Herzlich willkommen zum Podcast der EFH Stuttgart mit Thomas Powileit und Jörg Lackmann.
Unser Podcast möchte dazu anregen, den Glauben praktisch im Alltag umzusetzen und gleichzeitig zum theologischen Nachdenken einladen.
Gott segnet gerne und großzügig. Er tut uns Gutes unser Leben lang. In den sieben Sendschreiben der Offenbarung verspricht Gott jedem Christen sieben Segnungen, die sie in der Zukunft sicher und unwiderruflich empfangen werden. Darauf können wir uns freuen.
Christen in jeder Gemeinde der sieben Sendschreiben empfangen also eine Segnung. Jörg, du möchtest uns etwas darüber sagen. Was ist denn die erste Segnung, die uns in der Gemeinde in Ephesus begegnet? Diese lesen wir in Offenbarung 2,7.
Interessanterweise handelt es sich bei den sieben Gemeinden um Gemeinden, die sich damals in Kleinasien, dem heutigen Gebiet der Türkei, befanden. An sie wurden die Sendschreiben geschickt, die damals existierten. Jede Gemeinde erhielt verschiedene Botschaften. Am Ende jedes Schreibens folgt ein Abschnitt mit der Aufforderung, darauf zu hören, wer überwindet. Anschließend folgt eine Segnung.
Ich habe das letzte Mal davon gehört und fand es sehr interessant. Es sind wirklich sieben verschiedene Segnungen, die wir uns einfach einmal gemeinsam anschauen wollen. Im Vorgespräch habe ich das Ganze einmal einen Gute-Nacht-Podcast genannt, weil es gute Gedanken zum Einschlafen sind. Man kann das aber auch tagsüber machen.
Ich kenne zum Beispiel eine Schwester, die es im Leben ziemlich schwierig hatte. Ich glaube, es war auf dem Klo, als sie eine Liste mit all den Segnungen aufgehängt hatte, die für sie bestimmt waren. Das hat in ihrem Leben wirklich etwas verändert. Man hat gemerkt, dass sie immer wieder daran gedacht hat. Als ich das gehört habe, fand ich es wirklich beeindruckend.
Es sind ja sieben verschiedene Segnungen. Wenn man sie in der Zusammenschau betrachtet, sind sie wirklich erbauend. Ich dachte, das muss man einfach mal erzählen.
Ja, ich finde das super, Jörg. Denn wir neigen doch eher dazu, immer wieder die Warnungen und Ermahnungen in den Vordergrund zu stellen. Es ist zwar wichtig, diese auch zu betonen, aber deshalb darf sich ein Podcast auch einmal ganz um die Segnungen drehen. Das andere schieben wir einfach mal beiseite.
Auch als perfektionistischer Deutscher darf man mal etwas Positives sagen. Da hast du Recht, oder?
Ja, das ist gut.
Also Ephesus. Ephesus, die erste Gemeinde, Offenbarung 2,7. Dort steht: „Wer ein Ohr hat, der höre, was der Geist den Gemeinden sagt. Wer überwindet, dem will ich zu essen geben von dem Baum des Lebens, der in der Mitte des Paradieses Gottes ist.“
Zuerst muss man natürlich klären, wer denn „überwindet“. Denn das folgt in jedem dieser sieben Sendschreiben. Die Offenbarung wird von Johannes geschrieben, und er hat auch den ersten Johannesbrief verfasst. In 1. Johannes 5,5 definiert er, wer ein Überwinder ist. Ich bin gespannt, was Johannes in der Offenbarung unter „Überwinder“ versteht.
In 1. Johannes 5,5 steht: „Wer ist es, der die Welt überwindet, wenn nicht der, welcher glaubt, dass Jesus der Sohn Gottes ist?“ Also keine Elite, kein Pastor oder sonst jemand Besonderes, sondern jeder, der glaubt, dass Jesus der Sohn Gottes ist. Jeder Christ ist demnach ein Überwinder. Das ist wichtig, denn sonst würden die Segnungen nur für besonders fromme Heilige, für die christliche Elite gelten – für die Hingegebenen. Aber ein Überwinder ist nach dieser Definition jeder Christ. 1. Johannes 5,5 gilt also für alle Christen.
