Charakteristika der Jünger im Johannesevangelium
In der Pause ist aufgefallen, dass im Johannesevangelium viele Aussagen enthalten sind, die die Jünger charakterisieren. Sie werden als Menschen beschrieben, die Vertrauen haben, treu sind und die Wahrheit lieben. Ebenso lieben sie die Brüder, wollen gehorsam sein und Frucht bringen.
Die Jünger bemühen sich, Einigkeit untereinander zu wahren und den Frieden auszuleben. Besonders wichtig ist ihre Liebe zum Herrn Jesus. Diese Liebe ist vielleicht das entscheidendste Kennzeichen und das wichtigste von all den genannten Eigenschaften.
Das war das letzte Merkmal in dieser Reihe, da wir chronologisch durch das Evangelium nach Johannes vorgegangen sind. Die Liebe zum Herrn steht am Ende. Schön, dann gehen wir weiter.
Bedeutung von Jüngerschaft und Vorbilder
Wer von euch hat schon einmal den Namen John Stott gehört oder gelesen? Darf ich sehen, wer etwas mit John Stott verbinden kann? Ganz wenige. Wenn wir jetzt in England wären und ihr wärt englische Christen, dann hätten alle die Hand gehoben. John Stott ist wohl der bekannteste gläubige Evangelikale Englands. Vielleicht ist er hier bei uns vergleichbar mit Ulrich Parzany oder so. Ja, den kennt doch jeder. Einige nicht? Na gut, dann kann ich es auch nicht ändern. Oder Wilhelm Busch – ja, nehmen wir Wilhelm Busch, dann sind alle beruhigt.
Wer kennt John Stott? Also ganz wenige hier vorne, ein Bruder. Und wer kennt Eric Nash? Keiner. Von dem habe ich auch noch nie gehört. Wer kennt Eric Nash? Interessant ist, dass Eric Nash John Stott 1938 als sechzehnjährigen Teenager zu Christus führte.
Dann zogen John Stotts Eltern weg, und er musste mit sechzehn Jahren natürlich mitziehen. Eric Nash schrieb dem neu bekehrten John Stott fünf Jahre lang dicke Briefe – handschriftlich, bis zu zehn Seiten lang. Diese Briefe waren eine Anleitung zur Jüngerschaft. Eric Nash nahm das ernst. Ein Sechzehnjähriger hatte sich bekehrt, und Nash sagte nicht: „Na ja, wenn das echt ist, wird er schon irgendwie durchkommen.“ Stattdessen begleitete er ihn weiter.
Da John Stott in eine Gegend zog, in der es keine Gemeinde gab, konnte Nash ihn auch nicht an andere Hirten übergeben. Deshalb schrieb er ihm fünf Jahre lang Briefe und gab ihm eine Anleitung zur Jüngerschaft. John Stott selbst sagt, dass es ihn, so wie er heute in England bekannt ist – mittlerweile über achtzig Jahre alt –, ohne Eric Nash im Hintergrund niemals gegeben hätte. Ohne diesen Bruder, der bereit war, Jüngerschaft zu gewähren, sogar über die Distanz per Brief.
Das sehen wir: Wenn wir für andere leben und ein Herz dafür haben, andere anzuleiten, dann werden wir Wege finden. Wenn es über Briefe, Telefonate oder Treffen ist. Ich kenne auch Brüder, die nach Jahren andere besucht haben. Sie sind in ferne Länder gereist, um nach den Brüdern zu sehen, um zu schauen, was aus diesem Pflänzlein geworden ist, und um ihnen weiterzuhelfen.
Fünf Kennzeichen der Jüngerschaft
Wir bleiben noch bei der Frage: Was ist ein Jünger? Wir werden das gleich abschließen, aber ich möchte noch gerne fünf Kennzeichen der Jüngerschaft nennen.
Ich habe vorhin gesagt, ein Jünger muss getauft sein. Daraufhin kam jemand zu mir und fragte: Wie ist das? In manchen Gemeinden wird man zum Beispiel erst mit 18 Jahren getauft. Ich kann diese Regel gut verstehen. Wir hatten in unserer Gemeinde selbst eine Altersgrenze, allerdings bei 16 Jahren.
Ich möchte denen unter euch, die noch nicht getauft sind, weil die Grenze in eurer Gemeinde bei 18 Jahren liegt, Folgendes sagen: Seid dieser Regel untertan. Gott sieht in eurem Herzen, dass ihr euch taufen lassen wollt. Aus Gründen, die wir hier nicht lange erörtern können, aber aus vernünftigen und einsichtigen Gründen, haben die Verantwortlichen der Gemeinde beschlossen, erst ab 18 Jahren zu taufen. Das hat seinen Sinn.
Die Verantwortlichen handeln nicht willkürlich oder um junge Christen zu ärgern. Stellt euch daher unter diese Regel, die in eurer Gemeinde gilt. Gott sieht euer Herz, er erkennt, dass ihr bereit seid zur Taufe und wartet, bis ihr 18 seid. Dann lasst euch taufen.
Das ist gar kein Problem und macht auch anderen Mut, sich dieser Ordnung zu unterstellen. Ich kann gut nachvollziehen, wenn eine Altersgrenze gezogen wird. Wer anders denkt, kann das gerne tun, aber man sollte sich trotzdem an diese Ordnungen halten und sich ihnen unterordnen.
Selbständiges Bibelstudium
Ein Kennzeichen für selbständiges Bibelstudium findet sich im Hebräerbrief Kapitel 5. Dort heißt es, dass diejenigen, die die Schrift kennen und geübte Sinne haben, in der Lage sind, Gutes und Böses zu unterscheiden.
Es gab jedoch auch andere, denen man wieder Milch geben musste, weil sie im Bibelstudium nicht geübt waren. Hier ist ausdrücklich von selbständigem Bibelstudium die Rede, nicht von flüchtigem Bibellesen oder bloßem Durchblättern.
Ich bin überzeugt, dass wir alle unsere Jünger zu einem solchen selbständigen Bibelstudium führen sollten. Wenn wir jemanden begleiten, beispielsweise nach seiner Bekehrung, ist es von entscheidender Bedeutung, ihn bald zu einem eigenständigen Bibelstudium zu bringen.
Leider habe ich das selbst nicht immer erlebt. Ich möchte hier niemanden beschämen und frage auch nicht öffentlich, wer die Erfahrung gemacht hat, dass der eigene Vater mit ihm Bibel gelesen und ihn zum Bibellesen angeleitet hat. Denn zunächst ist es die Aufgabe des eigenen Vaters, dies zu tun.
Wenn ihr Väter seid, dann tut das bitte mit euren Kindern. Ich habe das auch mit meinen Kindern gemacht und tue es immer wieder – ich helfe ihnen beim Bibellesen und Bibelstudium.
Falls die Eltern das nicht tun, vielleicht weil sie nicht gläubig sind oder weil sie selbst nie so angeleitet wurden und deshalb den Blick dafür nicht haben, ist es gut, wenn ein Begleiter aus der Gemeinde einem anderen hilft und Jüngerschaft gewährt.
Selbständiges Bibelstudium ist somit ein wichtiges Ziel in der Begleitung und im Wachstum im Glauben.
