Ja, hier seht ihr das Thema von heute Morgen: Römer 13,1-7. Darum wird es gehen. Das sind spannende Fragen. Ich muss euch sagen, ich habe mich in der Vorbereitung für diese Predigt nicht leicht getan.
Es ist sicher nicht die erbaulichste Predigt, aber es ist gut, wenn man immer wieder durch das Wort Gottes hindurch predigt. Dann kommt man an Themen, über die man normalerweise kaum reden würde. Als ich diesen Text, Römer 13, die ersten Verse, so sah, kam mir der Gedanke: Darf man denn als Christ gegen Stuttgart 21 protestieren? Oder kann man mit der Trillerpfeife im Mund und dem Verdi-Zeichen auf dem Bauch für höhere Löhne eintreten?
Das sind ja Fragen, die in diesem Text angesprochen werden. Und darum wird es auch heute Morgen gehen. Wichtig ist mir, dass Römer 13 natürlich nicht in einem luftleeren Raum im Römerbrief steht. Der Römerbrief fängt ja nicht mit Kapitel 13 an, das ist klar. Ihr habt ja auch schon einige Zeit hier im Gottesdienst bei Römer 12 gesessen, und bei Römer 13 und 14 werden wir noch hineinkommen.
Aber dieses ganze Kapitel ab Römer 12 und den folgenden Teil muss man als einen Guss sehen. Paulus hat in Römer 12 zunächst einmal gesagt, in den ersten zwei Versen: Ich verändere nicht selber mein Denken, sondern Gott verändert mein Denken.
Und dieses veränderte Denken hat Auswirkungen. Er hat zum Beispiel in Vers 3 bis 8 davon gesprochen, dass sich dann die Beziehung zu mir selbst aufgrund dieses Denkens verändert.
Dann hat er von Vers 9 bis 16 darüber gesprochen, dass sich die Beziehung untereinander ändert. Wir haben gehört, dass Leute sagen: „Hey, ihr geht so freundlich miteinander um.“ Das ist die Auswirkung eines anderen Denkens.
Und dann, zum Beispiel von Vers 17 bis 21 in Römer 12, macht Paulus deutlich, dass sich sogar mein Denken und meine Beziehung zu meinen Feinden verändern wird. Also nicht nur zu meinen Freunden, sondern sogar zu meinen Feinden.
Und heute Morgen macht Paulus deutlich: Meine Beziehung zum Staat wird sich verändern. Na, ich hoffe das ja nach dem Gottesdienst. Oder vielleicht sagst du: Das Denken habe ich schon immer gehabt über den Staat. Dann ist es auch gut, denn dann hast du von vornherein schon biblisch in dieser Weise gelebt.
Also schauen wir uns den Text zunächst einmal an: Römer 13. Dort heißt es:
„Jede Seele unterwerfe sich den übergeordneten staatlichen Mächten, denn es ist keine staatliche Macht außer von Gott, und die bestehenden sind von Gott verordnet. Wer sich aber der staatlichen Macht widersetzt, widersteht der Anordnung Gottes; die aber widerstehen, werden ein Urteil empfangen. Denn die Obrigkeit ist nicht ein Schrecken für das gute Werk, sondern für das Böse. Willst du dich aber vor der staatlichen Macht nicht fürchten, so tue das Gute, und du wirst Lob von ihr haben; denn sie ist Gottes Dienerin dir zum Guten. Wenn du aber das Böse tust, so fürchte dich. Denn sie trägt das Schwert nicht umsonst; denn sie ist Gottes Dienerin, eine Rächerin zur Strafe für den, der Böses tut. Darum ist es notwendig, untertan zu sein, nicht allein der Strafe wegen, sondern auch des Gewissens wegen. Denn deshalb entrichtet man auch Steuern; denn sie sind Gottesdiener, die eben hierzu fortwährend beschäftigt sind. Gebt allen, was ihr ihnen schuldig seid: die Steuer dem, der Steuer gebührt, den Zoll dem, der Zoll gebührt, die Furcht dem, der Furcht gebührt, die Ehre dem, der Ehre gebührt.“
Ja, ein spannender Text! Ich muss sagen, ich habe eine eher unspektakuläre Überschrift gefunden, die schlicht und ergreifend „Der Christ als Staatsbürger“ lautet.
Na ja, ich dachte, jeder weiß, was gemeint ist. Doch als ich länger darüber nachdachte und versuchte, das Thema greifbarer zu machen, wurde mir klar: Genau darum geht es ja eigentlich hier.
Also zunächst einmal zu den ersten drei Versen: Als Paulus diese Verse im Original schrieb, herrschte in Rom Kaiser Nero. Nero war ein Diktator, wie er im Buche steht, und ein höchst unangenehmer Zeitgenosse.
Heutzutage ist sogar ein Brennprogramm für CDs nach ihm benannt, da die Gerüchte sehr hartnäckig sind, dass er es war, der Rom in Brand stecken ließ, um einige Plätze für seine ehrgeizigen Bauprojekte zu gewinnen.
