Gott wird Mensch – Leben und Lehre des Mannes, der Retter und Richter, Weg, Wahrheit und Leben ist.
Episode 245: Klug gebaut – Teil eins.
Entscheidung am Ende der Bergpredigt
Wir sind am Ende der Bergpredigt angekommen, und vor uns steht eine Entscheidung: Was wollen wir jetzt mit dem anfangen, was Jesus gesagt hat? Doch hören wir ihm zuerst einmal zu.
Matthäus Kapitel 7, Verse 24 bis 27:
Jeder nun, der diese meine Worte hört und sie tut, den werde ich mit einem klugen Mann vergleichen, der sein Haus auf den Felsen baute. Und als der Platzregen herabfiel, die Ströme kamen und die Winde wehten und gegen jenes Haus stürmten, fiel es nicht, denn es war auf den Felsen gegründet.
Aber jeder, der diese meine Worte hört und sie nicht tut, wird mit einem törichten Mann verglichen, der sein Haus auf den Sand baute. Als der Platzregen herabfiel, die Ströme kamen und die Winde wehten und gegen jenes Haus stießen, fiel es, und sein Fall war groß.
Der doppelte Vergleich Jesu
Was Jesus hier tut, ist ein doppelter Vergleich. Auf der einen Seite steht ein kluger Mann, auf der anderen ein dummer Mann. Diese beiden werden miteinander verglichen, indem Jesus jeden von ihnen mit einem Bauherren vergleicht.
Der kluge Bauherr baut sein Haus auf den Felsen. Was genau damit gemeint ist, wird leichter verständlich durch die Parallelstelle im Lukas-Evangelium. In Lukas Kapitel 6, die Verse 47 und 48 heißt es: „Jeder, der zu mir kommt und meine Worte hört und sie tut, dem will ich zeigen, wem er gleich ist. Er ist einem Menschen gleich, der ein Haus baute, grub und vertiefte und den Grund auf den Felsen legte.“
Als aber eine Flut kam, stieß der Strom an jenes Haus und konnte es nicht erschüttern, weil es gut gebaut war.
Die Bedeutung des Felsenfundaments
Auf Felsen bauen bedeutet, tief zu graben – so tief, dass die Mauern direkt auf dem Felsen errichtet werden können. Warum war das wichtig? Weil irgendwann die Flut kommt: der Platzregen, ein Fluss, der über die Ufer tritt, und der Wind.
Ein Haus, das auf Felsen gegründet ist, dessen Mauern können nicht unterspült werden. Es steht sicher, mitten im Sturm. Es kann nicht erschüttert werden. Wie sagt Jesus: Es fiel nicht, denn es war auf den Felsen gegründet.
Was beschreibt der Herr Jesus hier? Einen klugen Bauherrn, jemanden, der weiß, dass das Leben kein Ponyhof ist. Jemand, der weiß, dass es Zeiten geben wird, die sich mehr nach Sturm und Flut anfühlen als nach Urlaub und Sonnenschein. Jemand, der weiß, dass die Zukunft einige hässliche Überraschungen bereithält, auf die man sich besser vorbereitet.
Im Bild bedeutet das: Ich grabe – und zwar tief. Ich gebe meinem Haus ein stabiles Fundament. Im übertragenen Sinn muss ich dasselbe mit meinem Leben tun. Mein Leben braucht ein Fundament, das mir in den Stürmen des Lebens Halt gibt.
Die praktische Bedeutung der Entscheidung
Was bedeutet das praktisch?
Matthäus Kapitel 7, Vers 24: „Jeder nun, der diese meine Worte hört und sie tut.“ Wichtig ist hier das Wort „jeder“. Und in Vers 26 heißt es wieder „jeder“: „Und jeder, der diese meine Worte hört und sie nicht tut.“ Es geht also um eine Entscheidung.
Ich kann entweder die Worte Jesu hören und sie tun, oder ich kann sie nur hören. Gerade für religiös interessierte Menschen ist es wichtig, an dieser Stelle ganz genau aufzupassen. Hier steht nämlich nicht: „Jeder, der meine Worte hört und sie bewundert, ihnen Respekt zollt oder sie auswendig lernt.“
Ich weiß nicht, wie es Ihnen geht, aber ich ertappe mich immer wieder dabei, dass es mir reicht, die Bibel zu kennen. Gleichzeitig muss ich mich überwinden, sie auch zu tun. In mir gibt es eine Stimme, die mir einreden will, dass es genug ist, einen Text zu lesen, ihn abzunicken, auswendig zu lernen, zu studieren oder darüber eine Predigt zu halten.
