Einführung und Überblick zur Bergpredigt
Wir steigen gleich ins Thema ein. Heute Abend wollen wir zwei Teile machen: Der erste Teil dauert etwa 40 Minuten, der zweite etwa 30 Minuten. Dazwischen gibt es eine zehnminütige Pause, wenn das in Ordnung ist, denn wir haben einiges zu bearbeiten.
Ich freue mich sehr, dass wir dieses praktische Thema, die Bergpredigt, behandeln können. Als Thema habe ich mir „Die zehn Worte der Bergpredigt“ notiert. Was es mit diesen zehn Worten auf sich hat, werdet ihr gleich merken.
Zuerst aber etwas Einleitendes: In welchem Zusammenhang steht diese Rede des Herrn Jesus vom Berg? Ich habe dazu eine Folie vorbereitet, damit ihr leichter folgen könnt. Ich hoffe, das ist eine Hilfe und man kann sie gut lesen.
Wir wissen, dass der Herr Jesus fünf große Reden gehalten hat. Bei Matthäus sind diese fünf großen Reden aufgeschrieben. Sicher hat der Herr Jesus viele große Reden gehalten, aber Matthäus verzeichnet fünf davon.
Matthäus Kapitel 5 bis 7 ist die berühmte Bergpredigt, die Verfassung des Königreiches. Dort geht es um den Charakter des Königreiches, die Bedingungen, wie man in das Königreich hineinkommt, und wie man im Königreich lebt. Die Gerechtigkeit dieses Königreiches wird erklärt.
In Matthäus 10 geht es um die Ausbreitung des Königreiches, die Verkündigung des Reiches. Matthäus 13 behandelt die Geheimnisse des Reiches. Das Reich ist ja ein besonderes Reich, das der Herr Jesus für uns gebracht hat und bringt. Es ist zunächst eine Phase der Unsichtbarkeit, ein unsichtbares Reich. Später gibt es eine Phase der Sichtbarkeit, wenn der Herr Jesus wiedergekommen ist.
Matthäus 18 behandelt das Zusammenleben im Königreich, und Matthäus 24 und 25 das Kommen des Königreiches in Herrlichkeit, in sichtbarer Herrlichkeit.
Wir werden uns auf diese erste Rede konzentrieren und gleich einsteigen.
Adressaten und Thema der Bergpredigt
In Matthäus 5,1 lesen wir: „Als er die Mengen sah, stieg er den Berg hinauf. Und als er sich gesetzt hatte, kamen seine Jünger zu ihm, und er tat seinen Mund auf und lehrte sie.“
Wer sind die Angesprochenen, wer sind die, die angesprochen sind? Zuerst einmal ganz klar der engere Jüngerkreis des Herrn Jesus. Zu diesem Zeitpunkt hatte der Herr Jesus bereits Jünger, einige von ihnen hatten ihn als den König erkannt, als den Messias, auf den Israel so lange Zeit gewartet hatte.
Aber nicht nur die Jünger sind die Zuhörer. Wir lesen hier, dass er die Mengen sah und auf den Berg stieg. Am Ende der Bergrede, in Kapitel 7, Vers 28, merken wir, dass die ganze Menge zugehört hat. Dort heißt es: „Es geschah, als Jesus diese Worte zu Ende geführt hatte, waren die Volksmengen in Erstaunen über seine Lehre, denn er lehrte sie wie einer, der Vollmacht hatte, und nicht wie die Schriftgelehrten.“
Der Herr Jesus richtet sich also ganz klar auch an die Volksmenge aus Israel. Interessant ist, dass es in dieser Volksmenge einen Teil von Menschen gibt, die irgendwie vorbereitet waren – etwa durch Johannes den Täufer oder allgemein vorbereitet, wie damals auch Maria und Joseph sowie Simeon. Hanna, die wahrscheinlich schon gestorben war, gehörte ebenfalls zu diesen vorbereiteten Menschen. Es gab weitere Leute im Volk, die vorbereitet waren und dem Herrn zuhörten.
Offensichtlich waren viele Leute interessiert an dem, was der Herr Jesus sagte. Deshalb kann man wirklich sagen, dass es sich um die Treuen Israels handelt, die wir als solche bezeichnen dürfen. Johannes der Täufer war auch einer von ihnen.
Für die Treuen Israels war Gott der Vater nicht nur allgemein der Vater Israels, also der Vater des Volkes, sondern eine persönliche Beziehung bestand. Viele waren abgefallen und gingen eigene Wege, sie waren draußen. Aber es gab immer noch einen treuen Kern, was auch im Alten Testament deutlich wird.
Diejenigen, die draußen sind, dürfen auch hören. Wir werden später noch lesen, dass sich der Herr Jesus in dieser Bergrede auch an diejenigen wendet, die noch draußen stehen. Er sagt: „Geht ein durch die enge Pforte.“ Diese müssen erst hineinkommen. Der Herr Jesus betont mehrfach in der Einleitung und am Schluss, wie man sein muss, um in das Königreich Gottes einzugehen.
