Einführung in die aktuelle Debatte um Geschlechterrollen
Guten Abend. Heute geht es um das Thema „Was sagt die Bibel über die Rolle von Mann und Frau in Ehe und Gemeinde?“
Ich möchte zu Beginn ein Zitat vorlesen. Ihr könnt inzwischen schon 1. Mose 2 aufschlagen. Es stammt von Alexander Strauch, der ein Buch geschrieben hat mit dem Titel „Die Revolution der Geschlechter“. Im Vorwort schreibt er Folgendes:
Eine der gravierendsten Veränderungen in der Geschichte der Menschheit hat in den letzten vierzig Jahren stattgefunden: die Revolution der Geschlechter. Oder mit den Worten des Historikers William Manchester: „Die Ausradierung der Unterschiede zwischen den Geschlechtern ist nicht nur das aufsehenerregendste Thema unserer Zeit, es könnte das tiefgreifendste überhaupt sein, mit dem die Menschheit je konfrontiert wurde.“
Den Christen erging es dabei nicht anders als dem Rest unserer Gesellschaft. Sie wurden durch diese Veränderungen unablässig beeinflusst. In einem Leitartikel der „Times“ in Amerika, der wohl „Die zweite Reformation“ heißt, war zu lesen, dass religiöse Feministinnen glauben, sie befänden sich in einem großartigen und historischen Wandel der Christenheit.
In Wirklichkeit ist der Rollentausch, welcher weltweit in christlichen Kreisen stattfindet, nicht das Zeichen einer zweiten Reformation, sondern eine radikale Abkehr vom biblischen Lebensstil – dem Lebensstil, der von den Aposteln gelehrt wurde.
Die Debatte um die Rollenverteilung zwischen den Geschlechtern ist keine unpersönliche Leerstreitigkeit über abstrakte Dinge. Sie berührt direkt unsere Menschlichkeit, unsere sexuelle Identität, unseren geistlichen Dienst, unsere Ehen, unsere Familien und unser örtliches Gemeindeleben.
Es ist eine emotionsgeladene Debatte, die Gemeinden und Denominationen weltweit spaltet. Wir merken also, wie hochbrisant dieses Thema ist, das wir heute behandeln.
Die Schöpfungsordnung und die Rolle von Mann und Frau im Alten Testament
- Mose, beginnen wir mit 1. Mose, Kapitel 2. Wir wollen uns heute eine Reihe von Bibelstellen anschauen.
1. Mose 2,15: Gott, der Herr, nahm Adam und setzte ihn in den Garten Eden, damit er ihn bebauen und bewahren sollte. Und Gott, der Herr, gebot Adam und sprach: „Von jedem Baum des Gartens darfst du essen, aber vom Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen darfst du nicht essen. Denn an dem Tag, an dem du davon isst, musst du sterben.“
Gott, der Herr, sprach weiter: „Es ist nicht gut, dass der Mensch allein sei. Ich will ihm eine Hilfe machen, die ihm entspricht.“ Adam ist der Hauptverantwortliche, denn er wurde zuerst geschaffen. Er wurde von Gott beauftragt, den Garten zu bebauen und zu bewahren. Somit ist er der Versorger und Beschützer.
Danach führte Gott alle Tiere zu Adam. Wir lesen das jetzt nicht, da die meisten von uns diesen Text kennen. Adam hatte die Aufgabe, den Tieren Namen zu geben. Durch das Benennen wird seine Einsicht ausgedrückt. Gott hat ihm Einsicht gegeben, sodass er jedes Tier richtig benennen konnte.
Es wird aber auch seine Autorität gezeigt, denn wer einen Namen gibt, hat Autorität über das Benannte. Eltern geben ihren Kindern Namen und haben auch Autorität über sie.
Adam hatte außerdem Verantwortung für seine Frau. Das lesen wir in Vers 22: „Gott, der Herr, baute die Rippe, die er von Adam genommen hatte, zu einer Frau und brachte sie zu Adam.“ Da sagte Adam: „Diese ist endlich Gebein von meinem Gebein und Fleisch von meinem Fleisch. Diese soll Frau heißen.“
Das Wort für Frau heißt auf Hebräisch eigentlich „Ischa“. „Isch“ ist der Mann, „Ischa“ die weibliche Form davon. Adam gab ihr diesen Namen. Dadurch wird auch ausgedrückt, dass Adam Verantwortung für diese Frau hat, für diese „Ischa“.
Diese Frau ist eine Hilfe, die ihm entspricht, ein Gegenüber. Jemand hat das einmal sehr schön ausgedrückt: Gott hat die Frau aus dem Mann geformt, nicht aus seinem Haupt, um über ihn zu herrschen, nicht aus seinen Füßen, um von ihm getreten zu werden, sondern aus seiner Seite, um ihm zur Seite zu stehen. Unter seinem Arm, um von ihm beschützt zu werden, in der Nähe seines Herzens, um von ihm geliebt zu werden.
