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Abendmahl

, Offenbarung 7,14

Einleitung

In einem schönen grossen Saal im Schloss von Marburg trafen sich zwei bedeutende und einflussreiche Persönlichkeiten. Eingeladen wurden sie von keinem geringeren als dem Landgraf Philipp von Hessen. Wie das so oft in der Kirchengeschichte vorkommt, werden Parteien zur Klärung Ihrer Standpunkte nicht durch kirchliche Verantwortliche an einen Tisch gebeten, sondern durch Persönlichkeiten der Regierung. So begegneten sich also im Jahr 1529 die beiden bedeutenden Reformatoren Martin Luther und Ulrich Zwingli. Sie hatten die Frage bezüglich des Abendmahls zu klären. Luther vertrat die Meinung, dass der Christ beim Mahl den Leib des Herrn tatsächlich einnimmt, weil es in der Schrift heisst: Dies ist mein Leib. Zwingli vertrat die Meinung, dass Jesus für die Seinen einmal gestorben sei. Mit dem Mahle danke ihm die Gemeinde für diese Guttat, und er ist mit seinem Geiste bei der Gemeinde. Es handle sich also um ein Erinnerungsmahl. Zwingli war zuversichtlich und dachte, er könnte mit seiner Sicht Luther gewinnen, denn Zwingli wäre sehr gern mit Luther zusammengegangen. Aber es kam anders als erhofft. Sie gerieten sich in die Haare. Unter Tränen sagte Zwingli: "Es wären keine Lüt auf Erden, mit denen ich lieber möchte eins sin, dann mit den Wittenbergern!" Luther erwiderte: "Ihr habt einen andern Geist als wir." Wie bei der Taufe, ist es auch beim Abendmahl. Die Meinungen sind verschieden und es ist auch eine Sache, an der sich die grossen Kirchen trennen. Einerseits ist es sehr bedauernswert, dass sich an diesen zentralen Feiern so grosse Unterschiede zeigen. Andererseits befinden wir uns bei diesen Feiern natürlich bei den elementaren Überzeugungen unseres Glaubens, die tatsächlich grosse Tragweite haben. Da wir heute bei der Abendmahlsfeier eine Änderung vollziehen, denn wir teilen heute nicht nur Wein aus, sondern Wein und Traubensaft, möchte ich heute einige Gedanken bezüglich dem Abendmahl weitergeben.

I. Ein Fest wird verändert

Jesus traf sich am Vorabend vor seiner Verurteilung und Hinrichtung mit seinen Jüngern zum jährlichen Passamahl. Jesus bewegte ein inniges Verlangen, dieses Mahl mit seinen Jüngern zu essen, ehe er leidet. (Lk.22,15). Mit dem Passa erinnerte sich das Volk Israel einmal im Jahr, an den Tag, an dem sie von Gott aus der Knechtschaft in Ägypten erlöst wurden. Ein Ereignis in der Geschichte Israel, das von grosser Bedeutung war. Wäre Israel nicht gerettet worden, gäbe es keine Nation Israel. Jedes Jahr sollen sie daran denken, dass sie ihre Existenz dem mächtigen Handeln Gottes zu verdanken haben. Damals in Ägypten, mussten sie auf Anweisung des Mose, ein unfehlbares Lamm aussuchen. Das Tier schlachten und mit dessen Blut die Türschwelle und –pfosten bestreichen. Wer diese Anweisungen befolgte, der wurde von der Plage verschont. So sagte Gott zu Mose: Dann aber soll das Blut euer Zeichen sein an den Häusern, in denen ihr seid: Wo ich das Blut sehe, will ich an euch vorübergehen, und die Plage soll euch nicht widerfahren, die das Verderben bringt. wenn ich Ägyptenland schlage. Ex.12,13.

Dieses Fest möchte nun Jesus mit den Seinen Feiern und er gibt diesem Fest eine neue Bedeutung. Er setzt einen neuen Bund ein. Nicht mehr das Blut des Lammes steht im Zentrum, sondern sein eigenes Blut. Nicht die Rettung aus Knechtschaft aus Ägypten steht im Vordergrund, sondern die Rettung aus der Knechtschaft der Sünde. Jesus sagt den Jüngern: Ich werde es nicht mehr essen, bis es erfüllt wird im Reich Gottes. Lk.22,16. Er selber hat es erfüllt, denn er starb am Kreuz als das wahre und vollkommene Lamm Gottes. So sagt Paulus Darum schafft den alten Sauerteig weg, damit ihr ein neuer Teig seid, wie ihr ja ungesäuert seid. Denn auch wir haben ein Passalamm, das ist Christus, der geopfert ist. 1.Kor.5,7. Heute Morgen möchte ich mich auf die beiden Elemente Brot und Kelch konzentrieren.

