Einführung in das Thema erlebte Wunder
Wir haben den Predigttext heute im Psalm 116 auf Seite 595 erlebt. Das Thema lautet: Erlebte Wunder.
Ich liebe den Herrn, denn er hört die Stimme meines Flehens. Er neigte sein Ohr zu mir; darum will ich mein Leben lang ihn anrufen.
Stricke des Todes hatten mich umfangen, des Totenreichs Schrecken hatten mich getroffen. Ich kam in Jammer und Not. Aber ich rief den Namen des Herrn: Ach Herr, errette mich!
Der Herr ist gnädig und gerecht, und unser Gott ist barmherzig. Daher behütet er die Unmündigen. Wenn ich schwach bin, so hilft er mir.
Sei nun wieder zufrieden, meine Seele, denn der Herr tut dir Gutes. Er hat meine Seele vom Tode errettet, mein Auge von den Tränen, meinen Fuß vom Gleiten.
Ich werde wandeln vor dem Herrn im Lande der Lebendigen. Ich glaube. Auch wenn ich sage, ich werde sehr geplagt – oder wie es Luther übersetzt hat: Ich glaube, darum rede ich.
Ich sprach in meinem Zagen: Alle Menschen sind Lügner. Wie soll ich dem Herrn vergelten alle seine Wohltat, die er an mir tut?
Ich will den Kelch des Heils nehmen und des Herrn Namen anrufen. Ich will meine Gelübde dem Herrn erfüllen, vor allem seinem Volk.
Der Tod seiner Heiligen wiegt schwer vor dem Herrn. Ach Herr, ich bin dein Knecht, ich bin dein knechtischer Sohn deiner Macht. Du hast meine Bande zerrissen.
Dir will ich Dank opfern und des Herrn Namen anrufen. Ich will meine Gelübde dem Herrn erfüllen, vor allem seinem Volk, in den Vorhöfen am Hause des Herrn, in dir Jerusalem. Halleluja!
Herr, bring uns dorthin, wo wir dir danken, dich loben und preisen. Amen!
Erinnerungen an Feste und ihre Bedeutung
Zu den schönen Erinnerungen im Leben gehören Feste. Ich weiß nicht genau, an welche Feste Sie gerne zurückdenken. Wie war das bei Ihnen? Vielleicht an die Geburtstage in der Kindheit, große Feste, bei denen man plötzlich im Mittelpunkt stand, oder an die Konfirmation oder den Tag der Hochzeit. Irgendwie hat so ein Tag ja noch einen Hauch von einem Krönungstag.
Menschen werden an solchen Tagen gefeiert, bewundert und gepriesen. Andere kommen zusammen und freuen sich mit einem. Doch es gibt auch andere Feste. Man muss immer daran denken, wie Israel sieben Tage lang das Pascha feierte – auch ein fröhliches Fest.
Die Israeliten begehen es bis heute in einer gelösten Familienatmosphäre der Freude. Dennoch ist der Anlass viel beklemmender. Dabei erinnert man sich an die schwere Zeit, als die Israeliten in den Straflagern Ägyptens litten und furchtbar hohe Sollzahlen in der Frohnarbeit erfüllen mussten. Der Pharao ließ sie nicht gehen, sondern hielt sie mit seiner harten Faust der Diktatur fest.
Es war eine feste Freude. Ja, man hat sich erinnert, wie das damals war. Und als sie in der Nacht auszogen, genau zu dem Zeitpunkt, als der Würgengel durch die Straßen zog, das Klagen aus den Häusern der Ägypter drang und das große Sterben um sie herum war – eine furchtbare, dunkle und grausame Nacht.
Trotzdem war es ein Anlass zur Freude. Ja, damals hat Gott dieses Wunder geschenkt.
Gottes Führung durch dunkle Zeiten
Als sie dann vor dem Meer standen, hörte man hinter ihnen die Hufe der ägyptischen Armee, der Kavallerie, die herantrabte. Pharao war hinter ihnen her, und vor ihnen lag das Wasser. Sie schrien zum Herrn, und er hörte sie.
Die Israeliten haben dieses Wunder nie nur als eine Geschichte gefeiert, die damals geschehen war. Vielmehr haben sie es als das Wunder des Gottes gefeiert, der sie auch heute noch durch die dunkle Nacht führt. Besonders stark wurde dieses Empfinden in der Nacht des Holocaust, als der Würgeengel umging. Sie hielten sich daran fest: Unser Gott ist der, der einst die Väter durchs Meer führte. Das sind Erlebnisse, Erfahrungen.