Diese Stimme sagt: Es ist genug, solange ich nicht anfange, das, was Jesus sagt, selbst in die Tat umzusetzen. Aber Jesus sagt ganz klar: „Jeder nun, der diese meine Worte hört und sie tut, nur der ist klug.“
Vom Hörer zum Täter werden
Lasst es mich ganz deutlich sagen: Der Teufel hat kein Problem mit geistlichem Wissen, das wir anhäufen, oder mit einer religiösen Kultur, die wir praktizieren.
Wir können Kommentare lesen, Lobpreisabende besuchen oder uns einen Fischaufkleber aufs Auto kleben, ohne im Herzen die Entscheidung getroffen zu haben, das zu tun, was Jesus sagt.
Jakobus 1,22: Seid aber Täter des Wortes und nicht allein Hörer, die sich selbst betrügen. Selbstbetrug ist, was ein Mensch begeht, der zuhört, aber nicht anwendet, der versteht, aber nicht praktiziert. Gottes Wort will und muss Fleisch werden in meinem Leben – darum geht es.
Deshalb stellt sich die Frage, wie ich ganz praktisch lebe. Wie lebe ich im Alltag? Dort, wo es um meine Gedanken, meine Zeiteinteilung, meine Worte, meinen Umgang mit Geld, meine Arbeitskollegen oder meinen Ehemann geht. Wie lebe ich da?
Wer hört, aber nicht reagiert, betrügt sich selbst, legt sich selbst rein und ist sein eigener Feind. So handelt er nicht klug.
Darum steht im Zentrum eines klugen geistlichen Lebens die Frage: Welche Methodik führt dazu, dass ich vom Hörer zum Täter werde?
Die Gefahr des törichten Bauherrn
Matthäus 7,26: „Jeder, der diese meine Worte hört und sie nicht tut, wird einem törichten Mann gleichen, der sein Haus auf den Sand baute.“
Der törichte Mensch entscheidet sich nicht bewusst für den Sand als Fundament. Vielmehr sieht er einfach nicht die Notwendigkeit, sein Haus auf ein stabiles Fundament zu stellen. Es ist unklar, was genau der törichte Mann denkt, aber eines steht fest: Seine Einstellung ist nicht klug, weil er die Zukunft nicht im Blick hat.
Für jeden Menschen kommt der Moment, in dem sich das Leben an der Frage entscheidet, ob ein Fundament vorhanden ist, das stabil genug ist, um einem Sturm zu trotzen. Und wehe dem, der kein solches Fundament hat.
Lukas 6,49: „Wer aber hört und nicht tut, gleicht einem Menschen, der ein Haus auf die Erde baute, ohne Grundmauer. Der Strom traf das Haus, und es stürzte sofort ein, und der Schaden an dem Haus war groß.“
Zusammenfassung und Ausblick
Worum ging es mir heute? Am Ende der Bergpredigt stellt mich der Herr Jesus vor eine Entscheidung: Wie will ich mit ihm und mit seinen Worten umgehen? Will ich mich wie ein kluger Bauherr verhalten und hören und tun oder nur hören?
Lasst mich deshalb wiederholen, was ich vorhin gesagt habe. Im Zentrum eines klugen geistlichen Lebens steht die Frage, welche Methodik dazu führt, dass ich vom Hörer zum Täter werde. Ich weiß, die Frage klingt nicht besonders spannend: Welche Methodik führt in meinem Leben dazu, dass ich vom Hörer zum Täter werde?
Aber lass mich dir versichern, dass es eine der ganz zentralen Fragen deines Lebens ist, jedenfalls dann, wenn du Christ bist. Du bist nämlich immer nur das, was du tust, nicht das, was du zu sein denkst.
Deshalb möchte ich dir in der nächsten Episode ein paar ganz praktische Tipps geben, die sich in meinem Leben bewährt haben und die dir dabei helfen können, vom Hörer zum Täter zu werden.
Was könntest du jetzt tun? Du könntest schon einmal darüber nachdenken, welche Strategie du für dich gefunden hast, um das zu tun, was Jesus sagt.
Abschluss und Segen
Das war es für heute. Geistliches Leben braucht eine ausgewogene Mischung aus Arbeit und Ruhe. Gehe liebevoll und barmherzig mit dir selbst um und gönne dir echte Auszeiten.
Mein Ruhetag ist morgen, und ich freue mich darauf. Der Herr segne dich, schenke dir seine Gnade und lasse dich in seinem Frieden leben. Amen.