Damals war es eine Riesenkatastrophe in Rom: Drei Stadtteile der Stadt brannten komplett nieder, und vierzehn Stadtteile wurden ziemlich schwer beschädigt. Auch damals waren die Menschen nicht dumm. Deshalb verbreiteten sich sehr schnell Gerüchte. Der einzige, der dafür in Frage kam, dass die Stadt einfach so brannte, konnte nur Nero sein.
Es fiel auf, dass beim Löschen das Feuer plötzlich an anderer Stelle wieder aufflammte. Das konnte eigentlich nicht sein. Also mussten Leute mit Zündhölzern unterwegs gewesen sein.
Nero musste natürlich schnell einen Täter finden, und den fand er auch. Er behauptete, die Christen hätten den Brand gelegt. Das diente ihm als Rechtfertigung, die Christen in Rom brutal zu verfolgen.
Er ließ sie in Arenen von Löwen zerreißen oder von Raubtieren töten. Wie es damals für Brandstifter üblich war, wurden sie auch als lebendige Fackeln angezündet.
Das ist der Hintergrund, warum diese Verfolgungen stattfanden – es ging um den Brand von Rom.
Nun kennt man diesen Hintergrund und liest Römer 13. Dann fragt man sich: Wie kann Paulus in Vers 1 schreiben, dass die bestehende staatliche Macht – ich setze es mal so ein – von Gott verordnet sei? Das geht doch gar nicht! So etwas kann man doch überhaupt nicht schreiben.
Wichtig ist bei diesem Text zu verstehen, dass Paulus hier nicht über gute oder schlechte Staatssysteme spricht. Was er deutlich machen möchte, ist: Jeder Staat braucht eine Ordnung. Und genau das ist es, was Gott will und was von Gott verordnet ist.
Weil Gott ein Gott des Friedens ist, legt er Wert auf staatliche Ordnung. Unordnung führt nämlich zu Unfrieden. Das lesen wir zum Beispiel in 1. Korinther 14,33: Dort heißt es, Gott ist nicht ein Gott der Unordnung, sondern des Friedens. Hier werden also diese beiden Begriffe zusammengebracht. Das gilt in einer Gemeinde, in einem Staat und auch in jeder Familie.
In jeder Familie und in jedem Staat gibt es Gesetze, die regeln, wie man gut miteinander leben kann. Deshalb sagt Paulus zum Beispiel auch in 1. Timotheus 2, dass wir für die Könige und für alle, die in Hoheit sind, beten sollen. So können wir ein ruhiges und stilles Leben führen.
Wenn ich also für die Regierung bete, dann bete ich dafür, dass die Ordnung, von der Paulus hier in Römer 13 spricht, aufrechterhalten bleibt. Die Folge ist, dass ich ein ruhiges und stilles Leben führen kann. Wenn ich für die Obrigkeit bete, dann bete ich im Grunde genommen auch für mich selbst.
Einen ganz ähnlichen Gedanken finden wir im Buch Jeremia. Dort schreibt der Prophet Jeremia an seine Volksgenossen, die als Gefangene im babylonischen Exil sitzen. Das ist die Rahmensituation. Zu ihnen schreibt er: "Suchet der Stadt Bestes, in die ich euch habe wegführen lassen, und betet für sie zum Herrn; denn wenn es ihr wohl geht, so geht es auch euch wohl" (Jeremia 29).
Das ist genau derselbe Gedanke. Man könnte sagen: Jeremia, das kannst du doch nicht ernst meinen, oder? Ich soll für Babel beten, die mich hierher verschleppt haben? Hier will ich überhaupt nicht sein, und dann schreibst du mir nichts Besseres als: Suche der Stadt Bestes. Also Jeremia, bei aller Liebe, das ist ein bisschen viel verlangt, oder?
Ist es nicht. Jeremia sagt: Auch wenn Babel euch festhält, ist es wichtig, dass eine öffentliche Ordnung da ist, die funktioniert. Wenn ihr dafür betet, dann sucht ihr der Stadt Bestes.
Das ist interessant. In den USA gibt es immer wieder Überschwemmungen und andere Katastrophen. Wenn man dann Bilder von diesen Ereignissen sieht, fällt auf, dass ganze Städte evakuiert werden müssen. Dabei sieht man oft, dass die Polizei entweder Streife fährt oder auf Booten unterwegs ist, zum Beispiel die Wasserschutzpolizei. Ihr Ziel ist es, zu verhindern, dass Häuser geplündert werden.
Denkst du, das passiert in den USA? In einem so zivilisierten Land? Aber so sind wir Menschen nun einmal: Wenn ich weiß, ich kann tun, was ich will, ohne bestraft zu werden, ist die Hemmschwelle sehr niedrig, Dinge zu tun, die bei einem funktionierenden Staatssystem niemand tun würde.
Man braucht nur nach Ciudad Juárez zu schauen. Das ist ein Ort an der mexikanischen Grenze zu den USA. Im Jahr 2010 wurden dort zwei Menschen ermordet, weil das Staatssystem nicht mehr greift. Die Polizei kommt nicht mehr hinterher.