Was sagt Jesus hier? Er sagt: „Ich will ihm zu essen geben vom Baum des Lebens, der in der Mitte des Paradieses Gottes ist.“ Das hatten wir schon einmal. Der Baum des Lebens kommt aus dem Paradies, wo Adam war. Dort wurde Adam vertrieben, weil es hieß, wenn er von dem Baum isst, wird er ewig leben.
Der Baum des Lebens wird in der Zukunft, im neuen Jerusalem, in der Ewigkeit auch wieder da sein. Es ist derselbe Baum, der im Himmel ist – im Paradies Gottes, das gerade sein Ort ist. Das bedeutet, wir haben das ewige Leben in Zukunft in uns. Jesus gibt uns zu essen von diesem Baum – eine sehr persönliche Beziehung. Darüber können wir uns wirklich freuen.
Dahinter steckt natürlich eine tiefere Bedeutung: Der Baum des Lebens steht für das ewige Leben. Dieses Leben haben wir dann bleibend und in seiner ganzen Qualität. Ich finde es interessant, dass man oft über die Zukunft nachdenkt und sich fragt, wie es im Himmel sein wird. Man denkt manchmal, der Himmel wäre so eine zweite Wahl.
Aber wir haben diese Qualität des ewigen Lebens. Wir werden vom Baum des Lebens essen, der in der Mitte des Paradieses ist. Das ist ein andauernder Segen. Kein Hungern und Dursten mehr, sondern Leben in Fülle – so würde ich das verstehen.
Und letztendlich ist er ja auch das Brot des Lebens, das, was man isst: der Baum des Lebens ist das ewige Leben. Aus ihm kommt das Ewige. Es besteht eine ganz enge Verbindung, die in dieser Segnung ausgedrückt wird.
Die Hauptbedeutung ist: Wir bekommen das ewige Leben, das ist sicher, und auch die ganze Fülle und den Segen damit. Das ist die erste Segnung.
Ich möchte da noch einmal ganz kurz eingreifen, wie du das immer wieder sagst. In der Offenbarung steht ja: Wer überwindet? Bedeutet das, du würdest es nicht als eine Bedingung sehen, sondern eher als einen Zuspruch?
Ja, weil jeder Christ überwindet. Es geht also nicht darum, wer sich anstrengt oder so etwas in der Richtung. Es wird einfach so sein, dass du letztendlich überwindest. Wenn du dann „überwindest“ liest, müsste man es so übersetzen. Im Johannesbrief heißt es ja genau: Wer überwindet, wenn nicht der, der an den Sohn glaubt? Das ist keine zusätzliche Leistung, sondern allein dein Glaube ist schon das Überwinden.
Das heißt, es ist kein extra Überwinden, das noch zusätzlich zu deinem Glauben kommen muss. Sondern dein Glaube ist das Überwinden, und jeder Christ wird überwinden. So würde ich das sehen.
Oder wie es im Römerbrief heißt: Wer mitgestorben ist, ist auch mitlebendig gemacht und wird auch mitverherrlicht. Im Epheserbrief steht, dass wir jetzt schon im Himmel gesetzt sind. Das sind alles Tatsachen, die bereits gegeben sind und nicht erst noch erfüllt werden müssen. Das ist eine Segnung, die wirklich jedem Christen gilt.
Ja, da kann ich den Jörg ein bisschen aus der Reserve locken. Das steht nicht so im Skript, aber da ist er sehr spontan. Haben wir überhaupt ein Skript? Ich wusste gar nicht, dass wir hier nach einem Skript reden würden.
Gut, also wir sind beim Epheserbrief. Ewiges Leben, hast du gesagt, haben wir in uns. Wir sind dazu berufen, Überwinder zu sein, Gemeinschaft mit Jesus zu haben und seinen Segen zu erleben. Aber es gibt ja noch ein paar weitere Segnungen.
Das war erst die erste, ja.