Diejenigen, die draußen sind, müssen also kommen. In Johannes 8 zum Beispiel sagt der Herr Jesus zu den Pharisäern und Schriftgelehrten: „Ihr sagt, dass Gott euer Vater sei, aber in Wirklichkeit ist nicht Gott euer Vater. In Wirklichkeit ist jemand anderer euer Vater, nämlich der Satan, dem ihr letztlich dient.“
Man merkt also, dass das Volk Israel nicht alle wirklich zum treuen Kern des Volkes gehört. Das Volk war ein abgefallenes Volk, das ohne den Messias lebte.
Dann gibt es natürlich noch die Heiden, also uns, die Nichtjuden. Auch sie sind indirekt angesprochen. Der Herr Jesus wusste, dass diese Rede nicht nur für die Israeliten damals gilt, sondern dass sie aufgeschrieben wird und später auch von denen gehört wird, die das Evangelium hören.
Für uns gilt diese Rede genauso. Die Heiden, die draußen sind, müssen kommen. Und die, die gekommen sind, gehören dann zum Jüngerkreis.
Zusammenfassend richtet sich die Rede zuerst an die Jünger, aber dann auch allgemein an die anderen.
Das zentrale Thema: Jesus und sein Königreich
Ja, was ist das Thema? Das Thema dieser Rede ist der Herr Jesus und sein Königreich. Ein herrlicheres Thema gibt es kaum, oder?
Der Herr Jesus und sein Königreich – er entfaltet jetzt zum ersten Mal so richtig seine Lehre: die Gerechtigkeit des Königreiches. Wie muss man sein, um gerecht zu sein? Wie lebt man die Gerechtigkeit des Königreiches?
Diese Rede ist sehr, sehr praktisch für unser Leben, und wir werden viel für uns mitnehmen. Die Gerechtigkeit des Königreiches – wie sieht sie praktisch aus? Wie hat Gott sich das gedacht in seinem Königreich? Wie lebt man dort zusammen?
Das Königreich war ja nahegekommen. In Kapitel vier hat er davon gesprochen: Das Königreich ist nahe herbeigekommen in dem Herrn Jesus Christus. Er hat sich jetzt genähert, jetzt ist er da. Der lang ersehnte, der erwartete König ist gekommen. Nun steht er inmitten von Israel als der König.
„Das Königreich Gottes ist mitten unter euch“, sagt er, „in eurer Mitte“ (Lukas 1; Lukas 17). In der Person des Königs war das Königreich gegenwärtig.
Doch dieses Königreich ist auch ein Geheimnis. Es wird unsichtbar beginnen. Der König wird verworfen werden. Danach folgt eine Phase des unsichtbaren Herrschens Jesu Christi, die bis heute andauert.
Der Herr Jesus herrscht bereits, aber unsichtbar. Er herrscht in der Gemeinde derer, die ihm nachfolgen. Eines Tages wird sein Reich dann bei seiner Ankunft offenbart werden.
Jesus als Gesetzgeber und Richter
Was verkündigt jetzt der Herr Jesus? Ich habe gesagt, der Herr Jesus verkündigt eigentlich sich selbst oder letztlich verkündigt er sich selbst. Wenn wir diese Rede lesen, werden wir sehen, dass er der Herr über das Gesetz ist.
In Kapitel 5, Vers 17 sagt er: „Meint nicht, dass ich gekommen bin, das Gesetz oder die Propheten aufzulösen. Ich bin nicht gekommen, um aufzulösen, sondern um zu erfüllen.“ Er stellt sich als den Gesetzgeber und als den Erfüller des Gesetzes dar. Zudem ist er derjenige, der das Gesetz richtig auslegt. Er zeigt auf, wie das Gesetz wirklich auszulegen ist.
In Kapitel 5, Vers 21 beginnt er mit den Sätzen, die wir immer wieder hören: „Ihr habt gehört, dass zu den Alten gesagt wurde: Du sollst nicht so und so. Ich aber sage euch.“ Der Herr Jesus zeigt also, was der tiefere Sinn des Gesetzes ist und was es wirklich bedeutet.
Er bestimmt, wer ins Königreich hineinkommt und wie man hineinkommt. In Kapitel 5, Vers 19 heißt es: „Wer eines dieser geringsten Gebote auflöst und die Menschen so lehrt, wird im Königreich der Himmel ein Geringster genannt werden. Wer sie aber tut und lehrt, wird im Königreich der Himmel ein Großer genannt werden.“
Denn er sagt weiter: „Wenn eure Gerechtigkeit nicht reichlich mehr ist als die der Schriftgelehrten und Pharisäer, werdet ihr auf keinen Fall in das Königreich der Himmel eingehen.“ Hier bestimmt Jesus also, wer ins Königreich hineingeht. Er sagt, eure Gerechtigkeit muss besser sein als die der Pharisäer und Schriftgelehrten.
