Verliebtsein und Liebe: Unterschied und Bedeutung
Oh nein, Hilfe, ich bin verliebt! Was jetzt? Was soll ich tun?
Jeder merkt, wenn er verliebt ist. Und wenn du es nicht merkst, dann merken es die anderen.
Es gibt einen Unterschied zwischen verliebt sein und lieben. Manchmal ist es wie ein Strohfeuer: Es brennt ganz schnell, ganz hoch und ganz heiß. Das ist verliebt sein.
Wenn du aber ein richtiges Feuer hast, mit dicken Balken, das langsam herunterbrennt und eine bleibende Glut hinterlässt, dann ist das Liebe.
Das klingt vielleicht langweilig, oder? Aber das ist es nicht. Das ist das größte Abenteuer, das es überhaupt gibt. Das ist die Liebe.
Einführung in das Hohelied: Ein altes Liebeslied
Heute sprechen wir über ein Lied, das einst in der Hitparade war. Allerdings nicht kürzlich, sondern vor langer Zeit. Ich weiß nicht genau, ob ihr euch daran erinnert – die Älteren unter euch vielleicht schon. Es ist etwa dreitausend Jahre alt und damit ziemlich alt.
Die Melodie kenne ich auch nicht. Dieses Lied steht in der Bibel, und daraus werden wir gemeinsam einiges lesen. Es ist das Hohelied. Das Hohelied steht direkt nach den Sprüchen und dem Prediger. Einige von euch haben das vielleicht vorhin schon gefunden. Vielleicht könnt ihr es jetzt aufschlagen.
Dieses Lied handelt von Liebe – von der Liebe und wie wichtig sie ist. Ich lese die Verse eins und zwei: „Das Lied der Lieder von Salomo. Er küsse mich mit den Küssen seines Mundes, denn seine Liebe ist besser als Wein.“
Wahnsinn! Hier werden gleich die Hauptpersonen vorgestellt. Wir sehen sofort, dass es um Liebe geht und darum, wie man diese Liebe ausdrückt.
Die Hauptpersonen und ihre Rollen
Das Lied handelt von Salomon, genauer gesagt vom "Lied der Lieder von Salomon". Salomon spielt also eine wichtige Rolle in diesem Lied. Ich weiß nicht genau, was „von Salomon“ bedeutet – ob Salomon es geschrieben hat oder ob es einfach von ihm handelt. Wahrscheinlich trifft beides zu. Auf jeden Fall geht es um Salomon, denn er wird öfter erwähnt. Wahrscheinlich hat er das Lied auch selbst verfasst. Warum das so ist, verrate ich später.
Salomon ist also eine zentrale Person, aber natürlich geht es nicht nur um ihn. Es geht auch um eine junge Frau namens Sulamit. Sie wünscht sich in diesem Lied, dass jemand sie küsst. Sie ist tief verliebt, über beide Ohren verknallt und empfindet eine große Liebe für einen Mann.
Schauen wir uns das etwas genauer an: Die Hauptpersonen tauchen bereits in den ersten beiden Versen auf, allerdings nicht sehr deutlich. Es ist nicht sofort leicht zu erkennen, um wen es geht. Wie soll ich das sagen? Wenn wir uns hier im Saal umschauen, merkt man schnell, dass einige frisch verheiratet sind und verliebt wirken. Bei anderen ahnt man nur, dass sich etwas anbahnt. Wenn man genauer hinsieht, erkennt man das deutlich.
So ist es auch in diesem Liebeslied. Schauen wir uns das „Lied der Lieder von Salomon“ genauer an. Vielleicht könnt ihr schon beantworten, wo Salomon gewohnt hat? Genau, in Jerusalem, in einem großen Palast, den er sich gebaut hat.
Und was war Salomons Beruf? Genau, er war König. Danke für das Einflüstern, es ist gut, wenn man hier vorne Pfarrer zu Flöre hat. Salomon regierte das Land mit viel Weisheit – darüber haben wir heute schon gesprochen. Er war ein weiser König, der vieles eingerichtet hat. Zum Beispiel ließ er den Tempel bauen. Das war seine Aufgabe.
Die Suche nach dem Geliebten: Sulamits Sehnsucht
Ok, jetzt schauen wir mal in Vers 7 und 8.
Da heißt es: „Sage mir nur, du, den meine Seele liebt, wo weidest du, wo lässt du lagern am Mittag? Denn warum sollte ich wie eine Verschleierte sein bei den Herden deiner Genossen?“
Wenn du es nicht weißt, du Schönste unter den Frauen, so geh hinaus den Spuren der Herde nach und weide deine Zicklein bei den Wohnungen der Hirten.
Der König David, der Vater von Salomon, war ja in der Vorbereitungszeit, bevor er König wurde, Hirte. Wann war eigentlich Salomon ein Hirte? Wer kennt seine Biografie? Genau, er war eigentlich gar kein Hirte. Hier geht es um jemand anderen. Ich habe es euch doch gesagt.
