Begrüßung und Einstieg mit einer Anekdote
Wir wollen uns herzlich zum Gottesdienst grüßen. Ich freue mich, dass so viele gekommen sind.
In Amerika fuhr ein Indianer mit seinem Auto vor eine Tankstelle und wollte dort tanken. Doch der Amerikaner sagte: „Du bekommst kein Benzin.“
Der Amerikaner holte einen Dollar aus der Tasche, warf ihn hoch, zog den Colt und schoss hinterher. Dabei schoss er mitten durch den Dollar ein Loch. Er dachte sich, jetzt hat der Indianer sicher Respekt vor dem, was er kann.
In diesem Moment holte der Indianer einen Apfel aus der Tasche, warf ihn hoch, zog ein Taschenmesser aus der anderen Tasche, warf es hinterher und wartete geduldig, bis der Apfel geschält herunterfiel.
Daraufhin fragte der Amerikaner: „Brauchst du auch noch Öl?“
Thema und Fragestellung des Gottesdienstes
Wir wollen heute Morgen nicht so sehr über die Kunststücke eines Indianers oder eines Amerikaners nachdenken, sondern über ihren Schöpfer.
Darum lautet das Thema heute Morgen: Kann man Gott beweisen? Der Untertitel lautet: Der Gottesbeweis durch die Liebe.
Im Laufe der Geschichte hat man immer wieder darüber nachgedacht, ob man Gott beweisen kann. Dabei gab es viele Befürworter, aber auch viele Gegner. Dieses Thema wurde sehr heftig diskutiert.
Klassische Gottesbeweise und ihre Kritik
Schon in der Antike wurden verschiedene Gottesbeweise formuliert. Dazu gehört zunächst der ontologische Gottesbeweis. Ebenso gibt es den kosmologischen Gottesbeweis, der besagt, dass ein so großes Universum einen Urheber benötigt.
Ein weiterer Beweis ist der Kausalitätsbeweis. Er besagt, dass alles eine Ursache hat. Daraus folgt, dass es eine letzte Ursache geben muss, die nicht weiter zurückgeht – und diese Ursache ist Gott.
Dann gibt es den teleologischen Gottesbeweis. Er argumentiert, dass alles, was wir in der Welt beobachten, einen Sinn und Zweck hat. Zum Beispiel dient das Auge zum Sehen, das Ohr zum Hören und die Sonne liefert Energie. Hinter allem steckt also ein Zweck und eine Ursache, die Gott ist.
Wenn man heute über Gottesbeweise spricht, erhält man zwei unterschiedliche Antworten. Die erste lautet, dass Gott überhaupt nicht bewiesen werden kann. Ebenso wenig lässt sich beweisen, dass er nicht existiert.
Das zweite Argument, das ich oft gehört habe, ist, dass Kant alle Gottesbeweise zerschmettert hat. Daher gäbe es solche Beweise nicht.
Doch wir dürfen uns nicht nur auf Kant berufen. Er lebte vor etwa zweihundert Jahren und verfügte nur über einen Bruchteil der heutigen wissenschaftlichen Erkenntnisse. Deshalb müssen wir diese Frage ganz neu überdenken – und das wollen wir auch tun.
Biblische Legitimation für Gottesbeweise
Aber zunächst wollen wir uns die Legitimation dazu aus der Bibel selbst holen, ob es wohl Gottes Beweise gibt oder nicht.
Im Römerbrief, Kapitel 1, lesen wir Folgendes: Gottes unsichtbares Wesen, das ist seine ewige Kraft und Gottheit, wird seit der Schöpfung der Welt aus seinen Werken ersehen, wenn man sie wahrnimmt, so dass sie keine Entschuldigung haben.
Denn obwohl sie von Gott wussten, haben sie ihn nicht als Gott gepriesen, noch ihm gedankt. Hier steht also ganz deutlich: Sie wussten, dass es einen Gott gibt, in jedem Land. Egal, wo man lebt, an welcher Stelle der Erde man sich befindet – selbst auf dem Nordpol, wenn man dort gerade steht, sieht man nachts die Sterne. Und da sieht man die Schöpfung.
Gott sagt: Aus all dem könnt ihr schließen, dass es einen lebendigen Gott gibt.
Also wissen wir jetzt, dass man in dieser Weise nachdenken darf und auch nach Gottes Beweisen suchen kann.
Prophetien als Beweis für Gottes Existenz
Seit längerer Zeit beschäftige ich mich mit den Prophetien der Bibel. Dabei fand ich in einer amerikanischen Bibel die Angabe, wie viele prophetische Aussagen sich bereits erfüllt haben. Ich war ganz erstaunt über die hohe Zahl: Es sind nämlich 3.268.
Das hat mich als Informatiker herausgefordert, einmal zu rechnen. Ich habe angenommen, dass für die Erfüllung einer Prophezeiung die Wahrscheinlichkeit 50 % beträgt, also eine sehr, sehr hohe Wahrscheinlichkeit. Daraus lässt sich berechnen, ob sich all diese Erfüllungen zufällig ergeben konnten.
Die Berechnung ist gar nicht so schwierig: 0,5 hoch 3.268. Diese Zahl, wie wir sehen, ist extrem klein: 1,7 mal 10 hoch minus 984. Niemand kann sich diese Zahl vorstellen, so unvorstellbar klein ist sie.
