Hallo und herzlich willkommen zu einer neuen Folge von machbar, dem Podcast für Alltagsmissionare. Mein Name ist Christian, und hier bekommst du Tipps, wie du deinen Nächsten einen Schritt näher zu Jesus führen kannst.
Bevor ich euch sage, worum es heute geht, möchte ich euch eine kleine Begebenheit erzählen. Lukas ist ein junger Mann, sportlich und fußballbegeistert. Er verpasst kein Spiel, hat alle Bundesligaspiele im Blick und ist selbst oft mit dem Ball am Fuß unterwegs.
Lukas ist auch Christ, und es ist ihm wichtig, Gemeinschaft mit anderen Christen zu haben. Deshalb hat er seine Jungs eingeladen, eine Mannschaft aufgestellt und spielt regelmäßig mit ihnen Fußball. Sie treffen sich einmal in der Woche zum Training und gehen danach auch mal zusammen weg, um einfach abzuhängen.
Dann gibt es da noch Simon, den Kumpel von Lukas. Den kennt er aus der Berufsschule. Simon ist ebenfalls ein echter Fußballfan, steht dem Glauben aber eher fern. Trotzdem ist er neugierig auf Christen, auch wenn ihm der Besuch eines Gottesdienstes oder Ähnliches nicht unbedingt in den Sinn kommt. Für ihn wäre das wahrscheinlich auch zu komisch, also etwas, das er nicht unbedingt machen würde.
Aber was für eine Gelegenheit wäre das, wenn Lukas Simon zu seinen wöchentlichen Kickerrunden einladen würde und auf Basis einer gemeinsamen Leidenschaft Beziehungen aufbauen könnte? So würde man sich besser kennenlernen und gute Gespräche führen.
Was wäre, wenn du jemanden einlädst, um ihn an deinem Hobby teilhaben zu lassen? Hast du schon einmal daran gedacht? Ja, heute wollen wir genau darüber nachdenken: Wie können wir unsere Hobbys und Interessen für die Alltagsmission nutzen?
Natürlich kannst du dein Hobby auch alleine ausüben oder in deiner christlichen Bubble bleiben. Das bereitet Freude, es ist schön, und daran ist überhaupt nichts Verwerfliches. Aber wie viele Menschen erreichst du dadurch für Jesus? Welche Frucht trägt dein Glaube in deiner Freizeit? Lässt du andere in dein eigenes Leben hineinschauen?
Überlege einmal, was deine Hobbys und Interessen sind und wie du sie ganz konkret nutzen könntest, um andere Leute kennenzulernen. Vielleicht liegt dir etwas besonders gut, und du kannst es anbieten, es anderen beizubringen. Vielleicht betreibst du gerne einen Sport, der sich gut im Team ausüben lässt.
Überlege, wer in deinem bekannten Kreis oder deiner Nachbarschaft dein Hobby teilt, und sprich diese Person direkt an. Du hast aber auch die Möglichkeit, neue Leute kennenzulernen. Entweder versuchst du, in bestehende Communities reinzukommen, vielleicht einen Verein. Dann könntest du zum Beispiel in so einen säkularen Fußballverein gehen.
Es gibt ja alles, vom Sportverein bis zum Naturschutzbund und Ähnlichem. Oder du sagst: „Nee, ich würde eigentlich gerne etwas Eigenes starten.“ Dann kannst du zum Beispiel in der Zeitung eine Anzeige aufgeben, im Supermarkt einen Aushang machen oder irgendwo in einem Forum posten, wo du in deinem Umkreis Leute findest, die Interesse hätten.
Hauptsache, die Leute erfahren von deinem Angebot und können auf dich zukommen.
Ja, und wenn du kein Hobby hast, dann such dir eins, bei dem du es auch mit anderen teilen kannst. Vielleicht bieten deine Hobbys gar nicht wirklich die Gelegenheit, mit anderen eine Beziehung aufzubauen. Oder du hast eigentlich gar keine Freizeitbeschäftigung – das ist okay. Das lässt sich aber ändern, und es kann sogar zu deinem Vorteil sein.
Vielleicht hast du einen schönen Vorgarten, aber keine Ahnung vom Gärtnern. Dein Nachbar hat vielleicht genau diese Erfahrung. Vielleicht backst du gerne, bist aber nicht so gut darin. Deine Arbeitskollegin hingegen ist so eine Art Gordon Ramsay für Torten. Vielleicht beobachtest du gerne Skater oder Parkourläufer und denkst dir: Das würde ich eigentlich auch gern können. Warum nicht? Dann nutze diese Möglichkeiten.
Es gibt Hunderte von Chancen, zum Beispiel in der freiwilligen Arbeit, beim Erlernen eines Musikinstruments oder einer Sprache. Werde selbst zu einem Lernenden. Das kann ein richtiger Türöffner sein, weil du deinem Gegenüber so viel Wertschätzung zeigen kannst und selbst auch etwas zu teilen hast.
Du hast Freude an der Sache und kannst gleichzeitig eine Beziehung aufbauen, in der du Jesus bezeugen darfst. Besser geht es eigentlich nicht, oder?
Immer wenn ich mit meiner Frau oder meiner ganzen Familie einen Ausflug oder eine Urlaubsreise machen möchte und wir uns ein Ziel ausgesucht haben, frage ich meinen Nachbarn.
Er war ein begnadeter Außendienstler, also jemand, der dir alles verkaufen kann, was du eigentlich nicht brauchst. Jetzt, böse gesagt, ist er im Ruhestand. Ich mag ihn sehr, und er ist viel in Deutschland sowie im näheren Ausland unterwegs gewesen.
