Einführung in die Steuerfrage zur Zeit Jesu
Sind die Kinder alle gut versorgt? Es gibt eine politische Frage, die selbst solche Zeitgenossen in Rage versetzt, die sich ansonsten für völlig unpolitisch halten. Und das ist das Thema Steuer.
Schon zu Jesu Zeiten löste die Steuerdiskussion heiße Emotionen aus. Unser Predigttext heute Morgen, den Sie auf Ihrem Gottesdienstzettel vor sich haben, schildert so einen Steuerstreit. Dabei geht es nicht nur um die Höhe der Steuer, sondern viel grundsätzlicher um die Frage, ob man sie überhaupt zahlen soll.
Nur noch wenige Tage vergehen bis zur Kreuzigung. Jesus ist bereits öffentlich in Jerusalem eingezogen. Palmsonntag hat stattgefunden, viele haben ihn bejubelt, Hosianna gerufen. Doch in Jerusalem, in den Tagen vor der Kreuzigung, tritt ein Gegner nach dem anderen langsam aus der Deckung hervor.
Sie können das beispielsweise in Matthäus ab Kapitel 22 nachlesen, bis hin zu den Passionsberichten. Die Feindschaft wird immer greifbarer, und die Mittel immer schmutziger – obwohl es in unserem Fall zunächst ganz harmlos aussieht.
Wir hören die Verse bis 17 aus Matthäus 22: Da gingen die Pharisäer hin und hielten Rat, wie sie ihn, also Jesus, in seinen Worten fangen könnten. Sie sandten zu ihm ihre Jünger samt den Anhängern des Herodes, die sprachen: „Meister, wir wissen, dass du wahrhaftig bist und den Weg Gottes recht lehrst. Du fragst nach niemand, denn du achtest nicht das Ansehen der Menschen. Darum sage uns: Was meinst du? Ist es recht, dass man dem Kaiser Steuern zahlt oder nicht?“
Den Fragern geht es nicht um die Sache. Das macht der Evangelist hier ganz klar. Sie benutzen das Steuerthema nur, um Jesus zu provozieren und ihn danach möglichst zu denunzieren. Sie wollen ihn schlicht hereinlegen.
Wörtlich müsste man Vers 15 so übersetzen: Sie wollten ihn in der Schlinge fangen bei einem Ausspruch. Das ist die Absicht hier, ihn in der Schlinge zu fangen bei einem Ausspruch.
Jesus merkt das natürlich sofort. Er macht seinen Gegnern auch klar, wie das so seine Art ist, dass er ihr Spiel durchschaut. Doch Jesus nutzt diesen Anlass, um erst einmal die Sachfrage zu klären. Am Ende spitzt er das Ganze dann sehr persönlich zu.
Genauso wollen wir heute Morgen vorgehen. Wir wollen zunächst die Sachfrage angehen, die Jesus hier behandelt: Wie soll ich mich als Christ gegenüber meinem Staat verhalten? Das ist die Frage, die uns dieser Text vorlegt.
Die Spannung zwischen Weltreich und Gottesreich
Auch im Buch Daniel, dessen Auslegung wir nach den Ostertagen fortsetzen werden, steht die Frage im Mittelpunkt: In welchem Verhältnis stehen Weltreich und Gottesreich, Weltmacht und Gottesmacht zueinander?
Wir haben gesehen, dass Daniel und seine Freunde Karriere in einem heidnischen System machen, dabei aber immer Fremde bleiben. Weltreich und Gottesreich bleiben stets getrennte Größen. Am Ende, so haben wir bei Daniel gelernt, gehen die Weltreiche nicht im Gottesreich auf.
Dieser Übergang vollzieht sich nicht durch eine allmähliche Entwicklung. Irgendwann wird das Gottesreich nicht aus den Weltreichen hervorgehen, sondern sie werden vom Gottesreich beseitigt – und zwar ohne dass irgendein Mensch Hand anlegt. So wird es kommen, sagt die Bibel.
Erinnern Sie sich an den Traum von Nebukadnezar, der in Daniel 2,34 beschrieben ist: Ein Stein kam herunter, „ohne Zutun von Menschenhänden“, also wirkt Gott hier. Dieser Stein traf das Bild, das die Weltreiche symbolisierte, an seinen Füßen und zermalmte sie. Der Stein, der das Bild zerschlug, wurde selbst zu einem großen Berg, der die ganze Welt erfüllte.
Das Gottesreich setzt sich also an die Stelle der Weltreiche und entsteht nicht aus einer Kooperation mit ihnen. Das ist die Zukunftsperspektive der Bibel.
Diesen grundlegenden Unterschied zwischen Weltreich und Gottesreich müssen wir gerade in unserer Zeit besonders gut im Blick behalten. Denn um uns herum – und ich kann heute nur andeuten, was ich beobachte – erleben wir eine zunehmende Politisierung auch innerhalb der Evangelikalen, die viele von uns noch gar nicht wahrgenommen haben.
