Eröffnung und persönliche Vorstellung
Also, ich möchte gerne noch einmal mit euch beten. Ist das in Ordnung? Ihr könnt dazu gerne aufstehen.
Vater im Himmel, wir danken dir, dass wir heute Morgen hier zusammen sein können. Wir danken dir, dass du uns unseren Körper geschenkt hast. Wir danken dir für die Möglichkeiten der Medizin, die viele von uns schon genutzt haben. Heute Morgen möchten wir dich um Weisheit bitten: für mich, damit ich gut sprechen kann, und für alle anderen, damit sie gut zuhören und das Gesagte mitnehmen. Ich bitte dich, dass du jedem das in Erinnerung rufst, was du für ihn gedacht hast. Hilf uns, besser in unserer Welt zu leben, anderen Menschen zu helfen und auch die Möglichkeiten der Medizin zu nutzen oder sie bewusst nicht zu nutzen. Amen!
Nun werde ich ein paar Minuten kurz dabei bleiben, um einige Worte über mich selbst zu sagen. Ich kenne ja nicht alle von euch, und ihr kennt auch nicht alle mich. Bei denjenigen, die wir schon lange kennen, könnt ihr dann einfach eine Zeit lang nicht mehr zuhören oder euch das Ganze noch einmal anhören – das schadet ja auch nicht.
Mein Name ist Michael Kotsch. Ich bin verheiratet, meine Frau heißt Viviane. Wir haben uns in der Schweiz kennengelernt, und dort habe ich auch einige Jahre studiert. Um genau zu sein, habe ich dort neuneinhalb Jahre studiert. Nicht, weil ich so lange gebraucht habe oder dachte, das wäre egal, sondern weil mich so viele Sachen interessiert haben. Ich hätte auch gern noch ein paar Jahre länger studiert.
Zuerst habe ich an der staatsunabhängigen theologischen Hochschule in Basel Theologie für fünf Jahre studiert. Danach war ich noch viereinhalb Jahre an der Universität Basel. Dort habe ich Theologie, vergleichende Religionswissenschaft, Ökologie und Philosophie studiert und das mit großer Begeisterung.
Anschließend habe ich einige Zeit als Lehrer an allgemeinbildenden Schulen gearbeitet, auch in anderen Bereichen. Seit 1999 bin ich Lehrer an der Bibelschule in Brake und seit 2003 Dozent an der staatsunabhängigen theologischen Hochschule dort für Kirchengeschichte. Daneben arbeite ich im Bibelbund mit, dessen Vorsitzender ich seit ein paar Jahren bin.
Der Bibelbund ist eine Vereinigung von Christen in Freikirchen und Landeskirchen, die es seit etwa 120 Jahren gibt. Er setzt sich für die Verbreitung bibeltreuer Theologie ein und liefert Argumente für Christen in der Auseinandersetzung mit Bibelkritik. Natürlich war die Bibelkritik vor 120 Jahren eine andere als heute, aber die Arbeit läuft dabei durchaus weiter.
Ich schreibe auch ab und zu für verschiedene Zeitschriften und Bücher. Eine kleine Auswahl davon habe ich euch mitgebracht. Nicht alle liegen hier, aber die, die da vorne an dem Tisch bei den Gesangbüchern liegen, könnt ihr gerne mitnehmen, falls ihr möchtet. Das bisher Neueste ist im letzten Dezember erschienen: ein Büchlein über Bibelübersetzungen.
Insbesondere geht es darin um die Volksbibel, die Bibel in gerechter Sprache und den „Juniorchef“ – ich weiß nicht, ob ihr den kennt. Er ist eher im säkularen Bereich bekannt und soll eine Übersetzung des Neuen Testaments sein. Parallel dazu gab es den „Großen Boss“, das ist das Alte Testament. Der Inhalt ist tatsächlich so ähnlich, wie der Titel schon klingt.
In dem Buch gehe ich auch der Geschichte der Bibelübersetzungen nach. Ich versuche zu zeigen, wie das von Anfang an bis heute war. Außerdem stelle ich alle heutigen deutschen Bibelübersetzungen mit ihren Stärken und Schwächen vor und erläutere, wofür sie geeignet sind. Das ist ein Teil des Buchs.
Dann gibt es ein Buch über das Sakrileg, das wahrscheinlich einige von euch schon kennen. Darin habe ich einige Argumente zusammengestellt, wie wir in der Auseinandersetzung mit der Frage, ob die Bibel glaubhaft überliefert ist, vorgehen können. Ich gehe auch der Frage nach, ob Jesus verheiratet war, ob es einmal ein großes Matriarchat gab und ob es eine Verschwörung in der Weltgeschichte gibt. Diese Themen untersuche ich historisch.
Ein weiteres Büchlein handelt über Ufos und Außerirdische und die Bibel. Außerdem habe ich etwas über chinesische Medizin geschrieben, unter anderem über Akupunktur. Darüber hinaus geht es um Feng Shui, Moxibustion und andere Aspekte der asiatischen Medizin.
Ich glaube, ich habe auch noch ein Büchlein über Überschöpfung und Evolution, das ich im Moment nicht dabei habe, sowie eines über den Islam.
Wenn ihr eines der Bücher mitnehmen wollt, nachdem ihr darin geblättert habt, dürft ihr das gerne tun. Für die Bücher, die hier auf der linken Seite liegen, bitte ich um 4 Euro, für die auf der anderen Seite um 3 Euro. Das ist also durchaus finanzierbar. Legt das Geld einfach dazu, ich werde es später einsammeln.
Das neueste Buch, das gerade im Druck ist und nächste Woche Mittwoch ausgeliefert wird, hätte ich euch gerne mitgebracht. Es ist das Buch, auf das du hingewiesen hast, nämlich über die moderne Medizin. Es wird etwas umfangreicher sein, etwa 240 Seiten. Ich denke aber, es lohnt sich, darin zu lesen. Wenn ich das nächste Mal komme, kann ich es euch besonders empfehlen und auch mitbringen.
Voraussichtlich wird es im Herbst einen Fortsetzungsband geben, weil ich noch nicht alles darin abgehandelt habe. Das Buch sollte nicht zu dick werden, deshalb ist nur ein Teil des Themas dort enthalten.
Außerdem habe ich ein paar Exemplare der Zeitschrift „Bibel und Gemeinde“ dabei. Das ist die Zeitschrift, die vom Bibelbund herausgegeben wird. Ihr könnt sie gerne mitnehmen, einfach mal so als Anschauungsmaterial. Ihr könnt darin lesen.
In dieser Ausgabe, der ersten von diesem Jahr, geht es um Hölle und Totenreich. Darin ist eine Besprechung der Bibel in gerechter Sprache enthalten. Außerdem gibt es eine kleine Konkordanz zum Koran, also Koranstellen im Vergleich zu Bibelstellen. Das Märtyrium wird besprochen, ebenso Israel und die UNO und weitere interessante Artikel.
Falls sich jemand für diese Zeitschrift interessiert: Wenn ihr denkt, ihr möchtet sie gerne näher kennenlernen, könnt ihr euch gerne an mich wenden. Ihr könnt auch an die Adresse schreiben, die hinten in der Zeitschrift steht. Man kann sie abonnieren. Sie erscheint viermal im Jahr und ist, denke ich, eine der wenigen Zeitschriften in Deutschland, die nicht nur bibeltreu sind – was natürlich Voraussetzung ist –, sondern sich auch intensiver mit theologischen Themen beschäftigen.
