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Der Schutz vor Antichristen

1. Johannes 2,24-27

Einleitung

Bsp. wenn man die Gefahr erkennt, aber nicht weiss wie man ihr begegnen soll, dann nützt einem diese Erkenntnis gar nichts. Nachdem nun Johannes erklärt hat, wer und wie die Antichristen sind, zeigt er nun auch, wie sich die Gemeinde dieser Gefahr begegnen kann. Übrigens, nicht jeder der nicht an Jesus glaubt ist in dem Sinne ein Antichrist. Johannes meint die Leute, die geziehlt eine andere Lehre vertreten, nicht die, die mehr oder weniger gleichgültig diesen Fragen gegenüberstehen. Also, nun zeigt er der Gemeinde, wie sie dieser Gefahr begegnen kann. Text lesen: 1.Joh.2,24-27

I. Schutz durch das Festbleiben in der ursprünglichen Botschaft (24-25)

Bleibet im Gehörten (24a)

Als erstes fordert Johannes die Leser auf, in dem zu bleiben, was sie von Anfang an gehört hatten. Es gibt demnach nichts grundsätzlich neues hinzuzufügen, was das Verständnis über Jesus betrifft. Christus, welcher ihnen von Anfang an verkündigt wurde, braucht keine Ergänzung mehr. Sie wissen, was man wissen muss. Der Weg wie sie es erfahren haben, ging auch hier über das Gehör und damit auch über den Verstand. Es waren nicht Erscheinungen, die zur Erkenntnis führten, sondern eine Botschaft, die sie hörten und verstanden. Der Weg, wie wir das Evangelium vermittelt bekommen, wird in der Bibel deutlich aufgezeigt, so z.B. im Hebr.: wie wollen wir entrinnen, wenn wir eine so große (die) Rettung nicht achten, die ihren Anfang nahm mit der Predigt des Herrn und bei uns bekräftigt wurde durch die, die es gehört haben? Hebr.2,3. Und auch Paulus bezeugt, dass der Glaube aus dem entspringt was gehört wird, so schreibt er: So kommt der Glaube aus dem Gehörten, das Gehörte aber durch das Wort Christi. Röm.10,17. Und diese Verkündigung der Apostel gründete wiederum im damals bereits geschriebenen Wort Gottes, dem AT, so wird uns über die Verkündigung des Paulus berichtet: Und als sie ihm einen Tag bestimmt hatten, kamen viele zu ihm in die Herberge. Da erklärte und bezeugte er ihnen das Reich Gottes und predigte ihnen von Jesus aus dem Gesetz des Mose und aus den Propheten vom frühen Morgen bis zum Abend. Apg.28,23. In dem was sie nun damals, als sie gläubig wurden gehört hatten, in dem sollen sie bleiben und daran festhalten.

Anwendung

Diesen Grundsatz müssen wir stets vor Augen halten. Wir müssen bis heute an dieser ursprünglichen Botschaft festhalten. Wir dürfen uns nicht beirren lassen wie die Galater, zu denen Paulus sagen musste: Mich wundert, daß ihr euch so bald abwenden laßt von dem, der euch berufen hat in die Gnade Christi, zu einem andern Evangelium, Gal.1,6. Es steckt in uns der Drang zu immer neuem. Es gibt sogar eine fast krankhafte Form dieses Dranges, dem die Anthener unterlagen, von denen es heisst: Alle Athener nämlich, auch die Fremden, die bei ihnen wohnten, hatten nichts anderes im Sinn, als etwas Neues zu sagen oder zu hören. Apg.17,21. Wir sollen uns aber nicht nach neuen Lehren lechzend ausstrecken, die womöglich noch mit biblischen Argumenten vorgetragen werden, aber die ursprüngliche Botschaft in respektloser Weise verstellen. Wir sollen an dem festhalten und in dem bleiben, was uns von Anfang an gesagt worden ist. Das, was wir bezeichnen können, als das was wir von Anfang gehört haben, ist das geschriebene Wort Gottes: die Bibel. Hier finden wir den festen Grund, auf den wir uns verlassen können. Hier haben wir die ursprüngliche Botschaft.

