Ich durfte eine Woche lang Vorträge zum Thema „Der Weg der Heilung“ in Wolfsburg halten. Dabei hatte ich keine Zeit für den Podcast.
Deshalb gibt es für dich nun meine neueste Predigt über Dämonologie.
Warnung vor falscher Prophetie und Quellen der Prophezeiung
Die Bibel warnt ausdrücklich davor, selbstgebastelte und selbsterdachte Prophezeiungen auszusprechen. Ich habe euch das mitgebracht, weil ihr meine Gemeinde seid, und ich das sagen darf. Es gibt im Grunde drei Quellen für Prophezeiungen: Gott selbst, den Teufel und mein verblendetes Herz.
Ich habe euch zwei Bibelstellen mitgebracht, die vor Prophezeiungen aus dem eigenen Herzen warnen.
In Jeremia 23 finden sich zwei Warnungen vor Visionen, die aus dem eigenen Herzen stammen. Dort heißt es: „So spricht der Herr der Heerscharen: Hört nicht auf die Worte der Propheten, die euch weissagen; sie täuschen euch. Die Vision ihres Herzens reden sie, nicht aus dem Mund des Herrn.“ Solche falschen Prophezeiungen kann es geben. Man hat einen inneren Eindruck, doch man sollte ihn für sich behalten. Wenn man sagt: „Ich habe gehört, das ist, was Gott sagt“ oder „Ich habe gehört, was die Propheten sagen, die in meinem Namen Lügen weissagen und sprechen“, sollte man vorsichtig sein. Es steht dort auch: „Mir träumte, mir träumte“ – auch das ist eine Warnung!
Da Propheten oft männlich dargestellt werden, möchte ich auch ein weibliches negatives Beispiel bringen. In Hesekiel 13, Vers 3 heißt es: „So spricht der Herr: Wehe den törichten Propheten, die ihrem eigenen Geist nachgehen und dem, was sie nicht gesehen haben.“ Das bedeutet, dass es keine echte Prophetie ist, wenn niemand von Gott eine Offenbarung erhalten hat.
Weiter heißt es in Hesekiel 13, Vers 17: „Und du, Menschensohn, richte dein Gesicht gegen die Töchter deines Volkes, die aus ihrem eigenen Herzen weissagen, und weissage gegen sie.“ Hier wird deutlich, dass auch weibliche Propheten, die nur aus ihrem eigenen Herzen weissagen, fehlgeleitet sind.
Haltung zu echter und falscher Prophetie
Nochmal: Ich habe kein Problem mit echter Prophetie. Mein Problem ist nur, veralbert zu werden. Das ist alles.
Ich bin hier, weil ich mich viel mit dem Thema beschäftigt habe. Es interessiert mich wirklich. Ich glaube, dass Gott zu Menschen spricht und dass Menschen im Namen Gottes durchaus in Situationen hineinreden dürfen.
Aber ich habe ein Problem damit, wenn okkulte Praktiken – hier die okkulte Praxis der Hellsichtigkeit – vielleicht ist es aber auch noch weniger, vielleicht nur ein lebendiges Vorstellungsvermögen – genommen und für Prophetie ausgegeben werden. Da gehe ich einfach nicht mehr mit.
Ich kann nur sagen: Wehe denen, die das tun. Ich würde das nicht wagen.
Wenn ich zu dir komme und sage: „Ich habe ein Wort des Herrn für dich“, und es ist kein Wort des Herrn, sondern erdacht in meinem Herzen, dann würde ich den Namen des Herrn zum Nichtigem aussprechen. Jeder weiß, dass das in den Zehn Geboten steht: Wir sollen das nicht tun, nämlich hinzugehen und zu sagen, ich habe etwas vom Herrn für dich, und das kommt nicht vom Herrn, sondern aus meinem Herzen. Das ist ganz, ganz falsch.
Bevor ich dir so etwas sage, bin ich mir ganz sicher, dass Gott spricht. Denn wenn ich mir nicht sicher bin, dann habe ich ein großes Problem mit Gott.
Von daher lasst uns da ein Stück vorsichtig sein. Zum Schluss noch drei Punkte, wie Dämonen Einfluss auf das Leben eines Menschen bekommen können, damit wir an dieser Stelle keinen Fehler machen.
Wege, wie Dämonen Einfluss nehmen können
1. Vererbung und familiäre Prägung
Punkt eins: Vererbung. Dieses Thema finden wir unter anderem in 2. Mose 34 sowie in 2. Mose 20. Die Idee dahinter ist, dass eine Familie stark okkult geprägt sein kann. Wenn in deiner Familie beispielsweise Satanismus, Wünschelrutengänger, Pendler oder ähnliche Dinge eine Rolle gespielt haben, wenn das Okkulte sehr präsent war, dann ist das wichtig zu beachten.
Wenn du sagst, das war bei mir so, dann empfehle ich dir, das Buch von Neil T. Anderson zu lesen. Es heißt "Die Ketten sprengen" und handelt von Okkultseelsorge. Es ist ein sehr gutes Buch. Am Ende gibt es dort Ideen, mit denen du dein Leben reflektieren kannst. Schau dir genau an, was du als Kind erlebt hast.
