Ich möchte noch ankündigen, wie die Gemeinde Jesu in der Endzeit lebt.
Morgen möchte ich den Bogen zu diesem Thema sozusagen fertig spannen. Dabei werde ich ganz konkret einige Bibelstellen mit euch durchgehen und einige Aspekte aus Daniel 11, 1. Petrus 4 und weiteren Stellen aufzeigen. Diese Bibelstellen geben uns Hinweise darauf, wie die Gemeinde Jesu in der Endzeit leben soll.
Bitte betet dafür. Ich weiß selbst nicht, ob ich das alles in 40 Minuten schaffen werde. Vielleicht sind die Geschwister gnädig und geben uns noch zehn Minuten dazu. Aber wir werden sehen, wie weit wir kommen.
Es gibt natürlich sehr viel zu sagen zu diesem Thema. Man kann sich leicht darin verlieren. Deshalb ist es wichtig, diszipliniert zu bleiben und beim Thema zu bleiben.
Jetzt machen wir erst einmal weiter mit dem Thema Gemeinschaft und Reden.
Die Wirkung des Redens in der Gemeinde
Zuerst zum Reden: Vielleicht haben wir noch ein bisschen Zeit, um über das Geben zu sprechen. Zum Reden habe ich hier noch einen Punkt: die Wirkung des Redens.
Was bewirkt das Reden der Christen? Es dient der Bauung, oder wir können auch einfach sagen, dass die Gemeinde gebaut wird, also der Zurüstung. Überall, wo Christen zueinander reden – egal in welchem Zusammenhang – soll dieses Reden so eine Wirkung haben, dass der Leib Jesu Christi aufgebaut wird.
Man kann also nicht sagen: „Weißt du, jetzt machen wir mal Pause, jetzt reden wir mal etwas anderes, das uns nicht baut.“ So sollte es nicht sein. Das wäre ja furchtbar, oder? Dann zerstören wir. Und du sagst: „Jetzt reden wir einfach etwas Neutrales.“ Was heißt neutral? Wenn ich dir erzähle, wie es meiner Frau geht, ist das eine Information, aber es ist wichtig – und du kannst dann für meine Frau beten. Das dient auch dazu.
Wir sollen uns dessen mehr bewusst werden, dass jedes Wort wichtig ist. Für jedes unnütze Wort, das wir reden, müssen wir Rechenschaft ablegen. Wenn wir also für jedes unnütze Wort Rechenschaft ablegen müssen, dann ist es logisch, dass jedes Wort, das wir sprechen, wichtig ist.
Jedes Wort wird einmal sozusagen auf die Waagschale gelegt werden, vor Gott. Jedes Wort wird gemessen. An euren Worten werdet ihr beurteilt werden, gerichtet werden, heißt es. Das steht in Matthäus 12,36: Wir müssen Rechenschaft ablegen über jedes unnütze Wort, das wir sprechen.
Das Reden dient also der Auferbauung. Es bringt ein Stück Himmel auf Erden, wenn wir mit Gott zusammen sind und als Christen untereinander reden. Es ist ein Stück Himmel auf Erden. In der Ewigkeit werden wir auch so miteinander sprechen. Wir werden so miteinander reden, dass der eine dem anderen wohltut und dass er aufgebaut wird.
Ich weiß nicht, wie das im Himmel genau aussieht und wie man dort noch weiter gebaut wird. Meine Frau und ich hatten einmal einen Streit darüber. Sie sagt, im Himmel gibt es keine weitere Erkenntnis mehr. Ich fragte: „Woher weißt du das?“ Vielleicht lernen wir im Himmel ja auch weiter. Ich sage: Es gibt Wachstum an Erkenntnis im Himmel.
Sie sagt: „Nein, das ist absolut fertig, abgeschlossen.“ Aber ich habe mir überlegt: Wenn der Himmel unendlich ist und die ewige Zeit ewig ist, dann heißt das, dass ich ewig etwas an Gott entdecken kann. Wenn ich Gemeinschaft habe, wird es nie langweilig. Wenn ich aber immer etwas Neues entdecken kann, dann lerne ich etwas hinzu. Folglich lerne ich auch in der Ewigkeit.
Also wäre die Ewigkeit nicht statisch, sondern dynamisch – lebendig.
