Begrüßung und Einführung in den Abend
Hallo, hallo und Grüß Gott, hier ist wieder Nürnberg. Ich hoffe, Sie haben es schön warm bei sich zu Hause. Besonders denke ich jetzt an unsere Gäste in Split und in Bochum. Dort findet nämlich Pro Christ im Zelt statt.
In Bochum steht das Zelt mitten in der Fußgängerzone. Also, liebe Bochumer, wenn es ein bisschen kalt ist, rückt ihr halt ein bisschen näher zusammen – getreu dem Motto: Bochum, ich häng an dir.
Gestern ging es um das Thema Liebe. Die Freundin Gera in der Salvatorkirche hatte eine tolle Idee: Alle, die länger als 25 Jahre verheiratet waren, haben eine rote Rose bekommen. Das kann man ja an anderen Orten auch mal nachholen.
Heute ist der 11.11. Eine ältere Dame wurde heute zu Pro Christ eingeladen. Sie reagierte relativ entrüstet und sagte, zum Fasching ginge sie nicht. Dabei geht es hier hochseriös zu, ausgesprochen klassisch sogar heute Abend.
Wir haben ein Sinfonieorchester zu Besuch mit professionellen Musikern aus ganz Deutschland, aus Prag, aus den USA und aus China. Es ist sogar eine ganze Familie dabei – Mutter, Vater und Sohn. Sie kommen alle aus Prag. Wir grüßen sie herzlich. Sie werden geleitet von Christoph Att.
Einer Pro Christ hätte einen einseitigen musikalischen Geschmack: Gestern Lisa Schorr, heute Mozart und Haydn und morgen Frank Tender. Wie schön, dass Gott uns die Gabe der Musik gegeben hat, und wie schön, dass sich das so vielgestaltig ausprägt.
Gebet und Einstimmung auf den Abend
Mit diesem Gott wollen wir sprechen – diesem Gott, der mehr ist als eine bloße Idee oder ein undefinierbares Fluidum. Er ist ein wirkliches Gegenüber, mit dem man reden kann, dem man sagen kann, was man auf dem Herzen hat, und der einem zuhört.
Wir wollen mit Gott reden. Wir Christen nennen das Beten. Heute tut das mit uns und für uns Marie-Luise, Fürstin zu Castel Castel.
Vater im Himmel, ich lobe und preise Dich, weil Du so ein wunderbarer Gott bist. Du hältst die ganze Welt in Deiner Hand und hast ein Interesse daran, mit jedem von uns in einer liebenden Beziehung zu leben.
Ich danke Dir, dass Du uns durch das Geschenk Deines Sohnes, Jesus Christus, alle Vergebung, die wir brauchen, umsonst geschenkt hast. Wir brauchen diese Vergebung, um in einer Beziehung mit Dir zu leben und auch in guten Beziehungen miteinander.
Ich danke Dir, dass diese Abende uns dabei helfen. Und ich danke Dir für jeden, der daran beteiligt ist.
Ich bitte Dich jetzt: Segne Du das Reden und das Hören! Komm, Heiliger Geist, gib Du uns alles, was wir brauchen! Komm, Heiliger Geist, Du bist uns sehr willkommen! Amen!
Theater als Ausdruck menschlicher Gefühle
Als Einstimmung gibt es wieder Theater mit Eva Maria Admiral und Erik Werlin, zwei Wiener Schauspielern, die ihr Handwerk wirklich gelernt haben. Das merkt man ihnen auch an. Ich bin sicher, er wird heute Abend wieder fernsehen, denn er sieht immer fern in den Szenen.
Gutes Theater bringt Menschen zum Lachen und zum Weinen, zum Nachdenken und zum Handeln. Es macht etwas mit uns!
„Bist du mit der Titelseite fertig?“, fragt jemand. „Ob du mit der Titelseite fertig bist?“
„Na, ich habe sie noch gar nicht gefunden. Wie spät ist es eigentlich?“
„Halb acht.“
„Dann fängt gleich Dortmund gegen Bayern an.“
„Ich meine, ich hole uns was zu essen.“
„Okay, was hast du denn?“
„Geh nicht ran.“
„Warum nicht?“
„Weil wir nicht unterbrochen werden wollen.“
„Hä, ich habe gar nicht gemerkt, dass wir irgendetwas Aufregendes vorhaben.“
„Wir sind doch gerade dabei, auszugehen!“
„Ausgehen? Ich dachte, du wolltest das Spiel ansehen!“
„Nein, nein, nein, ich habe gerade so ein romantisches Gefühl und...“
„Wie bitte?“
„Das geht vorüber.“
„Ja. Ich hole uns was zu essen.“
„Ja.“
„Kannst dich setzen.“
„Ja.“
„Ich muss hier weg. Wo sind meine Schuhe? Ich muss hier ganz schnell los.“
„Warum habe ich ihm nur gesagt, dass ich zu Hause bin? Ich hätte ja Überstunden machen können, und er wird keine Ruhe geben, bis er mich erreicht hat.“
„Jean, wo willst du denn hin?“
„Ich, oh, ich joggen.“
„Seit wann denn das?“
„Ja, ich wollte, ich meine, es ist nie zu spät, damit anzufangen.“
„Hallo?“
„Ah, Herr Roper, der Bezirksvorsteher. Nein, nein, es ist alles in Ordnung. Nein, nein, ich habe nur gerade einen anderen Anrufer erwartet.“
„Ja, nein, nein, gar nicht, wir wollten nur gerade das Spiel ansehen.“
„Ja, ja, ja, Moment, Paul, Paul, Paul, das ist komisch.“
„Ach Gott, also gerade war er noch hier, wahrscheinlich ist er joggen gegangen.“
„Nein, nein, er joggt nicht.“
„Ach so, nein, aber es ist nie zu spät, damit anzufangen.“
„Ja, ja, genau, ja, ja, ja, er wird Sie zurückrufen.“
„Ja, natürlich, heute noch.“
„Mhm, alles klar, wir hören.“
„Hier, hier, ich habe Sie gefunden.“
„Da bist du ja. Was hast du gefunden?“
„Die Titelseite, die wolltest du doch haben.“
„Paul, bitte, was geht hier vor?“
„Sarah, das Spiel fängt an, Dortmund.“
„Sag du mir, was los ist.“
„Sarah!“
„Paul!“
„Sarah!“
„Paul!“
„Ach, ich will nicht mit dem Bezirksvorsteher sprechen.“
„Und warum nicht?“
„Weil der Wilde sich mit diesem Wilden arbeitet.“
„Mit welchem Wilden?“
„Mit der Pfadfindergruppe.“
„Ach so, du meinst, er will, dass du sie leitest.“
„Ja.“
„Ja, wo liegt das Problem?“
„Ach, das ist so gefährlich, das ist das Problem.“
„Wie, du hast Angst vor zwölf Jahren?“
„Ich habe Angst, dass ich einen nach dem anderen umbringen werde.“
„Also bitte, hör auf, Blödsinn zu reden.“
„Ach, Sarah, ich kann Kinder nun mal nicht ausstehen.“
„Warum sonst hat dich der Bezirksvorsteher dafür ausgewählt?“
„Nimm dein Kreuz auf dich, deine Last ist schwer.“
„Warum kann ich nicht etwas machen, was ich gerne mache?“
„Ja, weil das Leben kein Spielplatz ist. Wenn Gott wollte, dass wir nur das machen, was wir gerne machen, dann würde er uns nicht auffordern, mitzumachen. Darum geht’s.“
„Woher weißt du das?“
„Das habe ich in der Kirche gehört.“