Jetzt ist er in Rente, aber er kann mir zu jeder Stadt in Deutschland etwas erzählen: Was ich unbedingt gesehen haben muss, wo es den besten Kaffee gibt und was ich besser vermeiden sollte, wenn ich in der Gegend bin.
Ich finde das immer eine tolle Gelegenheit, um mit ihm ins Gespräch zu kommen und von ihm zu lernen. Wenn wir dann wieder zurück sind, haben wir natürlich auch etwas, worüber wir sprechen können – über das, was wir erlebt haben. Großartig!
Kein Hobby ist zu klein oder zu langweilig.
Ich möchte dir noch eine Geschichte erzählen. Die Geschichte mit Lukas war ein ausgedachtes Beispiel, aber jetzt habe ich eine Geschichte für dich, die genau so passiert ist. Ich hoffe, sie ermutigt dich, was alles möglich ist, wenn wir Gott unsere Freizeit, unsere Hobbys und unsere Interessen zur Verfügung stellen und Alltagsmission denken.
Jennifer stammt aus England. Sie hat in verschiedenen Berufen gearbeitet, eine Familie großgezogen und engagiert sich in der Kirche. Sie freut sich an einem Potpourri von Leidenschaften und täglichen Spaziergängen mit dem Hund, politischen Podcasts, guter Schokolade und seit einiger Zeit auch an der Herstellung von Schmuck aus Glasperlen.
Sie liebt diesen Designprozess, das Nachdenken über Farben, Größe und Abstände. Sie liebt das Auffädeln und die Konzentration, die es braucht, um den Kopf von allem anderen freizubekommen und eine gewisse Ruhe zu finden. Und sie liebt das Ergebnis: etwas Schönes, das sie mit ihren eigenen Händen gemacht hat.
Sie tut es, weil es ihr Freude macht. Manchmal führt eine Sache zu etwas völlig Unvorhergesehenem. Für Jenny war es eine Einladung, im örtlichen Frauengefängnis Perlenstickerei zu unterrichten. Dort hatten sie alles, was benötigt wurde, außer einer Lehrerin.
Würde Jenny es tun? Würde sie in eines der Frauengefängnisse Ihrer Majestät gehen und zweimal pro Woche drei Stunden lang mit Frauen in einem Raum sitzen, die eine Vielzahl von Verbrechen begangen haben – von Wirtschaftsbetrug über Überfälle bis zum Mord – und das ohne etwas im Gegenzug zu bekommen?
Weißt du, Jenny tat es. Schon bald bemerkten die Wärterinnen eine dramatische Veränderung der psychischen Gesundheit einiger der Frauen. Der Rhythmus des Perlenstickens, die Atmosphäre, die Gespräche im Raum und das Ventil für frustrierte oder nie ausgeübte Kreativität trugen dazu bei.
Jennys Begabung ging weit über das Perlenfädeln hinaus. Sie war eine Friedensbringerin, eine Gemeinschaftsstifterin. Ja, hier war sie offen für Gott mit dem, was sie in ihren Händen hielt – nur ein Hobby – aber sie war bereit, es ihm zu geben.
Und was hast du in deinen Händen, damit der Herr das Armband fädeln kann, das er gerade anfertigt? Perle für Perle, Tat für Tat, Wort für Wort, Person für Person, Tag für Tag.
Wenn du bereit bist, dich von Gott gebrauchen zu lassen, wird er das tun – genauso, wie er es bei Jennifer getan hat.
Zusammenfassend nimm heute diese drei Kernpunkte mit:
Erstens: Nutze deine Hobbys nicht isoliert oder nur innerhalb deiner christlichen Bubble. Dein Hobby bietet eine großartige Chance, um mit anderen in Beziehung zu kommen und deinen Glauben zu teilen.
Zweitens: Wenn du noch kein Hobby hast, such dir eins mit der Absicht, es zu teilen und Beziehungen aufzubauen.
Drittens: Kein Hobby ist zu klein oder zu langweilig, um es nicht für die Alltagsmission zu nutzen. Jedes Interesse kann eine Brücke sein, um Gottes Liebe im Alltag zu zeigen.
Hast du schon wertvolle Erfahrungen als Alltagsmissionar mit deinen Hobbys gemacht? Dann erzähl gerne deine Geschichte und lass die Community daran teilhaben. Schreib eine Mail an machbar@heukebach.org. Ich bin gespannt auf deine Erfahrungen.
Für jede Einsendung gibt es übrigens ein nützliches machbar-Giveaway.
Wenn dir der Podcast gefallen hat, würde ich mich natürlich über eine Rezension sehr freuen. Das kannst du jetzt nicht nur bei Apple Podcasts, sondern auch bei Spotify machen. Es hilft dabei, die Inhalte bekannter zu machen.
Und wenn du vielleicht auch eine Rezension hinterlassen würdest – am liebsten natürlich mit fünf Sternen – wäre das großartig.
Vielen Dank fürs Zuhören!
Wenn du uns auf YouTube schaust, dann klick am besten auch auf die Glocke. So verpasst du keine neue Folge mehr.
Bleib unbedingt dran, damit wir gemeinsam entdecken können, wie wir als Alltagsmissionare wirkungsvoller werden – nah an Gott und nah an den Menschen.
Danke dir fürs Zuhören. Ich sage Tschüss und bis zum nächsten Mal.