Wer ist der Sohn des Menschen?
Jesus und seine Jünger sind ganz oben in Israel an der Grenze zum Libanon – in Cäsarea Philippi. Dort stehen sie vor einer großen Felswand. In diesem Felsen gibt es eine Höhle, die dem Gott Pan geweiht ist, vor dem die Menschen Angst hatten. Wir sagen noch heute: Er hatte panische Angst. Links neben der Höhle steht ein größerer Tempel, in dem der Kaiser Augustus der sogenannte „Sohn Gottes“ verehrt wurde. (Bibelstelle: Mt 16,13-18)
An dieser Stelle, an der der Götzendienst buchstäblich mit Händen zu greifen ist, steht jetzt der wirkliche Sohn Gottes und stellt in Vers 13 die Frage: Was sagen die Menschen, wer der Sohn des Menschen ist? Also: Was denken die Menschen über Jesus? Die Jünger antworten in Mt16,14: Sie aber sagten: Einige Johannes der Täufer, andere aber Elia und andere wieder: Jeremia oder einer der Propheten. Jesus war also Gesprächsthema: Wer ist dieser Jesus? Ist er nur ein Mensch, oder ist er mehr? Die Zeitgenossen damals haben Jesus als Propheten eingeordnet, so wie der Islam es bis heute auch macht. Manchmal kann man stundenlang darüber reden: Was denken die Leute über Jesus? Man wird viele verschiedene Antworten bekommen.
Aber die wichtige Frage ist nicht: Was denken die Leute über Jesus? Die entscheidende Frage stellt Jesus jetzt in Vers 15. Ihr aber – du aber – was sagst du denn, wer ich bin? Das ist die entscheidende Frage: Wer ist Jesus für mich? Nur ein Helfer in der Not oder ein guter Freund? Ein religiöser Leiter? Manchmal das Thema im Gottesdienst? In Vers 16 bringt Petrus es auf den Punkt: Du bist der Christus, der Sohn des lebendigen Gottes. Das heißt: Du bist der Messias und du bist mein Retter. Ich brauche nicht noch einen Propheten, ich brauche einen Retter.
Allein Christus
Solus Christus – allein Christus, das ist das letzte Sola mit dem wir uns in unser Predigtreihe beschäftigen. Damit haben die Reformatoren das Bekenntnis des Petrus nachgesprochen: Du bist der Christus, der Sohn des lebendigen Gottes. Um diesen Herrn muss es in meinem Glauben und in meinem Leben gehen. Deshalb beschäftige ich mich in meiner Predigt zu „Solus Christus“ natürlich mit Christus. Die Geschichte von Jesus ist keine Legende, sondern Tatsache. Zum Glück. Wenn Steine reden könnten, würden dir in Jerusalem viele Steine erzählen: Ja, Jesus war tatsächlich auf dieser Erde. Wir haben ihn gesehen. Dort hat er gestanden und geredet.
Warum ist Jesus so einzigartig? Weil du von vielen Dingen in seinem Leben sagen kannst: Das war allein bei Christus so. Bei keinem anderen Menschen war es so und wird es so sein.
Allein Christus kommt aus dem Himmel
Als Jesus in Bethlehem geboren wurde, begann er nicht erst ab diesem Tag zu existieren. Genau wie Gott hat Jesus keinen Anfang, auch wenn wir es uns als Menschen nicht vorstellen können. Jesus selbst bezeugt in Joh8,58: Ehe Abraham war, bin ich ... . Das heißt: Ich habe vor Abraham existiert. Für jüdische Ohren war dieser Satz eine Provokation, weil das „ ... bin ich“ eine starke sprachliche Nähe zu dem „ ... ich bin“ hat, das Gott über sich selbst sagt: Ich bin, der ich bin. Deshalb heben die Juden im nächsten Vers Steine auf, um Jesus umzubringen. Sie haben verstanden: Jesus stellt sich mit Gott auf eine Stufe. In Joh10,30 wird Jesus noch konkreter. Der Vater und ich sind eins. Jesus ist Gott. Er wurde über Jahrtausende von den Engeln angebetet und lebte in tiefer harmonischer Gemeinschaft mit seinem Vater und dem Heiligen Geist. Der Himmel ist ein Ort, dessen Schönheit wir nicht beschreiben können. Dafür reichen alle Superlative unserer Sprache nicht aus. Hier ist Jesus zu Hause.