Selbständiges Gebet
Selbständiges Gebet
Hier ist die Stelle noch einmal, die ich vorhin schon zitiert habe: Man muss lernen, ein Gebetsleben zu führen – ein diszipliniertes Gebetsleben. Es reicht nicht, wenn man sagt: „Na ja, wenn es mal so über mich kommt, dann mache ich mal einen Spaziergang und bete zehn Minuten.“ Das ist kein Gebetsleben, liebe junge Geschwister.
Gebetsleben heißt natürlich, sich regelmäßig Zeit zum Gebet zu nehmen, möglichst morgens in der Zeit der Stille. Darüber hinaus kann es dann auch noch weitere Gebetszeiten geben. Jemand hat gesagt: „Wer nicht regelmäßig betet, wird bald auch nicht mehr unregelmäßig beten.“ Und da ist etwas dran. Wer nicht regelmäßig betet, der wird bald auch nicht mehr unregelmäßig beten.
Also versucht, ein selbständiges Gebetsleben einzuüben. Dabei kann es hilfreich sein, sich Gebetsanliegen aufzuschreiben und auch Gebetserhörungen zu verzeichnen. Wir sind alle keine Georg Müllers mit 50 aufgezeichneten Gebetserhörungen in seinem Leben. Aber meine Frau und ich haben schon manche Gebetserhörungen erlebt – wirkliche Gebetserhörungen, bei denen wir Gott die Ehre geben können.
Wir wissen, dass das nur er bewirkt hat, ganz allein. Das haben wir nicht fertiggebracht, das war der Herr. Und das heißt, ein Gebetsleben führen.
Disziplin im Gebetsleben
Jüngerschaft, so hat mal jemand gesagt, beginnt mit einem Zwanzig-Euro-Schein: Kauf dir einen guten Wecker und gehorche deinem Wecker. Das muss man als junger Christ lernen – dem Wecker zu gehorchen. Gar nicht so einfach, oder?
Mein Sohn zum Beispiel kämpft morgens ganz gewaltig mit dem Wecker. Meine Tochter hat kein Problem damit: Sobald der Wecker klingelt, steht sie auf. Aber die Menschen sind eben verschieden. Mein Sohn kämpft damit, und vielleicht gibt es auch andere unter uns, die jeden Morgen mit ihrem Wecker kämpfen. Dann wird ein paarmal draufgehauen, und kurz vor knapp springen sie aus dem Bett. Alles geht dann hopplahopp, und die Zeit der Stille vor Gott bleibt auf der Strecke.
Man stolpert so in den Tag hinein. Das heißt nicht, dass deswegen alles schiefgehen muss. Vielleicht gelingt trotzdem manches. Aber es ist nicht die Zeit, um zu wachsen und die Wurzeln tief zu senken.
Morgens, wenn ich frisch bin und gerade aufgestanden, dann ist meine fruchtbarste Zeit. Wenn ich schon 20 Telefonate geführt und 45 E-Mails beantwortet habe, ist schon so viel durch meinen Kopf gegangen. Dann bin ich nicht mehr frisch genug, um noch aufzunehmen.
Darum lest am Morgen eure Bibel und versucht, eine Gebetszeit zu haben. Wenn ihr sehr früh aufstehen müsst, zum Beispiel schon um halb sieben aus dem Haus müsst, dann muss das nicht länger als eine Viertelstunde dauern. Jede Minute am Morgen ist kostbar, das weiß ich ja. Aber ich würde nicht gehen – ich muss auch manchmal sehr früh weg – ohne wenigstens eine Viertelstunde Zeit gehabt zu haben.
Abendliche Vorbereitung und Disziplin
Und da seht ihr: Die stille Zeit beginnt natürlich am Abend. Wenn man abends um elf Uhr, also um 23 Uhr, im Bett sein könnte, aber stattdessen noch bis halb zwei in der Nacht herumdrödelt und dies und das macht – in Württemberg sagt man „krusteln“, die Schwaben sagen „rumkrusteln“, also irgendetwas noch machen –, dann muss man sich nicht wundern, wenn man morgens um sechs Uhr nicht rauskommt.
Dann heißt es: Der Geist ist willig, aber das Bett ist warm. Die stille Zeit wird dadurch ganz still, und es passiert nichts.
Also bitte, gehorcht eurem Wecker! Lernt, eurem Wecker zu gehorchen. Steht morgens auf und geht lieber abends früh ins Bett. Ich musste das auch lernen. Ich bin von Natur aus kein Frühaufsteher. Ich bin eher eine Nachteule und schlafe morgens dafür gerne lange.
Aber ich musste mich gegen meine Natur umstellen. Heute stehe ich manchmal sehr früh auf. Das müsst ihr nicht nachmachen. Aber ich stehe manchmal schon um halb fünf auf und habe dann Zeit, meine Bibel zu lesen und zu beten.
Dann bin ich auch sehr frisch und erledige viele Dinge, bevor das Telefon klingelt. Vor acht Uhr klingelt es meistens nicht, und bis dahin habe ich schon viele wichtige Dinge erledigt.
Teilnahme an der Anbetung
Gut, Teilnahme an der Anbetung
In Johannes 4,23 sagt der Herr, dass Gott Anbeter sucht. Anbeter meint hier nicht im falsch verstandenen Sinne charismatischer Lobpreis, sondern wirkliche Anbetung – und zwar individuell. Jeder von uns soll ein Anbeter sein, der den Herrn in seiner Zeit der Stille anbetet, aber auch in der Gemeinschaft, zum Beispiel beim Abendmahl oder in den Gebetstunden.
Wann immer Christen zusammenkommen, sollte eigentlich immer der Aspekt der Anbetung dabei sein. Anbetung heißt, Gott groß machen und ihm sagen, was er uns bedeutet. Es ist das freie Liebesgespräch mit ihm, bei dem wir ihn nicht gleich mit Bitten und Fürbitten bestürmen, sondern zuerst einmal ihm sagen, was er uns bedeutet. Das ist Anbetung.
George Fervor, der Gründer von OM, hat einmal gesagt: „Anbetung, echte Anbetung, ist das fehlende Juwel in den evangelikalen Kreisen“, also in unseren Kreisen, wenn wir uns so bezeichnen wollen als Evangelikale.
Gemeinschaft als Säule des Glaubenslebens
Teilnahme an der Anbetung
Jeder Christ soll ein Anbeter sein, der Gott wirklich anbetet – auch über seine Erlösung hinaus, am Tisch des Herrn, beim Abendmahl.
Gemeinschaft, wie wir es eben schon erwähnt haben, ist eine der Säulen des Gemeindelebens im Neuen Testament. Das kennt ihr alle: Die Gemeinde blieb beständig in der Lehre der Apostel, in der Gemeinschaft, im Brotbrechen und in den Gebeten. Diese sind Grundsäulen des neutestamentlichen Gemeindelebens.
Dabei ist Gemeinschaft immer mit Anteil geben und Anteil nehmen verbunden – und zwar in dieser Reihenfolge: zuerst Anteil geben, dann Anteil nehmen.
Auch heute, wenn wir hier zusammen sind, hoffe ich, dass echte Gemeinschaft erlebt wird. Gemeinschaft bedeutet nicht, zwei Stunden nebeneinander auf der gleichen Bank zu sitzen. Das ist noch keine Gemeinschaft.
