Guten Abend! Es ist fantastisch, heute bei euch zu sein – aus mehreren Gründen. Zum einen, weil es sehr schön ist, Brüder und Schwestern aus einem anderen Land kennenzulernen und auch zu erfahren, was in eurem Land gerade passiert.
Zum anderen ist es auf der anderen Seite auch sehr schön, mal Großbritannien für eine Weile verlassen zu können. Die Gefühle kochen dort im Moment ziemlich hoch. Es gibt viele Menschen, die auf beiden Seiten des Lagers unzufrieden sind.
Zu Beginn lesen wir die Bibelstelle, die ich auf Deutsch vorlesen werde. Die drei Predigten, die ich halte, behandeln immer das Matthäusevangelium.
Ich möchte mit dem Thema beginnen, das mir aufgetragen wurde, und dazu uns wirklich in die Geschichte hineinnehmen, die Matthäus erzählt. Wir lesen aus Matthäus Kapitel 8, Verse 16 bis 34.
Am Abend brachten sie viele Besessene zu Jesus. Er trieb die Geister aus durch die Macht des Wortes und heilte alle Kranken. So sollte in Erfüllung gehen, was durch den Propheten Jesaja gesagt ist: Er nahm unsere Schwachheit auf sich und trug unsere Krankheiten.
Als Jesus das Gedränge um sich herum sah, befahl er, ans andere Ufer zu fahren. Da kam ein Schriftgelehrter zu ihm und sagte: „Meister, ich will dir folgen, wohin du gehst.“ Jesus antwortete ihm: „Die Füchse haben Höhlen und die Vögel des Himmels haben Nester, aber der Menschensohn hat keinen Ort, wo er sein Haupt hinlegen kann.“
Ein anderer von den Jüngern sagte zu ihm: „Herr, erlaube mir, dass ich zuerst heimgehe und meinen Vater begrabe.“ Jesus aber sagte zu ihm: „Folge mir und lass die Toten ihre Toten begraben.“ Dann stieg Jesus in das Boot, und seine Jünger folgten ihm.
Da erhob sich ein großer Sturm auf dem See, so dass das Boot von den Wellen überrollt wurde. Jesus aber schlief. Die Jünger traten zu ihm, weckten ihn und sagten: „Herr, rette uns, wir gehen unter!“ Er sagte zu ihnen: „Was seid ihr so furchtsam, ihr Kleingläubigen!“ Dann stand er auf, schrie die Winde an und den See. Da trat eine große Windstille ein.
Die Menschen aber wunderten sich und sagten: „Was ist das für einer, dass ihm selbst Wind und Wellen gehorchen?“
Als Jesus an das andere Ufer kam, in das Gebiet der Garderener, liefen ihm zwei Besessene über den Weg, die aus den Grabhöhlen hervorkamen. Sie sahen so furchterregend aus, dass niemand auf dem Weg gehen wollte, der dort vorbeiführte. Sie schrien: „Was haben wir mit dir zu schaffen, Sohn Gottes? Bist du hergekommen, um uns zu quälen, bevor es Zeit ist?“
Weit weg von ihnen weidete eine große Herde Schweine. Die Dämonen baten Jesus: „Wenn du uns austreibst, dann schick uns in die Schweineherde.“ Er sagte zu ihnen: „Fort mit euch!“ Da fuhren sie aus und fuhren in die Schweine. Und siehe da, die ganze Herde stürzte sich den Abhang hinunter in den See und kam im Wasser um.
Die Hirten aber ergriffen die Flucht, eilten in die Stadt und erzählten alles, auch was mit den Besessenen geschehen war. Die ganze Stadt zog hinaus, Jesus entgegen, und als sie ihn sahen, baten sie ihn, ihr Gebiet zu verlassen.
Sportarten zu erfinden. Wir haben uns die besten Sportarten ausgedacht, zum Beispiel Tennis, Rugby, Fußball und Cricket. Das sind die besten Sportarten auf der ganzen Welt. Aber wir können sie alle gar nicht so gut spielen, vielleicht abgesehen vom Rugby im Moment. Besonders schlecht sind wir im Fußball. Also kommt später nicht zu mir und lacht uns aus. Wir werden sehen, wie gut es euch am Samstagabend ergeht.
Es gibt aber eine Sportart, in der England wirklich sehr, sehr gut ist, und das ist Rudern. Dort haben wir jemanden namens Steve Redgrave. Er ist der größte olympische Ruderer aller Zeiten. Er ist ein englischer Ruderer und hat fünf Goldmedaillen in fünf aufeinanderfolgenden Olympischen Spielen gewonnen. Er ist ein wirklich außergewöhnlicher Athlet.