„Mein Vater wollte schon nirgends mitmachen, mein Großvater auch nicht. Sie haben es trotzdem gemacht. Es war eine ganze Generation unglücklicher Diener.“
„Warum sollten wir etwas tun, wenn wir es eigentlich hassen?“
„Ja, weil wir an Gott glauben.“
„Aha, und warum darfst du etwas machen, was du gerne machst? Ich meine deine Krankenbesuche und so?“
„Ja, wer sagt, dass ich das immer gerne mache?“
„Weil du immer singend aus dem Haus gehst.“
„Ja, natürlich. Die anderen müssen ja nicht unbedingt merken, dass man es nicht immer gerne macht. Aber jetzt bitte ruf den Bezirksvorsteher an.“
„Paul!“
„Jetzt setz ein glückliches Gesicht auf. Du wirst sehen, während du sprichst, werden im Himmel für dich Belohnungen vorbereitet.“
„So, jetzt ruf ihn an und sag ihm, dass du es sehr gerne machst.“
„So, hier, na nimm, los, los!“
„Ja, Herr Bezirksvorsteher, hier ist Paul.“
„Ja, richtig, ich war nur kurz draußen und habe...“
„Lügen nicht an!“
„Na los!“
„Ja, ich mach das. Was?“
„Ja, klar mach ich das!“
„Wirklich!“
„Morgen Abend?“
„Ja, prima!“
„Ja!“
„Ja, gut, ja, okay, gut, auf Wiederhören!“
„Ja, toll, war es großartig, aber du hast dich angehört, als wärst du von der Idee begeistert.“
„Da bin ich auch!“
„Wie bitte?“
„Er will, dass ich male!“
„Male?“
„Ja, mit der Pfadfindergruppe das Bühnenbild für ihr Theaterstück. Das kann ich machen, ohne jemanden zu kennen. Auf diese Arbeit freue ich mich sogar. Ich schaue gleich mal nach meinem Malzeug.“
„Aber was ist mit ‚seine Last auf sich nehmen‘ und ‚sein Kreuz tragen‘?“
„Ach, da erinnerst du mich an etwas? Ich wollte doch den Mist runtertragen.“
„Also wenn es nicht wehtut, dann zählt es doch nicht. Oder?“
„Wenn es nicht wehtut, dann zählt es doch nicht, der Arme!“
„Heißer, heißer, heißer, gutes Tun scheint wirklich eine Qual zu sein. Man muss es schließlich tun, wenn man ein anständiger Mensch sein will. Oder man muss wenigstens so tun, als wollte man es tun, dass es eine Riesenfreude sein könnte. Das ist eine Riesenüberraschung.“
„Ganz viele haben die nie gemacht und können sich das auch gar nicht vorstellen.“
Die Herausforderung der Ehrlichkeit in der Gesellschaft
Wir haben für die Pro Christ Woche das Motto „Gott erleben“ gewählt, weil wir die Sehnsucht verbinden möchten, dass hier viele Menschen eine riesige Überraschung erleben. Sie merken plötzlich, dass alles ganz anders ist, als sie es sich vorgestellt haben. Diese Pflicht, diese Heuchelei, dieses angestrengte Christlichsein, Frommsein, Anständigsein und Moralischsein – viele meinen ja, sie müssten sich das antun. Man müsse so tun, als wäre das alles in Ordnung, als wolle man das, ja, als müsste man das.
Jedenfalls bewegt man sich damit im Mainstream, auf der Hauptlinie unserer gesellschaftlichen Moral. Denn das scheint so eine Übereinkunft zu sein: Ehrlich kommt man nicht durch. Man muss aus den verschiedensten Gründen – na ja, wir sagen nicht „lügen“, das klingt schon zu brutal – aus Höflichkeit ein bisschen an der Wahrheit vorbeigehen. Das macht manches bossierlicher, einfacher und bekömmlicher.
Wenn es dann nicht die Höflichkeit ist und nicht das Image, das man damit pflegt, dann geht es vielleicht um Handfesteres, vielleicht um den Profit. Dass man die Dinge ein bisschen zurechtbiegt – im Geschäft, bei der Steuererklärung oder wo es eben möglich ist – damit am Ende ein bisschen mehr in der Kasse bleibt. Wer will einem das verdenken? Jeder achtet doch darauf, dass er nicht zu kurz kommt. Oder: Der Ehrliche ist der Dumme, man weicht Schwierigkeiten aus.
Ehrlich sein bringt manchmal unangenehme Situationen mit sich. Da fragt man sich: Warum muss ich mir das eigentlich antun? Da kennt man auch eine Abkürzung, um sich Schwierigkeiten zu ersparen. Man muss das ja nicht gleich Lüge nennen.
Mancher arbeitet hart an seiner Karriere, und wenn es dann dienlich ist – wenn es dienlich ist! – dann wird eben nachgeholfen. Ulrich Wickert, der Moderator der Tagesthemen, hat vor einiger Zeit ein Buch veröffentlicht mit dem Titel „Der Ehrliche ist der Dumme“. Er bringt damit auf den Punkt, wie es in unserer Gesellschaft oft gesehen wird: Der Ehrliche ist der Dumme.
Er ist ein vornehmer Mann. Nicht alle sind so brutal wie die Prinzen aus Leipzig. Die haben es im Klartext gesagt: „Du musst ein Schwein sein in dieser Welt, du musst gemein sein in dieser Welt, und willst du so ehrlich durchs Leben gehen, dann gibt’s als Dankeschön einen Arschtritt.“
Das sind ja auch vornehme Jungs, die Prinzen. Vielleicht sind sie so an Klartext gewöhnt, weil sie als Thomaner immer Bachkantaten gesungen haben. Ja, sie haben viele Bibeltexte mitbekommen, und wer den Klartext der Bibel gelesen, gehört und gesungen hat, der gewöhnt sich auch an eine klare Aussprache im Leben.
Aber genau das ist der Punkt: Sie können es mit Ulrich Wickert etwas vornehmer sagen, mit den Prinzen etwas ordinärer und direkter – das ist doch unsere Welt. Ist der Ehrliche der Dumme?
Die Suche nach Gewissen und moralischer Orientierung
Eine bekannte Wochenzeitschrift hier in unserem Land hat vor einiger Zeit einen Artikel unter dem Titel „Sehnsucht nach Werten“ veröffentlicht. Sie beginnt den Artikel mit einem bekannten Witz über Jurastudenten. Diese teilt man bekanntlich in vier Güteklassen ein:
Klasse A stellt Lehrbücher nach Gebrauch ins Regal zurück. Klasse B stellt die Lehrbücher in einen entfernten Winkel der Bibliothek, damit Konkurrenten in die Röhre schauen. Klasse C macht es genauso, reißt aber vorher sicher die wichtigsten Seiten heraus. Klasse D nimmt die Bücher für immer mit nach Hause.
Allein an der Universität Mainz werden pro Jahr – so hieß es in dem Artikel – rund eintausend juristische Werke vermisst, vornehm ausgedrückt. Beim Klauen können mit unseren künftigen Rechtsanwälten und Richtern laut Angaben der deutschen Bibliotheksverbände nur noch die Theologen mithalten. Das sagt mehr über unsere Gesellschaft aus als eine philosophische Ausführung.