Auch in Kapitel 7, Vers 21 ist am Schluss wieder die Rede davon, wer ins Königreich hineinkommt und wer nicht. Dort heißt es: „Nicht jeder, der zu mir sagt: Herr, Herr, wird ins Königreich der Himmel hineingehen, sondern der, der den Willen meines Vaters tut, der im Himmel ist.“
Jesus stellt sich hier als den Gesetzgeber hin. Er bestimmt, wer ins Reich kommt. Er weiß, wie viele gerettet werden und dass viele nicht gerettet werden. Viele gehen nicht hinein, nur wenige gehen durch die enge Pforte. Viele gehen auf dem breiten Weg.
Er ist der Herr und Richter, er ist der Sohn Gottes. Er nennt Gott seinen Vater. Das war neu in Israel. Da steht einer auf und sagt: Gott mein Vater. Nicht nur unser Vater, sondern mein Vater nennt er Gott. „Wer den Willen meines Vaters tut, der im Himmel ist.“ Das war neu in Israel.
Er ist der Herr und der Richter, er ist der Gesetzgeber. Von der Einstellung zu seinen Worten hängt das Heil ab. In Kapitel 7, Vers 24 heißt es: „Jeder, der auf diese meine Worte hört und sie tut, den werde ich vergleichen mit einem klugen Mann, der sein Haus auf den Felsen baute.“
Jesus Christus sagt also: Meine Worte, die Einstellung zu meinen Worten, darauf kommt es an. Davon hängt das Heil ab. Die Worte Jesu – das ist ganz neu in Israel. Viele Israeliten, die das gehört haben, hörten auf.
Er stellte seine Jünger den Propheten gleich. In Kapitel 5, Vers 11 lesen wir: „Selig seid ihr, wenn sie euch beschimpfen und verfolgen und jedes böse Wort gegen euch reden meinetwegen, dabei aber lügen. Freut euch und frohlockt, denn euer Lohn im Himmel ist groß. So verfolgten sie die Propheten, die vor euch waren.“
Er sagt: Schaut, früher haben sie die Propheten verfolgt, und jetzt verfolgen sie euch. Damit stellt er die Jünger des Herrn Jesus auf dieselbe Stufe wie die Propheten. Das war unerhört. Er selbst stellt sich auf die Stufe des Herrn der Propheten, indem er sagt: „Meinetwegen, wenn sie euch verfolgen.“
Die Propheten wurden verfolgt Gottes wegen, und jetzt sagt Jesus, ihr werdet verfolgt meinetwegen. Das heißt, er stellt sich auf dieselbe Stufe wie der Gott der Propheten. Er ist der Herr der Propheten und der Herr der Jünger.
Das ist unerhört, diese Autorität, die er anmaßt. Kein Wunder, dass die Israeliten, die das gehört haben, über seine Lehre und die Vollmacht staunten, mit der er spricht. Mit welcher Berechtigung spricht er? Mit welcher Befugnis spricht dieser?
Das ist das Thema: Er verkündigt letztlich sich selbst als den Herrn dieses Reiches.
Die Forderung zur Veränderung und Vollkommenheit
Und dann, ja, man muss anders werden. Das ist auch noch das Thema: Man muss anders werden. Anders als die Ältesten. Immer wieder ist zu den Ältesten gesagt worden: So und so, oder die Ältesten haben gesagt, so und so ist das Gesetz. „Sagt das Gesetz, und so und so müsst ihr tun.“ Ich aber sage euch: Ihr müsst anders handeln als die Ältesten und anders lehren als sie.
Ihr müsst anders handeln als die Schriftgelehrten und die Pharisäer. Wenn eure Gerechtigkeit nicht besser ist als die der Schriftgelehrten und Pharisäer, könnt ihr nicht in das Königreich Gottes kommen. Das heißt, ihr müsst anders werden. Herr Jesus erwartet, dass alle, die diese Rede hören, bereit sind, anders zu werden. Anders als die Zöllner – ja, du denkst, eine Jüdin hat da kein Problem –, aber eben auch anders als die Schriftgelehrten, anders als die Heiden und anders als die Heuchler, die Pharisäer, die sich auf den Straßen begrüßen lassen und gerne gesehen werden, wenn sie an der Ecke stehen und beten.
Wie sollen sie denn werden? Kapitel 5, Vers 48 ist so ein Abschlusssatz, ungefähr in der Mitte der Rede. Dort heißt es:
„Seid also vollkommen, wie euer Vater im Himmel vollkommen ist.“
Das ist eine klare Forderung. Er lässt keine Ausflucht, keinen Millimeter Platz. Ihr müsst genauso sein wie Gott, genauso vollkommen wie der Vater im Himmel. Ja, wer kann das hören? Wer kann so sein? Die Kraft wird der Herr Jesus liefern. Aber zuerst muss er die Linie vorgeben, den Maßstab dieses Reiches.
