ein Zeitabschnitt sein, es gibt keine weitere Hinauszögerung. Bis jetzt gab es immer wieder Verzögerung, Verzögerung, Verzögerung, und jetzt sollten die Donner noch einmal verzögern. Doch er sagt: Nein! Schreiben Sie es nicht, wir verzögern nicht mehr. Es wird kein weiterer Zeitabschnitt mehr eingeschoben, sondern mit dem Tragen der Stimme des siebten Boten, wenn er sich anschickt zu posaunen, soll auch das Geheimnis Gottes zu Ende geführt sein, wie er es seinen Knechten, den Propheten, als gute Botschaft sagte.
Es gibt keinen Aufschub mehr, sondern jetzt wird Schluss gemacht, jetzt kommt der Schluss. Mit dem siebten Engel, der posaunt, wird das Geheimnis Gottes vollendet.
Was heißt das, das Geheimnis Gottes vollendet? Das, was Gott sich aufgespart hat, das Geheimnis ist das, was noch nicht offenbart ist. Das, was Gott sich aufgespart hat, wird jetzt ausgeführt. Das heißt, der Zorn Gottes kommt jetzt in voller Wucht.
Übrigens, in Kapitel 15, Vers 1 haben wir diesen Parallelausdruck. Ich glaube, es ist Vers 1. Schauen wir: „Ich sah ein anderes Zeichen im Himmel, groß und wunderbar, sieben Engel, die die sieben Plagen hatten, die letzten, weil in ihnen oder durch sie der Grimm Gottes vollendet wird.“ Hier heißt es nicht, das Geheimnis vollendet, sondern der Grimm Gottes vollendet, aber es ist derselbe Sinn. Das Geheimnis heißt das, was noch aufgespart ist, jetzt wird der Grimm Gottes vollendet. Das heißt, jetzt wird zu Ende geführt, jetzt kommt wirklich das Schlussgericht.
Also mit den Schalen des siebten Engels, des siebten Engels der Posaune, erwartet man den Schluss, aber es wird nur angekündigt. Der eigentliche Schluss – dann werden diese Kapitel zwölf bis vierzehn eingeschoben. Der eigentliche Inhalt der siebten Posaune sind die sechs und sieben Schalen. Deshalb wird das dort in Kapitel 15 wiederholt. Jetzt, in diesen sieben Engeln mit den sieben Schalen, wird der Grimm Gottes vollendet.
Jetzt gibt es keinen Aufschub mehr, nichts mehr, es gibt kein Drittel und Viertel mehr, sondern jetzt ist nur noch Ganz. Guss auf Guss folgt dann das Gericht. Mittlerweile sagt er ihm in Kapitel 10, er soll also jetzt nur noch einmal versagen, und die Stimme, die ich aus dem Himmel gehört hatte, redete wieder mit mir und sagte: „Gehe hin, nimm das geöffnete Büchlein in der Hand des Boten, der auf dem Meer und auf dem Lande steht.“ Und ich ging hin zu dem Engel und sagte: „Gib mir das Büchlein.“ Und er sagte zu mir: „Nimm und iss es auf, und es wird deinen Bauch bitter machen, in deinem Munde jedoch wird es süß sein wie Honig.“
Das heißt, er muss jetzt das Büchlein nehmen. Das Büchlein ist der Inhalt dessen, was jetzt noch fehlt, was jetzt noch geschehen muss, also die letzten Gerichtsinhalte. Und ich nahm das Büchlein in meinen Mund, es war süß, das heißt, es war ja Wort Gottes, und Wort Gottes ist immer süß. Aber der Inhalt des Wortes Gottes war gar nicht süß, der Inhalt des Wortes Gottes ist bitter, denn es spricht vom Gericht.
Das ist übrigens ganz ähnlich wie in Hesekiel Kapitel 3. Dort ist es auch so. Dort muss Hesekiel verkündigen von der Zerstörung Jerusalems unter Nebukadnezar. Hier haben wir die Zerstörung Jerusalems unter den Römern. Aber die Parallelen zu Hesekiel sind gewaltig. Wir haben laute Parallelen zu Hesekiel. Wenn ihr wollt, kann ich euch das zeigen. Nein, das nicht jetzt. Das zeige ich euch später. Eine Folie, wo ich einmal Hesekiel und Offenbarung gegenübergestellt habe.
David Chilton in seinem Buch The Days of Vengeance hat das auch gemacht und war sehr erhellend. Man kann sehen, wie also das Hesekiel-Buch, das damals vor der Zerstörung Jerusalems geschrieben wurde, und was Prophetie ist, und die Offenbarung hier vor der Zerstörung Jerusalems geschrieben wird, wie die sich parallel sind.
Und ich nahm das Büchlein aus der Hand des Boten und aß es auf, und es war in meinem Munde süß wie Honig, und als ich es aß, wurde es in meinem Bauch bitter. Das ist der Inhalt, der ist bitter. Und er sagte zu mir: „Du musst wieder weiß sagen über Volksscharen, Völker, Sprachen und viele Könige.“
Also das ist jetzt die Einleitung zu dem Weiteren, was jetzt kommt. Aber wie wir das schon gewohnt sind, haben wir eine Unterbrechung zwischen dem sechsten und siebten Element.
Ja, Kapitel 5, Vers 2 und Kapitel 10, Vers 1 sind parallel. Dort hat jeder ein Buch in der Hand, oder? Kapitel 5, Vers 1. Und der in Kapitel 10 hat auch ein Buch in der Hand. Also das Buch ist – es scheint, manche meinen, das ist dasselbe Buch. Ich weiß es nicht, ich bin da noch im Zweifel, denn da ist es ein kleines Buch und dort ist es einfach ein Buch.
Aber der Inhalt dieser Rolle ist ja der Plan Gottes mit der Welt und der Plan Gottes in seinen Gerichtsratsschlüssen, was er jetzt ausführt. Und wenn er das Buch öffnet, sehen wir, da kommen lauter Gerichtssachen heraus, die Siegel, diese Posaunen und die Schalen.
Dann Kapitel 11, ich suche gerade, wo ich das habe: Kapitel 11: „Und es wurde mir ein Rohr gegeben, das einem Stabe glich, und jemand sagte: Steh auf, miss das Tempelheiligtum Gottes aus und den Altar und die, die darin anbeten. Und den Hof, der außerhalb des Tempelheiligtums ist, schließe aus oder wirf hinaus, schließe aus, miss ihn nicht, weil er denen von den Völkern gegeben wurde. Und auf die heilige Stadt werden sie treten 42 Monate lang.“
Also das ist eine der schwierigen Stellen, wo man ein bisschen rätselt, aber das ist Symbolsprache. Und wir haben Schwierigkeiten, wenn wir das eins zu eins übertragen wollen, dann geht das nicht. Gerade das Gegenteil war ja der Fall: Der Tempel wurde ja zerstört. Es kann nicht um den irdischen Tempel gehen, denn der irdische Tempel wurde ja zerstört.
Aber hier sagte der Tempel, das Heiligtum soll nicht zerstört werden, das soll gemessen werden. Das, was gemessen wird, wird aufbewahrt. Der Rest wird den Heidenvölkern gegeben, das wird zerstört. Da trampeln sie drauf.
Das heißt also, wir müssen hier mit geistlichem Auge lesen: Was ist denn der Tempel, das Heiligtum Gottes nach neutestamentlicher Sprache? Was sagt uns das Neue Testament? Was ist der wahre Tempel?
Dann hilft es uns weiter, dann kommen wir weiter. Der Leib Christi, die Gemeinde oder der einzelne Gläubige, aber besonders natürlich die Gemeinde Jesu Christi, die Schar der Gläubigen – sie sind das neue Haus Gottes. Und dieses wird hier gemessen.
Was gemessen wird, wird bewahrt. Das kommt aus Sacharja, Kapitel 2. Die Stadt Jerusalem wird gemessen, und das heißt, sie wird bewahrt. Gott hat das in Jerusalem dort in Sacharja so gesagt. Gott hat sich dieses Jerusalem wieder erwählt, und er wird sich wieder zu diesem Jerusalem stellen, sagt er dort.
Das war im Jahre 538 vor Christus, als sie zurückkamen aus der babylonischen Gefangenschaft, hat er Jerusalem wieder angenommen als seine Stadt, und da wurde Jerusalem gemessen. Und was gemessen wird, wird nicht preisgegeben, aber das andere wird preisgegeben.
Also hier ist nicht von dem irdischen Tempel die Rede, aber bitte, wir haben trotzdem einen israelitischen Zusammenhang, denn in Kapitel 11, Vers 8 redet er von einer großen Stadt, die geistlich Sodom und Ägypten heißt, wo der Herr gekreuzigt wurde.
Also die große Stadt, wo der Herr gekreuzigt wurde – wo ist diese Stadt? Es ist klar, dass es um Jerusalem geht. Aber er spricht in einer nicht verschlüsselten, in einer geistlichen Sprache, das heißt, er deutet es schon geistlich. Deshalb nennt er Jerusalem Sodom und Ägypten.
Das heißt, der Zusammenhang ist immer noch Jerusalem, aber dieser Tempel hier ist nicht der buchstäbliche alte Tempel, der wird ja zerstört, sondern es ist hier der neue Tempel gemeint. Die, die darin anbeten, das sind die Gläubigen, die werden bewahrt.
Im Wesen ist hier dasselbe gesagt wie in Kapitel 7: Die Gläubigen werden versiegelt, werden beschützt, sie kommen nicht unter das Zorngericht, das den Tempel treffen wird, den irdischen Tempel und die irdische Stadt.
Sondern die Gläubigen sind das besondere Eigentum Gottes. Also, ich habe mir hier notiert: Der heilige Bereich, das ist das treue Gottesvolk, die gottestreuen Anbeter, werden hier das Tempelheiligtum Gottes genannt.
Wegen dieses heiligen Bereiches heißt die gesamte Stadt noch heilige Stadt, weil es noch Gläubige gibt, die sind heilig. Deshalb heißt die Stadt noch heilige Stadt, hier in Vers 2. Jetzt werden die heilige Stadt zertreten, ansonsten wäre sie nur noch eine unheilige Stadt.
Später nennt er sie nur noch die große Stadt, jetzt nennt er sie einmal die heilige Stadt wegen der Heiligen. Das heißt, das geistliche Heiligtum macht die Stadt heilig.
Das war früher ja auch so. Der alte Tempel, dieser prächtige Tempel Gottes, machte, dass Jerusalem damals, als sie noch Gott nachfolgten, zu einer heiligen Stadt wurde.
Sogar zur Zeit Jesu wird Jerusalem noch einmal die heilige Stadt genannt, wegen dem Tempel, zu dem Gott sich damals noch stellte. Aber mittlerweile war der Tempel zu einer Festung der Zeloten geworden.
Die haben alles entweiht und kaputt gemacht. Die Treuen sind die wahren Anbeter, sie werden als Priester gesehen, die an dem Gottesaltar stehen und ihm in Verehrung dienen, den Gottesdienst verrichten.
Der andere Bereich ist der Vorhof und die Stadt rund um den Tempel. Damit ist dargestellt der äußere Bereich des Gottesdienstes. Da wird nur der äußerliche Gottesdienst betrieben.
Und der äußerliche Gottesdienst muss fallen. Am Ende der Religion, das Ende der jüdischen Religion steht knapp bevor.
Soll es denn gar nichts von der alten Religion bleiben? Soll alles zerstört werden? Gibt es nichts, das vor der Zertretung durch die Heiden bewahrt werden soll? Oder gibt es etwas, das das Wesenhafte der jüdischen Religion ausmacht, das bewahrt werden soll?
Doch, es gibt etwas: die Anbeter, die wahren Anbeter. Der Teil des Tempels, die Gläubigen selbst sind das echte Heiligtum.
Also man kann nicht anders, als das nur bildhaft zu verstehen, sonst kommt man in Schwierigkeiten. Aber man darf nicht gleich alles total allegorisieren, das tun wir nicht.
Der Zusammenhang ist immer noch Jerusalem, der tatsächliche Zusammenhang ist immer noch das Judentum.
Also was soll das Bild bedeuten? Das soll zeigen, dass all das, was zum Wesentlichen, zum Eigentlichen der jüdischen Religion gehört, bewahrt werden soll. Das sind die Gläubigen, die an den Messias glauben.
Alles andere, das Äußerliche – der Tempel, die Rituale, der Gottesdienst, die Opfer, das Gebäude und das Volk, das den Messias verworfen hat – die werden von den Heiden zertreten.
Es ist genau das, was geschah durch die Römer, die kamen.
Und das hier steht 42 Monate lang. Das ist auch interessant. Wir haben hier so einen Zeitbegriff, der hier öfter vorkommt.
Oh, Moment, jetzt muss ich gerade schauen. Das ist nicht hier? Doch, hier.
Hier haben wir diesen Zeitbegriff, der kommt vor, hier in Vers 2: „Auf die heilige Stadt werden sie treten 42 Monate.“ Dann in Vers 3: „Ich gebe meinen Zeugen, dass sie 1260 Tage weissagen.“ Dann in Kapitel 12, Vers 6 ist die Rede von einer Frau, die wird 1260 Tage ernährt in der Wüste.
Und diese 1260 Tage werden auch Zeit, Zeit, Zeit und eine halbe Zeit genannt, in Vers 14 – das nur nebenbei.
Und dann kommt es einmal vor, in Kapitel 13, Vers 5: „42 Monate wird das Tier wirken.“ Das Tier, ihm wurde Vollmacht gegeben zu wirken, 42 Monate lang.
Ihr merkt hier 42, 1260, 1260. Also die Zahlen, die Monate – das erste und das letzte sind die Monate, 42 Monate, das zweite und das vorletzte sind 1260 Tage.
Also diese Begriffe werden chiastisch verwendet.
In Kapitel 11 kommt sogar noch etwas hinzu. In Kapitel 11, Vers 9 kommen noch dreieinhalb Tage dazu. Also dann haben wir so: zuerst 42 Monate in Vers 2, dann 1260 Tage in Vers 3, dann in Vers 9 dreieinhalb Tage, dann in Vers 11 dreieinhalb Tage, dann in 12,6 1260 Tage und in 13,5 wieder 42 Monate.
Man nennt das chiastischer Aufbau. Das heißt, diese Zeitabschnitte werden hier so wie a b c c b a eingeführt.
Und was interessant ist: Wenn er von Monaten spricht, dann ist es negativ.
42 Monate – wir zertreten die Heiden die heilige Stadt, und das letzte, in Kapitel 13,5, 42 Monate überwindet das Tier die Heiligen, das Tier kämpft gegen die Heiligen, das Tier darf wirken 42 Monate (Kapitel 13,5 und 13,7).
Das ist negativ, also die Monate sind negativ, die Tage sind positiv. Das ist derselbe Zeitabschnitt natürlich.
42 Monate sind ja genau 1260 Tage, es geht um dieselbe Zeit.
Die 1260 Tage sind positiv, denn Gott gibt den Zeugen, dass sie weissagen in der Zeit. Gott gibt ihnen also Kraft und Autorität und erhält sie, dass sie weissagen können in dieser Zeit, in Jerusalem.
Und Kapitel 12, Vers 6, ebenfalls 1260 Tage wird die Frau in der Wüste von Gott bewahrt. Das ist auch positiv, das ist interessant.
Und was noch dazugehört: Wenn man von Heeren und von Krieg spricht, dann wird meistens in Monaten gerechnet.
Das heißt, ein Heer oder ein König regiert so und so viele Monate, wenn er nicht zig Jahre regiert, wenn er relativ kurz regiert, dann sagt man, er regiert so und so viele Monate, oder wenn ein Krieg an die Kriegszeit gerechnet wird, dann rechnen wir in Monaten.
Aber wenn von dem Bewahren Gottes die Rede ist, zum Beispiel die Frau wird 1260 Tage in der Wüste bewahrt und sie bekommt zu essen, jeden Tag, jeden Tag, da wird jeder Tag gezählt, an dem Gott ihr zu essen gibt und sie ernährt.
Und die Zeugen dürfen weissagen, Gott stärkt sie jeden Tag, jeden Tag, nicht Monate einfach, sondern jeder einzelne Tag ist hier wichtig und wird gezählt, an dem Gott seinen Zeugen Kraft gibt, Zeugnis abzulegen und zu weissagen, zu sprechen für ihn.
Was mit den Leichen ist, darauf kommen wir noch zu sprechen. Ich wollte nur zeigen, wie die Zeitabschnitte da dastehen.
Dann, ja, also was wird hier dargestellt? Das Äußere wird zerstört und wird den Heiden übergeben, preisgegeben. Sie dürfen darauf trampeln.
42 Monate haben sie Zeit, wird ihnen gegeben.
Interessant ist, dass tatsächlich die Invasion der Römer geschah, ich habe das schon gesagt, im Frühling 67.
Und dann rechnet mal aus, wie lange bis zum August 70 ist. Im August 70 ist dann die Stadt gefallen.
Jetzt rechnen wir mal aus, wie viel Zeit das ist.
Frühling 67 bis August 70 sind 42 Monate. Je nachdem, wann man den Frühling jetzt ansetzt, ob das Februar oder März ist oder so, aber das ist diese Zeit.
Ich weiß jetzt nicht, ob das gemeint ist oder ob das ein Zufall ist, aber mir scheint, das ist kein Zufall.
Und vergesst nicht, es ist ein Brief geschrieben an Christen, denen etwas in die Hand gegeben wird für eine schwere Zeit, die auf sie zukommt.
Und wenn da so die Rede ist von einer Zeitangabe, dann könnte das sehr wohl genau diese Zeitangabe gewesen sein. So lange wird es dauern.
Also wie gesagt, mir scheint diese Deutung noch die bessere als irgendwelche spekulativen anderen.
Aber jetzt weiter.
Jetzt kommen die zwei Zeugen, Vers 3: „Und ich werde meinen zwei Zeugen geben, und sie werden tausendzweihundertsechzig Tage weissagen.“ Das ist die gleiche Zeit.
In der gleichen Zeit, also wenn das die Zeit der römischen Invasion ist, dann heißt es, genau in der Zeit hat Gott zwei Zeugen, die weissagen, mit Sacktuch umkleidet.
Nun, jetzt müssen wir natürlich Acht geben, das ist eine alttestamentliche Sprache, denn wir dürfen nicht meinen, hier stehen tatsächlich zwei Leute, die einfach einen Sack anhaben.
Das war im Alten Testament so. Wer hat einen Sack angehabt, weiß es jemand? Der Buße tut oder auch der Bußprediger, Johannes der Täufer zum Beispiel und Elia. Das waren die Bußprediger Israels im Alten Testament: Elia.