Genau das meint Paulus, wenn er von einem Ordnungssystem spricht. Erst dann merkt man, was in einem steckt, wenn man weiß, dass keine Strafe folgt. Deshalb hilft das Staatssystem, den Menschen vor den Menschen zu schützen.
Die Römer haben das einmal so formuliert: „Ein Wolf ist der Mensch dem anderen.“ Das ist ein interessantes Zitat. Es bedeutet, dass der Mensch sich gegenüber seinem Mitmenschen unmenschlich verhält. Deshalb brauchen wir ein Staatssystem.
Das gilt auch in einer Diktatur. Auch dort versucht man grundsätzlich, ein Miteinander möglich zu machen. Deshalb kann man sagen: Diese grundlegende staatliche Ordnung ist von Gott gewollt.
Aber daraus darf man nicht ableiten, dass eine Diktatur, die menschenverachtend regiert, von Gott ist. Was eine Regierung manchmal sein kann, ist ein Gericht Gottes. Dann bekommt die Bevölkerung das, was sie verdient hat – vielleicht, weil sie Gottes Gebote mit Füßen getreten hat.
Das zeigt auch unsere deutsche Geschichte. Dort hat man einem Anstreichergesellen aus Österreich zugejubelt und gesagt: „Ja, von ihm kommt unser Heil.“
Wilhelm Busch berichtete einmal, dass seine Anfragen an das Nazi-Regime mit den Worten beantwortet wurden: „Unsere Kraft, unsere Kanonen, unser Wille, jawohl!“ Nach dem Krieg kamen die Leute zu ihm und fragten, warum Gott das Elend zulässt, in dem sie leben. Er antwortete, das war nicht Gott, sondern „Unsere Kraft, unsere Kanonen, unser Wille.“ Er wiederholte genau das, was sie ihm gesagt hatten.
Manchmal lässt Gott also ein Staatssystem zu.
Paulus geht es hier um ein Staatssystem, unabhängig von einer speziellen Regierung. Wenn ich Christ bin, bin ich auch Bürger eines Staates. Als Staatsbürger habe ich Rechte und Pflichten.
Die Regel lautet: Wenn ich die Gesetze des Staates übertrete, dann widerstehe ich – so lesen wir es hier – der Anordnung Gottes. Und ich werde mein Urteil bekommen, ob ich Christ bin oder nicht.
Ich habe einmal einen Christen gekannt, der meinte tatsächlich: Wenn ich zum Gottesdienst unterwegs bin, dann kann ich deutlich schneller fahren als andere. Er sagte: „Ich bin zum Gottesdienst unterwegs.“ Für ihn waren die Verkehrsschilder nur grobe Richtwerte.
Ich weiß nicht, ob er seine Meinung geändert hat, als er eine Zeit lang kein Auto mehr fahren durfte, weil die Polizei ihn beim Rasen erwischt hatte.
Es gibt Christen, die sich eine eigene Ethik aufbauen nach dem Motto: „Der Staat hat mir nichts zu sagen.“ Paulus sagt dagegen in Vers 2: „Der Staat hat dir sehr wohl etwas zu sagen.“
Ein anderes Beispiel: In einer Gemeinde baut man Garagen und weiß schon von vornherein, dass man dort Kinderstunden abhalten will. Die Stadt ahnt das und sagt: „Eines sagen wir Ihnen: Sie dürfen dort keine Versammlungen abhalten.“
Die Antwort lautet dann: „Was interessiert uns der Staat? Uns sind Kinderstunden keine Versammlungen.“ Natürlich werden wir das machen.
Wer so argumentiert, argumentiert an dem vorbei, was Paulus hier in Römer 13 sagt. Das ist falsch, so etwas zu tun. Die staatliche Ordnung ist von Gott gegeben, und daran habe ich mich zu halten. Sonst bekomme ich mein Urteil – zu Recht!
Ich habe einmal erlebt, wie in einer Gemeinde versucht wurde, jemanden zu überreden, sich bei seinem Chef krank zu melden, damit er eine Bibelstunde halten kann. In der Gemeinde Jesu gibt es alles, aber hier ist jemand von seinem Denken ganz weit weg von Römer 13.
Dann kommt man auf falsche Schienen, die zwar logisch klingen, aber nicht richtig sind. Zum Beispiel: „Ich fahre immer schneller, wenn ich für Jesus unterwegs bin, so richtig turbomäßig.“ Oder: „Ich melde mich bei meinem Chef krank, der ist ja eh ungläubig. Ich bin für das Reich Gottes unterwegs.“
Um gar nicht in dieses falsche Denken hineinzukommen, ist es wichtig, Römer 13 zu verstehen. Dort steht eine sehr positive Haltung gegenüber dem Staat.
Wir lesen das hier in Vers 4: „Der Staat ist Gottes Dienerin.“ Ich hatte nicht die Zeit, es selbst zu untersuchen, aber warum steht dort nicht „Diener“, sondern „Dienerin“? Paulus verwendet sogar die weibliche Form.