Es sind nicht nur zwei oder drei Seiten Artikel, sondern man kann dort etwas mehr Hintergrund lesen. Manche mögen das, und wer das mag, sollte diese Zeitschrift mal anschauen. Ihr könnt sie erst einmal mitnehmen und später bestellen oder mir Bescheid sagen.
Das wäre jetzt erst einmal alles zur Vorstellung. Falls ihr noch Fragen habt, beantworte ich sie gerne auch später.
Einführung in das Thema moderne Medizin
Aber das ist ja nicht der Schwerpunkt. Ihr seid heute Morgen vermutlich nicht hierhergekommen, um einfach zu hören, was Michael Kotsch alles denkt und gemacht hat. Vielmehr wollt ihr etwas über moderne Medizin hören und natürlich die Gemeinschaft genießen.
Moderne Medizin ist ein ziemlich vielfältiger Begriff. Wir könnten hier eine ganze Woche, wenn nicht mehr, darüber sprechen. Übrigens: Wer das gerne möchte, dem lade ich herzlich zur Urlaubsbibelschule an der Bibelschule Brake ein. Dort werde ich im Juni eine ganze Woche schwerpunktmäßig dem Thema moderne Medizin widmen.
Moderne Medizin bedeutet hier nicht, wie Antibiotika entwickelt wurden, sondern es geht um das, was momentan aktuell ist und diskutiert wird. Dabei gibt es verschiedene Ebenen. Während dieser Woche werde ich mich unter anderem auch mit Gentechnik beschäftigen. Das ist eine neue Entwicklung innerhalb der Medizin, die uns auch in Zukunft stark beschäftigen wird.
Darüber hinaus gibt es natürlich weitere Bereiche, wie zum Beispiel die Hirnforschung. Diese gehört ebenfalls zur Medizin und versucht, menschliches Verhalten an den hirnphysiologischen Prozessen festzumachen. Das werden wir heute Morgen nicht besprechen, da wir eine Auswahl treffen müssen, was wir als moderne Medizin betrachten.
Modern bedeutet hier also das, was aktuell diskutiert wird, was stark erforscht wird und womit Menschen in unserem Umfeld konfrontiert sind. Sicherlich kann man sagen, dass innerhalb der letzten 20 Jahre der Bereich der alternativen Medizin, auch komplementäre Medizin genannt, stark zugenommen hat.
Vielleicht erinnern sich noch einige daran: Vor zwanzig Jahren wäre kaum ein Arzt auf die Idee gekommen, jemandem Bachblütentherapie zu verschreiben, zum Meditieren anzuregen, Akupunktur vorzuschlagen oder gar einen Schamanen hinzuzuziehen, der Beschwörungstänze aufführt. Heute ist das eher der Normalfall.
Viele Ärzte werben inzwischen damit, dass sie solche Zusatzangebote haben. Manchmal sind diese stärker religiös ausgerichtet, manchmal wird zumindest der Anschein erweckt, dass sie einen medizinisch-naturwissenschaftlichen Hintergrund haben. Generell ist ein sehr starker Trend erkennbar, der mit einem gesellschaftlichen Trend einhergeht: eine Offenheit für neue religiöse Dinge.
Vor zwanzig Jahren war man religiösen Themen gegenüber eher kritisch eingestellt. Wenn man damals von Engeln sprach, zuckten die Leute mit den Achseln und dachten, man sei aus dem Mittelalter. Heute sind Engel allgegenwärtig – zumindest bei denen, die im Trend liegen.
Im Trend gibt es viele Berichte über Begegnungen mit Engeln. Ich habe vor ein paar Tagen im Internet recherchiert und festgestellt, dass es massenhaft Bücher über Engel gibt. Allerdings kaum ein christliches Buch, sondern vor allem viele esoterische Veröffentlichungen. Dort berichten Leute, dass sie Engeln begegnet sind und von ihnen Hilfe erfahren haben.
In Berlin gibt es sogar eine Stadtführung auf den Spuren von Trollen und Elfen. Diese findet morgens bei Sonnenaufgang statt. Dabei soll man angeblich Elfen am Bahndamm oder vor dem Reichstag sehen können – man muss natürlich genau hinschauen. Anschließend lernt man den spirituellen Hintergrund der Hauptstadt kennen, die nicht nur von Menschen und Tieren, sondern auch von übernatürlichen Wesen bevölkert sein soll.
Viele Menschen glauben heute daran. Ich will mich nicht darüber lustig machen, denn es gibt mehr zwischen Himmel und Erde, als sich Gemeinden und Menschen träumen lassen. Allerdings fehlt häufig das Unterscheidungsmerkmal. Heute sind viele generell offen gegenüber übernatürlichen Dingen.
Besonders herausgefordert werden wir durch alternative Heilmethoden, wenn wir selbst krank werden oder Angehörige krank sind. Wenn alle traditionellen medizinischen Möglichkeiten ausgeschöpft sind, kommt häufig als nächstes das Angebot der Alternativmedizin. Denn was bleibt sonst übrig?
In unserer Gesellschaft wissen wir, dass unser irdisches, körperliches Leben der höchste Wert ist. Unsere Gesellschaft zeichnet sich dadurch aus, dass sie das Jenseits weitgehend vergessen hat. Das Jenseits existiert heute eigentlich nicht mehr – zumindest nicht als Leben nach dem Tod.
Höchstens das Jenseits, von dem ich hier schon profitieren kann, zum Beispiel durch Kontaktaufnahme mit Geistern aus dem Jenseits, wird noch akzeptiert. Aber nicht das Leben nach dem Tod. Höchstens in Form von Reinkarnation, also der Vorstellung, wieder zurückzukommen. Doch dann geht es wieder ums diesseitige Leben. Das Jenseitige ist nur eine Zwischenstation, um anschließend hier auf der Erde das Leben weiter genießen zu können.
Das ist ein Grundmechanismus, der sich stark von dem unserer Vorfahren vor 500 oder 600 Jahren unterscheidet. Damals lebten die Menschen viel stärker mit dem Jenseits. Zum Teil, weil der Tod näher war und man im Alltag viel mehr mit Sterbenden zu tun hatte. Man musste sich also intensiv damit auseinandersetzen.
Heute ist das anders. Wir sind sehr stark auf diesseitiges Leben ausgerichtet. Wir wollen das Leben hier maximal ausdehnen. Das erreichen wir natürlich nur, indem wir alles nutzen, was uns zur Verfügung steht, um unser Leben zu erhalten. Dazu gehört auch die Anwendung alternativer Heilmethoden.
Biblische Perspektiven auf Krankheit und Gesundheit
Nun wollen wir uns zunächst einmal darauf konzentrieren, was uns die Bibel über Krankheit, Gesundheit, Ärzte und Medizin sagt – oder ob sie uns überhaupt etwas dazu sagt. Wenn wir das Thema abgrenzen, müssen wir zuerst klären, ob die Bibel relevant ist und ob sie etwas über moderne oder alternative Medizin aussagt. Oder sagt die Bibel vielleicht, dass das alles für uns keine Rolle spielt?
Hier gibt es unter Christen sehr unterschiedliche Positionen. Einige sind der Meinung, die Bibel sei nur für geistliche Dinge relevant und nicht für medizinische Fragen. Diese Ansicht teile ich jedoch nicht. Denn in der Bibel finden wir zahlreiche Informationen über viele Lebensbereiche, die nicht nur das Geistliche betreffen. Die Bibel geht davon aus, dass das Geistliche nicht ein völlig fremder Lebensbereich ist, der neben dem Menschsein schwebt, sondern dass das Geistliche eng mit allen anderen Lebensbereichen verbunden ist.