Und am Ende des Alten Testaments, also als direkter Vorläufer für den Messias, war der zweite Elija. Es gibt ja einen ersten Elija, das ist der wirkliche Elija, und einen zweiten Elija, das war Johannes der Täufer.
Jesus hat gesagt, er sei der zweite Elija, der kommen wird. Er kam im Geist des Elija und in der Kraft des Elija, trat Johannes der Täufer auf.
Die waren mit Sacktuch bekleidet, sie waren Bußprediger, ihre Botschaft war: „Tut Buße, denn das Königreich Gottes ist nahegekommen.“
Und hier haben wir wieder einen Elija, hier sind es sogar zwei Elijas. Hier stehen zwei Elijas im Sacktuch gekleidet und weissagen.
Interessant ist, dass auch der erste Elija dreieinhalb Jahre von Gott bewahrt wurde, gestärkt und ernährt in der Wüste.
Der erste Elija, da gab es eine Trockenzeit in Israel, es gab keinen Regen, und es war genau drei Jahre und sechs Monate, steht dort in Lukas 4, Jakobus 5 und in 1. Könige 17, 18.
Da ist es nur im dritten Jahr, es heißt es dort in 1. Könige 18. Aber die Zeitangabe ist klar, in Lukas 4, Vers etwa 25, wenn ich das richtig in Erinnerung habe.
Und auch in Jakobus 5, Vers 16 wird gesagt, dass es Elija dreieinhalb Jahre Trockenzeit gab.
Das war die Zeit des Elija, wo er von Gott ernährt wurde, beschützt wurde und wo er auch geweissagt hat.
Mit Sacktuch und Kleidern, also sie sind Bußprediger.
Diese sind die zwei Ölbäume. Was heißt das? Das ist ein Hinweis auf Sacharja 4. Da waren auch zwei Leute, die zwei Ölbäume in Sacharja 4.
Weiß das jemand, wer die waren? Zur Zeit von Sacharja, das war, als Gott das Jerusalem neu erwählte, also nach der Rückführung aus Babylon.
Gott hat zwei Männer gebraucht, die in besonderer Weise das Volk aufbauen und anleiten.
Wer waren die zwei? Jeremia war vorher, der war vor der Zerstörung Jerusalems.
Das waren Joshua und Zerubbabel. Joshua war der Hohepriester und Zerubbabel war der Fürst.
Zerubbabel hat das Volk zurückgeführt und Joshua war zu der Zeit der geistliche Führer.
Diese beiden stehen in Sacharja 4, das sind die zwei Ölbäume.
Diesen beiden hat Gott gesagt: Nicht durch Heer oder Kraft, sondern durch meinen Geist soll es geschehen.
Und er hat eine Vision gesehen von zwei Ölbäumen, und diese zwei Ölbäume haben das Öl gegeben in die zwei Leuchter, und die zwei Leuchter waren Joshua und Zerubbabel.
Also das ist das Bild.
Deshalb hier zwei Zeugen, weil das sind der Joshua und der Zerubbabel – jetzt aber nicht buchstäblich, sondern im Bilde.
Das sind die zwei Zeugen, die also das Gottesvolk ausrüsten, mit dem Heiligen Geist, um das Gottesvolk noch anzuführen und die anderen zur Buße zu rufen.
Die zwei Ölbäume und die zwei Leuchter.
Interessant, sie sind nur zwei Leuchter, sie sind nicht sieben Leuchter.
In Kapitel 2 und Kapitel 3 haben wir sieben Leuchter.
Wer waren die sieben Leuchter? Das waren sieben Gemeinden zur damaligen Zeit.
Aber hier sind es nur zwei, also eine kleinere Schar, eine eingeschränkte Schar.
Jetzt ist die Frage: Sind das hier zwei Einzelpersonen gemeint, oder steht das hier symbolisch für zwei Leuchter, also eine Gruppe von Christen, wie zwei Gemeinden?
Das weiß ich nicht, das muss der weitere Text uns klären, das können wir nicht einfach so sagen.
Entweder sind es zwei persönliche Einzelleute, oder…
Ah ja, und wann die Zeit, woran das sich bezieht, ist schon geklärt.
Das ist die Zeit, als die 42 Monate lang die Stadt von den Heiden zertreten wird.
Das heißt, es ist die Zeit der Invasion der römischen Heere, die das Land betreten und jetzt heranrücken an die Stadt und dann die Stadt schließlich einnehmen werden.
Also wenn hier heißt, diese Heidenvölker werden die Stadt 42 Monate zertreten oder betreten und zertrampeln, heißt das einfach, diese Zeit wird Israel zusammen mit der Hauptstadt, natürlich, in die Hände der Heiden gegeben bis zur gänzlichen Zerstörung.
Das heißt, wir müssen hier diese jüdische Zeit im Auge behalten, in der das geschrieben wurde.
Das ist die ganz nahe Zukunft für die Christen, die das gelesen haben, also eine ganz nahe Zukunft, ein paar Jahre noch.
Also das sind die zwei Ölbäume und die zwei Leuchter, die vor dem Gott der Erde stehen.
Warum zwei? Weil Zeugen müssen mindestens zwei sein, das ist das Minimum der Zeugenzahl.
Jede Sache soll auf zwei oder drei Zeugen Mund bestehen, so wie Mose und Aaron, so wie Elija und Elisa, so wie Joshua und Zerubbabel.
Es war immer in einer schweren Zeit Israels.
Mose und Aaron waren zur Zeit von Ägypten.
Man könnte ja auch noch Lot und Abraham nennen, zur Zeit von Sodom.
Die waren auch zwei Gerechte, obwohl Lot der schlechtere war, aber er war immerhin noch ein Gerechter.
Zur Zeit der schweren Zeit, als Isebel regierte.
Isebel haben wir schon kennengelernt, im Kapitel 2.
Isebel steht hier als Bild für das gottlose Judentum, das sich abgewandt hat von Gott, wie damals der König Ahab und seine Isebel, die dann die gerechten Propheten verfolgte.
Also auch da gab es Elija und Elisa.
Also immer zu der Zeit, als die Knechte Gottes verfolgt wurden und zu der Zeit, als das Gericht Gottes dann kam.
Bei Ahab kam es nur im Kleinen, aber es kam auch wie bei Ahab, und über Isebel kam das Gericht genauso.
Dann Mose und Aaron zur Zeit, als das Gericht über Ägypten kam.
Also diese Wörter Sodom und Ägypten, von denen Kapitel 11, Vers 8 spricht, sind nicht von ungefähr.
Sodom und Ägypten waren auch zur Zeit von Sodom und zur Zeit von Ägypten, als der Pharao herrschte, zwei große Bedrängnisse, Bedrängniszeiten für das Gottesvolk.
Gehen wir mal weiter.
Und wenn jemand ihnen Schaden zufügen sollte, geht Feuer aus ihrem Munde hervor und verzehrt ihre Feinde.
Noch eine Folie.
Auf der Folie habe ich hier also die Parallelen zur Zeit des Elija, zur Zeit der dreieinhalbjährigen großen Bedrängnis der Propheten Gottes unter Isebel.
Vers 3, dreieinhalb Jahre Hunger und Verfolgung des Gottesvolkes, vor allem der Propheten Gottes.
Jetzt hatten wir schon, Vers 4: „Der Gott, vor dem ich stehe.“
Der Vers 4 heißt: „Sie stehen vor Gott“, oder?
Der Gott, diese sind die zwei Leuchter, die vor dem Gott der Erde stehen.
Es ist genau dieser Ausdruck, der Gott, vor dem ich stehe – Elija.
In Vers 5: „Wenn ihnen jemand Schaden zufügen sollte, geht Feuer aus ihrem Munde hervor und verzehrt ihre Feinde.“
Wie bei Elija. Elija war auch so einer, oder?
Wenn jemand Elija schaden wollte, zum Beispiel wie dieser König, wie hieß er, Joram, hat er seine 50 Soldaten da hingeschickt, den Obersten über die 50, und wollte Elija festnehmen.
Was kommt? Es kommt Feuer vom Himmel und verzehrt den Hauptmann und seine 50.
Und dann der Nächste noch einmal, und der Dritte hatte schon Angst, dass ihm auch so ergeht.
Wenn jemand ihnen Schaden zufügen will wie Elija, dann kommt Feuer aus dem Himmel.
Aber hier ist es nicht aus dem Himmel, hier ist es Feuer aus dem Munde, aus ihrem eigenen Mund.
Das ist ein zweites Bild, das hier verwendet wird.
Das kommt aus Jeremia 5, ich weiß jetzt nicht mehr genau, wo genau, Jeremia 5, Vers 14.
Da heißt es: „Mein Wort ist wie Feuer.“
Also das Wort Gottes ist wie Feuer aus dem Munde der Zeugen.
Das heißt also, Gott sagt hier: „Siehe, ich will meine Worte in deinem Munde zu Feuer machen und dieses Volk zu Holz, und es soll sie verzehren.“
Also das Wort Gottes des Propheten wird zu Feuer.
Was heißt das? Das heißt, das Wort ist ein Gerichtswort, er spricht das Gerichtswort als Prophet aus, und Gott handelt entsprechend.
Ihr merkt, dass das ein Bild ist, denn sie spucken nicht wirklich Feuer, sie sind keine feuerspuckenden Menschen.
Das zeigt uns, wir müssen Acht geben, dass wir nicht alles eins zu eins übertragen.
Das dürfen wir nicht.
Wenn jemand jemandem Schaden zufügen will, auf diese Weise muss er getötet werden.
Vers 6: „Diese haben Vollmacht, den Himmel zu verschließen, damit kein Regen falle in den Tagen ihres Weissagens.“
Die haben die Macht wie Elija.
Elija hatte diese Macht, er hat gesagt, in den nächsten Jahren gibt es keinen Regen mehr, und Gott hat keinen Regen mehr gegeben.
Feuer verzehrt ihre Feinde, wie bei Elija.
Lukas 9, Vers 54: „Sollen wir sagen, das Feuer vom Himmel falle?“ sagen die Jünger, wie Elija tat.
Also Elija, wiederum Elija.
Dann kein Regen in den Tagen ihres Weissagens, wie bei Elija in der damaligen Zeit.
Und hier auch: Gott stellt sich zu ihnen.
Dass sie es miterleben, ist nicht eins zu eins übertragen.
Es zeigt nur, dass Gott ihr Wort erfüllt, ihr Gerichtswort.
Und sie haben Vollmacht über die Gewässer, sie in Blut zu verwandeln.
Das hat Elija nicht gemacht, aber Mose hat das gemacht, wie bei Mose.
Da war Feuer, aber nicht aus dem Mund.
Das heißt, es kam ein Blitz und hat die alle verzehrt.
Ja, natürlich, das ist ja hier eine Vision.
In der Geschichte wird es nicht beschrieben.
Hier ist ja nicht Geschichte, hier ist ja eine Vision, die man in einem apokalyptischen Buch bekommt.
Da müssen wir vorsichtig sein, dass wir die Sachen nicht eins zu eins übertragen.
In der Vision, gerade das war so offensichtlich, dass es nicht eins zu eins zu übertragen ist, mit dem Sacktuch und mit dem Feuer aus dem Mund.
Sie haben Vollmacht, den Himmel zu verschließen, ja, und sie haben Vollmacht, über die Gewässer sie in Blut zu verwandeln und das Land mit jeder Plage zu schlagen, so oft sie nur wollen.
Also hier genau wie bei Mose.
Mose hatte die Vollmacht von Gott, das Land Ägypten mit jeder Plage zu schlagen.
Er hat zu dem Pharao gesagt: „Wenn du uns jetzt nicht ziehen lässt, dann werde ich zu Gott gehen und werde beten, und er wird die Plage schicken.“
Und so war es dann auch.
Mose betet und es kommt die Plage.
So auch hier.
Diese stehen also genau in der gleichen Linie wie Mose und Elija als Propheten Gottes.
Gott stellt sich zu ihnen, und Gott schlägt das Land mit Plagen.
Wenn sie dafür beten, dass die Plage kommen soll, dann kommt die Plage.
Was habe ich hier noch? Vers 7: „Und wenn sie mit ihrem Zeugnis fertig sein werden, dann wird das Tier, das aus dem Abgrund aufsteigt, mit ihnen Krieg führen und sie überwinden und töten.“
Jetzt weiß man nicht, wer das Tier ist.
Das ist das erste Mal, dass wir von einem Tier lesen.
Nun, da müssen wir noch geduldig sein.
Jedenfalls kommt hier ein Tier, das steigt aus dem Abgrund auf.
Interessant ist nur, dass das hier in Präsenz steht, also als ob das Tier immer wieder aus dem Abgrund aufsteigt.
Also als ob das Tier nicht nur einmal kommt und dann ist es da, sondern es steigt auf und steigt auf und steigt auf.
Also es ist eine Gegenwartszeit hier.
Wir wollen mal schauen, was das heißt.
Aber jedenfalls wichtig ist für uns, dass am Ende ihres Zeugnisses sie überwunden werden, das heißt, sie werden getötet von dem Tier.
Und ihre Leichname werden auf der Straße der großen Stadt liegen.
Das ist genau wie bei Elija.
Die Isebel kämpfte gegen die Propheten Gottes und hat viele von ihnen getötet.
Einige konnte man noch verstecken vor ihr, aber dort war es auch zur Zeit Elija.
Da war ein Tier, das war in dem Fall die Isebel, ein Biest, die gegen die Propheten Gottes gearbeitet hat.
Und hier haben wir dieses Tier, also wiederum wie bei Elija.
Dann Vers 8: Ja, Frage.
Ja, das ist gemeint, das Tier?
Nein, das ist immer noch ihre eigene.
Es ist Vers 7: „Sie, also das Tier, wird sie, die zwei Zeugen, überwinden und töten, und ihre Leichname werden auf der Straße der großen Stadt liegen.“
Nur die zwei.
Es geht immer um die zwei Zeugen, es geht immer um die zwei Zeugen in der ganzen Vision.
Ihre Leichname werden auf der Straße der großen Stadt liegen, die in geistlicher Hinsicht Sodom und Ägypten heißt, wo auch unser Herr gekreuzigt wurde.
Was Sodom betrifft, Jesaja 1, Vers 10 sagt Gott zu Israel: „Du Volk von Sodom, du Volk von Gomorra.“
Also Gott selber nennt sein Israel Sodom.
Und auch in Jesaja 3, Vers 9, kannst du das vorlesen oder hat jemand?
Jesaja 3, Vers 9 dürfte auch so ein ähnlicher Ausdruck sein.
Von ihren Sünden sprechen sie offen wie Sodom, wie die Sodomiter.
Das bezieht sich auf Israel der damaligen Zeit unter Ahas und Hiskias.
Das war also vor Ahas, das war zur Zeit von Jesaja.
Gut, übrigens dort war das Gericht die Assyrer.
Im Nordreich von Israel, zur Zeit von Jesaja, kamen dann die Assyrer.
Im Jahr 722 vor Christus kamen die Assyrer aus dem Norden und haben das Nordreich Israel in die Gefangenschaft geführt.
Also auch das ist zu einem Zeitpunkt knapp vor einem Gericht gewesen.
Jetzt zurück.
Sie weissagen also dort in dieser Stadt, sie werden dann getötet.
Das wilde Tier, dieses tötet sie.
Geistlich gesprochen, also was ihren moralischen Charakter betrifft, heißt die Stadt Sodom und Ägypten.
Und Menschen aus den Völkern und von Stämmen und Sprachen und Volksscharen werden ihre Leichname sehen drei Tage und einen halben Tag lang.
Und sie werden nicht zulassen, dass ihre Leichname in Gräber gelegt werden.
Also hier ist jetzt das Bild, dass diese nicht beerdigt werden.
Das heißt, eine Leichenschändung findet statt.
Das ist ja etwas Schlimmes, wenn man jemanden nicht beerdigt.
Das ist so eine große Verachtung.
Und diese wollen jetzt ganz bewusst diese Leichen nicht in Gräbern beisetzen.
Das zeigt den Hass der Juden.
Die Juden hassen diese zwei Zeugen.
Und vielleicht ist es so, wir können hier nicht viel sagen, wir müssen hier ein bisschen im Dunkeln tappen.
Aber Tatsache ist, dass sie ein bisschen länger tot bleiben als der Herr Jesus.
Der Herr Jesus war ja drei Tage im Grab, das heißt nicht ganz drei Tage, aber einen angerissenen ersten Tag, einen zweiten Tag und einen angerissenen dritten Tag.
Aber diese liegen dreieinhalb Tage auf der Straße, bevor sie dann auferstehen.
Das heißt, sie sind länger tot als der Herr Jesus.
Und man will unbedingt nicht, dass sie beerdigt werden, nicht nur vielleicht um die Leichen zu schänden, sondern vielleicht auch, weil sie so viel von ihrem Herrn gesprochen haben, der auferstanden ist.
Und wenn sie so viel gesprochen haben von dem Herrn, der auferstanden ist, dann ähneln sie ihrem Herrn so sehr, dass die Leute Angst haben.
Wer weiß, was sonst passiert? So eine Dummheit wie damals, als dann das Grab leer war.
Diesmal machen wir es so: Wir tun sie gar nicht in ein Grab legen, wir lassen sie auf der Straße liegen, dann können wir sehen, dass sie nicht auferstehen.
Und gerade das passiert: Sie stehen dann auf, als sie dann dreieinhalb Tage totliegen.
Was die Zahl dreieinhalb Tage betrifft – danke, ihr seid noch voll dabei – dass sie jetzt totliegen.
Was die Zahl betrifft, weiß ich nicht, aber mir scheint, die Zahl hat hier einen besonderen Wert, so wie dreieinhalb Jahre sind 42 Monate, 1260 Tage sind dreieinhalb Jahre, und so sind es hier dreieinhalb Tage, als ob diese dreieinhalb so bewusst hier gesagt wird.
Dreieinhalb ist nämlich eine abgekürzte Sieben.
Also die Sieben wird halbiert.
Wenn die Zahl sieben, wenn sieben Jahre aufgeteilt werden, dann heißt es bei Daniel und in Offenbarung zwölf: Zeit, zwei Zeiten und eine halbe Zeit.
Kennt ihr das? Aus Daniel 7 und in Offenbarung 12 kommt es auch vor.
Die Sieben wird gehälft, halbiert.
Man könnte meinen, Zeit, zwei Zeiten, vier Zeiten, oder das ist die logische Folge: Zeit, zwei Zeiten, es verdoppelt sich, es wird alles noch länger.
Und jetzt wird alles noch länger.
Also eins, zwei, vier.
So war es ja auch mit den Siegeln: vier, zwei, eins, da war es immer umgekehrt.
Aber hier ist eins eine Zeit, zwei Zeiten und vier Zeiten, aber statt der vier Zeiten wird abgekürzt.