So bleibt ihr auch im Sohn u. im Vater (24b)

Wenn wir nun in dem bleiben, was uns von Anfang an gesagt ist, dann ist die Folge davon, dass wir im Sohn und im Vater bleiben. Damit wird deutlich, dass die Innewohnung des Sohnes und des Vaters in engster Weise mit unserem Bleiben in dem, was wir gehört haben zu tun hat. Johannes nimmt nicht ein Kriterium der Erfahrung, um den Gläubigen die Gewissheit zuzusprechen. So wie wir heute oft von einer Geistestaufe hören, die dem Leben als Christ eine tiefere Dimension des Glaubens vermitteln soll. Die sich aber nur im gefühlsmässigen Bereich des Menschen abspielt. Nicht, dass ich etwas gegen Gefühle hätte, Glaube hat mit Gefühl sehr viel zu tun. Aber, Johannes verbindet die Innewohnung des Sohnes und des Vaters mit der Botschaft. Wer in dieser Botschaft bleibt, der hat den Sohn und den Vater. Dieses objektive Kriterium ist der einzig gültige Massstab, den wir in der Schrift haben.

Anwendung

Wollen wir also mit Gott verbunden sein, müssen wir in der ursprünglichen Botschaft bleiben, d.h. wir müssen im Wort Gottes gegründet sein und uns am Wort Gottes genügen lassen. Johannes bringt diesen Gedanken in seinem zweiten Brief nochmals in unmissverständlicher Weise auf den Punkt, wenn er schreibt: Wer darüber hinausgeht und bleibt nicht in der Lehre Christi, der hat Gott nicht, wer in dieser Lehre bleibt, der hat den Vater und den Sohn. / Wenn jemand zu euch kommt und bringt diese Lehre nicht, so nehmt ihn nicht ins Haus und grüßt ihn auch nicht. 2.Joh.9-10. Deshalb ist es wichtig, dass wir lernen, biblisch zu denken. Wir müssen das, was wir lehren und tun anhand der Bibel prüfen. Nicht aufgrund von Traditionen sollen wir prüfen, obgleich Traditionen sehr wichtig sein können, aber wir sollen nicht an Traditionen, um jeden Preis festhalten, sondern an dem was von Anfang uns gesagt wurde. Aufgrund dessen, müssen eventuell Traditionen fallen, die uns lieb geworden sind oder es werden Traditionen gefestigt und es entstehen sogar neue. Eine wichtige Abwehr von Antichristen ist das kompromisslose Festhalten an dem, was uns gesagt wurde, was für uns heisst: Ein kompromissloses Festhalten an dem, was uns die Bibel lehrt. Wer hier Kompromisse eingeht, begibt sich aufs Glatteis.

Es lohnt sich (25)

Und nun fügt er an, wie wenn er sagen wollte, es lohnt sich wirklich an dieser Botschaft festzuhalten, denn was uns Verheissen ist, das ist das Ewige Leben. Johannes leitete seinen Brief damit ein, dass er sagte: und das Leben ist erschienen, und wir haben gesehen und bezeugen und verkündigen euch das Leben, das ewig ist, das beim Vater war und uns erschienen ist -, 1.Joh.1,2. Ewiges Leben ist bei Johannes nicht nur ein Begriff für das Jenseitige, denn auch die Gnostiker sprachen vom Ewigen Leben, und viele religiöse Bewegungen erhoffen sich ewiges Leben. Bei Johannes ist Ewiges Leben untrennbar mit Jesus Christus verbunden, denn Jesus ist das Ewige Leben. Wer nun an Jesus glaubt, der wird teilhaben an ihm und somit bekommt er Ewiges Leben. Ewiges Leben ist nicht in erster Linie ein Begriff der Quantität, also der Länge, oder gar des Ortes, d.h. nach dem Sterben, sondern ein Begriff der Qualität. Entweder hat man jetzt schon Ewiges Leben oder man hat es eben nicht. Wer jetzt nicht schon Ewiges Leben hat, der hat auch nach seinem Sterben kein Ewiges Leben, sondern er ist und bleibt im Ewigen Tod.

