Einführung in die Warnung vor Sünde
Gott wird Mensch – Leben und Lehre des Mannes, der Retter und Richter, Weg, Wahrheit und Leben ist. Episode 407: Warnung vor Sünde, Teil 2.
Wir haben uns gestern zwei Texte angeschaut, in denen Jesus seine Jünger davor warnt, Sünde auf die leichte Schulter zu nehmen. Er tut dies im Rahmen eines anderen Themas, nämlich dem Umgang mit kleinem Glauben.
Beim Lesen dessen, was Jesus sagt, stellt sich mir die Frage: Wie kann der Herr Jesus so zu seinen Jüngern sprechen? Wo bleibt da ein Rest von Heilssicherheit, wenn Jesus selbst seine Jünger vor einem Gericht warnt, das so schlimm ist, dass man sich eher eine Hand oder einen Fuß abhauen oder ein Auge ausreißen soll, als dort hineinzukommen?
Auch wenn Jesus hier bildhaft spricht und nur die Dramatik des Problems zum Ausdruck bringen will, möchte er damit sagen: Wenn es darum geht, den Kleinen im Glauben nicht zum Anstoß zu werden, dann streng dich voll an! Jeder Einsatz ist gerechtfertigt. Gib richtig Gas und halte nichts zurück.
Selbst wenn er das meinen sollte, ist sowohl die Wortwahl als auch das Thema im Blick auf seine Jünger mehr als merkwürdig. Wir werden doch aus Gnade gerettet, durch Glauben. Wie kann es dann sein, dass irgendeine Sünde, die wir begehen, uns reif für Gottes schlimmstes Gericht macht?
Die Dramatik der Warnung Jesu
Ja, natürlich ist es falsch, wenn man zum Anstoß zur Sünde für die Kleinen im Glauben wird. Das ist sicherlich falsch und nicht nett, und wir sollten das nicht tun. Aber Hölle – ist das nicht ein bisschen übertrieben?
Damit wir Jesus ganz richtig verstehen: Das Gegenteil von Hölle ist in dem, was der Herr Jesus sagt, das Reich Gottes und das ewige Leben.
Matthäus 18,9:
„Und wenn dein Auge dir Anlass zur Sünde gibt, so reiß es aus und wirf es von dir. Es ist besser für dich, einäugig in das Leben hineinzugehen, als mit zwei Augen in die Hölle des Feuers geworfen zu werden.“
Markus 9,47:
„Und wenn dein Auge dir Anstoß zur Sünde gibt, so wirf es weg. Es ist besser für dich, einäugig in das Reich Gottes hineinzugehen, als mit zwei Augen in die Hölle geworfen zu werden.“
Merkt ihr, wir haben es hier wirklich mit einem Gericht zu tun, bei dem es tatsächlich um ewige Verlorenheit geht.
Und für den Fall, dass jetzt jemand denkt, vielleicht sind ja doch nicht die Jünger gemeint, müssen wir nur weiterlesen:
Matthäus 18,10-11,14:
„Seht zu, dass ihr nicht eines dieser Kleinen verachtet. So ist es nicht der Wille von eurem Vater, der in den Himmeln ist, dass eines dieser Kleinen verloren geht.“
Merkt ihr? „Seht zu, dass ihr nicht.“ Der Wille von eurem Vater. Gemeint sind definitiv die Jünger. „Seht zu, dass ihr nicht eines dieser Kleinen verachtet.“ Spürt ihr den Mühlstein um den Hals?
Also zurück zu meiner Frage: Wir werden doch aus Gnade durch Glauben gerettet. Wie kann es dann sein, dass irgendeine Sünde, die wir begehen, uns reif für Gottes schlimmstes Gericht macht?
Die Antwort mag uns nicht schmecken, aber sie hat damit zu tun, dass es Sünde gibt, die uns nach unserer Bekehrung zu Gott wieder vom ewigen Leben ausschließt.