Ich sprach neulich mit einem führenden Vertreter des Deutschen Christlichen Technikerbundes. Er schaut, wenn er auf der Durchfahrt ist, etwa einmal im Jahr bei uns vorbei, und wir tauschen uns über neue Entwicklungen aus. Dabei sagte er zu mir: „Bruder Nestvogel, das ist das, was mir zurzeit die größte Sorge bereitet.“
Die Herausforderung der Politisierung evangelikaler Kreise
In unseren eigenen Reihen ist die zunehmende Politisierung der Evangelikalen ein deutliches Thema. Ein Stichwort dafür ist etwa die mit großem Aufwand betriebene Micha-Initiative der Deutschen Evangelischen Allianz. Mit dieser Initiative unterstützt man ausdrücklich die Millenniumsziele der Vereinten Nationen.
Im Juni, beim großen G8-Gipfel in Heiligendamm an der Ostsee, ist zudem geplant, dass Vertreter der Allianz offizielle Gespräche mit Politikern führen. Das ist ein weiteres Beispiel für diese Entwicklung.
Das Ganze ist eng verbunden mit der speziellen Vision von Rick Warren. Er hat nicht nur „Kirche und Leben mit Vision“ geschrieben, sondern konzentriert sich in den letzten Monaten vor allem auf seinen großen Peace Plan. Nach diesem Plan sollen weltweit Regierungen, Kirchen und die Wirtschaft immer enger zusammenarbeiten. Ziel ist es, in einer gemeinsamen Anstrengung die sozialen Probleme der Welt endlich zu lösen.
Das Stichwort dazu ist der „dreibeinige Stuhl“ aus Kirche, Politik und Wirtschaft. Warren sagt, nur so könne man schaffen, was bisher weder die Vereinigten Staaten noch die Vereinten Nationen geschafft haben: den sozialen Problemen wirklich beizukommen.
Was Warren von den Kirchen fordert, ist nicht weniger als eine zweite Reformation. Er erklärt, der ersten Reformation ging es um Glaubensinhalte, bei der zweiten Reformation gehe es um Taten. Die Kirchen sollen so weit reformiert werden, dass sie bereit sind, in diese große Koalition einzutreten. Die Hoffnung dahinter ist, die sozialen Probleme der Welt dann endlich lösen zu können.
Nach diesen Plänen soll die Verbindung zwischen Kirche, Politik und Wirtschaft immer enger geflochten werden. Wer die Bibel kennt, weiß aus Offenbarung 17,18, dass dies eigentlich eine endzeitliche Perspektive ist.
Umso drängender ist die Frage für uns als Gemeinde und auch als einzelne Christen: Wie soll ich mich als Christ gegenüber meinem Staat verhalten? Wie soll ich mich als Christ gegenüber der Politik verhalten?
In diesen Versen hier gibt uns Jesus Christus eine ganz klare Orientierung.
These 1: Christen leben in Spannung zwischen zwei Welten
Das Erste, was wir dazu festhalten wollen: Christen leben in Spannung zwischen zwei Welten.
Diese Spannung zeigt sich bereits in einer sinnvollen Frage, die in Vers 17 gestellt wird – wenn auch mit falscher Motivation: „Ist es nun recht, dass man dem Kaiser Steuer zahlt, oder ist es nicht recht?“
Die Steuer, um die es hier geht, war keine beliebige Steuer. Es handelte sich nicht um indirekte Steuern oder Zollabgaben, sondern um die Kopfsteuer. Diese Kopfsteuer war für die Juden ein besonderer Dorn im Auge, denn sie musste direkt an den römischen Kaiser gezahlt werden. Das war das Besondere an dieser Steuer. Sie symbolisierte die Unfreiheit der Juden im eigenen Land und machte sie anrüchig.
Bezahlt wurde diese Kopfsteuer mit der römischen Steuermünze, dem Denar oder Silbergroschen. Das entsprach dem Tageslohn eines Arbeiters und musste einmal im Jahr entrichtet werden. Auf der Vorderseite dieses Denars war das Brustbild von Kaiser Tiberius zu sehen, der zur Zeit Jesu von 14 vor bis 37 nach Christus regierte. Dort stand auch der Schriftzug „Kaiser Tiberius, der erhabene Sohn des göttlichen Augustus“. Dieser Schriftzug war auf der Münze, also der römischen Steuermünze, zu finden.
So ist Vers 17 eine verständliche Frage: Wie weit dürfen wir uns mit diesem Staat eigentlich einlassen? Wie passen der Gehorsam gegenüber Gott und der Gehorsam gegenüber der Staatsgewalt zusammen?
In dieser Spannung leben Christen seit dem ersten Jahrhundert. Die Bibel sagt, dass diese Spannung logisch und unvermeidbar ist – unvermeidbar!
Jeder Christ besitzt nämlich zwei Pässe. Jeder Christ ist Bürger von mindestens zwei Staaten. Er hat bürgerliche Rechte und Pflichten in mindestens zwei unterschiedlichen Systemen. Paulus sagt in Philipper 3,20: „Unser Bürgerrecht ist im Himmel.“ Das ist der himmlische Pass.