Gibt es eigentlich so etwas wie ein Gewissen? So eine Stimme, die einem von innen her sagt: Das ist gut, das ist richtig, oder das ist nicht okay? Gibt es das? Kennen Sie das? Woher kommt das, wenn es das gibt?
Natürlich spielt dabei unsere Erziehung eine Rolle. Die Stimmen, die wir von frühester Kindheit an gehört haben, die uns gesagt haben, was gut und böse ist, was richtig und was falsch ist. Wir leben in einer Umwelt, wir werden von so vielen Faktoren und Menschen beeinflusst.
Aber weil Gott lebt, mischt er sich ein. Er redet in unser Leben hinein. Da ist dieses Organ, das scheinbar so funktioniert wie ein Empfänger und ein Lautsprecher – eine Stimme, die in uns hörbar wird. Plötzlich mahnt sie und sagt: Das ist nicht in Ordnung, was du tust. Und da mischt sich Gott ein und sagt: Du, das habe ich mir anders gedacht.
Aber was bewirkt das? Wie funktioniert das? Muss man denn tun, was die Stimme des Gewissens einem sagt?
Stellen Sie sich vor, Sie bekommen einen Anruf. „Herr Müller, ich wollte Ihnen nur mal was sagen: Diese arrogante und unfreundliche Art, wie Sie gestern mit Ihrer Frau gesprochen haben, ist überhaupt nicht hilfreich und durch nichts gerechtfertigt.“
Hören Sie mal, was geht Sie das an? Wer sind Sie überhaupt und warum müssen wir so etwas überhaupt anhören? So können Sie mit Ihrem Gewissen umgehen.
Da kommt dieser Anruf von innen, mahnt Sie und sagt: Es war nicht richtig, der Ton war nicht richtig, wie Sie mit Ihren Geschäftspartnern umgegangen sind. Und dann werden Sie wütend. Wer lässt sich schon gerne kritisieren? Ich mag so etwas nicht, wenn solche Störmeldungen von innen kommen.
Man kann sein Gewissen behandeln wie sein Handy: Man schmeißt es einfach hin. Dann ist es still, dann meldet sich niemand mehr, dann hat man seine Ruhe. Das ruhige Gewissen sagt: „Okay, dann bin ich ja im Reinen mit mir.“
Man kann sein Gewissen so misshandeln, man kann die Stimme so zum Verstummen bringen, dass sich nichts mehr innerlich meldet. Man gewöhnt sich immer mehr daran und tut in Harmonie mit sich selbst, was man gewohnt ist zu tun. Und man findet das immer mehr okay.
Es stirbt innerlich das Leben. Es stirbt das Gewissen. Das Leben stirbt, es stirbt die Liebe, die Empfindsamkeit für das, was gut und böse ist, was hilfreich ist, was aufbaut.
Und wie ist es mit der Stimme Gottes, wenn man ihn so zum Schweigen bringen kann? Gibt er uns auf? Schweigt er? Kann er uns noch erreichen?
Haben Sie diese Erfahrung gemacht mit der Stimme? Ist sie weg oder stört sie Sie noch? Kennen Sie unruhige, schlaflose Nächte wegen solcher unruhigen Stimmen von innen? Oder wie ist es?
Ob Gott uns da erreicht, in dem Stimmengewirr der vielen? In unserem Gewissen ist es ja nicht nur Gott, der sich meldet. Es sind ja die vielen Stimmen in unserer Gesellschaft, die versuchen, Einfluss zu nehmen, die uns sagen wollen, was richtig und was falsch ist.
Manchmal hat man den Eindruck: Ist da überhaupt eine Stimme Gottes? Und wenn sie da ist, wie kann ich das erkennen? Manchmal hört man gar nichts mehr. Weil man so viele Stimmen hört, gibt man das Hinhören auf. Man wird irgendwie ferngesteuert.
Die Geschichte von Zacchaeus als Beispiel für Gewissenswandel
Anstatt jetzt komplizierte Gedanken zu entfalten, möchte ich Ihnen theoretisch eine Geschichte erzählen. Es ist Abend, und nach einem langen Arbeitstag sind wir alle müde. Das Leben passiert in Geschichten, in Lebensgeschichten.
Von einem Mann möchte ich Ihnen erzählen, der sein Gewissen wahrhaftig malträtiert hat. Er hat es kaputtgemacht, misshandelt und erfolgreich zum Schweigen gebracht. Er war, wie wir heute sagen würden, ein Mafiaboss in Jericho. Er kollaborierte mit der damaligen Besatzungsmacht in Israel, den Römern, und machte dabei gute Geschäfte. Er war ein kluger Bursche – auch das Verbrechen braucht Intelligenz. Die Dummen können es weniger gut machen. Er war jedenfalls intelligent und verdiente viel Geld. Dreckige Tricks scheute er natürlich nicht, er beugte das Recht.
Wahrscheinlich, wie bei jedem, hatte sich bei ihm auch mal das Gewissen, die innere Stimme, gemeldet. Doch er brachte sie erfolgreich zum Schweigen. Jetzt war er auf einem klaren Kurs, ungestört und zielstrebig. Mit dieser Stahlhärte, die man an erfolgreichen Menschen so bewundert: dass sie einfach eisenhart und ohne Rücksicht auf Verluste ihr Ziel anstreben. Am Ende kann man den Erfolg auf dem Konto ablesen, und Erfolg rechtfertigt letzten Endes in unserer Gesellschaft alles.
Dabei waren andere über die Klinge gesprungen. Natürlich. Das Vermögen, das er zusammengerafft hatte, bedeutete für andere den Bettelstab. Es war Unrecht, er hatte Lebensschicksale gebeugt und Familien ins Unglück gestürzt. Doch das ließ ihn kalt. Er war ein einsamer Mann geworden. Man verliert seine Freunde darüber. Das heißt, natürlich hatte er Freunde, aber eher Komplizen. Alle, die bei ihm mitverdienen konnten und wussten, dass man in seinem Kielwasser eine Schorre machen konnte, waren dabei. Er war ein Mafiaboss – Geld und Macht.
Er war vielen Leuten in Jericho begegnet, wie überall, in Städten wie Nürnberg und anderen, die ein soziales Bewusstsein hatten. Menschen, die wachsam waren und das nicht schweigend hinnahmen, die protestierten, ihn kritisierten und hart gegen ihn vorgingen. Aber das machte ihn nur härter. Kritik machte ihn nur härter. Sein Gewissen war tot. Er war für Stimmen von außen nicht mehr empfänglich. Er war der perfekte moderne Mensch: selbstbestimmt. „Ich lasse mich doch von niemandem fremdbestimmen. Jeder muss doch selber wissen, was er macht. Wenn ich mit mir selbst im Reinen bin, ist doch alles okay, oder?“
„Du musst ein Schwein sein in dieser Welt, du musst gemein sein in dieser Welt.“ So kann man zum Zyniker werden.
Merkwürdig ist, dass die Bibel uns die Geschichte von diesem Mann erzählt. Er hieß übrigens Zacchaeus. Diese Geschichte können Sie im Neuen Testament, im Lukas-Evangelium Kapitel 19, nachlesen. Die Bibel berichtet, dass dieser Mann eine Sehnsucht nach Leben hatte. Er hatte so viel in sich kaputt gemacht, aber trotzdem war da immer wieder diese Sehnsucht nach Leben. Und einmal brach sie hervor.
