Einführung und persönliche Verbindung zu Yumiko
Also, dieses Lied gehört für mich irgendwie zu Yumiko dazu. Ich finde, es passt ganz gut zu Yumiko. Ich glaube, wir singen es jedes Jahr in irgendeiner Einheit.
Auch zu Yumiko gehört unser Redner Winrich Schäffbuch. Winrich, ich darf dich nach vorne bitten. Du hast mich ja gebeten, keine großen Worte zu machen. Das ist als Einführung für dich als Redner, glaube ich, auch nicht nötig, weil die meisten dich kennen.
Ich glaube, dass du wahrscheinlich den Rekord an Yumiko-Teilnahmen hast, gemeinsam mit einigen wenigen anderen treuen Teilnehmern. Du warst von der ersten Yumiko an dabei. Ich nehme an, dass es für dich eine Freude ist zu sehen, was Gott aus diesem zarten Pflänzchen der Achtzigerjahre gemacht hat – durch seine Gnade.
Heute geht es immer noch um dieses eine große Thema, das auch auf der 22. Yumiko aktuell bleibt: Jesus, die gute Botschaft von Jesus Christus, die zu den jungen Menschen und in die Welt hinaus muss.
Persönliche Glaubensgeschichte und Mission
Und das ist ja auch dein Thema: Warum kommen weltweit Menschen zu Christus? Warum eigentlich?
Bevor du uns allen diese Frage stellst und beantwortest, möchte ich dir selbst die Frage stellen: Warum bist du selbst zu Christus gekommen?
Als junger Mensch, ich denke an etwa 15 Jahre, erlebte ich eine schreckliche Achterbahn der Gefühle. Junge Leute spüren heute oft Mächte und Kräfte in ihrem Leben – Dunkelheit und Finsternis, Angst, die Frage: Wohin läuft mein Leben? Was wird meine Zukunft sein?
Ich bin in einem christlichen Elternhaus aufgewachsen, aber eines fehlte: die feste Verbindung mit Jesus. Auf einer Freizeit gab es eine Evangelisation, und ein Liedvers öffnete mir die Tür – auch mein Herz – für Jesus: „König, ziehe ein, meinen Willen beuge, herrsche du allein!“ Seitdem ist das so herrlich. Jesus ist mein Chef, mein Herr, und ich darf seine Kraft und seinen Beistand erfahren und fröhlich mit ihm gehen. Diese Fröhlichkeit hält bis heute an, auch nach vielen Jahren.
Ihr habt ja diese Jugendmissionskonferenz gegründet. Mission ist ein großes Wort, manchmal auch ein umstrittenes Wort. Drüben gibt es eine Missionsausstellung. Heute Morgen sah ich das Plakat mit der Verteilung der Stände beim Aufbau. Ich meine, es sind ungefähr hundert Stände – ich kann es kaum glauben – ganz viele verschiedene Dienste und Werke.
Was ist dir das Wichtigste an der Mission? Wenn wir die Nöte der Welt ansehen, dann sind wir überall gefordert: Hunger, medizinische Not, Unrecht, Gewalt, Flüchtlinge. Aber wir müssen immer aufpassen: Das geht alle Menschen an. Neben uns arbeiten auch die Rotarier, die Freidenker, die Atheisten und die katholischen Kirchen. Das ist ein alter Menschenauftrag für alle Menschen: Du musst helfen, mit allem, was du kannst.
Das wollen wir auch als Christen tun – der normale Menschenauftrag, so wie Gott uns in diese Welt gestellt hat. Aber es gibt noch eine besondere Sendung von Jesus, die hinzukommt: „Ihr sollt meine Zeugen sein, ihr sollt von mir, von Jesus, erzählen.“ Das kann niemand sonst in der Welt tun als Menschen, die die Kraft mit Jesus erfahren haben.
Das ist das Wichtige: Wir dürfen in diesem Auftrag nichts abbrechen, denn er ist dringlicher denn je – auch heute. Und ich bin so froh, dass wir in allen anderen Diensten, in medizinischen und sozialen Diensten, Zeugen für Jesus sind.
Humorvolle Einleitung zur Bibelarbeit und das brennende Feuer Jesu
Vielen Dank, dann freuen wir uns jetzt auf deine Bibelarbeit. Herr Präsident!
Ich habe daran gedacht, was ihr alles durchgemacht habt. Vorher habe ich die 25 Sachsen getroffen, die in der Juche übernachtet haben. Und was ist passiert? Dank des neuen Rauchmeldergesetzes gab es heute Nacht zweimal Feueralarm. Zweimal musste die Juche geräumt werden – um 4:00 Uhr und um 5:15 Uhr.
Stellt euch vor, wie wenig die geschlafen haben. Ich grüße euch, ihr Sachsen. Das ist schon schrecklich. Noch schlimmer ist etwas, das neulich in einem großen christlichen Freizeitheim passiert ist. Dort haben sie Advent gefeiert und zum Schluss haben sie auf einen Satz gesagt: „Blasen wir alle Kerzen aus!“
Von der benachbarten Kreisstadt sind daraufhin zwei Löschzüge mit großer Besatzung angerückt. Das hat Geld gekostet, weil nur eine Puste in die Kerzen ging und dann war der Rauch da – und die Feuermelder schlugen an.
Aber heute geht es um ein Feuer, das brennt. Und dagegen sind in der ganzen Welt Feuerlöscher am Werk.
Das Feuer, das Jesus angezündet hat in den letzten 30, 40 Jahren, ist ein Feuer, von dem Jesus sprach: „Ich bin gekommen, ein Feuer anzuzünden in allen Nationen der Welt.“ Ein Feuer, das es so noch nie gegeben hat.
Früher gab es eine ganze Reihe von Ländern, in denen die Botschaft von Jesus noch nicht verkündet wurde.
Berichte von Glaubensbewegungen weltweit
Man kann es sich kaum vorstellen, doch er liest es tatsächlich in den Blättern. Darf ich es kurz vorlesen? Es sind ganz schlichte Sätze, aber man muss sie einfach hören.