Deshalb gibt uns die Bibel Auskunft über Erziehung, Partnerschaften und Ehe, das Leben im Beruf, das Leben im Staat und eben auch über unseren Umgang mit Gesundheit. Wenn wir genauer hinschauen, stellen wir als Erstes fest: Die Bibel sagt, dass der Ursprung von Krankheit in der Sünde der Menschheit liegt – nicht nur in der Sünde des einzelnen Menschen, sondern der gesamten Menschheit. Das lesen wir ganz am Anfang in den ersten drei Kapiteln des ersten Buches Mose. Dort wird beschrieben, dass Gott die Welt ursprünglich gut und perfekt geschaffen hat – ohne Krankheit und ohne Tod.
Natürlich kann sich niemand von uns daran erinnern, weil das zu lange her ist. Aber die Bibel berichtet, dass durch die Abkehr der Menschen von Gott die Situation mit Krankheit auf der Erde begann. Die Bibel versichert uns mehrfach, dass Gott daran interessiert ist, dass wir nicht unter Krankheit leiden, insbesondere dort, wo wir seine Kinder sind. Er will das Leiden einmal zu Ende bringen.
Das lesen wir in Offenbarung 21: Dort heißt es, dass Himmel und Erde vergehen werden, und eine neue Erde entstehen wird. Auf dieser neuen Erde wird es keinen Tod, kein Geschrei, kein Leid und keine Krankheit mehr geben. Am Anfang steht also ein krankheitsloser Zustand, und am Ende wird es wieder so sein.
Wir merken also, dass Krankheit und Gesundheit in der Bibel eine wichtige Rolle spielen. Außerdem finden wir in der Bibel zahlreiche Hinweise auf einzelne Erkrankungen. Ich habe diese in meinem Buch aufgelistet; ihr könnt das dort nachlesen. Ich werde hier nur einige Beispiele nennen.
In der Bibel gibt es Hinweise auf Erkrankungen, die durch körperliche Probleme entstehen. So gibt es Menschen, die unter Hunger leiden und an den Folgen des Hungerns. Es gibt körperliche Leiden wie gebrochene Arme oder Beine oder Verletzungen durch Gewalteinwirkung. Denken wir an die Geschichte vom barmherzigen Samariter: Dort wird ein Mann von Räubern zusammengeschlagen und ist zunächst einmal leidend, also krank – nicht wegen einer Krankheit, sondern aufgrund der Verletzungen.
Im Alten Testament wird auffällig häufig Aussatz als Erkrankung erwähnt. Aussatz ist wahrscheinlich ein Sammelbegriff für verschiedene Krankheiten, unter anderem die heute bekannte Lepra, aber vermutlich auch andere Erkrankungen.
Darüber hinaus finden wir im Alten Testament auch psychische und psychosomatische Erkrankungen, zum Beispiel bei Saul. Er verhält sich zeitweise stumpfsinnig, starrt gegen die Wand und hat plötzliche Aggressionsausbrüche. Heute würden wir vielleicht von einer Persönlichkeitsstörung oder Schizophrenie sprechen. Diese Symptome hängen natürlich mit der Trennung von Gott zusammen, zeigen sich aber auch als äußerliche Krankheitsphänomene.
Im Neuen Testament heilt Jesus viele verschiedene Krankheiten: Blinde, Lahme und auch Besessene. Die Bibel spricht von Erkrankungen, die heute von Ärzten nicht als solche diagnostiziert werden, da sie Besessenheit als Ursache sehen. Nach heutiger medizinischer Ansicht gibt es keine Besessenheit, sondern psychische Erkrankungen wie multiple Persönlichkeitsstörung, Schizophrenie oder Depression. Die Bibel unterscheidet jedoch klar zwischen psychischen Erkrankungen und Besessenheit.
Psychische Erkrankungen werden in der Bibel ebenfalls erwähnt, etwa die Niedergeschlagenheit Davids, nachdem ihm seine Sünde von Nathan offenbart wird. In seinen Psalmen beschreibt David mehrfach, wie seine Gebeine verdorren und ihm schlecht geht. Das ist eher psychosomatisch, denn körperlich ist er nicht krank, sondern leidet, weil seine Seele von Gott getrennt ist.
Im Neuen Testament leidet Timotheus beispielsweise an Magenproblemen. Es gibt Hinweise auf Magengeschwüre und andere Erkrankungen. Die Bibel nimmt das Problem des Menschseins mit all seinen Krankheiten durchaus wahr. Krankheit ist kein nebensächliches Thema, das Christen nichts angeht oder nur für das Geistliche unwichtig ist.
Neben der Erwähnung von Krankheiten nennt die Bibel auch positive Beispiele für den Einsatz von Medikamenten. Im Alten Testament werden etwa Feigenpflaster zur Behandlung von Geschwüren und offenen Wunden verwendet. In der Offenbarung werden Augensalben erwähnt. Paulus empfiehlt bei Magenbeschwerden, regelmäßig Wein zu trinken – nicht im Übermaß, aber in Maßen, was seiner Meinung nach dem Magen gut tut. Möglicherweise hat Paulus recht, denn heute wissen wir, dass viele Magengeschwüre durch bakterielle Infektionen verursacht werden. Eine Desinfektion durch Alkohol könnte da tatsächlich helfen, auch wenn es damals noch keine Antibiotika gab.
Zurück zum barmherzigen Samariter: Er behandelt die Wunden des Verletzten mit Wein, um sie zu desinfizieren, und verschließt sie anschließend mit Öl, damit kein Staub oder Schmutz eindringt. Das entspricht dem medizinischen Standard der damaligen Zeit und ähnelt heutigen Praktiken.
Im Alten Testament werden auch gebrochene Beine geschient und andere Verletzungen behandelt. Gleichzeitig finden wir in Altem und Neuem Testament zahlreiche Berichte über übernatürliche Heilungen durch Gott. Das müssen wir im Kopf behalten, wenn wir uns als Christen mit Krankheit und Gesundheit beschäftigen.
Wir denken dabei an zwei Ebenen: Zum einen die innerweltliche, materielle Ebene, die wir auch in der Bibel finden und die positiv bewertet wird. Zum anderen die übernatürliche, spirituelle Ebene, die Ursprung von Krankheit sein kann und den Weg zur Gesundheit eröffnet.
Auch heute sollten wir auf beiden Ebenen arbeiten. Deshalb möchte ich klarstellen: Wenn Christen sagen, „Wenn ich krank bin, gehe ich erst mal zum Arzt“, ist das nicht schlecht. Aber wir sollten erkennen, dass wir beide Ebenen berücksichtigen müssen. Wenn ich krank bin, sollte ich gleichzeitig beten und zum Arzt gehen.
Das kann zum Beispiel im Wartezimmer passieren, wo man sowieso lange warten muss – da kann man innerlich beten. Noch besser ist es, zu Hause zu beten. Ich persönlich bete immer zuerst zu Hause, wenn ich oder meine Kinder krank sind. In vielen Fällen habe ich erlebt, dass Gott heilt und der Arzt danach gar nicht mehr notwendig ist. Das ist wunderbar und zeigt Gottes übernatürlichen Eingriff. Solche Erfahrungen machen wir nur, wenn wir Vertrauen zu Gott haben.
