
Ich bin in den letzten Wochen und Monaten vielen Menschen begegnet, die die Last des Lebens als besonders schwer empfinden – Menschen mit einer bedrückten Seele. Das sind nicht diejenigen, die gerade auf der Überholspur des Lebens fahren, sondern Menschen, die kurz davor sind aufzugeben, Menschen mit Suizidgedanken.
Ich habe Menschen getroffen, die unter Ängsten und Depressionen leiden, Menschen, die darunter leiden, dass Beziehungen in ihrem Leben zerbrochen sind und sich irgendwie nicht mehr ganz reparieren lassen. Eine kriselnde oder kaputte Ehe kann wirklich sehr schwer wiegen.
Diese Menschen sind hier, sie sind vor dem Livestream, und sie schleppen eine Last mit sich herum. Sie haben eine bedrückte Seele. Neu daran ist nicht, welche Lasten es sind, sondern das Ausmaß. Ich übertreibe nicht, wenn ich sage, dass uns wöchentlich Hilferufe erreichen – von Menschen außerhalb der Gemeinde, aus dem Livestream, aber auch innerhalb der Gemeinde.
Deshalb weiß ich, dass heute hier im Raum viele Menschen sitzen, die bedrückt sind und Lasten mit sich tragen. Es sind keine Lasten, die man sehen kann wie einen schweren Stein, sondern unsichtbare Lasten, die dennoch da sind und heute mit in den Reihen vertreten sind. Es sind schwere Lasten. Menschen, bei denen man sagen würde, dass das Leben es nicht gut mit ihnen meint. Menschen, die das Ausmaß der Not kaum tragen können, Menschen, die eine innere Unruhe verspüren.
Mein Predigtthema heute Morgen lautet: Ruhe für die Seele – Ruhe für die Seele. Der Text stammt aus Matthäus 11, Verse 28 bis 30.
Ihr Lieben, ich habe mich entschieden, mit meiner Römer-Serie für eine Predigt lang zu pausieren. So Gott will, werde ich in der nächsten Predigt mit Römer 5 fortsetzen. Aber ich habe mich einfach geführt gesehen, angesichts der Situation, dass wir mal eine Pause machen müssen und Matthäus 11 predigen sollten – aufgrund der Not, durch die viele gehen.
Wir sind im Matthäusevangelium. Das Neue Testament beginnt ja mit vier Berichten, die alle schwerpunktmäßig über Jesus berichten: über sein Leben, wer Jesus war, was er gelehrt und getan hat. Diese vier Berichte nennen wir die vier Evangelien. Jedes Evangelium setzt einen anderen Schwerpunkt.
Matthäus hat das Anliegen, Jesus als den Sohn Davids darzustellen, den verheißenden Messias aus dem Alten Testament, den Retter, der gekommen ist, um die Menschen von der Sündenlast zu befreien. Das ist der Schwerpunkt im Matthäusevangelium.
Wir sind jetzt mitten im Kapitel 11, und ich lese den heutigen Predigttext vor: Matthäus 11, Verse 28 bis 30.
Da sagt Jesus: Kommt her zu mir, alle ihr Mühseligen und Beladenen, und ich werde euch Ruhe geben. Nehmt auf euch mein Joch und lernt von mir, denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig, und ihr werdet Ruhe finden für eure Seelen. Denn mein Joch ist sanft und meine Last ist leicht.
In diesem Text finden wir zweimal eine Zusage, die Jesus macht: Ihr werdet Ruhe finden. Ich werde euch Ruhe geben. Ihr werdet Ruhe finden für eure Seelen.
Um diese Ruhe zu bekommen, gibt es drei Voraussetzungen. Jesus sagt: Kommt, nehmt und lernt. Das sind drei Punkte, und meine Predigt hat heute drei Punkte, wie wir zu dieser Ruhe kommen können.
Der erste Punkt lautet: Ruhe für die Seele – komm zu Jesus. In Vers 28 sagt Jesus: „Kommt her zu mir, alle ihr Mühseligen und Beladenen, ich werde euch Ruhe geben.“ Jesus spricht hier eine wunderbare Einladung aus. Aber diese Einladung steht nicht im luftleeren Raum.
Matthäus 11 ist eigentlich ein Kapitel, in dem viele Menschen Jesus ablehnen. Johannes der Täufer, der große Mann Gottes, hat plötzlich Zweifel im Gefängnis: Ist Jesus der, der da kommen soll? Dann lehnen die religiösen Führer Jesus ab, weil er nicht in ihr Frömmigkeitsbild passt. Jesus ist ein Freund von Sündern – das passt nicht, und sie lehnen ihn ab.
Dann folgt in Matthäus 11 ein Abschnitt mit Weherufen, also Gerichtsbotschaften über verschiedene Städte. Zum Beispiel heißt es in Vers 21: Wehe dir, Chorazin! Wehe dir, Bethsaida! Es waren zwei Städte. Wenn in Tyros und Sidon die Wunderwerke geschehen wären, die unter euch geschehen sind, hätten sie längst in Sack und Asche Buße getan.
Jesus ist durch diese Städte gezogen, hat sich geoffenbart als der Retter, der kommen soll, der für sie da ist. Aber die Menschen lehnen Jesus ab, wollen ihm nicht folgen und ihre Sünde nicht einsehen. Deshalb spricht Jesus hier einen Weheruf, eine Gerichtsbotschaft aus.
Anschließend passiert etwas Überraschendes: Jesus bricht in einen Lobpreis aus. Er lobt Gott, seinen Vater, dafür, dass er die Wahrheit vor Weisen und Intellektuellen verborgen hat und sie stattdessen den Unmündigen, also einfach gestrickten Menschen geoffenbart hat.
Das Problem ist, dass viele Menschen so selbstgerecht sind, dass sie denken, sie brauchen Jesus nicht in ihrem Leben. Sie sind überzeugt von ihrer Intelligenz, finden das Evangelium zu einfach, das Wort vom Kreuz eine Torheit. Sie sind verstockt und verschlossen.
Stattdessen offenbart sich Jesus den Menschen, die wissen, dass sie ihn brauchen, die genau merken: Ich brauche Jesus. Matthäus 5 nennt diese Menschen die Armen im Geist, die erkennen, dass sie ohne Jesus nicht durchs Leben kommen, weil das Leben zu schwer ist.
Unter diesen Menschen wendet sich Jesus jetzt in Matthäus 11, Vers 28, und sagt: Kommt her zu mir, alle ihr Mühseligen und Beladenen.
Jetzt müssen wir heute Morgen die Frage klären: Wer sind die Mühseligen? Ich denke, es geht hier um eine Personengruppe, die mit zwei Begriffen bezeichnet wird.
Zuerst die Mühseligen. Dahinter steckt das Verb „abmühen“. Jesus sagt hier im Prinzip: Kommt her zu mir, ihr, die ihr euch abmüht. Dasselbe Wort wird in Lukas 5 verwendet, wo Jesus zu den Jüngern sagt, sie sollen noch mal raus aufs Meer fahren und ihre Netze auswerfen. Petrus antwortet: Herr, wir haben uns die ganze Nacht abgemüht und nichts gefangen.
Aber hier geht es nicht um Menschen, die einfach mal eine schlechte Nacht hatten, wie bei Petrus. Das griechische Wort steht im Präsens, und die Präsensform bezeichnet einen andauernden Zustand.
Die Mühseligen in unserem Text sind also nicht Menschen, die mal einen harten Tag oder eine harte Woche hatten, sondern Menschen, die dauerhaft unter der Last des Lebens leiden, für die das Leben Mühe ist.
Kannst du dich darin wiederfinden? Gehst du vielleicht auch durch so eine Zeit, in der du morgens am liebsten einfach im Bett bleiben möchtest, weil jeder Tag eine Mühe ist – und das dauerhaft? Vielleicht ist das bei dir schon lange so.
Jesus sagt: Ich lade dich heute ein, du bist gemeint. Dich spreche ich mit dieser Predigt an. Es ist Jesu Einladung: Kommt her zu mir, ihr Mühseligen.
Aber er nennt diese Gruppe auch ihr Beladenen. Das sind Menschen, die mit einer Last durchs Leben gehen und unter dieser Last leiden, denen das Leben zu schwer ist.
Das Leben kann so schwer sein, ihr Lieben. Wir müssen heute Morgen die Frage stellen: Was für Lasten können das sein?
Ich denke, es können religiöse Lasten sein. Denn in Matthäus 23, Vers 4 sagt Jesus über die Pharisäer: Sie binden schwere und schwer zu tragende Lasten zusammen und legen sie auf die Schultern der Menschen. Sie selbst aber wollen sie nicht mit einem Finger bewegen.
Hier geht es um menschliche Gebote, um Zusatzregeln, die die Pharisäer entworfen haben. Genau das kritisiert Jesus auch in der Bergpredigt. Er kritisiert, dass die Pharisäer menschliche Zusatzgebote zur Bibel hinzufügen. Das ist hart für die Menschen, die unter dieser Last leiden.
Übrigens erreichen uns als Gemeinde immer wieder Hilferufe von Menschen, die aus sehr streng gesetzlichen Gemeinden kommen. Sie wurden schon als Kinder so erzogen: Du darfst das nicht, du darfst das nicht. Pass auf, wenn du etwas Falsches machst, wird Gott dich richten. Wenn Jesus wiederkommt, bist du in der Hölle.
Diese Menschen leiden unter einer Last und ständig mit einem schlechten Gewissen, obwohl sie eigentlich kein schlechtes Gewissen haben müssten, weil sie nicht gegen Gottes Gebot verstoßen, sondern gegen eine menschliche Gemeinderegel.
Du darfst nur mit einem Zopf in die Schule gehen – ich habe nichts gegen Zöpfe, aber wo steht das in der Bibel? Du darfst das nicht, du darfst das nicht. So wachsen sie auf, und das prägt ihr Bild von Gott. Sie gehen belastet durchs Leben und verstehen die Freiheit des Evangeliums nicht.
Das ist das Kernproblem: Diese Lehren haben einen Schein von Frömmigkeit, wie Kolosser 2 sagt, sind aber meilenweit vom Kern des Evangeliums entfernt.
Diese Menschen gibt es. Sie sind beladen. Sie denken daran, den Glauben an den Nagel zu hängen, wenn das Glaube sein soll.
Aber ich denke, es geht in diesem Text nicht nur um Menschen, die religiöse Lasten tragen. Jesus meint allgemein die Lasten des Lebens, die jeder von uns ein Stück weit trägt, aber einige eben besonders heftig.
Ich habe euch heute einen Stein mitgebracht. In den Gängen liegen übrigens auch Steine, dazu sage ich später noch etwas. Diese Steine sind für nach der Predigt gedacht.
Dieser Stein ist schwer – viel schwerer, als man vielleicht denkt. So gibt es Menschen, die schwer beladen durchs Leben gehen.
Ich denke an eine alleinerziehende Mutter Mitte 40 mit zwei Kindern, die leidet unter der Last, für die Kinder da sein zu müssen und parallel arbeiten zu müssen. Für sie ist das Leben oft sehr, sehr schwer.
Ich denke an die Frau, die vor einigen Wochen von ihrem Ehemann erfahren hat, dass er ihr fremdgegangen ist. Von jetzt auf gleich wurde ihr Vertrauen zerstört, ihr Leben kaputtgemacht, das, woran sie sich gehalten hat. Das tut so weh, genau da, wo es besonders empfindlich ist. Diese Frau geht nun mit einer schweren Last durchs Leben.
Ich denke an den Familienvater, der auf der Arbeit unter dem Druck leidet, leisten zu müssen. Er will für seine Familie sorgen, bekommt aber zunehmend Ängste, diesem Druck nicht mehr gewachsen zu sein. Er schläft immer schlechter, leidet darunter und interpretiert jedes Wort seines Chefs als mögliche Kündigung. Er baut immer mehr Ängste auf. Viel mehr Männer, als man denkt, leiden unter solchen Ängsten.
Ich denke an eine junge Frau, die ein hypersensibles Gewissen hat und ständig denkt, sie sei wieder schuldig geworden, obwohl sie es nicht ist. Ihr Gewissen verdammt sie, obwohl Gott sie nicht verdammt. Sie leidet darunter und entwickelt Zwangshandlungen, um das schlechte Gewissen irgendwie zu vermeiden. Der Vers „Wer Gutes zu tun weiß und es nicht tut, dem ist es Sünde“ bricht ihr fast das Genick.
Auch solche Menschen gibt es. Sie gehen beladen durchs Leben.
Ich denke an eine Ehefrau, deren Mann passiv ist. Sie trägt die ganze Last der Verantwortung auf ihren Schultern: Homeschooling für die Kinder, sämtliche Entscheidungen am Tag. Ihre Schultern sind nicht dafür gemacht, die ganze Last alleine zu tragen, weil der Mann passiv ist. Diese Frau geht mit einer Last durchs Leben.
Dann gibt es den Ehemann, der seit 15 Jahren in der Pornosucht steckt und nicht herauskommt. Er ist immer wieder niedergeschlagen, will nicht der Mann sein, der er ist, möchte da raus, schaut auf Vorbilder und sagt, so will ich sein. Aber er fällt immer wieder. Er spürt die Last. Zugegeben, es ist eine Last, die er selbst verschuldet hat, aber dennoch trägt er sie. Die Ketten der Sünde wiegen unglaublich schwer.