In einem muslimischen Land steht in einem kleinen Bericht: Unzählige Menschen haben erfahren, dass Jesus lebt und wunderbare Dinge tut. Ich las gestern ein Blatt, und ich dachte, das kann doch nicht wahr sein. Im Iran sollen demnach hunderttausende Muslime Christen geworden sein.
Ich habe zuvor mit einem großen Spezialisten gesprochen, der sich sehr gut auskennt. Er sagte, er wisse nur, dass nach sorgfältigen Berechnungen die Zahl bei einer halben Million liege. Wir wollen hier nicht über Zahlen spekulieren.
In einem Land, in dem die Todesstrafe droht, wenn jemand zu Jesus konvertiert, gibt es diese Entwicklungen. Ein Afrikaner erzählt von seinem Land: „Meine Heimat ist ein wunderschönes Land, aber es hat zerbrochene Menschen. Wenn Herzen, die durch Sünde zerbrochen sind, in solch einem wunderbaren Land wohnen, verderben sie es. Sie fangen an zu kämpfen, sie hassen, sie sind durch Schuld, Angst und Verdächtigungen zerrissen und nicht fähig, die Schönheit des Landes zu genießen.“
Dann kam Jesus, und wir sahen, wie er das Leben verändert. „Wir sind noch eine junge Kirche. Ich bin ein Christ der ersten Generation, meine Eltern waren keine Christen. Aber jetzt lieben wir Jesus Christus, denn nur Jesus kann betrübte Menschen glücklich machen.“
Solche Sätze hört man nur, wenn man in die Dritte Welt geht und erlebt, wie Menschen Jesus erfahren. Bei uns wird in den Kirchengemeinden oft darüber philosophiert, was das mit Jesus überhaupt ist und ob das, was im Evangelium steht, glaubwürdig ist. Dort aber erleben die Menschen es. Jesus ist auferstanden, sie erkennen ihn und lassen ihn in ihr Leben hinein.
Schwierigkeit und Einzigartigkeit der Glaubensentscheidung
Jetzt hast du ja schon erlebt, wie kompliziert es ist, einen Menschen zum Glauben an Jesus zu führen. Selbst in unseren westlichen Kirchen wird das oft schlechtgeredet. In der Christenheit wollen viele gar nicht missionieren. Man sagt, man dürfe keinen Druck ausüben, das habe keinen Wert. Man könne auch niemanden mit Geld bestechen.
Wie kommt es also, dass ein Mensch, der als Buddhist, Hindu, Muslim oder aus dem Geisterglauben kommt, an Jesus glaubt? Dass er Jesus erkennt, der lebt, wirklich existiert und die Kraft seines Lebens ist, dem er gehorchen darf?
David Livingstone, der große Afrikamissionar, hat einmal gesagt, in England sei ihm das nie so bewusst geworden wie in Afrika: Keine Kraft der Welt kann einen Menschen zum Glauben an Jesus führen. Das kann nur Gott selbst tun. Das ist so schwierig.
Viele denken immer wieder, es sei eine Überredungskunst oder eine bestimmte Methode in der Mission, die Menschen zum Glauben bringt. Aber das ist nicht möglich. Jesus selbst hat gesagt: Niemand kann zu mir kommen, es sei denn, der Vater zieht ihn.
Es ist großartig, dass in vielen Ländern der Welt Menschen mit göttlicher Kraft zu Jesus gezogen werden. Diese Kraft bewirkt das Herz der Menschen.
Beispiel aus Lima, Peru: Begegnung und neue Lebensfreude
Wenn man sich genau anschaut, wie das geschehen ist, darf ich ein Beispiel wählen. Mir hat das in Lima, Peru, sehr Eindruck gemacht. Lima ist eine Stadt, in der es kaum regnet, eine Millionenstadt. Am Sonntagmorgen stehen dort ein paar Frauen und warten auf den Bus. Eine Frau steht etwas abseits. Dann fragt sie eine andere Frau: „Wohin geht ihr?“ Sie antwortet: „Wir gehen zu dem evangelikalen Gottesdienst.“
Die Frau lässt den Kopf hängen und sagt: „Da kann ich nicht hingehen, ich bin schlecht. Ich verdiene mein Geld mit Männern.“ Die anderen lachen sie aus. Doch eine Frau sagt: „Was? Lass doch den Kopf nicht hängen! Vor sechs Monaten war ich wie du. Aber ich habe Jesus in der Gemeinde gefunden. Mein Leben ist völlig neu geworden. Komm mit!“
An diesem Tag hat diese Frau Jesus gefunden, den lebendigen, auferstandenen Herrn Jesus. Ihr Leben wurde total neu gemacht.
Es ist bei uns oft so, dass wir das gar nicht begreifen. In den meisten Gruppen und Kreisen redet man nur von Gott. Manche stellen sich unter Gott einen nebelhaften Buddha oder eine Art Geistwesen vor, das irgendwo in nebligen Fernen thront. Wir schämen uns oft, vor unseren Klassenkameraden, im Büro oder an der Arbeitsstelle den Namen Jesus auszusprechen. Wir wollen wissen, wie andere darauf reagieren.
Der Name Jesus löst bei vielen Menschen starke Emotionen aus. Viele werden dadurch sogar wütend. Aber genau das ist ein wichtiger Punkt: Mit dem Aussprechen des Namens Jesus ist völlig klar, wen man meint. Den Gottessohn, den Retter, den Heiland, der zu Recht zur Rechten des Vaters sitzt. Der in seiner Gottesliebe zu mir kommt, den ich finden kann und der mich sucht.
Die Kraft des Namens Jesus in der Geschichte und Gegenwart
Es war schon bei den ersten Christen, die damals unterwegs waren, genau dasselbe. Der Apostel Paulus schreibt das, bevor er in die Weltstadt Rom hineinging: Er genierte sich nicht, den Namen Jesus auszusprechen. Damals schüttelten die Leute den Kopf und hielten das für Torheiten, Blödsinn und dumm. Wie könne man so einen Quatsch erzählen?