Da habe ich mir überlegt, wie man das veranschaulichen kann. Am besten geht das mit Ameisen, unserem Lieblingstier, oder? Ich stellte mir einen Ameisenhaufen vor, in dem sich viele Ameisen befinden. Darunter befindet sich eine rote Ameise, alle anderen sind schwarz.
Nun wollen wir diese eine rote Ameise durch Zufall herausgreifen, also mit verbundenen Augen in den Ameisenhaufen greifen und schauen, ob wir die rote erwischen. Die Frage ist nun: Wie groß muss dieser Haufen sein, wenn alle Ameisen schwarz sind bis auf eine rote, damit die Wahrscheinlichkeit, die rote zu finden, genauso groß ist wie die, dass sich 3.268 prophetische Aussagen zufällig erfüllen?
Was meinen wir wohl? So ein Berg wie der Himalaya? Oder vielleicht die ganze Erde? Oder vielleicht ein ganzes Universum? Wir haben eine Vorstellung davon, wie viel das sein müsste. Aber ich glaube, jede Vorstellung versagt hier – das muss man wirklich rechnen.
Das habe ich getan. Ich habe festgestellt, dass man das Volumen von 10 hoch 896 Universen braucht, die alle vollgefüllt sind mit schwarzen Ameisen. Nur in einem dieser unzähligen Universen befindet sich unsere rote Ameise. Und mit verbundenen Augen soll ich jetzt diese eine finden.
Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit? Diese Wahrscheinlichkeit ist genauso groß wie die, dass sich 3.268 Prophezeiungen zufällig erfüllen.
Wir sehen: Diese eine Ameise zu finden ist unmöglich. Das heißt, auch die Prophetien konnten sich nicht zufällig erfüllen. Es bedarf eines allmächtigen und allwissenden Schöpfers.
Das ist also ein Gottesbeweis. Damit haben wir nachgewiesen: Diesen Gott muss es geben, der das gemacht hat.
Zusammenfassung der Schlussfolgerungen aus den Berechnungen
Und jetzt fassen wir die Schlussfolgerung noch einmal zusammen, die wir aus unseren Berechnungen ziehen können.
Die erste Schlussfolgerung lautet: Da die prophetischen Aussagen sich nicht zufällig erfüllen konnten, bedarf es eines allmächtigen und allwissenden Gottes, der die Prophetien im Voraus nennen konnte und diese später aufgrund seiner Allmacht auch in die Realität umgesetzt hat.
Die zweite Aussage lautet: Da die Erfüllung der Prophetien nur durch einen Gott möglich ist, haben wir durch unsere Rechnungen einen prophetisch-mathematischen Gottesbeweis erbracht. Wir können es auch so formulieren: Der Atheismus ist damit wissenschaftlich widerlegt.
Die dritte Aussage lautet: Da es bei unserer Betrachtung um die Prophetien der Bibel ging, ist der im Beweis geforderte Gott kein anderer als der Gott der Bibel. Meines Wissens ist das der erste Gottesbeweis, der sich auf den Gott der Bibel bezieht. Alle anderen Gottesbeweise, die gemacht worden sind, beziehen sich auf einen allgemeinen Gott, ohne zu sagen, welcher das ist.
Wenn es aber nur der Gott der Bibel sein kann, welche Folgerung können wir weiter ableiten? Dass alle Götter, die in den Völkern erfunden worden sind, Götzen sind. Und genau das sagt auch Psalm 96,5: „Alle Götter der Völker sind Götzen.“
Wir sehen, dass sich das sehr schnell nachweisen lässt, auch auf diese Weise.
Liebe als universeller Gottesbeweis
Nun mag manch einer sagen: Na ja, gut, diese Berechnung kann man ja anstellen, aber das ist nicht so mein Ding. Was habe ich schon mit der Mathematik zu tun? Dann hätte man nur einen Gottesbeweis für Mathematiker und Physiker, vielleicht.
Die Frage stellt sich: Hat Gott eventuell einen Gottesbeweis geschaffen, der für jeden geeignet ist – egal, wer wir sind, aus welchem Land wir kommen oder wo auch immer? Ich habe danach gesucht und auch etwas gefunden.
Was ist das Größte, das wir in unserem Leben benötigen und besitzen? Das ist die Liebe. Und für Liebe ist jeder empfänglich – vom Kind bis zum Erwachsenen.
So stellt sich die Frage: Hat sich Gott vielleicht durch seine Liebe offenbart? Und in der Tat, er hat es.
Die Herausforderung, Gott durch die Schöpfung zu erkennen
Wie hat sich Gott offenbart? Zunächst ist das eine Frage, ein Problem: Wir sehen Gott nicht, wir hören ihn nicht, und wir haben ihn nicht angefasst. Er ist für uns unfassbar. Wie kann man diesen Gott kennenlernen und ergreifen?
Das Erste, was wir meinen und was auch richtig ist, ist die Schöpfung. Wenn wir uns die Schöpfung ansehen, stellen wir fest, dass sie sehr intelligent gemacht ist. Wo wir auch hinschauen, ist sie unvorstellbar genial gestaltet. Unsere Wissenschaft reicht oft nicht aus, um all das vollständig zu verstehen.