Er hatte gehört, dass ein Mann in der Stadt ist: Jesus. Und dann lesen wir von Zacchaeus, diesem Mafiaboss, dass er ein Verlangen spürte, Jesus zu sehen. Er wollte gerne wissen: Wer ist der? Wer ist Jesus?
Mich hat immer bewegt, warum er das wissen wollte. Er konnte sich doch an fünf Fingern ausrechnen, dass Jesus nicht einverstanden war mit der Art und Weise, wie Herr Zacchaeus lebte. Die Begegnung mit Jesus würde eine unbequeme Begegnung sein. Er konnte nicht erwarten, dass Jesus einfach zu allem Ja und Amen sagte. Warum zog es ihn trotzdem zu ihm hin?
Das ist merkwürdig. Vielleicht kennen Sie das von sich selbst. Vielleicht sind heute sogar Menschen hier, die das im Augenblick in sich spüren – diese unklare Gefühlslage. Auf der einen Seite etwas, das einen wegtreibt und sagt: Dieser Jesus, das ist mir alles unheimlich. Das riecht nach Veränderung, und wer will sich schon verändern? Da kommen unangenehme Dinge zur Sprache, und darauf habe ich überhaupt keine Lust.
Auf der anderen Seite aber ist da ein Hunger nach Leben, eine Sehnsucht. Es könnte doch noch etwas anderes geben, jenseits der Möglichkeit, ein erfülltes Leben zu leben. Jenseits dieses Stils, ein Schwein sein zu müssen.
Diese Sehnsucht trieb den Mann Zacchaeus auf die Straße. Er wollte Jesus sehen. Vielleicht sind manche hergekommen mit der Erwartung, ohne genau zu wissen, was sie erwartet. Pro Christ – das hängt irgendwie mit Christus zusammen. Vielleicht sind sie wie Zacchaeus, der gar nicht genau wusste, was ihn erwartete. Er wusste auch selbst nicht, was er wirklich suchte. Aber es trieb ihn auf die Straße. Er wollte Jesus sehen.
Dann haben sie sich an ihm gerächt: die kleinen Leute, die er geschunden hatte, die ihn gehasst haben und die sich gar nicht trauten, diesen Hass offen zu zeigen, weil sie ihn so sehr gefürchtet hatten.
Es heißt in der Bibel, er war klein von Gestalt – vermutlich etwa 1,65 Meter. Er kam auf die Straße, aber die Bürgersteigkanten waren schon alle besetzt. Die Leute standen und warteten auf Jesus und wollten kommen. Keiner machte Platz. Sie standen da wie eine Mauer. Und jeder merkte gar nicht, dass Herr Zacchaeus dahinter hervorguckte, um noch einen Platz an der Straße zu finden.
Jetzt wollten sie ihm wenigstens auf diese Weise spüren lassen, dass hier kein Platz mehr für ihn ist. Aber der Mann gab nicht auf. Er hatte eine solche Sehnsucht. Er wurde von den Menschen enttäuscht, er rannte in offene Messer, er stieß auf Rücken, er rannte wie gegen eine Mauer. Und nichts kann einen Menschen so abschrecken wie das Gefühl, dass Menschen einen ablehnen.
Aber er hatte eine solche Sehnsucht, dass er nicht aufgab.
Der symbolische Baum als Schutz und Aussichtspunkt
Ach, wissen Sie, das ist mein Wunsch für diesen Abend, wer Sie auch sein mögen. Was immer Sie bisher über Jesus gedacht haben, ich wünsche Ihnen, dass in Ihrem Leben eine Sehnsucht erwacht. Ein Verlangen, auch wenn Sie noch nicht genau wissen, wohin oder was Sie wollen. Eine Sehnsucht, wirklich Klarheit zu bekommen. Wirklich zu wissen: Wer ist Jesus? Und gibt es da vielleicht ein Angebot für mich, etwas, wovon ich leben kann?
Zachäus rennt die Straße hinunter, bis er an eine Stelle kommt, wo die Leute langsam etwas dünner stehen. Dann sieht er einen Baum. Plötzlich hat er die verrückte Idee, dass das vielleicht ein guter Aussichtspunkt ist, und klettert auf diesen Baum.
Stellen Sie sich diesen älteren Herrn vor, wahrscheinlich in einem ganz ordentlichen Anzug und klein von Wuchs. Und dann klettert er auf den Baum. Wenn ein Junge auf einen Baum steigt, ist das eine ganz natürliche Lebensäußerung. Aber wenn ein Herr im Zweirei, stellen Sie sich vor, in einem dunkelblauen Anzug, wie ich ihn hier trage, auf einen Baum klettert – da lachen ja die Hühner! Das war wirklich eine Witzfigur. Aber dem Mann war das ganz egal. Irgendwie war ihm das egal. Er wollte etwas sehen.
Also kletterte er auf den Baum, um eine bessere Aussicht zu haben. Interessant ist, dass dieser Baum eine doppelte Funktion hatte. Von dort oben konnte er jetzt sehen, und er war zugleich in Deckung.
Ich vermute, dass weder hier in der Frankenhalle noch an einem der 664 anderen Orte, an denen diese Veranstaltungen stattfinden, heute Abend jemand auf einem Baum sitzt. Es sind zwar originelle Orte dabei, aber niemand sitzt wirklich auf einem Baum. Trotzdem kommt es mir so vor – nehmen Sie es mir nicht übel – als ob diese Pro-Christ-Abende eine Art Bäume sind, auf die man klettern kann, um von dort aus Jesus zu sehen.
Man kann beides erreichen: Man hat einen Ausguck. Man kann seine Sehnsucht erfüllen und etwas mehr über Jesus erfahren. Zugleich kann man geschützt in Deckung bleiben.
Vielleicht möchten Sie das auch: in Deckung bleiben. Man weiß ja nie, was da auf einen zukommt. So sind wir Menschen oft in einer völlig zerrissenen Lebenssituation, sehr widersprüchlich. Das Leben ist überhaupt nicht logisch. Es ist nicht einlinig und eindeutig.
Wer sein eigenes Herz kennt, weiß, dass es oft hin und her geht und zerrissen ist. Auf der einen Seite möchte ich wissen, wer Jesus ist. Auf der anderen Seite möchte ich in Deckung bleiben, geschützt auf Distanz, in der Zuschauerposition.
Die unerwartete Begegnung mit Jesus
Und dann sieht er, wie Jesus die Straße hinaufkommt. Er beschäftigt sich mit den Leuten, die mit ihm reden. Es wird in der Bibel nicht berichtet, was in seinem Kopf vorging, welche Erwartungen er hatte oder was er dachte. Das ist aber auch ganz gleichgültig, denn plötzlich passiert die Wende.
Die dramatische Wende geschieht, als Jesus genau an der Stelle auf der Straße, an der er vor diesem Baum steht, stehen bleibt. Er dreht sich um, schaut auf den Baum und sagt: „Zacchaeus, komm schnell herunter, heute muss ich in dein Haus einkehren.“
Zacchaeus war nur Zuschauer. Er wollte einen Vorübergehenden beobachten. Plötzlich bleibt Jesus genau an dieser Stelle stehen. Da sind Hunderte, vielleicht sogar Tausende Menschen auf den Straßen von Jericho. Viele sind näher bei Jesus, viele stehen mit ihm in Kontakt, im Gespräch. Er hat Menschen geheilt und sich zu ihnen gewandt.