Evangelisation

Hast Du dieses Ewige Leben? Johannes zeigt später diesen Zusammenhang von Jesus und Ewigem Leben nochmals auf, indem er schreibt: Wer den Sohn hat, der hat das Leben; wer den Sohn Gottes nicht hat, der hat das Leben nicht. 1.Joh.5,12. Hast Du den Sohn Gottes? Glaubst Du wirklich an Jesus, wie es die Bibel uns lehrt? Du kannst auch ohne Jesus ein einigermassen rechtes Leben führen, aber Du hast ohne Jesus kein Ewiges Leben. Dich erwartet dann nach dem jüngsten Gerichts, der ewige Tod. Jesus kam in diese Welt, um uns zu retten aus unserem schrecklichen Zustand. Gott will, dass wir leben. Wie Du Jesus in Dein Leben aufnehmen kannst und Du so Ewiges Leben bekommst, wird in die Bibel an vielen Stellen aufgezeigt. Paulus beispielsweise schreibt: Denn wenn du mit deinem Munde bekennst, daß Jesus der Herr ist, und in deinem Herzen glaubst, daß ihn Gott von den Toten auferweckt hat, so wirst du gerettet. / Denn wenn man von Herzen glaubt, so wird man gerecht; und wenn man mit dem Munde bekennt, so wird man gerettet. Rö.10,9-10. Gerne bin ich bereit noch weiter zu helfen, wenn Du nicht sicher bist, ob du Jesus und somit das Ewige Leben hast.

II. Schutz durch den Heiligen Geist (26-27)

Die Salbung bleibt (27a)

Johannes spricht nochmals von der Salbung: Die Salbung bleibt in euch. Wir haben in der letzten Predigt uns damit beschäftigt, wie es sich mit dieser Salbung verhält. Und Johannes machte schon in Vers 20 deutlich, dass alle die Salbung haben. Nun geht er einen Schritt weiter und sagt, dass diese Salbung in ihnen bleibt. Sie ist nicht launisch und kommt und geht, nach belieben, sondern sie bleibt. Mit der Salbung beschreibt Johannes den Heiligen Geist. So sagt er, dass der Heilige Geist in uns bleibt. Sowie wir dies an manchen Stellen der Schrift bezeugt wird. So sagte schon Jesus zu seinen Jüngern: Und ich will den Vater bitten, und er wird euch einen andern Tröster geben, daß er bei euch sei in Ewigkeit: / den Geist der Wahrheit, den die Welt nicht empfangen kann, denn sie sieht ihn nicht und kennt ihn nicht. Ihr kennt ihn, denn er bleibt bei euch und wird in euch sein. Joh.14,16-17.

Anwendung

Das ist eine wunderbare Sache, dass wir wissen können, dass der Heilige Geist in uns bleibt. Unser Glaube beruht nicht auf einem Kraftakt, den wir selber täglich vollbringen müssen. Wer Wiedergeboren ist, in dessen Herz wohnt der Geist Gottes. Sein Sinn wurde verändert, dadurch hat er ganz andere Voraussetzungen.

Die Salbung lehrt (27b)

Nun ist die Auswirkung von dieser Salbung, die in uns wohnt, dass wir es nicht nötig haben, dass uns jemand lehrt. Durch den Geist Gottes, der in uns wohnt, bekommen wir eine tiefe Einsicht in das Wesen Gottes, so erklärt es Paulus: Uns aber hat es Gott offenbart durch seinen Geist; denn der Geist erforscht alle Dinge, auch die Tiefen der Gottheit. / Denn welcher Mensch weiß was im Menschen ist, als allein der Geist des Menschen, der in ihm ist? So weiß auch niemand, was in Gott ist, als allein der Geist Gottes. / Wir aber haben nicht empfangen den Geist der Welt, sondern den Geist aus Gott, daß wir wissen können, was uns von Gott geschenkt ist. 1.Kor.2,10-13. Durch diese grundsätzliche Veränderung, ist der Mensch nun in der Lage geistliche Dinge auch in geistlicher Weise zu verstehen.

