Einführung in das Thema der Worte und ihre Bedeutung
Gott wird Mensch – Leben und Lehre des Mannes, der Retter und Richter, Weg, Wahrheit und Leben ist. Episode 268: Das unnütze Wort.
Lasst uns noch einmal einen Blick auf den Text werfen, mit dem wir die letzte Episode abgeschlossen haben: Matthäus 12,36-37.
Ich sage euch aber, dass die Menschen von jedem unnützen Wort, das sie reden werden, Rechenschaft geben müssen am Tag des Gerichts; denn aus deinen Worten wirst du gerechtfertigt werden, und aus deinen Worten wirst du verdammt werden.
Es sind solche Sätze aus dem Mund des Herrn Jesus, die mir immer wieder deutlich machen, dass es Gott um viel mehr geht als um das bloße Abnicken von Glaubenssätzen. Gott sucht gute Menschen, die aus dem guten Schatz ihres Herzens das Gute hervorbringen.
Es geht ihm nicht um Rituale und eine religiöse Show, sondern um Herzen. Es geht ihm um Authentizität, um Charakter – und eben auch um die richtigen Worte. So wie wir das aus dem Epheserbrief kennen: Epheser 4,29.
Kein faules oder verdorbenes Wort komme aus eurem Mund, sondern nur eins, das gut ist, zur notwendigen Erbauung, damit es den Hörenden Gnade gebe.
Meine Worte offenbaren, wer ich bin, was in meinem Herzen ist und wie es um meine Errettung steht. Als Gläubige sollten wir deshalb besonders auf unsere Worte achten – vor allem auf die unnützen Worte.
Wir werden einmal dafür zur Rechenschaft gezogen. Und wir dürfen uns schon fragen: Wie steht es eigentlich um mein Reden? Was kommt da aus meinem Mund heraus?
Weil ich das Thema so unglaublich wichtig finde, möchte ich es in dieser Episode vertiefen.
Definition und Bedeutung unnützer Worte
Also, die Frage lautet: Was sind unnütze Worte?
Zunächst einmal sind das Worte, die – wie in Epheser 4,29 beschrieben – dem Hörenden keine Gnade bringen. Sie tun demjenigen, der sie hört, nicht gut.
Welche Worte sind das? Hier sind sechs Kategorien zum Weiterdenken.
Kategorien des schlechten Redens
Schlechtes Reden und seine Formen
Das schlechte Reden beginnt damit, dass ich Anvertrautes weitererzähle, also Geheimnisse nicht für mich behalten kann.
Darüber hinaus umfasst schlechtes Reden den gesamten Bereich der Verleumdungen, Lästereien, Sticheleien, üblen Nachrede, entwürdigenden Scherze und Ähnlichem. Dies gilt auch im Hinblick auf Politiker und sogar den Teufel.
Schlechtes Reden deckt lieblos Sünde auf, es provoziert, vergiftet die Atmosphäre und führt zum Streit. Es ist geprägt von Neid, Vorurteilen, Übertreibungen, Groll und anderen negativen Eigenschaften.
Natürlich gehört dazu auch der gesamte Bereich, den wir unter Klatsch und Tratsch zusammenfassen. Um es deutlich zu sagen: Wir müssen nicht alles wissen, nicht zu allem unseren Senf dazugeben, nicht alles beurteilen und noch weniger alles verurteilen.
Schlechtes Reden ist unnütz, und wir müssen es als Christen unbedingt sein lassen.
Kolosser 3,8: „Jetzt aber legt auch ihr das alles ab: Zorn, Wut, Bosheit, Lästerung, schändliches Reden aus eurem Mund.“
Umgang mit Schuld und Ausflüchte
Kategorie zwei bezieht sich auf Ausflüchte im Umgang mit Sünde. Die Frage lautet: Was tue ich, wenn ich merke, dass ich etwas falsch gemacht habe?
Kann ich meine Schuld vor Gott bekennen und mich an seiner Vergebung freuen? Oder beginne ich, meine Schuld anderen in die Schuhe zu schieben? Suche ich nach Ausreden und werde auf andere wütend, statt auf mich selbst?
Bei den Pharisäern sehen wir, dass gerade religiöse Menschen, die ihre eigene Sündhaftigkeit nicht wahrhaben wollen, dazu neigen, unbarmherzig andere zu richten.