Doch wenn wir genauer hinschauen in dieser Schöpfung, sehen wir, dass dort Güte mit Bosheit vermischt ist, Dunkelheit mit Licht, Gewalt mit Sanftmut, Gefahr mit Sicherheit und Liebe mit Hass. Wir beobachten, dass sich die Tiere gegenseitig fressen. Kann man darin Liebe erkennen?
Das ist auch der Grund, warum die Heiden, die darüber nachgedacht haben, immer wieder zu dem Schluss kamen: Wenn es diesen Gott gibt, wie ist er dann? Ist er gut oder böse? Und wenn er böse ist, dann müssen wir ihn besänftigen. Deshalb erfanden sie viele Opfer, um die Götter zu besänftigen.
Warum ist die Schöpfung so, dass wir die Liebe darin nicht eindeutig erkennen können? Es hat etwas in der Vergangenheit gegeben, das in allen Wissenschaften ignoriert wird: Biologie, Medizin, Psychologie – alle Wissenschaften übersehen es. Und doch ist es ein ganz grundlegendes Phänomen. Dieses grundlegende Phänomen der Vergangenheit ist der Sündenfall.
Im Sündenfall ging alles kaputt – die ganze Welt und auch wir Menschen. Auch das Tierreich wurde zerstört. Deshalb gibt es giftige Schlangen und Skorpione, Löwen und Hyänen mit mächtigen Zähnen. Und auch wir Menschen sind zu fürchten.
Wir sehen also: Aus der Schöpfung allein kann man das nicht hundertprozentig erkennen. Die Schöpfung allein reicht nicht aus, um Gottes Liebe eindeutig zu erkennen.
Offenbarung Gottes durch sein Wort und sein Wesen
Weil es aus der Schöpfung nicht möglich ist, hat sich Gott offenbart und uns sein Wesen in seinem Wort mitgeteilt.
Ich lese nun einige Stellen, die uns deutlich zeigen, was das Wesen Gottes ist und welche Charaktereigenschaften er besitzt. Zuvor sagt uns Gott jedoch, dass seine Gedanken höher sind als unsere Gedanken. Das bedeutet, dass wir niemals selbst darauf gekommen wären, wer Gott ist – auch nicht durch alle Wissenschaft.
Die Bibel bezeugt, dass Gott die Liebe ist. So hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren gehen, sondern das ewige Leben haben.
In Jesaja 51,6 lesen wir: „Mein Heil bleibt ewiglich, und meine Gerechtigkeit wird nicht zerbrechen.“
Psalm 100,5 sagt: „Seine Gnade währt ewig.“
2. Samuel 7,28 bezeugt: „Du bist Gott, und deine Worte sind Wahrheit.“
In Jeremia 31 lesen wir: „Ich habe dich je und je geliebt, darum habe ich dich zu mir gezogen aus lauter Güte.“
Johannes 14,27 sagt: „Den Frieden lasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch.“
Wenn wir diese Charaktereigenschaften Gottes auf uns wirken lassen und sie mit unserem Wesen vergleichen, stellen wir fest, dass wir weder diese Liebe noch diese Güte, Treue oder Gerechtigkeit besitzen. Vom Frieden ganz zu schweigen, wenn wir an die vielen Kriege in der Welt denken.
Wir merken also, dass das, was Gott uns nennt, bei uns gar nicht vorhanden ist. Gott ist auch die Quelle der Vollkommenheit. Bei ihm ist alles vollkommen, und wir wünschen uns diese Vollkommenheit ebenfalls.
Das menschliche Streben nach Vollkommenheit und Gottes Liebe
Und was tun wir, um diese Vollkommenheit auch zu erreichen? Wir organisieren unser Leben so, dass wir immer das Beste haben wollen. Dabei handeln wir nicht nur als Einzelne, sondern auch als Gesellschaft.
Ein Firmenchef begnügt sich nicht damit, einen gewissen Marktanteil zu besitzen. Nein, er möchte den Markt beherrschen. Ich habe neulich gelesen, dass VW im vergangenen Monat sein hundertstes Werk errichtet hat – zum Beispiel jetzt in Mexiko. Wenn man alle Autos, die VW im letzten Jahr produziert hat, hintereinander aufreihen würde, ergäbe das eine Strecke von 38 Kilometern. Das ist fast einmal um den Äquator herum.
Man könnte meinen, das sei doch nun endlich genug. Aber nein, lange nicht genug. Wir wollen der Erste in der ganzen Welt sein. Wir merken dieses Streben, immer das Beste zu sein.
Oder wenn ein junger Mann heiraten will, sucht er sich etwa eine kranke, arme und schlecht aussehende Frau aus? Das haben wir noch nie gehört, stimmt’s? Wir suchen doch eine schöne, attraktive Frau, und möglichst darf sie auch noch sehr reich sein – das ist auch kein Fehler. So läuft unsere Suche ab.
Und wenn ein Wissenschaftler seine neuesten Daten veröffentlichen will, nimmt er nicht einfach eine Lokalzeitung. Er wählt möglichst eine renommierte Zeitschrift, die weltweit bekannt ist.
Wir sehen also, dass unsere Suche immer auf Vollkommenheit und Größe hinausläuft.
Jetzt stellt sich Gott vor, wer er ist, und sagt uns, dass sein Wesen Liebe ist. Er ist die Liebe in Person. Aber diese Liebe ist ganz anders, als wir sie kennen. Seine Liebe ist bedingungslos. Sie ist gütig, gerecht, wertschätzend, barmherzig, sanftmütig, friedlich und auf Wahrheit gegründet.