Paulus genierte sich nicht für den Namen Jesus und auch nicht für das Evangelium von Jesus. Er nennt den Namen Jesus, den wir kaum über die Lippen bringen, denn in diesem Namen liegt die Kraft Gottes. In dem Namen Jesus ist die Kraft Gottes. Er vergisst nie, dass er sagt: „Ich möchte mich zu Jesus bekennen.“
Das war auch bei den Jüngern Jesu so. Selbst der feurigste und mutigste von ihnen sagte: „Jesus, ich lasse mein Leben für dich.“ Doch dann konnte er in Gegenwart einer Frau am Kohlenfeuer nicht den Mut aufbringen, zu sagen: „Ja, ich bin mit Jesus.“ Er hat geleugnet.
Darum war es den Aposteln so wichtig zu betonen, dass es kein anderes Heil auf der Welt gibt. So sagten sie später, als sie gefesselt und ins Gefängnis gesteckt wurden: Nur der Name Jesus zählt, in dem liegt alles drin. Denn in dem Namen ist ein Programm enthalten – ein Evangelium, das ganz entscheidend wichtig ist für die ganze Welt.
Verfolgung und Wachstum der Christen in China
Im Frühjahr des vergangenen Jahres ist in Wenzau, einer großen Wirtschaftssonderzone im Südosten Chinas, etwas Merkwürdiges passiert. Dort leben acht Millionen Menschen, darunter eine Million Christen. Ihr wisst ja, dass Mao alle Kirchen schließen ließ, der Kommunismus aufgeräumt hat und das Predigen überall verboten wurde.
Das ist die größte Bewegung, die Jesus in aller Stille durch die einheimischen Menschen vor Ort bewirkt hat. Durch die Verbreitung der Bibel – es wurde nur die Bibel gedruckt – entstand eine ungeheure Wirkung. Die Berichte über Jesus verbreiteten sich dort.
In Wenzau wurden 146 Kreuze von den Kirchen entfernt – mit Kranen. Die Bilder davon sind erschütternd. Die Menschen standen davor und fragten sich, was den kommunistischen Staat Chinas so sehr ärgert. Es ist das Kreuz von Jesus. Wir sagen doch: Versteht doch kein Mensch mehr! Die Verantwortlichen haben erkannt, dass das der Kernpunkt der christlichen Botschaft ist. Dieses Symbol muss aus unserem Blickfeld verschwinden, es muss weg.
Im Spiegel stand vor einigen Jahren, gerade mit Blick auf China, von einem Feldzug gegen Jesus. Die Feinde des Evangeliums wissen ganz genau, wo der entscheidende Kraftpunkt der Christen liegt. Nicht in unserem Gottesdienst, nicht in unseren Liedern und auch nicht in deinem Lebensstil. Wir meinen immer wieder, unser Lebensstil würde die anderen überzeugen. Doch die wahre Kraft liegt in unserer Botschaft, in unserem Zeugnis von Jesus.
Widerstand und Zeugnis in verschiedenen Weltreligionen
Mohamed Gaddafi, der Diktator Libyens, hielt 2007 in Niger in einer Moschee eine große Rede, die sehr berühmt wurde. Man begrüßte ihn dort als „König aller Könige“ – ein Titel, der eigentlich Jesus zugeschrieben wird.
In seiner Ansprache sagte er, was überall auf den Kontinenten nachgedruckt wurde: „Jesus ist nichts für Afrika, und Jesus ist nichts für Europa. Jesus ist auch nichts für Amerika und auch nichts für Asien.“ Er konnte das Feuer jedoch nicht löschen, denn Jesus zieht Menschen an, so wie er auch dich in deinem Leben schon oft angesprochen hat.
Dieses Erlebnis zeigt sich ganz genau auch in den großen Religionen wie Buddhismus, Hinduismus und Islam. Dort gibt es kein grundsätzliches Problem, und natürlich kann man mit ihnen gemeinsame Gottesdienste feiern. Aber sobald der Name Jesus fällt und das Wort von Jesus erklingt, bricht die Hölle los.
Das wissen alle, die in diesen Ländern leben und dort arbeiten, wie brutal das Zeugnis von Jesus in Usbekistan, Zentralasien, Nordkorea, Kambodscha oder bei den Indianern in Südamerika verhindert wird. Überall gibt es viele Widerstände.
Die einheimischen Menschen sagen immer wieder: „Das ist fremd, das ist nicht von uns, das kommt von euch, aus Europa.“ Das stimmt jedoch gar nicht, denn Jesus wurde in Asien geboren, im Nahen Osten.
Trotzdem werden alle möglichen Argumente, wahr oder falsch, gegen Jesus vorgebracht. Geisterglauben wird zelebriert, und es gibt viele Hindernisse: Satanismus, Fetischismus, Schamanentum, Zauberkult – und dann kommt das Evangelium von Jesus. Und alle, die es hören, sind erstaunt.
Schlichtheit und Kraft des Evangeliums
Wir können doch ganz schlicht weitersagen, so wie du es kannst und wie ich es kann. Mehr ist nicht nötig. Du kannst die Botschaft nicht attraktiver machen, du kannst sie auch nicht besonders ausschmücken. Erzähl einfach.
Jesus, der Heiland, der uns von der Sündenlast befreit, der uns Gottes Liebe offenbart und dessen Wort wahr und von absolutem Gewicht ist.
Da war eine Frau in einem südamerikanischen Slum, in einer Favela. Sie hat es vielleicht am treffendsten beschrieben. Diese Erzählung hat mich immer sehr berührt. Sie sagte: „Seitdem unser Kind aus dem christlichen Kindergarten kommt und die Jesuslieder singt, ist in unserem stinkigen Elendsviertel plötzlich das Licht angegangen. Es ist hell geworden. Wir haben Hoffnung und eine wunderbare Zukunft.“
Bedeutung der Liebe Gottes und Vergebung am Kreuz
Jetzt möchte ich zunächst zwei Punkte nennen, warum das mit Jesus so wichtig ist und warum das eine solche Bedeutung hat. Was zieht denn eigentlich so an diesem Jesusnamen und an dem Evangelium von Jesus?