Ich sage das ganz bewusst, weil viele von uns sofort ein wenig rebellisch denken: „Ich will dasselbe erleben.“ Wie haben die Israeliten das gemacht? Sie haben sich einfach hineingestellt in die große Erfahrung der Väter vor Jahrhunderten und sich darunter gestellt.
Darum möchte ich ein Beispiel wählen, an dem es Ihnen vielleicht am deutlichsten wird, warum wir manchmal hier zu schnell kurzschließen.
Es war der Anbruch einer Nacht in Jerusalem, als Jesus hinaustrat aus dem Saal, in dem er mit seinen Jüngern das Mahl feierte. Sie hatten noch miteinander den Lobgesang gesungen. Welchen denn? Das würden wir gern wissen. Dieses Lied bestand aus den Psalmen, die man nach dem Passa sang.
Jesus ging hinein in die dunkle Nacht. Er hat mit dem Vater nicht gerungen, sondern gesagt: „Vater, wenn es wahr ist, dass du Wunder tust, dann will ich nur noch Wunder.“ Er wusste: Für ihn kann es sehr wohl Führung bedeuten, dass er den Kelch bis zum bitteren Ende trinken muss. Und wenn der Vater verherrlicht wird, will er es seiner Weisheit und Führung überlassen.
Jesus hat sich unter diesen Psalmworten geborgen und darin seinen Glauben gestärkt.
Das ist mein Wunsch heute für Sie: Wenn Sie bedrängt sind von vielem Bösen, Unheimlichem und Dunklem, in dem Sie mittendrin stehen, dann können Sie diesen Psalm singen und sagen: „Erlebte Wunder. Auch wenn ich noch durch die Nacht gehe und es ganz dunkel um mich ist, sehe ich das Licht vor mir. Es wird ganz hell, und ich gehe meine Straße fröhlich.“
Die Kraft des Glaubens im Kampf gegen dunkle Mächte
Ich habe heute zwei Punkte. Man kann die dunklen Mächte überwinden, man kann sie besiegen. Ich weiß nicht, ob wir das in unserem Glauben noch üben oder richtig trainieren.
Gestern hat mich ein Mann angerufen, ein Kanadier. Er suchte Leute, an denen er seine göttliche Heilungskraft ausüben könnte. Wir haben am Telefon kurz darüber gesprochen. Er war der Meinung, dass jede Krankheit sofort von Gott weggenommen werden muss und die Siegeskraft Gottes durchbrechen muss. Nach kurzer Zeit wurde ihm das Gespräch zu lang. Er sagte, er wolle nicht mit mir diskutieren, und legte lieber auf.
Das ist eine bedrückende Frage, nicht nur bei solchen Leuten, die von jenseits des Ozeans kommen. Die Frage lautet: Was ist mit dem Durchhalten über lange Zeiten des Wartens und der Unsicherheit? Dabei stoßen wir genau bei Paulus, jenem großen, brennenden Mann der Liebe zu Jesus, dem Missionsapostel, auf Psalm 116.
Im Glauben des Apostels Paulus spielte dieser Psalm eine große und wichtige Rolle – gerade deshalb, weil er täglich darunter litt, wie sein Leib zerbrach. Es war die Anfechtung durch körperliche Krankheit und Schwäche. Paulus, der mit seinen Plänen die ganze Welt umgreifen wollte und überall den Namen Jesus predigen wollte, war lahmgelegt. Darunter litt er sehr, und er rief zu Gott.
Da wurden ihm die Worte und Verse dieses Psalms immer wunderbarer und größer. Er erzählt einfach von diesem Psalmbeter, den wir gar nicht kennen, dem so viele sich angeschlossen haben: "Ich war ganz unten in der Tiefe." Gilt das auch für Sie?
Ich bin überzeugt, dass jeder Mensch von einem Berg von Schwermut umgeben ist. Oft empfinden und verstehen wir das gar nicht. Es sind nicht nur körperliche Nöte und Leiden, sondern auch Kämpfe, die entstehen, wenn man mit der Macht der Hölle in seinem Leben den Kampf aufgenommen hat. Und das muss ein Christ tun – den Versuchungen des Teufels trotzen.