Ja, der Staat ist Gottes Dienerin.
Das müssen wir uns auch als Christen sagen lassen: Der Staat ist Gottes Dienerin, auch wenn es üblich ist, über Politiker zu schimpfen. Ich glaube, wir sollten lieber für sie beten. Ich hätte keine Lust, ihren Job zu machen. Und ich bin dankbar, dass ich in einem Staat lebe, der in vielen Bereichen seine Bürger unterstützt und in sehr vielen Bereichen schützt.
Noch habe ich die Freiheit, meinen Glauben zu leben. Diese Freiheit haben viele Christen nicht. In vielen Ländern bewegt sich nur etwas beim Zoll oder Gericht, wenn man Bestechungsgeld zahlt.
Ich habe letztens gehört, dass jemand aus einem anderen Land eine Leistung von einer deutschen Behörde wollte. Das ging aber nicht so schnell. Deshalb kam er auf die Idee, es würde schneller gehen, wenn er dem Beamten Geld anbieten würde. Sein deutscher Begleiter sagte jedoch: „Wenn du das machst, dann hast du richtig ein Problem.“
Ich finde es super, dass wir in einem Staat leben, in dem man an der Grenze in der Regel, wenn man dem Grenzer Geld bietet, richtig ein Problem bekommt. Korruption ist also nicht gang und gäbe.
Die Bibel fordert mich auf, nicht über den Staat zu schimpfen, sondern für die Könige zu beten. Das ist eine Haltung, an der das neue Denken sichtbar wird.
Eine spannende Frage ist natürlich: Wie ist das? Kann ich als Christ auch aktiv diesen Staat lenken? Kann ich mich als Bürgermeister wählen lassen oder als Abgeordneter?
Ich weiß nicht, ob es auf diese Frage eine eindeutige Antwort gibt. Die Bibel verbietet es mir nicht, einen Staat zu lenken. Wir haben einige sehr bekannte Beispiele: Joseph hat einen Staat gelenkt, Daniel hat einen Staat gelenkt. Er war dabei von Okkultisten und jeder Menge Neider umgeben. Trotzdem hat er seinen Ministerposten, seinen Superministerposten, ausgefüllt. Das war kein Zuckerschlecken für ihn, aber es war Gottes Auftrag.
Ich glaube, hier liegt ein Schlüssel: Verstehe ich ein politisches Mandat als Auftrag Gottes für mich persönlich, oder geht es mir nur um Macht und Ehre? Wenn ich mein Amt in der Abhängigkeit von Herrn Jesus annehme, kann ich mein Umfeld positiv beeinflussen. Dann kann ich mich möglicherweise auch manchen Gesetzen in den Weg stellen, die gegen Gottes Wort sind.
Das Problem wird nur sein, wenn eine ganze Gesellschaft einen gottlosen Weg geht. Dann wird es für mich sehr, sehr schwer sein, als Einzelner etwas aufzuhalten.
In meiner Heimatstadt gab es bis vor kurzem einen Bürgermeister, der sehr konsequent Jesus nachgefolgt ist. Da hatte wenigstens die norddeutsche Rundschau etwas zu schreiben. Man hatte den Eindruck, dass die Ratsmitglieder gerade weil er Christ war, und weil er nicht gegen den Strom schwamm, so lange an seinem Stuhl herumgesägt haben, bis er schließlich sagte: „Okay, ich kann mir wirklich einen ruhigeren Job suchen und bin genauso glücklich.“ Er ist dann aus dieser Verantwortung gegangen. Nun hat die liebe Seele Ruh.
Von den Ratsmitgliedern hat man nun einen anderen Bürgermeister, der es auch nicht besser macht, aber auf jeden Fall ist er nicht gläubig. Darauf muss ich mich als Christ einstellen, wenn ich heute politische Verantwortung übernehme.
Wir leben in einer Zeit der Sprechverbote, so hat es letztens jemand formuliert: der Sprechverbote und der Tabus. Du darfst manches nicht sagen, sonst bist du weg vom Fenster.
Ich fand es interessant, letztens von einem Medienwissenschaftler zu lesen, also von Leuten, die sich mit Medien sehr gut auskennen. Er schrieb: „Der Jammer der deutschen Situation ist der, dass ausgerechnet die Linken zu den großen Tabumächten geworden sind.“ Also die, die früher Aufklärung betrieben haben, die früher gekämpft haben für freie Meinung.
Das heißt, was in der Politik gedacht werden darf, wird indirekt und vielleicht auch direkt von linken Einflüssen bestimmt. Das ist hier seine Aussage.
Ich las dann in dem gleichen Artikel, dass 7,6 Prozent der Medienmacher sagen, dass sie mit der Union verbunden sind. 7,6 Prozent. Und 60 Prozent der Medienmacher bekennen sich zur linken oder zur grünen Seite, die anderen sagen gar nichts dazu.