Was ist das für ein Maßstab? Und wenn jemand sein Jünger wird – davon spricht er jetzt nicht direkt – dann erkennt der Mensch: Nur durch Jesus Christus kann man so gerecht werden. Nur wenn man seine Gerechtigkeit hat. Das wird er dann kurz in den Seligpreisungen auch wieder aufgreifen.
Also, das ist einmal das Thema.
Wenn wir uns jetzt diese Bergpredigt anschauen – ich bin immer noch in der Einleitung –, finde ich es wichtig, dass wir uns ein bisschen den Zusammenhang dieser Bergpredigt ansehen.
Aufbau und Struktur der Bergpredigt
Die Bergpredigt ist in drei große Abschnitte gegliedert: ein Vorwort, einen Hauptteil und ein Nachwort.
Interessant ist, dass Jesus ein ausgezeichneter Lehrer war. Seine Art zu lehren entspricht der in Israel üblichen Methode, die darauf abzielt, Inhalte so zu vermitteln, dass sie leichter im Gedächtnis bleiben. Diese Lehrtechnik nennt man Chiasmus.
Der Begriff Chiasmus stammt aus dem Griechischen und beschreibt eine X-Form. Ein Beispiel aus der Musik wäre die Struktur A, B, C, B, A. Dabei beginnt man mit einem Punkt, bewegt sich auf ein Zentrum zu und entfernt sich danach wieder davon, quasi spiegelbildlich.
Jesus hat seine Bergpredigt insbesondere im Mittelteil genau nach diesem Prinzip aufgebaut. Die zehn Worte in der Mitte sind so gestaltet, was ich gleich noch genauer erläutere.
Das Vorwort und das Nachwort der Bergpredigt sind jeweils dreiteilig.
Im Vorwort finden wir zunächst die acht Seligpreisungen, die wohl jedem bekannt sind. Wenn jemand aus der Welt einen Bibelvers kennt, ist es oft „Selig sind, die Armen im Geiste“. Diese Seligpreisungen zeigen, welche vorzüglichen Eigenschaften die Jünger besitzen und was im Reich Gottes besonders wertvoll ist.
Anschließend spricht Jesus von den Jüngern als Salz und Licht. Danach geht es um die Gerechtigkeit. Jesus fordert eine vorzügliche Gerechtigkeit, die höher steht als die der Schriftgelehrten und Pharisäer. Er zeigt damit den Maßstab für das Reich Gottes auf.
Das Vorwort ist also dreiteilig: Seligpreisungen, Salz und Licht, und die Forderung nach einer besseren Gerechtigkeit.
Das Nachwort ist ebenfalls dreiteilig und bildet so eine schöne symmetrische Struktur mit dem Vorwort.
Im Nachwort geht es dreimal um das Thema richtig und falsch. Zunächst verwendet Jesus das Bild von zwei Toren: das enge und das breite Tor. Ebenso gibt es einen engen, schmalen Weg und einen breiten Weg.
Das zweite Bild im Nachwort ist das von der Frucht. Es gibt gute und schlechte Frucht. Von einem guten Baum erntet man keine schlechte Frucht, von einem schlechten Baum keine gute Frucht. So lassen sich echte und falsche Propheten unterscheiden.
Zum Schluss steht das bekannte Bild vom Fundament: Ein Haus, das auf Fels gebaut ist, hält stand, während ein Haus auf sandigem Grund einstürzt.
Das Vorwort und das Nachwort entsprechen sich also und rahmen den Mittelteil ein.
Das Zentrum der Bergpredigt bildet der Mittelteil, in dem die zehn Worte enthalten sind.
Diese Struktur erinnert an die Psalmen. Ich habe lange an einer Bibelübersetzung mitgearbeitet, die auch die Psalmen und Sprüche umfasst. Dort findet sich eine ähnliche Anordnung: Die Psalmen sind oft nach dem Muster A, B, C, B, A oder sogar A, B, C, D, C, B, A aufgebaut. Dabei führt die Struktur auf eine zentrale Aussage zu, die besonders wichtig ist.
Das Erste und das Letzte entsprechen einander, ebenso das Zweite und das Vorletzte. In der Mitte steht die zentrale Botschaft.
Jesus hat seine Bergpredigt nach diesem bewährten Prinzip gestaltet. Im Mittelpunkt stehen die zehn Worte, die den Kern seiner Lehre bilden.
Die zehn Worte der Bergpredigt im Vergleich zu den zehn Worten vom Sinai
Bevor wir uns das genauer anschauen, erinnern wir uns daran, dass es im Alten Testament ebenfalls zehn Worte gibt. Die bekanntesten sind die zehn Worte vom Sinai. Ich habe die Bibelstellen, in denen von diesen zehn Worten die Rede ist, einmal herausgeschrieben.