Das heißt, es wird statt Zeit, Zeiten, dann nur noch eine halbe Zeit.
Das heißt, eine abgekürzte Zeit.
Diese dreieinhalb betont, dass Gott die Zeit abkürzt.
Das hat er auch gesagt im Kapitel Matthäus 24.
Wenn der Herr nicht die Zeit abgekürzt hätte für die Gläubigen, da wäre keiner, würde kein Fleisch gerettet werden.
Das heißt, dann würden alle Gläubigen auch noch in dem Zorngericht umkommen.
Aber das war nicht so.
Matthäus 24: Der Herr hat die Zeit abgekürzt, und die Gläubigen wurden dann alle bewahrt.
Hier kürzt der Herr die Zeit des Todliegens ab und erholt sie zu sich.
Sie stehen auf, die Menschen, die auf dem Lande wohnen oder auf dem Erdland wohnen, werden sich über sie freuen und fröhlich sein und sich gegenseitig Geschenke schicken.
Weil diese, die zwei Propheten, die quälten, die auf der Erde wohnten.
Also diese zwei Propheten haben durch ihre Botschaft, die sie verkündigten, Qual bereitet den Menschen, die im Lande wohnen oder auf dem Erdland wohnten.
Wahrscheinlich ist Israel gemeint.
Das heißt, diese zwei haben einen Zeugendienst ausgeübt in Israel und haben dort eine Qual angerichtet durch ihr Wort.
Wir sind in Vers 10 am Ende.
Und die Menschen schicken sich Geschenke vor lauter Freude.
Die feiern Weihnachten oder nicht Weihnachten, sie feiern jedenfalls Freudenfeste mit Geschenken, weil diese zwei endlich tot sind.
Ja. Nein. Nein, das ist …
Das ist ein Widerspruch.
Das widerspricht auch dem ganzen Wesen der Prophetie, weil die Prophetie will ja gerade, sie arbeitet ja mit allen Bildern aus dem Alten Testament.
Das heißt, alle Bilder werden genommen, entlehnt aus dem Alten Testament.
Und wenn hier zum Beispiel diese zwei Zeugen, die ähneln ja vor allem dem Elija, oder?
Und das sieht man ja, in jedem Vers kommt Elija praktisch vor.
Also kommt ein Bild, ein Motiv aus dem Leben Elias.
Und es wird nur gezeigt, dass sie den Status haben, das heißt, dass sie genau das sind, was Elija zu seiner Zeit war, in dieser schweren Bedrängniszeit damals unter Isebel.
Und was Mose in der schweren Bedrängniszeit unter Ägypten, unter dem Pharao war, das sind diese beiden Zeugen zurzeit.
Diese Zerstörung Jerusalems hat überhaupt nichts zu tun mit einem wiedererstandenen Elija und mit einem wiedererstandenen Mose.
Das gibt es gar nicht.
Der Elija wird nie wieder aufstehen, außer am letzten Tage, wenn er dann wirklich auferweckt wird, und auch der Mose nicht.
Also das ist hier symbolhaft, bildhaft zu verstehen, wie alles in dieser Geschichte, in diesem Abschnitt hier.
Sie stehen auf, also Gott stellt sich zu ihnen.
Sie werden wieder lebendig.
Das heißt, Vers 10: Die Menschen, die sich Geschenke schicken, freuen sich so, dass diese endlich tot waren, tot sind, und jetzt ist diese Stimme Gottes endlich erstickt.
Und nach den dreieinhalb Tagen kam der Geist, kam von Gott der Geist des Lebens auf sie oder in sie.
Das ist ähnlich wie bei Elija, der hat auch einmal einen Menschen aus dem Toten aufgeweckt, einen kleinen Jungen, oder?
Da kam der Geist des Lebens in ihn hinein, heißt es, in das Kind.
Also hier ist eine Auferweckung, ein Zurückholen ins Leben, und sie stellen sich auf ihre Füße.
Sie stehen dann wieder da.
Und große Furcht fiel auf die, die sie schauten, und sie hörten eine große, laute Stimme aus dem Himmel zu ihnen sagen: „Steigt auf hierher!“
Und sie stiegen auf in den Himmel.
Das ist alles so ähnlich beschrieben wie bei ihrem Herrn.
Der Herr Jesus stand aus den Toten auf, und einige haben ihn gesehen, nicht viele, aber einige haben ihn gesehen.
Und dann fährt der Herr Jesus in den Himmel.
So ist es auch hier.
Sie stehen auf und sie fahren in den Himmel, wie Elija damals auch.
Der alte Elija ist ja auch in den Himmel hinaufgefahren.
Also Gott bestätigt ihr Wort, und zwar wird es den anderen klar, dass Gott ihr Wort bestätigt.
Und Gott holt sie zu sich.
Und die Feinde, die Juden, sehen das.
Und in jener Stunde geschah ein großes Beben.
Das ist wiederum in Jerusalem.
Das heißt, der zehnte Teil der Stadt, der zehnte Teil der Stadt, also es geht wieder um Jerusalem, fällt.
Und siebentausend Menschen werden in dem Beben getötet.
Also, zuerst mal: Was ist der Sinn dieser Wiederauferstehung und dieser Entrückung dieser Zeugen?
Ich denke, der Sinn ist ganz einfach der, dass Gott sich zu ihnen stellt und Gott sie rechtfertigt, und zwar so rechtfertigt, dass alle es merken, dass alle es sehen.
Wenn wir das eins zu eins übernehmen, dann haben wir Schwierigkeiten, denn wie soll so etwas wann geschehen sein, dass irgendwelche zwei Leute da auferstanden und öffentlich in den Himmel aufgefahren sind?
Wenn wir das aber als Bild verwenden und die Aussage uns vor Augen führen, dann ist es leichter.
Das kann also ganz einfach bedeuten, dass Gott, nachdem sie getötet wurden, sich zu ihnen stellt, und die Israeliten müssen erkennen, dass sie Recht hatten.
Dass sie Recht hatten.
Und sie werden mit Furcht erfüllt, aber die Furcht ist nicht so groß, dass es zur Bekehrung reicht.
Das heißt zwar, ich habe oft gedacht, es ist eine echte Bekehrung, aber ich habe jetzt meine Meinung ändern müssen.
Hier war keine echte Bekehrung.
Das heißt, die übrigen gerieten in Furcht und gaben Ehre dem Gott des Himmels, in Vers 13 am Ende.
Das ist aber zu wenig für eine echte Bekehrung.
Nur Furcht haben und Gott Ehre geben.
Das haben viele getan, zum Beispiel als Elija das Opfer auf dem Karmel bringt.
Dann kam das Feuer vom Himmel, und Gott hat sich zu Elija gestellt.
Und die Menschen alle haben gesagt: „Der Herr ist Gott, der Herr ist Gott.“
So haben sie sich bekehrt, aber so arg bekehrt waren sie nicht, denn nach kurzer Zeit waren sie dann wieder im Götzendienst.
Das ist so.
Sie waren überwältigt, Elija hatte Recht.
Und genauso sind die Menschen hier überwältigt.
Die zwei Propheten hatten Recht.
Also hier ist auch wieder die Parallele zur Zeit von Elija.
Große Furcht, und die siebentausend.
Das ist auch zur Zeit von Elija.
Zur Zeit von Elija gab es siebentausend, die ihre Knie nicht gebeugt haben vor dem Wal.
Und hier sind es siebentausend, die Gott sich holt aus Jerusalem.
Es ist, als wollte Gott sagen: „Ihr habt meine siebentausend getötet, dann hole ich mir eure siebentausend.“
Ihr habt meine treue Schar von Menschen, die Märtyrer wurden, ihr habt sie getötet, und jetzt gibt es ein Teilbeben.
Es ist nicht ein Ganzbeben, das Ganzbeben kommt erst in Kapitel 16.
Ein Teilbeben, und der zehnte Teil fällt Gott in die Hände.
Der zehnte Teil – was ist denn die Botschaft des Zehnten im Alten Testament?
Was bedeutet der Zehnte?
Es gehört Gott.
Aber der Zehnte ist ja nur ein Symbol.
Der Zehnte, wenn ich Gott den Zehnten gebe im Alten Testament, dann bekunde ich damit: Herr, es gehört dir eigentlich alles.
Aber als Zeichen, dass dir alles gehört, gebe ich dir einen Teil zurück.
Aber ich weiß, dass die anderen neun Zehntel dir auch gehören.
Und wenn Gott sich hier einen zehnten Teil der Stadt nimmt, macht er ihnen klar: Ich habe Anrecht auf euch alle, und wenn ihr nicht alle Buße tut, werdet ihr alle genauso getötet werden.
Also ein zehnter Teil, Gott nimmt sich einen Zehnten.
Das ist hier symbolhaft wieder.
Und siebentausend Menschen werden in dem Beben getötet, die 7, die Gott sich zurückholt.
Die übrigen gerieten in Furcht und gaben Ehre dem Gott des Himmels.
Man kann ja davon ausgehen, dass die 7 auch erzählt waren.
Möglicherweise.
Aber das ist ja eine Vision, und es ist viel wichtiger, als wir rechnen, dass wir uns bewusst werden: Die 7 von Elija, das ist die Assoziation, die hier gemacht wird.
Die 7 zu Elija damals, und jetzt wird nur die Geschichte umgedreht.
Damals waren die 7 treu, hier sind 7, die Gott sich als Vergeltung holt.
Da ist der Vergleichspunkt.
Also überhaupt immer, wenn wir eine Vision haben aus dem Alten Testament, dann müssen wir immer sagen, dass wir immer vom Alten Testament her denken.
Das heißt, wir müssen immer schauen, was ist das Bild im Alten Testament oder was ist die Geschichte im Alten Testament und warum nimmt er gerade diese 7000 von dort, vom Elija?
Also man muss so vorgehen, sonst kommt man in große Schwierigkeiten.
Also wie gesagt, es geht hier offensichtlich um die treuen Zeugen, die im Land, in der Stadt und im Land noch geblieben sind und treu gezeugt haben.
Sie werden schließlich getötet, und Gott bestätigt ihren Tod, stellt sich zu ihnen, und die anderen müssen zugeben, sie hatten Recht.
Und in der Geschichte war es dann tatsächlich so.
Es blieben welche im Land.
Der Herr Jesus hat gesagt: „Ihr werdet nicht fertig werden mit den Städten Israels, ihr werdet nicht fertig werden. Wenn sie euch in einer Stadt verfolgen, flieht in die nächste, und dann wieder flieht in die nächste, flieht in die nächste. Ihr werdet nicht fertig werden in Israel, bis das Gericht kommt, bis der Menschensohn kommt.“
Einerseits zum Gericht im Jahr 70 nach Christus.
Und was heißt das? Es gab immer treue Zeugen in Jerusalem und Umgebung.
Hier ist das ganze Palästina wahrscheinlich gemeint.
Und dort hat Gott sich zu ihnen gestellt.
Als dann schließlich das Gericht kam, mussten sie zugeben, diese hatten Recht gehabt.
Was hier noch wichtig ist: Denken wir daran, Gott hat das Gericht hinausgezögert, hinausgezögert, hinausgezögert, damit die Menschen Buße tun.
Das war das Ziel, dass sie Buße tun.
Und hier sind die Zeugen.
Ist der Dienst der Zeugen, das soll den Menschen helfen, um Buße zu tun.
Genau dieser Dienst, dass sie das Evangelium verkündigen in der Zeit, und das haben sie getan.
Das Evangelium wurde überall verkündigt im ganzen Land, und dann kam das Gericht.
Menschen haben nicht Buße getan, nur Äußerliches zugegeben: „Ja, die haben Recht.“
Das ist wahrscheinlich so.
Mehr kann ich hier nicht herauslesen.
Jedenfalls ist es eine Botschaft für die Christen der damaligen Zeit.
Und dann: „Das zweite Wehe ging vorüber, siehe, das dritte Wehe kommt schnell.“
Und der siebte Engel posaunte, und es geschahen große, laute Stimmen im Himmel, die sagten: „Die Königreiche der Welt sind unseres Herrn und seines Gesalbten geworden.“
Jetzt wird also das Königreich angekündigt, der siebte Engel posaunt.
Und man könnte meinen, jetzt kommt das dritte Wehe.
Man liest zwar nichts von einem Wehe, man wartet, aber es wird ja erst angekündigt.
Die siebte Posaune ist die Ankündigung von dem, was jetzt kommen wird, aber es ist noch nicht zu dem Zeitpunkt jetzt, dass das Königreich aufgerichtet wird.
Das ist nur die Ankündigung.
Das heißt, die Stimmen sagen das im Himmel.
Das muss man Acht geben.
Das heißt nur die Stimme im Himmel, die sagt: „Die Königreiche der Welt sind unseres Herrn und seines Gesalbten geworden.“
Und das kommt aus Psalm 2.
Da muss man wieder im Alten Testament schauen, wo die Begriffe herkommen.
Genau so steht es: Die Königreiche des Herrn und seines Christus, das Königreich des Herrn und seines Christus.
Was steht in Psalm 2?
Da lesen wir: Die Völker erheben sich gegen den Herrn und gegen seinen Christus, gegen seinen Gesalbten.
Psalm 2.
Und die Menschen sind aufgestanden, Vers 2: „Es treten an die Könige der Erde und die Könige des Landes, und die Obersten haben sich zusammengesetzt gegen den Herrn und gegen seinen Christus, lasst uns abstreifen ihre Fessel und von uns werfen ihre Seile.“
Der in den Himmeln sitzt lacht, mein Herr spottet ihrer.
Dann redet er zu ihnen in seinem Grimm und in der Glut seines Zornes, schreckt er sie.
„Ich habe meinen König eingesetzt auf Zion, meinen heiligen Berg.“
Kapitel 14 werden wir lesen vom Zion.
Kapitel 14 in Offenbarung: „Ich gebe Bericht, der Herr sagte zu mir: Du bist mein Sohn, ich habe dich heute geboren. Bitte von mir, und ich gebe dir die Völker zum Erbteil und dir zum Besitz die Enden des Erdlandes.“
Also der Erde.
Und du wirst sie regieren mit eisernem Stabe und zerbrechen wie Töpfergeschirr.
Das wird zweimal zitiert in Offenbarung, dieser Vers, dreimal: in Kapitel 2, Kapitel 12 und Kapitel 19.
Er wird regieren mit eisernem Stabe, zerbrechen wie Töpfergeschirr.
Und nun, Könige, handelt glücklich, lasst euch unterweisen, ihr Richter der Erde, dient dem Herrn mit Furcht und freut euch mit Zittern.
Küsset den Sohn, dass er nicht zürne und ihr umkommt auf dem Weg.
Denn gar leicht entbrennt sein Zorn.
Selig sind alle, die bei ihm Zuflucht nehmen.
Das ist ein messianischer Psalm.
Und das wird hier angespielt.
Jetzt kriegt der Gesalbte die Königreiche der Erde.
Er wird als König herrschen in alle Ewigkeit, das ewige Königreich wird er inne haben, und zwar in alle Ewigkeit.
Und die Ältesten, das ist jetzt wieder von diesem Thronsaal, kommen jetzt wieder die Ältesten, die vor Gott auf ihrem Thron sitzen.
Fielen auf ihr Angesicht und beten Gott an.
Das heißt, sie huldigen Gott.
Sie sagen: „Wir danken dir, Herr Gott, Macht habe über alles, der da ist und der da war und der da kommt, weil du deine große Kraft an dich genommen hast, und du herrschst als König.“
Und die Völker waren zornig, und dein Zorn ist gekommen.
Psalm 2.
„Dein Zorn ist gekommen und die Zeit der Toten, um gerichtet zu werden und den Lohn zu geben deinen Knechten.“
Jetzt wird also das Totengericht angekündigt, die ewige Belohnung der Gläubigen wird angekündigt.
Den Lohn zu geben deinen Knechten, den Propheten, den Heiligen und denen, die deinen Namen fürchten, den Kleinen und den Großen, und die zu verderben, die das Erdland verderbten.
Das Erdland ist hier möglicherweise Israel, ich weiß es nicht.
Und jedenfalls wird hier das Ende angekündigt, aber es ist noch nicht das Ende.
Es wird nur angekündigt.
Und es wurde geöffnet der Tempel Gottes im Himmel.
Also das Heiligtum eigentlich, das Heiligtum Gottes im Himmel.
Und es wurde gesehen die Lade seines Bundes in seinem Tempelheiligtum.
Und es geschahen Blitze und Stimmen und Donner und Beben und ein großer Hagel.
Wieder das Gewitter am Ende der siebten Posaune.
Hier am Ende der siebten Posaune.
Das heißt, man wartet mit großer Spannung, wo ist das dritte Wehe?
Die letzte Posaune ist geblasen, das Königreich ist angekündigt, das Gericht über die Toten ist angekündigt, man meint, es ist jetzt alles fertig, aber das dritte Wehe wurde noch nicht beschrieben.
Und so greift er in Kapitel 15, Vers 5, dasselbe auf, was er in 11, Vers 19 sagte.
15,5: „Und nach diesem sah ich: Das Tempelheiligtum im Himmel wurde geöffnet, die Zeltwohnung des Zeugnisses, und es kamen hervor aus dem Tempelheiligtum die sieben Boten, die die sieben Plagen hatten.“
Das ist jetzt noch ausständig, oder?
Und was dazwischen ist, Kapitel 12 bis 14, was dazwischen ist, ist wieder ein Einschub.
Und der Einschub ist äußerst wichtig, weil dieser Einschub zeigt den Kampf, den Kampf der Gläubigen gegen die zwei Feinde.
Das müssen wir uns jetzt noch anschauen.
Das ist jetzt so in der Mitte des Buches, bevor diese letzten Schalen ausgegossen werden.
Zeigt er, es gibt einen Kampf.
Und ich gebe euch jetzt einen Blick hinter die Kulissen, wer der eigentliche Feind ist.
Ihr meint, der Feind seien die Juden.
Ich sage euch, der Feind ist viel, viel größer als die Juden.
Und da kommt diese Geschichte mit dem Drachen und der Frau, in Kapitel 12.
Dann kommt die Geschichte mit den zwei Tieren, dem Leviathan und dem Behemoth, also dem Tier vom Meer und dem Tier vom Land.
Und dann kommt das Lamm auf dem Zion.
Schauen wir uns das an.
Kapitel 12.
Lesen wir von einer Schlange und einer Frau.
Nun, das Bild kennen wir, oder?
Wo in der Bibel im Alten Testament gibt es eine Schlange und eine Frau, die kämpfen miteinander?
Ganz am Anfang der Bibel.
„Ich werde Feindschaft setzen zwischen dir, deinen Nachkommen und ihren Nachkommen, zwischen der Schlange und der Frau.“
Es wird einen jahrhundertelangen Kampf geben zwischen der Schlange und der Frau.