Wenn unsere jungen Leute, die die ersten Schritte im Glauben machen, in Tränen ausbrechen und sagen: "Ich wollte doch Siege mit Jesus erleben, und dann falle ich immer wieder über die kleinen Dinge meines Lebens. Ich merke, wie der Teufel noch solche Macht in meinem Herzen hat", dann werden sie müde und verzagen. Dann kommt die Schwermut: "Ich bin zu schlecht für Gott, in meinem Leben wird nichts sichtbar von seiner Siegesmacht."
Und da schreit dieser Beter: "Herr, ich rufe aus der Tiefe!" Und er hat entdeckt, dass uns, wenn wir durch die dunkle Nacht gehen, eine offene Tür zum Vater im Gebet geschenkt wird. Dort wird es hell.
Verstehen Sie, warum Jesus in Gethsemane gebetet hat? Er hat das einfach mit dem Vater durchgesprochen – gerade da, wo man nichts mehr sieht von den Siegen Gottes, nichts mehr von den Wundern äußerlich erkennt.
Das war für die Israeliten auch so, wenn sie sich an den Sieg erinnerten, den die Väter einst am Schilfmeer errungen hatten. Auch wenn wir heute durch die dunkle Nacht gehen: Du bist da, du hörst mich.
"Stricke hatten mich gebunden", so erzählt der Beter weiter: "Stricke des Todes hatten mich gefangen, des Totenreichs Schrecken hatten mich getroffen. Ich kam in Jammer und Not, aber ich rief den Namen des Herrn an. Da plötzlich wurde mir Gott ganz groß."
Das ist der Durchbruch der Glaubensfreude mitten in der dunklen Nacht. Der Herr hört, der Herr ist da, der Herr lässt keinen allein in der Dunkelheit. Und so hat der Beter erfahren, dass man sich bergen kann in der Nähe Gottes.
Mir ist dieser Schrei noch wichtig, wie dieser Beter ruft: "Herr, rette mich!" Er bittet nicht mehr um dies oder jenes, um eine bestimmte Gebetserhörung oder um die Lösung einzelner Probleme. Es ging ihm nur noch darum: Rette mein Leben!
Darauf läuft es hinaus in diesem letzten und tiefsten Kampf. Und Sie kennen diesen letzten, schwersten Kampf mit den dunklen Mächten.
Da ist nur noch die Frage: Gehöre ich Gott, oder bin ich nur ein Treibholz, das hin und her geworfen wird? Hält Gott mich auch in der Nacht? Bin ich einem blinden Schicksal ausgeliefert, oder hat Gott meine Lebensführung auch dann in der Hand, wenn ich gar nichts mehr von ihm fühle und wenn es äußerlich so aussieht, als wäre er gar nicht mehr da?
Und das passt. Es passt für uns: "Ich rief den Namen des Herrn an." Warum den Namen? Was ist der Name Gottes? Erbarmer ist sein Name. Hören Sie doch: Er ist der, der Schuld vergeben will. Das ist sein Name. Heiland ist sein Name, Retter ist sein Name. Gott hat keinen anderen Namen.
Das, was er tut, ist sein Programm. Rufen Sie ihn an bei seinem Namen: Jesus. Der du Jesus heißt, der Hilfe leistet. Mit menschlicher Hilfe komme ich nicht mehr weiter. Rufen Sie ihn an bei seinem Namen. Man kann die Not und die dunklen Mächte überwinden.
Überwinden statt nur Siege erleben
Wenn Gebetserhörungen und Wunder geschehen, ist das großartig und wunderbar. Solche Erfahrungen erbitten wir und erleben sie auch. Doch oft stehen wir schon eine Stunde später vor der nächsten Schwierigkeit, solange diese dunklen Mächte uns in dieser Welt gefangen halten können.
Ich kann von Sieg zu Sieg gehen und von Gebetserhörung zu Gebetserhörung. Aber hier geht es um etwas ganz anderes: um ein Überwinden. Wenn ich jede Krankheit besiege, kommt morgen die nächste und übermorgen wieder eine neue. So bin ich abhängig von jeder einzelnen Gebetserhörung.