In Paraguay haben wir auch eine Indianermission besucht. Es war wieder interessant zu sehen, wie Gott in den letzten Jahrzehnten gerade die Indianer gerufen hat. Die Indianer waren über Jahrhunderte vergessen. Es wurden gar keine Missionare zu ihnen geschickt – von Venezuela bis Feuerland hinunter, überall, wo Indianer lebten. Dort ist Feuer ausgebrochen, und auf welche Weise, das könnt ihr euch bei den entsprechenden Missionen informieren.
Da erzählte mir einer dieser Indianer, der zum Glauben an Jesus gekommen war: In unserer Kultur der Indianer gab es für Gott kein gutes Wort. Wir hatten nur Dämonennamen, Satansnamen für Gott. Wir lebten in ständiger Furcht, in Angst, wir wurden verzaubert von schwarzer Magie. Wir wussten, dass um uns herum die Hölle und die Verlorenheit sind. Wir wussten gar nicht, wo wir hingingen.
Dann hörten wir zum ersten Mal die Botschaft: Gott hat dich lieb. Das kannst du an Jesus sehen. Die Liebe von Jesus wird dort bezeugt. Jetzt wisst ihr alle, das machen wir ja selber so, dass wir da unsere Zweifel haben: Wo ist denn die Liebe von Jesus? Wir haben doch so viele Probleme – Kranke, Nöte, Wirtschaftsprobleme – und wir fragen uns: Wo ist denn Gottes Liebe in einer Welt, in der es so schlimm zugeht?
Gottes Liebe ist nur an einem Punkt offenbart, und auf diesen musst du blicken: auf Jesus, wie er hinausgeführt wird mit dem schweren Kreuzespalken, wie er gequält wird. Da steht eine johlende Menge: „Weg, weg mit ihm! Herr, kreuzige ihn, kreuzige ihn!“ Dann wird Jesus an diesen Kreuzespalken geschlagen. Viele stehen da, ein paar haben Mitleid. Zu denen sagt Jesus: „Frauen, weint nicht über mich, weint über euch.“ Ihr lebt ja in dieser furchtbaren Welt, sagt Jesus, weint über euch.
Und wie Jesus da am Kreuz hängt, haben wir immer wieder die Geschichte gehört: Da bewegen sich die Lippen von Jesus. Aber um was bittet Jesus? Nicht um Linderung der Schmerzen. Wir können uns nur vorstellen, dass Jesus diese Henkerskerle verflucht oder schimpft: „Was tut ihr da?“ Oder: „Was ist da los?“ Was kommt über die Lippen von Jesus? „Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun.“
Die schlimmste Not dieser Welt ist für alle Menschen, dass sie eine Schuld haben, die sie niederdrückt und zur Hölle zieht. Das ist so furchtbar, weil keiner sich aus dieser Schuldverhaftung lösen kann. Es gibt keine Religion der Welt, die dich von dieser Last befreien kann.
Sitzt jetzt niemand hier in diesem großen Saal, der in diesem Augenblick nicht an die ganz schrecklichen Dinge seines Lebens denkt? Du kannst sie versuchen zu verdrängen, aber sie sind nicht weg. Sie werden mit dir gehen. Wenn du einmal so alt bist wie ich, werden Dinge plötzlich wach, die aus deiner Kindheit stammen, die du gar nicht mehr gewusst hast. Sie belasten dich, und du schläfst schlecht in der Nacht.
Da ist die brennende Frage: Gibt es wirklich eine Sühne, eine Vergebung?
Neulich im Bibelkreis in der Justizvollzugsanstalt – das ist ja ein toller Kreis mit vielen lebenslänglich Verurteilten, wo ich immer wieder hingehen darf – saßen wir zusammen und sprachen über den Gichtbrüchen. Und Jesus hat ja gesagt, wie der da mit der Matratze heruntergelassen wird: „Mensch, wir sind deine Sünden vergeben.“
Dann bricht es aus einem der Anwesenden heraus: „Es gibt doch keine Vergebung. Sie hat uns immer wieder gesagt, du willst mit der Last deines Lebens leben.“ Sie sagen aber: „Bei Gott! Gott macht Frieden mit dir und fängt ein neues Leben an.“
Hast du das entdeckt? Hast du das in deinem Leben begriffen, dass zwischen Gott und dir all die alten, belastenden Dinge weggeräumt sind? Es ist ganz entscheidend wichtig, dass das geschieht. Darum ist das die größte Sache der Botschaft, wenn das einer versteht.
Und wo Menschen in der Welt, in den Nationen, zum Glauben gekommen sind, ist das immer über das Verstehen dieser Kreuzesbotschaft geschehen.
Kritik an theologischen Fehlinterpretationen und Bedeutung des Blutes Jesu
Bei uns gibt es oft flapsige Bemerkungen, die sogar aus dem Mund von Theologen kommen.
Zum Beispiel heißt es: „Wegen mir hätte Jesus nicht sterben müssen.“ Mich schaudert diese frivole Gottlosigkeit. Ich wünsche mir, dass dem widersprochen wird und gesagt wird: „Ich kann nicht vor Gott bestehen, weil nur das Blut von Jesus, dem Sohn Gottes, mich von aller Sünde reinigt.“
Was sonst sollte es sein? Ich kann mein Leben doch nicht selbst wieder gutmachen. In vielen Religionen wird das verschoben. Dort heißt es zum Beispiel im Islam, man müsse das im Jüngsten Gericht selbst mit Allah klären und austarieren. Aber das funktioniert doch gar nicht.
Wenn du einmal die schlimme Vergeudung deines Lebens erkennst – all das, was du von den großen Gaben Gottes verschwendet hast – dann bin ich so froh, dass für mich das teure Blut Jesu geflossen ist.
Ich fasse Glauben daran, dass es auch meinen Schaden gutmacht. Denn Jesus starb für mich – das ist das Herz der Sache.