II. Ein unschuldiger Leib wird gebrochen

Jesus nimmt nun das ungesäuerte Brot, dankte und brachs und gab's ihnen. Er sprach: Das ist mein Leib, der für euch gegeben wird; das tut zu meinem Gedächtnis. Das ungesäuerte Brot ist ein Zeichen für die Reinheit. Sauerteig ist ein Bild für das von Sünde durchdrungene Leben. Hingegen verdeutlicht das ungesäuerte Brot Reinheit und Sündlosigkeit. Wie das auch beim Passalamm gefordert war. Es durften einzig fehlerlose Lämmer, die in tadellosem Zustand waren geopfert werden. Nur das Beste soll dem Herrn geopfert werden. Wenn Jesus nun sagt, dass das ungesäuerte Brot seinen Leib verdeutlicht, so macht er klar, dass sein Leib sündlos ist. Wie es auch im Hebräerbrief gesagt wird: Denn wir haben nicht einen Hohenpriester, der nicht könnte mit leiden mit unserer Schwachheit, sondern der versucht worden ist in allem wie wir, doch ohne Sünde. Hebr.4,15. Dieser sündlose Leib Jesu, wird gebrochen werden. Mit anderen Worten: Jesus hat alle Voraussetzungen für ein Gott wohlgefälliges Opfer. Wäre sein Leib nicht rein. Hätte er Sünde in seinem Leben, wie das jeder Mensch hat, so könnte Jesus höchsten für seine eigene Sünde sterben. Bsp: Schmutziger Lappen eignet sich nicht zur Reinigung, sondern bedarf selbst der Reinigung. Aber weil er keine Sünde hatte, so kann er an unserer Stelle sterben.

Anwendung

Jedesmal wenn wir das Brot nehmen, will uns Jesus dadurch sagen: Mein Leib war rein, deshalb kann mein Opfer für Dich gelten. Ich bin wirklich für Dich gestorben, nicht für mich. Gott der Schöpfer hat das Beste gegeben, was er geben konnte: seinen eigenen Sohn.

III. Ein Leben wird gegeben

Das Essen nimmt seinen Verlauf, das Passahlamm wird gegessen und Jesus nimmt den Becher und dankt und sagt den Jüngern: Dieser Kelch ist der neue Bund in meinem Blut, das für euch vergossen wird. Lk.22,20. Einen neuen Bund gibt Jesus hier bekannt. Ein Bund, der aber bereits im AT ankündigt wurde, z.B. vom Prophet Jeremia: Siehe, es kommt die Zeit, spricht der Herr, da will ich mit dem Hause Israel und mit dem Hause Juda einen neuen Bund schließen, Jer.31,31. Das ist der Bund, den Jesus durch sein Blut schliesst, nämlich die Erlösung von unseren Sünden und somit die Versöhnung mit Gott dem Schöpfer. Die Bibel macht sehr deutlich, dass es nur wirkliche Vergebung geben kann mit Blut, so heisst es: Und es wird fast alles mit Blut gereinigt nach dem Gesetz, und ohne Blutvergiessen geschieht keine Vergebung. Hebr.9,22. Es ist wichtig, die Bedeutung des Blutes zu verstehen. Es geht nicht darum, dass man die Substanz Blut für etwas verwendet. Es geht nicht um einige Tropfen Blut. Die Bibel versteht das viel umfassender. Im AT heisst es: Denn des Leibes Leben ist im Blut, und ich habe es euch für den Altar gegeben, dass ihr damit entsühnt werdet. Denn das Blut ist die Entsühnung, weil das Leben in ihm ist. Lev.17,11. Es geht also nicht einfach um die Substanz Blut, sondern um das Leben. Im Blut ist das Leben. Leben für Leben, das ist ein Grundsatz, den Gott gab, er sagte zu Noah: Wer Menschenblut vergiesst, dessen Blut soll auch durch Menschen vergossen werden... Gen.9,6. Oder im Römerbrief steht unmissverständlich: Der Lohn der Sünde ist der Tod... Rö.6,23. Wir sind alle dem Tod verfallen, und wir können diesem Urteil nur entrinnen, wenn jemand an unsere Stelle tritt. Das tat nun Jesus. Wenn Jesus sagt, das ist das Blut, das ich für Euch gebe, dann sagt er: Das ist das Leben, das ich für euch dahin gebe. Mein Leben opfere ich für Euch.