Wenn man das weiß, ist das wieder so ein Aha-Erlebnis. Man denkt: Aha, deswegen werden manche Dinge so groß diskutiert und andere gar nicht. Sie werden gar nicht diskutiert. Und es gibt dann eben diese Sprechverbote.
Wenn du in die Politik gehen willst, musst du dich darauf einstellen: Du kannst das Christentum ablehnen, es gibt einen guten Artikel in der Zeitung, was du wiederentdeckt hast. Du kannst auch den Papst beschimpfen, gar kein Problem. Aber wehe, du sagst etwas gegen den Islam – das ist nämlich fremdenfeindlich. Es ist genauso schlecht, etwas gegen den Euro zu sagen. Es gibt ja eine Partei, die das jetzt auf ihre Fahne geschrieben hat.
Ich habe letztens gehört, es gab die ersten Fernsehbilder davon. Wahrscheinlich waren die Hallen voll eben bei dieser konstituierenden Sitzung, oder die kommt ja noch. Aber die Fernsehbilder, die waren von der Presse vor der Konferenz. Da liefen nur ein paar Hanseln rum, damit man deutlich machen wollte: Dafür interessiert sich sowieso keiner.
Das heißt, man will einfach bestimmte Dinge rüberbringen. Du darfst auch den Klimawandel nicht in Frage stellen. Da herrscht Sprechverbot. Und zu sagen, Homosexualität ist nach der Bibel Sünde, das geht schon gar nicht.
Es gibt eine Menge Sachen, da musst du echt aufpassen. Wenn du dich berufen fühlst, dich politisch zu engagieren, und sagst, damit komme ich klar, das kannst du gerne machen. Dann prüfe aber genau, ob der Herr das von dir will.
Du darfst nicht empfindlich sein, das ist mal das Erste. Zweitens brauchst du eine gute Gemeinde, die hinter dir steht und dir hilft, am Herrn zu bleiben.
Was du auch noch wissen solltest: Ich glaube, Luther hat Recht mit seiner Zweireiche-Lehre. Auf der einen Seite die Gemeinde, die durch das Wort Gottes regiert wird, auf der anderen Seite die Welt. Luther sagt, die wird durch das Schwert regiert.
Der Christ ist Bürger von beiden Reichen, und der Nichtchrist gehört nur zu einem Reich, nämlich zu dem Reich, das durch das Wort Gottes regiert wird.
Ich kann das Reich dieser Welt nicht mit dem Wort Gottes regieren. Ich weiß, Calvin hat hier anders gedacht, aber er konnte das auch nicht wirklich umsetzen.
Ich kann Menschen, die Jesus nicht kennen, nicht dazu zwingen, biblische Maßstäbe zu erfüllen. Das wird niemals funktionieren.
Das heißt, ich muss mich als christlicher Politiker auf Notordnungen einstellen. Ich muss Scheidungen in der Ehe zulassen in einem Staat. Das kann ich nicht anders machen.
Ich muss Kräfte, die die öffentliche Ordnung gefährden, in die Schranken weisen, notfalls mit polizeilicher Gewalt. Es geht gar nicht anders. Ich regiere mit dem Schwert in diesem Staat.
Deswegen sollte ich mir gut überlegen, auf was ich mich einlasse, wenn ich mich für eine politische Laufbahn entscheide.
Aber was ich machen kann, ist, mich gesellschaftlich einzubringen, zum Beispiel in der Schule als Elternvertreter oder bei sozialen Projekten. Das kann ich sehr gut machen.
Auch hier muss ich immer wieder aufpassen, dass ich mich in den Projekten nicht verliere. Mein erstes Ziel ist aber auch da, als Christ bewusst zu leben und Menschen für Jesus zu gewinnen.
Es gibt heute eine ganz stark zunehmende Sichtweise, dass wir als Christen berufen sind, diese Gesellschaft zu verändern.
Ich halte das für unbiblisch. Ich finde es nicht in der Bibel.
Die Bibel zeigt uns: Gott verändert zuerst Menschen, und veränderte Menschen werden einen Einfluss in ihrer Gesellschaft haben. Aber ich werde den Himmel niemals auf die Erde holen können.
Die spannende Frage in unserem Text betrifft den Bereich, in dem jemand Gottesdienerin ist und die Überlegung, was passiert, wenn man sich ihr anschließt.
Nun kommen wir zum vierten Vers. Dort geht es um das Böse, und die Frage lautet: Was ist denn böse? Wer definiert, was böse ist?
Der Staat selbst definiert, was gut und was böse ist. Calvin sagt jedoch: Nein, die Gesetze müssen sich am Wort Gottes orientieren. Das ist auf jeden Fall wünschenswert, aber ich glaube nicht, dass das realistisch ist.
Im Alten Testament war es so, dass der Prophet dem König sagte, was das Wort Gottes in einer bestimmten Situation deutlich macht. Er war also immer wieder der Mahner des Königs. Das ist im Alten Testament so, aber diese Berater sind rar geworden. Auch die Könige der damaligen Zeit haben nicht immer darauf gehört.