Irgendwann kommt dieser dramatische Abschied. Der Herr Jesus verlässt den Himmel. Das hatte Gott schon in 1Mo3,15 angedeutet. Dieses alte Versprechen Gottes wurde über die Jahrhunderte immer konkreter. Jesus wird als Nachkomme Abrahams Jude sein, aus dem Stamm Juda kommen, den König David in seinem Stammbaum haben und in Bethlehem geboren werden. Paulus sagt in Phil2,6: Jesus war in der Gestalt Gottes und er hielt nicht daran fest, so wie Gott zu sein. Jesus verließ den Himmel für eine Mission, die nur er erfüllen konnte – niemand anderes. Wenn deutsche Soldaten sich 1942 aus dem Winterurlaub von ihrer Familie verabschiedet haben, um wieder nach Stalingrad zu gehen, war das ein dramatischer Abschied. Sie waren sich bewusst: Vielleicht sehen wir uns zum letzten Mal. Auch wenn Jesus wusste: Ich komme wieder, muss der Abschied dramatisch gewesen sein. Es war der Beginn seiner schwersten Jahre in der ganzen Ewigkeit. Wenn jemand aus einer sicheren Stuttgarter Halbhöhenlage freiwillig in die kriminellen Slums von Kalkutta zieht, ist das schon ein unbegreiflicher Wechsel – aber dieser Umzug ist überhaupt nicht zu vergleichen, mit dem was Jesus getan hat.
Der Herr Jesus hat seinen Wohnort auf diese Erde verlegt. Es gibt niemanden, der aus dem Himmel zu uns Menschen kam und hier auf dieser Erde freiwillig leben wollte. Allein Christus kommt aus dem Himmel. Die zweite, faszinierende Tatsache ist:
Allein Christus wird von Gott bestätigt
Die Religionsstifter dieser Erde haben gerufen: Hey, hört mal her, ich bringe euch die wahre Religion. Ich bin zwar aus dem Nichts aufgetaucht, aber ich zeige euch ein Ziel. Der Weg heißt: Anstrengung. Der Herr Jesus ist nicht aus dem Nichts aufgetaucht. Unzählige Voraussagen Gottes beschreiben schon Jahrhunderte vor seiner Geburt sein Leben. Wo er geboren wird. Dass die Menschen ihn kreuzigen werden. Dass er wieder auferstehen wird. Das Alte Testament weist immer wieder auf Jesus hin. Das sagt Jesus selbst in Lk24,44: Es muss alles erfüllt werden, was über mich geschrieben steht in dem Gesetz Moses, in den Propheten und in den Psalmen ... deshalb musste der Christus leiden und am dritten Tag auferstehen aus den Toten. Das ganze Alte Testament kündigt also immer wieder Jesus an und plötzlich ist er da. Euch ist ein Retter geboren singen die vereinten himmlischen Chöre über den Feldern von Bethlehem. Das gab es auch nur beim Herrn Jesus.
Gott selbst hat hörbar geredet, als der Herr Jesus getauft wurde: Das ist mein geliebter Sohn, ihn hört. Diese Bestätigung hat allein der Herr Jesus bekommen. Nicht nur einmal. Auf dem Berg der Verklärung sagt Gott das nochmals: Das ist mein geliebter Sohn. Mensch, da läuft es mir eiskalt den Rücken runter, wenn ich mir das vorstelle. Gott bestätigt seinen Sohn durch eine hörbare Stimme. Heute höre ich natürlich Gottes Stimme nicht akustisch, die sagt: Dies ist mein geliebter Sohn.