Darum stellt uns Gott auf eine ganz andere, höhere Ebene, damit wir überwinden können. Er lässt manche Nöte zu und erlaubt uns, mit diesen dunklen Mächten zu ringen. Dabei können wir Frieden in ihm finden, auch wenn ich nichts von seiner Macht spüre. Er ist da als der Herr. Heiland ist sein Name, und ich darf mich bei ihm bergen und fröhlich sein.
Es kann mir nichts mehr geschehen, auch wenn ich noch ganz im Dunkeln bin und nicht weiß, wie es weitergeht. Der Herr ist gnädig und gerecht, unser Gott ist barmherzig. Der Herr behütet die Unmündigen – ich würde das lieber anders übersetzen, denn es passt gut: die Einfältigen.
Bei uns hat das Wort „einfältig“ einen negativen Klang, in der Bibel aber niemals. Die, die vor Gott so offen sind, so unkompliziert, ohne Hinterlist und Hintergedanken, erfahren, wie der Herr sie durchbringt – auch durch die Not. Wenn ich schwach bin, so hilft er mir.
Frieden finden trotz Anfechtungen
Da möchte ich zum zweiten Punkt kommen: Hier findet der Psalmbeter seinen inneren Frieden wieder. Er ist umgeben von dunklen Mächten, angefochten, unsicher und wankend. Dann spricht er zu seiner Seele: „So sei nun zufrieden, meine Seele!“ Erinnern Sie sich als Bibelkenner, dass dieser Ausdruck noch einmal in der Bibel vorkommt: „Sei zufrieden, meine Seele.“
Wissen Sie, wer das auch einmal gesagt hat? Im Gleichnis Jesu hat er sicher ganz bewusst mit diesem Zitat den reichen Kornbauer angesprochen. Er fasst seinen Geldbeutel an, seine Brieftasche, und sagt: „Mensch, meine Sparbücher!“ Dann spricht er: „Sei zufrieden, meine Seele.“ Jesus hat damit bewusst gezeigt, dass man seine Sicherheit nicht im irdischen Besitz suchen kann.
Genauso schlimm ist es, wenn man seine Sicherheit in seinem Gutsein oder Frommsein sucht. Wenn man sich so sicher fühlt und sagt: „Mein Christenleben ist stabil, da kommen sie nicht durch.“ Seinen inneren Frieden kann man nur finden, indem man auf Gott schaut.
Das Bergen, das Gott tut und wirkt, ist ein Hinweis darauf, dass dieser Psalmbeter schrecklich angegriffen wurde. Im Vers 11 heißt es: „Alle Menschen sind Lügner, ich sprach in meinem Zagen: Alle Menschen sind Lügner.“ Ist das richtig? Nein, das ist falsch! Offenbar war er in seiner Anfechtung so tief geführt, dass er bitter wurde.
Das ist ganz schlimm, wenn wir unter den Angriffen der Finsternis so gereizt reagieren, dass wir auch alle angreifen und sagen: „Alle sind böse, alle sind schlecht.“ Das ist ein Stück Selbstmitleid, wenn wir sagen: „Außer mir. Alle Menschen sind Lügner, nur ich nicht. Ich bin der Treue und Wahrhaftige.“
Nun bekennt er das vor dem Herrn: „Das war nicht richtig, was ich hier getan habe. Ich will wieder Frieden haben in meiner Seele.“ Vers 7 sagt: „Sei nun zufrieden, meine Seele, der Herr tut dir Gutes, warum? Denn er rette dich.“ Er hat eine Seele vom Tode errettet.
An was denkt er dabei? Dass sein Name bei Gott wichtig ist, dass Gott sein Leben hält.
Das Kreuz Jesu als Quelle der Hoffnung und Rettung
Liebe Schwestern und Brüder,
im Glauben können wir nur dann tief durchdringen durch dunkle Gedanken und das Dunkel, das vor uns liegt, wenn wir auf das Kreuz Jesu schauen. Es ist wirklich geschehen. Unser Glaube hängt nicht von dieser oder jener Wundergeschichte unseres Lebens ab. Vielmehr ist von Gott her festgestellt, dass keine Macht der Hölle ihn binden kann, weil Jesus uns freimacht.
Egal wie tief wir in diesen dunklen Sumpf sinken, er zieht uns heraus. Wenn die Todesmächte uns umgeben, dürfen wir fröhlich auf das Kreuz Jesu blicken. Er errettet mich, weil er für mich starb. An dieses Kreuz Jesu kann ich mich halten, und es gilt: Er errettet mich.