Derselbe Paulus ermahnt Timotheus etwa in 1. Timotheus 2, dass man für die Obrigkeit beten soll, weil wir in dieser Welt leben. Das ist der zweite Pass. Paulus sagt zu Timotheus: Du bist auch Bürger dieses römischen Reiches, du hast Verantwortung für diesen Staat und sollst für diese Regierung beten.
In der Lesung von Bruder Nordzig haben wir gerade gehört, was Paulus in Römer 13 dazu schreibt. Paulus hatte sogar hochoffiziell das Privileg des römischen Bürgerrechts und genoss alle damit verbundenen Vorzüge, auch juristischer Art.
Christen haben also zwei Pässe, sie besitzen eine doppelte Staatsbürgerschaft. Verglichen mit den Christen im ersten Jahrhundert oder unter der DDR-Herrschaft haben es Christen in unserem Staat noch gut. Wir haben viele christliche Traditionen. Die Präambel des Grundgesetzes spricht noch von Gott. Viele Politiker bezeichnen sich als Christen. Im Bundestag gibt es sogar eine Morgenandacht – das sind alles noch Restbestände.
Wenn man einen Staat mit einem Wald vergleicht, dann könnte man sagen, es stehen noch einige christliche Bäume darin. Aber natürlich machen ein paar christliche Bäume noch keinen christlichen Wald, das wissen wir auch. Wir leben nicht in einem christlichen Staat.
Ein christlicher Staat wäre einer, in dem Christen diesen Staat nach Maßgabe der Zehn Gebote regieren. Das ist aber nicht der Fall. Jesus hat gesagt: „Mein Reich ist nicht von dieser Welt.“ Damit hat er allen Sehnsüchten nach einem christlichen Staat von vornherein den Boden entzogen.
Damit hat er alle seine Leute, also auch uns, in diese unerhörte Spannung hineingestellt: Wir genießen und nehmen das Bürgerrecht in zwei Staaten wahr, und zwar in zwei Staaten, die unterschiedlicher sind als China und die USA – Himmel und Erde.
Die große Frage für uns lautet nun: Wie können wir gleichzeitig in diesen beiden Welten leben, ohne schizophren zu werden, ohne innerlich gespalten und zerrissen zu sein? Wie können wir konsequent gleichzeitig in diesen beiden Welten leben? Das ist die Herausforderung, vor der wir als Christen stehen.
Wie kann man diese Spannung aushalten, ohne von ihr zerrissen zu werden? Viele halten diese Spannung nicht aus. Einige steigen aus, ziehen sich hinter Klostermauern zurück und sagen: „Ich will mit dieser Welt nichts mehr zu tun haben.“ Sie geben gewissermaßen den Pass für die Welt zurück.
Andere passen sich an und werden in dieser Welt so heimisch, dass ihnen das Reich Gottes fremd wird.
Und dann gibt es nach den Aussteigern und den Anpassern auch noch die Aufrührer. Sie bekämpfen den Staat mit Gewalt, vertreten eine Theologie der Revolution und würden am liebsten mit Gewalt einen christlichen Staat errichten – was ein Widerspruch in sich ist.
Aber die Bibel sagt: Nein, es ist anders. Wir sollen diese doppelte Staatsbürgerschaft aushalten. Aber wie geht das?
Die Falle der Pharisäer und Herodianer
Die Gesprächspartner Jesu, die Pharisäer, befanden sich in einer Situation, die der unseren sehr ähnlich war. Sie hatten gewissermaßen zwei Pässe: Einerseits waren sie Juden, die nach dem Alten Testament leben wollten. Sie vertraten das alttestamentliche Gottesvolk. Andererseits waren sie Einwohner der römischen Provinz Judäa, in der römisches Recht galt.
Diese Spannung zerriss das jüdische Volk fast und spaltete es oft tief. Immer wieder drehte sich alles um eine Frage: die Steuerfrage. Das ist hochinteressant. Im Jahr sechs nach Christus gab es die Revolte eines Aufrührers namens Judas von Galiläa. Er rebellierte gegen die römischen Besatzer und nahm die Kopfsteuer zum Anlass. Diese Revolte war ein entscheidender Anstoß für die Bewegung der Zeloten, von der wir immer wieder Spuren im Neuen Testament finden.
Die Zeloten strebten einen gewaltsamen Umsturz an. Ihre Botschaft lautete: Jeder Tropfen römischen Blutes, der fließt, bringt Gottes Reich einen Schritt näher. Ganz anders verhielten sich die Pharisäer. Sie sagten: Die römische Herrschaft ist Gottes Gericht, das wir ertragen müssen. Wir müssen die römischen Gesetze achten, dürfen aber von unserem Glauben keinen Millimeter abweichen. Das war die Grundhaltung der ernsthaften Pharisäer.