Adam wurde zuerst geschaffen und bekam von Anfang an die Verantwortung über die Frau, Eva. Von ihr lesen wir in Kapitel 3, Vers 20: Sie wird genannt die Mutter aller Lebendigen.
1. Mose 3,20: Adam gab seiner Frau den Namen Eva. „Chava“ heißt das auf Hebräisch. Das hängt mit dem Wort Leben zusammen, denn sie wurde die Mutter aller Lebenden. Ihr besonderer Auftrag war die Mutterschaft.
Die Rolle der Frau im Neuen Testament: Ehe, Haushalt und Gemeinde
Paulus schreibt in 1. Timotheus 5,14 über eine konkrete Situation, in der es um junge Witwen geht. Er gibt klare Anweisungen, was diese tun sollen. Paulus sagt im Auftrag Gottes, es ist sein Wille, dass die jüngeren Witwen heiraten, Kinder bekommen, den Haushalt führen und dem Gegner keinen Anlass zu schimpflicher Nachrede geben. Er weist darauf hin, dass schon einige von ihnen dem Satan nachgegangen sind.
Die Frage war also, was junge Witwen tun sollen. Paulus antwortet: Sie sollen heiraten – so einfach ist das. Wenn sie heiraten, sollen sie Kinder gebären. Zudem sollen sie den Haushalt leiten und führen. Das alles hängt zusammen mit der ursprünglichen Bestimmung der Frau.
Im Titusbrief finden wir weitere Hinweise. In Titus 2,3 wird dem Titus gesagt, dass er zu den alten Frauen sprechen soll. Dort heißt es, dass die alten Frauen sich so verhalten sollen, wie es Heiligen geziemt. Das bedeutet, sie sollen sich gottgefällig verhalten. Sie sollen nicht verleumderisch sein, nicht dem übermäßigen Wein verfallen und keine Lehrerinnen des Schlechten sein.
Stattdessen sollen sie edle Dinge lehren, damit sie den jüngeren Frauen zu gesundem Sinn verhelfen. Das griechische Wort, das hier verwendet wird, bedeutet nicht nur Besonnenheit, sondern auch gesundes Denken und Disziplin, also Zucht.
Die alten Frauen sollen den jüngeren Frauen helfen, diszipliniert und gesund im Denken zu sein. Sie sollen ihre Männer und Kinder lieben und besonnen beziehungsweise züchtig sein. Außerdem sollen sie Wächterinnen ihrer Häuser sein, also die Familie führen. Dabei sollen sie ihren eigenen Männern untergeordnet sein, damit das Wort Gottes nicht gelästert wird.
Insgesamt lesen wir hier eine Reihe von Aufgaben, die die alten Frauen den jüngeren Frauen weitergeben sollen. Die alten Frauen sind Lehrerinnen und sollen den jüngeren Frauen lehren, ihre Männer und Kinder zu lieben, gesund und diszipliniert zu denken, keusch zu leben und das Haus zu leiten. Auch das äußere Verhalten und die Kleidung spielen dabei eine wichtige Rolle, denn das ist besonders für Frauen von Bedeutung. So sollen sie das Haus vorstehen, aber dennoch dem Ehemann untergeordnet sein.
Der Sündenfall und seine Auswirkungen auf die Geschlechterrollen
Und jetzt kehren wir wieder zum Ersten Buch Mose zurück. Wir haben also Adam und Eva, deren Rolle wir kurz im Zusammenhang mit der Schöpfung betrachten. Was geschah dort? Im Kapitel 3 des Ersten Buches Mose findet der Sündenfall statt.
Die Schlange war listiger als alle Tiere des Feldes, die Gott, der Herr, gemacht hatte. Sie sprach zur Frau: „Hat Gott wirklich gesagt, dass ihr von allen Bäumen des Gartens nicht essen dürft?“ So entsteht ein Gespräch zwischen der Schlange und der Frau.
Vielleicht war die Frau gar nicht verwundert darüber, dass die Schlange sprechen konnte. Es war ja damals alles neu. Jedenfalls konnte diese Schlange sprechen, weil ein Geist in ihr war. Die Frau wurde hier durch die Schlange verführt und betrogen.
In 1. Timotheus 2 wird ebenfalls erwähnt, dass die Schlange die Frau betrogen und verführt hat. Dadurch, dass die Frau von der verbotenen Frucht gegessen hat, hat sie den Führungsanspruch Gottes abgelehnt. Sie hat Gott als Führer abgelehnt.