Wenn man genau hinschaut, merkt man schon, dass dieses Mädchen gar nicht Salomon liebt. Sie denkt die ganze Zeit an jemand anderen. Ich meine, schau doch mal her: „Wo lässt du lagern am Mittag?“ Das ist ein Hirte, den sie sucht, über den sie nachdenkt, den sie finden will. Sie überlegt, wo er ist.
Und die anderen antworten dann in Vers 8. Also die anderen Hirten sagen: „Wenn du es nicht weißt, du Schönste unter den Frauen, so geh hinaus und so weiter, dann wirst du ihn schon finden dort und dort und dort.“
Denn wenn wir dieses Gedicht oder dieses Lied lesen, ist es manchmal ein bisschen schwer zu erkennen, wer hier gerade redet und über wen gesprochen wird. Das liegt daran, dass es keine klare Rollenverteilung gibt.
Aber wenn man genau hinschaut, merkt man schon: Hier redet jetzt sie, hier redet jemand anderes, hier reden die Genossen von dem jungen Hirten, in den sie so verliebt ist.
Die drei Hauptpersonen und ihre Bedeutung
Sagst du ja, Andreas, das bin ich jetzt aber nicht ganz sicher, ob es wirklich so ist, dass es hier um drei Hauptpersonen geht. Na ja, okay, du musst mir nicht ganz folgen. Aber schau dir doch mal in Kapitel drei einen Traum an.
In dem Traum sagt sie in Kapitel 3, Vers 2: „Ich will aufstehen und in der Stadt umhergehen, auf den Straßen und auf den Plätzen. Ich will ihn suchen, den, den meine Seele liebt. Ich suchte ihn und fand ihn nicht. Es fanden mich die Wächter, die in der Stadt umhergehen. Habt ihr den gesehen, den meine Seele liebt?“
Die Wächter haben keine Ahnung, von wem sie redet. Ich meine, wenn die Sulamit hier über Salomon spricht – das ist ganz bekannt, wo Salomon lebt, und den kennen sie auch. Sie würden sich hüten, die Lieblingsfrau aus seinem Harem irgendwie schlecht zu behandeln.
Oder in Kapitel 3, Vers 7: „Siehe da, Salomons Tragbett, sechzig Helden rings um dasselbe her, von den Helden Israels. Sie alle führen ein Schwert, sie sind geübt im Krieg. Jeder hat ein Schwert an seiner Hüfte, zum Schutz vor den Schrecken in den Nächten.“
Also Salomon ist wohlbewacht, es ist total bekannt, wo er sich aufhält. Dann braucht man nicht lange suchen, seine ganze Leibgarde ist um ihn herum.
Bei dem Hirten ist es anders. In Kapitel 5, Vers 7 heißt es: „Sie ist wieder unterwegs. Es fanden mich die Wächter, die in der Stadt umhergehen, sie schlugen mich, verwundeten mich, die Wächter der Mauern nahmen mir meinen Schleier weg.“
Dann redet sie zu den anderen Mädchen oder jungen Frauen, die da im Harem sind: „Ich beschwöre euch, Tochter Jerusalems, wenn ihr meinen Geliebten findet, was wollt ihr ihm berichten? Dass ich krank bin vor Liebe?“
Na ja, also wenn es um Salomon gehen würde, dann weiß jeder, wo er ist. Er ist in seinem Palast, auf dem Thron. Da braucht man nicht lange irgendwo im Wald zu suchen oder bei den Herden.
Dann fragen die ganzen Mädchen, die da im Harem sind und darauf warten, dass sie beim Salomon vorsprechen können, in Kapitel 5, Vers 9: „Was ist ein Geliebter vor einem anderen Geliebten, du Schönste unter den Frauen? Was ist ein Geliebter vor anderen Geliebten, dass du ihn also beschwörst?“
Also wenn es um Salomon gehen würde, dann würden sie nicht fragen: „Wer ist denn das, und wieso schwärmst du so von ihm?“ Weißt du, was ich meine?
Die Theorie zur Liebesgeschichte im Hohelied
Also, ich fasse meine Theorie mal zusammen: Dieses Mädchen, die Sulamit, ist verliebt und versprochen an einen jungen Mann aus ihrem Dorf. Er ist Hirte von Beruf. Wenn dieser junge Mann im Lied vorkommt, geht es immer darum, dass er draußen ist – in den Wäldern, auf den Wiesen. Die Blumen blühen, sie legen sich ins Gras und schauen gemeinsam den Himmel an, und all so etwas.
Dann gibt es da noch Salomon. Salomon ist reich und lebt in der Stadt. Er schreibt schöne Gedichte und macht große Geschenke. Sein Umfeld ist der königliche Palast. Durch einen Zufall hat er dieses Mädchen kennengelernt. Er ist mit seinem ganzen Tross durch die Dörfer gezogen, und dort hat er sie getroffen.
Sie ist ihm sofort wegen ihrer Schönheit aufgefallen. Als er sie näher kennenlernte, beeindruckte ihn auch ihr Charakter sehr. Er wollte sie für sich gewinnen, doch sie hat kein Interesse. Sie ist bereits vergeben. Zwar ist sie noch nicht verheiratet, aber sie ist ihrem Verlobten treu. Sie hält einfach zu ihrem Geliebten.