Natürlich gibt es auch Fälle, in denen Ärzte helfen. Gott kann übernatürlich eingreifen, aber auch Ärzte gebrauchen, um uns gesund zu machen. Das finden wir im Alten und Neuen Testament nie negativ erwähnt.
Negativ bewertet wird nur, wenn Menschen Ärzte aufsuchen, weil sie nicht auf Gott hören. Ein Beispiel ist Asa, der trotz einer Krankheit, die Gott ihm schickt, um ihn zur Umkehr zu bewegen, nicht auf Gott hört, sondern zu Ärzten geht. Das ist falsch, aber nicht wegen der Ärzte, sondern weil er die Ursache nicht erkannt hat.
Paulus beschreibt im 2. Korintherbrief, dass er einen „Pfahl im Fleisch“ hat – ein Leiden, das er nicht loswird. Er bittet Gott darum, es zu nehmen, aber erkennt, dass dieses Leiden für ihn da ist, damit er nicht überheblich wird. Er lebt mit diesem Leiden und erhält Gottes Hilfe.
Das zeigt, dass wir manchmal die Ursachen von Krankheit erkennen müssen, soweit es möglich ist. Manchmal gehört Krankheit einfach zu unserem Leben, und wir müssen lernen, damit zu leben. Nicht jede Krankheit wird geheilt.
Generell ist es gut, zum Arzt zu gehen. Im Alten Testament nennt Gott sich selbst „Ich bin der Herr, dein Arzt“. Wenn Gott etwas gegen Ärzte hätte, hätte er sich nicht so genannt. Im Neuen Testament sagt Jesus auch: „Arzt, heile dich selbst!“ – das ist eine Kritik an schlechte Ärzte, die anderen helfen wollen, sich selbst aber nicht helfen können. Das gilt nicht für Jesus.
Lukas, ein Begleiter des Paulus, war Arzt. Im Lukas-Evangelium finden sich viele medizinische Fachbegriffe. Das zeigt, dass Medizin und Ärzte in der Bibel positiv gesehen werden, solange man nicht Heilung an Orten sucht, wo keine zu finden ist.
Wir sollten uns als Christen einige Minuten Zeit nehmen, um zu analysieren, woher Krankheit aus biblischer Perspektive kommen kann. Die Bibel nennt verschiedene Ursachen.
Zum Beispiel Dämonen. Ein bekanntes Beispiel ist der Mann, der von mehreren Dämonen besessen war. Jesus befiehlt die Dämonen, in eine Schweineherde zu fahren. Dieser Gerasener, der in der Nähe von Nazareth lebte, zeigt Symptome, die heute als psychische Erkrankung gedeutet würden: Er reißt sich die Kleider vom Leib, läuft nackt umher, zerreißt Ketten und lebt in den Friedhöfen. Das ist nicht normal, sondern eine Besessenheit.
Wir finden solche geistlichen Einflüsse auch bei manchen körperlichen Erkrankungen. So wirft sich ein Mann plötzlich ins Feuer oder Wasser – heute würde man das als epileptischen Anfall deuten. Ein anderer ist blind wegen Besessenheit. Wenn die Besessenheit weg ist, kann er wieder sehen.
Die Bibel zeigt, dass manche körperliche Erkrankungen auf Besessenheit zurückgehen können. Allerdings dürfen wir nicht den Trugschluss machen, dass alle Krankheiten dämonisch sind. Die Bibel macht das deutlich nicht. Es gibt auch andere Fälle, wie die beiden Blinden bei Jericho, die einfach krank sind, ohne Besessenheit.
Krankheit kann also auch dämonische Ursachen haben, und das sollten wir immer im Kopf behalten. Das wird uns kein Arzt sagen, denn Ärzte sehen Menschen meist nur als biochemische Maschinen. Die Bibel jedoch sagt, wir sind Körper, Seele und Geist. Geistliche Einflüsse können also eine Rolle spielen.
Was gibt es noch für Ursachen von Krankheit, die die Bibel nennt? Ungesunder Lebensstil zum Beispiel. Ein Beispiel dafür ist Völlerei. Fressen und Saufen wird in der Bibel deutlich verboten, da es zu Krankheiten führen kann. Die Bibel gibt also auch erste Hinweise, wie man sich gesund ernähren soll.
Das ist keine Vorschrift, die wir als Gesetz auslegen müssen, wie es etwa die Adventisten tun. Wusstet ihr, dass die Kellogg's Cornflakes von Adventisten erfunden wurden? John Harvey Kellogg, ein führender Adventist in den USA, entwickelte sie als Teil der Ernährungsstrategie der Adventisten. Trotzdem sind Cornflakes für jeden in Ordnung.
Wir finden auch die Ursache Sünde als Grund für Krankheit. Ein Beispiel ist der Gelähmte, der geheilt wird, nachdem Jesus ihm sagt: „Deine Sünden sind dir vergeben.“ Das zeigt, dass Sünde körperliche Erkrankung verursachen kann.
Im ersten Korintherbrief Kapitel elf heißt es, dass manche krank sind und andere gestorben sind, weil sie das Mahl des Herrn nicht richtig unterschieden haben. Das zeigt, dass geistliche Fehlhaltung, also Sünde, zu Krankheit und sogar zum Tod führen kann.
Auch im Alten Testament finden wir Beispiele: Mirjam wird mit Aussatz belegt, weil sie gegen Mose rebelliert hat. Krankheit kann also eine Folge von Sünde sein. Ich sage „kann“, weil nicht jede Krankheit auf Sünde zurückzuführen ist, aber die Bibel macht deutlich, dass es diese Verbindung gibt.
Ein normaler Mediziner wird uns so eine Diagnose nicht geben. Seid ihr schon mal zum Zahnarzt gegangen, der gesagt hat: „Du hast gesündigt, wir beten jetzt zusammen, dann sind die Schmerzen weg“? Theoretisch wäre das möglich, aber in der Praxis wird Karies behandelt.
Die Bibel sagt offen, dass es mehr gibt zwischen Himmel und Erde als nur das Materielle. Krankheit kann im Hintergrund Sünde haben, die sich materiell manifestiert. Wenn ich mir den Arm breche, ist er natürlich trotzdem gebrochen, auch wenn Sünde die Ursache sein könnte. Es ist wichtig, die Ursache zu erkennen.
Vielleicht brichst du dir nächste Woche das Bein, weil Gott dich auf etwas aufmerksam machen will. Wenn du nicht hörst, passiert es wieder – und so weiter. Gott will uns manchmal durch Krankheit warnen, weil geistlich falsches Verhalten schlimmer ist als die körperliche Erkrankung.
Ein Beispiel: Eine Schwester sagte, sie fahre nach Hause. Dann kam eine Verwandte, legte ihre Hand auf ihren Magen und betete. Die Schmerzen waren plötzlich weg. Solche Erfahrungen zeigen, dass wir mehr Vertrauen in Gott setzen sollten, ohne daraus ein großes Theater zu machen.
Es gibt auch Heilungsveranstaltungen, bei denen wir skeptisch sein sollten – das ist ein eigenes Thema. Aber das Vertrauen in Gott und das Gebet füreinander sind Herausforderungen, die Christen oft zu wenig erkennen und praktizieren.