Weiter: Das Reden fördert die Erkenntnis oder die Kenntnis. Ich bin immer noch bei der Wirkung des Redens. Es bringt den Himmel auf Erden, es baut auf und es fördert die Kenntnis oder die Erkenntnis. Im Griechischen ist das schwierig, denn das griechische Wort kann sowohl mit Kenntnis als auch mit Erkenntnis übersetzt werden. Deshalb sage ich jetzt beides.
Kenntnis ist einfach Wissen, und Erkenntnis ist ein bisschen mehr. Das Gleiche gilt auch für Wörter wie Erbauen oder Erleben. Es hat etwas mit Leben zu tun, aber es ist der Vorgang, etwas zu erfahren. Im Griechischen ist bei dem Wort Kenntnis beides enthalten.
Es gibt zwar zwei Wörter, Gnosis und Epignosis, wobei Epignosis die genaue oder tiefere Erkenntnis ist. Aber man muss aufpassen, denn die griechischen Wörter sind wie im Deutschen: Ein Wort wird im Kontext verwendet. Der Kontext ist immer entscheidend für die Übersetzung.
Das haben wir im Deutschen ja auch. Deshalb ist es nicht immer so, dass man auf die Etymologie oder die Wortbedeutung eines Wortes eingeht, sondern mehr auf den Kontext, in welchem Satz oder Zusammenhang das Wort verwendet wird. So ist es auch bei Gnosis und Epignosis. Ich glaube, die Wörter sind ziemlich ähnlich.
Das Reden fördert also die Kenntnis oder die Erkenntnis.
Im 2. Petrus 1,5 steht: „Nachdem ihr allen Fleiß aufgebracht habt, reichet in eurem Glauben da die Tugend, in der Tugend die Kenntnis.“ Es fördert also das Wissen, wenn wir reden und Informationen weitergeben.
Weiterhin fördert das Reden die Erkenntnis von Jesus Christus. „Wachset in Gnade und Erkenntnis unseres Herrn und Retters Jesus Christus“ heißt es in 2. Petrus 3,18. Man wächst, indem man Jesus Christus immer mehr kennenlernt.
Die motivierende und korrigierende Kraft des Redens
Weiterhin motiviert und spornt es an. Das Reden, wie es in Hebräer 10,24 heißt: „Lasst uns aufeinander achten, um uns zur Liebe und zu guten Werken anzuspornen.“
Es dient auch zur Korrektur. Das ist klar, denn dazu gibt es viele Bibelstellen. Zum Beispiel heißt es: „Lasst euch zurechtrücken, lasst euch ermuntern und aufrufen“ (2. Korinther 13,9 und 11; Hebräer 13,21).
Die Art und Weise des Redens
Die Art und Weise, wie wir reden, ist ein wichtiger Punkt. Wie reden wir? Wie sollen wir reden?
Zuerst: Zur rechten Zeit reden und zur rechten Zeit schweigen. Ein Wort, das zur rechten Zeit gesprochen wird, ist sehr wertvoll. Sprüche 15,23 sagt: „Ein Wort zur rechten Zeit, wie gut ist das!“
Wir müssen also das Reden richtig einsetzen.
Weiterhin: Wie reden wir? Mit Taktgefühl, mit Feingefühl, einfühlsam. Zum Beispiel sehen wir, wie der Herr Jesus mit Petrus gesprochen hat. Johannes 21,15 beschreibt dieses Gespräch, in dem Jesus Petrus fragt: „Liebst du mich?“
Ich habe mir oft überlegt, wie dieses Gespräch war. Zuerst dachte ich, Jesus stellt Petrus vor den anderen bloß. Doch dann bemerkte ich, dass Johannes hinter ihnen ging. Das bedeutet, sie waren beim Spazierengehen und nicht mehr beim Frühstück. Jesus wartete also, bis das Frühstück vorbei war, und sagte dann zu Petrus: „Komm, lass uns spazieren gehen.“ So sprach Jesus mit Petrus, ohne ihn bloßzustellen, sondern mit Taktgefühl, Einfühlsamkeit und Rücksichtnahme.
Weiterhin sollten wir mit Freundlichkeit reden. Epheser 4,32 sagt: „Werdet freundlich zueinander, seid barmherzig.“ In der Schlachter-Übersetzung steht „freundlich gegeneinander“, was etwas ungewöhnlich klingt. Die Elberfelder Übersetzung verwendet „mitleidig“, was noch besser passt. Das Wort bedeutet eigentlich einfühlsam sein, mitfühlen, mitfügen. Mitleidig kann missverständlich sein, aber wenn man es als Mit-Leiden versteht, ist es genau richtig. Wir sollen in unseren Reden einfühlsam und feinfühlig sein.