Also Vers 1: „Und ein großes Zeichen erschien im Himmel: Eine Frau, umkleidet mit der Sonne, der Mond unter ihren Füßen und auf ihrem Haupt ein Kranz von zwölf Sternen.“
Und als Schwangere schreit sie auf, da sie die Wehen hat und in Schmerzen ist bei ihrer Geburt.
Wer ist die Frau?
Nun, einerseits ist uns schon klar, das ist die Eva.
Da ist ein Kampf zwischen Eva und der Schlange.
Aber Eva hat ja einen Nachkommen.
Und Eva wurde ja ein Nachkomme verheissen.
Oder Eva, ich werde Feindschaft setzen zwischen dir und der Schlange und deinem Nachkommen und ihrem Nachkommen.
Der Nachkomme der Frau wird der Schlange den Kopf zertreten, und das ist das Entscheidende.
Es kommt ein Nachkomme aus der Frau, und der wird der Schlange den Kopf zertreten.
Und genau das haben wir.
Die Schlange hat Angst.
Die Schlange, übrigens hier heißt sie Drache, aber der Drache war eine Schlange.
Der Drache wurde damals als Schlange dargestellt.
Also wir müssen uns da nicht draus bringen lassen.
Der Drache ist die Schlange.
Es heißt dann sogar, der Drache ist die Schlange, in Vers 10, oder?
Die alte Schlange oder Vers 9: Der Teufel, der Satan, die alte Schlange, der Drache, der große Drache.
Das heißt, es ist alles klar, wer der Drache ist, wer die alte Schlange ist.
Und die Frau hat Nachkommen.
Die Nachkommen waren zuerst einmal Abraham, Isaak, Jakob.
Jakob hatte zwölf Söhne, und der Sohn hatte einen Traum mit einer Frau, mit einem Traum von zwölf Sternen.
Kennt ihr die Geschichte von Josephs Traum mit den zwölf Sternen?
Hier ist also die Frau schon definiert.
Die Frau ist hier das Gottesvolk, das Gottesvolk, so wie es im Alten Bund war.
Aber es sind die Treuen des Gottesvolkes, nicht die Abgefallenen, das ist klar.
Also es gab ja im Alten Testament immer ein treues Gottesvolk, immer, auch zur Zeit von 7 Mann.
Hier ist also die Frau das treue Gottesvolk, und sie ist schwanger und hat Schmerzen bei der Geburt.
Das kann man nur verstehen, wenn man das Alte Testament kennt.
Im Alten Testament wird berichtet, dass Israel schwanger ist.
Auf wen ist sie denn schwanger?
Auf wen wartet, wen will Israel gebären?
Den Messias.
In Micha zum Beispiel.
Da ist das Bild, oder auch in Jesaja, in Micha 5 und in Jesaja 26 oder so.
Jedenfalls ist die Frau, vielleicht habe ich die Stellen hier, dann kann ich euch die genauen Stellen sagen.
Die Frau, die gebiert: Jesaja 26, Vers 17 und Micha 5, Vers 1 und 2.
Die messianischen Wehen, auch in Micha 4, Vers 9 und 10.
Die messianischen Wehen, das treue Israel im Alten Testament hatte viel zu durchleiden, und die Leiden des Volkes waren Leiden auf den Messias hin.
Das war ein großes Verlangen.
Wann kommt der Messias, wann kommt der Messias, wann kommt diese Zeit, wenn Gott die Feinde vernichten wird?
Diese Messias-Wehen werden als schwere Zeit des Leidens Israels dargestellt.
Die Tochter Zion ruft: „Wann zerreichst du den Himmel und kommst herab?“ und so weiter.
Nein, es geht ja um das treue Israel, es geht nicht um das abgefallene Israel.
Hier geht es um Israel.
Das sind hier immer die Treuen, die sich gesehnt haben.
Da war zum Beispiel Zacharias, das war Elisabeth, das war Simon, das waren Johannes der Täufer und die, die er vorbereitet hat für den Messias, dass Gott dieses treue Israel vorbereitet hat.
Die Hohenpriester in Jerusalem hatten keine Sehnsucht, sie waren nicht schwanger auf den Messias, sie haben sich nicht gesehnt.
Sie wollten ihre Macht ausbauen, und die Pharisäer und die Schriftgelehrten usw.
Aber es gab diesen treuen Kern im Volk, und dieses Volk war schwanger auf den Messias hin.
Und dann endlich kommt er, und jetzt kommt sie zur Geburt, oder?
Jetzt wird der Messias geboren.
Und es erschien ein anderes Zeichen im Himmel.
Und siehe, ein großer feuerroter Drache, der sieben Köpfe und zehn Hörner hatte und sieben Diademe auf seinen Köpfen.
Also die Beschreibung ist so ähnlich wie das Tier, von dem wir gleich nachher lesen werden.
Sein Schwanz fegt ein Drittel der Sterne des Himmels hinweg, und er warf sie auf die Erde.
Und der Drache stellte sich vor die Frau, die im Begriff war zu gebären, damit er, wenn sie geboren hätte, ihr Kind fresse.
Also der Messias wird jetzt endlich geboren, in Bethlehem wurde er geboren.
Und der Drache kommt und will das Kind umbringen, so schnell er nur kann.
Er versucht es, aber es gelingt ihm nicht.
Er kann es nicht umbringen, denn das Kind wurde entrückt hin zu Gott und zu seinem Thron.
Er merkt hier, die Geschichte ist wie ein Zeitraffer.
Der Messias wird geboren, der Drache will ihn umbringen, kann aber nicht.
Er kann das nicht.
Das Kind fährt in den Himmel auf und setzt sich zur Rechten Gottes, auf den Thron Gottes.
Das heißt, dieses Kind, von dem gesagt wird, der alle Völker mit eisernem Stabe regieren wird, Psalm 2.
Dieses Kind regiert zur Rechten des Thrones Gottes.
Allem ist klar, allen Lesern damals, die das gelesen haben, war klar, was das ist, dass das sich auf den Herrn Jesus bezieht, der sich zur Rechten Gottes gesetzt hat nach seiner Himmelfahrt.
Also er regiert schon.
Was ist es mit dem Drachen, der hier die Sterne des Himmels wegwirft, auf die Erde wirft?
Der Drache, das ist ein Bild aus Daniel Kapitel 8, Vers 10.
Dort heißt es: „Da ist ein Horn, das wurde groß bis zu dem Heer des Himmels, also es wuchs bis zu den Sternen hinauf.“
Und dann heißt es: „Und es warf von dem Heer, und zwar von den Sternen, zur Erde nieder und zertrat sie.“
Also das Bild kommt aus einer Vision aus Daniel von Antiochus, dem damaligen Gegner des Gottesvolkes.
Der wurde größer und größer und größer, und dann hat er gewagt, es gegen Gott selber aufzunehmen, indem er das Volk Gottes verfolgt hat.
Hier der Drache, aus der Geschichte her schon bekannt, als der, der das Volk Gottes verfolgt.
Na jedenfalls, gehen wir weiter.
Der Drache will das Kind umbringen, kann aber nicht.
Das Kind regiert.
Setz dich auf den Thron!
Und was macht der Drache jetzt?
Die sieben Köpfe sind die sieben Köpfe des Tieres, und die haben alle eine Krone auf dem Kopf.
Das heißt, sie sind Kaiser oder Könige, also Herrscher.
Das zeigt schon, dass dieser Drache zusammenarbeitet mit dem Tier, das genauso aussieht wie er.
Sieben Köpfe und zehn Hörner.
Die zehn Hörner stellen ja auch Könige dar.
Die Frau flieht in die Wüste.
Die Frau floh in die Wüste, wo sie eine von Gott bereitete Stätte hat, damit man sie dort ernähre tausend einhundertsechzig Tage.
An den Zusammenhang denken, als das geschrieben wurde.
Das Buch wurde geschrieben in den sechziger Jahren, und der Drache konnte das Kind nicht töten, aber die Frau flieht in die Wüste.
Wann die Frau flieht, steht nicht da.
Tatsache ist, dass sie aber dreieinhalb Jahre, also 1260 Tage, ernährt wird in der Wüste.
Das heißt, sie wird bewahrt.
Später lesen wir, was in Kapitel 12, Vers 14 steht, wird in Vers 14 wieder aufgegriffen.
Der Frau wurden die zwei Flügel des großen Adlers gegeben, damit sie in die Wüste an ihre Stätte flöge, dorthin, wo sie ernährt wird, für eine Zeit, zwei Zeiten und eine halbe Zeit, also Zeit, Doppelzeit und halbe Zeit, dreieinhalb Zeiten, dreieinhalb Jahre.
Weg vom Angesicht der Schlange.
Und die Schlange warf aus ihrem Maul Wasser wie einen Strom hinter der Frau her, damit sie diese mit dem Strom weggeschwemmt werde.
Und der Erde kam der Frau zu Hilfe, und die Erde öffnete ihren Mund und verschlang den Strom, den der Drache aus seinem Maul warf.
Das heißt, dieser Drache will jetzt die Frau töten, aber die Frau flieht in die Wüste.
Dann versucht er sie zu töten, aber es gelingt ihm nicht.
Er hat keine Chance.
Die Erde hilft der Frau.
Und das Tier muss sich abwenden von der Frau und muss sich eine andere Beute suchen.
Der Drache war zornig über die Frau, und er ging weg, Krieg zu führen mit den übrigen ihres Samens, denen, die die Gebote Gottes halten und das Zeugnis Jesu haben.
Das sind alles Bilder aus dem Alten Testament.
Alles nacheinander.
Das eine Bild ist: Der Frau wurden die Flügel des Adlers gegeben.
Das ist Vers 14.
Wo lesen wir von Adlersflügeln im Alten Testament in Bezug auf eine Frau, bitte?
In Bezug auf das Gottesvolk.
Die Frau haben wir ja gesagt, ist das Gottesvolk.
Das treue Gottesvolk wird aus der Herrschaft Pharaos herausgerettet.
Er nimmt sie mit in die Wüste.
Was macht er in der Wüste?
Er ernährt sie jeden Tag.
Dort sind es nicht 1260 Tage, dort sind es 40 Jahre.
Aber jeder Tag wird sie ernährt in der Wüste, dieses Volk, das treue Gottesvolk.
Und dann sagt Gott zu ihnen am Sinai: „Ich habe euch auf Adlersflügeln getragen und zu mir gebracht.“
2. Mose 19, Vers 4: „Ihr habt gesehen, wie ich euch auf Adlersflügeln getragen und zu mir gebracht habe.“
Gott trägt sein treues Volk heraus und bewahrt sie.
Und dann kommt die Schlange weiter, und die will jetzt die Frau ersäufen.
Oder die Schlange spuckt jetzt ganz viel Wasser.
Man sagt, es gibt Schlangen, die haben ein Gift, so viel Gift, sie können einen mit dem Gift anspucken, und dann wird man gelähmt von dem Gift und dann kann es in der Praxis zu… Dann ist man an der Beute der Schlange.
Und hier ist die Schlange mit ganz viel Wasser, so viel Wasser, dass sie die Frau ertränken möchte in dem Wasser.
Was hat der Pharao gemacht mit dem Volk?
Die ziehen aus, und er treibt sie ins Wasser.
Da stehen sie vor dem Wasser, und er sagt: „Jetzt habe ich euch.“
Und er kommt heran, rückt heran.
Und die Erde hilft den Israeliten.
Die Erde tut sich auf, beziehungsweise hier ist es das Wasser macht einen Spalt, und die Israeliten ziehen hindurch auf trockenem Fuß.
Und der Pharao hat nichts zu melden.
Und so, wie ist es hier die Schlange?
Oder das andere Bild ist aus 4. Mose 13.
Da war die Rote Chora.
Die wollten wieder gegen den Führer des Volkes, gegen Mose, auftreten.
Und was macht Gott?
Die Erde tut sich in den Schlund auf und verschlingt all die Feinde, und sie werden verschluckt.
Das heißt, es sind Bilder, die einfach herausgegriffen werden aus dem Alten Testament, und es wird dargestellt, dass Gott sein Volk bewahrt.
Die Treuen werden bewahrt vor dem Satan.
Satan kann ihnen gar nichts anhaben.
Aber wer ist diese Frau?
Mir haben gesagt, die hat ja was zu tun mit Israel, sie kommt ja aus dem israelitischen Bereich.
Vielleicht steckt hier doch noch mehr dabei.
Vor allem, wenn wir daran denken, wann das geschrieben wurde.
Was hat denn der Herr Jesus gesagt?
Wenn ihr seht den Groll der Verwüstung an der heiligen Stätte stehen, dort, wenn die Römer kommen und die Heere die Stadt umzingeln.
Was sollen die Israeliten tun, die Gläubigen tun?
Die sollen fliehen.
Wohin?
In die Berge, und das waren damals Wüstenberge, denn das waren zuerst die jüdischen Berge und dann vor allem das Transjordanien.
Das war alles Wüste.
Das heißt, die Gemeinde sollte in die Wüste fliehen, und Gott würde sie bewahren.
Also das wäre eine sehr direkte Anwendung, eine sehr direkte Deutung.
Ich weiß es nicht, ich kann es nicht mit hundertprozentiger Sicherheit sagen, ob das so gemeint ist.
Jedenfalls ist das Bild klar: Gott bewahrt sein Volk, und zwar geht es hier vor allem um die Treuen in Israel.
Das heißt, es geht um die Christen in Palästina, genau das, was der Herr Jesus gesagt hat.
Daher wird sie bewahren in der Zeit der großen Trübsalszeit.
Die große Trübsalszeit war die Zeit, die angebrochen ist, als diese Römer kamen.
Das war, wie gesagt, Frühling 67 bis zum Fall der Stadt im August 70.
Das wären wiederum dreieinhalb Jahre.
Also sie wird ernährt, 1260 Tage.
Und dann, was lesen wir weiter?
Hier gehen wir wieder zurück zu Kapitel 12, Vers 7.
Und es entstand ein Krieg im Himmel.
Aha, der hat keinen Saft mehr.
Das heißt, wir haben gleich Pause.
Vers 7: „Es entstand ein Krieg im Himmel, Michael und seine Boten, seine Engel, führten Krieg gegen den Drachen.“
Und der Drache führte Krieg und seine Boten.
Das ist interessant.
Auf der einen Seite haben wir auf Erden oder haben wir etwas, was der Herr Jesus getan hat.
Der Herr Jesus ist am Kreuz gestorben, ist in den Himmel aufgefahren.
Auf der anderen Seite lesen wir hier, und hier wird ja die geistliche Seite gezeigt, nicht die irdische.
Sehen wir einen geistlichen Kampf im Himmel.
Das heißt, einen Krieg im Himmel.
Das ist wie in den Propheten Daniel.
Da steht auch der Michael und kämpft, und seine Engel kämpfen.
Wer das kennt, in Daniel Kapitel 10 kämpft Michael mit seinen Engeln gegen die bösen Engelsfürsten.
Und in der unsichtbaren Welt findet ein geistiger Kampf statt.
Und da wird der Drache, der kommt dorthin und möchte dort kämpfen.
Der sozusagen der Drache ist, praktisch der Messias.
Der Messias kommt.
Man muss sich das so vorstellen: Der Messias, das kleine Kind, wird geboren und wird auf den Thron Gottes gesetzt, entrückt.
Und der Drache sagt: „Na warte, dann gehe ich dir nach und jage dir nach bis zum Thron Gottes“ und möchte dort weiterkämpfen in seinem Irrwahn.
Und dann kommen der Engel Michael und seine Engel und werfen ihn wieder auf die Erde runter.
So: „Dahin gehörst du!“
Also das Bild ist hier ganz klar: Der Satan, der in all seinen Versuchen nichts zu melden hat, wird total besiegt.
Ich denke an das, was der Herr Jesus gesagt hat.
Das ist das Bild: Die Wirklichkeit ist, der Herr Jesus hat am Kreuz den Satan besiegt.
Er hat gesagt: „Jetzt wird der Fürst dieser Welt hinausgeworfen werden.“
Johannes 12, Vers 31: „Jetzt geht das Gericht über diese Welt, jetzt wird der Fürst dieser Welt hinausgeworfen.“
Also der Drache ist noch mehr besiegt als je zuvor.
Und sie wurden nicht die Stärkeren.
Es wurde nicht mehr eine Stätte für sie im Himmel gefunden.
Und es wurde geworfen der große Drache, die alte Schlange, genannt Teufel und der Satan, der das ganze Weltreich in die Irre leitet.
Geworfen wurde er auf die Erde, und seine Boten, seine Dämonen, wurden mit ihm geworfen.
Und ich hörte eine große, laute Stimme im Himmel sagen: „Jetzt ist das Heil und die Kraft und die Königsherrschaft unseres Gottes geworden.“
Jetzt kommt eine Stimme wiederum von dem Umfeld.
Das heißt, die Stimme, die hier spricht, ist eine vorwegnehmende Stimme, genauso wie die Stimme in Kapitel 11, Vers 15.
Genau dasselbe.
Dort wird auch schon das Ziel angekündigt.
So wird jetzt hier in Kapitel 12, Vers 10 ebenso das Ziel angekündigt.
Jetzt ist das Heil und die Kraft und die Königsherrschaft unseres Gottes geworden und die Autorität seines Christus, seines Gesalbten.
Weil der Verkläger unserer Brüder niedergeworfen ist, der sie verklagte vor unserem Gott Tag und Nacht.
Es wird praktisch hier in diesem Wort, dass hier die Himmelsbewohner sprechen, wird das Ziel vorweggenommen und wird gesagt: Schaut, so sieht es am Ende aus.
Jetzt ist in dem einen Sieg von Golgatha schon der Endsieg sichtbar.
Der Verkläger der Brüder ist niedergeworfen, der sie verklagte vor unserem Gott Tag und Nacht.
Und sie haben ihn überwunden Kraft des Blutes des Lammes und Kraft des Wortes ihres Zeugnisses und liebten nicht ihr Leben bis zum Tod.
Jetzt sieht man, wie die Gläubigen überwinden, die Brüder, wie sie überwinden.
Sie überwinden durch das Blut, also durch das Blut, durch das Wort ihres Zeugnisses, und sie sind bereit, ihr Leben hinzugeben bis in den Tod.
Das ist der Weg des Sieges.
Das ist der Weg.
Und diese, das wird hier vorweggenommen, vom Ende her wird das jetzt schon so verkündigt.
Auf diese Weise haben sie überwunden.
Deswegen seid fröhlich und feiert ihr Himmel, also die Himmelsbewohner.
Welche denen, die auf der Erde sind, also auf dem Land, auf dem Erdland und auf dem Meer wohnen.
Erdland und Meer, das sind hier die Küstengebiete.
