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Kein hoffnungsloser Fall!

1.Timotheus 1,12-17
29.01.20111. Timotheus 1,12-17

Kein hoffnungsloser Fall!

1.Timotheus 1,12-17

Einleitende Gedanken

Praktisch in jeder Zeitung war es zu lesen. VW hat ein neues Auto entwickelt. Ein Auto das sage und schreibe nur einen Liter Diesel für 100 Kilometer braucht. Damit schlagen sie jedes Hybrid Auto. Das ist dieser Prototyp, der VW XL1. Dieser Prototyp dient jetzt als Vorbild, wenn das Auto in Serie produziert wird. Im Neuen Testament finden wir auch einen Prototyp. Ein Prototyp der Gnade und Barmherzigkeit Gottes. Ein Prototyp an dem man sehen kann, welche grosse Veränderung im Leben eines Menschen möglich ist. Dieser Prototyp hat auch einen Namen: Paulus. Vom Prototyp des VW werden wir in 2-5 Jahren nicht mehr sprechen, vermutlich wird er von einem anderen Prototyp überboten. Von Paulus wird man noch über viele Jahrhunderte sprechen. Was er darstellt, das wird nicht übertroffen. Paulus selbst beschreibt das in seinem Brief an Timotheus. „Ich danke dem, der mir für meinen Auftrag Kraft gegeben hat, Jesus Christus, unserem Herrn; denn er hat mich als vertrauenswürdig angesehen und in seinen Dienst genommen -“ (1. Timotheus 1, 12)„ausgerechnet mich, der ich ihn früher verhöhnt und seine Gemeinde mit äusserster Härte verfolgt hatte. Aber er hat sich über mich erbarmt, weil ich in meinem Unglauben nicht wusste, was ich tat.“ (1. Timotheus 1, 13)„Geradezu überwältigend war die Gnade, die unser Herr mir erwiesen hat, und sie hat in mir einen Glauben und eine Liebe entstehen lassen, wie sie nur durch Jesus Christus möglich sind.“ (1. Timotheus 1, 14)„Ja, Jesus Christus ist in die Welt gekommen, um Sünder zu retten. Auf dieses Wort ist Verlass; es ist eine Botschaft, die vollstes Vertrauen verdient. Und einen grösseren Sünder als mich gibt es nicht!“ (1. Timotheus 1, 15)„Doch gerade deshalb hat sich Jesus Christus über mich erbarmt: An mir als dem grössten aller Sünder wollte er zeigen, wie unbegreiflich gross seine Geduld ist; ich sollte ein ermutigendes Beispiel für alle sein, die sich ihm künftig im Glauben zuwenden, um das ewige Leben zu erhalten.“ (1. Timotheus 1, 16)„Dem König, der in alle Ewigkeit regiert, dem unvergänglichen, unsichtbaren, alleinigen Gott, gebühren Ehre und Ruhm für immer und ewig. Amen.“ (1.Timotheus 1,17)

I. Ein klarer Fall

Eigentlich schrieb Paulus dem Timotheus über die falschen Gesetzeslehrer, die die Christen verwirren wollten. Er sah die Gefahr, dass sich die Christen von der gesunden Lehre abwenden könnten. Doch plötzlich unterbricht er diesen Gedankengang. Es ist, wie wenn er von einer tiefen Dankbarkeit ergriffen wird, die er nicht verschweigen kann. Er muss jetzt darüber sprechen. „Ich danke dem, der mir für meinen Auftrag Kraft gegeben hat, Jesus Christus, unserem Herrn; denn er hat mich als vertrauenswürdig angesehen und in seinen Dienst genommen -“ (1. Timotheus 1, 12)Mit Erstaunen stellt er fest, wie aussergewöhnlich es ist, dass er im Dienst von Jesus stehen darf. Er selbst gehörte ja zu den Leuten, die das Evangelium von Jesus Christus bekämpften. Das tat er nicht nur mit Worten, sondern er verfolgte die Christen mit fanatischem Eifer. Was für ein Wunder, dass er jetzt das absolute Gegenteil macht. Jetzt ist er selber mit der Botschaft des Evangeliums unterwegs. Nun ist er der Gejagte. Er kann es kaum fassen, dass ihm diese Ehre zukommt, obwohl er gegen das Evangelium und die Christen kämpfte. „Jesus hat mich als vertrauenswürdig angesehen und in seinen Dienst genommen - ausgerechnet mich, der ich ihn früher verhöhnt und seine Gemeinde mit äusserster Härte verfolgt hatte.“ (1. Timotheus 1, 13)Paulus war ein verbissener und wütiger Verfolger der Christen. Fanatischer als er, hätte man die Christen nicht verfolgen können. Paulus, der vor seiner Bekehrung noch Saulus genannt wurde, war bei der ersten Hinrichtung eines Christen, Stephanus, dabei, und er fand das völlig in Ordnung. „Saulus aber war mit dieser Hinrichtung voll und ganz einverstanden.“ (Apostelgeschichte 8, 1)Er war nicht nur ein passiver Mitläufer. Er handelte mit tiefer Überzeugung, aus eigenem inneren Antrieb. „Saulus setzte alles daran, die Gemeinde auszurotten. Er durchsuchte Haus für Haus, und wo er Christen fand, liess er sie abführen – Männer wie Frauen – und liess sie ins Gefängnis bringen.“ (Apostelgeschichte 8, 3)Er drohte den Christen mit Hinrichtungen, denn diese Lehre musste im Keim erstickt werden. Es genügte ihm auch nicht, die Christen in Israel zu beseitigen, er wollte auch im Ausland diese Bewegung zum Erliegen bringen. „Auch in Damaskus wollte er die Anhänger der neuen Lehre aufspüren, um sie alle – Männer wie Frauen – in Ketten nach Jerusalem zu bringen. Zu diesem Zweck wandte er sich an den Hohenpriester und bat ihn um Briefe mit einer entsprechenden Bevollmächtigung, die er den Synagogen in Damaskus vorlegen wollte.“ (Apostelgeschichte 9, 2)Einen grösseren Feind des Evangeliums und somit der Christen kann man sich gar nicht vorstellen. Gibt es eine grössere Sünde, als Gott frontal zu bekämpfen? Deshalb kommt Paulus im Blick auf seine Vergangenheit zu einem klaren Schluss: „Einen grösseren Sünder als mich gibt es nicht!“ (1. Timotheus 1, 15)Ich bin überzeugt, dass weder die Juden, noch die Christen daran dachten, dass Paulus die Seite je wechseln würde. Das war ein klarer Fall, Paulus wird seine Sache bis zum bitteren Ende durchziehen. Niemand konnte erahnen, dass sich an seiner Haltung etwas ändern würde.