Das ist eine ganz außergewöhnliche Liebe, die wir so gar nicht kennen.
Menschliche Vorstellungen von Liebe im Vergleich zur göttlichen Liebe
Über die Liebe, weil sie so wichtig ist, haben viele Menschen nachgedacht. Alle Philosophen, alle Dichter und alle, die irgendetwas geschrieben haben, haben auch über die Liebe geschrieben. Ich habe einmal nachgeschaut, was sie dazu gedacht haben. Dabei fällt auf, dass ihre Gedanken darüber sehr spärlich sind. Das kann doch nicht die Liebe sein, die sie beschrieben haben.
Zum Beispiel sagte Bernard Shaw: „Liebe ist die einzige Sklaverei, die als Vergnügen empfunden wird.“ Oder es heißt: „Liebe ist die ständig variierende Mischung aus dem Glück, jemanden zu haben, und aus der Angst, genau diesen jemanden zu verlieren.“ Wir haben also allerlei Vorstellungen über die Liebe zusammengedichtet.
Hans Christian Andersen meinte: „Liebe ist Sehnsucht, und gestillte Sehnsucht vergeht.“ Napoleon Bonaparte sagte: „Im Krieg und in der Liebe ist alles erlaubt.“ Was sind das bloß für Definitionen über Liebe? Da steckt doch kaum etwas dahinter.
So erleben wir es auch, wenn wir Zeitungen lesen, in denen Schauspieler und andere Menschen über die Liebe sprechen. Neulich hörte ich von einer Schauspielerin, die sagte: „Als die Liebe geplatzt war und das Strohfeuer abgebrannt ist, da stank es nur noch nach Schwefel.“ So definieren wir also die Liebe.
Wenn wir die menschliche Liebe mit der Liebe Gottes vergleichen, möchte ich einen Satz zitieren: Die menschliche Liebe liebt den anderen, weil er so ist, wie er ist. Die göttliche Liebe aber liebt den anderen ganz gleich, wie er ist.
Das ist eine andere Liebe. Egal, wie wir sind, wie gut oder schlecht wir aussehen, ob wir krank oder schwach sind, ob wir arm sind – es spielt keine Rolle. Gott hat seinen Stempel draufgesetzt und gesagt: „Ich liebe dich.“ Und das gilt in alle Ewigkeit.
Bei Gott gibt es kein Strohfeuer. Wenn er liebt, dann liebt er richtig. Das können wir gar nicht in dieser Weise. Es ist gewaltig, dass wir mit dieser Liebe Gottes konfrontiert werden.
Gottes Offenbarung in Jesus Christus als Mensch
Wenn wir die Liebe in der Schöpfung nicht sehen können, wie können wir dann Liebe überhaupt erkennen?
Gott hat sich deshalb etwas überlegt: Er wollte zu den Menschen selbst kommen. Er kam zu den Menschen, um ihnen vorzumachen, was Liebe wirklich ist. Und so tat Gott es, indem er als Mensch zu uns kam. Er schickte seinen Sohn, Jesus Christus. Dieser ist ihm wesensgleich, absolut gleich.
Davon lesen wir im Philipperbrief Kapitel 2, wo es heißt: Jesus, der in göttlicher Gestalt war, hielt es nicht für einen Raub, Gott gleich zu sein, sondern entäußerte sich selbst, nahm Knechtsgestalt an und wurde den Menschen gleich, und der Erscheinung nach als ein Mensch erkannt.
Er kam auf unsere Stufe als Mensch. Nach einem langen Tag wurde er müde, er hatte Hunger und Durst – alles wie wir. Wenn wir ihn gesehen hätten, hätten wir keinen Unterschied bemerkt. Und doch hatte er alle Macht. Er hatte Macht über die Naturgesetze, Macht über den Tod und Macht über alle Krankheiten.
Und was tun die Menschen, nachdem sie das alles sehen? In Lukas 19, Vers 14 wird berichtet: „Wir wollen nicht, dass dieser über uns herrsche.“ Ist das zu fassen? Jetzt geht Gott selbst auf dieser Erde. Wir sehen ihn, können ihn anfassen und mit ihm reden. Und dann sagen die Menschen, sie wollen nicht, dass er über sie herrscht.
Sie hätten doch eigentlich sagen müssen: „Das ist genau der, den wir gesucht haben. Er ist wirklich vollkommen. Alles finden wir bei ihm.“
In der Bibel lesen wir auch, wie Jesus uns sagt, dass die Menschen nie zufrieden sind, egal wie er kommt. So steht in Lukas 7, Vers 33: Johannes der Täufer fastete oft und trank keinen Wein. Da habt ihr gesagt, er sei verrückt. Nun kommt der Menschensohn, er isst und trinkt wie jeder andere Mensch, und ihr beschimpft ihn und sagt, er sei ein Fresser und Säufer.
Also, wie kann man es denn richtig machen? Offenbar geht das gar nicht.