Und dann gibt es Menschen, die es ständig allen recht machen müssen. Auch sie leiden unter einer Last. Sie fragen sich ständig: Was denken die anderen jetzt über mich? Wenn sie keine Anerkennung bekommen, kommen Minderwertigkeitskomplexe hoch. Sie leiden unter dieser Last.
Da sind Menschen, die das Gewicht anderer Menschen im Leben spüren, ständig mit der Frage durchs Leben gehen: Reden die jetzt über mich? Überall scheinen Augen zu sein, die sie beobachten, und sie leiden unter Ängsten – Ängsten vor Menschen.
All diese Personen tragen schwere Steine mit sich herum.
Das waren jetzt nur einige Beispiele. Es gäbe viel, viel mehr.
Aber lasst mich euch eines sagen: Das waren keine Beispiele, die am Schreibtisch entstanden sind während der Predigtvorbereitung. Ihr Lieben, das sind Beispiele, die das Leben schreibt. Das sind reale Situationen, die teilweise hier im Raum vertreten sind, die im Livestream vertreten sind.
Wir alle tragen Lasten mit uns herum. Wir alle gehen manchmal mehr, manchmal weniger mühselig durchs Leben. Vielleicht gibt es Steine in deinem Leben, die du gar nicht wahrhaben willst, die du kleinredest, wo du versuchst, selber zurechtzukommen. Aber du merkst immer mehr, dass du es nicht alleine schaffst.
Weißt du, was Jesus dir heute sagt? Komm her zu mir, ich will dir Ruhe geben. Das ist die Einladung, die Jesus dir heute ausspricht. Geh mit deiner Last zu Jesus.
Ich weiß nicht, wie du bisher mit dieser Last umgegangen bist. Vielleicht hast du sie versucht kleinzureden, vielleicht zu leugnen, vielleicht dachtest du, du musst alleine damit klarkommen und kannst keine andere Person damit belasten.
Aber Fakt ist: Du trägst sie mit dir. Und du sagst ständig: Ich muss doch stark sein, ich muss doch stark sein. Und du merkst immer mehr, dass du es nicht schaffst, stark zu sein.
Weißt du was? Ich will dir heute sagen: Du musst es nicht.
Denn Jesus sagt: Komm her zu mir, ich will dir Ruhe geben. Du findest die Ruhe nicht in dir selbst.
Jesus lädt die Mühseligen und Beladenen ein, zu sich zu kommen. Das ist die Einladung, die nicht ich heute ausspreche, sondern Jesus. Ich gebe nur seine Worte wieder.
Er lädt dich heute ein, zu ihm zu kommen und bei ihm Ruhe zu finden für deine Seele.
Jetzt müssen wir aber auch noch die Frage stellen: Was für eine Ruhe ist das, die Jesus hier anbietet?
Lothar Matthäus übersetzt: „Ich will euch erquicken.“ Das lässt darauf schließen, dass es nicht um eine körperliche Ruhe geht – also mal ein, zwei Tage länger schlafen und dann wieder fit sein.
Es geht um eine seelische Ruhe. Denn danach sagt Jesus ja auch: Ihr werdet Ruhe finden für eure Seele.
Hier steht im Griechischen das Wort Psyche. Ihr werdet Ruhe finden für eure Psyche, für euer Innenleben.
Ich schenke euch inneren Frieden, einen echten Frieden in der Gegenwart Jesu.
Jesus verheißt nicht unbedingt, unsere äußeren Umstände automatisch zur Ruhe zu bringen. Das will ich auch nicht so verstanden wissen.
Aber er verheißt dir Ruhe in deinen Lebensumständen auf tiefster Ebene – auf aller tiefster Ebene.
Jesus verheißt dir eine Ruhe, die dir hilft, Ängste zu überwinden. Jesus verheißt eine Ruhe, die dir hilft, Unsicherheit zu überwinden, weil du in ihm Sicherheit finden kannst.
Jesus verheißt dir eine Ruhe, die die Unruhe vertreibt – eine Unruhe in deinen Gedanken, die Traurigkeit und Sinnlosigkeit.
Manchmal leiden Menschen unter Depressionen, fallen von jetzt auf gleich in eine tiefe Traurigkeit, wissen manchmal selbst nicht, warum alles gerade so sinnlos erscheint.
Jesus möchte dir helfen, da herauszukommen, indem er dir Ruhe schenkt für deine Seele.
Die einzige Voraussetzung, die der Text nennt, ist: Sieh es ein, dass du angesprochen bist. Sieh ein, dass du gemeint bist. Sieh ein, dass du Jesus brauchst.
Du musst nicht stark sein. Du musst gerade das Gegenteil anerkennen: dass du es nicht schaffst, aber dass du zu Jesus kommen kannst und er dir wirkliche Ruhe schenken möchte.
Vielleicht bist du schon lange Christ, aber du bist zu Jesus auf Distanz gegangen. Du hast kein Vertrauensverhältnis mehr zu Jesus. Du merkst immer mehr, dass du versuchst, alles selbst zu schaffen, und denkst sogar, du müsstest alles selbst schaffen.
Weißt du was? Diese Einladung gilt nicht nur für Menschen, die mit Gott nichts zu tun haben, zu Jesus zu kommen. Diese Einladung gilt auch für dich, wenn du schon lange Christ bist, wieder neu zu Jesus zu kommen und ihm zu sagen: Herr, ich schaffe es nicht, ich brauche dich so sehr.
Vielleicht erlebst du diese Unruhe in deinem Leben, weil Gott in deinem Leben fehlt, weil du keine Verbindung zu Gott hast.
In Jesaja 57, Vers 20 steht: Aber die Gottlosen sind wie das aufgewühlte Meer, das nicht zur Ruhe kommt.
Vielleicht ist das deine Situation, dass dich eine innere Unruhe treibt. Du versuchst, sie nach außen hin irgendwie zu kaschieren. Aber Fakt ist, du hast nicht das Gefühl, angekommen zu sein.
Du rast durchs Leben, bist auf der Suche nach Halt, hast ihn aber nicht, weil dir Jesus in deinem Leben fehlt.
Deshalb lädt Jesus dich heute ein, zum ersten Mal zu ihm zu kommen: Kommt her zu mir, alle ihr Mühseligen und Beladenen.
Er möchte dir die Last der Schuld nehmen, dir vergeben, dein Leben neu machen. Dafür ist er am Kreuz gestorben.
Ich werde am Ende der Predigt noch einmal darauf zurückkommen.
Jesus nennt vorher noch weitere Schritte. Das führt uns zum zweiten Punkt: Ruhe für die Seele – unterordne dich, Jesus!
Jesus sagt nicht nur: Kommt her zu mir. Er sagt auch: Nehmt auf euch mein Joch!
Ich kann mir vorstellen, dass die Zuhörer hier erst mal schlucken mussten: Wie, Jesus, wie meinst du das? Du rufst uns mit all unseren Lasten zu dir und versprichst uns Ruhe – und jetzt das Joch? Wie ist das gemeint, Jesus?
Wir müssen uns zunächst die Frage stellen: Was ist ein Joch?
Es ist uns heute nicht mehr ganz so geläufig.
Ich habe euch ein Bild mitgebracht. Das Joch wurde damals vor allem beim Pflügen eingesetzt. Es hängt, wie auf dem Bild zu sehen, über den Schultern der Lasttiere, und der Pflug wird an dieses Joch eingehängt. So werden die Tiere zum Pflügen regelrecht gezwungen.
Sie haben nicht viel Bewegungsfreiraum, sind unter diesem Joch und müssen arbeiten.
Dementsprechend gebraucht die Bibel das Bild vom Joch als Symbol für Herrschaft und Unterordnung.
Der Prophet Jeremia verkündet das Gericht über das Südreich Juda. Das Südreich hat nicht mehr mit Gott gelebt und musste in die babylonische Gefangenschaft.
In Jeremia 27, Vers 12 heißt es: Und zu Zedekia, dem König von Juda, redete ich nach all diesen Worten: Streckt eure Hälse in das Joch des Königs von Babel und dient ihm und seinem Volk, dann werdet ihr am Leben bleiben.
Mit anderen Worten sagt Jeremia hier: Fügt euch eurem Schicksal und unterwerft euch unter die Herrschaft des neuen Königs, des Königs von Babylon.
Was meint Jesus hier, wenn er sagt: Nehmt auf euch mein Joch? Er sagt: Erkennt mich als Herrn in eurem Leben an.
Jesus spricht hier nicht nur eine Einladung aus: Kommt her zu mir. Jesus markiert auch seinen Anspruch: Ich bin der Herr. Nehmt auf euch mein Joch.
Zu beidem lädt er euch ein.
Echtes Christsein zeigt sich immer darin, dass wir Jesus nicht nur als Retter anerkennen, sondern auch als Herrn in unserem Leben.
Jesus, du hast das Sagen über mein Leben, du bist der Herr.
Deshalb nennt sich Paulus im Römerbrief auch Knecht Jesu Christi – eigentlich das Wort für Sklave.
Der Wunsch nach Unabhängigkeit hält viele Menschen davon ab, zu Jesus zu kommen: Ich will mein Leben selbst in der Hand haben.
Du merkst nicht, dass du dein Leben vor die Wand fährst, weil du es selbst in der Hand haben willst.
Jesus sagt dir heute: Komm zu mir und nimm mein Joch auf dich.
Das klingt im ersten Moment paradox: Ruhe unter einem Joch, Ruhe unter einer Herrschaft – wie ist das zu verstehen?
Schaut mal, was in Vers 30 steht, das ist der Schlüssel: Denn mein Joch ist sanft, und meine Last ist leicht.
Wir dürfen nicht übersehen, dass Jesus hier nicht Menschen einlädt, aus der Freiheit in seine Herrschaft zu kommen. Er lädt Menschen ein, die bereits unter einem Joch sind – aber unter einem sehr harten Joch.
Er lädt sie ein, unter sein Joch zu kommen, also zu einem Herrschaftswechsel.
Vielleicht wart ihr letzten Sonntag dabei. Im zweiten und dritten Gottesdienst haben wir hier einen Bericht gehört von der gefährdeten Hilfe.
Wir haben Bilder an der Wand gesehen von Menschen, die zehn Jahre und länger unter einem Joch waren – unter einem harten Joch, dem Joch der Drogensucht, das Menschen kaputtmacht.
Dann haben wir Vorher-Nachher-Fotos gesehen. Jesus ist in ihr Leben gekommen, hat sie frei gemacht.
Aber frei wirst du nicht durch Selbstdisziplin. Ich strenge mich genug an. Wenn du zehn Jahre lang Heroin genommen hast, geht das nicht so einfach.
Was in dem Leben dieser Menschen passiert ist: Jesus ist Herr geworden. Sie haben sich unter sein Joch gestellt, er ist in ihr Leben gekommen, sie haben einen neuen Herrn – und er macht sie frei.
Das klingt paradox, ist aber biblisch wahr.
Echte Freiheit erleben wir unter der Herrschaft Jesu.
Warum? Weil er gut ist, weil er sanft ist, weil er demütig ist.
Es ist eine gute Herrschaft, die Herrschaft dessen, der uns so sehr liebt.
Lasst mich euch eines sagen: Das Leben ist zu hart, um es außerhalb der Herrschaft Jesu zu leben.
Luther hat schon gesagt: Einer reitet dich immer. Wenn es nicht Jesus ist, dessen Joch sanft ist, bist du unter einem anderen Joch – und das ist viel zu hart.
Das erklärt vielleicht deine bedrückte Seele momentan.
Ich lade dich ein: Jesus lädt dich ein, komm unter sein Joch.
Das bedeutet nicht, dass unter der Herrschaft Jesu alles immer einfach wird.
Jesus lädt uns nicht zu einfachen Lebensumständen ein, aber er lädt uns ein, wenn wir unter seinem Joch sind, echten Frieden in den Umständen zu erfahren.
Das ist der große Unterschied: Halt und Ruhe in schwierigen Umständen.
Meine Frage an dich heute ist: Bist du bereit, Jesus als deinen Herrn anzuerkennen und zu sagen: Jesus, ich verstehe, wie sehr du mich liebst. Ich komme gerne unter deine Herrschaft. Sei du der Herr in meinem Leben.
Ich kann euch sagen, mir ist das so schwer gefallen. Ich habe als Achtzehnjähriger damit gerungen: Herr, ich will mein Leben selbst leben. Als Jugendlicher wollte ich eigentlich nicht, dass du der Herr bist.
Immer wieder hat mich Jesus darauf hingewiesen: Andre, ich will der Herr in deinem Leben sein.
Bis es irgendwann diesen Tag des Zerbruchs gab, an dem ich gesagt habe: Jesus, mach du mit meinem Leben, was du willst. Bestimme du mein Leben, ich gebe mich dir hin zu hundert Prozent.
Ich kann euch sagen: Jesus hat mir Frieden geschenkt, den keine Psychologie, keine Psychiatrie, kein Life Coach und keine Religion bieten kann.
Diesen Frieden kann dir nur Jesus geben.
Ich habe es in meinem Leben erlebt, und hier sitzen viele, die das in ihrem Leben erlebt haben.