Sie liebten den römischen Staat nicht – das war allgemein bekannt – aber sie kamen mit ihm aus. In dieser Situation nutzten sie den römischen Staat sogar dankbar, um Jesus fertigzumachen. Obwohl sie diesen Staat nicht liebten, setzten sie ihn ein, weil sie Jesus anders nicht beikommen konnten.
Die Pharisäer hatten Jesus schon oft erfolglos angegriffen. In ihren Herzen wuchs Unruhe und Neid, weil Jesus bei den Massen ein starkes Ansehen genoss und souverän auftrat. Sie hassten Jesus, weil er ihren Stolz und ihre Eitelkeit entlarvte. Sie fürchteten ihn, weil er ihre Autorität ins Wanken brachte und sie mit ihren wahren Motiven entblößte.
So beschlossen sie, Jesus in eine Falle zu locken. Das wird in Vers 15 sehr deutlich: „Da gingen die Pharisäer hin und hielten Rat, wie sie ihn in seinen Worten fangen könnten.“ Sie machten das nicht selbst, sondern schickten ihre Schüler vor. In Vers 16 heißt es: „Sie sagten ihm ihre Jünger samt den Anhängern des Herodes.“ Das ist nun infam.
Man liest schnell darüber hinweg, aber es war ein kluger Schachzug der Pharisäer, sich mit den Herodianern zusammenzutun. Die Herodianer waren keine klassischen Juden, aber Leidensgenossen, denn sie waren ebenso unfrei unter den Römern. Die Herodianer waren Nachfahren der Edomiter und hatten sich mit dem römischen Staat größtenteils arrangiert. Man kann auch sagen, sie frassen den römischen Machthabern mehr oder weniger aus der Hand. Sie hatten sich opportunistisch angepasst und genossen entsprechende Privilegien.
Diese Haltung der Herodianer kennen wir bis heute bei vielen Menschen. Im Grunde genommen verachteten die Pharisäer die Herodianer immer. Sie nannten sie Opportunisten, Anpasser und Speichellecker, die mit den Römern paktierten, nur um selbst besser durchzukommen. Doch eines Tages konnten sie die Herodianer in einem Zweckbündnis gegen Jesus gebrauchen.
Die Abordnung tat so, als ob sie große Fans von Jesus wären oder ihm zumindest wohlwollend gegenüberstünden. Sie sagten in Vers 16: „Meister, wir wissen, dass du wahrhaftig bist und den Weg Gottes recht lehrst. Du fragst nach niemandem, denn du achtest nicht das Ansehen der Person. Du bist kein Opportunist, Jesus. Das sehen wir. Nun beantworte uns doch bitte diese Frage: Sollen wir Steuern zahlen oder nicht?“
Man sieht förmlich, wie sich diese Heuchler innerlich die Hände reiben und sagen: „Jetzt haben wir ihn, jetzt haben wir ihn in der Falle.“ Die Falle war tatsächlich sehr geschickt aufgebaut. Menschlich gesprochen konnte Jesus nur etwas Falsches sagen.
Wenn er sich gegen die Steuern ausspricht, macht er sich zum Staatsfeind. Wenn er sich für die Steuern ausspricht, macht er sich zum Volksfeind. Spricht Jesus gegen die Steuer, haben die Römer ihn gegen sich. Dann könnten die Römer ihn beseitigen lassen. Die Herodianer als Zeugen würden das ihren römischen Verbindungsleuten melden: „Hört, was Jesus gesagt hat! Er ruft zum Steuerboykott auf, er ist ein Staatsfeind.“ Das wäre eine elegante Lösung für die Pharisäer gewesen.
Spricht Jesus sich jedoch für die Steuern aus, macht er sich zum Feind vieler Juden, weil sie sagen: „Er paktiert doch mit den Römern.“ Was also sollte Jesus tun?
Viele erwarteten, Jesus würde die Römer gewaltsam vertreiben. Die emotionale Bedeutung der Steuerfrage damals können wir kaum überschätzen. Für viele schlug das Herz heftig. Jesus stand vor der Wahl: Macht er sich jetzt zum Staatsfeind oder zum Volksfeind? Er konnte sich gewissermaßen aussuchen, in welche dieser beiden Schlingen er seinen Kopf legen wollte.
Alle warteten gespannt darauf, wie Jesus reagieren würde.
These 2: Christen achten den Staat
Und was sagt unser Herr in Vers 18? Er entlarvt zunächst ihr Versteckspiel. Jesus sagt: „Als Jesus nun ihre Bosheit merkte, sprach er zu ihnen: Ihr Heuchler, was versucht ihr mich?“ Jesus deckt die Hintergedanken sofort auf.
Ab Vers 19 beantwortet er dann ihre Frage: „Zeigt mir die Steuermünze!“ Sie reichten ihm den Groschen. Und jetzt, in Vers 21, gibt Jesus in einem Satz die Antwort: „Was sollen wir tun? Sollen wir Steuern zahlen?“ Jesus sagt: „Gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist.“ Das ist unsere zweite These, die wir festhalten.