Persönliche Einschätzung und die Herausforderung, Jesus zu verstehen
Und ich muss ganz ehrlich zugeben: Manchmal habe ich mir vorgestellt, wie Jesus an den Weizenfeldern in Galiläa entlangging, vielleicht in Sandalen oder wie auch immer – ich weiß es nicht genau. Wenn ich ihn gesehen hätte und man mir gesagt hätte, das sei der Sohn Gottes, der Schöpfer des Universums, der die ganze Sternenwelt gemacht hat, alles ist sein Werk – hätte ich ihn dann auch einfach nur angesehen und gedacht: „Meine Güte, ist das nicht eine Nummer zu groß für den?“
Hätten wir das nicht alle gedacht? So habe ich mich jedenfalls eingeschätzt. Und genau darin liegt das Problem: Wir schätzen ihn falsch ein.
Er ist wirklich derjenige, der Himmel und Erde geschaffen hat. Und doch war er unter uns. Können wir das begreifen? Das ist doch überhaupt nicht zu fassen.
Jesus als Vorbild in Wort und Tat
Und noch etwas hat dieser Jesus getan, was wir nicht begreifen können und wie es sich nie jemand zu uns gewandt hat. Er hat uns viele Dinge gesagt, aber als Allererstes hat er sie immer selbst getan.
Er hat nicht gesagt: „Tut das und tut das, das wird euch gut sein, aber haltet mich bitte raus.“ Nein, er hat es zuallererst selbst getan. Und schaut her: Das finden wir in keiner Religion. In keiner Religion tritt jemand auf, der das getan hat, was er selbst gesagt hat – nur Jesus.
Jesus kam in diese Welt und hat uns alles vorgelebt. Den Alten wurde im Alten Testament gesagt, sie sollten nach dem Gesetz leben. Das haben sie nicht geschafft. Dann kam Jesus, und er lebte unter dem Gesetz.
Galater 4,4: „Als aber die Zeit erfüllt war, sandte Gott seinen Sohn, geboren von einer Frau, und unter das Gesetz getan, damit er die, die unter dem Gesetz waren, erlöste.“
Also hat er das Gesetz schaffen können, was keiner schaffen konnte.
Dann steht in der Bibel: „Freut euch mit den Fröhlichen und weint mit den Weinenden.“ Hat er das getan? Hundertprozentig. Wenn in der Bibel steht, dass wir das tun sollen, hat er es zuerst getan.
Auf der Hochzeit zu Kana wurde ordentlich gefeiert. Und was tut Jesus? Er feiert mit. Als der Wein ausgeht, kippt er Wasser hinein und macht daraus Wein, damit die Leute weiter fröhlich sein konnten. Natürlich sollten sie sich nicht besaufen.
Diese Freiheit, nicht wahr, die gibt uns der Herr. Da ist ganz viel da, aber haltet euch in der Freiheit am Maß, schätzt euch ein, wie viel ihr vertragen könnt. Aber er hat fröhlich mit ihnen gefeiert.
Und jetzt kommt er nach Betanien, wo Lazarus gestorben war. Die Frauen, was tun sie? Sie weinen. Auch die Juden weinten, dass Lazarus gestorben war.
„Ach Jesus, du bist zu spät gekommen. Wärst du früher gekommen, hättest du Lazarus heilen können.“ Aber es war zu spät.
Was tut Jesus hier als Allerallererstes? Das ist mir so aufgefallen, etwas ganz Wichtiges: Jesus weint zuerst mit den Frauen. Er weint, die Tränen laufen ihm runter, er weint mit ihnen mit. Er hat nicht nur gesagt: „Weint mit den Weinenden und freut euch mit den Fröhlichen.“ Er hat es selbst getan.
Obwohl er wusste, dass er drei Minuten später Lazarus aus dem Grab holen würde mit einem mächtigen Wort: „Lazarus, komm heraus!“
Das war Macht über den Tod, er konnte das, er war der Sohn Gottes. Aber zuerst tut er das.
Jesu Lehre über Vergebung und seine praktische Umsetzung
Und es ist in diesem Zusammenhang wichtig geworden, dass Petrus immer gute Fragen gestellt hat. Mag er gewesen sein, wie er will – ich schätze ihn sehr. Er hatte gute Fragen und fragte Jesus: „Wie ist das eigentlich? Muss ich meinem Bruder vergeben? Wie oft soll ich ihm vergeben? Siebenmal – ist das genug oder vielleicht ein bisschen weniger?“
Jesus antwortete: „Nein, nicht siebenmal, sondern siebenmal siebzigmal.“ Können wir noch ausrechnen, wie oft das ist? Doch damit wollte er nicht eine genaue Zahl sagen, sondern: immer.
Wenn Jesus so etwas sagt und uns Menschen empfiehlt, dann können wir sicher sein, dass er der Erste ist, der das auch wirklich selbst tut. Ist das klar? Deshalb kann jeder Sünder zu ihm kommen, egal wie oft er gesündigt hat – sei es an einem Tag oder über längere Zeit.
Wir dürfen zu ihm kommen, und er vergibt uns, so oft wir zu ihm kommen. Er lässt uns nicht fallen, weil seine Liebe überdimensional groß ist. Er selbst hat gesagt, wir sollen nicht sündigen. Keiner von uns hat es geschafft – er jedoch hat nie gesündigt.
Wir sehen, dass er selbst alles tut, was er uns anbefohlen hat.
Ablehnung Jesu durch die Menschen
Wir haben gerade gesehen, dass die Leute ihn dennoch nicht akzeptiert haben. Wir wollen nicht, dass dieser über uns herrscht.