Jesus hat dies auf eindrückliche Weise noch einmal bekräftigt: Er holt dich aus dem Tod heraus und lässt dich nicht sterben. Das Leben der Heiligen wiegt schwer bei Gott, und diejenigen, die ihm gehören, lässt Gott nicht fallen. Er hat die Augen von den Tränen befreit.
Es gibt keinen anderen Trost, der so tief wirkt wie das Kreuz Jesu. Diejenigen, die unter vielen Dingen leiden, die sie von Gott so liebend, so sehnsüchtig und so heiß erbeten haben, die nicht erfüllt wurden und nun warten, dürfen sagen: Ich darf es an dieses Herz Gottes legen, dem ich so wichtig bin und der mich kennt. Er errettet meinen Fuß von der Unsicherheit, vom Gleiten. Ich kann ja gar nicht mehr abrutschen, weil er mich führt.
Auf diese Zusagen Gottes in Jesus kann ich mich sicher verlassen. Darüber bin ich froh. Ich werde wandeln vor dem Herrn im Land der Lebendigen, auch wenn es durch die Nacht geht. So hat Jesus gebetet in der Nacht, als alle teufellos waren, in der Nacht vor seiner Hinrichtung.
Der Geist des Glaubens als Grundlage des Lebens
Ich möchte schließen, indem ich auf ein Wort hinweise, das dem Apostel Paulus sehr wichtig war. Er sagt: „Weil wir nun denselben Geist des Glaubens haben.“
Wir leben nicht bloß von Erfahrungen, sondern vom Glauben. Der Glaube vertraut Gott, verlässt sich auf ihn und ist gewiss. Niemand sollte sich anmaßen, zu reden oder zu predigen, wenn er nicht glaubt. Das geht schief, wenn ohne Glauben gepredigt wird – das wird furchtbar. Mag es hier und da vorkommen.
Paulus sagt: „Weil wir nun denselben Geist des Glaubens haben“, wie es auch im Psalm 116 heißt. Wir haben denselben Geist des Glaubens, auch wenn wir in die Tiefe geführt werden, auch wenn unser äußerer Leib zerbricht. Auch wenn wir durch Zeiten der Schmerzen und der Traurigkeit gehen, auch wenn wir Anfechtungen in unserem eigenen Leben haben, auch wenn wir die Macht der Hölle spüren, die uns niederreißen will.
So glauben wir an den Sieg Jesu, und so reden wir auch. So verkünden wir das, so wie Paulus es in Korinth getan hat und es in Rom noch tun wollte. So verkündet er den Sieg Gottes, das Wunder. Am Ende bleibt das eine Wunder: dass Gott sich meiner in Jesus erbarnt.
Natürlich erleben wir noch viele Wunder, aber keines ist so groß wie dieses eine, das alle anderen in den Schatten stellt: dass Gott mich liebt, mich nicht loslässt und mich nicht fallen lässt in die Tiefe. Und ich darf dieses Wissen täglich haben: Seine Hand hält mich, ich darf sie fassen, ich darf auf ihn schauen.
Ich will den Kelch des Heils nehmen, den Kelch des Segens. Ich trinke nicht den bitteren Kelch, sondern den Kelch des Segens. Ja, das gehörte zum Passah, wo man den Kelch herumgab, so wie wir es heute beim Abendmahl tun.
Für dich hat Jesus sein Leben in den Tod gegeben. Singe! Fröhlich singe deine Glaubenslieder, freue dich! Christen werden hineingerissen in die Dunkelheit der Welt, aber sie überwinden weit. Sie sagen: Nein, nein, das ist nicht mehr das, was mich bewegt. Ich sehe viel weiter, ich stehe über dem, was heute Not macht.
Ich glaube ihm und will ihm danken für seine Wunder, für das größte Wunder, dass er mich errettet hat. Er hat mich errettet. Ich muss mich nicht erst noch erretten lassen oder eine Errettung ausprobieren – er hat mich errettet.
Ich darf mich heute in seine starken Arme geben. Dieses Wissen erhält mich, und er lässt mich nicht los. Ich darf mich freuen, Gott meine Dankopfer bringen, den Namen des Herrn anrufen und ihm singen.
Und ich will es vor allen Menschen sagen, wie wohl er tut. Amen!