Bleiben wir noch kurz bei den Ursachen von Krankheit. Neben Sünde und okkulten Einflüssen gibt es weitere Gründe. Zum Beispiel sagt Jesus über den blind Geborenen, dass seine Krankheit dazu da sei, dass Gott sich an ihm verherrlicht. Manchmal verherrlicht sich Gott durch Heilung, manchmal dadurch, dass er Menschen Kraft gibt, in der Krankheit zu leben.
Ein bekanntes Beispiel ist Joni Eareckson Tada, die nach einem Unfall querschnittsgelähmt ist und vielen Menschen als Ermutigung dient. Gott befreit uns nicht immer von Krankheit, aber er gibt Kraft zum Leben trotz Leiden.
Gott kann auch durch Krankheiten anderen Menschen eine Predigt halten – entweder durch Heilung oder durch die Kraft, in der Krankheit fröhlich zu sein.
Manche Krankheiten sind direkte Folge von Sünde, etwa Geschlechtskrankheiten. Sie sind eine Strafe oder Konsequenz für sündiges Verhalten. Alkohol- und Drogenmissbrauch sind weitere Beispiele für selbst zugefügte Krankheiten.
Eine weitere Ursache ist der Sündenfall am Anfang. Wir leben alle in einem Körper, der vom Sündenfall gekennzeichnet ist. Egal wie heilig wir leben, wir werden sterben und an altersbedingten Krankheiten leiden. Das ist Teil des Fluchs, der auf der Menschheit lastet.
Manche Christen versprechen, dass man durch Glauben nie mehr krank wird. Das ist eine Illusion. Diese Menschen sterben genauso und bekommen Krankheiten wie alle anderen. Dann heißt es oft, der Glaube sei nicht stark genug – das ist falsch.
Die Bibel spricht klar davon, dass wir alle sterben und erst in der Ewigkeit ein neues Leben ohne Krankheit haben werden (Offenbarung 21). Krankheit und Tod sind keine Schuld des Einzelnen, sondern Folge der Sünde.
Manchmal leiden Menschen auch wegen der Sünde anderer, etwa in der Familie oder Sippe. Ein Beispiel ist Achan, der durch seine Sünde eine Niederlage herbeiführt. Die Bibel sagt, dass Gott die Missetat der Väter bis zum dritten und vierten Glied heimsucht. Das kann auch körperliche Auswirkungen haben.
Auch Angriffe des Teufels sind eine Ursache von Krankheit. Hiob ist ein typisches Beispiel: Er wird krank, weil der Teufel ihn von Gott wegziehen will.
Die Bibel nennt also viele Ursachen von Krankheit – geistliche und körperliche. Natürlich gibt es auch rein körperliche Ursachen, etwa Unfälle. Das Leben ist nicht immer sicher, und Verletzungen passieren.
Wir müssen diese Vielfalt im Kopf haben. Wenn wir eine Krankheit behandeln wollen, müssen wir die Ursache kennen. Wenn wir die Ursache nicht kennen, behandeln wir möglicherweise falsch.
Vielleicht will Gott dich durch die Krankheit auf eine Sünde aufmerksam machen. Wenn du dann von Arzt zu Arzt gehst, aber die Sünde nicht bekennst, wirst du keine dauerhafte Heilung finden. Jakobus 5 sagt, dass einer dem anderen seine Sünden bekennen soll. Die Ältesten sollen kommen und den Kranken salben. Sündenbekenntnis gehört also mit dazu.
Antibiotika können vielleicht kurzfristig helfen, aber wenn die Ursache Sünde ist, wird die Krankheit wiederkommen. Deshalb ist es wichtig, die Ursache zu erkennen.
Wenn wir sie nicht erkennen können, sollten wir einfach zu Gott beten: „Zeig mir, woran es liegt, mach mich gesund.“ Dann wird Gott entweder deutlich machen, dass Sünde die Ursache ist, oder er wird Kraft geben im Leiden, oder er wird das Leiden wegnehmen oder mildern. Das steht auch im Zusammenhang mit dem Gebet der Ältesten.
So sollten wir vorgehen. Ich selbst habe das so gemacht, als ich vor einigen Jahren an Krebs erkrankte. Im Krankenhaus habe ich gebetet, ob Sünde die Ursache ist, habe alles, was mir einfiel, bekannt und um Vergebung gebeten. Mir wurde nicht sofort klar, was genau die Ursache war.
Ich habe auch die Ältesten gebeten, zu beten und zu salben. Ich habe Gottes Kraft im Leiden erfahren. Natürlich habe ich die medizinischen Möglichkeiten genutzt, aber das Vertrauen in Gott gab mir Sicherheit.
Mediziner können nur Wahrscheinlichkeiten nennen, etwa Heilungschancen von 80 Prozent oder Sterblichkeitsraten von 20 Prozent. Aber keiner weiß, zu welcher Gruppe du gehörst. Deshalb brauchen wir das Vertrauen in Gott und die feste Überzeugung: „Ich sterbe mit Gott oder ich lebe mit Gott.“
Ein Vers, der mir besonders wichtig wurde, steht im Psalm: „Deine Gnade ist mir lieber als Leben.“ Die Beziehung zu Gott hält uns auf Dauer. Wir werden alle sterben – das ist unvermeidlich. Das Leben ist endlich.
Das soll nicht leichtfertig klingen, sondern ist eine ernste Perspektive. Je älter man wird, desto mehr wird einem bewusst, dass das Leben endet. Das Wichtigste ist nicht, was wir alles getan haben, sondern ob wir eine Verbindung zu Gott hatten.
Das sollten wir immer im Blick haben. Wir brauchen die Ursachen der Krankheit, um sie richtig behandeln zu können.
Nun zur Frage der alternativen Heilmethoden...
Alternative Heilmethoden und ihre Bewertung
Alternative Heilmethoden sind grundsätzlich erst einmal positiv zu bewerten. Vielleicht überrascht das einige, die etwas anderes erwartet haben. Manche dachten vielleicht, heute Morgen würde jemand kommen und sagen: „Das ist alles falsch.“ Doch das können wir so nicht sagen. Wie ich bereits erwähnt habe, werden in der Bibel sogar zahlreiche alternative Heilmethoden empfohlen. Zum Beispiel die Salbung mit Öl durch die Ältesten – das ist doch auch eine alternative Heilmethode, oder? Welcher Arzt lernt das sonst an der Universität? Hat euch schon mal ein Arzt gesagt: „Bei einer schweren Grippe rufen Sie Ihre Ältesten, lassen Sie sie beten und sich mit Öl salben, dann wird alles wieder gut“? Nein, das passiert nicht. Diese Salbung ist eine alternative Heilmethode.
Aber alternativ wozu? Alternativ bedeutet ja etwas anderes als das Etablierte. Das Etablierte ist die rein materialistische Medizin. Doch ein rein materialistisches Menschenbild ist für uns Christen nicht das Wahre. Wie ich schon sagte, sagt die Bibel, dass der Mensch nicht nur eine biochemische Maschine ist. Es geht nicht nur darum, bei Krankheit irgendwelche Chemikalien einzusetzen, damit es wieder stimmt. Vielmehr gibt es eine Vielschichtigkeit der Erkrankungen und Probleme, die behandelt werden müssen. Hier kommt die geistliche Behandlung ins Spiel. Das Öl ist kein Heilöl, das uns per se gesund macht, sondern es ist der Glaube an Gott, durch den diese Handlung geschieht und der uns in der Krankheit hilft.