Das Kreuz als Zeichen der göttlichen Liebe
Wie kann man den Menschen deutlich machen, dass sie unvorstellbar geliebt sind? Wie?
Auch dafür fand Gott eine Methode: Er ging ans Kreuz. Das Kreuz ist das größte Liebesmerkmal, das diese Welt je gesehen hat. Es gibt keine größere Liebe, als dass Gott selbst ans Kreuz geht. Ist das vorstellbar? Für mich nicht.
Da rastet es bei mir aus. Ich kann mir nicht mehr vorstellen, dass der Schöpfer des Universums, der durch ein Machtwort eine ganze Welt ins Dasein ruft, der am vierten Schöpfungstag zehn hoch fünfundzwanzig Sterne ruft: „Seid da!“, und sie sind da. Kein Astronom, egal ob mit Hubble, Teleskop oder anderen Mitteln, kann die Menge und die Entfernungen dieser Sterne genau ausloten.
Und das macht Gott ganz locker am vierten Schöpfungstag mit einem Wort. Stellen wir uns vor, dieser Eine, der das alles geschaffen hat, hängt am Kreuz und stirbt elendiglich. Warum?
Als Zeichen einer unbeschreiblichen Liebe. Denn wegen unserer Sünde kämen wir alle in die Hölle, ohne Ausnahme. Auch wenn heutzutage nicht mehr viel über die Hölle gesprochen wird – die Hölle gibt es. Und ohne Vergebung der Sünde marschieren wir alle dorthin.
Deshalb kam Jesus. Jesus kam in diese Welt, um uns die Sünde abzunehmen. Und das geschah am Kreuz. Am Kreuz hat Jesus jede Sünde durchlebt, zu der wir überhaupt fähig sind, sie zu denken oder zu tun.
Und dort, am Kreuz, hängt der Schöpfer. Kriegen wir das zusammen: Hier ist der Schöpfer, und einsam und verlassen stirbt der Sohn Gottes für uns. Das ist nun die größte Liebe, die man sich überhaupt nur vorstellen kann: dass der Schöpfer für uns stirbt.
Bedeutung der bedingungslosen Liebe Gottes
Was heißt das? Das bedeutet, dass Gott eine ganz außergewöhnliche, besondere Liebe für uns haben muss. Er setzt sich so für uns ein – und zwar in einer bedingungslosen Liebe. Diese Liebe fragt nicht: Wer bist du? Wie siehst du aus? Wie alt bist du? Hast du graue oder blonde Haare? Bist du arm oder reich? Kommst du aus Amerika, vom Nordpol oder sonst woher? Er stellt keine Bedingungen mehr. Jeder ist von dieser Liebe eingeschlossen.
Wir müssen diese Liebe allerdings annehmen. Wir müssen kommen und sagen: Herr, das nehme ich an. Sonst gehen wir leer aus, das ist klar.
Hat Gott diese Liebe bewiesen? Wir sprechen ja von einem Gottesbeweis. Aus der Physik wissen wir, dass Naturgesetze unveränderliche Gesetze sind, die nicht umgestoßen werden können. Man kann in dieser Welt tun und lassen, was man will – ein Naturgesetz lässt sich nicht kippen, das geht einfach nicht. Darum nennt man es ein Naturgesetz.
In der Bibel gibt es auch ein solches Naturgesetz, und zwar über die Liebe. Die Liebe Gottes ist ein Naturgesetz. Das wird uns prophetisch im Alten Testament im Hohen Lied, Kapitel 8, Vers 6, gesagt: „Denn die Liebe ist stark wie der Tod, und der Eifer ist fest wie die Hölle; ihre Glut ist feurig und eine Flamme des Herrn.“
Hier wird ein Wort über die Liebe Gottes gesprochen, die so stark ist, dass sie selbst durch den Tod hindurchgeht. Der Tod kann die Liebe Gottes nicht kippen. Das ist ein Naturgesetz.
Prüfungen der Liebe am Kreuz
Jetzt kam der Härtetest am Kreuz. Da gab es den ersten Versuch von den Obersten in Israel. Sie spotteten und sagten: „Er hat anderen geholfen, er helfe sich selbst. Ist er der Christus, der Auserwählte Gottes?“ Sie meinten, wenn er vom Kreuz herunterkommt, dann hätte er gezeigt, dass er Macht hat. Dann würden sie an ihn glauben. Das war natürlich eine Lüge, denn das wollten sie gar nicht.
Jetzt kam der zweite Versuch von einem Verbrecher. Einer der Übeltäter, die am Kreuz hingen, lästerte ihn und sprach: „Bist du nicht der Christus? Hilf dir selbst und uns!“ Was wollten sie damit sagen? Hol uns runter vom Kreuz und komm du auch runter. Dann wollen wir unser altes Leben weiterführen. Das war ja die Absicht.
Aber Jesus stieg nicht vom Kreuz. Die Liebe ist wirklich so stark wie der Tod. Die Liebe Gottes geht sogar durch den Tod hindurch für uns. Damit ist der Nachweis erbracht, dass das, was in 1. Korinther 13,8 steht, wahr ist: „Die Liebe hört nimmer auf.“ Die Liebe Gottes hat diese Wesenseigenschaft – sie hört nicht auf.