Es ist tatsächlich so erstaunlich, wenn man ihn rudern sieht, dass man fast selbst rudern möchte. Bis man merkt, wie viel er eigentlich trainiert: fünf Stunden pro Tag, sechs Tage die Woche, zwanzig Jahre lang. Das ist wirklich wahnsinnige Hingabe. Über mehr als zwanzig Jahre hat er sich diesem Ziel gewidmet, diese Goldmedaille zu gewinnen.
Ich wäre gerne in dem Boot, wenn er gerade die Ziellinie überquert und die Goldmedaille bekommt. Würdet ihr das nicht auch? Ja, wir haben gewonnen! Und haben eine große Goldmedaille bekommen. Schau, ich bin bei den Olympischen Spielen. Ich bin nicht nur Teil dieser Konferenz, sondern ich habe auch eine olympische Medaille.
Aber das Eine, was ich nicht mag, ist, dass er mich 20 Jahre lang früh aufweckt, um mit ihm zu trainieren. Denn alles ist irgendwo eingeschränkt, wenn man diese Goldmedaille haben will: Unsere Beziehungen, deine Feiern, die Dinge, die du isst, dein Sozialleben und der Urlaub – sie müssen sich alle dem unterordnen, dass man eine olympische Medaille gewinnen will.
Also wäre ich natürlich gern mit ihm im Boot, aber ich würde es nicht mögen, wenn er mich um vier Uhr früh aufweckt.
Oder denkt an jemanden, der gerne in eine Armee eintreten möchte. Er sieht die wunderbaren Uniformen, er sieht die Paraden oder schaut sich die Militärparaden an. Er sieht die Medaillen und auch die Ehrenmedaillen. Aber er sieht natürlich nicht das Blut, das vergossen wird und das vielleicht auch ihn betrifft.
Er denkt nicht an die Leichen, die dann zurücktransportiert werden, und auch nicht an die Gräber, auf denen kein Name steht.
Was ich sagen will, ist: Wir können uns so sehr auf Erfolg und Herrlichkeit konzentrieren, dass wir den Alltagstrott und die nötigen Investitionen vergessen. Wir alle wollen die Goldmedaille, aber was ist mit dem täglichen, unspektakulären Kampf?
Heute Abend denken wir über unsere Hingabe zu Jesus nach. Dabei möchte ich zunächst damit beginnen, uns vor Augen zu führen, wie Jesus sich uns gegenüber hingegeben hat, denn das wird uns inspirieren.
Ich möchte uns einen Tag im Leben von Jesus vorstellen. Wenn du denkst, dass Jesus ein abgehobener religiöser Mann war, der einfach so umherlief, dann hast du eine falsche Vorstellung von ihm. Oder wenn du so sehr von den spektakulären Wundern geblendet bist, die er vollbracht hat, und von der großen Menge, die sich um ihn geschart hat, dann übersiehst du vielleicht die tägliche, harte Anstrengung, die Jesus durchlaufen hat.
Und hier ist die erste Sache, die ich möchte, dass wir uns ansehen: Ein Tag im Leben des Sohnes Gottes.
Seht ihr Vers 16? „Als der Abend gekommen war“ – das sagt uns sehr viel, denn dies ist der Abend eines sehr langen Tages. Es ist der Abend eines sehr, sehr langen Tages. Jesus hat gerade die Bergpredigt gehalten. Wir finden eine Zusammenfassung davon in den Kapiteln fünf bis sieben. Es ist eine riesige Predigt, eigentlich eine Konferenz an einem Tag.
Wenn man sich die Energie sowie die emotionale, physische und spirituelle Erschöpfung anschaut, die eine solche Predigt mit sich bringt, ist das erstaunlich. Die Anstrengung, die eine so lange Predigt kostet, ist wirklich beeindruckend. Ich habe mal eine Untersuchung über Predigten gelesen – und ich denke, Pastoren würden das gerne hören – in der gesagt wird, dass eine 45-minütige Predigt etwa acht Stunden harter Arbeit entspricht. Das finde ich gut, denn so fühle ich mich nach dem Sonntag, besonders wenn ich dreimal gepredigt habe, als hätte ich für die ganze Woche genug getan.
Hier ist Jesus, und ich denke, die Bergpredigt entspricht ungefähr vier oder fünf Predigten. Nachdem er die Predigt beendet hatte, muss er vom Berg heruntergehen nach Kapernaum. Dort sehen wir, dass er jemanden geheilt hat, der an Aussatz erkrankt war. Außerdem erfahren wir, dass er den Sohn des Zenturios, des Hauptmanns, geheilt hat. Auch die Schwiegermutter von Petrus wurde von ihm geheilt.
Dann kommen wir zu Vers 16, wo es heißt: „Als der Abend gekommen war, brachten sie viele zu ihm.“ Die einzige Person, der Jesus gedient hat, ist Peters Schwiegermutter – die Person, der er eigentlich schon gedient hatte. Wir müssen hier die Energie verstehen, die an diesem Punkt vorhanden ist.