Genau dazu lade ich dich ein: Ruhe zu finden unter einem Joch, unter einem sanften Joch, unter der Herrschaft Jesu.
Jesus kommt zum dritten Punkt: Ruhe für die Seele – lernt von mir, sagt er.
Jesus sagt nicht nur: Nehmt auf euch mein Joch, er sagt auch: Lernt von mir.
Wir müssen wissen: Zur Zeit des Neuen Testaments waren viele Lehrer unterwegs, vor allem Schriftgelehrte und Pharisäer. Sie prägten Menschen, aber ihre Lehre war belastend und machte Menschen kaputt.
Wenn Jesus sagt: Lernt von mir, ist das eine Kontrasteinladung.
Damit sagt Jesus automatisch: Lernt von mir und nicht von ihnen. Lasst euch von mir prägen, nicht von ihnen.
Ich will euch wirklich Frieden geben.
Unabhängig davon lädt Jesus Menschen ein, von ihm zu lernen.
Das Wort lernen kommt von der gleichen Wortwurzel wie „Jünger“.
Von Jesus zu lernen und ihm nachzufolgen, geht Hand in Hand.
Das bedeutet: Christsein heißt, Jesus zu folgen und sich immer wieder zu fragen: Jesus, was möchtest du von mir? Jesus, wie hast du gelebt? Wie bist du? Ich will dir folgen, von dir lernen.
Das ist entscheidend.
In Matthäus 28, dem Missionsbefehl, heißt es: So geht nun hin und macht alle Nationen zu Jüngern.
Jetzt wird beschrieben, was einen Menschen zu einem Jünger macht: Erstens tauft sie im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Zweitens lehrt sie, alles zu bewahren, was ich euch geboten habe.
Das heißt: Jesus sagt, lehrt sie, alles zu bewahren, was ich euch geboten habe – mit anderen Worten, sie sollen von mir lernen.
Warum? Unser Text gibt eine Begründung: Denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig.
Stellt euch die Menge vor, die bisher nur von den Pharisäern unterrichtet wurde.
Jetzt steht Jesus da und sagt: Lernt von mir.
Nach der Bergpredigt, Matthäus 5 bis 7, haben die Menschen schon gesehen: Das ist ein anderer Lehrer. Nicht wie die Pharisäer, dieser lehrt in Vollmacht. Er lehrt wirklich das, was Gott von uns möchte.
Sie haben erkannt: Das ist ein besonderer Lehrer.
Jesus ist nicht nur besonders in seinem Inhalt, sondern auch als Lehrer im Charakter.
Er sagt: Ich bin sanftmütig und von Herzen demütig.
Sanftmut hat nichts mit Schwäche zu tun.
Das sehen wir im Kontext: Jesus spricht Wehe-Worte über Chorazin und Bethsaida. Er verkündigt Gericht.
In Matthäus 28 sagt er: Mir ist gegeben alle Macht im Himmel und auf Erden. Ich bin der Herr.
Aber zu den Mühseligen und Beladenen ist er sanft – als bewusste Entscheidung, weil er diese Menschen liebt, die gebrochen sind.
Das ist ein sanfter Lehrer, nicht einer wie die Pharisäer, die zusätzliche Lasten aufdrücken, die Menschen nicht halten können und selbst nicht halten.
Jesus sagt: Ich bin demütig.
Die Pharisäer waren auf ihre Ehre aus, Jesus auf die Ehre seines Vaters und auf das Wohl der Menschen.
Er hat nicht das Seine gesucht, sondern das Wohl der Menschen.
Er war von Herzen sanftmütig und demütig.
Jesus sagt: Lernt von mir, kommt zu mir, lernt von mir.
Auch heute gibt es viele Stimmen, die uns etwas lehren wollen.
Vielleicht ist es deine alte Gemeindeprägung, Traditionen, menschliche Gesetze, die du immer noch im Hinterkopf hast.
Vielleicht sind es Verwandte, die dir sagen, dass du nach Köln gehst, sei falsch, das ist eine weltliche Gemeinde, du musst bestimmte Regeln halten.
Jesus sagt: Lernt von mir, nicht von den Menschen.
Vielleicht sind es die Medien, auf die du hörst, Stimmen, die unser Leben prägen wollen und uns reinreden, wie ein erfolgreiches Leben aussieht.
Jesus sagt: Hör nicht auf sie, lerne von mir.
Ich möchte dich einladen, heute diesen dritten Schritt zu gehen und zu sagen: Herr, ich will diese Gedanken ausblenden. Ich will die Lügen ausblenden, die in meinem Kopf sind. Ich will einfach von dir lernen, Jesus.
Weißt du was? Geh doch mal mit deiner Bibel in die Natur, nimm dir eine Zeit der Stille und sage: Jesus, rede du. Ich will auf dich hören. Ich will von dir lernen. Du bist wirklich sanftmütig und von Herzen demütig. Du meinst es so gut mit mir.
Wenn ich von dir lerne und deinen Willen tue, finde ich darin echte Freiheit.
Wir möchten gleich zwei Lieder singen beziehungsweise auf zwei Lieder hören.
Ich lade dich ein, während des Liedes an einer Aktion teilzunehmen.
Jesus sagt: Ihr werdet Ruhe finden für eure Seelen, wenn ihr zu mir kommt, wenn ihr euch meiner Herrschaft unterordnet und wenn ihr euch entscheidet, von mir zu lernen und mir nachzufolgen.
Dann möchte ich euch Ruhe geben für eure Seelen.
Jesus sagt: Kommt her zu mir, die ihr mühselig und beladen seid.
Ich möchte eine Einladung aussprechen zu einer Aktion, die wir jetzt gemeinsam durchführen.
Du kannst gerne auf die Predigt antworten.
Ich finde es wichtig, euch als Zuhörer, die ihr jetzt die ganze Zeit hier gesessen habt, eine Möglichkeit zu geben, gegenüber Jesus zu antworten und das auch sichtbar zu machen.
Wir haben hier in den Gängen und da vorne noch einige Steine verteilt.
Der Stein steht symbolisch für die Last in deinem Leben.
Ich möchte dich einladen, während wir die zwei Lieder hören, dir so einen Stein zu nehmen und ihn vor das Kreuz zu legen.
Denn Jesus lädt dich ein: Komm her zu mir. Du musst diese Last in deinem Leben nicht selbst tragen. Ich will sie dir abnehmen, dir helfen, dir Ruhe geben für deine Seele.
Du kannst das machen, du musst es nicht.
Vielleicht hilft dir diese symbolische Handlung, zu sagen: Ja, ich lege meine Last ab.
Ich weiß nicht, was für eine Last du trägst, aber wenn du eine Last hast, dann komm zu Jesus.
Du kommst nicht zu einem Menschen, du kommst zu Jesus.
Wir wollen hier vorne auch bereitstehen.
Wenn du ein Gebet haben möchtest, kannst du zu den Gebetspartnern gehen, die vor dem Kreuz warten.
Wir können zusammen zu Jesus gehen.
Ich lade dich ein: Bleib nicht sitzen, wenn du eine Last mit dir trägst.
Komm zu Jesus damit. Du musst sie nicht länger tragen.
Vielleicht bist du noch nie zu Jesus gekommen.
Vielleicht sitzt du hier, weil du Interesse am Glauben bekommen hast, aber du hast dein Leben noch nie Jesus geweiht.
Dann lade ich dich ein, das heute zu tun.
Nimm dir einen Stein und sag: Das ist meine Sünde, Herr, und ich lege sie ab. Vergib mir meine Sünden und komm in mein Leben.
Ich lade dich ein, den Stein hier nach vorne zu bringen.
Dann kannst du noch einen Moment vor dem Kreuz stehen und Jesus darum bitten, in dein Leben zu kommen beziehungsweise wieder neu der Herr deines Lebens zu sein.
Und jetzt sind wir in Kapitel 11, also mittendrin, und ich lese den heutigen Predigttext einmal vor: Matthäus 11, die Verse 28 bis 30. Da sagt Jesus: „Kommt her zu mir, alle ihr Mühseligen und Beladenen, und ich werde euch Ruhe geben. Nehmt auf euch mein Joch und lernt von mir, denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig, und ihr werdet Ruhe finden für eure Seelen, denn mein Joch ist sanft und meine Last ist leicht.“
Zweimal finden wir in diesem Text eine Zusage, die Jesus macht: Ihr werdet Ruhe finden. Ich werde euch Ruhe geben. Ihr werdet Ruhe finden für eure Seelen.
Um diese Ruhe zu bekommen, gibt es drei Voraussetzungen. Jesus sagt: Kommt, nehmt und lernt. Das sind drei Punkte, und meine Predigt hat heute drei Punkte, wie wir zu dieser Ruhe kommen können.
Der erste Punkt lautet: Ruhe für die Seele – komm zu Jesus.
In Vers 28 sagt Jesus: „Kommt her zu mir, alle ihr Mühseligen und Beladenen, ich werde euch Ruhe geben.“ Jesus spricht hier eine Einladung aus, eine wunderbare Einladung. Aber diese Einladung steht nicht im luftleeren Raum.
Matthäus 11 ist eigentlich ein Kapitel, in dem viele Menschen Jesus ablehnen. Wo sieht Jesus Zweifel? Es beginnt damit, dass Johannes der Täufer, der große Mann Gottes, plötzlich Zweifel hat im Gefängnis. Er fragt sich: Ist Jesus der, der da kommen soll?
Dann geht es weiter in Matthäus 11, und wir sehen, die religiösen Führer lehnen ihn ab. Warum? Weil Jesus nicht in ihr Frömmigkeitsbild passt. Jesus ist ein Freund von Sündern. Das passte ihnen nicht, und sie lehnen ihn ab.
Dann kommt in Matthäus 11 ein Abschnitt, in dem Jesus Weherufe ausspricht, das heißt eine Gerichtsbotschaft über verschiedene Städte. Da heißt es beispielsweise in Vers 21: „Wehe dir, Chorazin! Wehe dir, Bethsaida!“ Es waren zwei Städte. „Denn wenn in Tyrus und Sidon die Wunderwerke geschehen wären, die unter euch geschehen sind, längst hätten sie in Sack und Asche Buße getan.“
Das heißt, Jesus ist durch diese Städte gezogen. Jesus hat sich in diesen Städten geoffenbart: Ich bin der Retter, der kommen soll, ich bin für euch da. Aber diese Menschen in diesen Städten lehnen Jesus ab. Sie wollen Jesus nicht folgen, sie wollen ihre Sünde nicht einsehen. So spricht Jesus hier einen Weheruf, eine Gerichtsbotschaft über diese Städte aus.
Anschließend passiert in Matthäus 11 etwas Überraschendes: Jesus bricht in einen Lobpreis aus. Er lobt Gott, seinen Vater, dafür, dass er die Wahrheit vor Weisen und Intellektuellen verborgen hat und sie stattdessen unmündigen, also einfach gestrickten Menschen geoffenbart hat.
Das Problem ist doch, dass so viele Menschen so selbstgerecht sind, dass sie denken, sie brauchen Jesus nicht in ihrem Leben. Sie bilden sich etwas auf sich selbst ein: „Ich bin so intelligent, ich bin gebildet, das Evangelium ist mir zu einfach, das Wort vom Kreuz ist mir eine Torheit.“ Sie sind verstockert, sie sind verschlossen.
Aber stattdessen offenbart sich Jesus den Menschen, die wissen, dass sie ihn brauchen, die genau wissen: Ich brauche Jesus. Matthäus 5 nennt diese Menschen die Armen im Geist, die merken: Ich komme ohne Jesus nicht durchs Leben, das Leben ist zu schwer.
Unter diesen Menschen wendet sich Jesus jetzt in Matthäus 11, Vers 28, und sagt: „Kommt her zu mir, alle ihr Mühseligen und Beladenen.“
Jetzt müssen wir heute Morgen die Frage klären: Wer sind die Mühseligen?
Ich denke, es geht hier um eine Personengruppe, die mit zwei Begriffen bezeichnet wird. Zuerst kommen wir zu den Mühseligen. Dahinter steckt das Verb „abmühen“. Das heißt, Jesus sagt hier im Prinzip: „Kommt her zu mir, ihr, die ihr euch abmüht.“
Das gleiche Wort wird in Lukas 5 verwendet, wo Jesus erst mal zu den Jüngern sagt: „Fahrt noch mal raus aufs Meer und werft eure Netze aus.“ Und Petrus sagt: „Herr Meister, wir haben uns die ganze Nacht abgemüht und haben nichts gefangen.“
Aber hier geht es nicht um Menschen, die einfach nur mal eine schlechte Nacht hatten wie bei Petrus. Das griechische Wort hier steht im Präsens, und wir müssen wissen, die griechische Präsensform bezeichnet einen andauernden Zustand.
Das heißt, die Mühseligen hier in unserem Text sind nicht die Menschen, die mal einen harten Tag hatten, nicht die Menschen, die eine harte Woche hinter sich hatten. Die Mühseligen sind die Menschen, die dauerhaft unter der Last des Lebens leiden, für die das Leben Mühe ist.
Kannst du dich da wiederfinden? Gehst du da vielleicht auch durch, dass du Tage hast, an denen du morgens am liebsten einfach im Bett bleiben willst, weil jeder Tag einfach nur eine Mühe ist – und das dauerhaft? Vielleicht geht das in deinem Leben schon seit langem so.