Erstens hatten wir gesagt, Christen leben in Spannung zwischen zwei Welten. Zweitens sehen wir jetzt: Christen achten den Staat. „Gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist.“ Man kann sich vorstellen, wie die Pharisäer sich die Hände reiben und sagen: „Jetzt haben wir ihn!“ Schauen Sie mal, wie Jesus hier in dieser Situation vorgeht. Wie der Herr die Spannung noch einmal steigert: Er lässt sich die Münze geben und fragt: „Schaut mal, wen seht ihr da drauf? Wessen Bild und Aufschrift ist das?“
Das heißt, der Herr stellt ihnen erst einmal eine Gegenfrage, gibt die Frage gewissermaßen zurück: „Wen seht ihr denn da drauf?“ Dann sagen sie: „Das Bild des Kaisers.“ Jesus sagt also: „Gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist.“ Es ist ein Bild drauf, also hat er einen Anspruch auf diese Münze. Gebt sie ihm.
Jesus erkennt also die politische Herrschaft der Römer durchaus an. Er ruft nicht zum Umsturz auf, wie die Zeloten es getan haben. Er sagt, ihr müsst die Kopfsteuer zahlen, ihr müsst die römische Regierung respektieren. Christen achten den Staat. Hier steht wörtlich: „Gebt ihm das zurück, was ihm gehört.“ Er hat ein moralisches Anrecht darauf.
Bitte bedenken wir das: Der Herr Jesus sagt das hier nicht über unseren mehr oder weniger demokratischen Rechtsstaat, sondern über dasselbe Staatswesen, von dem er weiß, dass es ihn in wenigen Tagen hinrichten wird. Über dieses Staatswesen sagt der Herr das.
Jesus sagt nicht: „Wenn der Kaiser menschlich ist, könnt ihr die Steuer zahlen“ oder „Wenn das Staatssystem human ist, dann sollt ihr ordentliche Staatsbürger werden.“ Er sagt: „Gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist.“ Und das ist seitdem die Linie des Neuen Testaments.
So hat es Petrus geschrieben, in 1. Petrus 2 können wir das nachlesen. So hat es Paulus gesagt, in Römer 13, den Text haben wir gehört, wo er sagt, es soll Steuer gezahlt werden, es soll die Obrigkeit geachtet und anerkannt werden. Wer sich nun der Obrigkeit widersetzt, der widerstrebt der Anordnung Gottes. Der Obrigkeit ist das Schwerst gegeben. So gebt nun jedem, was ihr schuldig seid: Steuer dem, dem die Steuer gebührt, Zoll dem, dem der Zoll gebührt.
Das ist die Linie des gesamten Neuen Testaments. Es ist ganz eindeutig.
Und warum ist das so? Nun, das heißt nicht, dass wir Christen biedere Ja-Sager werden. Das heißt es absolut nicht. Biedere Ja-Sager, nur damit der Staat die Kirche toleriert – diesen Vorwurf kann man nun Petrus und Paulus wahrlich nicht machen. Petrus und Paulus sind von diesem römischen Staat ermordet worden. Das waren nun die Letzten, denen man Ja-Sagertum vorwerfen könnte.
Sie haben gefordert, was Jesus gefordert hat. Und Gott hat es durch ihre Schriften auch für uns verbindlich festgelegt: Christen achten den Staat, Christen beten für die Obrigkeit, ganz egal, wer gerade Regierungschef ist. Das ist die biblische Linie.
Und dann müssen Christen natürlich auch den Finger auf die Dinge legen, die nicht in Ordnung sind. Christen müssen protestieren. Wenn etwa die Regierung sich anmaßt, ein Verständnis von Familie zu fördern, bei dem die Kinder so früh wie möglich der elterlichen Erziehung entrissen und in staatliche Obhut gegeben werden, dann haben Christen dagegen die Stimme zu erheben.
Wenn wir bedenken, dass durch Abtreibung jährlich die Einwohnerzahl einer Großstadt wie Regensburg, Ulm oder Offenbach getötet wird, dann haben wir dagegen unsere Stimme zu erheben. Wir sollen das Gewissen der Politiker schärfen, wir sollen versuchen, Einfluss zu nehmen, zum Beispiel in den Schulgremien, wo es noch viele Möglichkeiten für christliche Eltern gibt.
Wir sollen uns nicht zurückziehen. Wir sollen das alles nicht sich selbst überlassen. Wir sollen uns kritisch zu Wort melden und deutlich artikulieren. Das ist die Aufgabe. Wir sollen Leserbriefe schreiben.
Christen, die sich am Maßstab der Bibel orientieren, ziehen sich eben nicht zurück. Aber sie dürfen den Staat auch nicht mutwillig zerstören. Deshalb ist gewaltsamer Umsturz für Christen keine Möglichkeit.
Warum? Weil eine schlechte Staatsordnung immer noch besser ist als gar keine Staatsordnung. Das ist der biblische Realismus. Die Bibel weiß, dass seit dem Sündenfall in dieser Welt die Macht der Zerstörung wirkt. Und seit dem Sündenfall kann diese Welt sich keine Anarchie mehr leisten, keine Herrschaftslosigkeit.