Mose war vierzig Tage und vierzig Nächte beim Herrn, ohne Brot zu essen und ohne Wasser zu trinken. Während dieser Zeit schrieb der Herr auf steinerne Tafeln die Worte des Bundes, die man die zehn Worte nennt. Wir kennen sie als die zehn Gebote, doch in der Bibel heißen sie nicht „Gebote“, sondern „Worte“. Denn es sind nicht nur Gebote, sondern viele Verbote.
In 5. Mose 4,13 heißt es:
„Er verkündigte euch einen Bund, den er euch zu tun gebot, die zehn Worte, und er schrieb sie auf zwei steinerne Tafeln.“
Und in 5. Mose 10,4 steht:
„Und er schrieb auf die Tafeln wie die erste Schrift die zehn Worte, die Jachwe auf dem Berge zu euch geredet hatte, mitten aus dem Feuer, am Tag der Versammlung.“
„Und Jachwe gab sie mir“, sagt Mose hier.
So wie die zehn Worte im Alten Testament das Zusammenleben des Volkes Gottes regelten, regeln auch die zehn Worte der Bergpredigt im Neuen Testament das Zusammenleben im Reich Gottes. Sie entsprechen sich in gewisser Weise, was wir gleich sehen werden.
Doch schauen wir uns die zehn Worte genauer an. Es gibt nicht nur auf dem Sinai zehn Worte. Wenn man so will, kann man auch im Garten Eden zehn Worte finden.
Zum Beispiel: „Seid fruchtbar, mehrt euch, füllt die Erde, macht sie euch untertan und herrscht.“ Das sind fünf Worte, oder? Dann kommt noch ein weiteres Gebot, das eure Speise betrifft: „Alle samentragenden Kräuter sollen eure Speise sein“ (1. Mose 1,29). Außerdem soll Adam den Garten bedienen und bewahren. Von jedem Baum darf er essen, nur von einem nicht.
Wenn man all diese Worte, die Gott an Adam und Eva richtet, zusammenzählt, kommt man auf zehn Worte. Hier habe ich fünf plus fünf, also zehn Worte, von denen neun Gebote sind und eines ein Verbot. Das zeigt, dass es nicht erst am Sinai so war, sondern schon in Eden zehn Worte von Gott an die Menschen gerichtet wurden.
Kehren wir nun zu den Worten vom Sinai zurück. Dort haben wir zum Beispiel:
„Nicht andere Götter neben mir haben.“ Ich habe das so formuliert mit „Nicht“, denn im Hebräischen steht immer „Lo“, was „nicht“ bedeutet. Das ist das erste Wort bei diesen zehn Geboten – immer zuerst „Lo“, also „nicht so“.
Ich habe versucht, das im Deutschen nachzuahmen:
„Nicht andere Götter neben mir haben, nicht ein Bildnis machen, nicht den Namen Gottes zu eitel aussprechen oder entehren, gedenke des Sabbattages, ihn zu heiligen, nicht arbeiten sollst du an ihm, ehre deinen Vater und deine Mutter.“
Bei diesem Gebot kommt kein „Nicht“ vor, es ist kein Verbot, sondern ein Gebot.
Dann geht es weiter:
„Nicht töten, nicht ehebrechen, nicht stehlen, nicht ein falsches Zeugnis ablegen gegen deinen Nächsten, nicht begehren deines Nächsten Haus, Frau, Knecht, Magd, Rind, Esel noch alles, was dein Nächster hat.“
Wie ihr seht, steht hier neunmal ein Verbot mit „nicht“ und einmal ein Gebot. Also neun Verbote und ein Gebot.
Wenn wir zurückgehen zu Eden, hatten wir neun Gebote und ein Verbot – interessant.
Jedenfalls haben wir es am Sinai mit sehr wichtigen Worten Gottes zu tun, eben zehn Worten.
Diese zehn Worte sind in zwei mal fünf gruppiert, und ich werde zeigen, dass das so ist.
Zunächst einmal kommt „zweimal fünf“ oft in der Bibel vor. Die Zahl fünf steht für Verantwortung. Zum Beispiel haben wir fünf Finger an einer Hand und fünf Zehen am Fuß. Der Daumen ist der „Chef“ unter den fünf Fingern. Bei den Priestern musste man den Daumen mit Blut bestreichen als Symbol dafür, dass die ganze Hand mit Blut bestrichen ist – also unser Tun. Wir brauchen Vergebung für all unser Tun, für unsere Taten mit der Hand, meist die rechte Hand, die starke Hand.
Auch die Zehen sind fünf. So gibt es zum Beispiel fünf Gebote in Eden, zuerst die fünf in 1. Mose 1,28, und die restlichen fünf. Das Prinzip „zweimal fünf“ begegnet uns auch bei den Talenten in Lukas 19, bei den Jungfrauen in Matthäus 25 – fünf kluge und fünf törichte –, also auch hier geht es um Verantwortung.