Jesus sagt: Ich lade dich heute ein, du bist gemeint, dich spreche ich mit dieser Predigt heute an. Es ist Jesu Einladung: „Kommt her zu mir, ihr Mühseligen.“
Aber er nennt diese Gruppe auch „ihr Beladenen“. Das sind Menschen, die mit einer Last durchs Leben gehen, aber auch unter dieser Last leiden, denen das Leben zu schwer ist.
Das Leben kann so schwer sein, ihr Lieben. Wir müssen uns heute Morgen die Frage stellen: Was für Lasten können das sein?
Ich denke, es können religiöse Lasten sein. Denn in Matthäus 23, Vers 4 sagt Jesus über die Pharisäer: „Sie binden aber schwere und schwer zu tragende Lasten zusammen und legen sie auf die Schultern der Menschen, sie selbst aber wollen sie nicht mit ihrem Finger bewegen.“
Hier geht es um menschliche Gebote, um Zusatzregeln, die die Pharisäer entworfen haben. Genau das kritisiert Jesus in der Bergpredigt, auch im Matthäusevangelium. Er kritisiert, dass die Pharisäer menschliche Zusatzgebote zur Bibel hinzufügen. Und das ist hart für die Menschen, die unter dieser Last leiden.
Übrigens erreichen auch uns als Gemeinde immer wieder Hilferufe von Menschen, die aus sehr streng gesetzlichen Gemeinden kommen. Die nur gesagt bekommen und so erzogen wurden, schon als Kinder: „Du darfst das nicht, du darfst das nicht. Pass auf, wenn du etwas Falsches machst, wird Gott dich richten. Wenn du etwas Falsches tust, kommst du in die Hölle.“
Sie leiden. Sie gehen mit einer Last durchs Leben und ständig mit einem schlechten Gewissen da, wo sie kein schlechtes Gewissen haben müssen. Weil sie nicht gegen Gottes Gebot verstoßen, sondern gegen eine menschliche Gemeinderegel.
„Du darfst nur mit einem Zopf in die Schule gehen.“ Ich meine nichts gegen Zöpfe, aber wo steht das in der Bibel? „Du darfst das nicht, du darfst das nicht.“ So wachsen sie auf, und das eigentliche Problem ist ja, dass das ihr Bild von Gott prägt. So ist Gott, und sie gehen belastet durchs Leben und verstehen die Freiheit des Evangeliums nicht.
Das ist das Kernproblem: Diese Lehren haben einen Schein von Frömmigkeit, sagt Kolosser 2, aber sie sind meilenweit vom Kern des Evangeliums weg. Und diese Menschen gibt es. Sie sind beladen. Sie sind belastet. Sie denken daran, den Glauben an den Nagel zu hängen, wenn das Glaube sein soll.
Aber ich denke, es geht in diesem Text nicht nur um Menschen, die religiöse Lasten tragen. Ich denke, Jesus meint allgemein die Lasten des Lebens, die jeder von uns ein Stück weit trägt, aber gewisse Menschen eben besonders heftig.
Ich habe euch heute einen Stein mitgebracht. In den Gängen liegen übrigens auch Steine, dazu sage ich später noch was. Die sind für nach der Predigt gedacht.
Dieser Stein ist schwer. Er ist viel schwerer, als man vielleicht denkt. So gibt es Menschen, die schwer beladen durchs Leben gehen.
Ich denke an die alleinerziehende Mutter Mitte 40, mit zwei Kindern. Sie leidet unter der Last des Lebens, für die Kinder da sein zu müssen und parallel arbeiten zu müssen. Sie leidet. Für sie ist das Leben oft sehr, sehr schwer.
Dann denke ich an die Frau, die vor einigen Wochen von ihrem Ehemann gesagt bekommen hat: „Ich bin dir fremdgegangen.“ Von jetzt auf gleich wird ihr Vertrauen zerstört, ihr Leben kaputtgemacht, das, woran sie sich gehalten hat. Das tut so weh, genau da, wo es besonders empfindlich ist. Und jetzt geht diese Frau mit einer schweren Last durchs Leben.
Ich denke an den Familienvater, der so leidet auf der Arbeit, unter dem Druck, leisten zu müssen. Er will für seine Familie sorgen, aber bekommt zunehmend Ängste, dass er diesem Druck nicht mehr gewachsen ist. Er kann nachts immer weniger schlafen, er leidet darunter. Er möchte stark sein, aber er ist es nicht wirklich.
Er leidet darunter, und jedes Wort seines Chefs interpretiert er als eine mögliche Kündigung, die bald ansteht. Er baut mehr und mehr Ängste auf. Ihr Lieben, viel mehr Männer, als ihr denkt, leiden unter diesen Ängsten – viel, viel mehr.
Ich denke an die junge Frau, die so ein hypersensibles Gewissen hat und ständig denkt, sie sei wieder schuldig geworden, obwohl sie es nicht ist. Das Gewissen verdammt sie, obwohl Gott sie nicht verdammt. Aber sie leidet darunter und entwickelt Zwangshandlungen, um dieses schlechte Gewissen irgendwie zu vermeiden.
Der Vers in der Bibel „Wer Gutes zu tun weiß und tut’s nicht, dem ist es Sünde“ bricht ihr fast das Genick. Auch diese Menschen gibt es. Sie gehen beladen durchs Leben.
Ich denke an die Ehefrau, deren Mann passiv ist. Sie hat die ganze Last der Verantwortung auf ihren Schultern: Homeschooling für die Kinder, sie muss sämtliche Entscheidungen am Tag treffen. Es liegt zu viel auf ihren Schultern. Ihre Schultern wurden nicht dafür gemacht, die ganze Last der Verantwortung alleine tragen zu müssen, weil der Mann passiv ist. Diese Frau geht mit einer Last durchs Leben.
Dann gibt es den Ehemann, an den ich jetzt auch denke. Er steckt seit 15 Jahren in der Pornosucht und kommt nicht raus. Er ist immer wieder niedergeschlagen. Er will nicht der Mann sein, der er ist. Er will da raus. Er schaut auf Vorbilder und sagt: So will ich eigentlich sein.
Aber Fakt ist, er fällt immer wieder, immer wieder. Und er spürt die Last. Ja, zugegebenermaßen ist es eine Last, die er selbst verschuldet hat, und dennoch trägt er diese Last. Eine schwere Last. Die Ketten der Sünde in seinem Leben wiegen unglaublich schwer.
Und dann gibt es Personen, die es ständig allen Menschen recht machen müssen. Auch die gibt es. Auch sie leiden unter einer Last, denn sie fragen sich ständig: Was denken die anderen jetzt über mich? Und wenn sie keine Anerkennung bekommen, kommen die Minderwertigkeitskomplexe hoch.
Sie leiden unter einer Last. Da sind Menschen im Leben plötzlich so groß, Menschen haben so ein großes Gewicht in unserem Leben, und ständig gehen sie mit der Frage durchs Leben: Reden die jetzt über mich? Überall siehst du Augen, die dich beobachten, und du leidest unter Ängsten – Ängsten von Menschen.
All diese Personen tragen schwere Steine mit sich herum. Das waren jetzt nur einige Beispiele. Es gäbe viel, viel mehr.
Aber lasst mich euch eins sagen: Das waren alles keine Beispiele, die am Schreibtisch entstanden sind während der Predigtvorbereitung. Ihr Lieben, das sind Beispiele, die das Leben schreibt. Das sind reale Situationen, reale Situationen, die teilweise hier im Raum vertreten sind, die im Livestream vertreten sind.
Wir alle tragen Lasten mit uns herum. Wir alle gehen manchmal mehr, manchmal weniger mühselig durchs Leben. Und vielleicht sind da Steine, die du gar nicht wahrhaben willst in deinem Leben, die du kleinredest, wo du versuchst, damit irgendwie selber zurechtzukommen. Aber du merkst immer mehr, du schaffst es nicht alleine.
Weißt du, was Jesus dir heute sagt? „Komm her zu mir, ich will dir Ruhe geben.“ Das ist die Einladung, die Jesus dir heute ausspricht: Geh mit deiner Last zu Jesus.
Ich weiß nicht, wie du bisher mit dieser Last umgegangen bist. Vielleicht hast du sie versucht kleinzureden. Vielleicht hast du sie versucht zu leugnen. Vielleicht hast du gedacht, du musst alleine damit klarkommen und kannst ja keine andere Person damit belasten.
Aber Fakt ist: Du trägst sie mit dir. Und du sagst ständig: „Ich muss doch stark sein, ich muss doch stark sein.“ Und du merkst immer mehr, du schaffst es nicht, stark zu sein.
Weißt du was? Ich will dir heute sagen: Du musst es nicht.
Weil Jesus sagt: „Komm her zu mir, ich will dir Ruhe geben.“ Du findest die Ruhe nicht in dir selbst.
Jesus lädt die Mühseligen und Beladenen ein, zu sich zu kommen. Und das ist die Einladung, die nicht ich heute ausspreche, die Jesus ausspricht. Ich gebe nur seine Worte wieder.
Er lädt dich heute ein, zu ihm zu kommen und bei ihm Ruhe zu finden für die Seele.
Jetzt müssen wir aber auch noch die Frage stellen: Was für eine Ruhe ist das, die Jesus hier anbietet?
Lothar übersetzt: „Ich will euch erquicken.“ Es lässt schon darauf schließen, es geht nicht um eine körperliche Ruhe, mal ein, zwei Tage länger schlafen zu können und dann ist man wieder fit.
Es geht um eine seelische Ruhe, denn danach sagt Jesus ja auch: „Ihr werdet Ruhe finden für eure Seele.“ Hier steht im Griechischen das Wort Psyche. Ihr werdet Ruhe finden für eure Psyche, ihr werdet Ruhe finden für euer Innenleben.
Ich schenke euch einen inneren Frieden, einen echten Frieden in der Gegenwart Jesu.
Jesus verheißt nicht unbedingt, unsere äußeren Umstände automatisch zur Ruhe zu bringen. Das verheißt er nicht, so will ich diese Predigt auch nicht verstanden wissen.
Aber er verheißt dir Ruhe in deinen Lebensumständen auf tiefster Ebene, auf aller tiefster Ebene.
Jesus verheißt dir eine Ruhe, die dir hilft, Ängste zu überwinden.
Jesus verheißt eine Ruhe, die dir hilft, Unsicherheit zu überwinden, weil du in ihm Sicherheit finden kannst.
Jesus verheißt dir eine Ruhe, die die Unruhe vertreibt. Eine Unruhe, deine Gedanken der Traurigkeit und Sinnlosigkeit. Manchmal leiden Menschen unter diesen Depressionen. Von jetzt auf gleich fallen sie in eine tiefe Traurigkeit. Sie wissen manchmal selbst nicht, warum. „Warum fühlt sich ja alles gerade so sinnlos an?“
Jesus möchte dir helfen, da rauszukommen, indem er dir Ruhe schenkt für deine Seele.
Die einzige Voraussetzung, die der Text nennt, ist: Sieh es ein, dass du angesprochen bist. Sieh es ein, dass du gemeint bist. Sieh es ein, dass du Jesus brauchst.
Du musst nicht stark sein. Du musst gerade das Gegenteil anerkennen, dass du es nicht schaffst, aber dass du zu Jesus kommen kannst und er dir wirkliche Ruhe schenken möchte.
Vielleicht bist du schon lange Christ, aber du bist zu Jesus auf Distanz gegangen. Du hast kein Vertrauensverhältnis mehr zu Jesus. Du merkst mehr und mehr, du wirst versuchen, alles selber zu schaffen, und du denkst sogar, du müsstest alles selber schaffen.
Weißt du was? Diese Einladung gilt nicht nur für Menschen, die mit Gott nichts zu tun haben, zu Jesus zu kommen. Diese Einladung gilt auch dir, wenn du schon lange Christ bist, wieder neu zu Jesus zu kommen und ihm zu sagen: „Herr, ich schaff’s nicht, ich brauch dich so sehr.“
Vielleicht erlebst du aber auch diese Unruhe in deinem Leben, weil Gott in deinem Leben fehlt, weil du keine Verbindung zu Gott hast.
In Jesaja 57, Vers 20 steht: „Aber die Gottlosen sind wie das aufgewühlte Meer, das nicht zur Ruhe kommt.“
Und vielleicht ist das deine Situation, dass dich eine innere Unruhe treibt. Du versuchst sie vielleicht nach außen hin irgendwie zu kaschieren, aber Fakt ist, du hast nicht das Gefühl, angekommen zu sein.
Du rast so durchs Leben, du bist auf der Suche nach einem Halt, aber du hast ihn nicht, weil dir Jesus in deinem Leben fehlt.
Deswegen lädt Jesus dich heute ein, zum ersten Mal zu ihm zu kommen: „Kommt her zu mir, alle ihr Mühseligen und Beladenen.“ Er möchte dir die Last der Schuld nehmen, er möchte dir vergeben, er möchte dein Leben neu machen. Dafür ist er am Kreuz gestorben.
Ich werde am Ende der Predigt noch einmal darauf zurückkommen.
Jesus nennt vorher noch weitere Schritte, und das führt uns zum zweiten Punkt: Ruhe für die Seele – unterordne dich, Jesus!