Wenn wir Matthäus 18 zu Ende lesen, dann treffen wir am Ende des Kapitels auf ein Gleichnis. Dort geht es um Vergebung, und die Quintessenz des Gleichnisses ist: Wer Vergebung von Gott erfährt, dann aber selbst unbarmherzig mit anderen umgeht, der bekommt seine Schuld von Gott wieder zurück.
Wir werden uns das Gleichnis irgendwann im Detail anschauen. Für heute muss die Zusammenfassung genügen, weil es mir um das Prinzip geht.
In eine ähnliche Kerbe schlägt Paulus, wenn er den Korinthern schreibt:
1. Korinther 6,8-10:
„Aber ihr selbst tut Unrecht und übervorteilt einander. Oder wisst ihr nicht, dass Ungerechte das Reich Gottes nicht erben werden? Irrt euch nicht! Weder Unzüchtige noch Götzendiener noch Ehebrecher noch Weichlinge noch mit Männern Schlafende noch Diebe noch Habsüchtige noch Trunkenbolde noch Lästerer noch Räuber werden das Reich Gottes erben.“
Hier warnt Paulus die Korinther, die einander Unrecht tun. Er warnt sie davor, dass Ungerechte das Reich Gottes nicht erben werden.
Spannend, wie er dann fortfährt:
1. Korinther 6,11:
„Und das sind manche von euch gewesen, aber ihr seid abgewaschen, ihr seid geheiligt, ihr seid gerechtfertigt worden durch den Namen des Herrn Jesus Christus und durch den Geist unseres Gottes.“
Versteht ihr die Argumentation? Weil Gott uns abgewaschen, geheiligt und gerechtfertigt hat, sind wir nun dazu berufen und auch verpflichtet, als Geheiligte zu leben.
Ganz Ähnliches lesen wir im Epheserbrief:
Epheser 5,5-8:
„Denn dies sollt ihr wissen und erkennen, dass kein Unzüchtiger oder Unreiner oder Habsüchtiger, der ist ein Götzendiener, ein Erbteil hat im Reich Christi und Gottes. Niemand verführe euch mit leeren Worten, denn dieser Dinge wegen kommt der Zorn Gottes über die Söhne des Ungehorsams. Seid also nicht ihre Mitteilhaber, denn einst wart ihr Finsternis, jetzt aber seid ihr Licht im Herrn. Wandelt als Kinder des Lichts.“
Die Warnung hier lautet: Niemand verführe euch mit leeren Worten.
Ja, wozu denn? Na, zu einem Lebensstil, der mich als unzüchtigen, unreinen oder habsüchtigen Menschen dastehen lässt.
Warum nicht? Weil solche Leute ihre Ewigkeit nicht mit Gott verbringen werden. Über solche Leute kommt der Zorn Gottes – nicht das ewige Leben.
Wir waren Finsternis, jetzt sind wir Licht, und deshalb die Aufforderung: Wandelt als Kinder des Lichts!
Jürgen, predigst du jetzt Werksgerechtigkeit? Nein, tue ich nicht. Rettung ist immer aus Glauben. Ich werde gerettet und von Neuem geboren, weil ich dem Herrn Jesus vertraue.
Allerdings ist rettender Glaube immer eine Qualität von Vertrauen in Jesus, die man in meinem Leben auch sieht. Ein Glaube ohne Werke ist tot. So ein Glaube ist nicht mehr als ein Lippenbekenntnis und damit völlig ohne Wert.
Frage: Woran sieht man mein Vertrauen in den Herrn Jesus?
Antwort: An Dingen wie Liebe, Barmherzigkeit und Heiligkeit.
Aber das ist dann doch so etwas wie Werksgerechtigkeit, denn nur wenn ich liebe, vergebe und heilig lebe, werde ich gerettet.
Und nein, das hat mit Werksgerechtigkeit gar nichts zu tun, einfach deshalb nicht, weil ich durch die Art, wie ich lebe, Gott nicht beeindrucken will, sondern weil sich mein Lebensstil aus meinem Glauben ergibt.