Wenn es in Vers 16 heißt, dass viele Besessene und viele Kranke zu ihm gebracht wurden, dann bedeutet das nicht, dass Jesus sie einfach wie Harry Potter mit einem Zauberstab geheilt hat. Jesus war nicht wie ein amerikanischer Evangelist, der seinen Arm bewegt und alle Leute fallen um. Wenn es „viele“ heißt, dann spricht das von vielen einzelnen Personen. Er hat wirklich individuell zu vielen gesprochen – einer nach dem anderen, nach dem anderen, nach dem anderen.
Wenn man in den Evangelien an eine Stelle kommt, wo wirklich ein einzelnes Gespräch dargestellt wird, sieht man, wie umfassend das eigentlich war.
Habt ihr schon mal die TV-Serie „24“ gesehen? „Hände hoch!“ Es ist sehr anstrengend, diese Serie anzusehen. Falls ihr sie noch nie gesehen habt, lohnt es sich, wenigstens eine Folge anzuschauen. Der Held ist Jack Bauer, und er rettet die Welt mindestens 15 Mal innerhalb von 24 Stunden. Er schläft nie, isst nie, muss nie aufs Klo, und scheinbar geht auch sein Handy-Akku nie aus. Es ist sehr anstrengend.
Das ist das, was hier tatsächlich im Leben, an einem Tag von Jesus passiert.
Als Matthäus sieht, wie Jesus die vielen heilt, schreibt er in Vers 17: „Dies sollte in Erfüllung gehen, was durch den Propheten Jesaja gesagt ist: Er nahm unsere Schwachheiten auf sich und trug unsere Krankheiten.“ Matthäus sieht, wie Jesus die vielen heilt, an diesem anstrengenden Tag in seinem Leben. Dabei wird er an den leidenden Gottesknecht aus Jesaja 53 erinnert.
Hier ist der Messias, Gottes König, Gottes Herrscher des Universums – aber auch der, der leidet und abgelehnt wird. Er legt seine Bequemlichkeit ab und lebt kein geschütztes Leben. Dieser Messias ist ein Mann des Leidens, der mit dem Leid vertraut ist.
Es wird von ihm gesagt, dass er unsere Krankheiten trug und unsere Schwachheiten auf sich nahm. Krankheit und Unreinheit sind eine Last für ihn, und er wird sie tragen und sich um sie sorgen. Das ist der leidende Gottesknecht.
Schaut euch das an: „Er trug unsere Krankheiten.“ Das ist ein sehr lebendiger und spürbarer Eindruck. Es ist eine sehr anstrengende Arbeit.
Wenn also jemand, der Jesus nachfolgen möchte, sagt: „Ich will dir überall hin folgen“, dann sagt Jesus: „Der Sohn des Menschen hat nirgendwo, wo er sein Haupt hinlegen kann.“ Mein Werk ist ein anstrengendes Werk.
Ich möchte nicht nur, dass Leute eine Goldmedaille bekommen. Ich rufe euch auf, auch wirklich diese Alltagsanstrengung auf euch zu nehmen. Der Menschensohn hat nirgendwo, wo er sein Haupt hinlegen kann.
Das einzige andere Mal im Neuen Testament, wo diese Phrase „sein Haupt hinlegen“ benutzt wird, ist in Johannes 19, Vers 30, wo gesagt wird, dass Jesus sein Haupt hingelegt hat, um am Kreuz zu sterben.
Seht ihr es? Ein Tag im Leben des Sohnes Gottes: predigen und lehren, sich für andere sorgen, sie lieben, geben und geben und geben, um die Schwachheiten auf sich zu nehmen, weil er der Liebhaber der Menschen ist. Das ist die Hingabe für euch.
Das ist die erste Sache: ein Tag im Leben des Sohnes Gottes.
Die zweite Sache, die ich euch zeigen möchte, ist, was passiert, wenn ihr an diesem Tag daran teilnehmt. In Vers 18 seht ihr, dass Jesus möchte, dass sie über den See fahren. Als er das Gedränge um sich herum sah, befahl er, ans andere Ufer zu fahren.
Es war ein sehr anstrengender Tag für ihn, und er war vermutlich müde. Eigentlich müsste er jetzt vor Erschöpfung einschlafen. Er braucht ein paar Stunden Schlaf in einem stinkenden Fischerboot. Doch selbst an diesem Punkt, wo er kurz davor ist, sich auszuruhen, wird er von zwei Personen aufgehalten. Das sehen wir in den Versen 19 bis 22.