Ich fand es interessant, dass der Herr Jesus selbst einmal von einem Richter redet, und zwar in Lukas 18. Dieser Richter ist ja Staatsdiener. Der Herr Jesus beschreibt ihn als einen Menschen, der Gott nicht fürchtet, der im Blick auf andere Menschen kein Schleimer ist und der sogar bekannt ist als ungerechter Richter. Das heißt, er biegt die Gesetze mal so und mal so hin.
Es ist interessant, dass Jesus von ihm so redet. Ich glaube, dass das einfach ein realistisches Bild von Gesetzen in einem Staat ist. Das unterstützt auch, was Luther sagt: Der Staat gibt sich hier selber Gesetze.
Zurück zur Anfangsfrage: Ich bin noch nicht am Ende, aber um die Frage noch einmal aufzugreifen: Ist es böse, gegen Stuttgart 21 zu demonstrieren? Die Antwort ist sehr leicht. Nach unserem Gesetz habe ich ein Demonstrationsrecht. Deshalb ist es nicht böse, zu demonstrieren, wenn das meine Meinung ist. Dasselbe gilt auch für Demonstrationen für höhere Löhne.
Ich muss die Obrigkeit hier nicht fürchten. Ob es sinnvoll ist, einen demokratisch bestimmten Prozess dann noch einmal durch Demonstrationen immer wieder in Frage zu stellen, das steht auf einem anderen Blatt. Da sind wir hier wahrscheinlich auch unterschiedlicher Meinung. Das möchte ich jetzt aber nicht weiter vertiefen.
Die spannende Frage ist nur: Was ist, wenn die Regierung von mir etwas verlangt, das eindeutig gegen Gottes Wort ist? Dann ist die Meinung klar, wie in Apostelgeschichte 5,29: Petrus und Johannes sagen, als ihnen verboten wird, von Jesus zu reden: „Man muss Gott mehr gehorchen als den Menschen.“
Dazu gehören zum Beispiel die verbotenen Druckereien für Bibeln in der ehemaligen Sowjetunion oder anderswo, wo der Staat sagt, es ist strengstens verboten, Bibeln zu drucken. Die Christen machen es trotzdem.
Vielleicht kommt auch bei uns einmal die Zeit, in der es verboten wird, Kindern zu erzählen, dass Gott die Welt geschaffen hat. Dann bin ich als Elternteil herausgefordert, das zu sagen, was Gottes Wort sagt, und nicht das, was der Staat mir vorschreibt.
Ich fand es interessant, dass die Bibel von den Hebammen in Ägypten berichtet. Sie werden vom Geburtsministerium aufgefordert, keinen männlichen Nachkommen der Israeliten leben zu lassen – also von einer höchsten staatlichen Stelle.
Sie haben sich daran nicht gehalten, weil sie Gott mehr fürchteten als das Gebot des Pharaos. Deshalb hat Gott ihnen Gutes getan, so lesen wir das. Es wird sogar begründet, dass Gott sich dazu stellte, dass diese Hebammen dem Staat ungehorsam waren und Gott mehr gehorchten als dem Staat.
Das ist eine spannende Stelle – ein stiller, leiser Widerstand.
Die Frage lautet: Was ist mit aktivem Widerstand? Kann ich als Christ aktiv diesem Staat widerstehen? Das ist eine schwierige Frage.
Wenn du beispielsweise im Juni oder zu einem anderen Zeitpunkt in Berlin für Abtreibung demonstrierst, dann widerstehst du dem Staat nicht direkt. Gleichzeitig bist du aber auf den Polizeischutz des Staates angewiesen, weil es genügend Menschen gibt, die versuchen, solche Demonstrationen unter allen Umständen zu verhindern.
Die Frage lautet also: Kann ich dem Staat aktiv widerstehen? Gibt es so etwas in der Bibel? Ja, das gibt es. Zum Beispiel in 1. Samuel 14. Saul sagt: „Mein Sohn Jonathan muss umgebracht werden.“ Doch das gesamte Volk widersetzt sich ihm und sagt: „Das ist zwar deine Meinung als Regierungsoberhaupt, aber wir sagen dazu eindeutig Nein. Bleibt am Leben!“
Ein weiteres Beispiel ist König Rehabeam, der an die Macht kommt und sagt: „Ich werde es noch schlimmer treiben als mein Vater Salomo.“ Daraufhin sagen zehn Stämme Israels: „Dann mach, was du willst. Wir verweigern dir jede weitere Gefolgschaft.“ Wir wissen, dass Gott dahintersteht, aber hier widerstehen sie aktiv Rehabeam.
In 2. Könige 18 lesen wir, dass der israelitische König sich gegen die assyrische Vorherrschaft wendet, der er eigentlich unterworfen war. Gott lobt ihn dafür ausdrücklich. Vielleicht auch, weil Gott diese Herrschaft selbst beenden wollte.
Calvin spricht von einem aktiven Widerstandsrecht und sagt, dass dieses von der niedrigen Obrigkeit ausgehen muss. Das heißt, die Polizei müsse ihren Diktator verhaften.