Gemeinschaft zeigt sich vielmehr darin, dass ihr nachher ins Gespräch kommt – in den Pausen, in der Mittagspause oder beim Kaffeetrinken. Es bedeutet auch, Fragen zu stellen wie: „Wie geht es dir?“ oder „Wie kann ich für dich beten?“ Wenn du mir beim letzten Mal etwas erzählt hast, dann interessiert es, wie sich das entwickelt hat.
Das ist Gemeinschaft.
Selbständiges Zeugnisgeben
Fünftens: selbständiges Zeugnis geben. Bei den fünf Punkten hier kommt das Wort „selbständig“ dreimal vor: selbständiges Bibelstudium, selbständiges Gebet, Gebetsleben und selbständiges Zeugnis geben.
In Apostelgeschichte 8,4 heißt es: „Die nun zerstreut wurden, zogen umher und redeten das Wort Gottes.“ Sie redeten das Wort Gottes. Dabei handelte es sich nicht um Berufsprediger oder Evangelisten, sondern um Christen, die umherzogen und das Wort Gottes verkündeten. Das bedeutet, sie gaben Zeugnis von ihrem Herrn und von der Wahrheit des Wortes.
Das müssen wir lernen und auch Junggläubigen beibringen: Jungbekehrten ihre Bibel zu lesen, ein Gebetsleben zu führen, an der gemeinsamen Anbetung teilzunehmen und auch individuell Anbetung zu praktizieren. Ebenso sollen sie Gemeinschaft schätzen lernen und selbständig Zeugnis geben.
Gemeinschaft in der mennonitischen Bewegung
Übrigens, soweit ich die mennonitische Bewegung kennengelernt habe, habe ich auch schon manches von Menno Simons gelesen. Bereits vor zwanzig Jahren habe ich ein Buch von ihm gelesen.
Soweit ich eure Bewegung kenne, war Gemeinschaft eines der herausragenden Kennzeichen. Überall, wo sich Mennoniten getroffen haben – weltweit – haben sie Gemeinschaft gepflegt. Ich weiß auch von euch, dass ihr das Familienleben noch sehr hochschätzt und viel Zeit miteinander in den Familien verbringt.
Das finde ich großartig. Wir hier vor Ort haben das in großem Maße verloren. Deshalb dürfte Gemeinschaft bei euch gar kein Problem sein. Ich hoffe auch, dass die anderen Dinge, die hier stehen, für euch keine Schwierigkeiten bereiten.
Dorthin müssen wir selbst erst kommen. Und das wollen wir auch anderen in der Jüngerschaft beibringen.
Wie wird man ein Jünger? Praktische Beispiele aus der Bibel
Frage: Wie wird man ein Jünger?
Ich möchte jetzt etwas praktischer werden und die Frage beantworten: Wie wird man ein Jünger?
Zunächst haben wir in einem ersten Gedankengang geklärt, was ein Jünger ist. Ein Jünger folgt nach, er lernt von Jesus und gibt das Gelernte auch weiter. Solche Jüngerschaftsbeziehungen finden wir überall in der Bibel.
Beispiele dafür sind die Beziehung zwischen Mose und Joshua, die zwischen Elija und Elisa sowie die zwischen Paulus und Timotheus. Diese sind einige der bekanntesten Jüngerschaftsbeziehungen. An vielen anderen Stellen werden wir das gleich noch sehen.
Jüngerschaft bei Elija und Elisa
Beginnen wir bei Elija und Elisa, denn hier lässt sich etwas sehr deutlich machen. In 1. Könige 19,16 steht, dass Elija, der betagte Elija, wahrscheinlich schon über achtzig Jahre alt, einen jungen Mann zum Propheten an seiner Stelle salben sollte. Dieser junge Mann sollte ihn ablösen, nämlich Elisa. Ihr kennt die Geschichte.
Elija geht hin und wirft seinen Mantel über Elisa. Elisa war ein Großgrundbesitzer und pflügte mit zwölf Joch Ochsen, einem Ochsengespann mit zwölf Ochsen. In 1. Könige 19 heißt es weiter, dass Elisa sich daraufhin aufmachte, Elija nachzufolgen und ihm zu dienen.
Merkt ihr, Elisa, der reife, durch Sturm und Wetter gegangene Prophet, der schon auf dem Kamel mit den Baalspriestern gekämpft hatte – dieser Mann, ein richtiger Mann Gottes – wirft den Mantel über einen Jungen, Elisa. Und dieser macht sich auf und folgt Elija nach. Es entsteht eine Zweierschaft. Elisa folgt nach, das heißt, er wird jetzt von Elija lernen. Aber nicht nur, indem er danebensteht, Stift und Papier in der Hand hält und sich Notizen macht, sondern ganz praktisch: Er dient Elija.
Schaut mal, ein paar Kapitel später – übrigens sind die beiden Königsbücher im hebräischen Original ein Buch. Wir haben sie geteilt in 1. Könige und 2. Könige, weil uns das zu lang war. Im Hebräischen ist es jedoch ein Buch. Deshalb heißt es einige Kapitel später, in 2. Könige 3, dass Elisa, der Sohn der Schafat, Wasser über Elijas Hände goss.
Was soll das bedeuten? Er goss Wasser über Elijas Hände. Damals gab es nicht solche Wasserhähne wie heute: Einen Schwenkarm mit Mischbatterie, der Wasser genau in der gewünschten Temperatur liefert – lauwarm, heiß oder kalt. Stattdessen musste einer dem anderen Wasser aus einer Kanne gießen, damit sich dieser die Hände waschen konnte.
Hast du schon mal versucht, in der rechten Hand einen Krug zu halten und mit der linken Hand die Hand zu waschen? Das ist schwierig. Oder, wenn du Linkshänder bist, ist es genauso schwierig, nur andersherum. Man braucht jemanden, der einem Wasser gießt, damit man sich die Hände schön waschen kann.
Das ist ein Ausdruck, ein Synonym für Dienst. Elija hatte einen Diener, der ihm den Koffer trug, ihm Wasser über die Hände goss, ihm die Folien auf den Tageslichtprojektor legte und so weiter. Er assistierte ihm, würde man heute sagen, half ihm. Er schaute also nicht nur zu, sondern arbeitete praktisch mit, half mit und diente Elija.
Und wiederum einige Zeit später gründete dieser Elisa Prophetenschulen. Das waren vielleicht die Vorläufer unserer heutigen Bibelschulen. Elisa gründete als Erster überhaupt Prophetenschulen, in denen bis zu fünfzig junge Männer aus Israel lernten. Sie lernten von Elisa (2. Könige 4,38-44).
So ging es von Elija über Elisa bis hin zu diesen Prophetenschulen. Sie lernten voneinander, einer vom anderen. Man sieht, dass das wirklich geprägt hat und nicht ohne Folgen geblieben ist – diese enge Gemeinschaft von Schüler und Lehrer, von Lehrer und Schüler.
Das Erkennungszeichen Elijas und Elisas
Elija hatte, wenn man so will, ein Markenzeichen – ein Erkennungszeichen. Wo Elija auftrat, da hörte man ihn sagen: „Der Herr, vor dem ich stehe.“ Gewaltig, wie er das sagt.