Die Bedeutung von Salomon und Sulamit im Kontext
Jetzt sagst du: Moment, Andreas, also mein Papa hat ja so ein Buch, den McDonald-Kommentar. Heutzutage sieht es so aus: Ich habe vorhin schon gesagt, das Titelbild lenkt nicht vom wunderbaren Inhalt ab.
Die verbilligte Version mit dem Regenbogen drauf ist schon verkauft. Die jetzige Ausgabe kostet 29,90 Euro, aber sie lohnt sich trotzdem. Vielleicht hat dein Papa das Buch ohnehin zuhause. Dann kannst du es mal aus dem Bücherschrank holen und nachschauen, was McDonald zum Hohelied sagt. Dabei kannst du auch darüber nachdenken, ob das, was ich sage, überhaupt stimmt. Vielleicht stimmt es ja.
Auf jeden Fall ist dieses Mädchen sehr verliebt. Meiner Meinung nach kann sie mit Salomo nichts anfangen.
Sulamits Treue und Salomons Annäherungen
Also schauen wir uns das mal an, Kapitel eins, Vers vier: Ziehe mich, und wir werden dir nachlaufen. Dann sagt sie: Der König hat mich in seine Gemächer geführt. Die anderen Hofdamen sagen: Wir wollen Frau Locken und deine uns freuen, wir wollen deine Liebe preisen mehr als Wein.
Und die Sulamit sagt: Sie lieben dich in Aufrichtigkeit. Also hat sie ihren Freundinnen, die sie in diesem Palast gefunden hat, schon so viel von ihrem Geliebten vorgeschwärmt, dass diese schon ganz verknallt sind.
Dann redet sie über sich: Ich bin schwarz, aber anmütig, ihr Töchter Jerusalems. Die Töchter Jerusalems sind die anderen Mädchen, die in dem Harem sind. Salomo hatte später über tausend Frauen. Zu der Zeit, als das Lied spielt, hatte er noch nicht ganz so viele. Wir lesen in Kapitel sechs, Vers acht: Sechzig sind es Königinnen und achtzig die Nebenfrauen und Jungfrauen ohne Zahl. Aber eine ist meine Taube und so weiter.
Er schreibt dauernd Gedichte für diese Sulamit und sagt: Du übertriffst alle anderen. Aber er hat schon eine ganze Menge. Hast du nicht Lust, mit zum Harem des Königs zu gehören? Du kannst eine unter tausend sein.
Sie sagt nein. Aber ich meine, verstehst du überhaupt, was sie dann verpasst? Der Hirte hat ihr nichts zu bieten, er kann ihr keine großen Geschenke machen. Ihre Familie hat ausgesorgt, wenn sie ja sagt, wenn sie sagt: Ja, ich werde eine von den Frauen des Königs, neben all den Königinnen, die da waren, also wirklich eine Geliebte. Er hat sie sehr bewundert, aber trotzdem hat sie kein Interesse. Sie war ihrem Geliebten treu.
Die gesellschaftliche Lage und Sulamits Haltung
Wenn das, was ich aus diesem Buch verstehe und euch hier gerade erkläre, richtig ist, dann war das, was die Sulamit gesagt und getan hat, eine Ohrfeige für Salomon.
Zur Zeit Salomons war das Volk Gottes untreu. Sie gehorchten ihrem Gott nicht, wollten nichts von ihm wissen und kehrten ihm den Rücken. Auch Salomon selbst war untreu. Er ließ sich von den Götzen seiner vielen Frauen verführen.
Es ist eigentlich traurig: Ein Volk voller Hurerei und Untreue – sowohl gegenüber dem Ehepartner als auch gegenüber Gott. Inmitten dieses Volkes lebt ein junges Mädchen, das ungebildet ist, aber einen festen Charakter hat und entschlossen ist. Sie sagt: „Ich bin zwar noch nicht verheiratet, aber meinem Geliebten bin ich treu.“
Sulamits Brüder und ihre Fürsorge
Schauen wir uns an, wie sich die Geschichte weiterentwickelt. Das Mädchen hat einige Brüder, und diese merken: Hoppla, unsere kleine Schwester ist verliebt.
Dann denken sie sich etwas aus. In Kapitel 2, Vers 15 – ich springe hier ein bisschen hin und her, um die Geschichte deutlich zu machen – möchte sie gerne mit den Ziegen zu den Tränken und auf die Weide gehen, wo auch ihr Geliebter mit seinen Tieren ist.
Die Brüder finden das heraus und sagen in Kapitel 2, Vers 15: "Fangt uns die Füchse, die kleinen Füchse, welche die Weinberge verderben, denn unsere Weinberge sind in Blüte."
Die Brüder sagen also, das kommt gar nicht in Frage. Sie bekommt jetzt eine andere Aufgabe. Sie hat nichts mehr mit den Herden und den Hirten zu tun. Stattdessen soll sie in die Weinberge gehen und dort aufpassen, um die Ernte zu bewahren.