Das Erdland wäre wahrscheinlich Israel, und das Meer, auf dem Meer wohnen, das heißt auf den Inseln oder Küstengebieten.
Weil der Teufel zu euch hin niederging mit großem Grimm, wissend, dass er wenig Zeit hat.
Der Teufel weiß, er hat nur wenig Zeit.
Wir wissen, wie lang das ist: 1260 Tage.
Und als der Drache sah, dass er auf die Erde geworfen war, verfolgte er die Frau, die den männlichen geboren hatte.
Und der Frau wurden die zwei Flügel des großen Adlers gegeben, damit sie in die Wüste an ihre Stätte flöge, dorthin, wo sie ernährt wird, für eine Zeit, zwei Zeiten und eine halbe Zeit.
Also Zeit, Doppelzeit und halbe Zeit.
Weg vom Angesicht der Schlange.
Und die Schlange warf aus ihrem Maul Wasser wie einen Strom hinter der Frau her, damit diese vom Strom weggeschwemmt werde.
Und die Erde kam der Frau zu Hilfe, und die Erde öffnete ihren Mund und verschlang den Strom, den der Drache aus seinem Maul warf.
Jeder weiß, dass das hier symbolische Sprache ist, oder?
Das ist klar.
Da brauchen wir doch nicht alles eins zu eins nehmen.
Das ist ganz klar.
Der Drache war zornig über die Frau.
Also konnte er nicht das Gottesvolk in Palästina töten.
Er konnte es nicht vernichten.
Er konnte sie nicht zum Abfall bewegen.
Er konnte nichts machen mit ihnen.
Gott hat sie bewahrt.
Also töten?
Gott hat sie auch physisch bewahrt.
Er konnte die Gemeinde fliehen in die Wüste, ins Transjordanland.
Und der Drache, als er sieht, dass das nicht geht, dass das nicht möglich ist, geht er hin, Krieg zu führen mit den anderen ihres Samens, mit den übrigen ihres Samens.
Ja, wer sind die anderen?
Es gibt ja noch mehr.
Es gibt ja noch mehr Christen als in Palästina.
Jetzt geht er hin und verfolgt alle, alle die übrigen ihres Samens, die die Gebote Gottes halten und das Zeugnis Jesu haben.
Jetzt werden alle Gläubigen verfolgt, wo es nur irgendwelche gibt.
Die in Palästina sind beschützt, aber die anderen nicht.
Und dazu hat er jetzt ein Mittel, um gegen die anderen vorzugehen.
Und dieses Mittel ist das Tier.
Jetzt holt er sich das Tier.
Das Tier wird in der ganzen damaligen Welt die Gläubigen verfolgen und für seine Zwecke arbeiten.
Machen wir hier die Pause.
Es sind auch welche da, zum Beispiel das Bild vom Fliehen in die Wüste.
Wenn der Herr Jesus gesagt hat, sie sollen in die Wüste fliehen, das wäre nicht nur ein Bild, das wäre sogar eins zu eins, oder jedenfalls.
Er hat gesagt, flieht in die Berge.
Und hier ist die Frau, die in die Wüste flieht.
Es sind schon ein paar Bilder auch da von dem, was Jesus gesagt hat.
Aber das ist halt so.
Die Apokalyptik überhaupt zieht aus den vorherigen apokalyptischen Büchern, und das sind vor allem Sacharja, Daniel, Hesekiel-Teile.
Das ist typische apokalyptische Literatur.
Übrigens, es gibt ja andere apokalyptische Literatur, die nicht inspiriert ist von Gott, die aber die Juden hatten.
Zum Beispiel der Hirt des Hermas.
Und wie heißt das andere?
Esras und Baruch sind auch apokalyptische Literatur.
Die haben genau die gleichen Bilder.
Das ist interessant.
Die verwenden alle diese.
Gut, die können natürlich sagen, die haben es von der Offenbarung abgeschrieben, denn das sind ja nach der Offenbarung geschrieben.
Aber dennoch denke ich, die Bilder sind hauptsächlich deshalb aus dem Alten Testament, weil es ja um das Israel des Alten Testaments geht.
Es geht um das Gottesvolk, und es muss die Verbindung hergestellt werden mit dem alttestamentlichen Gottesvolk.
Da sieht man ganz viele Parallelen.
Man muss immer daran denken: Der Hintergrund des Neuen Testaments ist das Judentum des Alten Bundes.
Wenn man das nicht versteht, dass hier ein Übergang ist vom alten Bund zum neuen Bund, in dieser Zeit zwischen 30 und 70 nach Christus, da wird gezeigt, dass das neutestamentliche Gottesvolk eigentlich die Erfüllung der alttestamentlichen Verheißungen über Gottes Volk ist.
Wenn man das nicht versteht, kommt man in ein völliges Durcheinander.
Die Apostelgeschichte zeigt, wie das Christentum sich löst vom Judentum, aber nicht als eigene Sekte, sondern dass das Christentum die Erfüllung des Judentums ist.
Das ist ja das Besondere in der Apostelgeschichte.
Und die Offenbarung zeigt das auch.
Die Offenbarung zeigt, dass die Braut, von der hier die Rede ist, eigentlich eine jüdische Braut ist, die herauskommt aus Israel.
Und ist das wahre Israel.
Deshalb ist auch das neue Jerusalem ein neues Jerusalem, nicht ein neues Rom oder ein neues Moskau oder ein neues irgendwas.
Es ist bewusst ein Jerusalem, ein neues.
Das heißt, alles kommt aus dem Alten heraus.
Und wenn man das Alte Testament nicht verbindet mit dem Neuen, dann hat man Durcheinander.
Es sind nicht zwei verschiedene Sekten.
Das eine ist eine jüdische Sekte und hier haben wir jetzt zwei christliche Sekten.
Das ist nicht so.
Das Neue ist die Fortsetzung des Alten, und deshalb die Bilder aus dem Alten Testament.
Na gut, machen wir hier Pause.
Das geöffnete Büchlein und die bittere Botschaft
Mittlerweile sagt er ihm in Kapitel zehn, er solle jetzt nur noch einmal versagen. Die Stimme, die ich aus dem Himmel gehört hatte, redete wieder mit mir und sagte: „Gehe hin, nimm das geöffnete Büchlein in der Hand des Boten, der auf dem Meer und auf dem Land steht.“
Ich ging zu dem Engel hin und sagte: „Gib mir das Büchlein.“ Er antwortete: „Nimm es und iss es auf. Es wird deinen Bauch bitter machen, aber in deinem Mund wird es süß sein wie Honig.“
Das bedeutet, er muss jetzt das Büchlein nehmen. Das Büchlein enthält das, was jetzt noch fehlt und geschehen muss – also die letzten Gerichtsinhalte.
Ich nahm das Büchlein in meinen Mund, und es war süß. Das bedeutet, es war das Wort Gottes, und das Wort Gottes ist immer süß. Doch der Inhalt des Wortes Gottes war gar nicht süß, sondern bitter, denn es spricht vom Gericht.
Das ist übrigens ganz ähnlich wie in Hesekiel Kapitel drei. Dort muss Hesekiel die Zerstörung Jerusalems unter Nebukadnezar verkündigen. Hier haben wir die Zerstörung Jerusalems unter den Römern. Die Parallelen zu Hesekiel sind gewaltig.
Wir haben laute Parallelen zu Hesekiel. Wenn gewünscht, kann ich das zeigen – aber jetzt nicht. Später zeige ich euch eine Folie, in der ich Hesekiel und die Offenbarung gegenübergestellt habe.
David Chilton hat das in seinem Buch The Days of Vengeance ebenfalls gemacht, und es war sehr erhellend. Man kann sehen, wie das Buch Hesekiel, das damals vor der Zerstörung Jerusalems geschrieben wurde, und die Offenbarung, die hier vor der Zerstörung Jerusalems geschrieben wird, parallel verlaufen.
Ich nahm also das Büchlein aus der Hand des Boten, aß es auf, und es war in meinem Mund süß wie Honig. Aber als ich es aß, wurde es in meinem Bauch bitter – das ist der Inhalt, der bitter ist.
Er sagte zu mir: „Du musst wieder weissagen über Volksscharen, Völker, Sprachen und viele Könige.“ Das ist die Einleitung zu dem, was jetzt noch folgt.
Parallelen zwischen den Büchern und die Bedeutung des Tempels
Wie wir es schon gewohnt sind, gibt es eine Unterbrechung zwischen dem sechsten und siebten Element. Kapitel 5, Vers 2, und Kapitel 10, Vers 1 sind parallel. Dort hält jeder ein Buch in der Hand, oder? In Kapitel 5, Vers 1, und in Kapitel 10 hält derjenige ebenfalls ein Buch. Manche meinen, es sei dasselbe Buch. Ich weiß es nicht genau und bin da noch unsicher, denn in der einen Stelle ist es ein kleines Buch, und an der anderen Stelle einfach ein Buch.
Der Inhalt dieser Rolle ist der Plan Gottes mit der Welt und seine Gerichtsentscheidungen, die er jetzt ausführt. Wenn er das Buch öffnet, sehen wir, dass daraus viele Gerichtssachen hervorkommen: die Siegel, die Posaunen und die Schalen.
In Kapitel 11, ich suche gerade, wo ich das habe, heißt es: „Und es wurde mir ein Rohr gegeben, das einem Stabe glich, und jemand sagte: Steh auf, miss das Tempelheiligtum Gottes aus und den Altar und die, die darin anbeten. Miss den Hof, der außerhalb des Tempelheiligtums ist, nicht, denn der ist den Völkern gegeben. Und auf die heilige Stadt werden sie 42 Monate lang treten.“
Das ist eine der schwierigen Stellen, bei der man etwas rätselt. Es handelt sich um Symbolsprache, und wir haben Schwierigkeiten, wenn wir das eins zu eins übertragen wollen. Das funktioniert nicht, denn gerade das Gegenteil war ja der Fall: Der Tempel wurde zerstört. Es kann hier nicht um den irdischen Tempel gehen, denn dieser wurde zerstört. Aber hier heißt es, das Heiligtum des Tempels soll nicht zerstört, sondern gemessen werden.
Was gemessen wird, wird aufbewahrt. Der Rest wird den Heidenvölkern gegeben und zerstört; darauf treten sie herum. Das bedeutet, wir müssen hier mit geistlichem Auge lesen. Was ist denn das Tempelheiligtum Gottes nach neutestamentlicher Sprache? Was sagt uns das Neue Testament über den wahren Tempel? Das hilft uns weiter.
Der Leib Christi, die Gemeinde oder der einzelne Gläubige – besonders natürlich die Gemeinde Jesu Christi, die Schar der Gläubigen – sie sind das neue Haus Gottes. Dieses wird hier gemessen. Was gemessen wird, wird bewahrt. Das kommt aus Sacharja 2. Dort wird die Stadt Jerusalem gemessen, und das bedeutet, sie wird bewahrt.
Gott hat sich dieses Jerusalem wieder erwählt. Er wird sich wieder zu diesem Jerusalem stellen, sagt er dort. Das war im Jahr 538, als die Juden aus der babylonischen Gefangenschaft zurückkamen. Gott nahm Jerusalem wieder als seine Stadt an, und dort wurde Jerusalem gemessen. Was gemessen wird, wird nicht preisgegeben. Aber das andere wird preisgegeben.
Hier ist also nicht von dem irdischen Tempel die Rede. Trotzdem gibt es einen israelitischen Zusammenhang, denn in Kapitel 11, Vers 8, spricht er von einer großen Stadt, die geistlich Sodom und Ägypten heißt, wo der Herr gekreuzigt wurde. Also von der großen Stadt, in der der Herr gekreuzigt wurde – das ist klar Jerusalem.
Doch er spricht in einer nicht verschlüsselten, sondern in einer geistlichen Sprache. Er deutet es geistlich und nennt Jerusalem Sodom und Ägypten. Das bedeutet, der Zusammenhang ist immer noch Jerusalem. Aber der Tempel hier ist nicht der buchstäbliche alte Tempel, der ja zerstört wurde. Es ist der neue Tempel gemeint. Die, die darin anbeten, sind die Gläubigen, die bewahrt werden.
Im Wesentlichen wird hier dasselbe gesagt wie in Kapitel 7: Die Gläubigen werden versiegelt, beschützt und kommen nicht unter das Zorngericht, das den Tempel und die irdische Stadt treffen wird. Die Gläubigen sind das besondere Eigentum Gottes.
Ich habe mir notiert: Der heilige Bereich ist das treue Gottesvolk. Die gottestreuen Anbeter werden als das Tempelheiligtum Gottes bezeichnet. Wegen dieses heiligen Bereichs heißt die gesamte Stadt noch „heilige Stadt“, weil es dort noch Gläubige gibt. Diese sind heilig, deshalb heißt die Stadt noch „heilige Stadt“. In Vers 2 wird die heilige Stadt zertreten, ansonsten wäre sie nur noch eine unheilige Stadt. Später nennt er sie nur noch die „große Stadt“. Jetzt heißt sie einmal die „heilige Stadt“ wegen der Heiligen.
Das heißt, das geistliche Heiligtum macht die Stadt heilig. Früher war das auch so: Der alte Tempel, dieser prächtige Tempel Gottes, machte Jerusalem damals, als sie noch Gott nachfolgten, zu einer heiligen Stadt. Sogar zur Zeit Jesu wurde Jerusalem noch einmal die heilige Stadt genannt, wegen des Tempels, zu dem Gott sich damals noch stellte.
Mittlerweile war der Tempel jedoch zu einer Festung der Zeloten geworden. Diese hatten alles entweiht und zerstört. Die Treuen sind die wahren Anbeter. Sie werden als Priester gesehen, die am Gottesaltar stehen und ihm in Verehrung dienen, den Gottesdienst verrichten.
Der andere Bereich ist der Vorhof und die Stadt rund um den Tempel. Damit ist der äußere Bereich des Gottesdienstes dargestellt. Dort wird nur der äußerliche Gottesdienst betrieben. Dieser muss fallen. Das Ende der jüdischen Religion steht kurz bevor.
Soll denn gar nichts von der alten Religion bleiben? Soll alles zerstört werden? Gibt es nichts, das vor der Zertretung durch die Heiden bewahrt werden soll? Doch, es gibt etwas: die Anbeter, die wahren Anbeter. Der Teil des Tempels, die Gläubigen selbst, sind das echte Heiligtum.
Man kann das nur bildhaft verstehen, sonst kommt man in Schwierigkeiten. Aber man darf nicht alles total allegorisieren, das tun wir nicht. Der Zusammenhang ist immer noch Jerusalem, der tatsächliche Zusammenhang ist immer noch das Judentum.
Was bedeutet das Bild? Es soll zeigen, dass all das, was zum Wesentlichen und zum Eigentlichen der jüdischen Religion gehört, bewahrt wird. Das sind die Gläubigen, die an den Messias glauben. Alles andere, das Äußerliche – der Tempel, die Rituale, der Gottesdienst, die Opfer, das Gebäude und das Volk, das den Messias verworfen hat – wird von den Heiden zertreten. Genau das geschah durch die Römer.
Hier steht, dass das 42 Monate lang so sein wird. Das ist ein interessanter Zeitbegriff, der öfter vorkommt. Moment, ich muss gerade schauen. Ja, hier in Vers 2: „Auf die heilige Stadt werden sie treten, 42 Monate.“ Dann in Vers 3: „Ich gebe meinen Zeugen, dass sie 1260 Tage weissagen.“ In Kapitel 12, Vers 6, wird von einer Frau gesprochen, die 1260 Tage in der Wüste ernährt wird. Diese 1260 Tage werden auch „Zeit, Zeit und eine halbe Zeit“ genannt, in Vers 14.
Dann kommt noch einmal vor, in Kapitel 13, Vers 5: Das Tier wird 42 Monate wirken. Dem Tier wurde Vollmacht gegeben, 42 Monate lang zu wirken. Ihr merkt, hier tauchen 42, 1260 und 1260 wieder auf.
Die Monate und Tage werden chiastisch verwendet. In Kapitel 11 kommt sogar noch etwas hinzu: In Vers 9 werden dreieinhalb Tage erwähnt, dann in Vers 11 ebenfalls dreieinhalb Tage, dann wieder 1260 Tage und in Kapitel 13, Vers 5, noch einmal 42 Monate. Man nennt das einen chiastischen Aufbau. Die Zeitabschnitte werden hier so eingeführt wie a b c c b a.
Interessant ist, dass, wenn von Monaten die Rede ist, dies negativ gemeint ist: 42 Monate, in denen die Heiden die heilige Stadt zertreten. Und zuletzt, in Kapitel 13, Vers 5, überwindet das Tier die Heiligen und wirkt 42 Monate lang. Das Tier kämpft gegen die Heiligen und darf 42 Monate wirken (Kapitel 13, Verse 5 und 7). Die Monate sind negativ.
Die Tage hingegen sind positiv. Es handelt sich um denselben Zeitabschnitt, denn 42 Monate entsprechen genau 1260 Tagen. Die 1260 Tage sind positiv, denn Gott gibt den Zeugen die Kraft, in dieser Zeit zu weissagen. Er gibt ihnen Autorität und erhält sie, damit sie in Jerusalem Zeugnis ablegen und prophezeien können.
In Kapitel 12, Vers 6, werden ebenfalls 1260 Tage erwähnt, in denen die Frau in der Wüste von Gott bewahrt wird. Das ist auch positiv.
Was noch dazugehört: Wenn von Heeren und Krieg die Rede ist, wird meistens in Monaten gerechnet. Ein Heer oder König regiert so viele Monate, wenn es keine langen Jahre sind. Auch die Kriegszeit wird in Monaten gerechnet.
Wenn es aber um Gottes Bewahrung geht, wie bei der Frau in der Wüste, die 1260 Tage bewahrt und täglich ernährt wird, zählt jeder einzelne Tag. Jeder Tag ist wichtig, an dem Gott ihr zu essen gibt und sie stärkt.
Dasselbe gilt für die Zeugen: Sie dürfen weissagen, weil Gott sie jeden Tag stärkt. Nicht Monate, sondern jeder einzelne Tag wird gezählt, an dem Gott ihnen Kraft gibt, Zeugnis abzulegen und für ihn zu sprechen.
Was mit den Leichen geschieht, dazu kommen wir noch. Ich wollte nur zeigen, wie die Zeitabschnitte dort dargestellt sind.
Die zwei Zeugen und ihre Bedeutung
Dann, ja, also was wird hier dargestellt? Das Äußere wird zerstört und den Heiden übergeben, preisgegeben. Sie dürfen darauf trampeln, das heißt, sie dürfen es kaputtmachen. 42 Monate haben sie Zeit, diese Zeit wird ihnen gegeben.