Der einzige, der wahrscheinlich die geringste Chance hatte, war Zacchaeus. Er hatte sich bewusst die Position des Abstands gesucht, die Zuschauerposition auf dem Baum. Und dann bleibt Jesus stehen, schaut ihn an und spricht ihn mit Namen an. Das Unwahrscheinlichste passiert.
Das ist das Dramatische daran, wenn wir Gott erleben – das, was Sie heute Abend erleben werden. Sie sitzen mitten unter vielen Menschen, leben unter ihnen und denken vielleicht: „Ich bin hier irgendwo weg.“ Und dann meint Jesus Sie in Ihrem Gewissen und in Ihrem Herzen ganz persönlich.
Ich kenne Ihren Namen nicht, aber er kennt Sie mit Namen. Und das ist das Wesentliche heute Abend: Er geht hier in Nürnberg durch die Reihen und ruft Sie jetzt mit Namen. Und überall an den vielen Orten – bei euch in Polen, in Kroatien, in Luxemburg, in Österreich, in der Schweiz, wo auch immer ihr seid – ruft Jesus euch jetzt mit Namen:
„Komm schnell herunter aus deiner Zuschauerposition! Ich möchte heute in dein Lebenshaus einkehren.“
Die Reaktion von Zacchaeus und die Veränderung seines Lebens
Ach, ich würde gerne wissen, was innerlich an Gefühlen und Gedanken im Kopf des Zachäus vorgegangen ist. Die Bibel sagt kein Wort darüber, kein Wort. Es steht hier nur: „Und er stieg schnell herunter und nahm Jesus mit Freuden auf.“
Das war die dramatische Wende im Leben dieses Mannes, der sein Leben und sein Gewissen hart gemacht hatte, totgeschlagen hatte und nicht zu erweichen war durch die moralische und soziale Kritik der Mitmenschen. Plötzlich begegnet er dem lebendigen Gott, dem heiligen, ewigen Gott, der nicht im Unsichtbaren des Jenseits geblieben ist, sondern in Jesus von Nazareth Mensch geworden ist.
Auf der Straße von Jericho, an diesem Baum, in dieser lächerlichen Position, die zugleich ein Versteck und Ausguck war, begegnet Gott in seiner unendlichen Liebe diesem Mann Zachäus. „Zachäus, komm schnell herunter, ich will heute in dein Lebenshaus einkehren!“ Und schnell kommt er herunter und nimmt ihn mit Freuden auf. Er nimmt ihn mit in seine Villa. Ich bin überzeugt, Zachäus hatte da eine riesige Villa!
Heute gibt es in Jericho, dieser wunderbaren, uralten Palmenstadt, die schönsten Villen mit herrlichen Palmen und Swimmingpools. Damals gehörte sicherlich die reichste, schönste und größte Villa ihm, Zachäus. Jesus nimmt ihn mit hinein. Zurückbleiben auf der Straße sind alle, die empört sind und das unerträglich finden, dass dieser Prophet, dieser Jesus, sich mit diesem „Mafiaboss“ einlässt, ohne auch nur ein Wort der kritischen Distanzierung zu sagen.
Ohne auch nur spüren zu lassen, dass er zur Kenntnis nimmt, dass Zachäus Blut an den Händen hat, dass man so nicht leben kann, dass das ein Kapitalist der übelsten Sorte ist, der sein Geld nicht ehrlich verdient hat, sondern andere ins Unglück gebracht hat. Das muss man doch sagen! Da kann man doch nicht einfach so stillschweigend auf eine Party gehen und sich gut sein lassen, wenn man von einem Reichen so eingeladen wird! Oder hat er sich das Gewissen abkaufen lassen, dieser Jesus? Sie sind empört.
Aber Jesus kümmert sich nicht darum. Er interessiert sich nur dafür, wie er das harte Gewissen dieses Mannes zum Schmelzen bringen kann. Die Sonne der Liebe Gottes schmilzt das Eis. Es ist eine ungeheure Strahlkraft in der Zuwendung Gottes. Gott sagt uns nicht nur von ferne, dass er uns liebt. Er kommt uns so nah. Er wird ein Mensch, ganz dicht dran an unsere Lebenssituation. Er scheut sich nicht, in diese miese Situation des Lebens hineinzukommen, die voller Ungerechtigkeit, Lüge und Hartherzigkeit ist.
Nur wenn die Liebe Gottes so in unser Leben hineinstrahlt, fangen harte, vereiste Gewissen an zu schmelzen. Wissen Sie, was dann passiert? Es wird nicht berichtet in der Bibel, dass Jesus ein Wort der Kritik gesagt hätte. Es wird nicht berichtet, dass er ein Wort des Vorwurfs zu diesem Mann gesagt hat – und er hätte es ja wirklich nur zu gut verdient. Zachäus wusste das alles selbst im Licht dieser Sonne Gottes, die mit ihrer Wärme die Härte, die Eiseskälte schmilzt.
Im Licht dieser Sonne Gottes wird auch all das, was unrecht ist in unserem Leben, ans Licht geholt. Plötzlich ist alles da: miese, beschämende, peinliche Dinge. Alle Unehrlichkeit, Rücksichtslosigkeit, Menschenverachtung und Kaltschnäuzigkeit wird so miese. Im Licht dieser Liebe Gottes merkt man plötzlich, wie entsetzlich das ist, was das eigene Leben füllt und was man auch noch rechtfertigt. Man meint, es wäre okay, ist sogar stolz darauf, und andere haben Respekt davor, dass man so ist. Man nennt das dynamische Persönlichkeit.
Dann steht Zachäus auf. Es heißt hier wörtlich, ich lese es vor: „Zachäus aber trat vor den Herrn und sprach: Siehe, Herr, die Hälfte von meinem Besitz gebe ich den Armen, und wenn ich jemanden betrogen habe, so gebe ich es vierfach zurück.“
Was keine Kritik und keine Demonstration vor seinem Gartenzaun bewirken konnte, hat die Liebe Gottes bewirkt. Plötzlich hat jemand eine ganz neue Einstellung zur Gerechtigkeit und zum Unrecht, eine völlig andere Einstellung zum Besitz. War er eigentlich pleite? Die Hälfte seines Vermögens gab er den Armen und wollte vierfach zurückgeben, wo er betrogen hatte. Was für eine Veränderung!
Ein Mensch, der getrennt lebte von Gott, der Quelle der Liebe, war plötzlich verbunden durch Jesus, durch diese Annahme, durch diese Erfahrung der Liebe. Das ist Vergebung der Schuld – dass Gott, der heilige Gott, von dem wir unendlich getrennt sind nach der Art und Weise, wie wir gelebt haben, ganz in unsere Nähe kommt und sagt: „Du, ich will bei dir einkehren, ich möchte zu dir.“
Er nimmt uns an, wie wir sind. Ich darf zu ihm kommen, wie ich bin, aber er lässt mich nicht, wie ich bin. Unter der Sonne seiner Liebe beginnt ein Veränderungsprozess. Das Eis schmilzt, plötzlich wird das verhärtete Gewissen empfindlich. Ich kann nur warnen: Es ist auch ein unbequemes Gefühl, wenn Sie plötzlich all das, woran Sie sich gewöhnt haben, wieder spüren und merken, dass es nicht richtig ist.