Dort oben in den Weinbergen ist sie von der Sonne total verbrannt worden. In Kapitel 1, Vers 6 heißt es: "Seht mich nicht an, weil ich schwärzlich bin, weil die Sonne mich verbrannt hat. Meine Muttersöhne zürnten mir und bestellten mich zur Hüterin der Weinberge."
Sie wollte so gerne weiter die Ziegen hüten und dorthin gehen, wo ihr Geliebter ist, um ihn zufällig zu treffen. Aber ihre Brüder sagten: Nein, das kommt nicht in Frage. Du bist zu jung. Wir wollen nicht, dass sich etwas entwickelt oder Gerede entsteht. Also vergiss es.
Wie wir in Kapitel 1, Vers 6 lesen, waren sie zornig und haben sie woanders hingeschickt. Trotzdem hat sie die ganze Zeit an ihren Geliebten gedacht.
Salomons Geschenke und Sulamits Abweisung
Sie ist bei Salomo im Palast, und Salomo schreibt Gedichte. Er verfasst Lieder, die er wahrscheinlich sogar vorgesungen hat. In Vers 9 beginnt eines davon: „Einem Ross an des Pharaos Prachtwagen vergleiche ich dich, meine Freundin; anmutig sind deine Wangen in den Kettchen, dein Hals in den Schnüren.“
Wir wollen goldene Kettchen machen, verziert mit Punkten aus Silber. König Salomo überschüttet sie also mit Komplimenten. Ob das für sie ein Kompliment ist, wenn man sagt: „Ich vergleiche dich mit einem Ross an des Pharaos Prachtwagen“ – das ist unklar. Man weiß nicht genau, an welchen Körperteil er bei dieser jungen Frau gedacht hat. Aber auf jeden Fall war es ein großes Kompliment, sehr poetisch ausgedrückt. Sie hat es auch so empfunden.
Doch nicht nur das: Er hat ihr auch viele Geschenke gemacht, goldene Kettchen mit silberverzierten Reifen und vieles mehr. Sie denkt darüber nach. In Vers 12 heißt es: „Während der König an seiner Tafel war, gab meine Narde ihren Duft.“
Der König überschüttet sie mit Komplimenten, schreibt Gedichte, singt ihr Lieder vor und macht ihr Geschenke. Doch sie schaltet einfach auf Durchzug. Sie hört es gar nicht, weil sie es als Ablenkung von ihrem Geliebten empfindet. Der König ist an seiner Tafel, und sie denkt nur an ihre Narde. Das Parfüm trägt sie zwischen ihren Brüsten, wahrscheinlich in einem kleinen Säckchen an einer Lederschnur, das hier im Ausschnitt zu sehen ist.
Sie wünscht sich, dass ihr Geliebter irgendwann seinen Kopf auf ihre Brust legt. Das ist aber noch nicht der Fall. Sie wartet damit bis zur Hochzeit, bis zur Ehe – das ist ihr Grundsatz. Doch das ist ihr Wunsch: „Mein Geliebter ist mir wie ein Bündel Myrrhe, das zwischen meinen Brüsten ruht.“
„Eine Zyperntraube ist mir mein Geliebter in den Weinbergen.“ Sie denkt darüber nach und redet vor sich hin. Ihr Herz und ihre Gedanken sind ganz erfüllt von ihrem Geliebten. Deshalb prallt alles ab, was Salomo ihr sagt.
Sulamits innige Gedanken und Salomons Komplimente
Er sagt zu ihr in Vers 15: „Siehe, du bist schön, meine Freundin, siehe, du bist schön, deine Augen sind wie Trauben.“
Sie hört dies nur halb und denkt bei sich über ihren Geliebten: „Siehe, du bist schön, mein Geliebter, ja, holdselig. Ja, unser Lager ist frisches Grün. Die Balken unserer Behausung sind Zedern, das Getäfel zu Pressen.“
Im Palast gibt es natürlich wunderschöne Decken mit allerlei Verzierungen. Doch sie stellt sich vor, dass sie mit ihrem Geliebten irgendwo unterwegs ist, beim Spazierengehen. Dann setzen sie sich irgendwo hin, und der Palast über ihnen besteht einfach aus den Zedern und Zypressen, die im Wald wachsen. Sie setzen sich ins Gras – meistens hat sich Salome ins Gras gesetzt.
Na ja, du weißt ja, wie diese Könige sind. Salomon redet also auf sie ein, doch sie hört kaum zu, weil ihr Herz voll ist.
Die Bedeutung von Treue in der Liebe
Was hat uns das zu sagen? Wenn du verheiratet bist und deiner Frau treu sein möchtest, dann darfst du keine Augen für eine andere Frau haben.
Wenn du nicht verheiratet bist, kannst du deinem zukünftigen Partner ebenfalls treu sein, indem du vermeidest, dich in andere zu verlieben. Ich habe mit einer jungen Frau darüber gesprochen und gefragt, ob sie sich nicht ab und zu verliebt. Sie antwortete: „Nein, ich vermeide das.“
Ich wusste gar nicht, dass das möglich ist, denn in dem Alter habe ich leider nicht auf solche Dinge geachtet. Aber offensichtlich können manche Menschen das tatsächlich. Auf jeden Fall kann man es lernen. Man muss seinen Gefühlen nicht ausgeliefert sein, und das ist eigentlich sehr gut.