Interessant ist, dass tatsächlich die Invasion der Römer geschah – ich habe das schon gesagt – im Frühling 67. Rechnet man aus, wie lange es bis zum August 70 dauert, fällt auf, dass im August 70 die Stadt fiel. Nun rechnen wir mal nach, wie viel Zeit das ist: Frühling 67 bis August 70 sind 42 Monate, je nachdem, ob man den Frühling auf Februar oder März ansetzt. Aber das ist genau diese Zeitspanne. Ich weiß nicht, ob das gemeint ist oder ob es ein Zufall ist, aber mir scheint, das ist kein Zufall.
Vergesst nicht, es ist ein Brief, geschrieben an Christen, denen etwas für eine schwere Zeit in die Hand gegeben wird, die auf sie zukommt. Wenn da von einer Zeitangabe die Rede ist, dann könnte das sehr wohl genau diese Zeitangabe sein: So lange wird es dauern. Mir scheint diese Deutung besser als irgendwelche spekulativen anderen.
Jetzt weiter: Es kommen die zwei Zeugen, Vers 3: „Und ich werde meinen zwei Zeugen geben, und sie werden tausendzweihundertsechzig Tage weiss sein.“ Das ist dieselbe Zeitspanne. In der gleichen Zeit, also wenn das die Zeit der römischen Invasion ist, dann heißt es, genau in dieser Zeit hat Gott zwei Zeugen hier, die weissagen und mit Sacktuch umkleidet sind.
Nun müssen wir natürlich Acht geben: Das ist eine alttestamentliche Sprache. Wir dürfen nicht meinen, hier stehen tatsächlich zwei Leute, die einfach einen Sack anhaben. Das war im Alten Testament so. Wer hat einen Sack angehabt? Weiß das jemand? Der Buße tut oder auch der Bußprediger, Johannes der Täufer zum Beispiel, und Elia. Das waren die Bußprediger Israels im Alten Testament: Elia. Am Ende des Alten Testaments, als direkter Vorläufer für den Messias, war der zweite Elija. Es gibt ja einen ersten Elija, das ist der wirkliche Elija, und einen zweiten Elija, das war Johannes der Täufer. Jesus hat gesagt, Johannes der Täufer sei der zweite Elija, der kommen wird. Er kam im Geist und in der Kraft des Elija auf. Sie waren mit Sacktuch bekleidet, sie waren Bußprediger. Ihre Botschaft war: Tut Buße, denn das Reich Gottes ist nahegekommen.
Hier haben wir wieder einen Elija, hier sind es sogar zwei Elijas, die im Sacktuch gekleidet sind und weissagen. Interessant ist, dass auch der erste Elija dreieinhalb Jahre von Gott bewahrt, gestärkt und ernährt wurde, und zwar in der Wüste. Der erste Elija erlebte eine Trockenzeit in Israel, es gab keinen Regen, und diese dauerte genau drei Jahre und sechs Monate. Das steht in Lukas 4, Jakobus 5 und 1. Könige 17, 18. Dort heißt es im dritten Jahr, aber die Zeitangabe ist klar: In Lukas 4, Vers etwa 25, wenn ich mich richtig erinnere, und auch in Jakobus 5, Vers 16, wird gesagt, dass es bei Elija dreieinhalb Jahre Trockenzeit gab. Das war die Zeit, in der Elija von Gott ernährt und beschützt wurde und in der er auch weissagte – mit Sacktuch und Kleidern. Sie sind Bußprediger.
Diese sind die zwei Ölbäume. Was heißt das? Das ist ein Hinweis auf Sacharja 4. Dort gab es auch zwei Leute, die zwei Ölbäume waren. Weiß das jemand, wer die waren? Zur Zeit von Sacharja, als Gott Jerusalem neu erwählte, also nach der Rückführung aus Babylon, hat Gott zwei Männer gebraucht, um das Volk aufzubauen und anzuleiten. Wer waren die zwei? Jeremia war vorher, vor der Zerstörung Jerusalems. Das waren Joshua und Zerubbabel. Joshua war der Hohepriester, Zerubbabel der Fürst. Zerubbabel führte das Volk zurück, und Joshua war der geistliche Führer. Diese beiden stehen in Sacharja 4, das sind die zwei Ölbäume.
Gott sagte ihnen: Nicht durch Heer oder Kraft, sondern durch meinen Geist soll es geschehen. Er zeigte eine Vision von zwei Ölbäumen, die Öl in zwei Leuchter gaben. Die zwei Leuchter waren Joshua und Zerubbabel. Das ist das Bild. Deshalb hier zwei Zeugen: Es sind nicht buchstäblich Joshua und Zerubbabel, sondern im Bild. Diese zwei Zeugen sind das Gottesvolk, ausgerüstet mit dem Heiligen Geist, um das Gottesvolk anzuführen und die anderen zur Buße zu rufen – die zwei Ölbäume und die zwei Leuchter.
Interessant: Sie sind nur zwei Leuchter, nicht sieben. In Kapitel 2 und 3 hatten wir sieben Leuchter. Wer waren die sieben Leuchter? Das waren die sieben Gemeinden zur damaligen Zeit. Hier sind es nur zwei – also eine kleinere, eingeschränkte Schar.
Jetzt ist die Frage: Sind hier zwei Einzelpersonen gemeint oder steht das symbolisch für zwei Leuchter, also eine Gruppe von Christen, vielleicht zwei Gemeinden? Das weiß ich nicht, das muss der weitere Text klären. Wir können es nicht einfach sagen. Entweder sind es zwei persönliche Einzelleute.
Wann bezieht sich die Zeit? Das ist klar: Die 42 Monate, in denen die Stadt von den Heiden zertreten wird. Das heißt, es ist die Zeit der Invasion der römischen Heere, die das Land betreten, heranrücken an die Stadt und sie schließlich einnehmen. Wenn hier heißt, diese Heidenvölker werden die Stadt 42 Monate zertreten, betreten und zertrampeln, bedeutet das einfach, dass Israel mit der Hauptstadt in die Hände der Heiden gegeben wird bis zur vollständigen Zerstörung.
Wir müssen hier die jüdische Zeit im Auge behalten, in der das geschrieben wurde. Das ist eine ganz nahe Zukunft für die Christen, die das gelesen haben, also nur ein paar Jahre noch.
Das sind die zwei Ölbäume und die zwei Leuchter, die vor dem Gott der Erde stehen. Warum zwei? Weil Zeugen mindestens zwei sein müssen – das ist die Mindestanzahl. Jede Sache soll auf zwei oder drei Zeugen beruhen, so wie Mose und Aaron, Elija und Elisa, Joshua und Zerubbabel. Es war immer in einer schweren Zeit Israels.
Mose und Aaron waren zur Zeit Ägyptens. Man könnte auch Lot und Abraham nennen, zur Zeit von Sodom. Die waren auch zwei Gerechte, obwohl Lot der schlechtere war, aber immerhin noch gerecht. Zur Zeit großer Bedrängnis, als Isebel regierte – die Isebel haben wir schon in Kapitel 2 kennengelernt. Isebel steht hier als Bild für das gottlose Judentum, das sich von Gott abgewandt hat, wie damals König Ahab und seine Isebel, die die gerechten Propheten verfolgten. Da gab es Elija und Elisa. Immer zu der Zeit, als die Knechte Gottes verfolgt wurden und als das Gericht Gottes kam. Bei Ahab kam es nur im Kleinen, aber es kam. Über Isebel kam das Gericht genauso. Auch Mose und Aaron waren zur Zeit des Gerichts über Ägypten da.
Die Wörter Sodom und Ägypten in Kapitel 11, Vers ..., sind nicht von ungefähr. Sodom und Ägypten waren große Bedrängniszeiten für das Gottesvolk.
Gehen wir weiter: Wenn jemand den Zeugen Schaden zufügen will, geht Feuer aus ihrem Mund hervor und verzehrt ihre Feinde.
Auf der Folie habe ich hier die Parallelen zur Zeit Elijas, zur dreieinhalbjährigen großen Bedrängnis der Propheten Gottes unter Isebel. Vers 3: dreieinhalb Jahre Hunger und Verfolgung des Gottesvolkes, vor allem der Propheten Gottes.
Vers 4: „Der Gott, vor dem ich stehe.“ Dort heißt es, sie stehen vor Gott, dem Gott der Erde. Es ist genau dieser Ausdruck „der Gott, vor dem ich stehe“, Elija.
In Vers 5 heißt es: Wenn ihnen jemand Schaden zufügen will, geht Feuer aus ihrem Mund hervor und verzehrt ihre Feinde – wie bei Elija. Elija war auch so einer. Wenn jemand Elija schaden wollte, zum Beispiel König Joram, der schickte seine 50 Soldaten und den Obersten über die 50, um Elija festzunehmen. Was geschah? Feuer vom Himmel verzehrte den Hauptmann und seine 50. Der Nächste wurde ebenfalls verzehrt, und der Dritte hatte schon Angst, dass ihm dasselbe widerfährt.
Wenn jemand den Zeugen Schaden zufügen will, kommt Feuer aus ihrem Mund. Hier ist es nicht Feuer vom Himmel, sondern Feuer aus dem Mund. Das ist ein zweites Bild, das hier verwendet wird. Es kommt aus Jeremia 5, ich weiß nicht mehr genau, wo. Jeremia 5, Vers 14 heißt es: „Mein Wort ist wie Feuer.“ Das Wort Gottes ist wie Feuer aus dem Munde der Zeugen.
Hier heißt es: „Siehe, ich will meine Worte in deinem Munde zu Feuer machen und dieses Volk zu Holz, und es soll sie verzehren.“ Das Wort Gottes des Propheten wird zu Feuer. Was heißt das? Das Wort ist ein Gerichtswort, der Prophet spricht das Gerichtswort aus, und Gott handelt entsprechend.
Man merkt, dass das ein Bild ist. Sie spucken nicht wirklich Feuer, sie sind keine feuerspuckenden Menschen aus der Sagenwelt. Das zeigt, dass wir nicht alles eins zu eins übertragen dürfen.
Wenn jemand ihnen Schaden zufügen will, muss er auf diese Weise getötet werden.
Vers 6: „Diese haben Vollmacht, den Himmel zu verschließen, damit kein Regen falle in den Tagen ihres Weissagens.“ Sie haben die Macht wie Elija. Elija hatte diese Macht: Er sagte, in den nächsten Jahren gibt es keinen Regen, und Gott gab keinen Regen mehr. Feuer verzehrt ihre Feinde, wie bei Elija. In Lukas 9, Vers 54 sagen die Jünger: „Soll das Feuer vom Himmel fallen, wie Elija tat?“ Also wieder Elija.
Kein Regen in den Tagen ihres Weissagens, wie bei Elija damals. Auch hier stellt sich Gott zu ihnen. Dass sie es miterleben, ist nicht eins zu eins zu übertragen. Es zeigt nur, dass Gott ihr Wort erfüllt, ihr Gerichtswort.
Sie haben Vollmacht über die Gewässer, sie können sie in Blut verwandeln. Das hat Elija nicht gemacht, aber Mose hat das getan. Da war Feuer, aber nicht aus dem Mund. Es kam ein Blitz und verzehrte alle. Natürlich ist das hier eine Vision. In der Geschichte wird es nicht so beschrieben. Hier ist eine Vision in einem apokalyptischen Buch. Da müssen wir vorsichtig sein, dass wir nicht alles eins zu eins übertragen. Gerade das mit dem Sacktuch und dem Feuer aus dem Mund zeigt, dass es nicht wörtlich zu nehmen ist.
Sie haben Vollmacht, den Himmel zu verschließen, und sie haben Vollmacht, über die Gewässer, sie in Blut zu verwandeln und das Land mit jeder Plage zu schlagen, so oft sie wollen. Genau wie Mose.
Mose hatte von Gott die Vollmacht, das Land Ägypten mit Plagen zu schlagen. Er sagte zum Pharao: Wenn du uns nicht ziehen lässt, werde ich zu Gott beten, und er wird Plagen schicken. So geschah es. Mose betete, und die Plagen kamen.
So auch hier: Diese stehen genau in der Linie von Mose und Elija als Propheten Gottes. Gott stellt sich zu ihnen, und wenn sie beten, dass Plagen kommen sollen, dann kommen die Plagen.
Der Kampf mit dem Tier und das Schicksal der Zeugen
Wie dann, was habe ich hier noch? Vers 7: Und wenn sie mit ihrem Zeugnis fertig sind, wird das Tier, das aus dem Abgrund aufsteigt, mit ihnen Krieg führen, sie überwinden und töten.
Jetzt weiß man nicht, wer dieses Tier ist. Das ist das erste Mal, dass wir von einem Tier lesen. Wir müssen noch geduldig sein. Jedenfalls kommt hier ein Tier, das aus dem Abgrund aufsteigt. Interessant ist, dass das hier in Präsenz steht, also als ob das Tier immer wieder aus dem Abgrund aufsteigt. Es ist nicht so, dass das Tier nur einmal kommt und dann da ist. Sondern es steigt auf und steigt auf und steigt auf. Es ist also eine Gegenwartszeit hier. Wir wollen mal schauen, was das heißt.
Wichtig für uns ist jedenfalls, dass am Ende ihres Zeugnisses sie überwunden werden. Das heißt, sie werden von dem Tier getötet. Ihre Leichname werden auf der Straße der großen Stadt liegen. Das ist genau wie bei Elia. Die Isebel kämpfte gegen die Propheten Gottes und hat viele von ihnen getötet. Einige konnten noch vor ihr versteckt werden. Zur Zeit Elia war da ein Tier, das in dem Fall die Isebel war, ein Biest, das gegen die Propheten Gottes arbeitete. Und hier haben wir dieses Tier, also wiederum wie bei Elia.
Dann Vers 8: Ja, die Frage ist, ob das Tier gemeint ist. Nein, das ist immer noch ihre eigene Gruppe. In Vers 7 heißt es: Das Tier wird sie, die zwei Zeugen, überwinden und töten. Ihre Leichname, die Leichname der zwei Zeugen, werden auf der Straße der großen Stadt liegen. Es geht immer um die zwei Zeugen, in der ganzen Vision. Ihre Leichname werden auf der Straße der großen Stadt liegen, die in geistlicher Hinsicht Sodom und Ägypten heißt, wo auch unser Herr gekreuzigt wurde.
Was Sodom betrifft: Jesaja 1,10 sagt Gott zu Israel: „Du Volk von Sodom, du Volk von Gomorra.“ Gott selbst nennt sein Israel also Sodom. Und auch in Jesaja 3,9 heißt es ähnlich: „Von ihren Sünden sprechen sie offen wie Sodom, wie die Sodomiter.“ Das bezieht sich auf Israel zur Zeit von Ahas und Hiskia, also zur Zeit Jesajas.
Übrigens: Dort war das Gericht die Assyrer. Im Nordreich Israel, zur Zeit Jesajas, kamen die Assyrer. Im Jahr 722 v. Chr. führten die Assyrer das Nordreich Israel in die Gefangenschaft. Auch das war ein Gericht knapp vor einem Gericht.
Jetzt zurück: Sie weissagen also dort in dieser Stadt, sie werden getötet. Das wilde Tier tötet sie. Geistlich gesprochen, was ihren moralischen Charakter betrifft, heißt die Stadt Sodom und Ägypten. Menschen aus den Völkern und Stämmen und Sprachen und Volksscharen werden ihre Leichname drei Tage und einen halben Tag lang sehen. Sie werden nicht zulassen, dass ihre Leichname in Gräber gelegt werden.
Hier ist das Bild, dass diese nicht beerdigt werden. Das heißt, eine Leichenschändung findet statt. Das ist etwas Schlimmes, wenn man jemanden nicht beerdigt. Es ist eine große Verachtung. Diese wollen ganz bewusst die Leichen nicht in Gräbern beisetzen. Das zeigt den Hass der Juden. Die Juden hassen diese zwei Zeugen.
Vielleicht ist es so, dass wir hier nicht viel sagen können, wir müssen im Dunkeln tappen. Tatsache ist, dass sie ein bisschen länger tot bleiben als der Herr Jesus. Der Herr Jesus war ja drei Tage im Grab, das heißt nicht ganz drei Tage, aber einen angefangenen ersten Tag, einen zweiten Tag und einen angefangenen dritten Tag. Diese aber liegen dreieinhalb Tage auf der Straße, bevor sie auferstehen.
Das heißt, sie sind länger tot als der Herr Jesus. Man will unbedingt nicht, dass sie beerdigt werden. Nicht nur vielleicht, um die Leichen zu schänden, sondern vielleicht auch, weil sie so viel von ihrem Herrn gesprochen haben, der auferstanden ist. Wenn sie so viel von dem Herrn gesprochen haben, der auferstanden ist, ähneln sie ihrem Herrn so sehr, dass die Leute Angst haben. Wer weiß, ob nicht noch einmal so etwas passiert wie damals, als das Grab leer war.
Diesmal machen sie es so: Sie legen sie gar nicht in ein Grab, sondern lassen sie auf der Straße liegen, damit man sehen kann, dass sie nicht auferstehen. Und genau das passiert: Sie stehen auf, nachdem sie dreieinhalb Tage totliegen.
Was die Zahl dreieinhalb Tage betrifft – danke, ihr seid noch voll dabei –, diese dreieinhalb Tage totliegen – ich weiß nicht genau, was die Zahl bedeutet, aber mir scheint, sie hat hier einen besonderen Wert. So wie dreieinhalb Jahre 42 Monate, 1260 Tage sind, so sind es hier dreieinhalb Tage. Es scheint, als ob diese dreieinhalb bewusst gesagt werden.
Dreieinhalb ist nämlich eine abgekürzte Sieben. Die Sieben wird halbiert. Wenn die Zahl sieben Jahre aufgeteilt wird, dann heißt es bei Daniel und in Offenbarung zwölf „Zeit, zwei Zeiten und eine halbe Zeit“. Kennt ihr das? Aus Daniel 7 und Offenbarung 12 kommt das auch vor.
Die Sieben wird also halbiert. Man könnte meinen, es folgt Zeit, zwei Zeiten, vier Zeiten. Das wäre die logische Folge: Zeit, zwei Zeiten, vier Zeiten, es verdoppelt sich, alles wird länger. Und jetzt wird alles noch länger. So war es auch bei den Siegeln: vier, zwei, eins, da war es immer umgekehrt.
Aber hier ist es: eine Zeit, zwei Zeiten und eine halbe Zeit. Statt vier Zeiten wird nur eine halbe Zeit gesagt, also eine abgekürzte Zeit. Diese dreieinhalb betont, dass Gott die Zeit abkürzt.
Das hat er auch gesagt im Matthäus 24. Wenn der Herr nicht die Zeit für die Gläubigen abgekürzt hätte, würde kein Fleisch gerettet werden. Das heißt, dann würden alle Gläubigen im Zorngericht umkommen. Aber das war nicht so. Matthäus 24: Der Herr hat die Zeit abgekürzt, und die Gläubigen wurden bewahrt.