Fünf plus fünf begegnen wir auch bei den Teppichen in der Stiftshütte, bei den Schleifen, bei den Riegeln, bei den Beulen und Mäusen der Philister in 1. Samuel, bei den Maßen im Tempel, wo das Allerheiligste beschrieben wird (fünf plus fünf Ellen auf der einen Seite, fünf Ellen auf der anderen), bei den Leuchtern im Tempel, die fünf plus fünf sind, bei den Becken Salomos, bei den Schaubrotischen im Tempel.
Die Zahl fünf ist Gott also wichtig, besonders in der Form zweimal fünf.
Auch der Tempel in Hesekiel hat diese Maße: fünf plus fünf Ellen für das Allerheiligste (Hesekiel 40). Die Zahl vierzig steht für Verantwortung, und so haben wir hier zweimal fünf Gebote, die Verantwortung symbolisieren.
Die Bedeutung der zwei Tafeln der Zehn Gebote
Schauen wir weiter. Bei den zehn Geboten ist es ganz interessant, wenn wir diese lesen, zum Beispiel in 5. Mose 5. Sie sind ja aufgeschrieben in 2. Mose 20 und in 5. Mose 5. Wenn wir sie lesen, merken wir, dass die zweite Tafel, also die zweiten Gebote, verbunden sind mit dem Wort „und“. Wenn ihr die Elberfelder Bibel lest, werdet ihr das sofort bemerken.
Die Gebote werden aufgezählt: erstes, zweites, drittes, viertes, fünftes – da kommt das Wort „und“ nicht vor. Aber dann, beim sechsten Gebot „Du sollst nicht töten“, heißt es weiter: „und du sollst nicht Ehebrechen“, „und du sollst nicht stehlen“, „und du sollst kein falsches Zeugnis ablegen“ und „du sollst nicht begehren“. Als Opa möchte ich die zweiten fünf Gebote unbedingt als eine Einheit sehen. Ich möchte, dass wir erkennen, dass sie zusammengehören.
Die ersten fünf Gebote sind ebenfalls interessant. Sowohl in 2. Mose 20 als auch in 5. Mose 5 heißt es bei den ersten fünf Geboten: „Der Herr, dein Gott…“ – und nur bei diesen ersten fünf Geboten.
Das erste Gebot lautet: „Ich bin der Herr, Yahweh, dein Gott, du sollst keine anderen Götter haben.“
Das zweite Gebot: „Du sollst dir kein Bildnis machen, denn ich, der Herr, dein Gott, bin ein eifernder Gott.“
Das dritte Gebot: „Du sollst den Namen Yahwehs, deines Gottes, nicht zu eitlem aussprechen.“
Das vierte Gebot: „Gedenke des Sabbattages, der siebte Tag ist der Sabbat, dem Herrn, deinem Gott.“
Das fünfte Gebot: „Ehre Vater und Mutter, damit deine Tage verlängert werden in dem Land, das der Herr, dein Gott, dir gibt.“
Als Opa möchte ich betonen: Auf der ersten Gesetzestafel steht „Der Herr ist dein Gott“. Es geht um deine Beziehung zwischen dem Herrn und dir, deinem Gott. Auf der zweiten Tafel geht es um die Beziehung zum Nächsten.
Als der Herr Jesus gefragt wurde, was das wichtigste Gebot sei, hat er gesagt: „Du sollst Gott lieben“ – das sind die Gebote eins bis fünf – „und deinen Nächsten lieben“ – das sind die Gebote sechs bis zehn. Der Herr Jesus selbst hat die Gebote in zwei Tafeln aufgeteilt. Gott hat sie in zwei Tafeln zu je fünf Geboten niederschreiben lassen.
Das Interessante ist, dass der Herr Jesus uns hilft, die Gebote leichter auswendig zu lernen. Wenn wir Kinderstunden halten, sollte man den Kindern das beibringen. Dann merken sie sich die Gebote leichter. Die ersten fünf sind nämlich chiastisch aufgebaut, und die zweiten fünf auch.
Warum? Schauen wir uns das an: „Du sollst keine anderen Götter haben“ ist das erste Gebot. Das ist natürlich das Wichtigste von allem. Aber das fünfte Gebot heißt: „Vater und Mutter sollst du ehren.“ Was hat das miteinander zu tun? Sehr viel, oder? Denn für das Kind, das kleine Kind, sind die Eltern Gott. Das wissen alle, die kleine Kinder aufgezogen haben. Die Eltern sind Gott, und an den Eltern lernt das Kind, wer Gott ist und wie Gott ist.
Die kleinen Kinder sagen: „Mein Papa kann alles“, weil Gott alles kann, oder? Später merkt das Kind, dass der Papa nicht alles kann, aber am Anfang kann der Papa alles. Deshalb ist es Gott wichtig, dass die Kinder Vater und Mutter ehren. Heute leben wir in einer Gesellschaft, in der die Familie systematisch kaputtgemacht wird, und wir sehen die Früchte schon seit langem.