Wenn du deinem Herrn Jesus treu sein willst, dann musst du es so machen wie die Sulamit. Wenn dir jemand andere Angebote macht oder die Welt versucht, dich zu verlocken, dann musst du auf Durchzug schalten.
Wenn du innerlich leer bist, füllt die Welt dich mit Gedanken, Sehnsüchten und falschen Ideen, die sie zu bieten hat. Aber wenn du innerlich voll bist, dann kann nichts Schlechtes mehr eindringen.
Alois hat einmal gesagt: Unser Herz ist wie ein Schwamm. Wenn du einen trockenen Schwamm in Schmutzwasser tauchst, saugt er sich voll. Wenn du ihn herausnimmst, ist nur Schmutzwasser darin. Drückst du darauf, kommt die ganze Drecksbrühe heraus.
Wenn du deinen Schwamm aber in sauberes Wasser tauchst, saugt er sich voll und wenn du darauf drückst, kommt sauberes Wasser heraus. Stell dir vor, du hast einen Schwamm, der mit sauberem Wasser vollgesogen ist, und tauchst ihn in einen Eimer mit Schmutzwasser. Was geht hinein? Nichts.
Das ist der Grund, warum du dich mit Gedanken über den Herrn Jesus füllen sollst. Ich nutze alles, was mir möglich ist: Gespräche, Lieder, Filme, Ideen – ich versuche, alles mit ihm in Verbindung zu bringen.
Vielleicht denkst du jetzt: „Andreas, du machst uns da ziemlichen Druck.“ Für mich ist es ehrlich gesagt kein Zwang, weil ich weiß, wie sehr der Herr Jesus mich liebt. Ich möchte ihm treu sein – und genau das ist es, was dieses Mädchen auch möchte.
Sulamit als Vorbild in einer untreuen Zeit
In einer Zeit, in der Götzendienst und Untreue in den Beziehungen weit verbreitet sind, hat sie ganz anders gelebt. Sie hat diese Herausforderung angenommen. Genau das kannst auch du tun.
Du lebst in einer Zeit, in der viele Menschen Gott den Rücken kehren. Sie machen sich darüber lustig, was denn ein Partner fürs ganze Leben sein soll. Wie langweilig, sagen sie, so ein Quatsch! Was weiß ich, was da alles propagiert und verbreitet wird.
„Du wirst doch nicht die Katze im Sack kaufen.“ „Was, bis zur Ehe willst du warten, bis du mit deiner Freundin schläfst?“ So etwas wird behauptet. „Das ist doch Unsinn, du weißt ja gar nicht, ob ihr zusammenpasst.“ Man stellt sich das wie ein Puzzle vor: Die Teile müssen zusammenpassen, und das müsse man vorher ausprobieren. Doch das ist Quatsch.
Als ich in München in einer Firma für Gebäudereinigung gearbeitet habe, war die Frau, die am meisten verdient hat, die Chefsekretärin. Sie war ziemlich angesehen, immer gepflegt, und damals 38 Jahre alt. Manchmal hatte ich mit ihr zu tun, weil ich als Vorarbeiter auch abrechnen musste. Sie war nicht in unserem Team auf der Baustelle, aber ich musste manchmal ins Büro zu ihr.
Einmal habe ich ihr ein Heft gegeben, das vom Missionswerk Heuckelbach stammt. Es heißt „Freundschaft, Liebe, Glück“. Ich weiß nicht, ob ihr das Heft kennt, aber es ist gar nicht schlecht. Das Heft hat zwei Teile: Es geht darum, dass man echtes Glück erfährt, wenn man einen Partner fürs ganze Leben hat und die sexuelle Beziehung in dieser einen Partnerschaft lebt – also mit der Person, die man heiratet.
Der zweite Teil bezieht sich auf Gott: Man soll eine Beziehung zu Gott haben und sich bekehren. Das sind die beiden Teile des Buches „Freundschaft, Liebe, Glück“.
Ich habe der Chefsekretärin dieses Büchlein gegeben. Immer wieder habe ich ihr evangelistische Bücher geschenkt und mich kurz mit ihr unterhalten. Das dauerte nie lange, weil sie viel zu tun hatte und ich auch. Dabei habe ich ihr erzählt: „Dieses Heft verteilen wir in Schwabing am Büchertisch. Viele Frauen kommen, schauen es sich an und nehmen es mit. Nach ein paar Minuten kommen sie zurück und sagen: ‚Was ist denn das? Das kannst du deiner Oma erzählen. Behalte deinen Schelten.‘ Na ja, sie können damit nichts anfangen.“
Dann habe ich ihr gesagt: „Manche Frauen kommen zurück und sagen, das Buch, das Sie mir gegeben haben, ist sehr gut.“ Sie schaute mich an und fragte: „Wissen Sie, welche Frauen das sind?“ Ich antwortete: „Das sind die Frauen, die über 36 Jahre alt sind.“ Sie nickte und sagte: „Ja, das stimmt. Aber warum hat mir das nie jemand gesagt?“
Du bist Ende dreißig und hast viele Beziehungen gehabt – manche nur für ein paar Tage, andere für Wochen, Monate oder sogar Jahre. Die Dame war mit ihrem Freund nach Venedig geflogen, um Kaffee zu trinken, manchmal auch nach Wien von München aus. Sie haben es wirklich krachen lassen. Trotzdem hat sie sich schon gewünscht, dass er ihr einen Heiratsantrag macht. Doch das hat er mit 38 nicht getan.