Die erste Person ist ein Schriftgelehrter, der zweite wird als ein Jünger beschrieben. Der Schriftgelehrte macht ein großes Angebot und stellt auch einen hohen Anspruch, wie wir in Vers 19 lesen. Er sagt zu Jesus: „Meister, ich will dir folgen, wohin du auch gehst.“
Ich denke, wir sollten diese Person „Herr zu schnell“ nennen. Er hat die Menge gesehen, die Herrlichkeit und die Wunder erlebt. Aber ich glaube nicht, dass er die Anstrengungen dahinter gesehen hat. Er möchte die Goldmedaille, aber nicht das Leid. Als Schriftgelehrter hätte er eigentlich Jesaja 53 kennen müssen und hätte zwei und zwei zusammenzählen sollen. Zusammen mit den herrlichen Krankenheilungen sind auch Schmerz und Leid verbunden.
Der Weg, den Jesus geht, ist ein Weg der Hingabe und Leidenschaft. Es ist ein vollkommen hingegebenes Opfer. Jesus sagt zu diesem Mann in Vers 20: „Die Füchse haben Höhlen und die Vögel des Himmels haben Nester, aber der Menschensohn hat keinen Ort, wo er sein Haupt hinlegen kann.“
Jesus fragt ihn damit, ob er ihm wirklich folgen will. Es wird nicht bequem werden. Möchtest du dich wirklich meiner Sache hingeben, musst du schwer und hart arbeiten. Selbst ein Hund hat ein Heim, jedes Tier hat eine Höhle, wo es sich verstecken kann. Aber ich muss mein Haupt in einem stinkenden Fischerboot niederlegen.
Hier liegt ein großes Paradox. Jesus sagt, der Menschensohn habe keinen Ort, wo er sein Haupt hinlegen kann. Wenn man sich die Bibelstelle zum Menschensohn anschaut, sieht man, dass der Menschensohn eigentlich der herrliche Herrscher des ganzen Universums ist. Er könnte mit einem Fingerschnippen Millionen von Engeln zu seinem Dienst rufen. Er muss nur an ein Kissen denken, und viele Kissen würden zu ihm kommen. Er ist der König der Könige, der Herr der Herren.
Und doch hat er nirgendwo einen Platz, um sein Haupt hinzulegen. Normalerweise werden Könige überall hingeführt. Es gibt Autos mit Chauffeuren, Absperrungen, die die Menge fernhalten, und man sagt: „Meine Dame, kommen Sie bitte hier herein.“ Aber hier ist der Menschensohn, der Retter der Welt, der Herr der Geschichte, der Richter der ganzen Menschheit – und er sagt: „Füchse haben Höhlen, aber ich habe keine.“
Dieser Schriftgelehrte sah die großen Wunder Jesu, doch Jesus kannte sein Herz. Er sprach direkt in das Herz dieses Menschen. Er wusste, wie unstet dieser Mann ist. Er wusste, dass er selbstzentriert ist. Er wusste, dass sein Herz nach Sensationen lüstert, nach Goldmedaillen, aber nicht bereit ist für harte Anstrengungen.
Ich denke, dieser Mann kannte noch nicht einmal die Grundlagen christlicher Jüngerschaft. Er möchte Jesus zu seinem Leben hinzufügen, weil das aufregend ist. Aber das Problem ist, dass er ein potenzieller Judas ist. Man braucht nicht mehr als einen Judas im Team.
Hier ist Jesus, der erschöpfte Gottesknecht, der uns dazu beruft, selbst erschöpfte Knechte Gottes zu sein. Ich bin manchmal erstaunt über junge Männer, die den christlichen Dienst beginnen. Sie klagen oft darüber, wie müde sie sind. Ich sage dann immer: Natürlich bist du müde. Wenn du wach bist, bist du müde. Nur wenn du schläfst, bist du nicht müde. Das ist das Normale. Wir sollten müde sein, wenn wir wach sind und hart für den Herrn Jesus arbeiten.
Jesus sagt, das ist nicht der Ort, um sich niederzulegen und auf einem Kissen auszuruhen. Das ist nicht der Ort für Urlaub. Hier ist ein König aus einem anderen Königreich.
Das war der erste Mann. Schauen wir uns nun den zweiten Mann an. Jesus will endlich in das Boot steigen. Da kommt ein zweiter Mann zu ihm. Ich würde ihn „Herr zu langsam“ nennen.
In Vers 21 sagt dieser Jünger zu Jesus: „Herr, erlaube mir, zuerst heimzugehen und meinen Vater zu begraben.“ Jesus antwortet ihm: „Folge mir und lass die Toten ihre Toten begraben.“
Was für eine außergewöhnliche Aussage! Sie klingt sehr unvernünftig, oder? „Ich will meinen Vater begraben, lass die Toten ihre Toten begraben.“ Es klingt, als wäre Jesus ein harter, unvernünftiger Arbeitgeber, der keine Freizeit erlaubt, um den Vater zu begraben.