Weiter: In Ehrerbietung miteinander umgehen. Römer 12,10 sagt: „In Ehrerbietung gehe einer dem anderen voran.“ Ehrerbietung bedeutet Demut, den anderen höher achten als sich selbst. Das zeigt sich in der Art und Weise, wie wir miteinander umgehen – wir sollen den anderen höher achten.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist Sanftmut. Galater 6,1 sagt: „Richtet einen solchen im Geist der Sanftmut zurecht.“ Es gibt Situationen, in denen man schärfer sein muss, aber grundsätzlich ist Sanftmut der richtige Ton. Der Herr Jesus war sanftmütig, demütig von Herzen und geduldig.
Wenn wir zornig sind, tun wir meist nicht, was vor Gott recht ist. Der zornige Mensch handelt nicht richtig vor Gott.
Manche fragen sich vielleicht, warum das alles so wichtig ist. Das wissen sie doch ohnehin aus der Bibel. Das Problem ist, dass wir das oft nicht mit dem Thema Gemeindeaufbau und Gemeinschaft verbinden. Wir denken, das gehört nur zur persönlichen Heiligung, vergessen aber, dass alles zusammenhängt. Gemeindebau bedeutet auch, heilig zu leben.
Das Gleiche gilt für die Familie. Wie führt man eine gute Ehe? Wenn ich so rede, wie wir es jetzt gelesen haben, zu meiner Frau und zu meinen Kindern, dann habe ich schon das meiste gewonnen, wahrscheinlich. Mit Demut und Langmut.
Epheser 4,3 sagt: „Mit aller Demut und Sanftmut, mit Langmut.“
Weiterhin: Einfühlsam und aufmerksam sein, gut zuhören. Oft passiert es, dass ich über etwas nachdenke, während ich mit jemandem rede. Dann merkt der andere, dass ich gar nicht richtig zuhöre. Meine Frau zum Beispiel bemerkt das sofort. Männer haben da oft größere Schwierigkeiten als Frauen, stimmt’s?
Jakobus 1,5 ist hier relevant. Gott selbst macht uns keine Vorwürfe, wenn wir zu ihm sprechen, auch wenn wir oft bitten und sagen: „Herr, ich bin so dumm, hilf mir, gib mir Weisheit.“ Er macht keine Vorwürfe. Er sagt nicht: „Wie oft muss ich dir das noch sagen?“ Er gibt ohne Vorwürfe.
Weiterhin sollen wir ermutigend reden, einander mit guten Worten zusprechen. 1. Thessalonicher 4,18 sagt: „Sprecht einander zu.“ Das bedeutet, sich gegenseitig zu ermuntern und zu ermutigen. Das ist eine unserer Hauptaufgaben.
Zudem sollen wir mit Dringlichkeit, mit Flehen und, wenn nötig, mit Tränen reden. Paulus hat oft mit vielen Flehen das Evangelium verkündet. In Apostelgeschichte 20,31 heißt es: „Ich habe euch Nacht und Tag mit Tränen ermahnt.“ Drei Jahre lang hat Paulus unermüdlich jeden einzelnen ermahnt.
Schließlich müssen wir auch auf uns selbst achten, wenn wir reden. Galater 6,1 mahnt: „Hab Acht auf dich selbst, wenn du jemand anderen korrigierst.“ Das ist wichtig, um mit Liebe und Sanftmut zu handeln.
Umgang mit Informationen und das dreifache Sieb
Und wenn wir etwas weitergeben, wenn wir Informationen weitergeben, dann sollten wir ein dreifaches Sieb anwenden: Ist es wirklich wahr? Ist es förderlich? Und ist die Person, mit der ich hier spreche, Teil des Problems oder trägt sie zur Lösung des Problems bei?
Oft gibt es Tratsch oder üble Nachrede. Man erzählt, was man gehört hat, zum Beispiel: „Das und das hat der oder die gemacht.“ Dabei werden häufig negative Informationen weitergegeben, die zeigen, dass etwas schiefgelaufen ist oder nicht gut war. Wie sollen wir damit umgehen?