Am Anfang denkt man, man verpasst etwas, wenn man nicht noch den und den kennenlernt und mit dem eine Beziehung eingeht. Aber wenn Jesus Recht hat, dann verpasst du etwas, wenn du viele Beziehungen hast und alle Männer oder Frauen in deiner Clique ausprobierst. Dann verpasst du nämlich, was echte Liebe ist – eine Beziehung zu einem Partner, die ein Leben lang hält.
Andreas, weißt du nicht, dass manche von uns ledig bleiben? Ja, ich weiß. Jesus war der einzige Mensch, der ein vollkommenes Leben auf der Erde geführt hat, und er war ledig. Die meisten von uns werden irgendwann heiraten, aber das heißt nicht, dass jemand, der ledig bleibt, das Beste verpasst.
Worauf es ankommt, ist echte Liebe – und die hat etwas mit Treue zu tun. Die Sulamit zeigt uns das vor, obwohl sie noch gar nicht verheiratet war. Das ist doch interessant.
Sulamits poetische Selbstbeschreibung und Salomons Reaktion
Schauen wir uns das weiter an. Offensichtlich denkt sie nicht nur, sondern flüstert es auch vor sich hin, was wir da gelesen haben, nämlich Kapitel zwei, Vers eins: „Ich bin wie eine Narzisse Sarons, eine Lilie der Täler.“
Salomon hört es und nimmt es sofort in seinen Lobgesang auf. Er sagt: „Wie eine Lilie inmitten der Dornen, so ist meine Freundin inmitten der Töchter.“
Sie hört gar nicht richtig zu und antwortet: „Wie ein Apfelbaum unter den Bäumen des Waldes, so ist mein Geliebter inmitten der Söhne. Ich habe mich mit Wonne in seinen Schatten gesetzt, und seine Frucht ist meinem Gaumen süß. Er hat mich in das Haus des Weines geführt.“
Also, sie sind irgendwo in den Weinbergen spazieren gegangen und so weiter. „Sein Panier über mir ist die Liebe.“ Das ist das, was ihr wirklich wichtig war: seine Liebe und seine Treue.
Das ist doch toll! So eine Beziehung ist wirklich gut. Sie ist ihm versprochen und war ihm bereits vor der Ehe treu.
Die Unverfügbarkeit der Liebe: Warten auf den richtigen Moment
Dann folgt der große Refrain in diesem Lied, und zwar Kapitel 2, Vers 7: "Ich beschwöre euch, Töchter Jerusalems, bei den Gazellen und bei den Hindern des Feldes, dass ihr die Liebe nicht weckt und nicht aufweckt, bis es ihr gefällt."
Das bedeutet, dass man Liebe nicht erzwingen kann. Liebe kann man nicht kaufen. Ich kann dich nicht dazu bringen, mich zu lieben. Vielleicht kann ich dich dazu zwingen, mir dein Geld zu geben, meinen Koffer zu tragen oder dir dein Auto zu überschreiben. Ich könnte einfach meine Waffe ziehen und dich dazu zwingen.
Aber ich kann dich nicht zwingen, mir dein Herz zu schenken. Bei der Liebe muss man warten. Man kann sie nicht erzwingen, sondern muss warten, bis sie von selbst erwacht.
Man kann die Herzen der Menschen gewinnen. "Horch, mein Geliebter, da kommt er springend über die Berge." Er sieht aus wie ein Bergläufer, also jemand, der einfach draußen in der Natur unterwegs ist. "Vertraut, mein Geliebter, er gleicht einer Gazelle oder einem jungen Hirsch."
"Siehe, da steht er hinter unserer Mauer" und so weiter. Er besucht sie, versucht mit ihr zu sprechen und Blicke auszutauschen – all das, wie es bei jungen Leuten eben so ist.
Salomons Pracht und Sulamits Treue im Kontrast
Gehen wir zum Ende von Kapitel drei. Ich habe das vorhin schon kurz gelesen: „Wer ist die, die da heraufkommt von der Wüste her, wie Rauchsäulen, durchduftet von Myrrhe und Weihrauch, von allerlei Gewürzpulver des Krämers? Siehe da, Salomons Tragbett.“
Tragbett, sechzig Helgen rings um uns her, allesamt geübt im Krieg. Ihr Schwert ist an ihrer Seite. Sie sind uniformiert, parfümiert, wahnsinnig ausgerüstet. Hier ist Sicherheit, hier ist Geborgenheit. Zu bewundern ist dieser ganze Auftritt.