Eine spannende Frage. So war es ja eigentlich beim Attentat auf Hitler, in das Dietrich Bonhoeffer verwickelt war. Es war nicht nur ein einzelnes Attentat; es gab viele Attentate auf Hitler. Ich glaube, es waren über dreißig. Hier hatten wir es mit einem Staatsstreich zu tun. Alles war instruiert, und nach dem misslungenen Attentat versuchte man sofort, einige staatliche Stellen auszutauschen.
Bonhoeffer war überzeugt, dass es seine Pflicht sei, einen Tyrannen zu ermorden, um Zehntausende Leben zu retten. War das richtig oder falsch? Ich muss ehrlich sagen, ich weiß es nicht.
David legte seine Hand nicht an Saul, obwohl er die Möglichkeit dazu hatte. Bonhoeffer unterstützte das Attentat, und ich bin froh, dass ich diese Entscheidung nicht beurteilen muss.
Was hier deutlich wird: Wenn der Staat von mir Dinge verlangt, die gegen Gottes Wort sind, dann muss ich ihm zumindest passiv widerstehen. Inwieweit es dann um aktiven Widerstand geht, weiß ich nicht genau. Es gibt Graubereiche, und ich glaube, wir müssen vorsichtig sein, schnelle Antworten zu geben.
Solche Graubereiche höre ich mir an, habe aber persönlich keine eindeutige Antwort.
In einer Gemeinde hatten wir einmal jemanden, der beim Bundesnachrichtendienst arbeitete. Beim Bundesnachrichtendienst übertritt man ständig die Zehn Gebote und nicht nur die Zehn Gebote, sondern in der Regel auch die Gesetze anderer Staaten. Zum Beispiel die der Schweiz. Er erzählte, dass sie einfach über die Grenze gehen und ihre Leute aus der Schweiz holen, ohne dass die Schweizer das groß fragen. Sie brechen also das Gesetz eines anderen Staates.
Er sagte: Wenn ich die Wahrheit sage, könnten gleich zwei Menschen sterben, weil ich ihre wahre Identität preisgebe. Er selbst hatte auch mehrere Identitäten. Er war jemand, der auf dem Weg mit Jesus war, der sich auf diesem Weg befand und vorher schon mit Jesus bekehrt war.
Der Staat braucht einen Geheimdienst, ohne Frage. Aber muss ich mich als Christ dort einbinden lassen? Ich könnte es nicht. Wir haben damals sein Gewissen entscheiden lassen.
Ja, die letzten Verse, Stichwort Gewissen, Paulus spricht in Vers 5 davon. Es geht hier wieder um ganz alltägliche Dinge, nicht um den Bundesnachrichtendienst, sondern um das, was mich persönlich betrifft.
Hier macht der Apostel deutlich: Wenn ich Dinge tue, die gegen das staatliche Gesetz sind, rechne ich nicht damit, dass es schlimm für mich wird, wenn sie mich erwischen. Vielmehr tue ich es um des Gewissens willen. Das ist mein Kriterium. Es geht nicht darum, ob ich erwischt werde oder nicht, sondern die Frage lautet: Herr Jesus, gefällt es dir oder gefällt es dir nicht?
Es geht mir darum, ein gutes Gewissen vor Gott zu haben – egal, ob mich jemand erwischt oder nicht. Das gilt auch beim Steuerbescheid, wie wir in Vers 6 lesen. Das wird oft in Verbindung gebracht. Da will ich genau sein: Wenn ich Römer 13 lebe, dann lieber etwas weniger Rückzahlung mit einem guten Gewissen als etwas mehr Rückzahlung mit einem schlechten Gewissen.
Zu sagen, der Staat verschwendet sowieso so viele Steuermilliarden, kann für mich keine Entschuldigung sein. Das ist nicht mein Job. Mein Job ist es, meine Steuern korrekt abzuführen. Das gilt genauso für den Zoll, wie wir in Vers 7 lesen.
Also der Spruch „Hoffentlich halten die uns an der Grenze nicht an“ ist nicht etwas, das mit Römer 13 deckungsgleich ist. Hier steht nicht: Versucht, über die Grenze zu kommen, und spendet anschließend den Betrag. Jesus oder Gott sagt vielmehr: Dieses Geld will ich überhaupt nicht haben. Gebt dem Zoll, dem der Zoll gebührt.
Dann geht es hier um Furcht und um Ehre. Das darf ich auch bei einer Anrede nicht übergehen, und ich denke, hier wird der Text sehr praktisch. Wenn also Winfried Kretschmann bei uns in den Gottesdienst kommen würde, das wäre doch nicht schlecht. Er ist aber immer noch der Herr Ministerpräsident.
Dann kann ich nicht sagen: „Na ja, du kennst ja die Stelle aus Jakobus 2, bevorzuge nicht den einen und legt den anderen nicht zurück.“ Ehre dem, dem Ehre gebührt. So setze ich das um: Er hat immer noch diesen Titel.