Wir müssen uns diese drei Fragen stellen – das sind die drei Siebe. Erstens: Ist es wirklich wahr? Habe ich alle Tatsachen? Bin ich objektiv? Zweitens: Ist es förderlich? Hilft es der Person, mit der ich spreche? Wenn es nicht förderlich ist, warum sollte ich dann mit dieser Person darüber reden? Warum muss sie auch noch erfahren, was ich Negatives gehört habe?
Drittens: Ist die Person, mit der ich spreche, Teil des Problems oder trägt sie zur Lösung bei? Ist sie eine Hilfe? Wenn sie Teil des Problems ist, könnte ich vielleicht helfen, indem ich die Sache kläre, in der sie verwickelt ist. Oder ist diese Person jemand, der zur Lösung beitragen kann? Dann kann ich es ihr sagen.
Ansonsten sollten wir mit negativen Aussagen über andere vorsichtig sein. Solche Aussagen können sehr zerstörerisch sein. Es kann so weit gehen, dass man hört, jemand habe etwas Negatives getan. Aber ich muss nicht alles meiner Frau oder meinem Mann erzählen, wenn es ihr oder ihm nicht hilft, wenn es sie nicht betrifft und wenn es nicht förderlich für sie ist. Wenn sie nicht zur Lösung des Problems beitragen können, muss nicht alles weitergegeben werden.
Manches dürfen wir einfach für uns behalten. Es darf bei uns bleiben.
Das war das Thema Reden. Ich habe nicht mit euch geredet, um Menschen zu gefallen, und schon gar nicht mit spöttischen Worten.
Grundzüge des Gebens in der Gemeinde
Kurz zum Geben
Das Geben ist auch für die Endzeit sehr wichtig. Es geht um Gemeinschaft im Sinne von Geben. Ich kann hier nicht alles behandeln, möchte aber einige wichtige Punkte herausnehmen.
Wie sollen wir geben?
Erstens: gerne. Gott möchte einen willigen Geber haben, nicht einen, der aus Zwang gibt. Das steht in 2. Korinther 9,6: „Wer sparsam sät, wird auch sparsam ernten; wer aber mit Segen sät, wird auch im Segen ernten.“ Es geht also nicht darum, unter Druck zu geben. Manche üben Druck aus, und Christen geben dann nur, weil sie sich dazu gedrängt fühlen – das ist nicht gut.
Weiter heißt es in 2. Korinther 9,7: „Jeder soll geben, wie er es sich im Herzen vorgenommen hat, nicht mit Unwillen oder aus Zwang; denn Gott liebt einen fröhlichen Geber.“ Ich hatte zuerst nur Vers 6 genannt, aber Vers 7 gehört unbedingt dazu. Es ist wichtig, gerne und fröhlich zu geben. Gott liebt einen fröhlichen Geber.
Geben ist immer seliger als Nehmen – das gilt immer.
Wie sollen wir weiter geben?
Als Opfer, indem wir uns selbst opfern. Geben bedeutet immer, etwas von sich selbst aufzugeben. Es soll wirklich im Herrn gesehen werden. Wenn du zum Beispiel einen Kuchen für die Gemeindeversammlung backst, machst du das nicht einfach so, weil es eine Pflicht ist, sondern du tust es als Dienst für den Herrn im Heiligen Geist.
Der Kuchen, den du im Heiligen Geist für die Geschwister gebacken hast, wird in der Ewigkeit erwähnt werden. Die Schwester hat im Heiligen Geist einen Kuchen gebacken. Dabei soll das Geben im Verborgenen geschehen, ohne Prahlerei. „Die linke Hand soll nicht wissen, was die rechte tut.“ Manchmal geht es nicht ganz im Verborgenen, das ist klar, aber es muss nicht immer hinausposaunt werden.
Wichtig ist, im Namen des Herrn zu geben. Das war für mich eine wichtige Lektion. Man gibt im Namen des Herrn, nicht einfach nur: „Hier, du bekommst das von mir.“ Nein, man sagt: „Im Namen des Herrn gebe ich dir das.“
Du bist nicht mir gegenüber verantwortlich, sondern dem Herrn gilt der Dank. Was ich dir gebe, soll nicht dazu dienen, dass du dich mir gegenüber schuldig fühlst. Nein, ich gebe es im Namen des Herrn. Du bist dem Herrn dankbar verpflichtet.
Wir geben zuerst uns dem Herrn und dann den Menschen.