Ich hoffe, wir können das auch ein Stück weit so sagen: „Der Herr, vor dem ich stehe.“ Zweimal lesen wir das bei Elija. In 1. Könige 17,1 tritt er so Ahab entgegen, und in Kapitel 18,15 vor den ganzen Baalspriestern sagt er es ebenfalls: „Der Herr, vor dem ich stehe.“ So hat er seinen Dienst getan. Er stand vor Gott, und vor Gott konnte er dann auch diese Sätze sagen – dem Ahab entgegen oder den falschen Propheten gegenüber.
Schaut mal, wie die Prägung von Elisa durch Elija sichtbar wird. Elisa hat ja das miterlebt, er ist lange mit ihm unterwegs gewesen – einige Jahre, denke ich. Es kann gut sein, dass Elisa Elija begleitet hat. Später lesen wir, dass Elija schon im Himmel ist, mit einem feurigen Wagen in den Himmel geholt wurde. Und dann sagt Elisa: „Der Herr, vor dem ich stehe.“
Bitte glaubt nicht, dass er das einfach nur nachgeplappert hat. Er hat es verinnerlicht. Er hat am Leben des Elija gesehen, was es heißt, vor dem Herrn zu leben – wirklich vor Gott sein Leben zu führen und in der Gegenwart Gottes zu leben. Das war jetzt auch seine Prägung geworden, sein Markenzeichen: „Der Herr, vor dem ich stehe.“
Zweimal sagt auch er das. Interessanterweise finden wir es genau wie bei Elija zweimal bei Elisa: „Der Herr, vor dem ich stehe.“ Das zeigt: Jüngerschaft prägt.
Persönliche Erfahrung mit Jüngerschaft
Ich bin dankbar, dass ich eine Zeit lang Elisa sein durfte – bei einem Elija. Nicht dem biblischen Elija, sondern bei einem bekannten Evangelisten in Süddeutschland. Diesen Mann durfte ich einige Jahre lang begleiten. Wir hatten zusammen Evangelisationen, und ich habe sehr viel von ihm gelernt.
Er war mein Elija, und ich war sein Elisa. Ich habe ihm geholfen und ihm auch manchmal in seinen Diensten zur Seite gestanden. Dabei ging es nicht unbedingt darum, Wasser über die Hände zu gießen – höchstens mal heiße Suppe über die Hände zu kippen, was tatsächlich schon einmal passiert ist. Trotzdem habe ich viel von ihm gelernt und bin sehr dankbar dafür, dass ich eine Zeit lang Elisa sein durfte.
Vielleicht gibt es hier auch einige Brüder und Schwestern, die sich wünschen, einmal bei einem Elija in der Schule zu sein. Nun, es gibt nicht viele Elias, das stimmt. Aber man muss die Latte nicht zu hoch legen. Es muss nicht unbedingt ein bekannter Evangelist sein, dem man dienen kann.
Es kann auch eine Schwester in der Gemeinde sein, die bewährt ist, die gereift ist und im Glauben steht – oder ein Bruder. Man schließt sich ihnen an und lernt von ihnen.
Jüngerschaft im Neuen Testament: Von Jesus zu den Aposteln
Lebensgemeinschaft mit Jesus als Grundlage
Vor dem Mittagessen noch ein Gedankengang über Jüngerschaft im Neuen Testament.
Unser Herr Jesus hat Jünger ausgewählt, wie ihr wisst, zwölf im engeren Kreis. Außerdem gab es auch mal siebzig, die er ausgesandt hat. Er hatte viele Jünger, die er begleitet hat und die in Lebensgemeinschaft mit ihm lebten.
Einer der engsten aus dem Dreierkreis Petrus, Johannes und Jakobus war Johannes. Johannes war sein Jünger, der ihn vielleicht am besten kannte. In seinen späten Briefen – im zweiten oder dritten Johannesbrief – erwähnt er einen Mann namens Gaius. Er hatte ein sehr vertrautes Verhältnis zu ihm, offenbar war Gaius ein Jünger von Johannes.
Ein anderer wichtiger Mann war Polykarp. Sein Name steht nicht in der Bibel, aber in seinen Schriften berichtet er, dass er noch den Greisen Johannes gekannt hat. Als junger Mann hat Polykarp Johannes in Ephesus oder an einem anderen Ort persönlich erlebt.
Polykarp wiederum war der Lehrer von Irenäus, zu deutsch „der Friedfertige“. Diese beiden Männer, Polykarp und Irenäus, sagen euch vielleicht nichts, aber jeder, der Kirchengeschichte studiert, wird sehr dankbar für sie sein. Sie haben viel geschrieben und berichten uns, wie das neutestamentliche Gemeindeleben im ersten Jahrhundert am Ende und zu Beginn des zweiten Jahrhunderts war.
Ohne diese beiden Männer wüssten wir nicht, wie die Gemeinden ganz am Anfang gelebt haben. Das ist sehr wichtig.
Man kann zum Beispiel zeigen, dass in der Zeit, in der Polykarp und Irenäus lebten, noch keine Babys und Säuglinge getauft wurden. Heute behaupten viele, dass im Neuen Testament bereits Babys oder Säuglinge getauft wurden. Doch die Schriften dieser Männer zeigen uns, dass zu ihrer Zeit keine Babys und Säuglinge getauft wurden.
Man kann nachweisen, dass diese Praxis erst viel später eingeführt wurde – im dritten und vor allem im vierten Jahrhundert. Dann wurde die Taufe von Babys weit verbreitet, manchmal nenne ich das „Babyzwangsbefeuchtung“. Aber das müsst ihr mir nicht nachmachen.
Jüngerschaftslinien im Neuen Testament
Jesus Christus hatte nicht nur Johannes als Jünger, sondern auch Andreas, einen der zwölf Apostel. Andreas wiederum führte seinen Bruder Petrus zu Jesus.
Petrus hatte ebenfalls einen jungen Mann in seinem Gefolge, nämlich Johannes Markus. Dieser ist bekannt dafür, das Markus-Evangelium geschrieben zu haben. Das Markus-Evangelium ist in Wirklichkeit das Petrus-Evangelium, denn Petrus war der Informant. Er gab Johannes Markus alle wichtigen Informationen weiter. Obwohl wir heute von Markus-Evangelium sprechen, ist es eigentlich das Evangelium des Petrus.
Ein Verwandter von Johannes Markus war Barnabas, der eine sehr große Rolle im Leben von Paulus spielte. Gott gebrauchte Barnabas zweimal, um Paulus an entscheidender Stelle zu helfen. Barnabas führte Paulus in den Kreis der Jünger in Jerusalem ein, als alle Angst vor ihm hatten und dachten, er sei noch der Verfolger.
Barnabas holte Paulus auch aus Tarsus, wo dieser sich zurückgezogen hatte, und brachte ihn in die blühende Gemeindearbeit von Antiochien (Apostelgeschichte 11). Erst dadurch wurde Paulus der, den wir heute kennen.
Barnabas hatte also eine ganz entscheidende Bedeutung für das Leben von Paulus. Man kann sagen, Paulus erhielt Jüngerschaft durch Barnabas.
Paulus und sein Mitarbeiterkreis
Paulus – jetzt geht es erst richtig los. Überall, wo wir ihn finden, hatte er immer Menschen um sich, die von ihm gelernt haben und eng mit ihm zusammenarbeiteten. Wenn man das Gegenteil eines Einzelkämpfers kennenlernen möchte, dann sollte man das Leben von Paulus betrachten.