Dann kommen wir zur zweiten Gemeinde, nämlich der Gemeinde in Smyrna. In Offenbarung 2,11 lesen wir: „Wer ein Ohr hat, der höre, was der Geist den Gemeinden sagt. Wer überwindet, dem wird kein Leid geschehen vor dem zweiten Tod.“
Das ist eine Abwandlung zur ersten Gemeinde, bei der es um das ewige Leben ging. Hier heißt es, der zweite Tod wird uns nicht erreichen. Zunächst müssen wir klären, was überhaupt der zweite Tod ist.
Vielleicht anders gesagt: Wer einmal geboren ist, stirbt zweimal; wer zweimal geboren ist, stirbt nur einmal. Einmal geboren zu sein bedeutet unsere natürliche Geburt. Wenn wir nur einmal geboren sind und keine geistliche Wiedergeburt erfahren haben – das ist die zweite Geburt, die Johannes 3 beschreibt, als Nikodemus danach fragte –, dann werden wir den körperlichen Tod erleben, den ersten Tod, wie die Bibel ihn nennt.
Zusätzlich erfahren wir auch den zweiten Tod, das ist der geistliche Tod, die ewige Trennung von Gott, der Feuersee, die Hölle. Dazu hatten wir auch schon eine Folge gemacht.
Wenn du aber zweimal geboren bist, also zuerst natürlich geboren wurdest und dann noch geistlich geboren wurdest, wie es in Johannes 3 beschrieben ist, dann stirbst du nur einmal: nämlich nur körperlich, wenn der Herr wiederkommt. Dieser körperliche Tod ist aber kein richtiger Tod im christlichen Verständnis. Man nennt ihn auch „Heimgehen“, weil es eigentlich nur ein Wohnungswechsel ist. Die Seele wird nicht aufgelöst, sie besteht weiter.
So wie bei Jesus, der seinen Tod mit den Worten beschreibt: „Ich gehe zum Vater.“ Dir wird dann der zweite Tod nicht mehr begegnen, und dir wird vor diesem zweiten Tod kein Leid mehr geschehen. Das finde ich sehr interessant.
Das können wir auch in Offenbarung 20 etwas näher nachlesen. Dort steht ab Vers 4: „Und ich sah Throne, und sie setzten sich darauf, und das Gericht wurde ihnen übergeben. Und ich sah die Seelen derer, die enthauptet worden waren um das Zeugnis Jesu und um des Wortes Gottes willen, die das Tier nicht angebetet hatten, noch sein Bild, und das Malzeichen weder auf ihrer Stirn noch auf ihrer Hand angenommen hatten. Und sie wurden lebendig und regierten tausend Jahre mit Christus.“
Ich habe gerade gesagt, das ist nach dem tausendjährigen Reich. Das kann aber nicht sein, denn sie regieren ja noch tausend Jahre. Also ist das nach der Wiederkunft Christi, nach der Trübsalszeit, aber vor dem tausendjährigen Reich.
Diese sind die Märtyrer der Trübsalszeit, die das Malzeichen des Antichristen nicht angenommen haben. Sie werden lebendig, sie waren tot, sie erstehen auf und regieren tausend Jahre mit Christus.
Nun folgt gleich der Vers mit dem zweiten Tod: „Die übrigen der Toten aber, also die Nichtgläubigen, wurden nicht wieder lebendig, bis die tausend Jahre vollendet waren. Dies ist die erste Auferstehung.“
Es gibt also zwei Auferstehungen. Die erste Auferstehung findet vor dem tausendjährigen Reich statt. Dabei werden nur Gläubige auferstehen, um mit Christus tausend Jahre zu regieren.
Wenn du als Nichtgläubiger gestorben bist, wirst du nicht vor dem tausendjährigen Reich auferstehen, sondern erst danach. Das steht hier eindeutig: „Die übrigen der Toten, also die Nichtgläubigen, werden nicht wieder lebendig, bis die tausend Jahre vollendet waren.“
Im Vers 6 heißt es weiter: „Glückselig und heilig ist, wer Anteil hat an der ersten Auferstehung.“ Wer die erste Auferstehung erlebt, wird den zweiten Tod nicht erleiden. Wer die erste Auferstehung nicht erlebt, sondern die zweite Auferstehung, muss auch den zweiten Tod erleiden.