Vers elf: „Kommt her, Töchter Jerusalams, betrachte den König Salomo in der Krone, mit welcher seine Mutter ihn gekrönt hat am Tag seiner Vermählung und am Tag der Freude seines Herzens.“
Schau, Salomo war schon verheiratet. Wir haben das ja vorhin schon in Kapitel sechs gelesen: achtzig Frauen, sechzig Königinnen und achtzig Nebenfrauen hat er schon gehabt. Vielleicht war das hier die erste Hochzeit, die Salomo mit der Tochter des Pharao hatte, die hier beschrieben wird.
Die Sulamit ist bis zum Ende nicht verheiratet. Aber dieser Salomo ist wirklich beeindruckend – in all seiner Dichtkunst, in den Liedern, die er schreibt und vorspielt, in den Parfümen, die er verschenkt, in seinem ganzen Auftreten. Die Königin von Saba war beeindruckt von diesem Mann.
Aber unsere Sulamit, die kann widerstehen. Sie kann widerstehen, weil ihr Herz voll ist.
Salomons Komplimente und die Wichtigkeit von Liebesbekundungen
Kapitel vier
Wieder überhäuft er sie mit Komplimenten: „Siehe, du bist schön, meine Freundin, siehe, du bist schön. Deine Augen sind wie Tauben hinter dem Schleier, dein Haar wie eine Herde Ziegen“ usw. Er bewundert sie und drückt dies mit Worten aus.
Da kann ich nur sagen, Brüder: Hier können wir uns eine Scheibe abschneiden. Sagst du manchmal deiner Frau, dass du sie liebst und wie schön du sie siehst? Das müssen sie hören.
Einer meiner Mentoren, Gene Gibson, ein Freund von William Macdonald, hat einmal zu mir gesagt: „Andreas, liebst du die Lindy?“ Ich antwortete: „Ja.“ Er beugte sich über seinen Schreibtisch und fragte: „Woher weiß die Lindy, dass du sie liebst?“ Ich sagte: „Das weiß sie halt.“ Er beugte sich noch weiter vor und fragte: „Hast du es ihr gesagt?“
Du musst es ihr sagen! Wir müssen es unseren Frauen sagen, das ist wichtig. Auch wenn Salomon in seinem Verhalten hier nicht in allem vorbildlich ist – ich fordere dich nicht auf, sechzig Nebenfrauen und achtzig Königinnen zu haben – so weiß er doch auf jeden Fall, wie man das Herz einer Frau gewinnt.
Das versucht er bei der Sulamit, aber bei ihr stößt er auf Granit.
Die Liebeserklärung und das Warten auf die Ehe
Am Ende von Kapitel vier sehen wir eine Unterhaltung zwischen der Sulamit und ihrem Geliebten. In Vers neun sagt er: „Du hast mir das Herz geraubt, meine Schwester, meine Braut, du hast mir das Herz geraubt.“
Er redet immer von ihr als „meine Freundin, meine Braut“. Sie ist jedoch noch nicht seine Frau. Sie ist noch nicht mit ihm verheiratet; er wartet noch, mit einem einzigen Blick von ihr.
Weiter heißt es: „Wie schön ist deine Liebe, meine Schwester, meine Braut! Wie viel besser ist deine Liebe als Wein, und der Duft deiner Salben als alle Gewürze.“
„Honig seien Träufeln deine Lippen, meine Braut, und Honig und Milch sind unter deiner Zunge. Der Duft deiner Gewänder ist wie der Duft des Libanon.“
Er vergleicht sie mit einem Garten, in dem die Blumen oder Gewürze duften. Doch er sagt auch: „Ein verschlossener Garten ist meine Schwester, meine Braut, ein verschlossener Born, eine versiegelte Quelle.“
Dieser Garten, sozusagen, ist ihm noch nicht geöffnet. Sie warten damit, bis sie verheiratet sind.
Du denkst vielleicht, das sei total langweilig, so etwas macht doch niemand aus meiner Klasse. Andreas, ich bin jetzt in der sechsten Klasse und zwölf Jahre alt. Jeden Montag erzählen die anderen zwölfjährigen Mädchen, was sie am Wochenende erlebt haben: auf Partys, in der Disco, wen sie alles geküsst haben und wie weit sie gegangen sind. Sie sagen, es sei langsam Zeit, die Pille zu nehmen und so weiter.
Das mag sein. Vielleicht ist es an der Georg-Müller-Schule anders, das weiß ich nicht genau, denn ich bin heute zum ersten Mal hier. Aber damit prahlen viele Jugendliche.
Es gibt einige gute Bücher zu dem Thema. Hier ist eines, das am Büchertisch fast ausverkauft ist, weil es so gut ist: „Dating – kein Plan?“, also wie man jemanden kennenlernen kann, für 9,30 Euro ist das nicht schlecht. Oder hier: „Interessiert es Gott, mit wem ich schlafe?“ von Sam Albury. Die Antwort ist ja, aber wer es ausführlicher haben will, kann das Buch lesen.