Aber Mt16,17 macht auch deutlich: Um wirklich zu erkennen, dass der Herr Jesus der Christus Gottes ist, reicht es nicht aus, nur biblische Fakten zu kennen – auch wenn sie wichtig sind. Wenn ich nur Faktenholz sammle und es aufschichte, habe ich lange noch kein Feuer, dass für den Herrn Jesus brennt. Deshalb redet der Herr Jesus selbst in Vers 17 über den Funken, der nötig ist. Der Vater muss mir persönlich offenbaren, wer Jesus ist. Dann wird mein totes Wissen zu einer lebendigen Beziehung. Deshalb darf ich beten: Gott, zeige mir doch, wer Jesus ist. Dann werde ich vielleicht auch besser verstehen: Auch die Wunder, die der Herr Jesus getan hat, sind Gottes Bestätigung: Ja, das ist wirklich mein geliebter Sohn. Das lesen wir in Apg2,22 (Lesen) Es war also Gott, der diese Wunder getan hat, durch Jesus. Das bestätigt der Herr Jesus selbst in Joh14,10: Der Vater, der in mir bleibt, der tut seine Werke.
Die Wunder waren nichts anders als der Siegel Gottes für die Tatsache: Der Herr Jesus kommt in meinem Namen zu euch und nicht in seinem eigenen. Damit ist Jesus wirklich der Retter, den ich, Gott, zu euch gesandt habe. Alle anderen sind Lügner. Glaubt ihnen kein Wort! Du siehst also, wie der Vater den Herrn Jesus als Retter, als Christus bestätigt, wenn der Herr Jesus einen Aussätzigen heilt. Alle anderen haben einen Sicherheitsabstand gehalten, aber Jesus geht auf den infektiösen Patienten zu und fasst ihn an und der wird gesund. Jesus spricht ein Wort und der Sturm am See Genezareth wird zu einem lauen Lüftchen. Der Herr Jesus kann sich über physikalische Gesetze hinwegsetzen und läuft einfach auf dem Wasser. Ein Blinder wird sehend – das hat es bis dahin in der Geschichte noch nicht gegeben in Israel. Hier siehst du, wie der Vater seinen Sohn als Christus bestätigt. Weit über 5000 Menschen werden satt durch ein paar Brote. Die Leute sind geflashed. Das ist menschlich nicht zu erklären. Das sind keine Legenden, sondern Tatsachenberichte. Damit mir klar ist: Dieser Jesus kann nur der Christus sein – wer denn sonst? Mir muss doch der Mund vor Staunen offen stehen bleiben, wenn ich miterlebe: Jesus fasst die Bahre an und der Tote vor Nain steht auf. Die tote Tochter des Jairus schlägt wieder die Augen auf. Lazarus, bei dem die Verwesung schon begonnen hatte, kommt aus dem Grab, als Jesus ihn ruft.
Mensch, wer ist dieser Jesus? Die Welt, aus der er wirklich kommt ist ja in solchen Momenten zum Greifen nahe. Es gibt nur eine Antwort: Jesus ist der von Gott selbst bestätigte Sohn Gottes – Allein Christus wird von Gott bestätigt. Damit kommen wir zur dritten Aussage:
Allein Christus zeigt mir, wer Gott ist
Als Mensch habe ich viele Ideen darüber, wie Gott sein könnte oder müsste. Der Schreiber des Hebräerbriefes bringt mich aber auf die heiße Spur, wenn er in Heb1,2-3 sagt: Gott hat zu uns durch den Sohn geredet, der Ausstrahlung seiner Herrlichkeit und Abdruck seines Wesens ist. Wo im Deutschen „Wesen“ steht, lesen wir in Griechisch: Charakter. Das bedeutet soviel wie: Ein exakter Abdruck von Gottes Wesen. Das ist Jesus. Auch das bestätigt der Herr Jesus selbst, wenn er sagt: Wer mich sieht, der sieht den Vater, also den, der mich gesandt hat (Joh12,45). Wenn du wissen willst, wie Gott ist, dann beschäftige dich mit dem Herrn Jesus. Paulus gibt in 2Kor3,18 den heißen Tipp: Wenn ich mich mit Jesus beschäftige, dann werde ich durch den Heiligen Geist mehr und mehr in sein Wesen verwandelt werden. Das heißt: Der Charakter des Herrn Jesus, also Gottes Charakter wird dann in meinem Alltag sichtbar.