Auch das Gebet ist eine alternative Heilmethode. Übrigens erkennen immer mehr Mediziner, besonders in den letzten 20 Jahren, dass ein großer Teil der Erkrankungen nicht nur physisch ist. Deshalb erleben alternative Methoden gerade einen Aufschwung. Jedoch weiß man oft nicht, wie man sie unterscheiden soll. Deshalb hat die psychosomatische Medizin eine große Bedeutung gewonnen. Ich arbeite in der Arbeitsgemeinschaft für biblische Ethik in der Medizin mit einigen gläubigen Medizinern und Pharmazeuten zusammen. Diese berichten, dass bei einem Großteil der Patienten, die zum Arzt kommen, das körperliche Problem gar nicht das eigentliche Problem ist, sondern dass sie Seelsorge brauchen. Doch ein Arzt hat in der Regel nur fünf Minuten Zeit pro Patient. Diese Menschen müssten eigentlich ausführlich über ihre Probleme sprechen können. Deshalb verschreiben viele Ärzte diesen Patienten ein Placebo – ein kleines Medikament oder eine Salbe, die nicht schaden kann, mit dem Rat, sie regelmäßig anzuwenden. Und tatsächlich wirkt das Placebo. Warum? Weil der Patient daran glaubt.
Placebos sind grundsätzlich nicht schlecht, aber ich halte sie insofern für problematisch, als dass die Patienten dabei betrogen werden. Man sagt ihnen, es sei ein chemisch wirksames Mittel, und sie glauben das auch. Doch was ihnen tatsächlich hilft, ist der Glaube daran. Deshalb wäre es besser, wenn man ihnen sagt: „Wendet euch an Gott.“ Das ist mehr als eine Einbildung, denn Gott kann wirklich eingreifen. Ein Arzt könnte auch ehrlich eingestehen, dass er nicht bei allem helfen kann. Er muss nicht den Anspruch haben, bei jeder Krankheit eine wirksame Pille zu haben. Wenn er das täte, würde er Kunden verlieren und damit auch sein Einkommen. Also verschreibt er Pillen, die materiell nichts bewirken, aber psychisch helfen. Das ist zwar verständlich, aber eigentlich sollte man ehrlich sagen, wenn es kein materielles Problem ist, sondern ein geistliches. Deshalb sind alternative Heilmethoden gut, weil sie gerade diesen Bereich ergänzen, der in der klassischen Medizin oft fehlt.
Wir müssen auch bedenken, dass die klassische Medizin nicht immer die beste Variante ist. Ärzte sind meist nicht primär an unserer Gesundheit interessiert, sondern an ihrem Einkommen. Das müssen wir ungeschminkt sagen. Ein Arzt will nicht unbedingt, dass du so schnell wie möglich gesund wirst. Er möchte oft, dass du ein Dauerpatient bleibst. Dasselbe gilt für die pharmazeutische Industrie. Glaubt ihr wirklich, wenn es heute ein Mittel gegen Krebs gäbe, das die Krankheit dauerhaft beseitigt, würde man es verkaufen? Nein! Es ist viel lukrativer, eine langwierige Chemotherapie durchzuführen. Ähnlich ist es bei Asthma: Wenn es ein Medikament gäbe, das Asthma endgültig heilt, würde man es nicht verkaufen. Chronische Patienten sind Gold wert, daran verdient man am meisten. Möglichst lange krank zu bleiben, ist also wirtschaftlich attraktiv. Ich will nicht behaupten, dass das immer so läuft, aber wir dürfen keine Illusionen haben. Die pharmazeutische Industrie ist in erster Linie am Geld interessiert, nicht an deiner Gesundheit. Und Ärzte sind in erster Linie daran interessiert, ihren Job zu machen und Geld zu verdienen. Das ist prinzipiell nicht schlecht oder falsch – jeder muss sein Geld verdienen. Aber du bist in erster Linie für deine Gesundheit verantwortlich und musst selbst dafür sorgen.
Manchmal gehen wir mit unseren Kindern zum Arzt, die Fieber haben, und erwarten, dass er sagt: „Machen Sie mal Presswickel, das reicht.“ Doch meist verschreibt er Zäpfchen oder Saft. Warum? Wenn ich wüsste, dass Presswickel genauso gut oder sogar schonender sind, bräuchte ich den Arzt nicht mehr zu konsultieren und müsste nichts kaufen. Es gibt tatsächlich viele Dinge, die genauso gut oder besser sind und den Körper weniger belasten. Sie werden aber nicht genannt, nicht wegen einer großen Verschwörung, sondern weil sie zum Etablierten nicht dazugehören und man damit kein Geld verdient. Das ist nicht böse gemeint. Ihr müsst euren Arzt nicht böse ansehen und ihm Betrug unterstellen. Es ist einfach so.
Deshalb sind manche alternativen Heilmethoden durchaus gut. Aber nicht alle. Hier kommt das Aber. Es gibt ethische Grenzen. Angenommen, du leidest regelmäßig unter Kopfschmerzen. Es gibt ein Medikament, das hundertprozentig hilft, aber es wird aus einem Extrakt von Embryonengehirn hergestellt, das du regelmäßig nehmen müsstest. Würdest du das tun? Vielleicht sagen einige: „Mir egal, Hauptsache die Kopfschmerzen sind weg.“ Aber jemand mit ethischem Bewusstsein würde sagen: „Ich möchte nicht, dass dafür Babys getötet oder sogar gezüchtet werden.“ Dann lebt man lieber mit den Kopfschmerzen, auch wenn sie schlimm sind. Auf der anderen Seite fahren täglich viele Schweinetransporte vorbei, und Schweine werden für uns geschlachtet. Auch da stellt sich die Frage nach ethischen Grenzen.
Man kann die Frage noch radikalisieren: Ein Medikament hilft bei Magenbeschwerden, wird aber aus der Leber lebender Menschen hergestellt, die dafür in der Dritten Welt getötet werden. Würdest du das nehmen? Ich mache das bewusst provokativ, um zu zeigen, dass jeder eine ethische Grenze hat, die er nicht überschreiten will. Gesundheit gibt es nicht um jeden Preis. Es gibt Preise, die zu hoch sind. Hoffentlich stimmt ihr als Christen da mit mir überein und habt eine strengere Ethik als manch einer, der nur an sich denkt.
Es gibt nachweislich eine Organmafia, etwa in Indien, wo Organe, meist Nieren, gekauft werden. Menschen geben freiwillig ihre Niere, erhalten unter der Hand ein paar Euro, und dann wird die Niere transplantiert, ohne Warteliste oder Dialyse. Manche sind bereit, einen sehr hohen ethischen Preis zu zahlen. Auch wir würden wahrscheinlich nicht jeden materiellen Preis zahlen, selbst wenn wir es könnten. In unserer Gesellschaft heißt es, das Menschenleben sei unbezahlbar. Faktisch ist das Quatsch. Versicherungen bewerten Menschen mit einem bestimmten Geldwert. Es gibt Listen, ab welchem Alter keine Medikamente oder Operationen mehr bezahlt werden. In anderen Ländern ist das noch radikaler. Das zeigt, dass Gesundheit auch eine finanzielle Angelegenheit ist.
Würdest du zum Beispiel zehn Millionen Euro für die Heilung eines Schnupfens bezahlen? Wahrscheinlich nicht. Dann nimmst du lieber den Schnupfen. Auch uns ist Gesundheit nur eine bestimmte Summe wert, wenn wir sie selbst bezahlen müssen. Das ist ein realistischer Faktor. Antibiotika haben oft starke Nebenwirkungen. Es gibt Alternativen wie Kamillenblüten zum Inhalieren, die man selbst herstellen kann und die fast nichts kosten. Das ist erstaunlich und zeigt, dass wir auch finanzielle und medizinische Aspekte bei alternativen Heilmethoden beachten müssen.