Und plötzlich entsteht ein Verlangen, dass das anders wird, dass das in Ordnung gebracht wird. Das ist unsere einzige Chance.
Die Wahl zwischen Zynismus und Liebe
Entweder wir fügen uns in die Haltung der klugen oder weniger klugen Leute, die sagen: So ist die Welt nun mal. Der Ehrliche sei der Dumme, und man müsse mit den Wölfen heulen. Es werde eben nichts geschenkt in dieser Welt. Dann müsse man sich einfach anpassen und darauf achten, dass man seinen Anteil bekommt.
Entweder werden wir zu Zynikern und Menschenverächtern, geben uns selbst und andere auf, verhärten und vereisen. Oder wir kommen unter die Liebe des Schöpfers, unter die Liebe von Jesus. Er taut unser Gewissen auf und macht es neu empfänglich für seine Wegweisung.
Ich habe heute Abend den Wunsch, dass viele von Ihnen sozusagen vom Zuschauerplatz im wörtlichsten Sinne aufstehen – damit das, was innerlich passiert, auch äußerlich sichtbar wird. Und dass das, was wir äußerlich tun, das Innere ausdrückt.
Deshalb werde ich Sie am Ende dieses Abends einladen, von Ihren Plätzen aufzustehen und hier nach vorne zu kommen – nicht zu mir, sondern als Antwort auf den Ruf von Jesus. Claudia, Hans-Jörg, komm schnell runter von deinem Zuschauerplatz! Ich möchte heute in dein Leben einkehren, heute möchte ich hereinkommen.
Jesus hat es eilig – es ist die Eile der Liebe. Er möchte, dass Ihr Leben verändert wird, dass es neu beginnt, dass die Eiszeit der Herzen zu Ende ist und der Frühling und Sommer, die Wärme der Liebe Gottes, beginnen. Deshalb hat er es eilig. Er möchte heute in dein Haus einkehren.
Deshalb werde ich mir die Freiheit nehmen, so wie Jesus sie Zacchaeus gegenüber geäußert hat: „Heute möchte ich bei dir einkehren.“ Ich werde Sie bitten, heute zu kommen, aufzustehen und zu sagen: Jesus, ich komme, ich öffne dir mein Lebenshaus. Du sollst bei mir zu Gast sein, komm herein!
Es ist unbegreiflich, dass er in die Lebensverhältnisse hineingehen will, die er kennt. Er weiß ja, wie es aussieht. Er wusste ja, wie es bei Zacchaeus aussah. Da wollte ja niemand mehr in dieses Haus. Er weiß doch, wie es bei Ihnen aussieht, wie es bei dir aussieht – und er will hinein. Das ist Liebe: Heute will ich bei dir rein.
Jesus bestätigt das und sagt ihm, als Zacchaeus so aufsteht: „Heute ist diesem Haus Heil, Heilung, Rettung widerfahren.“ Er sagt „diesem Haus“, nicht nur „dem Zacchaeus“. Tatsächlich wirkte sich das ganzheitlich aus. Das Leben des Zacchaeus wurde von der Liebe Gottes erreicht und von Gottes Wegweisungen bestimmt – von Recht und Gerechtigkeit, Barmherzigkeit und Wahrheit.
Das war nicht nur das religiöse Privatleben von Zacchaeus! Sondern es wirkte sich unmittelbar wohltuend auf die Armen in Jericho aus, mit denen er teilte, auf die Betrogenen, denen er Wiedergutmachung leistete. Das heißt, es hat immer Auswirkungen auf Beziehungen.
Deshalb lade ich Sie zu einem öffentlichen Schritt ein. Religion mag Privatsache sein – man hat sie im Herzen, lässt niemanden hineinschauen, und sie hat keine Konsequenzen. Man lebt im Beruf, das hat mit Sex nichts zu tun, mit Geld nichts, mit Wirtschaft nichts, mit Politik nichts, mit Erziehung nichts. Religion ist Privatsache.
Aber wenn Gott ein Leben erneuert und mit seiner Liebe erfüllt, dann ist das immer eine Beziehungssache. Es wird relativ wenig berichtet von dem, was Zacchaeus gefühlt oder gedacht hat. Aber es wird unmittelbar berichtet, wie sich das in seinen sozialen Beziehungen auswirkte: in Versöhnung, in neuer Gerechtigkeit, in der Barmherzigkeit, die er tat.
Das Heil, die Rettung, die Wohltaten, die Gott in das Leben dieses Mannes gegeben hatte, wirkten sich auf die Menschen in seiner Umgebung aus. Und was möchte ich sagen? Wenn Sie schon um Ihrer selbst willen nicht mit Gott in Ordnung kommen wollen, dann tun Sie es doch wenigstens, damit die Menschen in Ihrer Umgebung endlich die Güte Gottes durch Ihr Leben spüren. Denn es wird sich auswirken.
Moralpredigten nützen nichts. Heute weiß jeder, und in Sonntagsreden wird es oft gesagt, was man tun müsste und was eigentlich geschehen sollte. Jeder kann das auswendig aufsagen. Die Frage ist: Woher kommt die Kraft, die Bereitschaft und der Wille, das zu tun, was wir so gut im Kopf haben?
Dazu ist etwas anderes nötig als eine Moralpredigt. Es braucht eine umwandelnde, erneuernde, wärmende, Eisschmelzende Erfahrung der Liebe Gottes. Eine Erfahrung, die ein ganz neues Vertrauen in uns weckt. Denn das ist ja die Wirkung der Liebe: Sie lockt Gegenliebe hervor.
Gegenliebe heißt, ich vertraue dem, der mich liebt. Darin äußert sie sich: Ich vertraue dir, dass du es gut mit mir meinst. Deshalb öffne ich mich dir, deshalb höre ich jetzt auf dein Wort. Ich glaube, dass du fürsorglich mit mir bist, dass du nichts Schlechtes für mich willst.
Das ist die Wirkung. Deshalb traut sich Zacchaeus plötzlich, etwas zu tun, wovor er vorher immer dachte, er könne es sich nicht wagen. Vielleicht kennen Sie das: Sie schauen auf Ihr Leben und sagen: „Ich kann es mir nicht leisten, ehrlich zu werden. Wenn du wüsstest, was dann alles rauskommt – das gibt eine Katastrophe, dann bin ich ruiniert.“
Dann haben wir Angst. Dann muss man also weitermachen, immer weitermachen, eine Lüge und ein Unrecht mit dem anderen wieder abdecken, weil man nicht herauskommt. Wie kam Zacchaeus aus diesem Teufelskreis heraus?
Er kam heraus, weil er plötzlich Vertrauen in die Vaterfürsorge Gottes hatte. Er war Jesus begegnet und spürte: Gott sorgt für mich, er ist für mich, er schützt mich. Das Licht stellt mich nicht bloß, macht mich nicht fertig, sondern es wärmt mich, nährt das Leben und das Wachstum.
Dann hatte er das Verlangen, ehrlich zu werden. Und dann kam unwillkürlich die Frage: Was willst du denn jetzt, was in meinem Leben geschehen soll? Was soll jetzt passieren?
Plötzlich sieht man sein Leben anders. Dann ist es etwas, das ich geschenkt bekommen habe von Gott. Und jetzt möchte ich studieren: Wie kann ich damit richtig umgehen? Wie kann es gelingen?