Beispiel der Eskimos und die Kraft des Evangeliums
Als die ersten Eskimos vom Evangelium erreicht wurden, war das eine sehr schwierige Aufgabe. Die Eskimos leben unter extrem harten Bedingungen. In den Iglus herrscht ein furchtbarer Gestank, weil sie ihre Felle gerben, indem sie sie in Urin eintränken. Diese Felle hängen dann in den Iglus, und die Luft ist dadurch sehr schlecht. Im Winter kann man nicht lüften, weil es sonst zu kalt wird. Das sind schreckliche Zustände, und die Eskimos sind ein ganz hartes Volk.
Viele Missionare haben jahrelang dort gearbeitet, so auch Egede. Man muss die Geschichten lesen, um zu verstehen, wie viel sie ausprobiert haben. Eines Abends passierte folgendes: Missionar Beck von der Herren-Uterbrüder-Gemeinde las einem Mann, dessen Name Karjanak war, aus der Bibel vor. Er las, wie Jesus in Gethsemane rang und wie schwer es für ihn war, den Weg zum Tod zu gehen.
Daraufhin fragte Karjanak den Missionar: „Hat das wirklich Jesus auch für mich getan?“ Beck antwortete: „Ja.“ Daraufhin bat Karjanak ihn, noch einmal vorzulesen. Dabei standen ihm die Tränen in den Augen.
Diese Erfahrung berührt tief, denn niemand sonst kann das so erleben wie durch das Evangelium von Jesus. Es macht das Leben neu durch die Liebe Gottes.
Einzigartigkeit der Liebe Jesu
Welche Liebe? Es gibt sie nirgends, dass Jesus für Übertreter, für Lumpen, für Verkommene stirbt. Aber er hat es getan – für mich. Und das ist für uns das Allergrößte.
Ich verstehe, warum die kommunistische Regierung in China im Frühjahr 1914 die Kreuze von den Kirchen in Wendschau abmontiert hat. Wir wollen das nicht dauernd hören. Ich bin traurig, dass in so vielen Kirchen bei uns nicht mehr über die Sühnebedeutung des Todes von Jesus gesprochen wird. Das ist der Kernpunkt unseres Glaubens.
Das Tolle ist, dass wir durch dieses Geschehen – stolze, harte, freche Leute – plötzlich ganz klein, demütig und dankbar werden. Christen müssen ganz demütig und klein sein. Es ist alles ein Verdienst, das wir gratis bekommen durch lauter Gnade.
Deshalb können wir auch nicht einfach so in die Welt hinausgehen und alles aus eigener Kraft machen. Wir können nur sagen: Wenn Jesus uns gnädig ist, kann etwas geschehen. Und Jesus ist gnädig und segnet den Dienst unseres Lebens, sodass wir etwas Gutes wirken dürfen in seinem Namen.
Beispiel Kuba: Glaube trotz Armut und Verfolgung
Kuba ist eine interessante Insel. Für Touristen wirkt alles wie ein Schaufenster, doch die Realität ist eine andere. Die Einheimischen können mit ihrer Währung, den Pesos, kaum etwas kaufen. Sie müssen Lebensmittelkarten benutzen. Ein normaler Pastor hat vielleicht etwa 16 Euro im Monat – aber in Pesos. Mit diesem Geld kann man kaum etwas anfangen, höchstens Lebensmittelkarten kaufen, vielleicht zwei Eier im Monat, mehr nicht.
Als wir dort unterwegs waren, besuchten wir die Baptistengemeinden im Raum Guantanamo, in der Nähe des amerikanischen Straflagers. Diese Gemeinden sind übervoll mit jungen Leuten. Mit uns war ein Führer, der gut Englisch sprach, obwohl wir kein Spanisch konnten. Wir fragten ihn, wo er Englisch gelernt habe. Er antwortete, er sei Touristenguide gewesen – der Traumberuf auf Kuba. Denn Touristenguides bekommen Trinkgeld, und Amerikaner sowie Europäer geben oft richtige Euro. Das ist der Traumberuf auf Kuba.
Eines Tages ging er zu seinem Schiff und sagte, er wolle seinen Job aufgeben. Er war ein junger Mann von 31 Jahren. Wir fragten ihn, was er machen wolle, ob er etwas Besseres gefunden habe. Er antwortete: „Nein, ich werde Pastor. Ich will das Evangelium von Jesus in Kuba verkünden. So viele Menschen sehnen sich danach.“ Kuba ist ein kommunistisches Land, das noch immer unter altem Stalinismus leidet. Wir sagten zu ihm: „Du spinnst, du bist verrückt. Du verdienst nur 19 Euro im Monat in Pesos.“
Dann mussten wir ihm eine Frage stellen: „Hast du diesen Schritt nie bereut?“ Er antwortete: „Nein.“ Wir hatten Seife, Zahnpasta und andere Dinge mitgebracht, die man dort nicht kaufen kann. Er sagte: „Nein, viel, viel größer ist die Botschaft von Jesus, die wir bringen wollen. Das ist das Größte, was man tun kann, denn sonst gibt es keine Hoffnung.“
Das Erstaunliche ist, dass diese Menschen bei Jesus bleiben, obwohl sie verfolgt, bedrängt, geschlagen, gequält, gefoltert und viele sogar hingerichtet werden. Ihr lest ja auch diese Berichte. Und sie bleiben bei Jesus. Gibt es so etwas wirklich? Es interessiert uns, wie viele es heute sind. Ich habe früher mit „Licht im Osten“ angefangen, als ich ein junger Mann war, und habe begleitet, wie es in kommunistischem Russland mit den vielen Verfolgten in Straflagern war. Später interessierte mich das in vielen anderen Ländern der Welt.
Es gibt ungeheuer viele Länder, in denen das Evangelium blutig verfolgt wird. Dort ist es verboten, zu Jesus zu wechseln, seinen Namen zu bekennen oder zu verkünden. Und das Erstaunliche ist, dass die Menschen, wenn man sie fragt, immer wieder sagen: „Nein, wir wollen nie mehr zurück. Nie mehr zurück.“
Zeugnis von Abul in Bangladesch
Ich musste die Geschichte von Abul erzählen, die lasse ich auch jetzt in einem Missionsblatt stehen. Ich habe mir angewöhnt, in den Missionsblättern nur noch das zu lesen, was wirklich vom Reich Gottes handelt. Alles andere interessiert mich nicht. Mich interessiert, wo Gott heute wirkt, wo etwas geschieht und von seinem Kommen die Rede ist.