Darum ist der Staat von Gott verordnet, um das Chaos einzudämmen. Und selbst ein undemokratischer Staat, so macht die Bibel deutlich, ist noch das kleinere Übel gegenüber der Anarchie.
Helmut Thielicke, der Theologe, hat es so gesagt: Er hat gesagt, der Staat ist Gottes Notverordnung zwischen Sündenfall und Jüngstem Gericht. Zwischen Sündenfall und Jüngstem Gericht ist der Staat die Notverordnung Gottes.
Man könnte sagen, der Staat ist eine Übergangslösung, bis der Herr Jesus wiederkommen wird. Thielicke hat dann hinzugefügt, dass selbst ein ungerechter Staat immer für ein Minimum an Ordnung und damit an Lebenserhaltung Sorge tragen muss. Deshalb ist er immer noch besser als das komplette Chaos.
Staat und Obrigkeit sollen Schutz sein gegen das Chaos. Man könnte die staatliche Ordnung auch vergleichen mit einer Beruhigungsspritze für einen unruhigen Patienten. Die Beruhigungsspritze heilt nicht, sie kann nicht wirklich etwas von Grund auf heilen, aber sie kann den Patienten etwas ruhigstellen, damit er sich nicht noch mehr Schaden zufügt.
Damit könnte man den Staat vergleichen.
Christen achten den Staat. Er ist kein Wundermittel, aber er ist wenigstens eine Beruhigungsspritze. Darum will Gott staatliche Autorität, um unter uns sündigen Menschen ein Mindestmaß an Ordnung zu gewährleisten.
These 3: Christen gehören Gott – die letzte Loyalität gilt Gott
Jetzt ist das Thema eigentlich geklärt. Hier könnte Jesus einen Punkt machen und sagen: „Gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist.“ Damit hätte er eure Frage beantwortet. Aber Jesus weiß natürlich, dass das nicht unser Hauptproblem ist, auch nicht das Hauptproblem der Pharisäer. Deshalb geht Jesus zum Schluss noch einen Schritt weiter.
Er fügt noch fünf Wörter hinzu – im Griechischen sind es sechs – und sagt: „Und gebt Gott, was Gottes ist.“ Das führt uns jetzt zu unserer dritten und letzten These. Wir hatten gesagt: Erstens, Christen leben in Spannung zwischen zwei Welten; zweitens, Christen achten den Staat; aber drittens, Christen gehören Gott. Gebt Gott, was Gottes ist.
Das heißt, kein Staat darf an die Stelle Gottes treten. Kein Staat darf sich selbst absolut setzen, und kein Kaiser darf sich selbst als Gott verehren lassen. Nicht nach dem Motto: „Du bist nichts, dein Volk ist alles“, „Du bist nichts, dein Führer ist alles“, „Du bist nichts, die Gesellschaft ist alles“ oder „Du bist nichts, die politische Gerechtigkeit ist alles.“ Kein Herrscher darf sich so etwas anmaßen zu tun oder zu behaupten.
Also die Aufschrift der Münze – den Kaiser als Gott anzubeten – durften die Christen nicht respektieren. Viele Christen wurden deshalb wirklich verfolgt und zu Märtyrern, weil sie gesagt haben: „Das verweigern wir. Wir zahlen unsere Steuer, aber wir beten den Kaiser nicht als Gott an.“ Das gebietet unsere Verehrung des lebendigen Herrn und Gottes. Hier ist die Grenze.
Christen achten den Staat, aber Christen gehören Gott. Deshalb gibt es für uns niemals totalen Gehorsam gegenüber irgendeinem Staat. Konrad Adenauer hat das bei einer Präsidiumssitzung seiner Partei einmal so interessant formuliert: Er hatte einen Plan entfaltet, der jeden Widerspruch von vornherein ausschloss. Ein Parteimitglied sagte spöttisch: „Herr Adenauer erwartet, dass wir zu seinem Plan lediglich Ja und Amen sagen.“ Adenauer soll geantwortet haben: „Meine Herren, so anspruchsvoll bin ich gar nicht. Mir reicht es schon, wenn Sie ein einfaches Ja sagen.“
Das ist das Höchste, was der Staat von uns verlangen kann: ein Ja, also Loyalität, aber kein Amen. Keine Hingabe, keine letzte Unterwerfung. Ja, so sollen wir sagen, aber nicht Amen. Keine persönliche Hingabe an einen Staat oder irgendein System, weder an einen absoluten Staat, noch an einen totalitären Staat, aber auch nicht an einen Staat, der sich als demokratischer Rechtsstaat versteht.
Gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist, ja, aber gebt Gott, was Gottes ist. Darum haben auch in der totalitären Sowjetunion etwa die Christen ihre Steuern gezahlt – die meisten – und das war richtig so. Aber sie haben gesagt: Wir gehören dem lebendigen Gott. Damit ist dem Staat eine ganz klare Grenze gezogen. Da hört die staatliche Autorität auf, wo wir Gott ungehorsam werden müssten durch unseren Gehorsam gegenüber dem Staat.