Gott hat dieses fünfte Gebot nicht zur zweiten Tafel geschoben. Es gehört zur ersten Tafel, zur Beziehung zwischen Gott und dem Menschen. Das ist die vertikale Beziehung. Dazu gehört auch das Elterngebot. Die beiden haben sehr viel miteinander zu tun: Gott ist die erste höchste Autorität, und für das Kind sind die Eltern die höchste Autorität. Du sollst nichts anderes lieben und ehren.
Das zweite Gebot lautet: „Du sollst dir kein Bildnis machen.“ Und das vierte Gebot: „Du sollst am Sabbat nicht arbeiten.“ Was hat das miteinander zu tun? Überlegen wir: Warum soll man sich kein Bild machen von Gott? Jegliches Bild ist eine falsche Darstellung. Wenn wir uns irgendein Bild von Gott machen, wird etwas falsch dargestellt.
Wenn wir sagen, Gott ist wie ein Stier – die Israeliten haben sich das gedacht –, haben sie ein Bild gemacht und gesagt: „Schau, das ist ein Gott, der uns aus Ägypten herausgeführt hat.“ Aber Gott ist nicht nur wie ein Stier. Er ist stark, aber er ist mehr. Was sagt der Stier über die Liebe Gottes aus? Und über die Weisheit Gottes? Gar nichts. Das ist eine Entstellung des Bildes Gottes. Man bekommt ein falsches Gottesbild.
Dann das vierte Gebot: „Du sollst am Sabbat nicht arbeiten.“ Warum sollst du nicht arbeiten? Du sollst etwas anderes tun. Was sollst du tun am Sabbat? Es heißt: „Gedenke des Yahweh, deines Gottes, der dich aus Ägypten herausgeführt hat“, also aus dem Sklavenhaus. Du sollst dir am Sabbat Zeit nehmen, um darüber nachzudenken, wie Gott wirklich ist – als Schöpfer (2. Mose 20).
In 5. Mose 5 heißt es: „Denke an deinen Erlöser am Sabbat.“ Der Herr hat dich aus dem Sklavenhaus herausgeholt. Deshalb sollen auch dein Knecht und deine Magd ruhen. Sie sollen sich bewusst werden, dass Gott euch erlöst hat. Wenn du am Sabbat nicht arbeitest, dann nimmst du dir Zeit, um über das wahre Bild deines Schöpfers nachzudenken – wie er wirklich ist, der Schöpfer und Erlöser.
In der Mitte der ersten Tafel steht: „Du sollst den Namen Gottes nicht zu eitlem aussprechen.“ Das ist das Zentrum der ersten Tafel. Gottes Name ist sein Ruf, sein Eigentum. Der Name gehört nur ihm. Wenn ich einen Namen habe, habe ich ihn bei der Geburt bekommen. Das ist mein Name, der gehört mir. Mein Name soll nicht durch den Schmutz gezogen werden, oder? Um wie viel weniger darf ich dann den Namen Gottes einfach leer aussprechen?
„Oh Jesus, oh je, oh je, oh je“ und „Oh mein Gott“ – das ist alles ein eitles Aussprechen des Namens. „Ich soll das nicht“, sagt Gott, und es ist ihm sehr wichtig. Der Name gehört ihm, und Gott wird den nicht ungestraft lassen, der seinen Namen verunehrt.
Wie ist es in der zweiten Tafel der zehn Gebote? Schauen wir sie uns wieder an: „Du sollst nicht töten“ (sechstes Gebot) bis zum letzten Gebot: „Du sollst nicht begehren deines Nächsten Frau, Haus, Knecht, Markt, Esel, Rind usw.“ Du sollst nicht begehren, denn das Leben gehört nicht dir. Das Leben des Anderen gehört nicht dir. Du musst das Leben anderer Menschen achten. Das gilt auch für das Leben im Mutterleib. Das Leben des Kindes, das im Mutterleib ist, gehört dem Kind und nicht der Mutter.
Du sollst nicht töten, denn das Leben gehört nicht dir. Du sollst nicht begehren die Frau des Anderen und was der Andere hat: das Haus, das Auto, den Computer oder andere Dinge. Du sollst nicht begehren, weil das nicht dir gehört. Du sollst dich auf Gott konzentrieren und nicht auf das, was der Andere hat – „Oh, das möchte ich auch.“ Das hängt zusammen.
So kann man jungen Kindern die zehn Gebote deutlich weitergeben. Das siebte und das neunte Gebot hängen auch zusammen: „Nicht Ehebrechen“ und „kein falsches Zeugnis ablegen.“ Nicht Ehebrechen bedeutet: Die Frau des Nächsten gehört dem Nächsten, sie gehört nicht dir. Und kein falsches Zeugnis ablegen gegen deinen Nächsten heißt: Du sollst nicht den Ruf deines Nächsten schädigen. Der Name gehört nämlich dem Nächsten.
Wenn du Zeugnis ablegst, dann muss dein Zeugnis wahr sein, egal über wen oder was. Und was steht in der Mitte? Der Gedanke, der ohnehin alles regiert: „Nicht stehlen!“ Das betrifft das Eigentum des Nächsten.