Da wird von Abul erzählt, der in Bangladesch lebte. Er war Regierungsbeamter und musste einen Mann begleiten, der als Muslim ein Jesusjünger geworden war. Dieser Mann wurde vom Gericht zum Tode verurteilt, und er empfand das Urteil als richtig. Abul war mehrere Tage dabei, bis die Hinrichtung vollzogen wurde.
Er erzählt, wie ihn das Schicksal dieses Mannes tief berührt hat: Er musste sterben, nur weil er an Jesus glaubte. Abul selbst war ein strenger Moslem. Eines Tages sagte er zu dem Mann, als er ihn wieder in seiner Zelle besuchte: „Ihr macht mir einen Vorschlag. Sag doch Jesus ab, das ist doch ganz einfach. Bist du dann frei?“
Der Mann schaute ihn nur an und sagte nichts. Abul sagt: „Das habe ich nie vergessen. Wie sollte ich den loslassen, der mich nicht loslässt?“ So ist der Mann gestorben.
Und Abul ist durch das Zeugnis dieses Märtyrers Christ geworden. Weil Jesus mehr ist als alles, was die Welt bieten kann.
Zeugnisse aus Indien und Papua
Ich sehe immer noch vor mir diese Christengemeinde in den Slums von Bombay. Der Raum war wunderbar übervoll.
Dann fragte ich sie noch einmal: „Wie ist das, warum seid ihr Christen geworden?“ Sie antworteten mir: „Weißt du, wir sind die Outcasts. Wir gehören nicht einmal zu den Kasten Indiens. Wir sind die Namenlosen, no names. Für uns gibt es keinen Gott, obwohl die Inder 300 Millionen Götter haben. Wir sind draußen aus dem ganzen Religionssystem.“
Dann erzählten sie weiter: „Ein Evangelist hat uns erzählt, dass Gott uns lieb hat. Er hat uns die Geschichte vom Tod von Jesus erzählt. Seitdem wissen wir, dass wir namenlose Gotteskinder sind und dass uns die Tür zum Himmel aufgeschlossen wird.“
Welche Botschaft! Verstehst du, warum sie Christen wurden und warum sie das über alles lieben?
Vor wenigen Monaten ist eine Missionarin bei den Papuas gestorben. Sie hat ein großes Buch geschrieben – Frau Roth-Flier – ein tolles Buch. Darin beschreibt sie, wie unbeschreiblich die Ablehnung war, wie die Zauberpriester alles unternahmen, um die Botschaft des Evangeliums zu verhindern.
Sie schrieb, dass sie und ihr Mann, Adam, der mit ihr das erste Semester studierte, einfach nur von Jesus erzählen konnten. Die Menschen wollten immer mehr hören.
Dann passierte etwas, das kein Mensch erklären kann. Man kann es nur verstehen, wenn man sieht, wie der Heilige Geist im Wort Gottes wirkt. Der Heilige Geist wirkt so kraftvoll, besonders wenn man irgendwo eine Bibelarbeit hält oder ein Zeugnis von Jesus gibt.
Bei den Jalis wirkte der Geist Gottes an den Herzen dieser Menschen. Sie bekannten ihre Sünden. Die Sünden sieht man erst richtig, wenn Jesus in dein Leben kommt. Dann wächst das Bewusstsein für sie.
Sie bekannten ihre Sünden, sagten magischen Praktiken ab und begannen, selbständig Gebets- und Bibelstunden zu halten. Sie bezeugten, dass Jesus Herr in ihrem Leben geworden ist und dass alles neu geworden ist.
Sie wurden überführt, und das ist ganz wunderbar. Ihr Leben wurde total neu. Das ist so großartig – die Botschaft von der Vergebung durch Jesus, jeden Tag.
Persönliches Zeugnis und Dienst in Sudan
Ich kann heute Nacht nicht einschlafen und sage zu Jesus: Herr, du musst jetzt alles wegwischen, was mich belastet und was an diesem Tag falsch war. Ich kann nur durch dein Blut in den Himmel eingehen und nur durch dich den Frieden Gottes haben.
Wir haben einen Mitarbeiter unter unseren christlichen Fachkräften, Martin Riebel, ein toller Kerl aus Berlin. Er hat immer gesagt: „Ich muss im Sudan fliegen.“ Das schien aber gar nicht möglich zu sein. Wie soll das gehen? Dann haben wir für einen Dollar ein uraltes Flugzeug bei den Wiglis gekauft. Ein Jahr lang ist Martin Riebel illegal 400 Kilometer im Südsudan geflogen und hat unsere Krankenschwestern versorgt, als die UNO nicht mehr fliegen durfte.
Wir wurden nach Bonn zitiert, zum Auswärtigen Amt. Dort wurde uns gesagt: „Seid ihr verrückt? Es gibt diplomatische Verwicklungen, wenn ihr ohne Erlaubnis des Südsudan fliegt. Von Khartum aus fliegt ihr da.“ Martin Riebel sagte: „Ich muss.“ Ich bin mal mitgeflogen. Unter uns war der Flugplatz, das war dann die russische MiG. Sie flog in 3.000 Meter Höhe und versorgte die Menschen. Das war so beeindruckend.
Oben habe ich diese armen Leute getroffen, die Freiheitskämpfer im Südsudan damals noch. Vor mir stand ein Prediger mit einer Kalaschnikow, die er sich um den Bauch gehängt hatte. Wir haben einige Zeit miteinander gesprochen. Ich fragte ihn: „Was ist dir groß in der Bibel?“ Er antwortete: „Christus ist mein Leben, Sterben ist mein Gewinn.“
Ich fragte weiter: „Was ist das schönste Buch in der Bibel?“ Weißt du, was er gesagt hat? Keiner von euch hat es gesagt: der Hebräerbrief. Warum? „Ein für allemal ist das Opfer dargebracht, und das reicht. Wir brauchen kein weiteres Opfer mehr. Ich bin versöhnt mit Gott und habe Frieden.“
Das war das eine. Die Liebe Gottes in Jesus ist fassbar. Nur am Kreuz kannst du es verstehen. Nimm sie und gib sie weiter.