Hier kürzt der Herr die Zeit des Todliegens ab und holt sie zu sich. Sie stehen auf. Die Menschen, die auf dem Land wohnen, werden sich über sie freuen, fröhlich sein und sich gegenseitig Geschenke schicken.
Diese zwei Propheten quälten die Menschen, die auf der Erde wohnten. Wahrscheinlich ist Israel gemeint. Diese zwei haben einen Zeugendienst in Israel ausgeübt und durch ihr Wort den Menschen Qual bereitet.
Wir sind in Vers 10 am Ende: Die Menschen schicken sich Geschenke vor lauter Freude, weil diese zwei endlich tot sind. Ja, nein, das ist ein Widerspruch. Es widerspricht dem Wesen der Prophetie.
Die Prophetie arbeitet mit Bildern aus dem Alten Testament. Alle Bilder werden aus dem Alten Testament entlehnt. Diese zwei Zeugen ähneln vor allem Elia. Das sieht man in jedem Vers; es kommt ein Bild aus dem Leben Elias vor.
Es wird gezeigt, dass sie den Status haben, genau das zu sein, was Elia zu seiner Zeit war, in der schweren Bedrängniszeit unter Isebel. Und was Mose in der schweren Bedrängniszeit unter Ägypten, unter dem Pharao, war: Das sind diese zwei Zeugen zurzeit.
Die Zerstörung Jerusalems hat nichts zu tun mit einem wiedererstandenen Elia oder einem wiedererstandenen Mose. Das gibt es gar nicht. Elia wird nie wieder auferstehen, außer am letzten Tag, wenn er wirklich auferweckt wird, und auch Mose nicht. Das ist hier symbolhaft, bildhaft zu verstehen, wie alles in diesem Abschnitt.
Sie stehen auf, Gott stellt sich zu ihnen, sie werden wieder lebendig. In Vers 10 heißt es: Die Menschen, die sich Geschenke schicken, freuen sich, dass diese endlich tot sind und die Stimme Gottes erstickt ist.
Nach dreieinhalb Tagen kam der Geist Gottes, der Geist des Lebens, auf sie oder in sie. Das ist ähnlich wie bei Elia, der einmal einen kleinen Jungen aus den Toten auferweckte. Da kam der Geist des Lebens in das Kind.
Hier ist eine Auferweckung, ein Zurückholen ins Leben. Sie stellen sich auf ihre Füße und stehen wieder da. Große Furcht fällt auf die, die sie sehen. Sie hören eine laute Stimme aus dem Himmel, die zu ihnen sagt: „Steigt hierher auf!“ Und sie steigen in den Himmel auf.
Das ist ähnlich wie bei ihrem Herrn. Der Herr Jesus stand von den Toten auf, einige sahen ihn, nicht viele, aber einige. Dann fuhr der Herr Jesus in den Himmel. So ist es hier auch: Sie stehen auf und fahren in den Himmel, wie Elia damals, der in den Himmel auffuhr.
Gott bestätigt ihr Wort. Es wird den anderen klar, dass Gott ihr Wort bestätigt. Gott holt sie zu sich. Die Feinde, die Juden, sehen das. In jener Stunde geschieht ein großes Beben in Jerusalem.
Der zehnte Teil der Stadt fällt, und siebentausend Menschen werden in dem Beben getötet. Erstmal: Was ist der Sinn dieser Wiederauferstehung und Entrückung dieser Zeugen? Ich denke, der Sinn ist einfach, dass Gott sich zu ihnen stellt und sie rechtfertigt, so dass alle es sehen.
Wenn wir das eins zu eins nehmen, haben wir Schwierigkeiten. Wann soll so etwas geschehen sein, dass zwei Leute auferstanden und öffentlich in den Himmel aufgefahren sind? Wenn wir das aber als Bild verstehen, ist es leichter.
Das kann bedeuten, dass Gott, nachdem sie getötet wurden, sich zu ihnen stellt. Die Israeliten müssen erkennen, dass sie Recht hatten. Sie werden mit Furcht erfüllt, aber die Furcht ist nicht so groß, dass sie zur Bekehrung führt.
Ich habe oft gedacht, es sei eine echte Bekehrung, aber ich habe meine Meinung geändert. Das war keine echte Bekehrung. Die übrigen gerieten in Furcht und gaben Gott Ehre (Vers 13 am Ende). Das ist aber zu wenig für eine echte Bekehrung.
Nur Furcht haben und Gott Ehre geben – das haben viele getan, zum Beispiel als Elia das Opfer auf dem Karmel brachte und Feuer vom Himmel kam. Die Menschen sagten: „Der Herr ist Gott.“ So wurden sie bekehrt, aber nicht dauerhaft. Nach kurzer Zeit kehrten sie zum Götzendienst zurück.
Sie waren überwältigt, Elia hatte Recht. Ebenso sind die Menschen hier überwältigt: Die zwei Propheten hatten Recht. Das ist wieder eine Parallele zur Zeit Elias.
Große Furcht, und die siebentausend – auch zur Zeit Elia gab es siebentausend, die ihre Knie nicht vor dem Baal gebeugt hatten. Hier sind es siebentausend, die Gott sich aus Jerusalem holt.
Es ist, als wollte Gott sagen: „Ihr habt meine siebentausend getötet, jetzt hole ich mir eure siebentausend.“ Ihr habt meine treue Schar von Märtyrern getötet, jetzt gibt es ein Teilbeben. Es ist nicht das große Beben, das erst in Kapitel 16 kommt, sondern ein Teilbeben.
Der zehnte Teil der Stadt fällt. Was bedeutet der zehnte Teil im Alten Testament? Der Zehnte gehört Gott. Der Zehnte ist ein Symbol. Wenn ich Gott den Zehnten gebe, bekenne ich damit: Herr, dir gehört eigentlich alles.
Als Zeichen, dass dir alles gehört, gebe ich dir einen Teil zurück. Ich weiß, dass die anderen neun Zehntel dir auch gehören. Wenn Gott sich hier einen zehnten Teil der Stadt nimmt, macht er klar: Ich habe Anspruch auf euch alle.
Wenn ihr nicht alle Buße tut, werdet ihr alle getötet werden. Gott nimmt sich einen zehnten Teil, das ist hier symbolhaft. Siebentausend Menschen werden im Beben getötet, die Sieben, die Gott sich zurückholt.
Die übrigen gerieten in Furcht und gaben Gott Ehre. Man kann annehmen, dass die Sieben auch getauft waren, möglicherweise. Aber das ist eine Vision.
Wichtiger als die genaue Zahl ist, dass wir uns bewusst werden: Die Sieben von Elia sind die Assoziation hier. Damals waren die Sieben treu, hier sind sieben, die Gott als Vergeltung holt. Das ist der Vergleichspunkt.
Immer, wenn wir eine Vision aus dem Alten Testament haben, müssen wir vom Alten Testament her denken. Wir müssen schauen, was das Bild oder die Geschichte im Alten Testament ist und warum gerade diese Sieben von Elia genommen werden.
Sonst kommen wir in große Schwierigkeiten. Es geht hier offensichtlich um die treuen Zeugen, die in der Stadt und im Land geblieben sind und treu gezeugt haben. Sie werden schließlich getötet.
Gott bestätigt ihren Tod, stellt sich zu ihnen, und die anderen müssen zugeben, dass sie Recht hatten. In der Geschichte war es tatsächlich so, dass welche im Land blieben.
Der Herr Jesus sagte: „Ihr werdet nicht fertig werden mit den Städten Israels. Wenn sie euch in einer Stadt verfolgen, flieht in die nächste.“ So ging es weiter, bis das Gericht kam, bis der Menschensohn kam, erst zum Gericht im Jahr 70 nach Christus.
Das heißt, es gab immer treue Zeugen in Jerusalem und Umgebung, wahrscheinlich ganz Palästina. Dort hat Gott sich zu ihnen gestellt.
Als das Gericht kam, mussten die Menschen zugeben, dass diese Zeugen Recht hatten. Wichtig ist noch: Gott hat das Gericht hinausgezögert, damit die Menschen Buße tun. Das war das Ziel.
Hier sind die Zeugen. Ihr Dienst soll den Menschen helfen, Buße zu tun. Genau dieser Dienst, das Evangelium zu verkündigen in der Zeit, wurde getan.
Das Evangelium wurde im ganzen Land verkündet. Dann kam das Gericht. Die Menschen taten keine Buße, gaben nur äußerlich zu, dass die Zeugen Recht hatten. Mehr kann ich hier nicht herauslesen.
Jedenfalls ist es eine Botschaft für die Christen der damaligen Zeit.
Ankündigung des Königreichs und das dritte Wehe
Und dann ging das zweite Wehe vorüber. Siehe, das dritte Wehe kommt schnell.
Der siebte Engel posaunte, und es geschahen große laute Stimmen im Himmel, die sagten: Die Königreiche der Welt sind unseres Herrn und seines Gesalbten geworden.
Jetzt wird also das Königreich angekündigt. Der siebte Engel posaunt, und man könnte meinen, jetzt kommt das dritte Wehe. Man liest zwar nichts von einem Wehe, man wartet darauf, aber es wird ja erst angekündigt. Die siebte Posaune ist die Ankündigung dessen, was jetzt kommen wird. Aber es ist noch nicht der Zeitpunkt, an dem das Königreich aufgerichtet wird. Das ist nur die Ankündigung.
Das heißt, die Stimmen im Himmel sagen: Die Königreiche der Welt sind unseres Herrn und seines Gesalbten geworden. Das muss man beachten. Diese Stimme im Himmel stammt aus Psalm 2. Man muss immer wieder im Alten Testament nachschlagen, wo die Begriffe herkommen. Genau so steht es: Die Königreiche des Herrn und seines Christus, das Königreich des Herrn und seines Christus.
Was steht in Psalm 2? Dort lesen wir: Die Völker erheben sich gegen den Herrn und gegen seinen Christus, gegen seinen Gesalbten (Psalm 2). Die Menschen sind aufgestanden. Vers 2: Es treten an die Könige der Erde und die Könige des Landes, und die Obersten haben sich zusammengesetzt gegen den Herrn und gegen seinen Christus. Sie sagen: Lasst uns abstreifen ihre Fesseln und von uns werfen ihre Seile.
Der, der im Himmel sitzt, lacht; mein Herr spottet ihrer. Dann redet er zu ihnen in seinem Grimm, und in der Glut seines Zornes schreckt er sie. Er sagt: Ich habe meinen König eingesetzt auf Zion, meinen heiligen Berg.
Kapitel 14 werden wir lesen vom Zion – Kapitel 14 in der Offenbarung. Ich gebe Bericht: Der Herr sagte zu mir: Du bist mein Sohn, ich habe dich heute geboren. Bitte von mir, und ich gebe dir die Völker zum Erbteil und dir zum Besitz die Enden des Erdlandes. Du wirst sie regieren mit eisernem Stab und zerbrechen wie Töpfergeschirr.
Dieser Vers wird in der Offenbarung zweimal zitiert, insgesamt dreimal: in Kapitel 2, Kapitel 12 und Kapitel 19. Er wird regieren mit eisernem Stab und zerbrechen wie Töpfergeschirr.
Und nun, Könige, handelt klug! Lasst euch unterweisen, ihr Richter der Erde! Dient dem Herrn mit Furcht und freut euch mit Zittern! Küsst den Sohn, damit er nicht zürnt und ihr umkommt auf dem Weg. Denn gar leicht entbrennt sein Zorn. Selig sind alle, die bei ihm Zuflucht nehmen.
Das ist ein messianischer Psalm, und darauf wird hier angespielt. Jetzt erhält der Gesalbte die Königreiche der Erde. Er wird als König herrschen in alle Ewigkeit, das ewige Königreich wird er inne haben – und zwar in alle Ewigkeit.
Die Ältesten – das ist wieder vom Thronsaal – kommen jetzt wieder. Die Ältesten, die vor Gott auf ihrem Thron sitzen, fallen auf ihr Angesicht und beten Gott an. Das heißt, sie huldigen Gott. Sie sagen: Wir danken dir, Herr Gott, der du Macht hast über alles, der da ist und der da war und der da kommt, weil du deine große Kraft an dich genommen hast und als König herrschst.
Die Völker waren zornig, und dein Zorn ist gekommen (Psalm 2). Dein Zorn ist gekommen, ebenso die Zeit der Toten, um gerichtet zu werden und den Lohn zu geben deinen Knechten.
Jetzt wird also das Totengericht angekündigt. Die ewige Belohnung der Gläubigen wird angekündigt: Den Lohn zu geben deinen Knechten – den Propheten, den Heiligen und denen, die deinen Namen fürchten, den Kleinen und den Großen – und die zu verderben, die das Erdland verderbten.
Das Erdland ist hier möglicherweise Israel, ich weiß es nicht. Jedenfalls wird hier das Ende angekündigt, aber es ist noch nicht das Ende. Es wird nur angekündigt.
Und es wurde geöffnet der Tempel Gottes im Himmel – also das Heiligtum eigentlich, das Heiligtum Gottes im Himmel. Man sah die Lade seines Bundes in seinem Tempelheiligtum. Es geschahen Blitze, Stimmen, Donner, Beben und ein großer Hagel – wieder das Gewitter am Ende des siebten Elements, hier am Ende der siebten Posaune.
Das heißt, man wartet mit großer Spannung: Wo ist das dritte Wehe? Die letzte Posaune ist geblasen, das Königreich ist angekündigt, das Gericht über die Toten ist angekündigt. Man meint, es ist jetzt alles fertig, aber das dritte Wehe wurde noch nicht beschrieben.
So greift der Text in Kapitel 15, Vers 5, dasselbe auf, was er in Kapitel 11, Vers 19, sagte: „Nach diesem sah ich, dass das Tempelheiligtum im Himmel geöffnet wurde, die Zeltwohnung des Zeugnisses. Und es kamen hervor aus dem Tempelheiligtum die sieben Boten, die die sieben Plagen hatten.“
Das ist jetzt noch ausständig. Was dazwischen ist, bleibt offen.
Das Zeichen der Frau und der Drache – der jahrhundertelange Kampf
Kapitel zwölf bis vierzehn – was dazwischen liegt – ist wieder ein Einschub. Dieser Einschub ist äußerst wichtig, weil er den Kampf zeigt, den die Gläubigen gegen zwei Feinde führen. Das müssen wir uns jetzt noch anschauen.
Dieser Abschnitt steht sozusagen in der Mitte des Buches. Bevor die letzten Schalen ausgegossen werden, zeigt er, dass es einen Kampf gibt. Ich gebe euch jetzt einen Blick hinter die Kulissen, wer der eigentliche Feind ist. Ihr meint vielleicht, der Feind seien die Juden, aber ich sage euch: Der Feind ist viel, viel größer als die Juden.
Da kommt die Geschichte mit dem Drachen und der Frau in Kapitel zwölf, dann die Geschichte mit den zwei Tieren, dem Leviathan und dem Behemoth – also dem Tier vom Meer und dem Tier vom Land – und schließlich das Lamm auf dem Zion. Schauen wir uns das genauer an.
Kapitel zwölf beginnt mit einer Schlange und einer Frau. Dieses Bild kennen wir, oder? Wo gibt es in der Bibel im Alten Testament eine Schlange und eine Frau, die miteinander kämpfen? Ganz am Anfang der Bibel. Dort heißt es: „Ich werde Feindschaft setzen zwischen dir, deinen Nachkommen und ihren Nachkommen, zwischen der Schlange und der Frau.“ Es wird also einen jahrhundertelangen Kampf zwischen der Schlange und der Frau geben.
Vers 1: „Und ein großes Zeichen erschien im Himmel: Eine Frau, umkleidet mit der Sonne, der Mond unter ihren Füßen und auf ihrem Haupt ein Kranz von zwölf Sternen. Und als Schwangere schreit sie auf, da sie die Wehen hat, und in Schmerzen ist bei ihrer Geburt.“ Wer ist diese Frau?
Einerseits ist uns schon klar, dass es Eva ist. Da ist der Kampf zwischen Eva und dem Drachen. Aber Eva hat einen Nachkommen, dem ja schon ein Nachkomme verheißen wurde. Es heißt: „Eva, ich werde Feindschaft setzen zwischen dir und der Schlange und deinem Nachkommen und ihrem Nachkommen.“ Der Nachkomme der Frau wird der Schlange den Kopf zertreten, und das ist entscheidend. Es kommt ein Nachkomme aus der Frau, der der Schlange den Kopf zertreten wird.
Die Schlange hat Angst. Übrigens wird sie hier Drache genannt, aber der Drache war eine Schlange. Der Drache wurde damals als Schlange dargestellt. Also müssen wir uns davon nicht verwirren lassen: Der Drache ist die Schlange. Es heißt sogar, der Drache ist die Schlange, zum Beispiel in Vers 10 oder Vers 9: „Der Teufel, der Satan, die alte Schlange, der Drache, der große Drache.“ Es ist also klar, wer der Drache ist und wer die alte Schlange ist.
Die Frau hat Nachkommen. Zuerst waren das Abraham, Isaak und Jakob. Jakob hatte zwölf Söhne, und einer seiner Söhne hatte einen Traum von einer Frau mit zwölf Sternen. Kennt ihr die Geschichte von Josephs Traum mit den zwölf Sternen? Hier ist die Frau also schon definiert: Die Frau ist das Gottesvolk, so wie es im Alten Bund war. Aber es sind die Treuen des Gottesvolkes, nicht die Abgefallenen.
Im Alten Testament gab es immer ein treues Gottesvolk, auch zur Zeit von sieben Männern. Hier ist die Frau also das treue Gottesvolk. Sie ist schwanger und hat Schmerzen bei der Geburt. Das kann man nur verstehen, wenn man das Alte Testament kennt.
Im Alten Testament wird berichtet, dass Israel schwanger ist. Auf wen ist sie schwanger? Auf wen wartet sie? Wen will Israel gebären? Den Messias. Zum Beispiel in Micha. Das Bild findet sich auch in Jesaja, in Micha 5 und Jesaja 26. Die Frau, die gebiert (Jesaja 26, Vers 17; Micha 5, Verse 1 und 2), erlebt messianische Wehen.
Das treue Israel im Alten Testament hatte viel zu durchleiden, und die Leiden des Volkes waren Leiden auf den Messias hin. Es war ein großes Verlangen: Wann kommt der Messias? Wann kommt die Zeit, in der Gott die Feinde vernichten wird?
Diese messianischen Wehen werden als schwere Zeit des Leidens Israels dargestellt. Die Tochter Zion ruft: „Wann zerreichst du den Himmel und kommst herab?“ Es geht um das treue Israel, nicht um das abgefallene Israel. Hier geht es um die Treuen, die sich sehnten.