Zum Beispiel das Ehepaar Aquilla und Priscilla – in der Kurzform wird sie Priska genannt. Sie kommen an fünf verschiedenen Stellen im Neuen Testament vor, an fünf unterschiedlichen Orten. Überall hatten sie eine ganz entscheidende Bedeutung für Paulus. Unter anderem haben sie einem Mann namens Apollos gedient. Apollos war in seinem Glaubensweg steckengeblieben. Er redete zwar schon von Jesus, kannte aber noch nicht den vollen Heilsweg. Aquilla und Priscilla haben ihn unterstützt, und Apollos wurde daraufhin zu einem großen Segen für die Gemeinde in Korinth. So ging die Linie von Aquilla und Priscilla über Apollos weiter nach Korinth.
Ein weiterer Mitarbeiter von Paulus war Silas. Ihr wisst, die beiden waren zusammen im Gefängnis in Philippi. Silas hatte wiederum Einfluss auf Timotheus, und Paulus hatte natürlich auch direkten Einfluss auf ihn. Hier müsste ich eigentlich noch einen Pfeil zeichnen. Timotheus wiederum war ein ganz entscheidendes Werkzeug für die Gemeinde in Ephesus.
In der Mitte sehen wir einen weiteren engen Mitarbeiter, Titus. Ich habe die engen Mitarbeiter von Paulus farblich hervorgehoben. Zu seinen engsten Mitarbeitern zählen diese vier oder fünf Personen: Aquilla und Priscilla, Apollos, Titus und Timotheus – auch Lukas gehört dazu, dazu gleich mehr.
Titus hatte wiederum einen ganz entscheidenden Einfluss auf die Gemeinden in Kreta, wo er wirkte – auf der griechischen Insel Kreta. Ihr seht also, dass die engen Mitarbeiter von Paulus an den Orten, an denen sie dienten, viel multiplizierten.
Weitere Mitarbeiter des Paulus
Dann gibt es auch Mitarbeiter des Paulus, die nicht so bekannt sind. Ihre Namen werden vielleicht ab und zu einmal erwähnt, aber wir wissen kaum etwas von ihnen. Dazu gehören Sopater aus Beröa, Aristarchus und Sekundus aus Thessalonich.
Wir finden übrigens oft bei Paulus, dass er Leute aus den Gemeinden, in denen er gedient hat, eine Weile mitnimmt. Er hat dort verheißungsvolle Brüder entdeckt – treue, bewährte Männer – und diese dann in sein Missionsteam aufgenommen.
Paulus hatte insgesamt mehr als zwanzig namentlich genannte Mitarbeiter in seinem Missionsteam. Diese setzten sich manchmal aus drei oder vier verschiedenen Gemeinden zusammen. Interessant sind zum Beispiel Gaius von Derbe, Tychikus und Trophimus aus der Provinz Asien sowie Lukas, der Arzt.
Lukas stößt irgendwann in der Apostelgeschichte dazu, und zwar in Kapitel 16. Man erkennt das daran, dass ab diesem Zeitpunkt in der Wir-Form weitergeschrieben wird. Bis dahin sind es immer Paulus und Barnabas, doch plötzlich schreibt der Verfasser in der Wir-Form.
Lukas als Autor und Lehrer
Lukas ist der Autor der Apostelgeschichte und schreibt zwei große Bücher des Neuen Testaments: das Lukas-Evangelium und die Apostelgeschichte. Das Lukas-Evangelium ist sehr lang – länger als alle anderen Evangelien, etwa doppelt so lang wie das Markus-Evangelium. Es enthält sehr lange Kapitel mit bis zu siebzig Versen.
Auch die Apostelgeschichte ist relativ lang. Zusammen genommen machen diese beiden Bücher fast ein Drittel des Neuen Testaments aus, wenn man den Stoffumfang betrachtet.
Beide Bücher wurden von Lukas an einen gewissen Theophilus geschrieben. Es handelt sich um eine Privatperson, an die Lukas seine Schriften richtet, um ihn in vernünftiger biblischer Lehre zu gründen und zu unterweisen. Im Grunde ist das vergleichbar mit dem, was Eric Nash mit John Stott gemacht hat: Er schrieb ihm über fünf Jahre Briefe, um ihn zu unterweisen.
Lukas schreibt also an Theophilus einen langen Brief – das Lukas-Evangelium – und noch einen weiteren langen Brief, die Apostelgeschichte. Beide dienen dazu, Theophilus zu unterweisen, zu gründen und zu fördern.
Wie gut, dass Lukas das getan hat, denn Gott hat dafür gesorgt, dass diese Schriften in der Bibel erhalten geblieben sind. So haben viele Menschen durch das Lukas-Evangelium und die Apostelgeschichte Jüngerschaft erfahren und Belehrung erhalten.
Zurüstung der Jünger: Vier Phasen der Jüngerschaft
Wie geschah die Zurüstung der Jünger?
Nehmen wir das vielleicht noch als letzte Folie vor dem Mittagessen oder doch erst später? Ich schaffe es sonst nicht, bis zwölf Uhr fertig zu werden. Nein, wir haben laut meinem Plan bis zwölf Uhr zehn Zeit. Gut, dann mache ich diese Folie noch vor dem Mittagessen.
Erste Phase: Berufung der Jünger.
Seid ihr noch alle wach? Schaut mal rechts und links, ob jemand schläft. Noch zehn Minuten durchhalten, dann gibt es etwas zu essen. Denn auch in Bielefeld gilt die Regel: Ohne Mampf kein Kampf. Essen muss also sein.
Erste Phase: Berufung der Jünger
In Markus 3 möchte ich, dass wir diese Stelle gemeinsam aufschlagen. Das ist vielleicht eine der wichtigsten Passagen zum Thema Jüngerschaft in der ganzen Bibel. Ich bin gespannt, wer sie schon in seiner Bibel angestrichen hat oder ob es euch ähnlich ging wie mir: Ich habe jahrelang darüber hinweg gelesen, ohne zu bemerken, was hier eigentlich gesagt wird.
In Markus 3,13 steht: „Er stieg auf den Berg und rief zu sich, wen er wollte.“ Merkt ihr, bevor Jesus die Jünger berufen hat, hat er eine ganze Nacht im Gebet zu Gott verbracht. Wie wählen wir eigentlich Mitarbeiter aus? Auch ich habe auf diesem Gebiet schon versagt. Jesus aber hat lange gebetet, bevor er die Jünger berief. Dann rief er zu sich, wen er wollte, nämlich diejenigen, die ihm der Vater gezeigt hatte. Sie kamen zu ihm, und er bestellte zwölf.
Jetzt kommt die Aussage, um die es mir geht: „Damit sie bei ihm seien und damit er sie aussendet, um zu predigen.“ Wisst ihr, was der erste Grund war, warum er sie berufen hat? Damit sie bei ihm seien. Lebensgemeinschaft mit Jesus – das ist Jüngerschaft. Er wollte, dass sie bei ihm sind. Zuerst sammelte er sie um sich, damit sie ihm folgen konnten, ihn beobachten konnten, seinen Reden lauschen, seine Wunder sehen, mit ihm essen und sprechen konnten. Sie konnten ihm Fragen stellen.