Diese Begriffe kannst du dir vielleicht als Eselsbrücke merken: erste und zweite Auferstehung, erster und zweiter Tod.
Glückselig und heilig sind also die Heiligen, die an der ersten Auferstehung Anteil haben. Über diese hat der zweite Tod keine Macht. Sie werden Priester Gottes und Christi sein und mit ihm tausend Jahre regieren (Offenbarung 20,6).
Das bedeutet, der Tod – als das schlimmste Leid, das wir erfahren können – wird keine Macht mehr über uns haben. Egal, was geschieht, er kann uns nicht mehr berühren. Das ist eine Segnung, die Gott uns schenkt.
Wir haben das ewige Leben, das Essen vom Baum des Lebens, und es wird kein Leid mehr geben. Der Tod kann nicht nach uns greifen, wenn wir die erste Auferstehung erleben. Diese erleben wir als Überwinder, und Überwinder sind Christen.
Das ist doch eine großartige Verheißung, die Gott uns gibt: dass wir uns vor dem zweiten Tod nicht fürchten müssen, dass wir ewiges Leben haben und uns auf die Ewigkeit freuen dürfen.
Ich bin gespannt auf die dritte Segnung.
Pergamon, Offenbarung 2,17 nehme ich mal an. Ich habe nur „siebzehn“ da stehen, das muss wahrscheinlich „zwei“ heißen. Ja, ja, klar.
„Wer ein Ohr hat, der höre, was der Geist den Gemeinden sagt. Wer überwindet, dem werde ich von dem verborgenen Manna zu essen geben, und ich werde ihm einen weißen Stein geben, und auf dem Stein geschrieben einen neuen Namen, den niemand kennt außer dem, der ihn empfängt.“
Wir bekommen also ein verborgenes, ein unbekanntes Manna zu essen. Ja, natürlich, Christus selbst – ich weiß es nicht genau, aber er sagt ja auch: „Ich bin das Brot des Lebens.“ Egal wie es ist, es ist, denke ich, ein Zeichen dafür, dass Gott all unsere Bedürfnisse erfüllt, die wir zum täglichen Leben brauchen.
Wir werden also an nichts mehr zu kurz kommen in Zukunft. Das ist eine Segnung. Wir werden etwas Verborgenes, das jetzt noch nicht bekannt ist, in Zukunft natürlich kennen. Davon werden wir essen. Essen ist hier ein Bild für die Freude der Gemeinschaft. Ich denke, dass es hier schon in Richtung Bild geht. Er ist das Brot des Lebens, und wir haben alles von ihm bekommen, alles, was wir für unser Leben brauchen.
Das Zweite ist: Wir werden einen weißen Stein bekommen, und auf dem wird ein neuer Name stehen, den niemand kennt außer dem, der ihn empfängt. Das hatten wir letztens schon mal, deswegen nur kurz hier wiederholt. Jeder Christ, jeder Gläubige – es gibt ja auch alttestamentliche Gläubige – wird in Zukunft einen neuen Namen empfangen.
Also, wir werden nicht mehr Thomas oder Jörg heißen, vielleicht doch noch, aber dann als Zweitnamen. Aber wir werden von Gott einen einzelnen, speziellen Namen bekommen, der unser Wesen perfekt ausdrückt und den wir auch mögen. Denn nicht jeder mag seinen Namen mehr oder weniger.
Diesen Namen kennt kein anderer. Es gibt zwei Auslegungen dazu: Die eine ist, dass niemand weiß, wie der Name lautet. Das steht aber hier nicht. Ich denke, niemand kennt den Namen, weil niemand sonst diesen Namen trägt. Für alle Gläubigen in Zukunft wird Gott einen einzelnen Namen aussuchen. Das zeigt, wie er sich uns als Individuum zuwendet – im Gegensatz zum Antichrist, der nur Nummern vergeben kann, oder Satan.
Gott wendet sich wirklich uns als Persönlichkeit zu. Er gibt uns Würde und diesen Namen selbst. Du bekommst von Gott einen einzelnen Namen. Das heißt, du wirst nicht in der Masse der Zukunft irgendwo untergehen, sondern er wendet sich dir ganz persönlich zu und macht deine Identität klar. Denn ein Name bedeutet immer Identität, Würde und Ehre – das steckt alles mit drin. Das ist die dritte Segnung.