Jesus sagt nicht nur: „Kommt her zu mir.“ Jesus sagt auch: „Nehmt auf euch mein Joch!“
Und ich kann mir vorstellen, dass die Zuhörer hier erst mal schlucken mussten: „Wie, Jesus, wie meinst du denn das? Du rufst uns zu dir mit all unseren Lasten und versprichst uns Ruhe, und jetzt das Joch? Wie ist das gemeint, Jesus?“
Jetzt müssen wir uns natürlich zunächst einmal die Frage stellen: Was ist ein Joch? Es ist uns nicht mehr ganz so geläufig.
Ich habe euch mal ein Bild mitgebracht. Das Joch wurde damals vor allen Dingen beim Pflügen eingesetzt. Das hängt, wie auf dem Bild auch zu erkennen, über den Schultern der Lasttiere, und der Pflug wird an dieses Joch eingehängt.
So werden die Tiere zum Pflügen eigentlich regelrecht gezwungen. Da gibt es nicht viel Bewegungsfreiraum. Sie sind unter diesem Joch und müssen ran.
Dementsprechend gebraucht die Bibel das Bild vom Joch als Symbol für Herrschaft und Unterordnung.
Der Prophet Jeremia verkündet das Gericht über das Südreich. Das Südreich, also Juda, hat nicht mehr mit Gott gelebt und sie mussten in die babylonische Gefangenschaft.
Da heißt es in Jeremia 27, Vers 12: „Und zu Zedekia, dem König von Juda, redete ich nach all diesen Worten: Streckt eure Hälse in das Joch des Königs von Babel und dient ihm und seinem Volk, dann werdet ihr am Leben bleiben.“
Mit anderen Worten sagt Jeremia hier: Fügt euch eurem Schicksal und unterwerft euch unter die Herrschaft des neuen Königs, des Königs von Babylon.
Das heißt, was meint Jesus hier, wenn er sagt: „Nehmt auf euch mein Joch“? Da sagt Jesus: Erkennt mich als Herrn in eurem Leben an.
Jesus spricht hier nicht nur eine Einladung aus: „Kommt her zu mir.“ Jesus markiert auch seinen Anspruch: „Ich bin der Herr, nehmt auf euch mein Joch.“ Und zu beidem lädt er euch ein.
Echtes Christsein zeigt sich immer darin, dass wir Jesus nicht nur als Retter anerkennen, sondern auch als Herrn in unserem Leben.
Jesus, du hast das Sagen über mein Leben, du bist der Herr.
Deswegen nennt sich Paulus im Römerbrief auch Knecht Jesu Christi. Da steht eigentlich das Wort Sklave.
Und schaut mal: Der Wunsch nach Unabhängigkeit hält so viele Menschen davon ab, zu Jesus zu kommen. „Ich will mein Leben selbst in der Hand haben.“
Du merkst es nicht, dass du dein Leben vor die Wand fährst, weil du es selbst in der Hand haben willst.
Jesus sagt dir heute: „Komm zu mir und nimm mein Joch auf dich.“
Es klingt im ersten Moment paradox, oder? Ruhe unter einem Joch, Ruhe unter einer Herrschaft – wie ist das zu verstehen?
Schaut mal, was in Vers 30 steht, das ist der Schlüssel.
In Vers 30 sagt Jesus: „Denn mein Joch ist sanft, und meine Last ist leicht.“
Wir dürfen hier eins nicht übersehen: Jesus lädt hier nicht Menschen ein, aus der Freiheit in seine Herrschaft zu kommen. Jesus lädt Menschen ein, die bereits unter einem Joch sind, aber unter einem sehr harten Joch. Und er lädt sie ein, unter sein Joch zu kommen. Das heißt, er lädt sie ein zu einem Herrschaftswechsel.
Vielleicht wart ihr letzten Sonntag dabei. Im zweiten und dritten Gottesdienst haben wir hier einen Bericht gehört von der gefährdeten Hilfe. Wir haben Bilder an der Wand gesehen von Menschen, die zehn Jahre lang und länger unter einem Joch waren, unter einem harten Joch, unter dem Joch der Drogensucht, unter einem Joch, das Menschen kaputtmacht.
Dann haben wir vorher-nachher-Fotos gesehen. Jesus ist in ihr Leben gekommen, er hat sie frei gemacht.
Aber frei wirst du nicht durch Selbstdisziplin. „Ich strenge mich genug an.“ Wenn du zehn Jahre lang Heroin genommen hast, geht das nicht so einfach.
Aber was in dem Leben dieser Menschen passiert ist, ist: Jesus ist Herr geworden. Sie haben sich unter sein Joch gestellt, er ist in ihr Leben gekommen, sie haben einen neuen Herrn, und er macht sie frei.
Das klingt paradox, ist aber biblisch wahr.
Echte Freiheit erleben wir unter der Herrschaft Jesu. Warum? Weil er gut ist, weil er sanft ist, weil er demütig ist.
Es ist eine gute Herrschaft, eine Herrschaft des Einen, der uns so sehr liebt.
Lasst mich dir eines sagen: Das Leben ist zu hart, um es außerhalb der Herrschaft Jesu zu leben.
Das Leben ist viel zu hart, um es außerhalb der Herrschaft Jesu zu leben.
Luther hat schon gesagt: Einer reitet dich immer. Wenn es nicht Jesus ist, dessen Joch sanft ist, bist du unter einem anderen Joch, und das ist viel zu hart.
Das erklärt vielleicht deine bedrückte Seele momentan.
Und ich lade dich ein, Jesus lädt dich ein: Komm unter sein Joch.
Es bedeutet nicht, dass unter der Herrschaft Jesu alles immer einfach wird.
Jesus lädt uns nicht ein, zu einfachen Umständen, zu einfachen Lebensumständen.
Aber Jesus lädt uns ein, wenn wir unter seinem Joch sind, echten Frieden in den Umständen zu geben.
Das ist der große Unterschied: Halt und Ruhe in den schwierigen Umständen.
Und meine Frage an dich heute ist: Bist du bereit, Jesus als deinen Herrn anzuerkennen? Dass du sagst: „Jesus, ich verstehe, wie sehr du mich liebst. Ich komme gerne unter deine Herrschaft. Sei du der Herr in meinem Leben.“
Ich kann euch sagen: Mir ist es so schwer gefallen. Ich habe als Achtzehnjähriger damit gerungen: „Herr, ich will mein Leben selbst leben als Jugendlicher. Ich will eigentlich nicht, dass du der Herr bist.“ Und immer wieder hat mich Jesus darauf hingewiesen: „Andre, ich will der Herr in deinem Leben sein.“
Bis es eben irgendwann diesen Tag des Zerbruchs gab, und ich gesagt habe: „Jesus, mach du mit meinem Leben, was du willst. Bestimme du mein Leben. Ich gebe mich dir hin zu hundert Prozent.“
Und ich kann euch sagen, Jesus hat mir einen Frieden geschenkt, den keine Psychologie und keine Psychiatrie geben kann. Denn kein Life Coach kann dir diesen Frieden anbieten, den dir keine Religion anbieten kann. Diesen Frieden kann nur Jesus geben.
Ich habe es in meinem Leben erlebt, und hier sitzen ganz viele, die das in ihrem Leben erlebt haben.
Und genau dazu lade ich dich ein: Ruhe zu finden unter einem Joch, unter einem sanften Joch, unter der Herrschaft Jesu.
Jesus kommt zu einem dritten Punkt: Ruhe für die Seele – lernt von mir, sagt er.
Jesus sagt eben nicht nur: „Nehmt auf euch mein Joch.“ Jesus sagt: „Nehmt auf euch mein Joch und lernt von mir.“
Jetzt müssen wir wissen: Zur Zeit des Neuen Testaments waren ganz viele Lehrer unterwegs, vor allen Dingen die Schriftgelehrten und die Pharisäer. Sie haben Menschen geprägt, aber sie haben Menschen mit ihrer Lehre kaputtgemacht, weil es eine Lehre war, die belastend war.
Und wenn Jesus hier sagt: „Lernt von mir“, ist das eine Kontrasteinladung.
Damit sagt Jesus automatisch auch: Lernt von mir und nicht von ihnen. Lasst euch von mir prägen, nicht von ihnen. Ich will euch wirklich Frieden geben.
Aber auch ganz unabhängig davon möchte Jesus einladen, dass Menschen von ihm lernen.
Das Wort „lernen“ kommt von der gleichen Wortwurzel wie der Begriff „Jünger“.
Von Jesus zu lernen, ihm nachzufolgen, das geht Hand in Hand. Das bedeutet Christsein, dass ich Jesus folge und mir immer wieder die Frage stelle: Jesus, was möchtest du von mir? Jesus, wie hast du gelebt? Jesus, wie bist du? Ich will dir folgen, ich will von dir lernen.
Das ist so entscheidend.
In Matthäus 28 heißt es im Missionsbefehl auch: „So geht nun hin und macht alle Nationen zu Jüngern.“ Und jetzt wird eigentlich beschrieben, was einen Menschen zu einem Jünger macht.
Einmal tauft sie im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes, und zweitens lehrt sie, alles zu bewahren, was ich euch geboten habe.
Das heißt, Jesus sagt: Lehrt sie, alles zu bewahren, was ich euch geboten habe. Mit anderen Worten: Sie sollen von mir lernen.
Warum? Wir finden in unserem Text eine Begründung dafür.
Warum sollen sie von Jesus lernen? Jesus sagt: „Denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig.“
Meint euch mal diese Menge vor Augen, die bisher nur von den Pharisäern unterrichtet wurde. Und jetzt steht Jesus da und sagt: „Lernt von mir.“
Wisst ihr, nach der Bergpredigt, das ist Matthäus 5 bis 7, da haben die Menschen schon gesehen: Das ist plötzlich ein anderer Lehrer. Das ist nicht einer wie die Pharisäer. Dieser lehrt in Vollmacht. Er lehrt wirklich das, was Gott von uns möchte, und sie haben erkannt: Das ist ein besonderer Lehrer.
Aber Jesus ist nicht nur besonders in seinem Inhalt, Jesus ist besonders als Lehrer in seinem Charakter.
Er sagt: „Ich bin sanftmütig und von Herzen demütig.“
Ihr Lieben, Sanftmut hat nichts mit Schwäche zu tun. Das sehen wir im Kontext.
Jesus spricht die Wehe-Worte über Chorazin und Bethsaida. Er verkündigt Gericht.
In Matthäus 28 sagt er: „Mir ist gegeben alle Macht im Himmel und auf Erden, ich bin der Herr.“
Aber zu den Mühseligen und Beladenen ist er sanft, als bewusste Entscheidung, weil er diese Menschen liebt, die gebrochen sind.
Das ist ein sanfter Lehrer, nicht ein Lehrer wie die Pharisäer, die zusätzliche Lasten aufdrücken, die Menschen nicht halten können, die sie selbst nicht halten.
Und Jesus sagt: „Ich bin demütig.“
Die Pharisäer waren auf ihre Ehre aus, Jesus war auf die Ehre seines Vaters aus und auf das Wohl der Menschen.
Er hat nicht das Seine gesucht, sondern das Wohl der Menschen.
Er war von Herzen sanftmütig und demütig.
Und Jesus sagt: „Lernt von mir, kommt zu mir, lernt von mir.“
Bis hierher, auch heute, gibt es so viele Stimmen, die uns lehren wollen.
Vielleicht ist es deine alte Gemeindeprägung, Traditionen, menschliche Gesetze, die du immer noch im Hinterkopf hast.
Vielleicht sind es die Verwandten, die dir jetzt sagen, dass du nach Köln gehst, ist falsch, das ist eine weltliche Gemeinde, du musst die und die Regeln halten.
Jesus sagt: „Lernt von mir, lernt von mir, nicht von den Menschen.“
Vielleicht sind es die Medien, auf die du hörst, Stimmen, die unser Leben prägen wollen, die in uns reinreden, wie ein erfolgreiches Leben aussieht.
Jesus sagt: „Hör nicht auf sie, lernt von mir.“
Und ich möchte dich einladen, auch zu diesem dritten Schritt, dass du dir heute einfach nochmal sagst: Herr, ich will diese Gedanken ausblenden, ich will die Lügen ausblenden, die in meinem Kopf sind, und ich will einfach von dir lernen, Jesus.
Weißt du was? Geh doch einfach mal mit deiner Bibel in die Natur, nimm dir eine Zeit der Stille und sag: Jesus, rede du, ich will auf dich hören, ich will von dir lernen. Du bist wirklich sanftmütig und von Herzen demütig, du meinst es so gut zu mir.
Und wenn ich von dir lerne und deinen Willen tue, finde ich darin die echte Freiheit.
Wir möchten gleich zwei Lieder singen beziehungsweise auf zwei Lieder hören, und ich lade dich ein, während des Liedes an einer Aktion teilzunehmen.
Schau mal, Jesus sagt: „Ihr werdet Ruhe finden für eure Seelen, wenn ihr zu mir kommt, wenn ihr euch meiner Herrschaft unterordnet und wenn ihr euch einfach entscheidet, von mir zu lernen, mir nachzuahmen, dann möchte ich euch Ruhe geben für die Seelen.“
Jesus sagt: „Kommt her zu mir, die ihr mühselig und beladen seid.“
Ich möchte eine Einladung aussprechen zu einer Aktion, die wir jetzt gemeinsam durchführen möchten, wo du gerne auf die Predigt antworten kannst.