Jesus lehrte oft öffentlich. Die Jünger verstanden nicht immer sofort, was er sagte. Danach fragten sie ihn und er belehrte sie im kleinen Kreis. Was meint ihr, wie wichtig diese intensive Zeit mit Jesus für ihren Werdegang war? Drei Jahre lang waren sie mit ihm zusammen. Aber es begann damit, dass er zwölf berief, damit sie bei ihm seien. Das habe ich in meiner Bibel dick unterstrichen. So etwas muss man hervorheben, denn es ist wichtig.
In Apostelgeschichte 4,13 wird nebenbei bemerkt von den Jüngern gesagt, dass sie charakterisiert werden als solche, „die mit Jesus gewesen sind.“ Ist das nicht interessant? Dort heißt es: „Als aber die jüdischen Führer die Freimütigkeit des Petrus und Johannes sahen und bemerkten, dass es ungelehrte und ungebildete Leute waren, verwunderten sie sich. Sie erkannten, dass sie mit Jesus gewesen waren.“ Lebensgemeinschaft mit Jesus – das war ihr Erkennungszeichen.
Jesus rief sie zu sich, damit sie bei ihm seien. Und hier wird deutlich, wie sehr diese Zeit sie geprägt hatte. Man erkannte sie daran, dass sie mit Jesus gewesen waren. Wäre es nicht großartig, wenn man uns daran erkennen könnte, dass wir Menschen sind, die mit Jesus leben, die von ihm geprägt werden? Es gibt auch ein Kinderlied, das heißt „Ein bisschen so wie Jesus“. Ja, das wünsche ich mir auch heute bei diesen Vorträgen: Dass ihr am Abend nicht nur denkt, „Ach ja, er hat ein paar vernünftige Sätze gesagt und es ganz ordentlich gemacht“, sondern dass ihr sagen könnt: „Ich habe Jesus an ihm gesehen in der einen oder anderen Situation.“
Oder wir selbst, wenn wir uns begegnen und Gemeinschaft haben, dass wir Jesus aneinander sehen – an der Art, wie wir miteinander umgehen, wie wir reagieren, wie wir reden, über uns und über andere. Die Berufung der Jünger war die Berufung in die Lebensgemeinschaft. Zunächst mussten sie nur zuschauen. Der Lehrer war aktiv, die Jünger beobachteten ihn.
Die Evangelien beschreiben diese erste Zeit so: Jesus predigt, Jesus wirkt Wunder, Jesus ist aktiv, und die Jünger schauen zu. Mein Vater war selbständiger Handwerksmeister, Schlossermeister, und hat in seinem Leben etwa zwanzig Lehrlinge ausgebildet. Ich weiß noch, wenn mein Vater einen neuen Lehrling hatte, dann tat dieser in den ersten sechs Wochen nichts anderes, als dem Meister auf die Hände zu schauen.
Der Lehrling musste nur zuschauen. Er stand immer daneben, wenn mein Vater gebohrt, gesägt, geschweißt oder gelötet hat. Er musste einfach nur zusehen und abends die Werkstatt ausfegen. Das gehörte natürlich dazu. Aber vor allem hat er dem Meister buchstäblich auf die Hände geschaut. So beginnt Jüngerschaft: Die Schüler beobachten den Lehrer und lernen von ihm.
Zweite Phase: Hineinnehmen in die Mitarbeit
Die zweite Phase ist das Hineinnehmen in die Mitarbeit.
Im Matthäusevangelium und auch in anderen Evangelien finden wir verschiedene Stellen, die diesen Prozess beschreiben. Ich konnte nicht immer alle Stellen zusammen angeben, aber ein Beispiel ist Matthäus 9,35. Dort heißt es, dass Jesus die Menschen ansah, die verschmachtet waren wie Schafe ohne Hirten. Jesus diente ihnen, heilte Kranke und kümmerte sich um sie.
Ein weiteres Beispiel findet sich in Matthäus 14. Dort sind die Menschen hungrig, und Jesus sagt: „Gebt ihr ihnen zu essen.“ Er nimmt die Menschen in die Mitarbeit hinein. Er kündigt kein großes Speisungswunder an oder erklärt, wie es funktioniert. Stattdessen bezieht er die Menschen direkt mit ein.
Der Lehrer arbeitet, und der Schüler hilft. Die Menschen mussten die Brote und Fische verteilen und später mit den Körben die Reste einsammeln, damit nichts verloren ging. So arbeitet der Lehrer, und die Schüler arbeiten bereits mit und helfen aktiv mit.
Dritte Phase: Selbständig werden
Dritte Phase: Selbständig werden.
Übrigens, was ich jetzt hier sage, ist nicht als revolutionär zu verstehen. Hoffentlich haben eure Väter das schon mit ihren Söhnen gemacht, mit den jungen Männern, die hier sind. Wer hat euch beigebracht, wie man einen kaputten Fahrradschlauch flickt, wenn er plattgefahren ist? Das hat euch doch hoffentlich euer Papa beigebracht, oder?
Und wer hat den Mädchen beigebracht, wie man kocht, backt und dies und jenes macht? Hoffentlich die Mutter. Ich habe mich wirklich gefreut, wie meine Frau das bei meiner Tochter gemacht hat. Sie hat sie einfach immer mit reingenommen beim Plätzchenbacken und Kuchenbacken. Irgendwann war der Groschen gefallen, oder der Funke übergesprungen. Heute backt meine Tochter manchmal den Kuchen für den Hauskreis, wenn wir dort noch etwas servieren wollen.
So machen das Mütter und Väter ganz unspektakulär und selbstverständlich. So werden die wichtigen Dinge über Generationen weitergegeben.
Und wer hat den Jungs beigebracht, wie man den Computer auseinandernehmen muss und ein Netzwerk aufbaut? Nein, da waren es nicht die Väter, sondern die Söhne haben es den Vätern beigebracht. So herum war das da.
So führen wir Männer unsere Kinder in die Welt ein, und das ist richtig so. Manchmal lernt man dann auch von den Kindern. Selbständig werden bedeutet: Der Schüler arbeitet, der Lehrer hilft.
In Matthäus 10 und Lukas 10 lesen wir, wie die Siebzig ausgesandt werden innerhalb von Israel. Interessant ist, wie der Herr Jesus die Jünger nicht ins kalte Wasser wirft. Er sagt nicht einfach: "So, jetzt marschiert mal los! Irgendwie wird es schon klappen."
Er gibt ihnen vorher Anweisungen. Er gibt ihnen genaue Instruktionen, was sie sagen sollen und wie sie sich verhalten sollen, wenn sie aufgenommen oder abgelehnt werden. Er gibt ihnen viel mit. Dann kommen sie zurück.
Da lässt er sie auch nicht alleine mit ihren Erlebnissen. In Lukas 10 kommen sie ganz außer sich vor Begeisterung: "Meister, du glaubst nicht, was wir erlebt haben, sogar die Dämonen sind uns untertan."
Das war ja auch gewaltig. Doch dann holt er sie wieder auf den Teppich zurück. Sie waren alle aufgedreht, und er beruhigt sie. Er sagt: "Freut euch nicht darüber, freut euch, dass eure Namen im Himmel angeschrieben sind."