II. Eine radikale Wende

Viele von uns wissen, was mit diesem Mann geschah. Paulus sagt über seine fundamentale Veränderung. „Aber Jesus hat sich über mich erbarmt, weil ich in meinem Unglauben nicht wusste, was ich tat.“ (1. Timotheus 1, 13)Jesus erbarmte sich über Paulus, denn in seinem blinden Fanatismus meinte er, er würde sich für die Sache Gottes einsetzen. In der Rückschau erkennt er, dass er im Unglauben handelte. Er hatte zwar religiöse Motive, aber keinen richtigen Glauben. Wie viele von uns wissen, geschah die tiefgreifende Veränderung des Paulus auf dem Weg nach Damaskus, als er unterwegs war, die Christen dort einzufangen und nach Jerusalem zu schleppen. Auf diesem Weg begegnete ihm Jesus, der zu ihm sagte: „Saul, Saul, warum verfolgst du mich?“ (Apostelgeschichte 9, 4)Wer nämlich die Christen verfolgt, der verfolgt Jesus. Zuerst wusste Paulus nicht, von wem er angesprochen wurde und fragte: „Wer bist du, Herr?“ (Apostelgeschichte 9, 5)Und Jesus offenbarte sich und antwortete: „Ich bin der, den du verfolgst; ich bin Jesus.“ (Apostelgeschichte 9, 5)Nach diesem Erlebnis auf dem Weg nach Damaskus wurde Paulus zu einem der überzeugtesten und eifrigsten Kämpfer für das Evangelium. Zeit seines Lebens blieb Paulus dankbar für dieses gnädige Eingreifen Gottes. Er konnte immer wieder darüber staunen. „Geradezu überwältigend war die Gnade, die unser Herr mir erwiesen hat, und sie hat in mir einen Glauben und eine Liebe entstehen lassen, wie sie nur durch Jesus Christus möglich sind.“ (1. Timotheus 1, 14)Paulus erlebte, wie sich sein Wesen veränderte. Ein tiefes Vertrauen und eine tiefe Liebe sind in ihm gewachsen. Diese fundamentale Veränderung, die – da ist er sich sicher – kann nur durch Jesus Christus in einem Leben geschehen. Paulus erlebte die verändernde Kraft dieser Botschaft von Jesus Christus, deshalb bezeugt er ganz klar, dass die Botschaft des Evangeliums total vertrauenswürdig ist. „Ja, Jesus Christus ist in die Welt gekommen, um Sünder zu retten. Auf dieses Wort ist Verlass; es ist eine Botschaft, die vollstes Vertrauen verdient.“ (1. Timotheus 1, 15)Sein Leben ist ein lebendiger Beweis für die Kraft, die im Evangelium steckt. Paulus schrieb ja auch den Korinthern: „Denn das Wort vom Kreuz ist denen, die verlorengehen, Torheit; uns aber, die gerettet werden, ist es Gottes Kraft.“ (1. Korinther 1, 18)Hast Du dieses Neue Leben schon bekommen, von dem Paulus hier spricht?