Ich finde es immer wichtig, euch als Zuhörer – ihr habt jetzt die ganze Zeit hier gesessen – euch eine Möglichkeit zu geben, gegenüber Jesus zu antworten auf die Predigt und es auch sichtbar zu machen.
Wir haben hier in den Gängen auch da vorne noch einige Steine verteilt, eben diese Steine, und es ist ein Symbol.
Der Stein steht für die Last in deinem Leben.
Und ich möchte dich einladen, während wir jetzt gleich die zwei Lieder singen beziehungsweise auf die Lieder hören, dass du dir so einen Stein nimmst und ihn vor das Kreuz ablegst.
Denn es ist Jesus, der dich einlädt: „Komm her zu mir. Du musst diese Last in deinem Leben nicht selber tragen. Ich will sie dir abnehmen, ich will dir helfen, ich will dir Ruhe geben für deine Seele.“
Dann kannst du das machen, du musst es nicht tun.
Aber vielleicht hilft es dir, diese symbolische Handlung zu vollziehen und zu sagen: Ja, ich lege meine Last ab.
Ich weiß nicht, was es für eine Last ist in deinem Leben.
Aber wenn du eine trägst, dann komm zu Jesus.
Du kommst nicht zu einem Menschen, du kommst zu Jesus.
Und doch wollen wir hier auch vorne stehen.
Wenn du auch ein Gebet haben möchtest, dann kannst du auf die Gebetspartner zugehen, die auch vor dem Kreuz warten.
Und wir können zusammen zu Jesus gehen.
Aber ich lade dich ein: Bleib nicht sitzen, wenn du eine Last mit dir trägst.
Dann komm doch zu Jesus damit.
Du musst sie nicht länger mit dir tragen.
Vielleicht bist du noch nie zu Jesus gekommen.
Vielleicht sitzt du hier, weil du Interesse am Glauben bekommen hast, aber du hast dein Leben noch nie Jesus geweiht.
Dann lade ich dich ein, das heute zu tun, indem du dir auch so einen Stein nimmst und sagst: Das ist meine Sünde, Herr, und ich lege sie ab. Vergib mir meine Sünden, und komm du in mein Leben.
Lade dich ein, den Stein hier nach vorne zu bringen.
Dann kannst du auch noch einen Moment hier stehen, vor dem Kreuz, und Jesus einfach darum bitten, in dein Leben zu kommen beziehungsweise wieder neu der Herr deines Lebens zu sein.
Jetzt müssen wir heute Morgen die Frage klären: Wer sind die Mühseligen? Ich denke, es geht hier um eine Personengruppe, die mit zwei Begriffen bezeichnet wird.
Zuerst kommen wir zu den Mühseligen. Dahinter steckt das Verb „abmühen“. Das heißt, Jesus sagt hier im Prinzip: „Kommt her zu mir, ihr, die ihr euch abmüht.“ Dasselbe Wort wird auch in Lukas 5 verwendet. Dort sagt Jesus erst zu den Jüngern: „Fahrt noch mal raus aufs Meer und werft eure Netze aus.“ Petrus antwortet: „Herr Meister, wir haben uns die ganze Nacht abgemüht und nichts gefangen.“
Aber hier geht es nicht um Menschen, die einfach nur mal eine schlechte Nacht hatten, wie bei Petrus. Das griechische Wort steht hier im Präsens, und wir müssen wissen, dass die griechische Präsensform einen andauernden Zustand bezeichnet.
Das heißt, die Mühseligen in unserem Text sind nicht die Menschen, die mal einen harten Tag hatten. Die Mühseligen sind nicht jene, die eine schwere Woche hinter sich haben. Die Mühseligen sind die Menschen, die dauerhaft unter der Last des Lebens leiden, für die das Leben Mühe ist.
Kannst du dich darin wiederfinden? Gehst du vielleicht auch durch solche Zeiten, in denen du morgens am liebsten einfach im Bett bleiben möchtest, weil jeder Tag nur eine Mühe ist – und das dauerhaft? Vielleicht ist das in deinem Leben schon lange so.
Jesus sagt: Ich lade dich heute ein. Du bist gemeint. Dich spreche ich mit dieser Predigt heute an. Es ist Jesu Einladung: „Kommt her zu mir, ihr Mühseligen.“
Aber er nennt diese Gruppe auch „die Beladenen“. Das sind Menschen, die mit einer Last durchs Leben gehen, aber auch unter dieser Last leiden – denen das Leben zu schwer ist. Das Leben kann so schwer sein, ihr Lieben.
Wir müssen uns heute Morgen die Frage stellen: Was für Lasten können das sein?
Ich denke, es können religiöse Lasten sein. In Matthäus 23,4 sagt Jesus über die Pharisäer: „Sie binden aber schwere und schwer zu tragende Lasten zusammen und legen sie auf die Schultern der Menschen. Sie selbst aber wollen sie nicht mit ihrem Finger bewegen.“ Hier geht es um menschliche Gebote, um Zusatzregeln, die die Pharisäer entworfen haben.
Genau das kritisiert Jesus in der Bergpredigt, auch im Matthäusevangelium. Er kritisiert, dass die Pharisäer menschliche Zusatzgebote zur Bibel hinzufügen. Das ist hart für die Menschen, die unter dieser Last leiden.
Übrigens erreichen auch uns als Gemeinde immer wieder Hilferufe von Menschen, die aus sehr streng gesetzlichen Gemeinden kommen. Sie wurden schon als Kinder so erzogen: „Du darfst das nicht, du darfst das nicht! Pass auf, wenn du etwas Falsches machst, wird Gott dich richten. Jesus kommt wieder. Du bist in der Hölle.“
Diese Menschen leiden. Sie gehen mit einer Last durchs Leben und haben ständig ein schlechtes Gewissen – auch dort, wo sie kein schlechtes Gewissen haben müssten. Denn sie verstoßen nicht gegen Gottes Gebot, sondern gegen eine menschliche Gemeinderegel.
Zum Beispiel: „Du darfst nur mit einem Zopf in die Schule gehen.“ Ich habe nichts gegen Zöpfe, aber wo steht das in der Bibel? „Du darfst das nicht, du darfst das nicht!“ So wachsen sie auf.
Das eigentliche Problem ist, dass das Bild von Gott dadurch geprägt wird: So ist Gott. Sie gehen belastet durchs Leben und verstehen die Freiheit des Evangeliums nicht.
Das ist das Kernproblem. Diese Lehren haben einen Schein von Frömmigkeit, wie es in Kolosser 2 heißt, sind aber meilenweit vom Kern des Evangeliums entfernt. Diese Menschen gibt es. Sie sind beladen und belastet. Sie denken sogar daran, den Glauben an den Nagel zu hängen, wenn das Glauben sein soll.
Aber ich denke, es geht in diesem Text nicht nur um Menschen, die religiöse Lasten tragen. Jesus meint allgemein die Lasten des Lebens, die jeder von uns ein Stück weit trägt. Manche Menschen tragen sie jedoch besonders schwer.
Ich habe euch heute einen Stein mitgebracht. In den Gängen liegen übrigens auch Steine, dazu sage ich später noch etwas. Diese sind für nach der Predigt gedacht.
Dieser Stein ist schwer. Er ist viel schwerer, als man vielleicht denkt. So gibt es Menschen, die schwer beladen durchs Leben gehen.
Ich denke an die alleinerziehende Mutter Mitte 40 mit zwei Kindern. Sie leidet unter der Last des Lebens, weil sie für die Kinder da sein muss und gleichzeitig arbeiten muss. Für sie ist das Leben oft sehr, sehr schwer.
Dann denke ich an die Frau, die vor einigen Wochen von ihrem Ehemann gesagt bekommen hat: „Ich bin dir fremdgegangen.“ Von jetzt auf gleich wird ihr Vertrauen zerstört, ihr Leben kaputtgemacht. Das, woran sie sich gehalten hat, tut so weh – genau da, wo es besonders empfindlich ist. Und jetzt geht diese Frau mit einer schweren Last durchs Leben.
Ich denke an den Familienvater, der auf der Arbeit so leidet unter dem Druck, leisten zu müssen. Er will für seine Familie sorgen, doch er bekommt zunehmend Ängste, dass er diesem Druck nicht mehr gewachsen ist. Er kann nachts immer weniger schlafen und leidet darunter. Er möchte stark sein, aber er ist es nicht wirklich. Jedes Wort seines Chefs interpretiert er als mögliche Kündigung, die bald ansteht, und er baut mehr und mehr Ängste auf. Ihr Lieben, viel mehr Männer, als ihr denkt, leiden unter diesen Ängsten – viel, viel mehr.
Ich denke an die junge Frau, die ein hypersensibles Gewissen hat und ständig denkt, sie sei wieder schuldig geworden, obwohl sie es nicht ist. Das Gewissen verdammt sie, obwohl Gott sie nicht verdammt. Sie leidet darunter und entwickelt Zwangshandlungen, um dieses schlechte Gewissen irgendwie zu vermeiden. Der Vers in der Bibel „Wer Gutes zu tun weiß und es nicht tut, dem ist es Sünde“ (Jakobus 4,17) bricht ihr fast das Genick. Auch diese Menschen gibt es – sie gehen beladen durchs Leben.
Ich denke an die Ehefrau, deren Mann passiv ist. Sie trägt die ganze Last der Verantwortung auf ihren Schultern: Homeschooling für die Kinder, sämtliche Entscheidungen am Tag. Es liegt zu viel auf ihren Schultern. Ihre Schultern wurden nicht dafür gemacht, die ganze Last der Verantwortung allein tragen zu müssen, weil der Mann passiv ist. Diese Frau geht mit einer Last durchs Leben.
Dann gibt es den Ehemann, an den ich jetzt auch denke, der seit 15 Jahren in der Pornosucht steckt und nicht herauskommt. Er ist immer wieder niedergeschlagen, will nicht der Mann sein, der er ist, will da raus. Er schaut auf Vorbilder und sagt: So will ich eigentlich sein. Aber Fakt ist: Er fällt immer wieder, immer wieder. Er spürt die Last. Zugegeben, es ist eine Last, die er selbst verschuldet hat, und dennoch trägt er sie. Eine schwere Last: Die Ketten der Sünde in seinem Leben wiegen unglaublich schwer.
Dann gibt es Personen, die es ständig allen Menschen recht machen müssen. Auch sie leiden unter einer Last. Sie fragen sich ständig: „Was denken die anderen jetzt über mich?“ Wenn sie keine Anerkennung bekommen, kommen Minderwertigkeitskomplexe hoch. Sie leiden unter einer Last. Menschen werden im Leben plötzlich so groß, Menschen haben so ein großes Gewicht in unserem Leben. Ständig gehen sie mit der Frage durchs Leben: „Reden die jetzt über mich?“ Überall siehst du Augen, die dich beobachten, und du leidest unter Ängsten – Ängsten vor Menschen.
All diese Personen tragen schwere Steine mit sich herum.
Das waren jetzt nur einige Beispiele, es gäbe viel, viel mehr. Aber lasst mich euch eins sagen: Das waren alles keine Beispiele, die am Schreibtisch während der Predigtvorbereitung entstanden sind.
Ihr Lieben, das sind Beispiele, die das Leben schreibt. Es sind reale Situationen, teilweise hier im Raum vertreten, teilweise im Livestream. Wir alle tragen Lasten mit uns herum. Wir alle gehen manchmal mehr, manchmal weniger mühselig durchs Leben.
Vielleicht sind da Steine in deinem Leben, die du gar nicht wahrhaben willst, die du kleinredest und mit denen du versuchst, irgendwie selbst zurechtzukommen. Doch du merkst immer mehr: Du schaffst es nicht alleine.
Weißt du, was Jesus dir heute sagt? Komm her zu mir, ich will dir Ruhe geben. Das ist die Einladung, die Jesus dir heute ausspricht. Geh mit deiner Last zu Jesus.
Ich weiß nicht, wie du bisher mit dieser Last umgegangen bist. Vielleicht hast du versucht, sie kleinzureden. Vielleicht hast du sie verleugnet. Vielleicht hast du gedacht, du musst alleine damit klarkommen und kannst keine andere Person damit belasten. Aber Fakt ist: Du trägst sie mit dir.
Und du sagst ständig: Ich muss doch stark sein, ich muss doch stark sein. Doch du merkst immer mehr, dass du es nicht schaffst, stark zu sein. Weißt du was? Ich will dir heute sagen: Du musst es nicht.
Denn Jesus sagt: Komm her zu mir, ich will dir Ruhe geben. Du findest die Ruhe nicht in dir selbst. Jesus lädt die Mühseligen und Beladenen ein, zu sich zu kommen.
Und das ist die Einladung, die nicht ich heute ausspreche, sondern die Jesus ausspricht. Ich gebe nur seine Worte wieder. Er lädt dich heute ein, zu ihm zu kommen und bei ihm Ruhe für deine Seele zu finden.