Er arbeitet mit ihnen heraus, was das Eigentliche und Wesentliche ist. Er begleitet sie. Die Schüler arbeiten, der Lehrer hilft. Sie konnten zu ihm zurückkommen, Fragen stellen und ihre Erlebnisse mit ihm verarbeiten.
Es ist wichtig, wenn wir andere anleiten, sie nicht einfach ins Wasser zu werfen. Nicht einfach sagen: "So, die nächste Jungscharstunde hältst du, hier hast du einen Kurs. Nimm den da so, und dann schau, wie du klarkommst."
Das ist nicht gut. Irgendwie wird das dann schon gehen, aber eben nur irgendwie. Es wäre besser, jemanden so einzuführen, dass man sagt: "Die nächsten vier Mal guckst du nur zu, wie ich das mache."
So hat meine Frau Sonntagsschullehrerinnen und Schwestern in diesen Dienst eingewiesen. Ich habe versucht, Brüder in die Verkündigung zu führen. Nicht einfach ins Wasser werfen.
Das wird oft gemacht, dass Mitarbeiter einfach vor vollendete Tatsachen gestellt werden. Das ist nicht in Ordnung. Stattdessen sollte man ihnen genaue Erklärungen geben. Erst einmal sie zuschauen lassen und mit hineinnehmen.
Zum Beispiel kann man sie mal die Missionsgeschichte erzählen lassen oder die Spiele mit ihnen machen. Kleinweise, scheibchenweise nimmt man sie mit hinein. Dann lässt man sie selbst auch die Bibelarbeit oder den geistlichen Teil übernehmen.
Hinterher gibt man Korrektur und Manöverkritik. Man sagt: "Das war schon ganz fein, aber hast du selbst gemerkt, an der Stelle, wo du das angewendet hast auf das Niveau der Kinder, wo du versucht hast, ihnen das zu erklären, war das zu hoch. Das haben sie nicht verstanden."
"Da hättest du bessere Beispiele gebraucht aus der Welt der Kinder. Du hast aus der Erwachsenenwelt genommen." So muss man jemandem helfen und ihn weiterführen.
Der Schüler arbeitet, der Lehrer hilft.
Vierte Phase: Zugerüsteter Mitarbeiter
Und auch die letzte Phase, der zugerüstete Mitarbeiter, sieht dann so aus: Der Schüler arbeitet, der Lehrer beobachtet. Er ist immer noch nicht weg, sondern beobachtet weiterhin. Vielleicht fragt er auch nach einem halben Jahr noch einmal nach. Wenn der andere die Aufgabe schon selbständig erledigt hat, erkundigt er sich: „Wie geht es dir inzwischen in der Gruppe oder in dem Dienst, in dieser Aufgabe? Du hast doch übernommen, die Elvira in der Jüngerschaft zu begleiten, die sich jung bekehrt hat. Wie läuft es mit ihr? Trefft ihr euch jede Woche? Welche Fragen hat sie? Kommst du gut mit ihr klar?“
Der Schüler arbeitet, der Lehrer beobachtet. Dieses Prinzip finden wir überall im Matthäusevangelium. Ihr seht, ich habe vier Stellen aus den Evangelien herausgesucht. Ich hätte noch weitere nehmen können, aber bis hin zu Matthäus 28, das wir heute Morgen zugrunde gelegt haben: Der Schüler arbeitet, der Lehrer beobachtet. Unser Lehrer beobachtet uns jetzt vom Himmel aus, ja, aber er beobachtet uns immer noch. Er sieht, wie wir mit den Dingen umgehen und ob wir wirklich beteiligt und involviert sind im Prozess des Jüngermachens.
Ich entlasse euch gleich in die Mittagspause mit der Frage, ob wir wirklich seinem Beispiel folgen. Ob wir so arbeiten – nicht nur zuhause beim Kuchenbacken oder beim Umgang mit dem PC lernen –, sondern ob wir diese Prinzipien auch in die Gemeindearbeit übertragen haben. Ob es dort genauso läuft, dass wir immer die Augen offenhalten: Wo ist jemand, den ich fördern könnte? Den ich zurüsten könnte zur Mitarbeit? Wo ist jemand, der wirklich dafür geeignet ist?
Das werden wir nach dem Mittagessen genau anschauen: Wie man konkret vorgehen kann, um jemanden so zuzubereiten. Aber hier sehen wir erst einmal die Prinzipien. So sollte es in diesen vier Phasen ablaufen: Nach dem Berufen, dem Hineinnehmen, dem Selbständigwerden und schließlich dem zugerüsteten Mitarbeiter.
Empfehlungen für Jüngerschaftsmaterialien und Literatur
Lasst mich noch kurz auf ein paar Sachen hinweisen, dann schließen wir mit einem Gebet ab.
Ich habe euch vorhin das Buch über Jüngerschaft und die Kassetten gezeigt. Es gibt einen Jüngerschaftskurs. Dabei sollte man nicht meinen, dass Jüngerschaft nur bedeutet, mit jemandem einen Kurs durchzuarbeiten. Das ist nur ein Aspekt von vielen.
Jüngerschaft heißt, sich mit jemandem zu treffen und das ganze Leben miteinander zu teilen. Es kann aber auch sein, dass man einen Jungbekehrten mit ihm gemeinsam einen Kurs durcharbeitet.
Die Gemeinde in Bielefeld hat dafür Material herausgebracht, das ich auch zuhause habe und euch sehr empfehlen kann. Wenn ihr Material braucht, um in der Zweierschaft mit jemandem oder auch in einer kleinen Gruppe gutes Lehrmaterial durchzuarbeiten, gibt es diese Mappe „Jüngerschaftskurs – Macht zu Jüngern“.
Es gibt noch einen anderen Kurs, den wir oft verwenden: den Bibelgrundkurs „Neues Leben mit Jesus“ von Wilhelm Partz. Er stammt vom Missionswerk Bruderhand, und Manfred Rösler ist der Autor – ein sehr guter Mann.
Diese Kurse verwende ich schon fast 20 Jahre lang. Sie gibt es schon lange, und wir haben sie ungezählte Male mit Menschen durchgearbeitet. Es ist also wirklich sehr gründlich und sehr gut ausgearbeitet.
Buch-Empfehlungen
Jetzt noch etwas für euch an Büchern. Wir sprechen über Jüngerschaft, Nachfolge und das echte Lernen vom Herrn. Hier ist ein kleines Büchlein. Ihr seht, es ist wirklich nicht dick, ein Taschenbuch: „Der Weg dem Lamme nach“.
Das gehört zu den fünf besten Büchern, die ich bisher in meinem Leben gelesen habe. Diese kleine Broschüre, muss man fast sagen, „Der Weg dem Lamme nach“. Wenn hier einige sind, die sich ein bisschen schwer tun mit dem Lesen, die nicht so gerne lesen und sich an ein dickes Buch gar nicht heranwagen, dann fangt doch mal damit an.
„Der Weg dem Lamme nach“ ist schon alt, ja, aber ein Klassiker. Das heißt, es wird immer und immer wieder neu aufgelegt, weil es so gut ist. Ein echter Geheimtipp, den ich euch sehr empfehlen kann: Steinberger, „Der Weg dem Lamme nach“.