Man braucht sozusagen eine Gebrauchsanweisung für das Leben, das man nun mit neuen Augen sieht. Denken Sie daran, wie Sie es machen, wenn Sie sich ein Gerät kaufen oder ein Auto zum Beispiel. Da setzen Sie sich doch sicherlich sorgfältig hin und lesen erst einmal die Gebrauchsanleitung.
Diese neuen Autos haben ja alle irgendwelchen neuen Schnickschnack. Da muss man erst mal schauen, wo was ist und wie das funktioniert. Man ist sehr meditativ bei der Sache und studiert die Anleitung. Man hat Spaß daran.
Oder ein Computer – da gibt es ein Handbuch dazu. Sie studieren das Handbuch, wenden es an und probieren es aus. Wenn Sie sich sorgfältig an die Gebrauchsanweisung halten, haben Sie große Freude mit dem Gerät. Sie haben Spaß beim Autofahren, können Ihren Computer gebrauchen, können das Gerät bedienen.
So machen wir das. Erlauben Sie mir bitte, mit allen Abstrichen, die solche Vergleiche mit sich bringen: In der Bibel gibt Gott uns die Gebrauchsanleitung für unser Leben.
Ach, unser Leben ist viel komplizierter als der komplizierteste Computer, erst recht als jedes Auto. Wir haben Vertrauen in die Gebrauchsanleitungen, weil die Konstrukteure verstehen, wie die Dinge funktionieren, die sie gebaut haben. So hat man Freude daran, und es gelingt.
Unser Leben ist so kompliziert – körperlich schon, dann seelisch und dann in den sozialen Beziehungen. Da ist es klug, den Erfinder, den Konstrukteur, den Schöpfer des Lebens zu fragen: Wie hast du dir das eigentlich gedacht?
Und dann hat er uns ein Handbuch gegeben: die Bibel. Dort stehen sehr viele Einzelheiten drin, mehr als die Menschen an Informationen aufnehmen können. Aber es ist sehr präzise, und Gott möchte, dass unser Leben gelingt.
Er sagt: Hier hast du klare Wegweisungen. Damit wir selbst in den vielen Wegweisungen der Bibel eine Übersicht bekommen, hat er gesagt: Ich gebe dir zehn Kernsätze, zehn Grundrichtungen zum gelingenden Leben – in den zehn Geboten.
Das fasst es noch einmal zusammen und wird in der Bergpredigt im Matthäusevangelium, Kapitel 5 bis 7, verdeutlicht. Lesen Sie das! Dort bringt Jesus noch einmal auf den Punkt die wesentlichsten Dinge, die Wegweisungen zum gelingenden Leben – Wege im Wirrwarr.
Was ist das für eine Barmherzigkeit in der Durchgangszeit unserer Zeit, wo so viele Hinweise sind: Wonach soll ich mich richten?
Nun kann ich natürlich auch alles an die Seite legen und sagen: Wir schauen mal, wie es geht. Dann fängt man selber am Computer herumzubasteln, und so wird man schon klarkommen – es geht oder es geht weniger gut.
Gott möchte, dass wir Vertrauen zu ihm haben und ihm glauben. Er ist der Erfinder, der Schöpfer unseres Lebens und weiß, wie das Leben gelingen soll.
Ich möchte Ihnen ganz praktisch Mut machen, mit seinem Wort umzugehen und es zu lesen. In der Bibel steht einmal ein interessanter Satz über Menschen, die sich darauf einlassen – Leute, die wirklich das Wort Gottes lesen, auch mit anderen zusammen.
Das heißt im Hebräerbrief, einer Schrift des Neuen Testaments: „Sie haben durch regelmäßigen Gebrauch geübte Sinne.“ Man liest es immer wieder und wendet es an.
Sie haben durch regelmäßigen Gebrauch geübte Sinne und können Gutes und Böses unterscheiden. Darauf kommt es an: Im Wirrwarr der vielen Möglichkeiten dieser Welt die Übersicht zu behalten. Dazu hilft uns das Bibellesen.
Deshalb möchte ich Sie herzlich einladen: Nehmen Sie sich jeden Tag Zeit, am besten morgens, bevor der Tag so richtig beginnt, und lesen Sie einen Abschnitt in der Bibel.
Gerne helfen wir Ihnen und geben Orientierung. Lesen Sie es auch zusammen mit anderen. Acht Augen sehen mehr als zwei. Man kann seine Erfahrungen austauschen und erzählen, was man verstanden hat und was nicht.
So kann man sich gegenseitig helfen. Dann, wenn man es alleine liest, kann man sich vertiefen. Dabei kommt es darauf an, dass man es nicht nur liest, sondern auch anwendet.
Ich meine: Durch das Studium der Bedienungsanleitung eines Autos kommt man ja nicht ans Ziel, sondern indem man sie zuklappt und anwendet, was man gelesen hat. Dann hat man es verinnerlicht und kann danach die Bedienung machen. Und dann fährt man.
Gebrauchsanleitungen sind nicht zur Meditation an sich da, sondern sie weisen aufs Leben hin. Sie wollen umgesetzt werden, damit ich es in der Praxis tue, Erfahrungen mache und lebe.
So erlebe ich im wörtlichsten Sinne, was Wahrheit und Wirklichkeit ist. Indem ich Gottes Wort lese und auf mein Leben anwende, erlebe ich Gott im praktischen, alltäglichen Leben durch das vertrauensvolle Tun und Anwenden seines Wortes.
Sie müssen nicht erst alles in der Bibel verstanden haben, bevor Sie das Erste tun. Nehmen Sie das, was Sie verstanden haben, und tun Sie es in einem kleinen Schritt.
Sie werden staunen: Das Problem mit der Bibel ist nicht, dass sie unverständlich ist, sondern dass man mehr versteht, als man tut. Wenn Sie aber erst alles verstehen wollen, bevor Sie den ersten Schritt der Anwendung tun, kommen Sie im Leben nicht weiter. Es bleibt alles Theorie, am Ende nur Druckerschwärze, hohle Gedanken.
Leben ist nur dort, wo wir anwenden, wo wir das Wort Gottes auf unseren Alltag anwenden – auf unsere Beziehungen, Ehrlichkeit, Partnerschaft, Besitz, Beruf. Dann erleben wir, wie Gott unser Leben verändert – so wie Zacchaeus das erlebt hat.
Also mache ich Ihnen Mut: Nehmen Sie sich täglich 15 Minuten Zeit, um die Bibel zu lesen und zu suchen. Wir bieten Ihnen Gesprächskreise nach ProChrist an, wo Sie mit anderen zusammen sein können, um besser zu verstehen, was Gott Ihnen durch die Bibel für Ihr Leben sagt und wie Sie das anwenden können.
Sie glauben sicher, dass es spannend war, als Zacchaeus das anwandte, was ihm innerlich klar geworden war. Als er seine ersten Besuche in Jericho machte und sagte: „Nach meinen Aufzeichnungen habe ich sie um fünftausend Schekel betrogen. Und hier sind zwanzigtausend.“
Meinen Sie, die hätten das geglaubt? Da war ja auch ein Prozess nötig, um das ganze Unrecht zu klären. Das war sehr spannend.