Ich bin davon überzeugt, dass, wenn wir die Liebe Gottes auch unter uns haben und wir Menschen lieben, diese Liebe nicht aufhören wird. Sie wird kein Ende haben. Sie wird in Ewigkeit bleiben. Das ist das Wesen dieser Liebe.
Persönliche Annahme als Voraussetzung für den Gottesbeweis
Wir könnten tausend Gottesbeweise erbringen, doch wir hätten absolut nichts davon, wenn wir uns nicht persönlich Christus zuwenden. Wir müssen ihm sagen: Herr Jesus, hier bin ich. Ich habe es verstanden. Ich habe auch deine Liebe verstanden. Hier bin ich, vergib mir und nimm mich an, damit ich in den Himmel komme.
Denn das Kreuz ist das Tor zum Himmel. Nur das wird uns retten, nichts anderes. Das ist gewaltig und eine unvorstellbare Kraft, die dahintersteckt. Sie ist so stark, dass jeder, der heute Morgen zu Jesus kommt, Bürger des Himmels wird.
Warum? Weil durch Jesus eine unvorstellbare Liebe an uns bezeugt ist. Mach dich auf den Weg und komme.
Beispiel einer persönlichen Erfahrung mit der Liebe Gottes
Ich möchte mit einem Beispiel schließen, das mich sehr beeindruckt hat, wie die Liebe Gottes an Menschen wirkt.
Nach dem Krieg, also nach 1945, habe ich im Wendland auf einem kleinen Dorf gewohnt. Lüchow-Dannenberg kennen wir alle aus den Nachrichten. Dort gibt es ein Dorf namens Sasse. Dort war ich mit meinem Vater, denn meine Mutter war in Russland umgekommen.
In diesem Dorf wurde jeden Morgen von einer Gemeindeschwester in einer kleinen Stube das Evangelium erklärt. Aus der Kneipe holten wir Bänke, damit wir sitzen konnten – wie die Spatzen auf einer Stange saßen wir dort und hörten das Evangelium. So habe ich viele gute Erinnerungen an diese Zeit.
Später sind wir weggezogen, und lange Zeit gab es keine Verbindung mehr dorthin. Doch ich erzählte immer wieder zu Hause von den Erlebnissen dort. Vor zwei oder drei Jahren sagte meine Tochter Rona zu mir: „Papa, wollen wir nicht mal dorthin fahren, wenn ich Ferien habe? Ich würde gerne all die Stätten kennenlernen, wo du zur Schule gegangen bist, wo Schwester Erna war.“ Ich sagte, das machen wir gerne, aber wir brauchen mindestens zwei Tage, um uns alles genau anzusehen.
Gesagt, getan. Ich erinnere mich, wie wir vor dem Rathaus in Lüchow saßen und im Freien aßen – es war ein heißer Sommertag. Da fiel mir ein früherer Schulfreund ein: Heinrich. Er war mein Nebenmann und kam vom Bauernhof. Jeden Morgen brachte er ein paar Butterbrote mit. Damals war Hungerzeit. Brot gab es nur auf Marken: Hatte man eine Karte, so wurde beim Bäcker ein Stück Brot ausgeschnitten, und man musste eine Marke abgeben. Es war also wirklich knapp.
Mir ging es damals gut, ich hatte Heinrich als Nebenmann. Er war schon zweimal sitzen geblieben und konnte gut gebrauchen, wenn ihm jemand etwas vorsagte. Das habe ich oft getan, und danach bekam ich immer eine ordentliche Scheibe Brot mit guter Leberwurst zugesteckt. So etwas vergisst man nicht, auch nicht nach vielen Jahren.
Jetzt saßen wir dort, und ich dachte an Heinrich. Ich wusste auch noch, dass er im Dorf Kleinvezeze wohnte. Also schaute ich im Telefonbuch nach, ob es ihn noch gibt. Tatsächlich stand sein Name dort. Schnell rief ich an, und es meldete sich seine Frau Edith. Ich sagte, ich sei ein Schulkamerad von Heinrich, auch wenn es schon viele Jahre her sei. Ich erzählte, dass ich mit meiner Tochter hier sei. Sie sagte sofort: „Dann komm doch mal rüber.“ Eine halbe Stunde später saßen wir bei Heinrich auf dem Sofa.
Ich sagte zu ihm: „Weißt du noch, wie du damals die Butterbrote mitgebracht hast? Das war wirklich gut, du hast uns durchgefüttert.“ Er antwortete: „Ja, ich erinnere mich noch, das ist lange her.“ Dann erzählte er, dass er Rückenschmerzen habe. Ich sagte: „Dann beten wir mal.“ Wir beteten gemeinsam, und irgendwann fuhren wir weiter. Das war 2010.
Im vergangenen Jahr, am 1. März, bekam ich einen Anruf von Edith. Sie sagte, Heinrich liege im Krankenhaus in Hamburg-Harburg, in der Asklepiosklinik. Er könne Hände und Füße nicht mehr bewegen, werde künstlich beatmet, sei aber im Kopf noch ganz klar. Ich fragte, ob man ihn besuchen könne. „Ja, das geht“, sagte sie.