So ist das Zentrum der zehn Gebote: Es geht um Eigentum. Das Gleiche hatten wir ja auch bei den anderen Geboten. Das Zentrum ist das Eigentum. Auf der ersten Tafel ist es, den Namen Gottes nicht zu eitlem auszusprechen – der Name Gottes ist sein Eigentum. Und im achten Gebot: „Nicht stehlen“, denn das ist das Eigentum des Nächsten. Das muss der Mensch lernen.
Das dritte Gebot ist ein Grundgedanke für die ersten fünf Gebote, und das achte Gebot ist ein Grundgedanke für die zweiten fünf. Das nur nebenbei, damit wir sehen, dass hier ein Sinn dahintersteckt.
Die zehn Worte der Bergpredigt: Einteilung und Besonderheiten
Und wenn wir jetzt zur Bergpredigt springen – wollen wir noch schnell zur Bergpredigt springen oder hier eine Pause machen? Noch fünf Minuten oder Pause? Ihr dürft weben. Fünf Minuten noch, okay? Gut, fünf Minuten, das ist nicht schwer.
Die zehn Worte der Bergpredigt sind aufgeteilt in fünf plus fünf: fünf in Kapitel fünf und fünf in den Kapiteln sechs und sieben. Am Anfang ist es sehr leicht, man braucht nur die wiederholten Begriffe anzuschauen. Ihr habt gehört, dass zu den Alten gesagt worden ist, ich aber sage euch.
Ihr habt gehört, steht in Vers 21, das steht in Vers 27, in Vers 33, Vers 38 und Vers 43, wie ich aber sage euch. Und zum Schluss, in Vers 48, steht ein Fazit oder eine Zusammenfassung, also eine Folgerung eigentlich. Also folgendes: Jetzt ziehe ich den Schlussstrich unter die ersten fünf.
„Also sollt ihr so vollkommen sein, wie euer Vater im Himmel vollkommen ist.“ Und die zweiten fünf sind gleich oder fast gleich ähnlich. Da heißt es aber nicht „Ihr habt gehört das und ich aber sage“, nein, da heißt es immer „Nicht so, sondern so.“
Kapitel sechs, Vers eins: „Ihr sollt nicht eure Gerechtigkeit vor den Menschen ausüben, aber vor Gott, denn der Vater, der im Verborgenen ist, der dem Verborgenen zuschaut, der wird dies vergelten öffentlich.“ Das kommt vor in Kapitel sechs, Vers eins und in noch einigen anderen Stellen. Es kommt dreimal vor, dieses „Aber Gott wird euch vergelten öffentlich“.
Das zeigt, dass Kapitel sechs, Vers eins bis Vers achtzehn eine einheitliche Lehre ist. Kapitel sechs, Vers eins bis Vers achtzehn. Dann in Vers 19 geht wieder etwas Neues los: „Nicht auf der Erde, sondern im Himmel.“
Dann Kapitel sieben, Vers eins: „Richtet nicht, richtet nicht.“ Aber wenn du dann – aber steht dann in Kapitel sieben, Vers drei: „Was siehst du den Splitter, der im Auge deines Bruders ist, aber den Balken in deinem Auge nimmst du nicht wahr? Du richtest den anderen, richtest du aber dich selber nicht?“
Wie sollst du das machen? Er macht es so, wie ich sage: „Zieh zuerst den Balken aus dem eigenen Auge.“ Und dann, in Kapitel sieben, Vers sechs, ein kurzes Wort, aber es ist ein eigenes Wort: „Gebt nicht das Heilige den Hunden.“ Nicht das Heilige den Hunden. Kapitel sieben, Vers sieben kommt nicht vor.
Kapitel sieben, Vers sieben: Da steht nur „Bitte, so wird euch gegeben werden usw.“ Aber es kommt eins vor in Kapitel sieben, Vers elf: „Wenn also ihr, die ihr böse seid, euren Kindern gute Gaben zu geben wisst, wie viel mehr wird euer Vater euch Gutes geben, denen, die ihn bitten.“
Und wenn er damit fertig ist, sagt er wieder einen Schlussstrich. Kapitel sieben, Vers zwölf ist wieder ein Schlussstrich und der Satz beginnt mit „Also“. Also oder vielleicht steht nun bei: Das ist ja das Gleiche. Vielleicht steht nun bei euch:
Also Kapitel sieben, Vers zwölf: „Also, alles, was ihr wollt, dass die Menschen euch tun sollen, das tut ihr ihnen. Das ist das ganze Gesetz und die Propheten.“ Das ist eine Zusammenfassung, ein Schlussstrich unter den zweiten fünf Worten Jesu.
Und so haben wir also eine ganz klare Einteilung in fünf plus fünf.
Pause
Jetzt haben wir eine Pause verdient. Wollen wir hier unterbrechen?
Ich würde sagen, bis halb. Dann haben wir noch dreißig Minuten.