Es ist spannend, darüber nachzudenken, was dann auf meinem weißen Stein stehen wird. Es wird sein wie bei Abraham, Sarah, Jakob oder Petrus – sie wurden alle umbenannt. Und da war immer das, was dich ausmacht. Das weiß Gott am besten, besser als wir selbst.
Das werden wir dann erfahren, und es wird ein sehr glücklicher Moment sein, wenn wir hören, wie unser Name sein wird. Es wird sehr spannend werden, und wir werden uns die ganze Ewigkeit daran freuen, was er uns da vergeben hat. Denn es wird der perfekte Name für uns sein.
Dann werde ich wissen, wie Jörg in Wirklichkeit heißt – von Gottes Sicht her. Weiß man’s? Ja.
Ja, die nächste Segnung.
Thyatira: Wer überwindet und meine Werke bis ans Ende bewahrt, dem werde ich Vollmacht geben über die Heidenvölker. Er wird sie mit einem eisernen Stab weiden, wie man Gefäße zerschlägt, so wie ich es von meinem Vater empfangen habe. Außerdem werde ich ihm den Morgenstern geben. Wer ein Ohr hat, der höre, was der Geist den Gemeinden sagt.
Hier gibt es eine kleine Variante. Es heißt nicht nur „wer überwindet“, sondern „wer überwindet und meine Werke bis ans Ende bewahrt“. Eigentlich wäre jetzt der richtige Moment für die Frage von vorhin, doch die wurde bereits gestellt: Wer bewahrt denn meine Werke bis ans Ende?
Das ist die alte Frage der Bewahrung oder des Ausharrens der Heiligen. Dabei gibt es verschiedene Positionen. Im Philipperbrief steht: „Ich bin der Anfänger und Vollender des Glaubens.“ Im Hebräerbrief? Nein, das steht im Philipper 1. Ich habe das extra in der Vorbereitung nachgeschlagen. Doch du willst mir hier widersprechen? Das sei in Hebräer 13? Kommt jetzt der erste Streit des Podcasts? Werden wir in Zukunft überhaupt noch miteinander reden? Der Virtus ist zu zweit. Wo haben wir den Vers?
Also: „Der Anfänger und Vollender des Glaubens.“ Jesus Christus ist derselbe, aber ich könnte mal nachschauen, wo das genau steht. Hebräer 1, Vers 6 sagt, dass er ihn anfängt, glaube ich, oder so ähnlich. Aber das ist der... warte mal... Anfänger. Okay, also Philipper 1, Vers 6, darf ich den mal vorlesen? „Denn ich bin gewiss, dass der, welcher in euch ein gutes Werk angefangen hat, es auch vollenden wird bis zum Tag Jesu Christi.“
Das steht jetzt in Verbform, nicht als Nomen. Genau. Und Hebräer 12,2 heißt es: „Indem wir hinschauen auf Jesus, den Anfänger und Vollender des Glaubens.“
Also steht in Philipper 1, Vers 6, dass er das gute Werk anfangen und auch vollenden wird bis zum Tag Jesu Christi. Das ist eine Verheißung.
Gleichzeitig gibt es natürlich auch Warnungen vor dem Abfall. Es gibt immer beide Seiten. Im Römerbrief steht ebenfalls: „Wer angefangen hat, den wird er auch verherrlichen und ins Bild Gottes umgestalten.“ Und uns kann nichts von der Liebe Christi trennen, weder Hohes noch Tiefes, weder Lebend noch Tot, weder etwas anderes. Er listet alles auf. Warum? Weil wir es in Christus haben.
Im Galaterbrief heißt es: „Warum wollt ihr jetzt mit Werken weitermachen, wenn ihr doch im Geist euren Glauben angefangen habt? Wie töricht seid ihr! Wer hat euch da bezaubert?“ Der ganze Galaterbrief dreht sich darum, dass wir die Gnade in Christus durch den Geist und durch den Glauben haben – nicht durch Werke.