Jetzt müssen wir aber auch noch die Frage stellen: Was für eine Ruhe ist das, die Jesus hier anbietet? Lothar übersetzt: „Ich will euch erquicken.“ Das lässt schon darauf schließen, dass es nicht um eine körperliche Ruhe geht, etwa mal ein, zwei Tage länger schlafen zu können und dann wieder fit zu sein.
Es geht um eine seelische Ruhe, denn danach sagt Jesus ja auch: „Ihr werdet Ruhe finden für eure Seele.“ Hier steht im Griechischen das Wort Psyche. Ihr werdet Ruhe finden für eure Psyche, ihr werdet Ruhe finden für euer Innenleben. Ich schenke euch einen inneren Frieden, einen echten Frieden in der Gegenwart Jesu.
Jesus verheißt nicht unbedingt, unsere äußeren Umstände automatisch zur Ruhe zu bringen. Das verheißt er nicht. So will ich diese Predigt auch nicht verstanden wissen. Aber er verheißt dir Ruhe in deinen Lebensumständen auf tiefster Ebene. Auf aller tiefster Ebene.
Jesus verheißt dir eine Ruhe, die dir hilft, Ängste zu überwinden. Jesus verheißt eine Ruhe, die dir hilft, Unsicherheit zu überwinden, weil du in ihm Sicherheit finden kannst. Jesus verheißt dir eine Ruhe, die die Unruhe vertreibt. Eine Unruhe deiner Gedanken, der Traurigkeit und Sinnlosigkeit.
Manchmal leiden Menschen unter diesen Depressionen. Von jetzt auf gleich fallen sie in eine tiefe Traurigkeit. Sie wissen manchmal selbst nicht, warum alles gerade so sinnlos erscheint. Jesus möchte dir helfen, da herauszukommen, indem er dir Ruhe schenkt für deine Seele.
Die einzige Voraussetzung, die der Text nennt, ist: Sieh es ein, dass du angesprochen bist. Sieh es ein, dass du gemeint bist. Sieh es ein, dass du Jesus brauchst.
Du musst nicht stark sein. Du musst gerade das Gegenteil anerkennen: dass du es nicht schaffst, aber dass du zu Jesus kommen kannst und er dir wirkliche Ruhe schenken möchte.
Vielleicht bist du schon lange Christ, aber du bist zu Jesus auf Distanz gegangen. Du hast kein Vertrauensverhältnis mehr zu Jesus. Du merkst mehr und mehr, dass du versuchst, alles selber zu schaffen, und du denkst sogar, du müsstest alles selber schaffen.
Weißt du was? Diese Einladung gilt nicht nur für Menschen, die mit Gott nichts zu tun haben, zu Jesus zu kommen. Diese Einladung gilt auch dir, wenn du schon lange Christ bist: wieder neu zu Jesus zu kommen und ihm zu sagen: Herr, ich schaff’s nicht, ich brauch dich so sehr.
Vielleicht erlebst du aber auch diese Unruhe in deinem Leben, weil Gott in deinem Leben fehlt, weil du keine Verbindung zu Gott hast. In Jesaja 57,20 steht: „Aber die Gottlosen sind wie das aufgewühlte Meer, das nicht zur Ruhe kommt.“
Und vielleicht ist das deine Situation, dass dich eine innere Unruhe treibt. Du versuchst sie vielleicht nach außen hin irgendwie zu kaschieren, aber Fakt ist: Du hast nicht das Gefühl, angekommen zu sein. Du rast so durchs Leben, du bist auf der Suche nach Halt, aber du hast ihn nicht, weil dir Jesus in deinem Leben fehlt.
Deswegen lädt Jesus dich heute ein, zum ersten Mal zu ihm zu kommen: „Kommt her zu mir alle, ihr Mühseligen und Beladenen.“ Er möchte dir die Last der Schuld nehmen, er möchte dir vergeben, er möchte dein Leben neu machen. Dafür ist er am Kreuz gestorben.
Ich werde am Ende der Predigt noch einmal darauf zurückkommen.
Jesus nennt noch weitere Schritte, und das führt uns zum zweiten Punkt: Ruhe für die Seele – unterordne dich, Jesus!
Jesus sagt nicht nur: „Kommt her zu mir“, sondern auch: „Nehmt auf euch mein Joch!“ Ich kann mir vorstellen, dass die Zuhörer hier erst einmal schlucken mussten. Wie, Jesus, wie meinst du das? Du rufst uns zu dir mit all unseren Lasten und versprichst uns Ruhe – und jetzt das Joch? Wie ist das gemeint, Jesus?
Zunächst müssen wir uns die Frage stellen: Was ist ein Joch? Dieser Begriff ist uns heute nicht mehr ganz geläufig. Ich habe euch ein Bild mitgebracht. Das Joch wurde damals vor allem beim Pflügen eingesetzt. Es hängt, wie auf dem Bild zu erkennen, über den Schultern der Lasttiere. Der Pflug wird an dieses Joch eingehängt, und so werden die Tiere zum Pflügen regelrecht gezwungen. Es gibt nicht viel Bewegungsfreiraum; sie sind unter diesem Joch und müssen arbeiten.
Dementsprechend verwendet die Bibel das Bild vom Joch als Symbol für Herrschaft und Unterordnung. Der Prophet Jeremia verkündet das Gericht über das Südreich, also Juda. Das Südreich hat nicht mehr mit Gott gelebt und musste in die babylonische Gefangenschaft. In Jeremia 27,12 heißt es:
„Und zu Zedekia, dem König von Juda, redete ich nach all diesen Worten: Streckt eure Hälse in das Joch des Königs von Babel und dient ihm und seinem Volk, dann werdet ihr am Leben bleiben.“
Mit anderen Worten sagt Jeremia hier: Fügt euch eurem Schicksal und unterwerft euch der Herrschaft des neuen Königs, des Königs von Babylon.
Was meint Jesus also, wenn er sagt: „Nehmt auf euch mein Joch“? Jesus sagt: Erkennt mich als Herrn in eurem Leben an. Jesus spricht hier nicht nur eine Einladung aus: „Kommt her zu mir“, sondern markiert auch seinen Anspruch: „Ich bin der Herr, nehmt auf euch mein Joch!“ Und zu beidem lädt er euch ein.
Echtes Christsein zeigt sich immer darin, dass wir Jesus nicht nur als Retter anerkennen, sondern auch als Herrn in unserem Leben. Jesus, du hast das Sagen über mein Leben, du bist der Herr. Deshalb nennt sich Paulus im Römerbrief auch „Knecht Jesu Christi“ – eigentlich steht dort das Wort „Sklave“.
Schaut mal: Der Wunsch nach Unabhängigkeit hält so viele Menschen davon ab, zu Jesus zu kommen. „Ich will mein Leben selbst in der Hand haben.“ Du merkst nicht, dass du dein Leben vor die Wand fährst, weil du es selbst in der Hand haben willst.
Jesus sagt dir heute: „Komm zu mir und nimm mein Joch auf dich.“ Das klingt im ersten Moment paradox, oder? Ruhe unter einem Joch, Ruhe unter einer Herrschaft – wie ist das zu verstehen?
Schaut mal, was in Vers 30 steht, das ist der Schlüssel. Dort sagt Jesus: „Denn mein Joch ist sanft, und meine Last ist leicht.“
Wir dürfen hier eines nicht übersehen: Jesus lädt hier nicht Menschen ein, aus der Freiheit in seine Herrschaft zu kommen. Er lädt Menschen ein, die bereits unter einem Joch sind – aber unter einem sehr harten Joch. Er lädt sie ein, unter sein Joch zu kommen, das heißt, er lädt sie zu einem Herrschaftswechsel ein.
Vielleicht wart ihr letzten Sonntag dabei. Im zweiten und dritten Gottesdienst haben wir einen Bericht gehört von der gefährdeten Hilfe. Wir haben Bilder an der Wand gesehen von Menschen, die zehn Jahre und länger unter einem Joch waren – unter einem harten Joch, unter dem Joch der Drogensucht, einem Joch, das Menschen kaputtmacht. Dann haben wir Vorher-Nachher-Fotos gesehen. Jesus ist in ihr Leben gekommen, hat sie frei gemacht.
Aber frei wirst du nicht durch Selbstdisziplin. „Ich strenge mich genug an!“ Wenn du zehn Jahre lang Heroin genommen hast, geht das nicht so einfach. Aber was in dem Leben dieser Menschen passiert ist: Jesus ist Herr geworden. Sie haben sich unter sein Joch gestellt, er ist in ihr Leben gekommen, sie haben einen neuen Herrn – und er macht sie frei.
Das klingt paradox, ist aber biblisch wahr: Echte Freiheit erleben wir unter der Herrschaft Jesu. Warum? Weil er gut ist, weil er sanft ist, weil er demütig ist. Es ist eine gute Herrschaft – die Herrschaft des Einen, der uns so sehr liebt.
Lass mich dir eines sagen: Das Leben ist zu hart, um es außerhalb der Herrschaft Jesu zu leben. Luther hat schon gesagt: „Einer reitet dich immer.“ Wenn es nicht Jesus ist, dessen Joch sanft ist, bist du unter einem anderen Joch – und das ist viel zu hart.
Das erklärt vielleicht deine bedrückte Seele momentan. Und ich lade dich ein, Jesus lädt dich ein: Komm unter sein Joch! Es bedeutet nicht, dass unter der Herrschaft Jesu alles immer einfach wird. Jesus lädt uns nicht zu einfachen Lebensumständen ein, aber er lädt uns ein, wenn wir unter seinem Joch sind, echten Frieden in den Umständen zu finden.
Das ist der große Unterschied: Halt und Ruhe in schwierigen Umständen.
Meine Frage an dich heute ist: Bist du bereit, Jesus als deinen Herrn anzuerkennen? Dass du sagst: Jesus, ich verstehe, wie sehr du mich liebst. Ich komme gerne unter deine Herrschaft. Sei du der Herr in meinem Leben!
Ich kann euch sagen, mir ist das so schwer gefallen. Ich habe als Achtzehnjähriger damit gerungen: Herr, ich will mein Leben selbst leben. Als Jugendlicher wollte ich eigentlich nicht, dass du der Herr bist. Und immer wieder hat mich Jesus darauf hingewiesen: André, ich will der Herr in deinem Leben sein.
Bis es irgendwann diesen Tag des Zerbruchs gab, an dem ich sagte: Jesus, mach du mit meinem Leben, was du willst. Bestimme du mein Leben. Ich gebe mich dir hin – zu hundert Prozent.
Und ich kann euch sagen: Jesus hat mir einen Frieden geschenkt, den keine Psychologie und keine Psychiatrie geben kann. Kein Life Coach kann dir diesen Frieden anbieten, keine Religion kann dir diesen Frieden geben. Diesen Frieden kann nur Jesus schenken.
Ich habe es in meinem Leben erlebt, und hier sitzen viele, die das in ihrem Leben erlebt haben. Genau dazu lade ich dich ein: Ruhe zu finden unter einem Joch, unter einem sanften Joch, unter der Herrschaft Jesu.
Jesus kommt zum dritten Punkt: Ruhe für die Seele – lernt von mir, sagt er.
Jesus sagt eben nicht nur: „Nehmt auf euch mein Joch“, sondern auch: „Lernt von mir!“ Jetzt müssen wir wissen: Zur Zeit des Neuen Testaments waren viele Lehrer unterwegs, vor allem die Schriftgelehrten und Pharisäer. Sie prägten Menschen, aber ihre Lehre war belastend und hat Menschen kaputtgemacht.
Wenn Jesus hier sagt: „Lernt von mir“, ist das eine Kontrasteinladung. Damit sagt Jesus automatisch auch: Lernt von mir und nicht von ihnen! Lasst euch von mir prägen, nicht von ihnen! Ich will euch wirklich Frieden geben.
Unabhängig davon möchte Jesus einladen, dass Menschen von ihm lernen. Das Wort „lernen“ kommt von der gleichen Wortwurzel wie der Begriff „Jünger“. Von Jesus zu lernen, ihm nachzufolgen, geht Hand in Hand.
Das bedeutet: Christsein heißt, Jesus zu folgen und sich immer wieder die Frage zu stellen: Jesus, was möchtest du von mir? Jesus, wie hast du gelebt? Jesus, wie bist du? Ich will dir folgen, ich will von dir lernen.
Das ist so entscheidend. In Matthäus 28, im Missionsbefehl, heißt es:
„So geht nun hin und macht alle Nationen zu Jüngern!“ Und jetzt wird beschrieben, was einen Menschen zu einem Jünger macht: Einmal tauft sie im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes, und zweitens lehrt sie, alles zu bewahren, was ich euch geboten habe.
Das heißt: Jesus sagt, lehrt sie alles zu bewahren, was ich euch geboten habe – mit anderen Worten, sie sollen von mir lernen.
Warum? Wir finden in unserem Text eine Begründung dafür, warum sie von Jesus lernen sollen. Jesus sagt: „Denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig.“
Stellt euch diese Menge vor Augen, die bisher nur von den Pharisäern unterrichtet wurde. Und jetzt steht Jesus da und sagt: „Lernt von mir!“
Nach der Bergpredigt, also Matthäus 5 bis 7, haben die Menschen schon erkannt: Das ist ein anderer Lehrer. Das ist nicht einer wie die Pharisäer. Dieser lehrt in Vollmacht. Er lehrt wirklich das, was Gott von uns möchte. Sie haben erkannt: Das ist ein besonderer Lehrer.