Neues Leben und Freude durch Jesus
Das Leben wird durch Jesus völlig neu und groß. Jesus sagt: „Ich bin gekommen, damit die Menschen Leben und überfließende Fülle haben.“ Manche haben Angst, dass sie, wenn sie mit Jesus gehen, auf vieles verzichten müssen. Doch was musst du wirklich verzichten?
Keine Sünde wird dein Leben glücklich machen. Ich war dir vorhin so dankbar, dass du es gesagt hast: Du wirst nie glücklich sein, auch nicht mit der kleinsten Sünde in deinem Leben. Nie! Keine Notlüge wird dein Leben glücklich machen, kein böser Gedanke, kein Schmutz und kein Dreck wird dich belasten.
Jesus ist gekommen, um Leben in überfließender Fülle zu schenken. Und das ist so toll! Jesus macht das auch dort, wo das Leben Schrott ist, wo alles falsch gelaufen ist – wie bei dem Mann dort, der lebenslänglich in der Justizvollzugsanstalt sitzt.
Sie sagen: Jesus macht dein Leben total neu, auch wenn du hier noch eine Zeit lang sitzen musst, bis die irdische Gerechtigkeit dir Vergebung gibt. Aber bei Gott wird alles neu, und dann wird dein Leben anders.
Und das ist so toll, wenn du das einmal hörst. Man merkt es mit Zittern, wenn sie von ihren magischen Götzen loslassen müssen und sagen: „Ich lasse das los, ich gehe den Weg mit Jesus.“
Zeugnis aus der Himalaya Bible School
In der Himalaya Bible School von Satishon war ich kurz vor Weihnachten dabei, als ein Jahrgang entlassen wurde. Abends, nachdem wir fertig waren, sollten alle zurückgehen – die Wackelträger der Himalaya Bible School und so weiter.
Wir saßen zusammen und konnten nicht ins Bett gehen. Warum? Weil sie weinten. Sie gingen doch nach Hause!
Dann erzählten Männer und junge Frauen, dass sie, wenn sie heimkommen, die einzigen Gläubigen im Ort sein würden. Sie fragten sich: Was werden die Eltern mit uns tun, wenn wir sagen, dass wir zu Jesus gehören?
Kennst du diese Angst? Was ist mit den Mächten dieser Welt, mit den Dämonen, mit der Satansgewalt?
Wir haben gebetet, und dann sind sie fröhlich losgezogen.
Wir haben einen Auftrag: anderen die befreiende Botschaft des Evangeliums zu sagen.
Das Interessante ist, wo das geschehen ist. Wir können der Welt genau zeigen, wo das war.
Historische Wirkung des Evangeliums in Deutschland und kulturelle Veränderungen
Sogar bei uns in Deutschland, bei den alten Germanen, gab es einen furchtbaren Glauben. Es war ein Glaube an Wodan und andere Götter – ein schrecklicher Aberglaube und Götzenglaube. Dann kam das Evangelium, als die iroschottischen Mönche das Evangelium von Jesus brachten. Das veränderte die Kultur grundlegend.
Das war befreiend für den Geist. Schulen und Universitäten entstanden, es wurden Musik und Gedichte geschaffen, es gab Komponisten wie Bach und Händel. Es entstand Liebe, und plötzlich wurden Kranke gepflegt.
Indianer erzählten mir, dass, wenn Zwillinge geboren wurden, sie im Urwald ausgesetzt wurden, damit wilde Tiere sie fressen. Ich habe mich immer gewundert, warum es in der Dritten Welt keine Tierliebe gibt. Bis ich begriff, dass auch die Tierliebe eine Folge des Evangeliums von Jesus ist.
Doch ich will gar nicht nur von den Nebenprodukten sprechen. Man bekommt ein neues Herz für die Gaben Gottes und einen neuen Blick auf die Welt. Es ist beeindruckend, wie plötzlich Männer vom Alkohol frei werden, sich um ihre Familien kümmern, treu werden. Wie die Lüge verschwindet und Betrug aufhört.
Indianerstämme, die vom Aussterben bedroht waren, wachsen plötzlich wieder, weil Zukunft und Hoffnung kommen. Und das gibt Jesus. Das wisst ihr aus eurem Leben, wie das Mut macht. Man will sich engagieren, sich einsetzen. Mit Jesus hat alles Sinn, und es ist nicht vergeblich oder umsonst.
Es ist ganz wichtig, dass man Gewissheit bekommt. Jesus macht dich ganz gewiss für deinen Weg. Er führt dich, und das steht in seinem Wort. Du darfst diesen Weg gehen. Es gibt einen Frieden im Herzen, der sogar bis in die Todesstunde hinein gilt.
Was soll mich denn da noch schrecken können?
Vertrauen und Geborgenheit im Glauben
Ich bin mit meiner Frau ein großer Fan dieser alten Choräle und singe sie auch manchmal. In ihnen stehen viele kraftvolle Aussagen.
Zum Beispiel: „Jesus, meine Freude, unter deinem Schirmen bin ich vor den Stürmen aller Feinde frei.“ Dann heißt es weiter: „Lass den Satan wettern, lass die Welt erzittern, mir steht Jesus bei, ob es jetzt gleich kracht und blitzt, ob gleich Sünd’ und Hölle schrecken, Jesus will mich decken.“
Manche sagen vielleicht, dass ein junger Mensch das heute nicht verstehen kann. Doch man braucht diesen Zuspruch. Das Wissen, dass Jesus bei mir ist, gibt mir die Gewissheit, dass nichts mich aus seiner Hand reißen kann.
Und wenn die ganze Hölle tobt oder unter mir der Boden wackelt, ist er da. Er führt mich auch im finsteren Tal, weil er der Herr meines Lebens ist. Er hört mein Gebet, und ich darf ihm meine Sorgen anvertrauen. Ich darf ganz froh sein, dass ich das auch in meinem Leben weiter bekennen darf.