III. Ein hoffnungsvolles Fazit

Paulus zieht aus dem, was er erlebte, eine ausserordentlich wichtige und hoffnungsvolle Schlussfolgerung. Er ist überzeugt, dass er der grösste Sünder aller Zeiten ist. „Einen grösseren Sünder als mich gibt es nicht!“ (1. Timotheus 1, 15)Paulus würde es bestreiten, wenn einer von uns behaupten würde, er sei ein noch grösserer Sünder. Was Paulus immer wieder neu erstaunt und es kaum fassen kann, dass sich Gott über ihm erbarmt hat. Er ist erstaunt, wie radikal diese Begegnung mit Jesus sein Leben verändert hat. Für Paulus ist klar, wenn es keinen grösseren Sünder wie ihn gibt, dann gibt es für jeden Menschen Hoffnung, dann gibt es keine hoffnungslosen Fälle. Paulus ist sogar überzeugt, dass Gott ihn gerade deshalb so spektakulär gerettet hat, damit an seinem Leben ein für allemal klar gezeigt wird, dass es keinen hoffnungslosen Fall gibt. So hat das jedenfalls Paulus verstanden, er sagt: „Gerade deshalb hat sich Jesus Christus über mich erbarmt: An mir als dem grössten aller Sünder wollte er zeigen, wie unbegreiflich gross seine Geduld ist; ich sollte ein ermutigendes Beispiel für alle sein, die sich ihm künftig im Glauben zuwenden, um das ewige Leben zu erhalten.“ (1. Timotheus 1, 16)Wenn Du heute hier sitzt und denkst: Ich bin aber ein hoffnungsloser Fall, dann lass Dir von Paulus sagen, dass Du Dich irrst. Wenn Paulus sein Leben durch Gottes Gnade verändern konnte, dann kann das in Deinem Leben auch geschehen! Was Paulus hier sagt ist auch eine Ermutigung und vielleicht auch eine Ermahnung an uns Christen. Vielleicht bin ich nicht der einzige, der schon bei Menschen dachte, dass es unmöglich ist, dass diese Menschen zu Glauben an Jesus kommen. Vielleicht bin ich nicht der Einzige, der für sich dachte, dass sei ein hoffnungsloser Fall. Vielleicht ist Dir der Gedanke auch durch den Kopf, als Du diese Woche Deine drei VI. Petrus notiertest. Wir wollen in diesem Jahr als Gemeinde ganz gezielt für Menschen beten, dass sie zum Glauben kommen – erklären… So kann es eben sein, dass Du vielleicht dachtest, für den bete ich nicht, denn ich kann mir nicht vorstellen, dass der zum Glauben an Jesus kommt. Jetzt weisst Du, das ist definitiv ein falscher Gedanke. Wenn Paulus zum Glauben an Jesus kam, dann kann jeder andere auch zum Glauben an Jesus kommen. Unsere Aufgabe ist nicht zu entscheiden, wem wir eine Umkehr zutrauen, denn wir können das eh nicht machen. Unsere Aufgabe ist nur, für diese Menschen zu beten und von Jesus zu erzählen. Juden und Christen hätten damals darauf gewettet, dass Paulus kein Christ würde. Und noch mehr hätten sie darauf gewettet, dass er bestimmt kein Kämpfer für das Evangelium wird. Jedenfalls musste Paulus nach seiner Bekehrung zuerst das Vertrauen der Christen gewinnen, als er nämlich nach Jerusalem kam, glaubten die Christen nicht, dass er nun zu ihnen gehört. „Als Saulus wieder nach Jerusalem kam, versuchte er sich den Jüngern anzuschliessen. Aber sie hatten alle Angst vor ihm, weil sie nicht glauben konnten, dass jetzt auch er ein Jünger Jesu war.“ (Apostelgeschichte 9, 26)Sie konnten sich das einfach nicht vorstellen. Vielleicht werden wir erleben, dass gerade diese Menschen zum Glauben an Jesus kommen, bei denen wir es nicht für möglich hielten. Was für eine Freude das wäre!

Schlussgedanke

Ich möchte Dich ermutigen, bete für Deine VIP’s, unabhängig davon, ob Du denkst, sie würden zu Jesus finden. Bleiben wir dran. Wenn Du Deinen Zettel noch nicht ausgefüllt hast, dann mach es in dieser Woche. Wir können nicht die ganze Menschheit erreichen, aber wenn jeder von uns für seine drei VIP’s betet und sich Gedanken macht, wie er sie auf Jesus aufmerksam machen kann, dann sind das, bei 60 Christen = 180 VIP bei 80 Christen = 240 VIP die von uns intensiv umbetet werden. Für die sonst vielleicht niemand beten würde. Was für eine Freude, wenn wir von diesen Menschen hören, wie dankbar sie für die Rettung durch Jesus sind. Wie berührend, wenn diese Menschen mit uns in das Lob des Paulus einstimmen. „Dem König, der in alle Ewigkeit regiert, dem unvergänglichen, unsichtbaren, alleinigen Gott, gebühren Ehre und Ruhm für immer und ewig. Amen.“ (1.Timotheus 1,17)