„Man muss Gott mehr gehorchen als den Menschen“, steht in Apostelgeschichte 5. Das ist die Richtung. Darum haben die Christen ihre Steuern gezahlt, aber sie haben nicht darauf verzichtet, ihre Kinder mit Jesus bekannt zu machen. Sie haben nicht darauf verzichtet, Gottesdienste zu feiern. Sie haben es sich nicht nehmen lassen, zu evangelisieren. Das haben sie getan gegen das strikte Verbot des Staates, und das war ihre Verantwortung vor Gott.
Deshalb haben sie in bestimmten Situationen Gesetze übertreten. Denken Sie an Daniel und seine Freunde. Sie mussten auch Gesetze übertreten. Sie konnten sich mit diesem Staat arrangieren, ohne zu sündigen. Aber als es darum ging, das Bild anzubeten, haben sie dieses Gesetz frank und frei übertreten.
Derselbe Petrus, der die Christen zur Staatstreue aufgerufen hat, hat an diesem Staat nicht gehorcht. Dafür ist er ins Gefängnis gekommen und schließlich an den Galgen gewandert. Sie waren nicht nur der römischen Obrigkeit ungehorsam, sondern auch der jüdischen Obrigkeit. Sie verkündeten den Herrn Jesus als den Messias und Retter und sagten: „Es ist in keinem anderen Namen Heil als nur in dem Namen Jesus.“
Man versuchte, ihnen das zu verbieten, aber sie antworteten: „Wir können es nicht lassen, davon zu reden. Unser Gewissen ist gebunden Gott gegenüber.“ „Man muss Gott mehr gehorchen als den Menschen.“ Wenn der Staat uns eines Tages verbieten sollte, das zu predigen, müssten wir in unseren Gottesdiensten auch öffentlich zu Gesetzesbrechern werden.
So wie etwa Wilhelm Busch in der Nazizeit und sein Bruder Johannes, die zum Herzen des kirchlichen Widerstands gehörten und beide irgendwann im Gefängnis landeten – die predigenden Brüder. Johannes Busch schrieb an seine Mutter: „Nun hast du uns zwei Jungen mit solcher Liebe großgezogen und wirst nun bald zwei abgesetzte Pfarrer als Söhne haben. Was ist das schwer für dich! Aber, liebe Mama, ich kann es vor Gott bezeugen, ich habe diesen Weg nicht provoziert. Wir haben hier wirklich nichts getan, als unerschrocken das Evangelium zu verkünden.“
„Und weißt du, wenn man einmal so weit ist, dass man aller menschlichen Voraussicht nach in nächster Zukunft Amt und Brot verliert und dann mit Weib und Kind allein dasteht, dann spürt man, dass Illusionen nicht mehr weiterhelfen. Wenn man da nicht den vollen Trost des Heilandes und seiner Verheißung hätte, dann käme man nicht einen Schritt weiter.“
Die Mutter antwortete und unterzeichnete den Brief mit den Worten: „Eure Mutter, die sich an euch freut.“ Sie freute sich über den Ungehorsam ihrer Söhne, weil er das Ergebnis des Gehorsams gegenüber dem Herrn Jesus Christus war.
So haben es Christen immer wieder erlebt, in vielfacher Weise. Christen achten den Staat, aber wir gehören dem lebendigen Gott. Er ist unsere letzte Instanz.
Darum gilt das auch andersherum: Wir kommen in Situationen, in denen wir etwas tun müssen, was der Staat verbietet. Und wir können in Situationen kommen, in denen wir als Christen etwas nicht tun dürfen, obwohl es der Staat erlaubt oder uns sogar nahelegt.
Der Staat findet es ganz normal, dass Menschen in wechselnden Partnerschaften zusammenleben. Aber der lebendige Gott will die Treue zu einem Menschen für ein ganzes Leben. Der Staat überlegt immer wieder, ob er wilde Ehen nicht stärker finanziell unterstützen soll. Gott sagt: Die verbindliche lebenslange Ehe ist der richtige Weg für Mann und Frau. Sie ist auch der richtige Weg zu erfüllter Sexualität und zu einem erfüllten Leben.
Der Staat versucht immer wieder, für homosexuelle Verhältnisse eine eigene rechtliche Form zu schaffen, die der Ehe immer ähnlicher wird. Die Heilige Schrift sagt, dass praktizierte Homosexualität Sünde ist gegenüber dem lebendigen Gott.
Der Staat erlaubt, dass Kinder im Mutterleib durch Abtreibung getötet werden – unter bestimmten Umständen. Der allmächtige Gott weist uns hier einen völlig anderen Weg.
Darum dürfen Christen längst nicht alles tun, selbst wenn es der Staat erlaubt.