Aber wir müssen bedenken, dass im Mittleren Osten damals die Toten am gleichen Tag begraben wurden. Ich denke, was Jesus hier sagen will, ist: Sei nicht hingegeben an diese Welt, die vergeht. Du bist hingegeben an ein totes System – ein System, das sich um Erbe, Sterben und Weitergehen dreht.
Jesus möchte nicht, dass du einem toten System oder Königreich dieser Welt verpflichtet bist. Uns geht es darum, ein lebendiges Königreich in das Leben der Menschen zu bringen. Du bist aber so sehr in dein Erbe und diese Welt verwickelt.
Schaut genau hin, was der Mann sagt: „Herr, erlaube mir zuerst.“ Das ist so, als würde er sagen: „Ich zuerst, Herr.“ Das ist moralisch absurd. Wenn Jesus der Herr ist, dann geht es um ihn zuerst. Wenn wir ihm folgen, dann folgen wir ihm jetzt.
Also haben wir „Herr zu schnell“ und „Herr zu langsam“.
Lassen Sie mich Ihnen meinen dritten Punkt zeigen: Vers 23.
Dann setzte sich Jesus in das Boot, und seine Jünger folgten ihm. Ich frage mich manchmal, wie viele derjenigen, die gerne Jünger gewesen wären, jetzt hier am Ufer zurückgeblieben sind. Man kann sie vielleicht gerade noch so hören, wie sie am Ufer stehen, während die wirklichen Jünger jetzt mit Jesus wegfahren.
Vielleicht sagen sie: „Ich wäre ihm gefolgt, aber ich musste mein Kissen holen.“ Oder: „Ich wäre ihm gern gefolgt, aber mein Vater ist fünfunddreißig, und ich muss warten, bis er stirbt.“ Vielleicht trösteten sie sich selbst, während sie beobachteten, wie die Sturmwolken über das kleine Boot zogen. Als das Boot vom Sturm erfasst wurde, schüttelten diese möglichen Nachfolger vielleicht erleichtert den Kopf. „Zum Glück sind wir nicht unserem Herzen, sondern unserem Verstand gefolgt. Uns geht es viel besser auf trockenem Boden.“
Gute Nacht, schlaf gut. Ich glaube nicht, dass sie dort auf dem Boot gut schlafen konnten. Aber die wahren Jünger sind mit ins Boot gestiegen.
Wir müssen hier keine falsche Anwendung aus der Geschichte schließen. Jesus sagt nicht zu jedem: Du kannst nicht zum Begräbnis deines Vaters gehen. Die Botschaft heute Abend ist vielmehr, dass du dein Kissen auf den Boden legst.
Ich übernachte in einem Hotel, das hier relativ nah ist. Es hat das bequemste Kissen, das ich je erlebt habe. Man legt seinen Kopf darauf, und es wölbt sich sanft um den Kopf herum. Sage ich jetzt hier: „Ich kann das Kissen nicht benutzen, ich muss die Toilette runterspülen?“ Ich glaube nicht.
Der Punkt ist: Jesus spricht jeden Einzelnen als Individuum an. Das heißt, wenn er zu vielen spricht, müssen wir das so verstehen, dass er zu vielen Einzelnen spricht. Jesus kennt unseren Götzen. Er weiß, wo unsere Gefühle und unsere Hingabe liegen.
Jesus kommt in unser Leben und weist uns darauf hin: Folgst du mir nur nach, weil es so herrlich ist? Folgst du mir nur nach, weil es gut angesehen ist? Folgst du mir nur nach, weil du eine Goldmedaille haben willst? Folgst du mir nur nach, weil du ein einfacheres Leben in dieser Welt, in diesem Reich, haben möchtest?
Jesus stellt uns auf die Probe. Er kommt in unser Leben, um zu sehen, was unser wirklicher Schatz ist. Er schaut sich an, was uns glücklich macht, was uns Sicherheit gibt, was wir erhoffen oder träumen. Jesus schaut in unser Leben und fragt uns: Willst du in das Boot kommen? Willst du mit ins Boot steigen?
Das ist mein vierter Punkt.
Sie folgen Jesus und steigen in das Boot, doch ein Sturm kommt. Schaut euch die Verse 23 und 24 an: „Dann stieg er in das Boot, und seine Jünger folgten ihm. Da erhob sich ein großer Sturm auf dem See, so dass das Boot von den Wellen überrollt wurde. Er aber schlief.“
Sie folgen Jesus und erleben, was ihnen geschieht. Das Wort, das hier für „großer Sturm“ verwendet wird, bedeutet einen wirklich riesigen Sturm. Man könnte sagen, es ist seismisch. Es ist ein starker, alles beherrschender Wind, eine Sturmflut, die sehr dunkel ist.
Dieser Sturm ist so angsteinflößend, dass selbst die Fischer Angst hatten. Man muss sich vorstellen oder hineindenken, wie ein junger Mann aus dem ersten Jahrhundert das empfunden hat. Denn so ein aufgewühlter See, wie hier beschrieben, steht in ihrem Denken für etwas Satanisches, etwas Teuflisches, Dunkles, Chaotisches – etwas, das nur die Macht und Kraft Gottes stillen kann.