Manche Krankheiten wollen wir nicht unbedingt behandeln, weil die körperlichen Kosten zu hoch sind. Zum Beispiel Ausschlag: Würdest du lieber eine dauerhafte Leberschädigung riskieren, um den Ausschlag zu beseitigen, oder mit dem Ausschlag leben? Das kann man individuell entscheiden. Auch bei Schnupfen und dauerhaften Herzproblemen gibt es körperliche Kosten. Gesundheit um jeden Preis gilt nicht.
Für uns Christen kommt noch der geistliche Aspekt hinzu. Würdest du zu einem Teufelsbeschwörer gehen, der dir hundertprozentig helfen kann? Manche haben das gemacht, sind gesund geworden, aber hatten anschließend geistliche Nebenwirkungen bis hin zur Besessenheit. Ich kenne mehrere solche Fälle, auch von Menschen, die später frei wurden. Als Christen sollten wir lieber krank bleiben, als eine okkulte Hypothek einzugehen. Hier müssen wir unterscheiden.
Da meine Zeit nun knapp wird, möchte ich noch kurz auf die Unterscheidung und Bewertung alternativer Heilmethoden eingehen. Es gibt verschiedene Prüfungskriterien.
Erstes Kriterium: Wirkt die Methode überhaupt? Ihr werdet staunen, wie viele Methoden auf dem deutschen Markt keinerlei Wirkung haben. Trotzdem bezahlen Leute viel Geld, weil sie Werbebroschüren lesen, die jeder selbst schreiben kann. Da steht dann: „Eugen H. aus Gelsenkirchen berichtet, dieses Medikament hat mir super geholfen.“ Das liest man und denkt: „Okay, nehme ich.“ Doch es hilft nicht. Man verliert viel Geld, manchmal zehntausende Euro, besonders bei Krebs oder unheilbaren Krankheiten.
Nehmen wir an, ich habe ein paar Pflanzen, die angeblich helfen. Ich zerstampfe die Blätter und sage, das sei ein super Medikament, das Hunderten geholfen habe. Jede kleine Pastille kostet hundert Euro. Das klingt nach einem guten Geschäft. Doch die erste Frage ist: Hilft es wirklich, und zwar nachweislich? Nicht nur durch Erzählungen. Man findet immer Leute, die behaupten, psychosomatisch durch Placebos gesund geworden zu sein. Das heißt aber nicht, dass die Methode tatsächlich hilft.
Dafür gibt es Hilfen: Man kann nicht alle Studien selbst machen, aber ich empfehle das Buch von Professor Ernst, erschienen im Springer Verlag, „Naturheilverfahren im Test“. Er hat alle Studien der letzten zehn Jahre als Metastudie ausgewertet und zeigt statistisch, welche alternativen Heilmethoden nachweislich wirken. Viele fallen durch, weil sie nie geholfen haben. Das Buch kostet etwa 60 Euro, ich kann es euch auch ausleihen.
Zweites Kriterium: Sind die Personen, die die Methode vertreten, glaubwürdig oder Scharlatane? Es kann eine Wirkung geben, aber vielleicht verkaufen sie nur ein einfaches Medikament für viel Geld. Wenn jemand schon wegen Betrugs verurteilt wurde, sollte man vorsichtig sein. Beispielsweise verkauft Scientology sogenannte „Rundowns“ gegen Drogenabhängigkeit, die in Wirklichkeit nur Vitaminpräparate sind, die man in der Drogerie für wenig Geld bekommt. Solche Leute sollte man meiden.
Drittes Kriterium ist die materielle, medizinische und wissenschaftliche Überprüfung. Es gibt zwei große Gruppen von Methoden: Die einen behaupten, sie wirken naturwissenschaftlich, meist sagen sie, das sei noch nicht erforscht. Sie sprechen von Energien, Schwingungen oder Blockaden. Das klingt gut, doch oft gibt es keine wissenschaftliche Erklärung. Zum Beispiel die Edelsteintherapie: Es wird behauptet, Edelsteine hätten Schwingungen, die Krankheiten heilen. Natürlich haben alle Atome Schwingungen, aber diese wirken nicht auf die Gesundheit. Das kann man messen und überprüfen. Viele Methoden fallen so durch.
Es gibt Bücher, die dabei helfen, wie den „Pschyrembel Naturheilkunde“ oder Berichte von der Stiftung Warentest. Viele Methoden sind naturwissenschaftlich nicht plausibel. Ich bin nicht der Meinung, dass jede Methode hundertprozentig bewiesen sein muss, aber sie sollte zumindest plausibel sein und mit unserem Weltbild übereinstimmen. Ansonsten bleibt es reine Glaubenssache.
Beispiele für absurde Methoden gibt es viele. Die keltische Baumtherapie etwa sagt, man solle sich einen Baum aussuchen, der dem eigenen Charakter entspricht, dreimal gegen den Uhrzeigersinn um den Baum gehen und ihn umarmen, damit die Energie des Baumes in einen fließt. Das ist unlogisch und nicht naturwissenschaftlich erklärbar. Solche Methoden sind reine Glaubenssache.
Es gibt auch Methoden mit geistlicher Erklärung, etwa Geistheiler, die in den Philippinen oder auch in Deutschland Menschen durch Fernheilung gesund machen wollen. Hier müssen wir geistlich prüfen: Ist die Kraft von Gott oder nicht? Die Bibel warnt in Galater 1, dass selbst ein Engel, der ein anderes Evangelium predigt, verflucht sei. Wenn Heilung mit einem anderen Gedankensystem verbunden ist, das im Widerspruch zur Bibel steht, kann es nicht von Gott sein.
Gott gibt keinem Menschen Kraft, der Irrlehre verbreitet. Die Bibel nennt Beispiele, etwa die Zauberer in Ägypten, die ähnliche Zeichen wie Mose vollbringen, oder Simon Markus in der Apostelgeschichte, der große Zeichen tat, aber nicht von Gott war. Am Ende der Zeiten werden falsche Propheten auftreten, die viele Zeichen und Wunder tun. Solche Kräfte sind übernatürlich, aber nicht von Gott. Sie können uns binden und sogar in Besessenheit führen. Deshalb sollten wir uns von solchen Kräften fernhalten.
Wir müssen also geistlich prüfen, an der Person, an der Lehre und im Gebet. Wir Christen haben den Heiligen Geist, der uns helfen kann, zu erkennen, ob eine Methode von Gott kommt oder nicht.
Eine vollständige Liste, welche Methoden okay sind und welche nicht, kann ich euch nicht geben. Ihr müsst selbst entscheiden und Verantwortung übernehmen. Ich biete euch aber Hilfe an. In meinem neuen Buch gehe ich auf viele asiatische Heilmethoden ein und prüfe sie naturwissenschaftlich, geistlich, statistisch und weltanschaulich. Einige Methoden sind gut und können von Christen genutzt werden, bei anderen sind geistliche, ethische oder finanzielle Kosten zu hoch, da sollte man die Finger davon lassen.