Ich weiß noch, als es bei mir anfing – diese kleinen Lügereien, in die man sich verstrickt hatte. Wie ich gezittert habe! Ehrlich zu werden ist immer ein Schritt des Mutes.
Und wie gut das tut, wenn man im Vertrauen auf dieses Wort sagt: Herr Jesus, ich glaube dir, dass du mich nicht kaputt machen willst, indem ich deiner Wegweisung jetzt folge. Ich darf dir vertrauen, dass du mein Leben zum Blühen bringen willst.
Deshalb wage ich es jetzt, auf deinen Worten zu gehen, diese Schritte zu tun und dein Wort anzuwenden. Dann erleben Sie, dass Gott lebt.
Plötzlich durchbricht er all die Zweifel und Bedenken. Es entsteht Klarheit in Gedanken und Gewissen: Gott lebt!
Freude an der göttlichen Wegweisung
Es muss doch immer wehtun, denken Sie an die Szene: Gott, das ist doch immer so eine Pflichtübung, irgendwie eine Quälerei, die man nicht gerne mag. Aber dann heuchelt man sich dadurch irgendwie über die Runden, und die anderen sehen einen an und denken: ach, der Junge, ach der Junge!
Im jüdischen Volk wird jedes Jahr ein Fest gefeiert, das heißt Simchat Torah – Freude an der Wegweisung Gottes. Dort wird ein richtiges Fest gefeiert. Es geht darum, dass Gott uns nicht im Wirrwarr der Zeit allein gelassen hat, sondern sich herabgelassen hat, uns seine Wegweisung in den Geboten gegeben hat. Damit weiß ich, wo es langgeht. Er sagt auch: Du sollst das nicht tun. Das sind die Gelände an den Abgründen, an denen wir unser Leben ruinieren.
Welche Liebe Gottes, dass er mich nicht einfach reinrennen lässt und dann oben hämisch lacht, wie ich da unten zerschelle in meiner Dummheit und auf meinen selbstgewählten Wegen. Nein, nein, er sagt: Du sollst nicht die Ehe brechen, du sollst nicht stehlen, du sollst nicht begehren. Wir sagen oft: Begehren macht doch glücklich, macht doch reich. Aber er sagt: Du sollst nicht, denn du machst dich kaputt, du frisst dich selbst auf und andere auch.
Er will unser Glück, er will, dass unser Leben gelingt. Ach, weil wir es ihm nicht glauben. Deshalb ist er ans Kreuz gegangen, hat sich festnageln lassen, damit wir ihm seine Liebe glauben. So sehr hat Gott die Welt geliebt, so sehr, dass er seinen einzigen Sohn gab, damit alle, die sich ihm anvertrauen, seinen Worten vertrauen, nicht vor die Hunde gehen, sondern ewiges Leben haben.
Dann werden Sie mit einstimmen, wenn Sie sich für dieses Fest Simchat Torah öffnen: Wir freuen uns, wir feiern ein Fest über das Geschenk der Wegweisung Gottes. In dieser Lebenssituation ist das so wichtig. Gott zwingt nicht, er gibt uns seine Wegweisung. Er stellt uns in die Freiheit.
Er selbst begegnet einem Menschen wie Zachäus, der so zwanghaft in Lüge und Habgier gefangen war, wo es keinen Weg mehr hinaus gab. Er selbst konnte sich nicht vorstellen, da noch rauszukommen. Und die anderen ließen ihn nicht mehr raus. Sie hatten ihn so festgenagelt auf sein Lebensschicksal.
Dann schafft Jesus die Freiräume. Zachäus kann vom Baum heruntersteigen. Er kann Jesus sein Haus öffnen, und dann geht die Sonne auf, das Eis schmilzt. Er kann seinen Besitz mit den Armen teilen und seine Betrügereien in Ordnung bringen.
Freiheit, frische Luft zum Atmen, Freude, Freude!
Einladung zur persönlichen Entscheidung
Wir stehen nicht bei Punkt Null. Jeder von uns hat sein Leben mehr oder weniger und auf unterschiedliche Weise gelebt. Nicht alle wie Zachäus. Jeder hat sein Leben auf seine eigene Art gestaltet.
Aber egal, wo Sie gerade sitzen und wo Sie sich in Ihrem Leben befinden – auf religiöser Tour, ob kirchlich gebunden oder atheistisch, desinteressiert an Gott – an diesem Abend spricht Gott durch das Wort der Heiligen Schrift zu Ihnen. In der Person von Jesus Christus steht er vor Ihnen und spricht Sie mit Namen an: „Komm schnell herunter von deinem distanzierten Ausguck, ich will heute in dein Leben einkehren.“
Ich lade Sie ein, sich zu öffnen. Und ich bitte Sie jetzt ganz äußerlich: Wenn Sie Ihr Leben öffnen möchten und die Stimme Gottes in Ihrem Gewissen gehört haben, dann stehen Sie jetzt von Ihren Plätzen auf und kommen Sie nach vorne. Ich lade Sie hierher ein.
Wenn Sie gekommen sind, möchte ich mit Ihnen zusammen ein ganz einfaches Gebet als Antwort auf die Liebe Gottes beten. Ich werde Ihnen Satz für Satz vorsprechen und Sie einladen, dieses Gebet laut als Ihr persönliches, ehrliches Antwortgebet nachzusprechen.
Es ist ein Dank für die Liebe Gottes, mit Worten wie: „Ich öffne dir mein Leben und bekenne dir meine Sünde, dass ich ohne dich in eine falsche Richtung gelebt habe.“ In der Stille können Sie ihm ganz konkret nennen, was alles schiefgelaufen ist und was Sie in Ihrem Gewissen jetzt spüren. Dann sagen wir: „Ich bekenne dir das und bitte dich um Vergebung.“
Weiter sagen wir: „Ich danke dir, dass du am Kreuz für mich gestorben bist, und ich will dir von jetzt an mit meinem ganzen Leben gehören, mit allem, was ich bin und habe. Ich will lernen, deine Wege zu gehen, auf deine Wegweisungen zu vertrauen und auf dich zu hören.“
Wenn Sie das wollen, lade ich Sie ein, hierher zu kommen. Auch wenn Sie einen Übertragungsort nutzen, zum Beispiel über das Internet, und vielleicht das Gefühl haben, in einer distanzierten Zuschauerposition zu sein, weil wir über technische Umwege miteinander verbunden sind – ich wäre so gerne persönlich bei Ihnen. Aber das würde Ihnen auch nicht unbedingt helfen.
Wichtig ist, dass wir unmittelbar, wo auch immer wir sind, heute mit dem lebendigen Jesus Christus zu tun haben. Er ist gegenwärtig und ruft Sie in Ihrem Gewissen. Er lädt Sie ein. Deshalb bitte ich Sie: Stehen Sie auf und kommen Sie! Alte und Junge, fürchten Sie sich nicht!
Wenn Sie Sorge haben, dass in Ihrem Leben zu viel festgefahren ist an Unrecht und Unwahrhaftigkeit, dann vertrauen Sie der Liebe Gottes, die Sie zurechtbringen will. Sie dürfen es wagen.
Ein Hinweis für uns hier in der Halle: Oben, im oberen Teil der Ränge, gibt es eine Barriere. Vielleicht denken Sie: „Jesus, zu dir kann ich nicht so kommen, wie ich bin. Du hast gesagt, dass jeder kommen darf. Ich muss dir nicht erst beweisen, dass ich besser bin.“