Nachdem du das Buch durchgelesen hast, kannst du einen klaren Schnitt machen. Sprich dich einmal bewusst von all diesen Dingen frei. Das ist keine große Sache, aber ein ehrliches Gebet, in dem du sagst: "Hey, wenn da etwas ist, dann löse ich mich davon."
Interessanterweise spricht die Psychologie von transgenerationaler Weitergabe. Das bedeutet, dass dieselben Probleme oder Muster oft eine Generation später wieder auftauchen, selbst wenn sich die Generationen gar nicht kennen. Wenn du also aus einer Familie kommst, die sehr stark mit dem Okkulten zu tun hatte, nimm dir die Zeit, dich hinzusetzen und ein Gebet zu sprechen. Mach einen klaren Schnitt, setze einen Punkt und sage: "Schnitt vorbei."
2. Experimentieren mit okkulten Praktiken
Zweitens: Experimentieren
Paulus warnt die Korinther davor, an den Götzendiensten im Tempel teilzunehmen. Das bedeutet, dass man keine Experimente mit dem Okkulten machen sollte. Das ist ganz wichtig, besonders wenn es um neue christliche Praktiken geht, die auf den Markt kommen.
Ich selbst bin sehr zurückhaltend, wenn mich solche neuen Sachen an esoterisches Gedankengut erinnern. Da gibt es einige Beispiele, bei denen ich nicht mitmache. Aktuell sind zum Beispiel sogenannte Fantasyreisen in den Himmel sehr beliebt. Damit werde ich nicht mitmachen.
Auf der anderen Seite gibt es auch Übungen aus dem katholischen Mystizismus, die als Übungen der Stille bezeichnet werden. Für mich sind diese aber nicht mehr wirklich still, sondern einfach nur noch leer und haben für mich nichts mehr Christliches an sich. Da werde ich ebenfalls nicht mitmachen.
Ein weiteres Beispiel ist das hörende Gebet, das ich vorhin schon erwähnt habe. Aus der gleichen Ecke stammen vor einigen Jahren auch christliche Tarotkarten. Manche legten sich sogar auf Gräber, um dort sozusagen vom Geist Lebenskraft der alten Heiligen aufzusaugen. Das wurde dann als eine Art „Ghost Sucking“ bezeichnet.
Versteht ihr? Menschen kommen auf ganz schräge Ideen. Macht einfach nicht mit!
Glaubt mir, wenn ihr die Bibel lest und sie ernst nehmt, dann reicht das, was dort steht, für ein ganz glückliches und zufriedenes Leben mit Gott vollkommen aus.
3. Uneingestandene Sünde als Einfallstor
Der letzte Punkt, Punkt drei, ist uneingestandene Sünde. Epheser 4,27 sagt: Gebt dem Teufel keinen Raum. In Epheser 4 geht es um Zorn – nicht um heiligen, sondern um sündigen Zorn, um zu viel Zorn, also Zorn, der nicht mehr gerechtfertigt ist.
Eines muss uns klar sein: Jede Sünde, die ich in meinem Leben dulde, ist wie ein Brückenkopf für das Dämonische in meinem Leben. Wenn du möchtest, dass das Böse und diese geistlichen Wesen keine Macht über dich haben, dann sag Tschüss zu deiner Vergangenheit.
Wenn du zum Beispiel aus einer Religion wie dem Islam kommst, in der viel Okkultes enthalten ist, oder wenn du aus dem Buddhismus, Hinduismus oder Satanismus Erfahrungen mitgebracht hast, brauchst du Abstand von dieser Vergangenheit. Wenn du sagst, ich habe experimentiert, dann tue Buße.
Wir haben gesehen, dass das auch mal zwei bis fünf Millionen Euro kosten kann. Das ist nicht schlimm – es muss raus. Es wird nicht auf Ebay eingestellt. Wenn du Sünde hast und merkst, dass es Dinge in deinem Leben gibt, an die du nicht heran willst, dann musst du dir darüber im Klaren sein: Jede Sünde ist ein Einfallstor für das Böse.
So sind wir wieder bei den Gläubigen in Ephesus, die uns zeigen, dass wir in einem geistlichen Kampf stehen. Ich möchte diese Predigt am Ende nicht beenden, ohne euch auf den hinzuweisen, der viel stärker und mächtiger ist als das Böse in all seinen Facetten.
Die Überlegenheit Jesu über das Böse
Die jüdischen Exorzisten mussten unverrichteter Dinge fliehen.
Aber wisst ihr noch, was der böse Geist gesagt hat? „Jesus kenne ich.“ Wenn ihr Zeit habt, schaut euch einmal die Stellen an, an denen Jesus auf böse Geister trifft und wie diese reagieren. Sie fürchten sich, sie haben Angst. Sie wissen, dass Jesus ihr Ende ist.
Und das ist der Grund: Jesus wohnt in uns, und deswegen brauchen wir uns nicht zu fürchten.
Wenn du einen Vers auswendig lernen möchtest, der das wunderbar auf den Punkt bringt, dann ist es Jakobus 2,19: „Du glaubst, dass nur einer Gott ist? Du tust recht, auch die Dämonen glauben und zittern.“ Versteht ihr? Zittern. Sie zittern, und wir feiern.
Der Herr segne dich, erfahre seine Gnade und lebe in seinem Frieden. Amen.