Der beste Schüler von Steinberger, von diesem Mann, ist dieser hier: Fritz Binde. Er ist da hinten abgebildet. Fritz Binde war ein Kommunist, ein Philosoph, also ein hochgebildeter, radikaler Kommunist. Er kam durch verschiedene Umstände zum Glauben und ging dann zu Steinberger in die Schweiz. Dort hat er fünf Jahre lang nichts anderes gemacht, als nur noch die Bibel zu lesen – fünf Jahre lang.
Nach diesen fünf Jahren hat er dieses Buch geschrieben: „Vom Geheimnis des Glaubens“. Ich habe eine große Liebe zu diesem Mann. Erstens sind meine Großeltern durch ihn zum Glauben gekommen, mein Großvater Heinrich und Katharina Block. Vor hundert Jahren, Anfang des letzten Jahrhunderts, haben sie sich in seinem Umfeld bekehrt. Er hat in Nordhessen gewirkt.
Dann habe ich dieses Buch als eines der ersten überhaupt nach meiner Bekehrung gelesen. Allerdings kann ich euch sagen, ich habe zwei Jahre an diesem Buch studiert. Mein persönliches Bekenntnis ist: Ich habe nach der Bibel noch nie ein Buch gelesen, durch das ich so gesegnet wurde wie durch dieses.
Also, das kommt nach der Bibel an zweiter Stelle bei mir. Das ist natürlich ein riesiger Unterschied, eine große Kluft zwischen der Bibel und diesem Buch. Aber von allen von Menschen geschriebenen Büchern haben wir am meisten von „Vom Geheimnis des Glaubens“ von Fritz Binde gelernt.
Ich will nicht sagen, dass das jeder von euch lesen muss. Wer es liest, der muss wissen: Es ist keine Gute-Nacht-Lektüre. Das kann man nicht abends, so eine Viertelstunde vorm Schlafengehen, noch schnell zum Einschlafen lesen. Das ist ein Buch zum Studieren. Da muss man die Bibel daneben haben, und dann wird man ganz großen Gewinn daraus ziehen.
Also, ich warne euch vor: Das ist keine seichte Literatur, wie man sie heute so findet, sondern wirklich gut.
Umgang mit Büchern
Ein letztes noch, falls noch eine Minute Geduld besteht: Das Leben ist zu kurz, um die Hauptsache zu verpassen.
Ich habe von diesem Buch in den letzten Jahren schon mehr als tausend Exemplare weitergegeben. Neulich war es vergriffen. Da habe ich gefragt: „Wie, vergriffen? Wollt ihr nicht wieder auflegen?“ Die Antwort war: „Nein, wollen wir nicht.“ Ich konnte das kaum glauben und sagte, das gibt es ja wohl nicht. Also habe ich mit dem Verlagsleiter gesprochen.
Der Verlagsleiter war Friedrich Hensler, den ich gut kenne. Ich sagte zu ihm: „Friedrich, das darf doch nicht wahr sein. Euer bestes Buch, das ihr im Verlag habt, wollt ihr nicht mehr auflegen?“ Nach nur wenigen Wochen war das Buch wieder verfügbar. Ich bin froh darüber, hier ist es.
Der Titel lautet: „Das Leben ist zu kurz, um die Hauptsache zu verpassen“. Ein ungewöhnlicher Titel, ich weiß nicht, wer ihn ausgedacht hat. Das Original heißt nämlich „Klassisches Christentum“. Dieser Titel hätte mir auf Deutsch besser gefallen, oder? „Classic Christianity“ – also auf Deutsch „Klassisches Christentum“. Und genau darum geht es in dem Buch.
Dieses Buch zeigt, wie ein Leben in Gemeinschaft mit Jesus aussieht. Es geht darum, in der Gnade zu leben, aus der Gnade zu leben. „Christus in mir, die Hoffnung der Herrlichkeit“ – das ist das, was das Buch vermittelt. Es zeigt, was es bedeutet, ein wirkliches Leben in der Gnade Gottes zu führen, ohne die Gnade billig zu machen.
Der Autor schreibt so gute und verständliche Beispiele, dass meine Frau und ich, als wir das Buch gelesen hatten, es in unserer Gemeinde in Mannheim, wo wir früher zehn Jahre waren, allen empfohlen haben. Die mussten es zwar nicht lesen, aber fast alle haben es getan.
Von den über tausend Exemplaren, die ich weitergegeben habe, ist noch niemand gekommen und hat sich beschwert oder gesagt: „Was hast du uns da für ein Buch angedreht?“ Aber auch dieses Buch ist von Menschen geschrieben, und vielleicht gibt es auch hier Schwachstellen.
Ich kann manchmal nicht verstehen, dass Leute ein Buch lesen und dann wie die Nadel im Heuhaufen eine Stelle finden, die vielleicht nicht ganz richtig ausgedrückt ist. Und dann ist für sie das ganze Buch schon gestorben.
In dem Buch sind so viele gute Aussagen enthalten. Wir müssen alle von Menschen geschriebenen Bücher prüfen – geprüft an der Bibel. Nur die Bibel brauchen wir nicht kritisch zu lesen. Diese Bücher müssen wir alle kritisch lesen und prüfen.
Wenn etwas nicht ganz korrekt ausgedrückt ist, machen wir ein Fragezeichen an die Seite oder unterstreichen die Stelle. Wenn wir das Buch weitergeben, können wir auch sagen: „Hier, pass auf, da habe ich eine Schwachstelle gefunden, aber ansonsten finde ich es hervorragend und habe viel daraus gelernt.“
So sollten wir mit Büchern umgehen, die Menschen geschrieben haben. Das ist jedenfalls meine Haltung. Diese möchte ich euch auch sehr nahelegen.
Abschlussgebet
So, bevor wir jetzt zum Mittagessen gehen, denke ich, dass wir hier noch gemeinsam beten. Falls es danach noch etwas anzusagen gibt, machen wir das nach dem Gebet, ja?
Wir stehen auf zum Gebet.
Herr Jesus Christus, wir wollen dir von ganzem Herzen danken für diesen Tag. Ich danke dir persönlich, dass so viele junge Menschen hier zusammengekommen sind, und auch einige Ältere, um zu lernen. Ich danke dir, Herr, für diesen Wissensdurst und die Lernbereitschaft.
Ich danke dir, dass ich das Vorrecht habe, heute diese Geschwister in deinem Wort zu unterrichten und zu unterweisen. Herr, du möchtest, dass wir dich immer neu als den erkennen, der uns liebt, der unser Leben reich gemacht hat und der uns gebrauchen will.
Du hast uns diesen großen Auftrag anvertraut, Jünger zu machen. Herr, lass uns zu den wenigen gehören, die das ernst nehmen – in dieser Welt, in unserer Lebenszeit – andere zu unterweisen, zu fördern, zu ziehen und in den Dienst oder die Mitarbeit hineinzuführen.
Herr, ich möchte dich sehr bitten, dass alle Vorträge, die heute gehalten werden, die Gespräche, die wir führen, sowie die Bücher, CDs und Kassetten, die mitgenommen werden, dazu dienen, dass wir wirklich wachsen, reifen und in diesem Dienst der Jüngerschaft zunehmen dürfen.
Dafür wollen wir dir danken und dir die Ehre geben. Amen.