Das ist so entscheidend wichtig: Das neue Leben ist voller Seligkeit. Das sagt der Herr Paulus. Ich schäme mich nicht, denn das Evangelium von Jesus ist eine Kraft Gottes. Diese Kraft macht selig – noch mehr als glücklich. Sie macht vollendet selig, auch wenn ich krank bin oder kein Geld mehr habe. Er wird mich durchbringen, denn er weiß wie.
Warnung vor falschen Methoden und Aufruf zur Kraft des Glaubens
Noch ein letztes, was wir heute in unserem Land so dringend brauchen: Du, ich weiß, du hast ganz tolle Pläne. Wir haben immer tolle Pläne, wie wir der Schwindelschucht in unseren Gemeinden aufhelfen können. Dabei haben wir tolle Programme, Ideen, Gags, Events, Shows, Superstars und Tricks. Wir überlegen, wie wir das alles machen können – mit Ködern und Versprechungen.
Doch es hilft auch nichts, wenn du andere Religionen schlecht machst. Mach das bitte nie. Rede nie schlecht über andere Religionen, denn du erreichst gerade das Gegenteil. Du brauchst ja nicht zu polemisieren oder andere lächerlich zu machen. Nein, was ist das?
Du musst die Kraft von Jesus in deinem Leben selbst entdecken. Du musst merken: Er lebt und macht mein Leben neu. Er hat mich zu einem neuen Menschen gemacht. Christus wohnt in mir – das ist die größte Aussage im Neuen Testament. So lebe nicht mehr ich, sondern Christus lebt in mir. Was ich lebe, das lebe ich im Glauben an diesen Christus, den lebendigen Christus, der da ist.
Du lebst in einer Christenheit, die Jesus nicht mehr kennt. Eine Christenheit ohne Jesus – gibt es einen größeren Betrug? Du musst sagen: Jesus ist das Entscheidende. Viele von euch sagen, in unserer Kirche sei seit Monaten der Name Jesus noch gar nicht gefallen. Es wird von irgendeinem guten Gott gesprochen, ich weiß nicht, wer das sein soll.
Jesus ist die Offenbarung des Evangeliums und von dem hören wir. Sein Wort ist uns wichtig, es leitet uns in alle Wahrheit. Er will Großes in deinem Leben wirken. Er ist der Eine, und wir dürfen ganz schlicht seinen Spuren nachgehen.
Wir werden überschüttet und beschämt, wenn er Gutes von uns tut.
Vier entscheidende Fragen für das Glaubensleben
Lass mich schließen mit ein paar Sätzen, die ein junger Mann aus Afrika im Alter von 29 Jahren aufgestellt hat, bevor er starb. Er hat formuliert, wie es jetzt aussehen kann und was wir dringend brauchen. Diese vier Sätze wurden zu einer großen Erweckungsbewegung, die weit über Afrika hinausreicht.
Erster Satz: Weißt du um die erlösende Kraft des Kreuzes von Jesus in deinem Leben, um die Vergebung der Schuld?
Der zweite Satz lautet: Wächst du in der Kraft des Heiligen Geistes durch Gebet, Bibellesen und die Erkenntnis von Christus? Wenn du nicht wächst, bleibst du immer im Baby-Stadium.
Drittens: Hast du eine große Sehnsucht, das Reich Gottes durch dein Vorbild, dein Zeugnis und dein Leben auszubreiten? Bis Jesus mehr in dieser Welt herrschen kann, auch dort, wo er heute noch abgelehnt wird.
Und viertens: Bist du bereit, anderen Christus persönlich zu bezeugen – bei Besuchen, in Gesprächen und öffentlich von ihm Zeugnis abzulegen?
Abschließendes Bild und Gebet
Noch ein letztes Bild: Das war mein Lebenstraum, zu den Nagas zu kommen. Ich weiß nicht, wie oft ich gekämpft habe – etwa zehn Jahre lang – mit dem Vorsitzenden des Auswärtigen Ausschusses der Bundesrepublik, damals noch in Bonn. Ich wollte ein Visum bekommen, um zu den Nagas zu reisen.
Die Nagas leben hinter Bangladesch. Man muss sich anschauen, wo genau sie liegen. Früher waren sie Kopfjäger, ähnlich grausam wie die ISIS. Kein Kolonialbeamter wagte es, einen Kopf abzuschneiden. Diese Köpfe wurden in der Sonne getrocknet und an einem Gürtel getragen. Sie prahlten damit, wenn jemand sechs oder acht Köpfe hatte. Menschen waren zu allen Zeiten grausam.
Es gab dort einen Doktor Clark, der als Missionar zu ihnen kam. Die Nagas nahmen das Evangelium an und sagten, das sei etwas Wunderbares. Heute sind 98 Prozent der Nagas Jesusjünger. Sie berichten, dass man bei ihnen keine Türen mehr abschließt.
Anlässlich eines großen Jubiläums, das an die erste Begegnung mit Jesus erinnerte, sprach der Premierminister. Er sagte: „Von der Finsternis zum Licht, vom Tod zum Leben.“ Doch das Wichtigste sei: Wir dürfen uns nicht mehr von den Götzen dieser Welt binden lassen. Wir gehören allein Jesus und wollen seine Botschafter sein. Überall möchten wir den Menschen erzählen, wie wunderbar Jesus ist.
Wir wollen beten: Herr Jesus, danke für das, was du für uns getan hast – durch dein Leiden und Sterben. Danke für dein Wort und dass wir es kennen dürfen. Du hast unser Herz bezwungen. Vergib uns unsere Halbherzigkeit, dass wir nicht klar Stellung beziehen und zwischen zwei Stühlen sitzen. Wir wollen nur noch glücklich sein mit dir.
Deine Worte sind Geist und Leben. Wir wollen deine Wege gehen, Herr. Wo immer du uns hinstellst, ganz egal ob hier oder dort, wir wollen bereit sein. Wir bitten, dass du uns leitest und führst, und dass du durch unseren Mund, unsere Hände, unser Herz und unsere Gaben wirken kannst. Möge unser Leben ein Zeugnis deines Reiches und deiner Herrlichkeit sein. Amen.