Vertreter des Staates unterstützen immer stärker das weitere Zusammengehen der verschiedenen Religionen. Sie fordern eine größere Annäherung und verlangen auch von den Christen, dass wir aufhören, in Anspruch zu nehmen, dass Jesus die absolute Wahrheit und der einzige Weg zum Heil ist.
Egal, wie staatliche Stellen hier denken und handeln: Wir dürfen als Christen niemals gewaltsam gegen irgendjemanden vorgehen. Das ist uns ausdrücklich von dem Herrn Jesus untersagt. Aber wir dürfen auch nicht mitmachen.
Es kommen immer wieder Punkte, an denen wir, wenn wir dem Herrn treu sein wollen, unsere Stimme erheben müssen.
Die Heilige Schrift macht ganz deutlich, dass am Ende der Weltzeit eine Einheitsreligion und ein Einheitsstaat kommen werden. Wer sich dann zu Jesus Christus bekennt, wird mit dem Tod bedroht werden. Auch das sagt die Heilige Schrift.
So weit sind wir in unserem Staat noch nicht, und wir dürfen dankbar sein für alle Freiheiten, die wir genießen. Wir müssen diese Freiheiten auch nutzen, um Gott darin zu dienen.
Doch wir merken an manchen Stellen, wie der Wind schärfer wird, der den Christen ins Gesicht weht, und wie man unter dem Schlagwort „Fundamentalismus“ manchen den Mund zu stopfen versucht.
Darum ist es wichtig, dass wir uns nicht vorschnell zurückziehen. Wir sollten uns nicht in irgendeine Katakombe zurückziehen, noch bevor man uns dahin treibt.
Wir sind dankbar, dass wir diese öffentlichen Möglichkeiten haben. Gott hat uns als Gemeinde und als Akademie dieses Gebäude geschenkt, in dem wir unsere Veranstaltungen durchführen können. Wir genießen noch große Freiheiten. Dafür können wir Gott nur danken. Wir wollen uns überhaupt nicht beklagen.
Aber wir müssen immer wachsam bleiben. Wir müssen aufpassen, dass wir, wenn der Staat etwas von uns fordert, was der eindeutigen Willenserklärung Jesu Christi widerspricht, ihm dann keine Folge leisten – um Christi willen.
Der Herr hat versprochen, dass er uns in solchen Situationen die nötige Stärke und den Mut schenken wird. Er wird uns nicht im Stich lassen und nicht zulassen, dass wir überfordert sind.
So muss jeder von uns sich ganz persönlich fragen lassen: Wem gehört meine letzte Loyalität? Wem gehört meine letzte Treue? Wem gehört mein letzter Gehorsam? Wem gehöre ich?
Abschluss: Die letzte Loyalität gilt Gott
Erinnern Sie sich? Jesus hatte die Münze genommen und gefragt: „Wessen Bild ist das?“ Man antwortete ihm, dass es das Bild des Kaisers sei. Daraufhin sagte Jesus: „Gebt dem Kaiser, was dem Kaiser gehört.“ Die Münze trägt das Bild des Kaisers, sie gehört also dem Kaiser.
Wer aber trägt das Bild Gottes? Die Bibel sagt, dass Gott den Menschen zu seinem Bilde geschaffen hat. Das bedeutet, jeder Mensch trägt persönlich das Bild des lebendigen Gottes. Gott hat es ihnen geschenkt, damit sie denken, sprechen und Kontakt aufnehmen können.
Sie tragen also das Bild des lebendigen Gottes persönlich. Das heißt, sie sind dazu bestimmt, Gott zu gehören. Ihr ganzes Leben soll dem lebendigen Gott gewidmet sein. Sie sind dazu bestimmt, sich vertrauensvoll an den zu wenden, den der allmächtige Gott geschickt hat, um das Verhältnis zu ihm wieder heilzumachen – seinen Sohn Jesus Christus.
Daran denken wir in der kommenden Woche besonders: Jesus Christus hat sein Leben für uns am Kreuz geopfert. Er nahm die Strafe auf sich, die du und ich verdient hätten, und beglich die Schuld, damit wir durch den Glauben an Jesus Kinder Gottes werden dürfen.
So wie man dem Kaiser die Steuermünze verweigern kann, so kann man auch Gott sein Leben verweigern. Deshalb sagt der Herr Jesus hier: „Gebt dem Kaiser die Steuermünze, aber gebt euch selbst Gott. Gebt Gott, was Gottes ist, was Gottes Bild trägt.“ Gib dem lebendigen Gott die volle Verfügungsgewalt über dein Leben und unterwirf dich dem einen, den der lebendige Gott als Retter für dich gesandt hat – nämlich dem Herrn Jesus Christus, der sein Leben für uns gab.
Haben Sie das getan? Vielleicht geben Sie dem Kaiser, was des Kaisers ist. Vielleicht sind Sie ein treuer Staatsbürger. Aber hast du Gott schon gegeben, was Gottes ist? Er will dich. Darum hat er seinen eigenen Sohn Jesus Christus für uns gesandt, damit wir durch ihn gerettet werden – für Zeit und Ewigkeit. Amen.