So würde ich das auch hier verstehen, im Blick auf Bewahrung. Da sind wir jetzt: Wer überwindet und meine Werke bis ans Ende bewahrt. Und jeder Gläubige wird sie bis ans Ende bewahren.
Was ist die Verheißung für Gläubige? Dem werde ich Vollmacht geben über die Heidenvölker. Er wird sie mit einem eisernen Stab weiden.
Das ist also eine Verheißung für das Tausendjährige Reich, wenn wir ins Alte Testament schauen. Wir werden mitregieren, Vollmacht bekommen und eine anspruchsvolle Aufgabe von Gott erhalten.
Es wird keine Waffen oder Krieg mehr geben, aber trotzdem einen eisernen Stab, mit dem man auch Töpfergeschirr zerschlagen kann. Die Sünde ist also nicht ganz weg. Es sind zwar viele Gläubige da, aber nicht nur im Tausendjährigen Reich. Du musst auch mit einem eisernen Stab führen und Vollmacht ausüben.
Diese Aufgabe bekommen wir von Gott. Wir werden nicht nur Däumchen drehen, rumsitzen, spielen, Spaß haben und ab und zu mal zu einem Gottesdienst gehen. Das ist das Tausendjährige Reich, noch nicht die Ewigkeit, und wir werden dort mitregieren.
Das ist eine Segnung. Und ich werde ihm den Morgenstern geben. Der Morgenstern ist der erste Stern, der erscheint, bevor die Sonne aufgeht. Christus selbst wird auch als Morgenstern bezeichnet.
Das wird dann in die Ewigkeit übergehen. Dieses Regieren über die Heidenvölker steht in Offenbarung 22, wo es heißt, dass wir mit ihm in Ewigkeit regieren werden.
Das ist eine Aufgabe, die wir immer haben werden. Wir haben ewiges Leben, kein Leid vor dem zweiten Tod, einen weißen Stein – dieses verborgene Manna – und wir bekommen Vollmacht sowie eine Regierungsaufgabe.
Das ist schon eine ganze Menge, ziemlich viel, würde ich sagen.
Genau, und dann gibt es noch eine Gemeinde in Sardes, die ebenfalls eine Segnung erhält.
Die fünfte Segnung
Wer überwindet, wird mit weißen Kleidern bekleidet werden. Ich werde seinen Namen nicht auslöschen aus dem Buch des Lebens. Außerdem werde ich seinen Namen bekennen vor meinem Vater und vor seinen Engeln. Wer ein Ohr hat, der höre, was der Geist den Gemeinden sagt.
Angezogen mit den Kleidern der Gerechtigkeit – das sind dann höchstwahrscheinlich diese weißen Kleider. Wir bekommen also Christi Gerechtigkeit. Unsere eigene Gerechtigkeit ist nicht sehr ausgeprägt, aber wir erhalten Christi Gerechtigkeit.
Unser Name wird nicht aus dem Buch des Lebens ausgelöscht. Meiner Überzeugung nach steht jeder Mensch zunächst im Buch des Lebens und wird dann ausgelöscht, wenn er nicht gläubig ist oder nicht bleibt. Das ist allerdings eine gewagte Aussage, die man immer genau prüfen sollte, bevor man sie so äußert.
Auf jeden Fall wird der Name des Überwinders nicht aus dem Buch des Lebens gelöscht. Das finde ich sehr interessant.
Als nächstes sagt Christus: Ich werde seinen Namen bekennen vor meinem Vater und vor seinen Engeln. Das bedeutet, dass er den Namen jedes Gläubigen vor seinem Vater – also am Thron im Himmel – und vor allen Engeln, die dort sind, bekennen wird.
Das ist besonders bedeutsam, wenn man an Stellen wie Lukas 12 denkt, wo es heißt: Wer den Herrn nicht bekennt oder mich verleugnet, den werde ich verleugnen. Viele haben davor Angst.
Hier jedoch gibt es eine Verheißung: Wer überwindet, erhält Gottes Gerechtigkeit, sein Name wird nicht ausgelöscht, und Christus wird seinen Namen bekennen – ohne dass dies an eine Bedingung geknüpft ist.