Oft ist ein Sturm im Bibelverständnis das, was dem Volk Gottes entgegengestellt ist. Deshalb wird im Buch der Offenbarung von einem Meer aus Glas berichtet. Dort gibt es keinen Sturm mehr, kein Böses, keinen Widerstand gegen Gott mehr. Hier aber sind sie im Boot, umgeben von Bösem, Chaos und Widerstand – und das nur, weil sie Jesus nachgefolgt sind.
Seht ihr, warum Matthäus das hier berichtet? Jesus führt sie mitten in diesen Sturm hinein. „Du folgst mir, und du bist in einer feindseligen Welt.“ „Du folgst mir, und es wird nicht heißen, dass dein Kopf auf einem Kissen ruht.“ „Du folgst dem Menschensohn, und die Welt wird sich gegen dich richten. Die Welt wird nicht dein Freund sein.“
Jesus nachzufolgen erlöst sie nicht von ihren Problemen. Im Gegenteil: Jesus nachzufolgen bringt oft noch viel mehr Probleme in dieser Welt mit sich – seismische Probleme, satanische Probleme, bösartige Dinge, die darauf lauern, uns zu zerstören. In vielerlei Hinsicht ist das ein Bild für das christliche Leben.
Vielleicht wenden sich Freunde von dir ab, wenn du Jesus nachfolgst. Vielleicht sogar Familienmitglieder. Vielleicht mögen es Christen nicht, dass du so hingegeben bist. Vielleicht beginnen Dinge sich aufzulösen, und du verlierst deinen Job, weil du Jesus nachfolgst.
Ich muss sagen: So wie sich Großbritannien entwickelt, wird es immer schwieriger, Jesus wirklich nachzufolgen, ohne aufzufallen. Wir werden als politisch inkorrekt angesehen. In unserem Land wird viel über Toleranz gesprochen, doch Christen gegenüber herrscht oft völlige Intoleranz. Die liberale Elite in unserem Land jagt Christen regelrecht.
Wenn du also Christ in Großbritannien wirst, wirst du innerhalb weniger Jahre in einem Sturm enden. Warum passiert das? Warum ist das hier? Und wer kontrolliert eigentlich diese ganzen Stürme?
Ich möchte, dass ihr versteht: Sie sind in diesem Sturm, nur weil sie Jesus nachfolgen. Sie sind im Sturm, weil sie gehorsam sind – nicht, weil sie ungehorsam sind. Diejenigen, die nicht in das Boot eingestiegen sind, sind nicht im Sturm. Schaut euch nochmals Vers 23 an: „Dann stieg er in das Boot, und seine Jünger folgten ihm. Da erhob sich ein großer Sturm auf dem See, so dass das Boot von den Wellen überrollt wurde. Er aber schlief.“
Das ist eine sehr, sehr erschöpfende Nacht für die Jünger. Und seht ihr, wie erschöpft Jesus ist, dass er mitten in diesem Sturm schlafen kann? Versteht ihr jetzt einen Tag im Leben von Jesus?
Das ist ein anstrengender Kampf, dem Befehl Jesu zu folgen. „Ich werde dir folgen, wohin du auch gehst“, sagte der, der gerne Jünger sein wollte, als er sich in seinem Bett ganz sicher fühlte.
Diese Welt ist nicht die Heimat des Menschensohnes, und sie wird auch nicht dein Heim sein, wenn du ihm folgst. Es wird nicht bequem sein. Du wirst abgelehnt werden, so wie er abgelehnt wurde. Es gibt eine Goldmedaille, es gibt Herrlichkeit, aber sie kommt durch Schmerzen. Es gibt das Kreuz vor der Auferstehung.
„Wenn jemand mir nachfolgen will, muss er sich selbst verleugnen und sein Kreuz auf sich nehmen.“
Ich denke, die meisten von euch kennen die Sportmarke Nike. Was ist das Symbol von Nike? Kennt ihr ihr Symbol? Wir nennen das einen Haken. Das ist eigentlich ein christliches Symbol. Im Neuen Testament ist das Wort für „Sieg“ damit verbunden.
Aber wie geht ein Haken? Man geht zuerst nach unten, bevor man nach oben geht. Man geht zum Kreuz, bevor man zur Herrlichkeit gelangt. Es ist Leid und Schmerz vor der Goldmedaille.
Also ist die tägliche Anstrengung, Jesus nachzufolgen, ein Weg zum Tod und dann zum Leben.
Matthäus 8,25: Schaut euch die Geschichte an. Da traten die Jünger zu Jesus, weckten ihn und sagten: „Herr, rette uns, wir gehen unter.“ Sie hatten nicht verstanden, was passiert war.