Aber Jesus ist nicht nur besonders in seinem Inhalt, er ist besonders als Lehrer in seinem Charakter. Er sagt: „Ich bin sanftmütig und von Herzen demütig.“
Ihr Lieben, Sanftmut hat nichts mit Schwäche zu tun. Das sehen wir im Kontext: Jesus spricht die Wehe-Worte über Korazin und Bezeß. Er verkündet Gericht.
In Matthäus 28 sagt er: „Mir ist gegeben alle Macht im Himmel und auf Erden, ich bin der Herr.“ Aber zu den Mühseligen und Beladenen ist er sanft – als bewusste Entscheidung, weil er diese Menschen liebt, die gebrochen sind.
Das ist ein sanfter Lehrer, nicht ein Lehrer wie die Pharisäer, die zusätzliche Lasten aufdrücken, die Menschen nicht halten können und die sie selbst nicht halten.
Jesus sagt: „Ich bin demütig.“ Die Pharisäer waren auf ihre Ehre aus, Jesus war auf die Ehre seines Vaters und auf das Wohl der Menschen aus. Er hat nicht das Seine gesucht, sondern das Wohl der Menschen.
Er war von Herzen sanftmütig und demütig, und Jesus sagt: „Lernt von mir! Komm zu mir, lerne von mir!“
Bis heute gibt es so viele Stimmen, die uns lehren wollen. Vielleicht ist es deine alte Gemeindeprägung, Traditionen, menschliche Gesetze, die du immer noch im Hinterkopf hast. Vielleicht sind es Verwandte, die dir sagen, dass du nach Köln gehst – das sei falsch, das sei eine weltliche Gemeinde, du musst die und die Regeln halten.
Jesus sagt: „Lerne von mir, nicht von den Menschen!“
Vielleicht sind es die Medien, auf die du hörst – Stimmen, die unser Leben prägen wollen und in uns reinreden, wie ein erfolgreiches Leben aussieht.
Jesus sagt: „Hör nicht auf sie, lerne von mir!“
Ich möchte dich einladen, auch zu diesem dritten Schritt: Sag heute einfach zu Jesus: Herr, ich will diese Gedanken ausblenden, ich will die Lügen ausblenden, die in meinem Kopf sind, und ich will einfach von dir lernen, Jesus.
Weißt du was? Geh doch einfach mal mit deiner Bibel in die Natur, nimm dir eine Zeit der Stille und sag: Jesus, rede du! Ich will auf dich hören, ich will von dir lernen. Du bist wirklich sanftmütig und von Herzen demütig. Du meinst es so gut mit mir.
Und wenn ich von dir lerne und deinen Willen tue, finde ich darin die echte Freiheit.
Wir möchten gleich zwei Lieder singen beziehungsweise auf zwei Lieder hören. Ich lade dich ein, während des Liedes an einer Aktion teilzunehmen.
Schau mal: Jesus sagt, ihr werdet Ruhe finden für eure Seelen, wenn ihr zu mir kommt, wenn ihr euch meiner Herrschaft unterordnet und wenn ihr euch einfach entscheidet, von mir zu lernen und mir nachzufolgen. Dann möchte ich euch Ruhe geben für eure Seelen.
Jesus sagt: „Kommt her zu mir, die ihr mühselig und beladen seid!“
Ich möchte eine Einladung aussprechen zu einer Aktion, die wir jetzt gemeinsam durchführen möchten, bei der du gerne auf die Predigt antworten kannst.
Ich finde es immer wichtig, euch als Zuhörer, die ihr jetzt die ganze Zeit hier gesessen habt, eine Möglichkeit zu geben, gegenüber Jesus zu antworten – auf die Predigt und das auch sichtbar zu machen.
Wir haben hier in den Gängen und auch vorne noch einige Steine verteilt. Diese Steine sind ein Symbol. Der Stein steht für die Last in deinem Leben.
Ich möchte dich einladen, während wir gleich die zwei Lieder singen beziehungsweise hören, dass du dir so einen Stein nimmst und ihn vor das Kreuz legst.
Denn es ist Jesus, der dich einlädt: Komm her zu mir! Du musst diese Last in deinem Leben nicht selbst tragen. Ich will sie dir abnehmen, ich will dir helfen, ich will dir Ruhe geben für deine Seele.
Du kannst das machen, du musst es nicht tun. Aber vielleicht hilft es dir, diese symbolische Handlung zu vollziehen und zu sagen: Ja, ich lege meine Last ab.
Ich weiß nicht, was es für eine Last in deinem Leben ist. Aber wenn du eine trägst, dann komm zu Jesus! Du kommst nicht zu einem Menschen, du kommst zu Jesus.
Und doch wollen wir hier auch vorne stehen. Wenn du ein Gebet haben möchtest, kannst du auf die Gebetspartner zugehen, die auch vor dem Kreuz warten. Wir können zusammen zu Jesus gehen.
Ich lade dich ein: Bleib nicht sitzen, wenn du eine Last mit dir trägst. Komm doch mit ihr zu Jesus! Du musst sie nicht länger mit dir tragen.
Vielleicht bist du noch nie zu Jesus gekommen. Vielleicht sitzt du hier, weil du Interesse am Glauben bekommen hast, aber du hast dein Leben noch nie Jesus geweiht.
Dann lade ich dich ein, das heute zu tun, indem du dir auch so einen Stein nimmst und sagst: Das ist meine Sünde, Herr, und ich lege sie ab. Vergib mir meine Sünden, und komm du in mein Leben.
Ich lade dich ein, den Stein hier nach vorne zu bringen. Dann kannst du auch noch einen Moment hier stehen, vor dem Kreuz, und Jesus einfach darum bitten, in dein Leben zu kommen beziehungsweise wieder neu der Herr deines Lebens zu sein.
Jesus kommt zu einem dritten Punkt: Ruhe für die Seele. „Lernt von mir“, sagt er. Jesus sagt nicht nur: „Nehmt auf euch mein Joch“, sondern auch: „Nehmt auf euch mein Joch und lernt von mir.“
Wir müssen wissen: Zur Zeit des Neuen Testaments waren viele Lehrer unterwegs, vor allem die Schriftgelehrten und die Pharisäer. Sie prägten die Menschen, aber ihre Lehre war oft belastend und machte die Menschen kaputt. Wenn Jesus hier sagt: „Lernt von mir“, ist das eine Einladung im Kontrast zu ihnen. Er meint damit auch: Lernt von mir und nicht von ihnen. Lasst euch von mir prägen, nicht von ihnen. Ich will euch wirklich Frieden geben.
Unabhängig davon lädt Jesus Menschen ein, von ihm zu lernen. Das Wort „lernen“ stammt von der gleichen Wurzel wie der Begriff „Jünger“. Von Jesus zu lernen und ihm nachzufolgen gehören zusammen. Christsein bedeutet, Jesus zu folgen und sich immer wieder die Frage zu stellen: „Jesus, was möchtest du von mir? Wie hast du gelebt? Wie bist du? Ich will dir folgen und von dir lernen.“ Das ist entscheidend.
In Matthäus 28 heißt es im Missionsbefehl: „So geht nun hin und macht alle Nationen zu Jüngern.“ Dort wird beschrieben, was einen Menschen zu einem Jünger macht. Erstens: Tauft sie im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Zweitens: Lehrt sie, alles zu bewahren, was ich euch geboten habe. Das bedeutet: Sie sollen von Jesus lernen.
Warum sollen sie von Jesus lernen? Unser Text gibt eine Begründung: Jesus sagt, „denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig.“ Stellt euch die Menge vor, die bisher nur von den Pharisäern unterrichtet wurde. Jetzt steht Jesus da und sagt: „Lernt von mir.“ Nach der Bergpredigt – Matthäus 5 bis 7 – haben die Menschen erkannt, dass Jesus ein anderer Lehrer ist. Nicht wie die Pharisäer, sondern einer, der in Vollmacht lehrt. Er zeigt, was Gott von uns möchte. Sie haben erkannt: Das ist ein besonderer Lehrer.
Jesus ist nicht nur besonders in seinem Inhalt, sondern auch in seinem Charakter als Lehrer. Er sagt: „Ich bin sanftmütig und von Herzen demütig.“ Sanftmut hat nichts mit Schwäche zu tun. Das sehen wir im Kontext: Jesus spricht Wehe-Worte über Korazin und Bezeit und verkündet Gericht. In Matthäus 28 sagt er: „Mir ist gegeben alle Macht im Himmel und auf Erden.“ Er ist der Herr.
Aber zu den Mühseligen und Beladenen ist er sanft – aus bewusster Entscheidung, weil er diese Menschen liebt, die gebrochen sind. Jesus ist ein sanfter Lehrer, nicht wie die Pharisäer, die zusätzliche Lasten aufdrücken, die Menschen nicht tragen können und selbst nicht tragen. Jesus sagt: „Ich bin demütig.“ Die Pharisäer suchten ihre eigene Ehre, Jesus aber die Ehre seines Vaters und das Wohl der Menschen. Er suchte nicht das Seine, sondern das Wohl der Menschen.
Er war von Herzen sanftmütig und demütig. Jesus sagt: „Lernt von mir, kommt zu mir, lernt von mir.“ Auch heute gibt es viele Stimmen, die uns lehren wollen. Vielleicht sind es alte Gemeindeprägungen, Traditionen oder menschliche Gesetze, die du im Hinterkopf hast. Vielleicht sind es Verwandte, die dir sagen, dass dein Weg falsch ist, weil du dich für eine andere Gemeinde entscheidest. Jesus sagt: „Lernt von mir, nicht von den Menschen.“
Vielleicht sind es Medien oder Stimmen, die unser Leben prägen und uns sagen wollen, wie ein erfolgreiches Leben aussieht. Jesus sagt: „Hört nicht auf sie, lernt von mir.“ Ich möchte dich einladen, diesen dritten Schritt zu gehen: Sag heute zu Jesus, dass du die Gedanken und Lügen in deinem Kopf ausblenden willst. Sag: „Jesus, ich will von dir lernen.“
Geh mit deiner Bibel in die Natur, nimm dir eine Zeit der Stille und sage: „Jesus, rede du. Ich will auf dich hören. Ich will von dir lernen. Du bist wirklich sanftmütig und von Herzen demütig. Du meinst es gut mit mir.“ Wenn du von Jesus lernst und seinen Willen tust, findest du darin echte Freiheit.
Wir möchten gleich zwei Lieder singen beziehungsweise zwei Lieder hören. Dabei lade ich dich ein, während des Liedes an einer Aktion teilzunehmen.
Jesus sagt: „Ihr werdet Ruhe finden für eure Seelen, wenn ihr zu mir kommt, wenn ihr euch meiner Herrschaft unterordnet und euch entscheidet, von mir zu lernen und mir nachzufolgen. Dann möchte ich euch Ruhe geben für eure Seelen.“ Er sagt: „Kommt her zu mir, die ihr mühselig und beladen seid.“
Ich möchte eine Einladung aussprechen zu einer Aktion, die wir jetzt gemeinsam durchführen. Du kannst gerne auf die Predigt antworten. Ich finde es immer wichtig, euch als Zuhörer, die ihr jetzt die ganze Zeit hier gesessen habt, eine Möglichkeit zu geben, Jesus gegenüber zu antworten. So wird die Antwort auf die Predigt auch sichtbar.
Hier in den Gängen und auch vorne liegen einige Steine. Diese Steine sind verteilt und stehen symbolisch für die Last in deinem Leben. Ich lade dich ein, während wir gleich die zwei Lieder singen beziehungsweise hören, dir so einen Stein zu nehmen und ihn vor das Kreuz abzulegen.
Denn es ist Jesus, der dich einlädt: „Komm her zu mir! Du musst diese Last in deinem Leben nicht selbst tragen. Ich will sie dir abnehmen, dir helfen und dir Ruhe für deine Seele geben.“ Du kannst das machen, du musst es aber nicht tun.
Vielleicht hilft es dir, diese symbolische Handlung zu vollziehen und zu sagen: „Ja, ich lege meine Last ab.“ Ich weiß nicht, was für eine Last du trägst. Aber wenn du eine Last hast, dann komm zu Jesus. Du kommst nicht zu einem Menschen, du kommst zu Jesus.
Wenn du möchtest, kannst du auch vorne stehen bleiben. Dort warten Gebetspartner vor dem Kreuz. Wenn du ein Gebet möchtest, kannst du zu ihnen gehen. Wir können zusammen zu Jesus gehen.
Ich lade dich ein: Bleib nicht sitzen, wenn du eine Last mit dir trägst. Komm zu Jesus damit! Du musst sie nicht länger tragen.
Vielleicht bist du noch nie zu Jesus gekommen. Vielleicht bist du hier, weil du Interesse am Glauben hast, aber du hast dein Leben noch nie Jesus geweiht. Dann lade ich dich ein, das heute zu tun.
Nimm dir einen Stein und sage: „Das ist meine Sünde, Herr. Ich lege sie ab. Vergib mir meine Sünden und komm in mein Leben.“ Bring den Stein nach vorne und nimm dir einen Moment, vor dem Kreuz zu stehen.
Bitte Jesus, in dein Leben zu kommen oder wieder neu der Herr deines Lebens zu sein.