Natürlich kann man Christus auf der Erde verleugnen, aber ich denke, dass er uns bewahren kann. Das ist die Thematik der Bewahrung der Heiligen oder des Ausharrens der Gläubigen.
Ganz klar: Als Überwinder, also als Christ in der Zukunft, wird Christus dich bekennen. Dann kann nichts mehr passieren. Zu diesem Zeitpunkt sind wir bereits auferstanden.
Das Bekennen vor dem Vater und den Engeln wird in der Zukunft geschehen, es ist noch nicht jetzt. Dann sind wir dabei – das ist meine Überzeugung.
Es ist immer gut, bei dem zu bleiben, was dort steht. Genau.
Und dann gibt es die Gemeinde, über die wahrscheinlich am meisten gepredigt wird – und zwar in positiver Art und Weise: die Gemeinde in Philadelphia.
Da heißt es: „Wer überwindet, den will ich zu einer Säule im Tempel meines Gottes machen, und er wird nie mehr hinausgehen. Und ich will auf ihm den Namen meines Gottes schreiben und den Namen der Stadt meines Gottes, des neuen Jerusalem, das vom Himmel herabkommt, von meinem Gott, und meinen neuen Namen.“ Wer ein Ohr hat, der höre, was der Geist den Gemeinden sagt.
Das ist natürlich ein Bild. Wir sind jetzt keine Säulen und werden es in Zukunft auch nicht wörtlich sein, denn das wäre wie ein Gefängnis. Dann würden wir zu einem Bauwerk werden und keine Personen mehr sein, was nicht ganz zu den anderen Wahrheiten passt.
Es ist also eine Metapher. In Galater 2 werden ja auch die Apostel Johannes, Petrus und Jakobus als Säulen der Gemeinde bezeichnet. So ist das gemeint oder so wurden sie angesehen – als Säulen.
Wenn wir ans Alte Testament denken, fällt mir ein, dass David gesagt hat, er würde gern sein Leben lang in den Vorhöfen des Tempels leben. Das ist natürlich auch nur ein Bild. Es wäre ja nicht genug Platz im Tempel für alle Menschen gewesen, die dort leben wollten, aber es soll diese enge Gemeinschaft ausdrücken.
So wird es in Zukunft auch sein: Wir werden Säulen im Tempel unseres Gottes sein. Wir sind dann ganz heilig, es wird keine Sünde mehr geben, und wir werden bei ihm sein. Im neuen Jerusalem werden wir alle zusammen wohnen. Es wird keinen Tempel mehr geben, denn Gott selbst wird der Tempel sein.
Der Tempel ist nur eine Vorausschattung, ein Abbild von dem, was wir in Zukunft sehen werden. Das ist eine Form, um uns das in baulicher Weise zu verdeutlichen.
Wir werden also eine Säule im Tempel unseres Gottes sein und nie wieder hinausgehen. Wir werden immer bei Gott sein und vollkommen glücklich sein.
Und dann werden auf uns drei Namen geschrieben sein: der Name Gottes, des Vaters, der Name der Stadt meines Gottes, des neuen Jerusalem, das vom Himmel herabkommt, und der neue Name Christi.
Christus wird auch einen neuen Namen bekommen, der noch nicht bekannt ist, der aber bekannt sein wird. Dort steht, dass er bei seiner Wiederkunft seinen neuen Namen an der Hüfte trägt. Das müsst ihr nochmal nachlesen. Wahrscheinlich hat dieser Name etwas mit seiner Königsherrschaft zu tun, nehme ich an.
Das ist spannend. Wenn du mich gefragt hättest, welche drei Namen das sind, und ich hätte spontan antworten müssen, hätte ich gesagt: Gott, der Sohn und der Heilige Geist. Aber hier ist es nicht so, sondern es ist die Stadt.
Der Heilige Geist ist deswegen nicht genannt, weil er immer auf Christus hinweist. Die Aufgabe des Geistes ist praktisch, das Band der Liebe zu sein. Deshalb wird er hier nicht als eigener Name aufgeführt. Er ist immer derjenige, der die anderen herausstellt.