Zum Beispiel waren das Zacharias, Elisabeth, Simon, Johannes der Täufer und die, die er für den Messias vorbereitete. Gott hatte dieses treue Israel vorbereitet. Die Hohepriester in Jerusalem waren nicht schwanger auf den Messias, sie sehnten sich nicht danach. Sie wollten ihre Macht ausbauen, ebenso die Pharisäer und Schriftgelehrten.
Aber es gab diesen treuen Kern im Volk, und dieses Volk war schwanger auf den Messias. Endlich kommt er zur Geburt. Ein anderes Zeichen erschien im Himmel: Ein großer, feuerroter Drache mit sieben Köpfen und zehn Hörnern und sieben Diademen auf seinen Köpfen. Die Beschreibung ähnelt der des Tieres, von dem wir gleich lesen werden.
Sein Schwanz fegt ein Drittel der Sterne des Himmels hinweg, und er wirft sie auf die Erde. Der Drache stellt sich vor die Frau, die gebären will, damit er, wenn sie geboren hat, ihr Kind fresse.
Der Messias wird jetzt endlich in Bethlehem geboren. Der Drache will das Kind umbringen, so schnell er kann. Er versucht es, aber es gelingt ihm nicht. Er kann es nicht töten, denn das Kind wird entrückt zu Gott und zu seinem Thron.
Hier ist die Geschichte wie ein Zeitraffer: Der Messias wird geboren, der Drache will ihn umbringen, kann es aber nicht. Das Kind fährt in den Himmel auf und setzt sich zur Rechten Gottes, auf den Thron Gottes. Dieses Kind wird beschrieben als der, der alle Völker mit eisernem Stab regieren wird (Psalm 2). Das Kind regiert zur Rechten des Thrones Gottes.
Allen damaligen Lesern war klar, dass sich das auf den Herrn Jesus bezieht, der sich nach seiner Himmelfahrt zur Rechten Gottes gesetzt hat. Er regiert schon.
Was hat es mit dem Drachen auf sich, der hier die Sterne des Himmels auf die Erde wirft? Dieses Bild stammt aus Daniel 8, Vers 10. Dort heißt es, dass ein Horn groß wird bis zum Heer des Himmels, also bis zu den Sternen, und dann das Heer, die Sterne, zur Erde wirft und zertritt.
Das Bild kommt aus einer Vision von Antiochus, dem damaligen Gegner des Gottesvolkes, der immer mächtiger wurde und es schließlich wagte, sich gegen Gott selbst zu stellen, indem er das Volk Gottes verfolgte.
Hier ist der Drache also schon bekannt als derjenige, der das Volk Gottes verfolgt. Gehen wir weiter.
Der Drache will das Kind umbringen, kann es aber nicht. Das Kind regiert. Setz dich auf den Thron! Was macht der Drache jetzt? Die sieben Köpfe des Drachen sind die sieben Köpfe des Tieres. Alle haben eine Krone auf dem Kopf, das heißt, sie sind Kaiser oder Könige, also Herrscher.
Das zeigt, dass dieser Drache mit dem Tier zusammenarbeitet, das genauso aussieht wie er: sieben Köpfe und zehn Hörner. Die zehn Hörner stehen ebenfalls für Könige.
Die Frau flieht in die Wüste. Sie hat eine von Gott bereitete Stätte, wo sie ernährt wird für tausend einhundertsechzig Tage. Den Zusammenhang muss man beachten: Das Buch wurde in den sechziger Jahren geschrieben.
Der Drache konnte das Kind nicht töten, aber die Frau flieht in die Wüste. Wann genau die Frau flieht, steht nicht da. Tatsache ist, dass sie dreieinhalb Jahre, also 1260 Tage, in der Wüste ernährt wird.
Das wird in Kapitel 12, Vers 14, wieder aufgegriffen: „Der Frau wurden die zwei Flügel des großen Adlers gegeben, damit sie in die Wüste an ihre Stätte flöge, dorthin, wo sie ernährt wird, für eine Zeit, zwei Zeiten und eine halbe Zeit“ – also Zeit, Doppelzeit und halbe Zeit, dreieinhalb Zeiten, dreieinhalb Jahre.
Sie flieht weg vom Angesicht der Schlange. Die Schlange wirft aus ihrem Maul Wasser wie einen Strom hinter der Frau her, damit sie mit dem Strom weggeschwemmt werde.
Aber der Erde kommt die Frau zu Hilfe. Die Erde öffnet ihren Mund und verschlingt den Strom, den der Drache aus seinem Maul warf. Das heißt, der Drache will die Frau töten, aber sie flieht in die Wüste. Dann versucht er sie zu töten, aber es gelingt ihm nicht. Die Erde hilft der Frau.
Das Tier muss sich abwenden und sich eine andere Beute suchen. Der Drache war zornig über die Frau und ging weg, um Krieg zu führen mit den übrigen ihres Samens – denen, die die Gebote Gottes halten und das Zeugnis Jesu haben.
Das sind alles Bilder aus dem Alten Testament. Alles nacheinander. Ein Bild ist, dass der Frau die Flügel des Adlers gegeben wurden. Das ist Vers 14. Wo lesen wir von Adlersflügeln im Alten Testament in Bezug auf eine Frau? In Bezug auf das Gottesvolk.
Die Frau haben wir ja schon als das treue Gottesvolk definiert. In 2. Mose wird berichtet, dass das treue Gottesvolk aus der Herrschaft des Pharaos herausgerettet wird. Er nimmt sie mit in die Wüste.
Was passiert in der Wüste? Gott ernährt sie jeden Tag. Dort sind es nicht 1260 Tage, sondern 40 Jahre, aber jeden Tag werden sie ernährt. Dieses Volk, das treue Gottesvolk.
Dann sagt Gott zu ihnen am Sinai: „Ich habe euch auf Adlersflügeln getragen und zu mir gebracht.“ (2. Mose 19,4). Gott trägt sein treues Volk heraus und bewahrt es.
Dann kommt die Schlange weiter und will die Frau ersäufen. Die Schlange spuckt viel Wasser. Man sagt, es gibt Schlangen, die so viel Gift spucken, dass man gelähmt wird und so zur Beute der Schlange wird.
Hier ist die Schlange mit so viel Wasser, dass sie die Frau ertränken möchte. Was hat der Pharao mit dem Volk gemacht? Die Israeliten ziehen aus, und er treibt sie ins Wasser. Sie stehen vor dem Wasser, und er sagt: „Jetzt habe ich euch.“ Er kommt heran, doch die Erde hilft.
Die Erde tut sich auf, das Wasser teilt sich, und die Israeliten ziehen auf trockenem Fuß hindurch. Der Pharao hat keine Macht mehr.
Ein ähnliches Bild finden wir in 4. Mose 13. Dort wollten die Israeliten gegen den Führer Mose aufbegehren, und Gott ließ die Erde sich auftun und die Feinde verschlingen.
Diese Bilder aus dem Alten Testament zeigen, dass Gott sein Volk bewahrt. Die Treuen werden bewahrt vor Satan, der ihnen nichts anhaben kann.
Aber wer ist diese Frau? Manche sagen, sie hat mit Israel zu tun, sie kommt aus dem israelitischen Bereich. Vielleicht steckt hier noch mehr dahinter.
Vor allem, wenn wir daran denken, wann das Buch geschrieben wurde. Was hat der Herr Jesus gesagt? Wenn ihr den Gräuel der Verwüstung an der heiligen Stätte seht, wenn die Römer kommen und die Heere die Stadt umzingeln, wohin sollen die Gläubigen fliehen? In die Berge.
Damals waren das Wüstenberge, zuerst die jüdischen Berge und vor allem das Transjordanien – das war alles Wüste. Die Gemeinde sollte in die Wüste fliehen, und Gott würde sie bewahren.
Das ist eine sehr direkte Anwendung und Deutung. Ich kann es nicht mit hundertprozentiger Sicherheit sagen, ob es so gemeint ist. Jedenfalls ist das Bild klar: Gott bewahrt sein Volk.
Es geht hier vor allem um die Treuen in Israel, also um die Christen in Palästina. Genau das hat der Herr Jesus gesagt. Daher werden sie in der Zeit der großen Trübsal bewahrt.
Die große Trübsal war die Zeit, die mit dem Kommen der Römer begann – etwa im Frühling 67 bis zum Fall Jerusalems im August 70. Das wären wiederum dreieinhalb Jahre. Die Frau wird also 1260 Tage ernährt.
Der geistliche Kampf im Himmel
Und dann, was lesen wir weiter? Hier gehen wir wieder zurück zu Kapitel 12, Vers 7: „Es entstand ein Krieg im Himmel.“ Aha, der hat keinen Saft mehr. Das heißt, wir haben gleich Pause. Vers 7 – machen wir noch diesen Abschnitt, dann machen wir Pause.
„Es entstand ein Krieg im Himmel: Michael und seine Engel führten Krieg gegen den Drachen, und der Drache führte Krieg mit seinen Engeln.“ Das ist interessant. Auf der einen Seite haben wir auf Erden etwas, was der Herr Jesus getan hat: Der Herr Jesus ist am Kreuz gestorben und in den Himmel aufgefahren. Auf der anderen Seite sehen wir hier die geistliche Seite, nicht die irdische. Wir sehen einen geistlichen Kampf im Himmel, das heißt einen Krieg im Himmel.
Das ist wie bei den Propheten Daniel. Dort steht auch, dass Michael und seine Engel kämpfen. Wer das kennt, weiß, dass in Daniel Kapitel 10 Michael mit seinen Engeln gegen die bösen Engelsfürsten kämpft. In der unsichtbaren Welt findet also ein geistiger Kampf statt. Der Drache kommt dorthin und möchte dort kämpfen. Der Drache, sozusagen der Gegenspieler, will den Messias angreifen.
Man muss sich das so vorstellen: Der Messias, das kleine Kind, wird geboren und auf den Thron Gottes gesetzt, entrückt. Der Drache sagt: „Na warte, dann gehe ich dir nach und jage dir bis zum Thron Gottes nach und möchte dort weiterkämpfen in seinem Irrwahn.“ Dann kommen der Engel Michael und seine Engel und werfen ihn wieder auf die Erde hinab. So gehört er dahin.
Das Bild ist hier ganz klar: Satan hat in all seinen Versuchen nichts zu melden. Er wird total besiegt. Ich denke an das, was der Herr Jesus gesagt hat – das ist das Bild der Wirklichkeit: Der Herr Jesus hat am Kreuz den Satan besiegt. Er hat gesagt, jetzt wird der Fürst dieser Welt hinausgeworfen werden (Johannes 12,31). Jetzt geht das Gericht über diese Welt, jetzt wird der Fürst dieser Welt hinausgeworfen.
Also ist der Drache noch mehr besiegt als je zuvor. „Sie wurden nicht die Stärkeren, es wurde keine Stätte mehr für sie im Himmel gefunden, und es wurde geworfen der große Drache, die alte Schlange, genannt Teufel und Satan, der das ganze Weltreich in die Irre leitet. Geworfen wurde er auf die Erde, und seine Engel, seine Dämonen, wurden mit ihm geworfen.“
Und ich hörte eine große, laute Stimme im Himmel sagen: „Jetzt ist das Heil und die Kraft und die Königsherrschaft unseres Gottes geworden.“ Jetzt kommt eine Stimme wiederum aus dem Umfeld. Das heißt, die Stimme, die hier spricht, ist eine vorwegnehmende Stimme, genauso wie die Stimme in Kapitel 11, Vers 15 – genau dasselbe. Dort wird auch schon das Ziel angekündigt.
So wird jetzt hier in Kapitel 12, Vers 10 ebenso das Ziel angekündigt: „Jetzt ist das Heil und die Kraft und die Königsherrschaft unseres Gottes geworden und die Autorität seines Christus, seines Gesandten, weil der Verkläger unserer Brüder niedergeworfen ist, der sie verklagte vor unserem Gott Tag und Nacht.“
Es wird praktisch hier in diesem Wort, dass die Himmelsbewohner sprechen, das Ziel vorweggenommen. Es wird gesagt: Schaut, so sieht es am Ende aus. Jetzt, in dem einen Sieg von Golgatha, sieht man schon den Endsieg. Der Verkläger der Brüder ist niedergeworfen, der sie verklagte vor unserem Gott Tag und Nacht.
Und sie haben ihn überwunden durch die Kraft des Blutes des Lammes und durch die Kraft des Wortes ihres Zeugnisses. Sie liebten nicht ihr Leben bis zum Tod. Jetzt sieht man, wie die Gläubigen überwinden, wie die Brüder überwinden. Sie überwinden durch das Blut, durch das Wort ihres Zeugnisses, und sie sind bereit, ihr Leben hinzugeben bis in den Tod. Das ist der Weg des Sieges.
Das wird hier vorweggenommen: Vom Ende her wird das jetzt schon so verkündigt. Auf diese Weise haben sie überwunden. Deswegen seid fröhlich und feiert, ihr Himmel, also die Himmelsbewohner, welche denen, die auf der Erde sind, also auf dem Land und auf dem Meer wohnen.
Erdland und Meer, das sind hier die Küstengebiete. Das Erdland wäre wahrscheinlich Israel, und das Meer bezeichnet die Küstengebiete oder Inseln. Denn der Teufel stieg zu euch hinab mit großem Grimm, wissend, dass er wenig Zeit hat. Der Teufel weiß, er hat nur wenig Zeit. Wir wissen, wie lang das ist: 1260 Tage.
Und als der Drache sah, dass er auf die Erde geworfen war, verfolgte er die Frau, die das männliche Kind geboren hatte. Und der Frau wurden die zwei Flügel des großen Adlers gegeben, damit sie in die Wüste an ihre Stätte fliegen konnte, dorthin, wo sie ernährt wird – für eine Zeit, Zeiten und eine halbe Zeit, weg vom Angesicht der Schlange.
Und die Schlange warf aus ihrem Maul Wasser wie einen Strom hinter der Frau her, damit diese vom Strom weggeschwemmt werde. Aber die Erde kam der Frau zu Hilfe, öffnete ihren Mund und verschlang den Strom, den der Drache aus seinem Maul warf.
Jeder weiß, dass das hier symbolische Sprache ist, oder? Das ist klar. Da brauchen wir das nicht eins zu eins nehmen. Der Drache war zornig über die Frau. Er konnte das Gottesvolk in Palästina nicht töten. Er konnte es nicht vernichten, er konnte sie nicht zum Abfall bewegen, er konnte nichts mit ihnen machen. Gott hat sie bewahrt – auch physisch.
Die Gemeinde konnte in die Wüste fliehen, ins Transjordanland. Und der Drache, als er sieht, dass das nicht geht, dass das nicht möglich ist, geht er hin, um Krieg zu führen mit den anderen ihres Samens, mit den übrigen ihres Samens.
Ja, wer sind die anderen? Es gibt ja noch mehr Christen als in Palästina. Jetzt geht er hin und verfolgt alle übrigen ihres Samens, die die Gebote Gottes halten und das Zeugnis Jesu haben. Jetzt werden alle Gläubigen verfolgt, wo es nur welche gibt.
Die in Palästina sind beschützt, aber die anderen nicht. Und dazu hat er jetzt ein Mittel, um gegen die anderen vorzugehen, und dieses Mittel ist das Tier. Jetzt holt er sich das Tier. Das Tier wird in der ganzen damaligen Welt die Gläubigen verfolgen und für seine Zwecke arbeiten.
Machen wir hier die Pause.
Es sind auch welche da, zum Beispiel das Bild vom Fliehen in die Wüste. Wenn der Herr Jesus gesagt hat, sie sollen in die Wüste fliehen, wäre das nicht nur ein Bild, das wäre sogar eins zu eins. Jedenfalls hat er gesagt: „Flieht in die Berge.“ Und hier ist die Frau, die in die Wüste flieht.
Es sind schon ein paar Bilder da von dem, was Jesus gesagt hat. Aber das ist halt so: Die Apokalyptik überhaupt zieht aus den vorherigen apokalyptischen Büchern. Und das sind vor allem Zacharien, Daniel, Hesekiel – Teile davon. Das ist typische apokalyptische Literatur.
Übrigens gibt es ja andere apokalyptische Literatur, die nicht inspiriert ist von Gott, die aber die Juden hatten. Zum Beispiel der Hirt des Hermas. Und wie heißt das andere? Esras und Baruch sind auch apokalyptische Literatur. Die haben genau dieselben Bilder.
Das ist interessant. Sie verwenden alle diese Bilder. Natürlich können sie sagen, sie haben es von der Offenbarung abgeschrieben, denn das ist ja nach der Offenbarung geschrieben. Aber dennoch denke ich, die Bilder stammen hauptsächlich aus dem Alten Testament, weil es ja um das Israel des Alten Testaments geht. Es geht um das Gottesvolk, und es muss die Verbindung hergestellt werden mit dem alttestamentlichen Gottesvolk.
Da sieht man ganz viele Parallelen. Man muss immer daran denken: Der Hintergrund des Neuen Testaments ist das Judentum des Alten Bundes. Wenn man das nicht versteht, dass hier ein Übergang ist vom alten Bund zum neuen Bund in der Zeit zwischen 30 und 70 nach Christus, dann kommt man in ein völliges Durcheinander.
Es wird gezeigt, dass das neutestamentliche Gottesvolk eigentlich die Erfüllung der alttestamentlichen Verheißungen über Gottes Volk ist. Wenn man das nicht versteht, gerät man in Verwirrung.
Die Apostelgeschichte zeigt, wie das Christentum sich vom Judentum löst, aber nicht als eigene Sekte, sondern dass das Christentum die Erfüllung des Judentums ist. Das ist ja das Besondere in der Apostelgeschichte.
Und die Offenbarung zeigt das auch. Die Offenbarung zeigt, dass die Braut, von der hier die Rede ist, eigentlich eine jüdische Braut ist, die aus Israel herauskommt und das wahre Israel ist.
Deshalb ist auch das neue Jerusalem ein neues Jerusalem, nicht ein neues Rom oder ein neues Moskau oder ein neues irgendetwas. Es ist bewusst ein Jerusalem, ein neues. Das heißt, alles kommt aus dem Alten heraus.
Und wenn man das Alte Testament nicht mit dem Neuen verbindet, hat man Durcheinander. Es sind nicht zwei verschiedene Sekten. Das eine ist keine jüdische Sekte und hier zwei christliche Sekten.
Das ist nicht so. Das Neue ist die Fortsetzung des Alten, und deshalb die Bilder aus dem Alten Testament.
Na gut, machen wir hier Pause.
Pause und Ausblick
Bitte geben Sie den Text an, den ich überarbeiten soll.