Es ist doch eigentlich ganz klar: Wenn wir Jesus nachfolgen, dem Sohn des Menschen, dann muss das Leben gut sein, oder? Wenn Jesus mich zum Sohn Gottes macht und Gott mein Vater ist, dann baut er mir das beste Haus am Ufer, oder?
Und wenn dann ein Sturm kommt, frage ich mich: Wo ist Gott? Ich habe mich dafür nicht angemeldet. Ich dachte, Gott nachzufolgen macht einfach alles wunderbar. Also warum schläfst du, Gott, wenn es mir gerade schlecht geht? So fühlt es sich oft an: Wo ist Gott? Versteht er? Schläft er?
Ich dachte, wenn ich Gott als Vater folge, wird die Welt komfortabel sein und ich hätte viele Kissen. Ich dachte, das Leben wird bequemer. Wo bist du, Gott? Wach auf! Verstehst du nicht, was ich durchmache?
Als sie Jesus weckten, ist er nicht einfach aufgewacht und sagte: „Oh, es ist ein Sturm, das habe ich gar nicht gemerkt. Es tut mir leid.“ Nein, er war vollkommen in Kontrolle der Situation. Er hatte das schon die ganze Zeit über beherrscht. Er wusste genau, was sie durchmachten. Er hatte sie ja in den Sturm geführt, damit sie sich ganz auf ihn verlassen und auf nichts in dieser Welt.
Schaut euch Vers 25 an: „Da traten sie zu ihm, weckten ihn und sagten: Herr, rette uns, wir gehen unter.“ Und er sagt zu ihnen: „Was seid ihr so furchtsam, ihr Kleingläubigen?“ Dann stand er auf, schrie die Winde an und den See, und da trat eine große Windstille ein.
Er weist den Wind zurecht. Denkst du, nur weil ich geschlafen habe, habe ich es nicht mitbekommen? Verstehst du nicht, dass ich der Beherrscher des Universums bin? Verstehst du nicht, dass ich den Sturm kontrolliere? Verstehst du nicht, dass ich mit dir im Sturm bin? Ich habe dich doch dahin geführt. Ich habe dich nicht verlassen.
Diese schwierigen Zeiten, die du durchmachst, da bin ich genau mitten unter dir. Ich habe dich dorthin geführt, damit du Lektionen lernst. Denn dort lernst du, mir zu vertrauen.
Es gibt einen alten Spruch: Wenn es immer nur die Sonne scheint, dann entsteht eine Wüste. Habt ihr nicht verwöhnte Kinder in eurem Land? Sie haben alles. Sie sagen: „Mama, ich will das.“ Und die Antwort ist: „Du kannst es haben, mein Schatz.“ So lernen sie nie, was wirklich wichtig ist.
Aber Gott geht es darum, uns zu verändern, uns immer mehr so zu machen, wie der Menschensohn ist. Gott bricht uns, um uns zu formen, damit wir Jesus ähnlich sein können.
Die Füchse haben Höhlen, die Vögel des Himmels haben Nester, aber der Menschensohn hat keinen Ort, wo er sein Haupt hinlegen kann. Dort liegt die Herrlichkeit. Dort ist die Goldmedaille.
Manche dieser alten geistlichen Lieder erzählen von diesem Weg, auf dem wir gehen. Aber wir hängen so sehr an dieser Welt, die stirbt – an diesem System des Todes.
Gott möchte, dass wir sehen, dass wir ein Heim im Land der Herrlichkeit haben, das alles überstrahlt. Er will uns zu dem Meer aus Glas führen. Er schläft nicht. Er führt uns durch die schwierigen Zeiten.
Aber irgendwann wird er aufstehen und sagen: „Sei still!“ Deine ganzen Kämpfe, dein Herzschmerz, all die Stürme werden gestillt. Er wird sagen: „Sei still!“
Das ist ein erstaunliches Wunder. Er sagt: „Sei still!“ Vielleicht ist es wie bei einer Achterbahnfahrt: Du bist in diesem kleinen Boot mitten auf einer riesigen Welle, einem Tsunami, und reitest auf der Welle. Dann sagt er: „Sei still!“ und das Boot fällt nach unten. Du fällst einfach so nach unten. Das war eine Fahrt.
Dann ist es vollkommen still. Er ist in Kontrolle.
Nochmal ganz schnell: Ich bin fast fertig. Seht ihr die nächste Geschichte? Ich habe jetzt nicht die Zeit, sie noch einmal genau zu erläutern.
Auf der anderen Seite des Sturms landen sie auf einer Schur, und dort begegnen sie einem Mann, der voller Dämonen ist. In der Bibel wird sogar gesagt, dass es zwei Besessene sind.