Indem sie dann ihren Mann davon gab, übernahm sie auch die Leitung des Mannes und führte ihn. Das bedeutet, dass hier alles auf den Kopf gestellt wurde. Normalerweise wäre die Reihenfolge gewesen: Gott, Mann, Frau, Schlange. Jetzt ist die Reihenfolge Schlange, Frau, Mann, Gott.
Gott hätte sie führen sollen. Übrigens ist der Umstand, dass die Frau verführt wurde, der Grund dafür, dass im Neuen Testament den Frauen verboten wird, zu lehren. Wir kommen später auf diese Stelle zurück. Es wird den Frauen verboten, über den Mann zu herrschen, wie es in 2. Timotheus und 1. Timotheus steht.
Adam hätte führen sollen. Er soll das auch nach dem Sündenfall tun. Nach dem Sündenfall wird ihm die Verantwortung nicht genommen. Er bleibt weiterhin verantwortlich. Gott wendet sich nach dem Sündenfall zuerst an Adam. Das zeigt, dass Gott den Hauptverantwortlichen als Ersten anspricht.
Wir stellen fest, dass Adam sich herausredet und sagt: „Die Frau, die du mir gegeben hast...“ Er beklagt sich fast schon bei Gott. Ein bisschen Vorwurf steckt in diesem Satz: „Die Frau, die du mir gegeben hast, hat mir vom Apfel gegeben.“
Dann wendet sich Adam von der Frau ab. Sie verstecken sich, jeder vor dem anderen. Adam zieht sich also von seiner Frau zurück. Das ist ebenfalls schuldhaft. Man darf sich nicht von seiner Frau zurückziehen, wenn es Probleme in der Ehe gibt.
Ein Mann kann nicht einfach sagen: „Ich ziehe mich zurück“ und damit alle Verantwortung von sich schieben. Nein, es ist seine Verantwortung, das zu tun, was er tun muss, nämlich seine Frau zu lieben.
Der Mann ist verantwortlich für das, was in seiner Familie und in seiner Ehe geschieht. Das hat Paulus später ebenfalls gelehrt.
Adam soll auch weiterhin für die Familie arbeiten. Es wird ihm gesagt, dass er weiter arbeiten soll – zwar jetzt mit Schweiß und im Schweiße seines Angesichts –, aber Brot soll er für die Frau weiterhin verdienen. Er soll also weiterhin für die Familie sorgen.
Hier werden schon einige Dinge vom Anfang der Schrift klargelegt, was die Rolle des Mannes betrifft.
Die dienende Leiterschaft des Mannes und das Vorbild Jesu
In Markus 10,42 finden wir eine wichtige Aussage. Dort heißt es: „Ihr wisst, dass die Ersten, die Erstrangigen, die Fürsten der Völker, die als solche gelten, sie beherrschen und große Autorität über sie ausüben. Unter euch soll es aber nicht so sein. Wer unter euch groß werden will, soll euer Diener sein, und wer der Erste sein möchte, soll der Knecht von allen sein.“
Der Mann ist in der Familie der Erste und soll auch der Erste sein. Deshalb muss er ein Diener sein, das ist ganz klar. Wer der Erste sein will, muss ein Diener sein und ein Vorbild. Er führt durch sein Vorbild.
Nun wenden wir uns dem wichtigsten Text zu, den Sie wahrscheinlich alle kennen: Epheser Kapitel 5. Dieses Kapitel wird oft als die sogenannte christliche Haustafel bezeichnet. Paulus spricht hier ausführlich über die Rollen von Mann und Frau in der Ehe. Das Kapitel ist ziemlich lang, deshalb werde ich nur die wichtigsten Stellen herausgreifen.
In Epheser 5,22 heißt es: „Ihr Frauen, ordnet euch euren Männern unter.“ Doch ich möchte jetzt vom Mann her sprechen. In Vers 25 steht: „Ihr Männer, liebt eure Frauen.“ Der Mann soll seine Frau lieben. Dabei hat das Wort „Liebe“ mit Hingabe zu tun, nicht nur mit einfachen Gefühlen. Er liebt seine Frau hingebungsvoll und selbstverleugnend. Er lebt nicht für sich selbst und seine eigenen Interessen.
Der Mann ist in der Ehe ein Vorbild. Er führt seine Frau zur Heiligkeit, so wie der Herr Jesus es tut. Paulus nimmt hier das Beispiel von Jesus Christus. Er sagt: „Schaut, Männer, liebt eure Frauen, so wie auch Christus die Gemeinde geliebt hat und sich selbst für sie hingegeben hat.“ So sollt ihr eure Frauen auch lieben und euch selbst für sie hingeben. Christus hat die Gemeinde durch das Wasserbad im Wort gereinigt, damit er sie heilige.