Eine passende Bibelstelle zu diesem Gedanken ist 2. Korinther 8,5: „Sie haben sich zuerst dem Herrn gegeben.“
Eine weitere wichtige Stelle ist 1. Korinther 10,31: „Ob ihr nun esst oder trinkt oder was ihr auch tut, tut alles zur Ehre Gottes.“ Ebenso Kolosser 3,17: „Alles, was ihr tut, das tut alles im Namen des Herrn Jesus.“
Das bedeutet, alles, was wir tun, sollen wir im Namen des Herrn tun – nicht für Menschen, sondern für Gott.
Wie viel und wem soll man geben?
Gut, wie viel sollen wir geben? Erstens: Wie viel? Nach dem Maß des Segens.
In Apostelgeschichte 11,29 heißt es, dass sie nach Vermögen gaben, entsprechend dem, wie der Herr sie gesegnet hatte. Das bedeutet, sie gaben sozusagen entsprechend dem, was sie hatten. War die Ernte gut, konnten sie viel geben; war die Ernte schlecht, konnten sie nicht so viel geben.
Apostelgeschichte 11,29: Da beschlossen die Jünger, dass jeder von ihnen dementsprechend, wie es ihnen wohlging, den Brüdern in Judäa etwas als Dienst schickte. Ist das auch so ähnlich wie in eurer Übersetzung? Jeder so, wie er vermochte, nach seinem Vermögen, wie es ihnen wohlging, je nachdem, wie ein Jünger begütert war.
Welche Übersetzung ist das? Elberfelder? Das ist, glaube ich, recht gut hier: „wie es einem wohlging“, also wie man begütert war, entsprechend dem, was man hatte.
1. Korinther 16,2: An jedem ersten Tag der Woche lege jeder von euch bei sich zurück und sammle an, was immer etwa er an Gedeihen gehabt haben mag. Das entspricht der Ernte, dem Gedeihen, dem, was vorhanden war – nach dem Maß.
Jeden ersten Tag der Woche haben sie zuhause das Geld oder die Gaben zurückgelegt. Man hatte also offensichtlich zuhause etwas bereitgelegt. Wenn Paulus kam – und das geschah regelmäßig jede Woche – brachten sie das, was sie gespart hatten.
Man gibt reichlich im Neuen Testament. Gott gibt ebenfalls reichlich dem, der ihn bittet. Er gibt uns alles reichlich zum Genuss.
1. Timotheus 6,17; 2. Korinther 9,6: Nicht sparsam geben.
Philipper 4,19: Mein Gott wird bis zur Fülle alles geben, was er bedarf, entsprechend seinem Reichtum in Herrlichkeit in Christus Jesus.
Weiters gibt man, was man sich im Herzen vorgenommen hat. Man gibt also nicht spontan, weil man gerade im Moment motiviert ist, sondern mit Überlegung.
2. Korinther 9,7: Ein jeder, so wie er sich im Herzen vornimmt.
Man gibt also mit Plan und Ziel. Das ist der nächste Punkt: Wie gibt man mit Plan und Ziel? Man hat sich etwas vorgenommen, zum Beispiel eine bestimmte Summe. Oder man sammelt und legt zurück. Jede Woche hat man das reserviert für die Sammlung, und dann gibt man es weiter.
Wem gibt der Christ? Erstens dem Herrn.
Kolosser 3,23: Was immer ihr auch tut, tut es von Herzen als dem Herrn.
Was wir geben, geben wir dem Herrn.
Zweitens gibt man dem, der bittet.
„Gib dem, der dich bittet, und von dem, der dir borgen will, wende dich nicht ab.“ Dort ist jemand, der bittet, und ich gebe ihm.
Natürlich kann man heute nicht jedem Bettler einfach Geld geben, aber man kann ihm wenigstens eine Suppe geben, damit er etwas hat. Wahrscheinlich gebe ich kein Geld, wenn ich weiß, dass er es gleich versaufen wird. Aber etwas zu essen kann man ihm sehr wohl geben.
Drittens: Wenn jemand nicht arbeitet, soll er nicht essen.
Nein, das gilt, wenn jemand nicht arbeiten will – also nicht willig ist zu arbeiten. Das ist der Unterschied.
Viertens gibt man solchen, die um des Evangeliums willen auf eigenen Broterwerb verzichten müssen. Hier geht es zum Beispiel um Missionare, die unterwegs sind.
Dazu gibt es mehrere Bibelstellen: 1. Korinther 9,14; Galater 6,6; 1. Timotheus 5,17.
Wir machen weiter.
Fünftens: Armen Gläubigen gibt man.