Die Akupunktur ist ein interessantes Beispiel. Ich werde später gerne noch darauf eingehen. Kurz gesagt: Ich hatte vor vielen Jahren eine negative Meinung zur Akupunktur, weil sie mir nicht geholfen hat. Andere hatten gute Erfahrungen. Es gibt Studien, etwa von Dr. Mann, Vorsitzender der Akupunkturgesellschaft in Großbritannien, der festgestellt hat, dass selbst Einstiche bis zu 20 Zentimeter vom eigentlichen Punkt entfernt eine ähnliche Wirkung zeigen. Das spricht gegen eine rein physikalische Wirkung.
Akupunktur basiert auf einem Weltbild mit Yin- und Yang-Energien, die in Bahnen, den Meridianen, im Körper zirkulieren. Diese Meridiane sind anatomisch nicht nachweisbar. Die Behandlung zielt darauf ab, das Energieungleichgewicht zu korrigieren, nicht direkt den Körper oder die Organe. Ohne den religiösen Hintergrund ist Akupunktur Unsinn. Die klassische Akupunktur ist eng mit diesem religiösen System verbunden.
Es gibt eine Ausnahme: die Nadelstichanalgesie, eine schmerztherapeutische Anwendung, die unabhängig von den Meridianen funktioniert. Sie wurde Anfang des 20. Jahrhunderts entwickelt und hat in bestimmten Fällen eine gewisse Wirksamkeit bei Schmerzbehandlung.
Zur Homöopathie: Samuel Hahnemann entwickelte sie im 19. Jahrhundert, als die Medizin noch stark von Alchemie und Aberglauben geprägt war. Seine Grundregel war: „Das, was dich krank macht, macht dich auch gesund“ (Simile-Regel). Das stimmt in einigen Fällen, etwa bei Belladonna, die in kleinen Dosen das Herz anregen kann, in großen Dosen aber giftig ist.
Allerdings hat Hahnemann diese Regel verallgemeinert, was aus heutiger Sicht falsch ist. Nicht alle schädlichen Stoffe wirken in kleinen Dosen heilend. Homöopathie widerspricht den Erkenntnissen der modernen Forschung. Ein Beispiel: Plutonium zu geben, um jemanden zu heilen, der durch Plutonium verstrahlt ist, ist Unsinn.
Zur Frage, wann man mit einer Krankheit leben muss: Zunächst sollte man den Heilungsweg suchen, medizinisch und geistlich. Paulus zum Beispiel bat dreimal Gott, seinen „Pfahl im Fleisch“ zu nehmen, doch Gott antwortete nicht. Man sollte also auch geistlich ringen und medizinische Mittel ausschöpfen.
Wenn Medikamente selbst bezahlt werden müssen, spielen finanzielle, geistliche und Nebenwirkungsaspekte eine Rolle. Das ist eine persönliche Entscheidung zwischen einem selbst und Gott. Je schwerer die Einschränkung, desto eher ist eine Investition gerechtfertigt. Wenn die Kosten zu hoch sind, muss man lernen, mit der Krankheit zu leben.
Ein Beispiel: Jemand leidet seit 15 Jahren unter starken Kopfschmerzen, die sein Leben, seine Ehe und Gemeinde belasten. Er hat viel Geld für alternative Heilmethoden ausgegeben, ohne Erfolg. Hier wäre eine Grenze erreicht, an der man eher Gottes Hilfe suchen sollte, um mit der Krankheit zu leben.
Es gibt keine Garantie, dass für jede Krankheit eine Pflanze oder ein natürliches Heilmittel existiert. Das ist eher eine Glaubensaussage. Die Forschung in der sogenannten „grünen Medizin“ oder Ethnomedizin zeigt, dass viele moderne Medikamente auf natürlichen Substanzen basieren, etwa Penicillin oder Chinin. Die Natur birgt viele Chancen, aber wir dürfen nicht generell annehmen, dass Pflanzenmedizin immer besser ist als wissenschaftliche Forschung.
Manchmal sind chemisch hergestellte Präparate reiner und wirksamer. Auch kann Naturmedizin Schadstoffe enthalten, wie Schwermetalle in chinesischen Heilkräutern, die schaden können. Deshalb müssen wir im Einzelfall abwägen.
Zur Rolle von Heilpraktikern: In Deutschland ist der Begriff nicht geschützt, jeder kann sich so nennen. Die Ausbildung variiert, oft werden Methoden gelehrt, die aus christlicher Sicht abzulehnen sind, etwa Reiki oder Therapeutic Touch. Diese Methoden basieren auf dem Glauben an kosmische Energien und sind nicht mit dem christlichen Glauben vereinbar.
Es gibt christliche Heilpraktiker, die nur Methoden anwenden, die mit dem christlichen Glauben vereinbar sind. Doch eine spezielle Ausbildung dafür gibt es kaum. Man sollte Heilpraktiker genau prüfen und gegebenenfalls lieber einen gläubigen Arzt oder Therapeuten aufsuchen.
Wir sollten nicht blauäugig sein und alles akzeptieren, nur weil wir Christen sind. Auch Christen können durch okkulte Methoden in geistliche Krisen geraten. Beispielsweise hat ein zehnjähriger Junge aufgehört zu nässen, nachdem ein Heilpraktiker ein Kupferblech unter sein Bett gelegt hatte. Ob das okkult oder psychosomatisch war, ist unklar. Kupferbleche sollen Erdstrahlen ableiten, was physikalisch Unsinn ist. Solche Fälle müssen individuell betrachtet werden.
Als Christen akzeptieren wir nicht, dass eine Methode nur deshalb gut ist, weil sie erfolgreich ist. Wir müssen ethische Kriterien beachten und nachfragen. Du bist als Patient verantwortlich für dein geistliches und körperliches Wohl. Lies dich ein, soweit möglich. Ich kann Literatur empfehlen.
Zum Schluss noch ein Beispiel aus der Praxis: Ein Junge hatte sich die Hand verbrannt und große Schmerzen. Eine Nachbarin, die Wundbesprechungen kannte, betete und sprach die Schmerzen weg. Die Hand wurde antiseptisch behandelt und heilte. Das zeigt, dass es auch Heilung durch Glauben und Gebet gibt, ohne Geld zu verlangen.
Die Heilung bedingt oft, dass man die Krankheit annimmt. Wer gegen die Krankheit kämpft und nicht loslässt, verbraucht viel Energie und behandelt oft nur Symptome. Manchmal muss man alte Gewohnheiten oder Glaubenssätze loslassen, um gesund zu werden. Blockaden können psychosomatische Beschwerden verursachen.
Zur Frage von „weißer“ und „schwarzer“ Magie: Die Bibel macht diese Unterscheidung nicht. Sie warnt vor falschen Propheten und Heilern, die in Jesu Namen Zeichen tun, ihn aber nicht wirklich kennen (Matthäus 24). Auch okkulte Kräfte sind real, aber nicht alles, was übernatürlich ist, ist gut. Viele Christen erleben das. Solche Kräfte geben sich oft als gut aus, doch wir müssen genau prüfen.
Es gibt auch echte übernatürliche Heilungen von Gott. Wir können das im Einzelgespräch vertiefen. Heute konnte ich nur einen kleinen Ausschnitt behandeln. Ich hoffe, einige von euch konnten eine Bestätigung oder neue Perspektiven gewinnen.
Ihr könnt mich gerne an der Bibelschule kontaktieren, wenn ihr Fragen habt oder Literaturtipps wollt. Ich danke euch, dass ihr heute Morgen gekommen seid. Ich bete zum Abschluss und gebe das Wort zurück an die Gemeinde.