Spätestens hier wird klar: Ich kann das Wesen Gottes in dem Herrn Jesus nicht kopieren. Ich muss es aber auch nicht. So wie der Vater durch den Herrn Jesus gehandelt hat, so will er auch durch mich handeln. Ihr werdet die Werke tun, die ich tue und werdet größere tun, sagt der Herr Jesus in Joh14,12. Es ist doch so super: Der Herr Jesus zeigt mir nicht nur wie Gott ist und lässt mich dann im Regen stehen. Nein, er will sein Leben durch mich leben. Sein Charakter soll in meinem Alltag sichtbar werden. Beim Charakter des Herrn Jesus fällt dir sofort seine Liebe auf. Wie er die Seinen geliebt hatte, so liebte er sie bis ans Ende. Liebe sucht das Beste für den Anderen und möchte ihn glücklich sehen. Das ist eines der herausfordersten Projekte, mit denen Gott in meinem Leben beschäftigt ist. Meinen Egoismus abzubauen und viele Situationen zu benutzen, um seine Liebe durch mein Leben zu leben. Also, wenn dir jemand auf die Füße tritt, entdecke darin Gottes Hand, der dir helfen möchte, dem Charakter des Herrn Jesus und damit dem Charakter Gottes ähnlicher zu werden. Mensch, wäre das nicht super, wenn Leute über dich sagen müssten: Das, was mir an ihm oder ihr am meisten auffällt, ist ihre Liebe.
Wenn Gottes Liebe aus deinem Leben leuchtet, wirst du anziehend für Menschen sein. So war es beim Herrn Jesus. Menschen, die gar nicht mit Gott unterwegs waren, haben es geliebt in seiner Nähe zu sein. Das wäre ein spannendes Bibelstudium, sich in den Evangelien auf die Suche zu machen: Warum war das so? Was hat den Herrn Jesus so anziehend gemacht? Christus zeigt uns wer Gott ist. Diesen Charakter Gottes entdecken wir auch da, wo Christen bereit sind, anderen zu dienen. Der Herr Jesus lebt zum Beispiel ein ganz anderes Männerbild, als wir es im Kopf haben. Lk22,24-26Das ist so typisch Mann: Wer ist der Größte? Wer hat über mehr Leute etwas zu sagen? Wen kann ich beherrschen? Wer mir gegen den Karren fährt, der wird schon erleben, wie ich mich durchsetze. Je mehr Alphamännchen du bist, desto mehr das dein Reflex sein, so zu leben. Aber wenn ich den Herrn Jesus anschaue, sehe ich: Gottes Charakter ist anders. Der Größte sei wie der Jüngste, der Führende wie der Dienende.
Genau das hat der Herr Jesus vorgelebt. Er sagt: Ich bin nicht gekommen, mir dienen zu lassen, sondern um zu dienen. Deshalb wäscht er seinen Jüngern auch die Füße, um ihnen zu zeigen, worauf Gott Wert legt. Wenn wir das Leben des Herrn Jesus anschauen entdecken wir: Jesus war nicht nur rational denkend. Gefühle spielten in seinem Leben eine deutliche Rolle. Die Trauer um Lazarus hat Jesus persönlich berührt. Auch er weinte. Er hatte Mitleid mit den Leuten, die wie Schafe waren, die keine Hirten hatten. Jesus weinte über Jerusalem, dass ihn nicht wollte – weil der Sohn Gottes schon das Gericht sah, dass in ein paar Jahren kommen würde. Es gibt evangelikale Kreise, da kommen Gefühle fast gar nicht vor. Man rechtfertigt das mit dem Satz: Das ist ja nur Gefühl. Klar – mein Gefühl kann nicht die Entscheidungs-Lokomotive sein, aber wenn du Gefühle in deinem Leben abwertest, dann wäre es doch mal hilfreich, dir anzuschauen, wie Jesus Gefühle gelebt hat. Dann verstehe ich besser: Gott hat mir Gefühle geschenkt und ich darf sie gebrauchen – es ist so schön, dass sie zu meinem Leben dazu gehören. Bleibe nicht bei deinen Ideen über Gott und über sein Wesen stehen. Wenn du wissen willst, wie Gott ist, schau Jesus an. Allein Christus zeigt uns, wie Gott ist.