Das ist die Aufgabe der Gemeinde: Wir leben in dieser satanischen, chaotischen Welt, die uns verfolgt. Unsere Aufgabe ist es, Menschen zu retten, die in diese Welt verwickelt sind, die am Sterben ist.
Lass mich das zu einem Ende bringen. Ich möchte euch noch ein paar Fragen stellen.
Wo bist du in dieser Geschichte? Bist du dem Herrn zu schnell? Bist du sehr impulsiv? Gefällt dir der Gedanke, in der Nähe der Jesusgruppe zu sein? Gefällt dir der Gedanke an die Herrlichkeit? Willst du die Goldmedaille? Aber bist du auch bereit, das Leid auf dich zu nehmen? Wie ist deine Hingabe hier? Gibst du beim ersten Zeichen von Schwierigkeiten auf? Wo ist dein Herz? Ist dein Schatz ihm zu folgen oder die Bequemlichkeit?
Du sagst: Ja, ich will ihm folgen. Aber meinst du es ernst? Oder bist du dem Herrn zu langsam? Ja, du zögerst ein bisschen, in das Boot zu steigen. Für dich bedeutet Leben: Ich zuerst. Du hängst an diesem System, an dieser Welt. Es geht darum, dass der Vater stirbt und du das Erbe bekommst. Dann gibst du dein Erbe an deinen Sohn weiter, und so dreht sich das immer wieder.
Ist es nicht Zeit, dass du sagst: Nein, nicht ich zuerst, sondern Herr, du zuerst? Wirst du in das Boot steigen? Wenn du in das Boot steigst, dann wirst du sehr, sehr hart arbeiten. Es ist harte Arbeit, gegen den Sturm zu rudern. Aber Jesus ist es wert, ihm nachzufolgen, weil er der Sohn des Menschen ist, der dich zur Herrlichkeit bringt.
Weil er der Menschensohn ist, der dich zur Herrlichkeit führt. Weil er derjenige ist, der dich geliebt hat und für dich gestorben ist. Er ist der, der sein Ganzes für dich gegeben hat. Er weiß, was das Beste für dich ist – noch besser, als du es selbst weißt. Er führt dich durch den Sturm, weil er weiß, was du brauchst.
Bist du bereit für die tägliche Anstrengung, Jesus nachzufolgen in diesem Leben? Die tägliche Anstrengung, gegenüber dem eigenen Selbst zu sterben. Die tägliche Anstrengung, anderen Menschen zu dienen. Die tägliche Anstrengung, jemanden zu vergeben, der dich so sehr verletzt hat – das ist harte Arbeit.
Der Sturm trifft dich genau dort, wo du die Person eigentlich hassen willst. Und du musst Gott anrufen: Hilf mir, ihn zu vergeben. Oder die tägliche harte Arbeit, gegen eine Sucht anzukämpfen. Was ist deine geheime Sucht? Sie beherrscht dich, sie kontrolliert dich. Du denkst ständig an sie, als wärst du es selbst. Sie ist wie ein Bildschirmschoner.
Und Gott ruft dich auf, dagegen anzukämpfen in der Kraft des Heiligen Geistes. Wie sieht es aus mit der täglichen Anstrengung, nicht über andere zu lästern? Oder mit der täglichen Anstrengung, sich anderen hinzugeben, die einfach nicht dankbar sind? Du dienst ihnen, du dienst ihnen, aber sie sagen nie danke. Bist du dafür bereit? Oder geht es in deinem Leben nur darum, am sicheren Ufer deiner Bequemlichkeit zu bleiben?
Wirst du wie ein Hund für Jesus arbeiten? Wirst du durch den Sturm gehen, um den Besessenen auf dem anderen Ufer zu retten? Oder bist du zu beschäftigt, dein Kissen am Ufer zu stopfen? Wo ist deine Hingabe?
Lass uns beten! Wenn wir zusammen sind und unsere Augen offen sind, dann können wir etwas vormachen. Aber wenn wir unsere Augen schließen, dann sind es plötzlich nur wir und Gott.
Wo bist du? Gibt es etwas, wofür du dich entschuldigen musst? Gibt es etwas, was du heute Abend gehört hast, bei dem du sagen musst: Hilf mir, in das Boot einzusteigen?
Vater, du kennst jeden von uns in diesem Raum. Du kennst uns von innen nach außen und von außen nach innen. Du weißt, ob wir nur künstliche Jünger sind oder ob wir echt sind.
Wenn wir sehen, wie du dein Leben für uns gegeben hast, hilf uns, unser Leben zu geben. Vater, wir bitten dich, dass wir nicht Menschen sind, die am Ufer stehen und nur auf ihre Bequemlichkeit schauen, sondern Menschen, die dir nachfolgen, selbst wenn der Sturm kommt, weil du dein Leben zuerst für uns gegeben hast.
Hilf uns mit diesen Dingen im Namen Jesu. Amen.