Ich erzählte Rona davon, und wir beschlossen, ihn zu besuchen. Wir wurden eingekleidet mit Kittel und Haube – wie Mondfahrer kamen wir auf der Intensivstation an. Ich fragte Heinrich: „Kennst du uns noch?“ Er antwortete: „Ja, ich kenne euch.“ Ich sagte: „Heinrich, so ist das Leben. Der eine wird 40 Jahre alt und stirbt, der andere 50, manche 60, manche sogar 80. Aber sterben müssen wir alle. Wenn du jetzt stirbst, weißt du, wohin du gehst?“ Er sagte: „Nein, das weiß ich nicht.“ Ich fragte: „Willst du es wissen?“ „Ja“, antwortete er.
Ich erklärte ihm: „Wir Menschen haben alle gesündigt und gelebt, dass wir nicht zu Gott kommen können. Aber stell dir vor, da ist jemand gekommen, der am Kreuz für unsere Sünden bezahlt hat. Wenn wir unsere Schuld abgeben, nimmt er sie weg, und dann können wir frei ins Himmelreich eingehen. Verstehst du das?“ „Ja“, sagte er.
Dann beteten wir gemeinsam: „Herr Jesus Christus, ich habe heute von dir gehört. Du bist der Weg zum Himmel. Vergib mir meine Schuld.“ Nach dem Gebet fragte ich: „Weißt du jetzt, wohin du gehst?“ „Ja, jetzt weiß ich es“, antwortete er. Ich sagte: „Wunderbar. Halte daran fest. Von dieser Liebe Gottes, die du jetzt erfahren hast, kann dich niemand mehr trennen. Die Bibel sagt, weder Hohes noch Tiefes noch irgendeine Gewalt kann uns trennen von der Liebe Gottes.“
Wir blieben noch eine Weile, dann fuhren wir wieder los. Das war der 10. März im vergangenen Jahr.
Ein paar Tage später rief ich bei Edith an, um mich nach Heinrich zu erkundigen. Sie sagte: „Er ist gestern Abend gestorben. Kannst du zur Beerdigung kommen?“ Ich hatte viele Termine, aber sagte, ich werde versuchen zu kommen.
Ich konnte es einrichten und fuhr zur Beisetzung. Anschließend wurde ich zu einem Kaffeetrinken in ein Restaurant eingeladen. Etwa achtzig Leute waren da – Bauern aus den umliegenden Dörfern. Ich fragte Edith, ob es üblich sei, dort noch etwas zu sagen. Sie meinte, die Bauern reden nicht viel, aber wenn ich wolle, könne ich gerne etwas sagen.
Ich nahm meine Tasse, klapperte mit dem Teelöffel und alle hörten zu. Dann erzählte ich: „Niemand von euch kennt mich, aber ich bin derjenige, der Heinrich vielleicht am längsten gekannt hat.“ Ich berichtete von den Butterbroten und davon, wie Heinrich kurz vor seinem Tod Jesus angenommen hat und nun im Himmel sein wird.
Die Leute waren beeindruckt. Als ich mich setzte, sagte mein Nebenmann: „So etwas haben die Bauern noch nie gehört. Das war gut, dass Sie das gesagt haben.“
Dann wurde mir erst klar, was Gott hier getan hat. Es ist unfassbar: Gott hatte vor über sechzig Jahren geplant, dass Heinrich mein Nebenmann wird. Es war Teil von Gottes Plan, dass ich wenige Tage vor seinem Tod an seinem Bett sein würde. Gott wusste das und hat es so vorbereitet.
Ich hatte keine Ahnung davon, wie Gott plant. Doch jetzt wurde mir deutlich, wie Gott handelt und wie sehr es ihm ein Anliegen ist, dass wir nach Hause finden – dass wir den Himmel finden.
Heinrich werde ich wiedersehen. Im Himmel werden wir immer wieder über die Butterbrote sprechen. Er hat mir damals die Butterbrote gegeben, weil ich hungrig war. Und jetzt durfte ich ihm im Namen Gottes das Brot des Lebens geben, damit er den Himmel hat.
Einladung zur persönlichen Entscheidung
Und vielleicht geht es uns so, der eine oder andere hier, der sagt: In der Gewissheit möchte ich es auch wissen, dass ich geliebt bin. Ich möchte auch zu Herrn Jesus kommen, damit ich einmal im Himmel bin.
Dann komm! Schiebe es nicht auf – nicht auf nächsten Sonntag oder in acht Wochen. Jetzt! Jetzt ist die Zeit des Heils, in der Gott dich ruft.
Nimm das an, und du wirst unvorstellbar reich. Reicher kannst du in diesem Leben und auch in Ewigkeit nicht werden, wenn du den Schöpfer selbst in dein Herz lässt.
Tu das, lass dich rufen.
Schlussgebet
Ich möchte mit uns beten.
Herr Jesus Christus, Du bist der Schöpfer dieser Welt. Du bist Gott in Person, Du bist die Liebe in Person und Du bist der Mann vom Kreuz. Aus einer grenzenlosen Liebe hast Du uns teuer erkauft und erlöst. Ich danke Dir dafür.
Nun kann jeder zu Dir kommen und es annehmen, genau wie Heinrich. Lass uns an diesem Heil nicht vorübergehen, sondern es festmachen, damit wir in Ewigkeit bei Dir im Himmel sind und nicht in der Hölle.
Danke für Deine große Liebe, Herr Jesus Christus, Du Heiland der Welt. Amen.