Das könnte in nächster Zeit sehr bald wichtig für uns werden. Es könnte sein, dass Geschwister unter uns verarmen – zum Beispiel wegen eines Wirtschaftszusammenbruchs, weil die Wirtschaft schlechter wird, wegen Arbeitslosigkeit usw.
Wenn Geschwister verarmen, ist die Gemeinde Jesu aufgerufen, einander zu helfen. Überhaupt den Armen, nicht nur den armen Gläubigen.
Weitere Bibelstellen dazu sind Jakobus 2,15-16 und 1. Johannes 3,17-18:
„Wenn jemand den Lebensunterhalt der Welt hat, die Güter der Welt besitzt, und seinem Bruder Bedarf sieht, aber sein Inneres vor ihm verschließt – wie bleibt die Liebe Gottes bei ihm?“
Oder Galater 6,10: „Lasst uns so, wie wir Gelegenheit haben, das gute Wirken gegen alle tun, am meisten aber gegen die Hausangehörigen des Glaubens.“ Also zuerst den Gläubigen, aber auch die anderen wollen wir nicht vergessen.
Das kann eine Möglichkeit des Zeugnisgebens sein und eine Möglichkeit, das Evangelium weiterzugeben.
Sechstens: Die armen Witwen werden versorgt, die nicht versorgt werden.
Wir haben heute noch die Rentenversicherung. Aber wenn das einmal nicht mehr der Fall sein wird, sollte das Versicherungssystem versagen, dann ist die Gemeinde Jesu auch da aufgefordert.
1. Timotheus 5 gibt Regelungen, wer versorgt wird. Nicht jede Witwe wird versorgt, es gibt ganz bestimmte Bedingungen, die erfüllt sein müssen, damit sie von der Gemeinde regelmäßig offiziell versorgt wird.
Ja, das war es so weit.
Gemeinschaft durch Geben und Dankbarkeit
Wir haben nun über Gemeinschaft gesprochen, und auf diese Weise wird Gemeinschaft durch das Geben intensiviert. Dort, wo Christen einander geben, entsteht Gemeinschaft. Das ist ein Ausdruck von Gemeinschaft.
Paulus sagt, dass die Gläubigen, die das empfangen, im Gebet für euch danken. Ich möchte dazu aus 2. Korinther 9,12-14 vorlesen. Das ist ein sehr schöner Text. Den ganzen Abschnitt müsste man lesen, aber ich möchte mich auf diese Verse beschränken.
Der Dienst dieser freiwilligen Gabe dient nicht nur dazu, die Mängel der Heiligen auszugleichen, sondern führt auch zu einem reichen Dank an Gott. Das heißt: Durch euren Dienst wird nicht nur den Bedürfnissen der Heiligen geholfen, sondern es steigt auch viel Dank zu Gott empor.
Durch euren Dienst werden diejenigen, die das empfangen, Gott danken. Das ist wunderbar, denn durch euch werden andere bewegt, Gott zu danken. Dabei verherrlichen sie Gott aufgrund der Bewährung, die sich in diesem Dienst zeigt. Sie preisen Gott für eure Unterordnung im Bekenntnis zur guten Botschaft Christi und für eure Großzügigkeit im Teilen.
In Vers 14 heißt es weiter: Auch in ihrem Flehen für euch werden sie Gott verherrlichen. Während sie beten, sehnen sie sich nach euch. Sie flehen zu Gott, preisen ihn und beten für die Gläubigen, die ihnen diese Gabe zukommen ließen. Das geschieht wegen der überreichen, überragenden Gnade Gottes an euch.
Wann und wie soll der Christ geben?
Wann soll der Christ geben? Soll er regelmäßig geben, spontan, nur wenn Not besteht oder nur dann, wenn er dazu gebeten wird? Gibt es dazu noch Gedanken?
Das Thema Gemeinschaft ist in der Bibel sehr umfassend. Man müsste auch über das Dienen sprechen, denn auch das ist ein Ausdruck von Gemeinschaft.
Ebenso könnte man über weitere Ausdrücke von Gemeinschaft sprechen, zum Beispiel über das Singen. Das ist ebenfalls ein Ausdruck von Gemeinschaft. Wir singen einerseits zu Gott, um ihn zu ehren, andererseits, um uns gegenseitig zu erbauen. Auch das ist ein Ausdruck von Gemeinschaft.
Gibt es noch weitere Punkte?