Anwendung

Dies ist bis heute so. Der Geist Gottes führt uns in alle Wahrheit und lässt uns den richtigen Weg erkennen. Hätten wir den Geist Gottes nicht, so würden wir das Wort Gottes verdrehen. Wir könnten uns zwar intensiv damit beschäftigen und uns bemühen seinen Forderungen nachzukommen, aber wir werden es immer in menschlicher Weise, nicht in geistlicher Weise verstehen. Nun kommt zwangsläufig die Frage auf, wie es sich denn mit den Lehrern verhält. Brauchen wir überhaupt Lehrer in der Gemeinde? Ist es nötig, dass wir einen Prediger haben, wenn doch jeder vom Heiligen Geist gelehrt wird? Johannes meint hier nicht, dass wir keine Lehrer mehr brauchen, denn Paulus sagt, dass der Heilige Geist Lehrer eingesetzt hat, so lesen wir: Und Gott hat in der Gemeinde eingesetzt erstens Apostel, zweitens Propheten, drittens Lehrer, dann Wundertäter, dann Gaben, gesund zu machen, zu helfen, zu leiten und mancherlei Zungenrede. 1.Kor.12,28. Und er hat einige als Apostel eingesetzt, einige als Propheten, einige als Evangelisten, einige als Hirten und Lehrer, Eph.4,11. Paulus zeigt dem Timotheus auf, wie ein Knecht des Herrn sein sollte, wenn er sagt: Ein Knecht des Herrn aber soll nicht streitsüchtig sein, sondern freundlich gegen jedermann, im Lehren geschickt, der Böses ertragen kann 2.Tim.2,24. Und weiter beschreibt er, wie er zu arbeiten habe: Predige das Wort, steh dazu, es sei zur Zeit oder zur Unzeit; weise zurecht, drohe, ermahne mit aller Geduld und Lehre. 2.Tim.4,2. Aufgrund der Lehre soll er ermahnen. Das Zeugnis der Schrift ist deutlich, dass Lehrer in der neutestamentlichen Gemeinde, sowie übrigens auch in der AT-Gemeinde ihren Platz einnehmen. Zumal sie durch den Heiligen Geist eingesetzt sind, und somit unter seiner Führung stehen. Johannes schafft mit dieser Aussage also nicht das Lehramt ab, sondern es geht ihm hier um die Grundüberzeugung des Glaubens. Betrachten wir den Zusammenhang, in dem diese Aussage steht, so handelt es sich um die Erkenntnis von Jesus als dem Christus. Wer dies erkannt hat, in dem bleibt die Salbung, der braucht nicht über diese Erkenntnis hinaus gelehrt werden. Der hat was er braucht und der Heilige Geist gibt ihm selbst Zeugnis, dass es wahr ist. Er braucht kein anderes Evangelium, keinen anderen Jesus und keinen anderen Geist, denn er hat was er braucht.

Bleibt in dem, was sie gelehrt hat (27c)

Nochmals fordert Johannes die Gemeinde auf: So ist’s wahr und keine Lüge, und wie sie euch gelehrt hat, so bleibt in ihm Bleibt in Christus! Wie lehrt uns der Heilige Geist heute. Zwei Dinge gehören untrennbar zusammen: Der Heilige Geist lebt in Wirklichkeit in uns. Der Heilige Geist begegnet uns aber auch in dem was wir gehört haben, was für uns bedeutet im Wort Gottes in der Bibel. So wie die Schrift deutlich sagt: ...das Schwert des Geistes, welches ist das Wort Gottes. Eph.6,17. Wer den Geist Gottes in sich hat, der wird zum Wort Gottes geführt und erkennt dort die Sprache des Heiligen Geistes. Er erkennt in der Bibel das Wort Christi, so wie Jesus sagt: Meine Schafe hören meine Stimme, und ich kenne sie, und sie folgen mir; Joh.10,27. Deshalb dürfen wir das Erfüllt sein mit Heiligen Geist nie in Konkurrenz zu dem Wort Gottes und der Lehre stellen. Sondern gerade der Umgang und die Beachtung des Wortes Gottes zeigt, ob der Heilige Geist in uns wohnt. Kontaktleim

Anwendung

Wir können dem Geist Gottes in uns und im Wort Gottes durch Ungehorsam und Gleichgültigkeit widerstehen. So schreibt auch Paulus den Ephesern: Und betrübt nicht den heiligen Geist Gottes, mit dem ihr versiegelt seid für den Tag der Erlösung. Eph.4,30. Und darum ermahnt auch Johannes in all dem zu bleiben was wir gehört hatten und in dem, was der Heilige Geist lehrte.

Schluss

Vor den Antichristen schützen wir uns, indem wir an dem festhalten, was wir von Anfang gehört hatten, dies ist für uns die uns vorliegende Bibel. Und wir werden geschützt durch das, dass der Heilige Geist in uns wohnt. Unsere Aufgabe ist es, darin zu bleiben und darin zu verharren, auch wenn dabei vielleicht eine gewisse Langweile aufkommt. Durchhalten und Festhalten ist nicht immer abenteuerlich, aber es ist wertvoll und lohnt sich, denn der Lohn ist gross! Amen