Auch Andi Fett hat ein Buch geschrieben, das am Büchertisch schon in der ersten Pause ausverkauft war, weil es so gut ist. Es heißt „Bevor du baggerst“ und kostet 2,50 Euro. Man kann es natürlich bestellen oder wahrscheinlich in der Jugendgruppe ausleihen – irgendjemand hat es ja gekauft.
Was ich sagen will: In unserer Gesellschaft ist das, was wir hier finden, total out. Wenn du aber so lebst, wie es in der Welt üblich ist, machst du dich einfach kaputt. Möchtest du das?
Ich hoffe nicht. Es ist viel besser, wenn dein Freund über dich sagen kann: „Ein verschlossener Garten ist meine Schwester, meine Braut, ein verschlossener Born, eine versiegelte Quelle.“
Das Ende des Liedes: Liebe, Treue und Ehe
Gehen wir zum Ende des Liedes, Kapitel 8, Hohelied Kapitel 8.
Wer ist sie, die da heraufkommt von der Wüste her, sich lehnend auf ihren Geliebten? Unter den Apfelbäumen habe ich dich geweckt. Dort hat deine Mutter Wehen gehabt, dort hat sie dich geboren.
Sie machen also einen Spaziergang und gehen zurück ins Dorf. Er hat sie in Jerusalem abgeholt. Sie hat Salomo den Rücken gekehrt. Auf dem Weg erinnern sie sich an verschiedene Dinge, die sie sehen.
Dann sagt sie in Vers 6: "Lege mich wie einen Siegelring an dein Herz, wie einen Siegelring an deinen Arm! Denn die Liebe ist gewaltsam wie der Tod, hart wie der Scheol ihr Eifer. Ihre Gluten sind Feuergluten, eine Flamme des Herrn. Große Wasser vermögen sie nicht auszulöschen, Ströme überfluten sie nicht. Und wenn ein Mann allen Reichtum seines Hauses um der Liebe willen gäbe, würde man ihn nur verachten."
Die Liebe wird hier als etwas sehr Tiefes beschrieben. Wenn jemand denkt, er könne die Liebe mit Reichtum kaufen, so wie Salomo es versucht hat, wird man ihn verachten oder bemitleiden, weil er keine Ahnung von echter Liebe hat.
Am Schluss heiraten sie. Dann wird noch deutlicher, wie sich Salomo und dieser Hirtenjunge unterscheiden.
Ihre Brüder sagen zu ihr: "Okay, jetzt schauen wir mal, ob du dich zurückhalten kannst, bis du heiratest." Damals war es eine große Schande, wenn jemand in die Ehe ging und nicht mehr jungfräulich war.
Die Brüder sagen in Vers 8: "Wir haben eine Schwester, eine Kleine, die noch keine Brüste hat." Sie war also etwa zehn Jahre alt. "Was sollen wir mit unserer Schwester tun an dem Tag, da man um sie werben wird? Wenn sie eine Mauer ist, dann wollen wir ihr eine Zinne von Silber geben."
Das heißt: Wenn sie niemanden hatte, bekommt sie eine Mitgift. "Wenn sie aber eine Tür ist," also wenn sie mit vielen eine Beziehung eingegangen ist, "dann wollen wir sie mit einem Zedernbrett verschließen. Dann bleibt sie daheim, wir wollen keine Schande für die Familie. Dann bekommt sie keinen Mann, sondern bleibt zu Hause und putzt den Ofen."
Sie erinnert sich daran und sagt jetzt am Tag ihrer Hochzeit: "Ich bin eine Mauer, und meine Brüste sind wie Türme. Da wurde ich in seinen Augen wie eine, die Frieden findet."
Ihr Geliebter wusste, dass es stimmte. Er wusste, dass er mit ihr noch nichts angefangen hatte, dass sie ihm treu war und bis zur Ehe gewartet hatte.
Salomo hatte einen Weinberg und so weiter. Dann sagt sie zu ihm fest: "Salomo, behalte deinen ganzen Graffel, das brauche ich nicht." Und sie heiraten.
Schlussfolgerung: Treue als Grundlage echter Liebe
Was hat uns dieses alte Lied zu sagen? In der damaligen Zeit bedeutete es eine große Untreue des Volkes Israel gegenüber Gott sowie eine große Untreue in der Ehe.
Dieses Mädchen hingegen hat ganz anders gelebt. Und das ist etwas, das auch du tun kannst: Du kannst ganz anders leben. Du kannst dem Herrn Jesus treu sein, deinem Gott, und du kannst deinem Partner treu sein – egal, ob du schon verheiratet bist oder noch nicht.
Treue ist gefragt. Treue gehört zur echten Liebe dazu. Treue ist es, was zählt.
Hier sehen wir, wie man treu sein kann. Man muss einfach sein Herz füllen. Fülle dein Herz mit dem Herrn Jesus, dann kannst du ihm treu sein. Fülle dein Herz und deine Gedanken mit deinem Partner und lass nicht zu, dass irgendjemand anderes da hineinkommt. Das musst du unbedingt vermeiden.
Sei deinem Herrn treu und liebe ihn mit deinem ganzen Herzen, mit deiner ganzen Seele und mit deiner ganzen Kraft! Amen.