Wir dürfen uns auch fragen: Wo verurteile ich andere Menschen? Wo bin ich überkritisch mit anderen, aber gar nicht so kritisch im Blick auf mich selbst?
Wahrhaftigkeit und Ehrlichkeit als Gebot
Kategorie drei: Lügen und Unehrlichkeit. Eigentlich sollte dies für Christen ein absolutes Tabuthema sein.
In 3. Mose 19,11 heißt es: "Ihr sollt nicht stehlen und ihr sollt nicht lügen und nicht betrügerisch handeln, einer gegen den anderen." Damit ist eigentlich alles gesagt. Wir sollen nicht lügen, nicht betrügen und vor Gericht keine falschen Aussagen machen.
Alle Formen von Unehrlichkeit und Halbwahrheiten sind einfach nicht akzeptabel.
Vermeidung von sinnlosem und unangemessenem Gerede
Kategorie vier: Dummes Geschwätz.
Vielleicht kennt ihr das: Jemand redet, ihr hört zu und ärgert euch. Ihr ärgert euch darüber, dass ihr solch dümmliches, triviales oder abfälliges Gerede ertragen müsst. Genau das soll anderen im Umgang mit uns nicht passieren.
So schreibt Paulus über Dinge, die nicht aus unserem Mund kommen sollen: Epheser 5,4. Dort heißt es: „Auch Unanständigkeit und albernes Geschwätz und Witzelei, die sich nicht gehören.“
Ich habe nichts gegen einen guten Witz und lese auf dem Klo gerne lustige Comics. Aber albernes Geschwätz und Witzelei, die sich nicht gehören – sorry, das geht einfach gar nicht.
Verantwortung bei prophetischer Rede und Verkündigung
Kategorie fünf: Falsche Prophetie und schlechte Predigten.
Lasst uns sehr vorsichtig sein, wenn wir behaupten, von Gott eine Botschaft für eine andere Person erhalten zu haben. Der Anspruch an Propheten ist in der Bibel sehr hoch, und damit darf man nicht leichtfertig umgehen.
Gott verflucht diejenigen, die aus ihrem eigenen Herzen Weisheit verkünden. Hesekiel 13,3 sagt:
"So spricht der Herr, der HERR: Wehe den törichten Propheten, die ihrem eigenen Geist nachgehen und dem, was sie nicht gesehen haben!"
Was für falsche Propheten gilt, gilt auch für schlechte Prediger. Der Anspruch an sie wird in Titus 2,7-8 deutlich:
"In der Lehre beweise Unverdorbenheit, würdigen Ernst, gesunde, unanfechtbare Rede."
Die Bedeutung von Zurückhaltung im Reden
Zu viel reden
Lasst uns nicht vergessen, dass Schweigen ein Ausdruck von Klugheit ist. Das Beherrschen der Zunge ist nach Jakobus die Königsdisziplin der Heiligung.
Deshalb sollen wir zuhören, bevor wir antworten, und uns der Gefahr vieler Worte bewusst sein. Sprüche 10,19 sagt: „Ein Mensch, der viel redet, versündigt sich leicht; wer seine Zunge im Zaum hält, zeigt Verstand.“
Selbst bei ehrenden Worten ist Sparsamkeit geboten. Zu viel Lob ist ungesund, denn es ist tatsächlich nur ein kleiner Schritt von der selbstlosen Wertschätzung zur eigennützigen Schmeichelei.
Zusammenfassung und praktische Anregungen
So, das mag genügen. Die Frage war: Was sind unnütze Worte? Die Antwort lautet: Solche Worte, die keine Gnade geben und den Zuhörern nicht guttun.
Um euer Nachdenken anzuregen, habe ich euch sechs Kategorien vorgestellt, die mir wichtig sind:
Erstens, schlechtes Reden; zweitens, Ausflüchte; drittens, Lügen; viertens, Dümmliches; fünftens, falsche Prophetie und schlechte Predigten; sowie sechstens, zu viel Reden.
Was könntest du jetzt tun? Du könntest in Ruhe die sechs Kategorien durchgehen und dich fragen, ob eine davon auf dich zutrifft und woran du das festmachst.
Abschlussworte und Segenswunsch
Das war es für heute. Falls du deine Bibel noch nicht so oft gelesen hast, wie es vielleicht gut wäre, ändere das doch.
Der Herr segne dich. Erfahre seine Gnade und lebe in seinem Frieden. Amen.