Allein Christus kann mich von der Sünde retten
So sagt es Paulus in Apg4,12: In keinem anderen ist das Heil und kein anderer Name ist den Menschen unter dem Himmel gegeben, in dem wir gerettet werden müssen. Dieser Name, Jesus, heißt ja: Er wird sein Volk retten von seinen Sünden. Das kann kein anderer, das kann nur allein Christus. Er kann mit mir über meine Sündenmauer springen, die zwischen mir und Gott steht. Ich muss mich nur an ihm festhalten. Er selbst ist sündlos. Jesus fragt in Joh8,46: Wer von euch überführt mich von einer Sünde? Seine Zuhörer haben scharf nachgedacht. Die Pharisäer hätten Jesus gerne eine Sünde gezeigt. Aber da war keine. Das es keine Sünde im Leben des Herrn Jesus gab wurde dann offensichtlich, als Gott ihn aus dem Grab holte, damit er wieder in den Himmel zurückkommt. Es geht hier nicht nur darum: Menschen beginnen wieder zu atmen. Das hat Gott auch durch die Apostel bewirkt oder im Alten Testament zum Beispiel durch den Propheten Elisa, der auch jemanden vom Tod zurückgeholt hat. Aber diese Menschen sind später wieder gestorben. Was aber keine konnte ist, die Trennung zwischen Gott und uns Menschen aufzuheben. Das konnte nur Jesus, weil er selbst sündlos war.
Deshalb konnte der Tod den Herrn Jesus nicht festhalten. Denn der Tod, also die ewige Trennung von Gott, ist die Quittung für meine Sünde. Der Tod ist die Frucht meiner Lebenssaat. Durch die Auferstehung wird deutlich: Jesus ist mächtiger als der Tod. Deshalb gibt Jesus mir eine Hoffnung, die mir niemand sonst geben kann. Die finde ich allein bei Christus. Ich weiß ganz sicher, ich werde nach meinem irdischen Tod in seine Arme laufen und für ewig bei ihm sein. Deshalb hat die Zeit nach dem Tod für mich ihren Schrecken verloren, auch wenn das Sterben selbst schwer sein kann.
Nur Jesus hat das Recht, Sünde zu vergeben und damit die Beziehung zu Gott wieder möglich zu machen. Er hat alles getan – jetzt wartet Jesus darauf: Ich soll im Gebet zu ihm kommen, ihm meine Sünde bekennen und so das Geschenk seiner Vergebung annehmen. Wenn Sie übrigens noch nie diesen Schritt zu Jesus gewagt haben, lade ich Sie ein, heute zu kommen. Sie können nach dem Gottesdienst mit jemanden darüber sprechen, der hier am Gottesdienst beteiligt war – oder sie kommen am Ende hier nach vorne, um mit denen zu sprechen, die dann als Gebetsdienst hier vorne stehen und gerne mit ihnen beten. Nehmen Sie das Angebot in Anspruch. Gott wartet auf Sie. Worauf warten Sie noch? Denn allein Christus kann mich von der Sünde retten Das gilt aber auch für jeden, der schon Christ geworden ist. Der also eine persönliche Beziehung zu Jesus hat. Christen sind nicht perfekt. Auch in meinem Alltag passieren immer wieder Dinge, die Gott weh tun. Wie gut, dass ich weiß: Vergebung ist möglich. Ich muss meine Schuld nicht alleine tragen. Ich darf zu Jesus kommen. Nicht mehr, um grundsätzlich eine Beziehung zu Jesus zu bekommen. Aber ich darf kommen, damit mein Verhältnis zu Jesus geklärt bleibt. Als Christen sollten wir es nicht abgewöhnen Jesus und manchmal auch Menschen Sünde aus unserem Leben zu bekennen. Vergib uns unsere Schuld ist eine tägliche Bitte, die Jesus uns in seinem Mustergebet gelehrt hat. Lebe ich das auch so? Ein letzter Punkt:
Allein Christus kann mich verändern