Man liest das so. Ja, das ist deine Interpretation, aber der Heilige Geist kommt ja an anderen Stellen vor – zum Beispiel als die sieben Geister, die vor Gott sind, oder so ähnlich.
Ja, er ist da, aber das wäre meine Interpretation, warum er hier nicht genannt wird. Das ist auch ein Thema für sich: Betet man den Heiligen Geist an, ja oder nein?
In Johannes 16,14-15 steht ja eindeutig, dass der Heilige Geist von Jesus nimmt und ihn groß macht. Das ist die Aufgabe des Heiligen Geistes.
Deshalb deute ich, dass er hier nicht fehlt, sondern dass stattdessen die Stadt genannt wird.
Wenn wir noch einmal zur Verheißung zurückkommen, dann waren wir hier bei den Säulen als Symbol für Philadelphia, als Verheißung Gottes.
Daneben gibt es noch eine Gemeinde, die in Predigten immer sehr warnend erwähnt wird. Dabei übersieht man oft, dass auch sie eine Verheißung hat.
Eine wunderbare Verheißung – das denkt man gar nicht sofort. Wer überwindet, dem will ich geben, mit mir auf meinem Thron zu sitzen, so wie auch ich überwunden habe und mich mit meinem Vater auf seinen Thron gesetzt habe. Wer ein Ohr hat, der höre, was der Geist in den Gemeinden sagt.
Hier ist es die Gemeinde in Laodizea. Ja, also wir werden mit Gott auf seinem Thron sitzen. Das passt auch dazu, dass wir im Tausendjährigen Reich schon die Heidennationen regiert haben. Ein Thron bedeutet auch Herrschaft. Diese Verheißung wird später noch einmal aufgegriffen: Wir als Gläubige sitzen alle auf dem Thron. Also wird es ein sehr großer Thron sein. Aber wahrscheinlich ist er auch sehr symbolisch gemeint – dass man da sitzt.
Ein Stuhl für Millionen von Menschen? Das kann ja nicht wörtlich gemeint sein. Eine spannende Vorstellung: Mein Thronsitzen. Es gibt keinen Tempel mehr, denn das Lamm ist selbst der Tempel Gottes. Deshalb würde ich mir den Thron Gottes auch nicht als ein Sitzmöbel oder Ähnliches vorstellen, nehme ich an.
Auf jeden Fall aber wird die Funktion, die Macht des Thrones und die Herrschaft da sein. Diese Segnung gilt uns. Wir werden wirklich auch diese Herrschaft mit ihm verliehen bekommen. Die Vollmacht haben wir auch schon, das steht bereits vorher.
Die Vorstellung, mit Gott auf einem Thron zu sitzen, bringt mich zum Weinen. Dass ich in seiner Gegenwart irgendwo sein darf, kann ich noch halbwegs nachvollziehen. Aber dass ich noch mit ihm auf dem Thron sitzen werde – das sprengt wirklich alles. Doch das ist unsere Zukunft, und darauf verweist er uns.
Und das waren nun die sieben Segnungen, die Gott uns gegeben hat. Es handelt sich dabei um zukünftige Segnungen, was man deutlich an der Zeitform erkennt. Diese Segnungen erwarten uns noch: ewiges Leben, der Tod, der Baum des Lebens, das Zusammensein mit Christus, die neue Identität mit dem Stein, die Herrschaft und Vollmacht, das Sitzen auf dem Thron sowie das ständige Beisammensein mit ihm und das Tragen seines Namens.
Das sind die Segnungen, die wir sicher haben und auf die wir uns freuen dürfen. Darauf dürfen wir uns wirklich freuen.
Dies war wieder der Podcast der evangelischen Freikirche Evangelium für alle in Stuttgart. Wir hoffen, ihr konntet einen Impuls für euch mitnehmen und euch immer wieder mit den Verheißungen beschäftigen, die Gott in die Sendschreiben hineingeschrieben hat.
Wenn ihr Fragen habt, über die wir sprechen sollen, oder Anmerkungen zum Podcast, schreibt uns sehr gerne unter podcast@efa-stuttgart.de.
Wir wünschen euch Gottes Segen und die Gewissheit, dass Gott es gut mit euch meint.