Weil ich Jesus vertraue, orientiere ich mich an ihm. Und weil ich mich an ihm orientiere, will ich lieben, will ich meinen Geschwistern vergeben, will ich Sünde bekennen und lassen.
Ich lebe christlich, weil ich dem Herrn Jesus vertraue, weil ich ihm gefallen will, weil ich die Beziehung zu ihm suche, weil ich ihm nachfolge.
Alles startet mit dem Glauben, und ein Leben voller Liebe, Barmherzigkeit und Heiligkeit ist nur die logische und zwingende Folge meines Vertrauens.
Ich lebe so, wie ich lebe – nicht, weil ich dafür das ewige Leben haben will. Das wäre eine ganz falsche Motivation, das wäre ein Deal mit Gott. Aber das ist nicht meine Motivation.
Als Christ ticke ich so: Gott hat mich unendlich beschenkt, und jetzt gehört ihm mein Leben. Er liebt mich, ich liebe ihn. Und deshalb will ich in allen Bereichen so leben, wie er das will. Weil ich absolut darauf vertraue, dass er es nur gut mit mir meint.
Aber was, wenn ich diese Haltung wieder verliere und doch wieder anfange, mein eigenes Ding zu drehen? Na ja, dann wird es gefährlich.
Was könnte man jetzt tun? Man könnte darüber nachdenken, woher das kommt, dass in christlichen Kreisen grobe Sünde manchmal verharmlost wird.
Das war’s für heute. Ich bin ein großer Freund davon, dass man Bibelverse auswendig lernt. Fang doch damit heute an.
Eine Liste von dreihundert Versen für den Start findest du in der App.
Der Herr segne dich, erfahre seine Gnade und lebe in seinem Frieden. Amen.
Die Konsequenz von Sünde nach der Bekehrung
Wenn wir Matthäus 18 zu Ende lesen, treffen wir am Ende des Kapitels auf ein Gleichnis. Dort geht es um Vergebung. Die Quintessenz des Gleichnisses ist: Wer Vergebung von Gott erfährt, aber selbst unbarmherzig mit anderen umgeht, der bekommt seine Schuld von Gott wieder zurück.
Wir werden uns das Gleichnis irgendwann im Detail anschauen. Für heute muss die Zusammenfassung genügen, weil es mir um das Prinzip geht.
In eine ähnliche Kerbe schlägt Paulus, wenn er den Korinthern schreibt, 1. Korinther 6,8-10:
„Aber ihr selbst tut Unrecht und übervorteilt das Brüder gegenüber. Oder wisst ihr nicht, dass Ungerechte das Reich Gottes nicht erben werden? Irrt euch nicht! Weder Unzüchtige noch Götzendiener noch Ehebrecher noch Weichlinge noch mit Männern schlafende noch Diebe noch Habsüchtige noch Trunkenbolde noch Lästerer noch Räuber werden das Reich Gottes erben.“
Hier warnt Paulus die Korinther, die einander Unrecht tun, und ermahnt sie davor, dass Ungerechte das Reich Gottes nicht erben werden.
Die Bedeutung von Heiligung und Lebenswandel
Spannend, wie er dann fortfährt:
1. Korinther 6,11
Und das sind manche von euch gewesen, aber ihr seid abgewaschen, ihr seid geheiligt, ihr seid gerechtfertigt worden durch den Namen des Herrn Jesus Christus und durch den Geist unseres Gottes.
Versteht ihr die Argumentation? Weil Gott uns abgewaschen, geheiligt und gerechtfertigt hat, sind wir nun dazu berufen und auch verpflichtet, als Geheiligte zu leben. Ganz Ähnliches lesen wir im Epheserbrief:
Epheser 5,5-8
Denn dies sollt ihr wissen und erkennen: Kein Unzüchtiger, kein Unreiner und kein Habsüchtiger – denn ein Habsüchtiger ist ein Götzendiener – hat ein Erbteil im Reich Christi und Gottes.