Ich glaube, es ist wichtig, dass wir als Christen Autoritäten als von Gott gegeben anerkennen, auch wenn diese Leute nicht nach dem Willen Gottes leben. Römer 13 sagt nicht, dass dann der Nero von Paulus anerkannt werden soll.
Paulus selbst steht mal in einer ganz heißen Situation. Der Hohepriester befiehlt seinen Leuten, Paulus zu schlagen. Paulus äußert sich entsprechend emotional. In Apostelgeschichte 23 wird ihm von den Gefolgsleuten des Hohenpriesters vorgehalten: „Schmäht du den Hohenpriester?“ Die Frage ist: Missachtest du seine Autorität?
Paulus sagt nicht: „Ich kann den Mann überhaupt nicht ernst nehmen, der lebt nicht nach seiner Autorität, sondern missbraucht sie und hat mich gerade schlagen lassen, habt ihr das mitbekommen?“ Nein, Paulus entschuldigt sich und sagt: „Brüder, ich wusste nicht, dass es der Hohepriester war“, weil dieser wahrscheinlich auch nicht seine Amtskleidung anhatte.
Das heißt, Paulus erkennt tatsächlich die Autorität des Hohenpriesters an. Ich finde, das ist eine unheimlich starke Stelle.
Ein Gymnasiallehrer sagte mir vor kurzem: „Die Arroganz, mit der mir meine Schüler begegnen, ist unglaublich. Da stehen die Fünftklässler vor mir und sagen, sie haben mir überhaupt nichts zu sagen.“ Na ja, dass sie immer noch „Sie“ sagen, ist schon etwas. Man muss sich sagen: „Hey, hallo, weißt du überhaupt, mit wem du redest?“
Ich halte es für wichtig, dass wir als Christen Autoritäten anerkennen. Lehrer, Polizisten oder andere Personen des öffentlichen Rechts, mit denen unsere Kinder auch zu tun haben, sollten wir nicht einfach durch den Kakao ziehen und sagen: „Der ist sowieso ein Schurke“ oder etwas in der Richtung.
Es ging heute um Römer 13. Ich habe bereits gesagt, dass es kein einfaches Kapitel war und auch nicht das erbaulichste, das ist mir klar. Persönlich bleiben mir nach diesem Kapitel einige Fragen offen. Wie soll mein Engagement im Staat aussehen? Wie ist mein Verhältnis zum Staat? Wann kann ich Widerstand leisten und wie sieht dieser Widerstand aus? Das sind alles Situationen, die Paulus hier nicht ganz genau ausgeführt hat.
Gerade wenn man schwierige Textstellen hat, ist es wichtig, zwei Dinge zu wissen. Erstens schreibt Paulus hier einen Brief und keine dogmatische Abhandlung. Das heißt, es geht ihm nicht darum, alles umfassend zu erklären oder kirchengeschichtlich zu beleuchten, sondern er schreibt an die Römer in ihrer konkreten Situation.
Zweitens frage ich mich: Was ist klar an diesem Text? Oft bleiben wir an manchen Stellen hängen und suchen die ganzen unklaren Dinge. Dabei übersehen wir, dass es viele Dinge gibt, die einfach klar sind.
Die Frage am Schluss für mich lautet: Was ist klar bei Römer 13? Klar ist, dass Gott will, dass es einen Staat gibt, der ein gutes Zusammenleben der Menschen ermöglicht. Egal, welches Staatssystem dahintersteht – dieses Prinzip gilt für alle Systeme.
Weiterhin muss der Staat das Böse ahnden, auch bei Christen. Aber als Christ will ich das Böse, definiert am Wort Gottes, nicht tun, weil mein Gewissen an Jesus gebunden ist. Es geht mir also nicht in erster Linie um die Sätze des Staates, sondern darum, zu fragen: Herr, was willst du von mir?
Ganz praktisch heißt das, dass meine Verantwortung darin besteht, Steuern und Zoll zu zahlen sowie Staatsbediensteten mit Ehre zu begegnen. Ich soll ihnen deutlich machen, dass ich ihre Autorität anerkenne, auch wenn ich glaubensmäßig vielleicht meilenweit von ihnen entfernt bin.
Amen.
Ich bete noch zum Schluss: Vater, erstaunt mich immer wieder, wie du in deinem Wort so viele praktische Dinge einbaust. Dieses neue Denken bezieht sich nicht nur auf eine Gemeinde, sondern hier in Römer 13 sogar auf den gesamten Staat.
Ich möchte dich bitten, uns zu helfen, eine positive Haltung zu unserem Staat zu haben. Wir wollen dir danken, dass wir in diesem Staat leben dürfen. Und Herr, auch wenn es Entwicklungen gibt, die wir mit Bedauern sehen, bitte ich dich, uns dort zu helfen, wo wir uns einbringen können, es auch zu tun.
Danke, Herr, dass du uns ermahnst, trotz allem zu beten. Hilf uns, das viel mehr zu tun und nicht zu schimpfen, sondern wirklich darauf zu vertrauen, dass du auch hier von oben Dinge lenken kannst.
Amen.