Gottes Ziel ist: Mehr Christus in Thomas. Gottes Weg ist: Thomas bekommt eine neue Stellung. Das heißt: Gott definiert neu, wer ich in seinen Augen bin. Ich bekomme eine neue Identität. In Mt16,18 merken wir etwas davon. Jesus sagt: Du bist Petrus. Das heißt Fels. Auf diesen Felsen werde ich meine Gemeinde bauen. Die katholische Auslegung sieht hier die Begründung dafür, dass Gott seine Gemeinde auf den Papst in Rom baut – dass der Papst Stellvertreter Gottes auf Erden ist. Die evangelische Auslegung sagt: Der Felsen ist hier das Bekenntnis zu Christus. Auf dieses Bekenntnis hin: Du bist Christus, baut der Herr Jesus seine Gemeinde. Vielleicht gibt der Herr Jesus hier dem Kephas aber auch eine neue Identität und sagt: Du bist Petrus, weil ich dich dazu gemacht habe. Nimm diese neue Identität an, die ich dir und auch allen anderen Jüngern gebe. Petrus heißt ja: Fels. Ich werde mit euch als Grundlage meine Gemeinde bauen. Weil ich in euch lebe, ich der Felsen – wird es niemand schaffen, meine Gemeinde zu überwältigen. Der Hohe Rat wir später anerkennen: Der Petrus ist mit Jesus gewesen. So steht es in Apg4,13. Im Leben des Petrus war Jesus sichtbar. Das war die neue Identität, die Petrus bekommen hatte. Weil ich zu Jesus gehöre, kann ich das in Anspruch nehmen, was Jesus gehört. Ich darf Gott meinen Vater nennen. Ich habe ein Anrecht auf das Erbe, dass der Herr Jesus bekommt. Ich bin ein Teil des Lebens des Herrn Jesus. Ich bin Gottes Werk und ein Kind des Lichts. Ich bin der Tempel Gottes, Gott wohnt in meinem Leben. Ich vermag alles durch den der mich mächtig macht und das ist Christus.
Bei der Bahn kann man mit bestimmten Karten sehr komfortable Warteräume nutzen. Wenn man die Karte nicht hat, steht man draußen in der Kälte. Dumm ist aber, wer die Karte hat – also das Recht hat, die Privilegien in Anspruch zu nehmen und trotzdem in der Kälte wartet. Der Herr Jesus hat mir so eine Karte gegeben, mit der ich alle Privilegien nutzen kann, die ich habe, weil ich zu ihm gehöre. Ich nutze diese Vorrechte, indem ich in der Bibel entdecke wer ich in Gottes Augen bin und mich darüber freue. Wenn ich nur bei meinen Problemen stehen bleibe, habe ich die Karte wohl in der Tasche, stehe aber draußen in der Kälte des Lebens. Ich nutze die Karte nicht. Mensch, Gott hat meine Identität verändert. So beginnt Gott mich zu verändern. Diese neue Identität muss ich annehmen. Ich habe draußen ein Liste hingelegt, in der manche dieser Bibelverse aufgeführt sind, die mir zeigen, wer ich in Gottes Augen bin, wenn ich zu Jesus gehöre. Sage dem Herrn Jesus doch jeden Tag für zwei dieser Aussagen, die auf dem Zettel stehen: DANKE. Das wird deine Sicht über dich selbst verändern und dich motivieren, den Herrn Jesus sein Leben durch dich leben zu lassen.
Die Veränderung meines Lebens beginnt mit der Veränderung meines Denkens. Ich muss nicht meinen depressiven Gedanken nachhängen – ich darf mich an Jesus festhalten und immer mehr entdecken was ich von Gott geschenkt bekommen habe, weil ich zum Herrn Jesus gehöre. Nutze deine neue Identitätskarte, indem du Gottes Aussagen über deine neue Identität ernst nimmst. Freue dich darüber: Du gehörst zu Jesus und damit gehört dir vieles von dem, was Jesus gehört. Nimm das auch in Anspruch und lebe nicht wie ein Bettler, weil Gott dich reich beschenkt hat. Du bist in seinen Augen wertvoll – und Gott will dich verändern damit du ihn mit deinem Leben ehren kannst. Freue dich doch darüber: Allein Christus kann dich auch verändern.
Wir sind bei der Frage des Herrn Jesus gestartet: Wer sagst du, dass ich bin. Petrus hat das beantwortet mit: Du bist Christus! Du bist der Retter. Das kann man nur von Jesus sagen – von niemanden sonst. Denn Allein Christus kommt aus dem Himmel. Allein Christus wird von Gott bestätigt. Allein Christus zeigt mir, wer Gott ist. Allein Christus kann mich von der Sünde retten und allein Christus kann mich verändern.