Niemand verführe euch mit leeren Worten! Denn gerade wegen solcher Dinge kommt der Zorn Gottes über die Söhne des Ungehorsams. Seid also nicht ihre Mitteilhaber!
Einst wart ihr Finsternis, jetzt aber seid ihr Licht im Herrn. Wandelt als Kinder des Lichts!
Die Warnung hier lautet: Niemand verführe euch mit leeren Worten. Wozu denn? Zu einem Lebensstil, der mich als unzüchtigen, unreinen oder habsüchtigen Menschen dastehen lässt.
Warum nicht? Weil solche Leute ihre Ewigkeit nicht mit Gott verbringen werden. Über sie kommt der Zorn Gottes, nicht das ewige Leben.
Wir waren Finsternis, jetzt sind wir Licht. Deshalb die Aufforderung: Wandelt als Kinder des Lichts!
Glaube und Werke im christlichen Leben
Jürgen, predigst du jetzt Werksgerechtigkeit? Nein, tue ich nicht. Rettung geschieht immer aus Glauben. Ich werde gerettet und von Neuem geboren, weil ich dem Herrn Jesus vertraue.
Allerdings ist rettender Glaube immer eine Qualität des Vertrauens in Jesus, die man auch in meinem Leben sieht. Ein Glaube ohne Werke ist tot. So ein Glaube ist nicht mehr als ein Lippenbekenntnis und damit völlig ohne Wert.
Frage: Woran sieht man mein Vertrauen in den Herrn Jesus? Antwort: An Dingen wie Liebe, Barmherzigkeit und Heiligkeit.
Aber ist das dann nicht doch so etwas wie Werksgerechtigkeit? Denn nur wenn ich liebe, vergebe und heilig lebe, werde ich gerettet. Und nein, das hat mit Werksgerechtigkeit gar nichts zu tun. Einfach deshalb nicht, weil ich durch die Art, wie ich lebe, Gott nicht beeindrucken will. Mein Lebensstil ergibt sich vielmehr aus meinem Glauben.
Weil ich Jesus vertraue, orientiere ich mich an ihm. Und weil ich mich an ihm orientiere, will ich lieben, meinen Geschwistern vergeben, Sünde bekennen und lassen. Ich lebe christlich, weil ich dem Herrn Jesus vertraue, weil ich ihm gefallen will, weil ich die Beziehung zu ihm suche und ihm nachfolge.
Alles startet mit dem Glauben, und ein Leben voller Liebe, Barmherzigkeit und Heiligkeit ist nur die logische und zwingende Folge meines Vertrauens. Ich lebe so, wie ich lebe – nicht, weil ich dafür das ewige Leben haben will. Das wäre eine ganz falsche Motivation, das wäre ein Deal mit Gott. Aber das ist nicht meine Motivation.
Als Christ ticke ich so: Gott hat mich unendlich beschenkt, und jetzt gehört ihm mein Leben. Er liebt mich, ich liebe ihn. Deshalb will ich in allen Bereichen so leben, wie er das will. Weil ich absolut darauf vertraue, dass er es nur gut mit mir meint.
Die Gefahr des Abfalls und der Aufruf zur Selbstreflexion
Aber was passiert, wenn ich diese Haltung wieder verliere und doch wieder anfange, mein eigenes Ding zu drehen? Nun, dann wird es gefährlich.
Was könntest du jetzt tun? Du könntest darüber nachdenken, woher es kommt, dass in christlichen Kreisen grobe Sünde manchmal verharmlost wird.
Das war's für heute. Ich bin ein großer Freund davon, Bibelverse auswendig zu lernen. Fang doch heute damit an. Eine Liste von dreihundert Versen für den Start findest du in der App.
Der Herr segne dich. Erfahre seine Gnade und lebe in seinem Frieden. Amen.