Anwendung Wein/Traubensaft

Auch hier ist der Kelch einfach ein Symbol für das Blut. Der Wein, wurde nicht zu Blut, genauso wenig, wie das Brot sich in Fleisch verwandelte. Die Jünger tranken kein Blut. Das widerspräche einer grundsätzlichen Ordnung, denn Gott hat es streng verboten Blut zu trinken, das Blut soll wie Wasser auf die Erde gegossen werden. Allein achte darauf, dass du das Blut nicht isst; denn das Blut ist das Leben; darum sollst du nicht zugleich mit dem Fleisch das Leben essen, / sondern du sollst das Blut auf die Erde giessen wie Wasser / und sollst es nicht essen, auf dass dir's wohlgehe und deinen Kindern nach dir, weil du getan hast, was recht ist vor dem Herrn. In diesem Zusammenhang noch einige Gedanken zum Thema Wein u. Traubensaft. In der Bibel finden wir keine Anleitung zum Abendmahl, wie wir das durchführen sollen, und was genau zu tun ist. Wir kennen einfach die Berichte, wie Jesus beim Passa, das einmal im Jahr abgehalten wurde, das Abendmal einsetzte, das wir als Gemeinde mehrmals im Jahr feiern. Nirgends wird ausdrücklich verlang, man müsse fürs Abendmahl Wein verwenden. Im Zusammenhang mit dem Abendmahl wird auch nie ausdrücklich vom Wein gesprochen, sondern vom Kelch oder vom Gewächs des Weinstockes. Ob wir nun mit Wein oder Traubensaft das Abendmahl feiern, macht keinen Unterschied. Beides ist Gewächs des Weinstocks. Viel wichtiger ist, dass wir genau wissen, was uns der Kelch sagen will, nämlich: Jesus hat sein Leben für uns gegeben. Er richtete durch sein Opfer einen Neuen Bund auf, der mir die Rettung ermöglicht. Er als der sündlose Sohn Gottes, so heisst es im Hebräerbrief: Um wieviel mehr wird dann das Blut Christi, der sich selbst als Opfer ohne Fehl durch den ewigen Geist dargebracht hat, unser Gewissen reinigen von den toten Werken, zu dienen dem lebendigen Gott! Hebr.9,14. Das soll uns vor Augen sein.

Evangelisation

Sind dir Deine Sünden schon vergeben? Glaubst Du an Jesus Christus, denn wenn Du an ihn glaubst von ganzem Herzen, dann bist Du in den Augen Gottes gerecht. Wie die Israeliten in Ägypten die Türen mit Blut bestreichen mussten, um gerettet zu werden. So können wir unsere Herzen mit diesem dem Blut Jesu bestreichen. In der Offenbarung lesen wir: Diese sind's, die gekommen sind aus der großen Trübsal und haben ihre Kleider gewaschen und haben ihre Kleider hell gemacht im Blut des Lammes. Offb.7,14. Die Kleider gewaschen im Blut ist ein Bild für die Vergebung durch das Blut Jesu. Sünde kann nur Blut, mit einem Opfer beglichen werden. Dieses Opfer hat Jesus für Dich gebracht. Er ist an Deiner Stelle gestorben. Du kannst nun Deine Sünden los werden, wenn Du zu Jesus gehst und Deine Sünden bekennst. So schreibt Johannes: Wenn wir aber unsre Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, daß er uns die Sünden vergibt und reinigt uns von aller Ungerechtigkeit. 1.Joh.1,9. Dafür ist Jesus gestorben, dass wir in den Augen Gottes gerecht sein können. Er hat uns für alle Ewigkeit gerettet. Die Lage ist wirklich ernst: Ohne Jesus sind wir verloren für Zeit und Ewigkeit. Wollen wir der Bibel glauben schenken, so gibt es einen Himmel und es gibt eine Hölle. Komm doch zu Jesus, wenn Du noch weisst ob du ewiges Leben hast. Lass Dich doch von Gott retten und erlösen. Gerne zeige ich aufgrund der Bibel, wie wir Ewiges Leben bekommen können.

Schluss

Das sollen wir nun feiern, um nie zu vergessen, was Jesus für uns getan hat. Wir sollten nicht um den Ablauf des Abendmahls streiten, solange es in einer würdigen Form gehalten wird. Vielmehr sollen wir uns darauf konzentrieren, was Jesus für uns getan hat und ihn mit ganzem Herzen und ganzer Hingabe ehren. Jesus freut sich über Menschen, die seinen Vater und Ihn ehren. Dazu haben wir auch allen Grund. Denn ihr wisst, dass ihr nicht mit vergänglichem Silber oder Gold erlöst seid von eurem nichtigen Wandel nach der Väter Weise, / sondern mit dem teuren Blut Christi als eines unschuldigen und unbefleckten Lammes. 1. Petr.1, 18-19. Amen