Christus hat das Ziel, die Gemeinde zu heiligen. Der Mann möchte eine schöne Frau haben. Wie erreicht er das? Nicht durch Kritisieren, sondern durch Vorbildsein. Durch seine Hingabe führt er seine Frau zur Heiligkeit und Reinheit.
Ein Spruch sagt: „Hauptsein heißt, das Haupt hinhalten.“ Das ist sehr gut ausgedrückt. Hauptsein bedeutet, bereit zu sein, den Kopf hinzuhalten. So wie der Mann bereit ist, für seine Frau zu sterben, ist die Frau bereit, für den Mann zu leben.
In Vers 28 heißt es weiter: „So sollen die Männer ihre Frauen lieben wie ihre eigenen Leiber.“ Das bedeutet, sie sollen ihre Frauen so behandeln wie sich selbst. Wer seine Frau liebt, liebt sich selbst, weil sie ein Teil von ihm ist. So hat er sie zu behandeln.
Denn niemand hasst je sein eigenes Fleisch, sondern er nährt und pflegt es. So wie auch der Herr die Gemeinde nährt und pflegt, nährt und pflegt der Mann seine Frau. Er sorgt dafür, dass es ihr gut geht.
Die biblische Hierarchie und Autorität in der Gemeinde
Dann 1. Korinther 11, eine ganz heisse Stelle, aber wir dürfen ja heute auch die heissen Stellen lesen. 1. Korinther 11, Vers 3, Vers 2 – na, Vers 3, stimmt – 1. Korinther 11, Vers 3:
Ich will aber, dass ihr wisst, dass der Christus das Haupt eines jeden Mannes ist, das Haupt einer Frau ist der Mann, Christi Haupt ist Gott. Hier ist eine Reihenfolge: Der Mann ist das Haupt der Frau. Das heißt, er ist verantwortlich für sie.
Und deshalb, weil der Mann das Haupt der Frau ist, sagt Paulus: Mann, zeig dein Haupt! Er sagt es ein bisschen anders, aber er sagt es. Er sagt, wenn du betest oder wenn du weiss sagst, dann zeig dein Haupt. Dann nimmst du den Hut runter oder die Kappe oder was auch immer du auf dem Kopf hast. Zeig dein Haupt!
Warum? Weil du Haupt bist. Und du hast hier diese Autorität auszuüben. Du bist Haupt. Und wem sollst du das zeigen? In Vers 10 sagt er den Engeln, die schauen nämlich zu.
Also die Engel interessieren sich dafür, was in der Gemeinde vor sich geht. In Epheser 3, Vers 10 – braucht nicht aufgeschlagen werden – heißt es einmal, dass durch die Gemeinde die mannigfaltige Weisheit der Engelswelt kundgetan wird. Den Fürstentümern und verschiedenen Titeln werden hier genannt, über die Engelwelt. Diesen Engeln wird durch die Gemeinde die Weisheit Gottes kundgetan (Epheser 3,10).
Und 1. Korinther 4, Vers 9 sagt er: Wir sind ein Schauspiel geworden, den Menschen und den Engeln. Vielleicht denkt man nicht daran, aber jetzt schauen die Engel zu, was wir heute da machen.
Und die Engel können nicht in das Herz hineinschauen. Nur einer kennt das Herz der Menschen, nur einer (1. Könige 8, Vers 39): Nur Gott kennt das Herz der Menschen. Weil die Engel nicht in das Herz hineinschauen können, möchten sie etwas anderes sehen. Und jetzt zeigt man ihnen etwas.
Paulus sagt, wenn die Männer beten, dann sollen sie das Haupt entblössen. Das heißt, sie sollen nichts auf dem Haupt haben, oder wenn sie weiss sagen. Also Männer, Mann, zeig dein Haupt! Zeig es auch den Engeln, denn du bist Haupt. Dein Haupt ist, und das Haupt, das du vertrittst, sozusagen, das ist Christus.
Und dann die Frau, die macht das anders. Die Frau bedeckt ihr Haupt. Jede Frau, die unbedeckten Hauptes betet oder weiss, beschämt ihr Haupt, sagt Paulus.
Er sagt: Frau, du machst es anders als der Mann. Für wen? Für die Engel, weil sie nicht sehen, da ist eine Frau, die spricht. Und wenn sie spricht, dann möchte sie das zeigen, dass sie sich nicht hier erhebt über ihren Mann oder über den Mann überhaupt. Sie erhebt sich nicht. Sie bleibt in ihrer Rolle, die sie hat. Aber um zu zeigen, dass sie unter einer Autorität steht, nämlich unter der Autorität ihres Mannes, nimmt sie irgendetwas auf den Kopf, tut sie etwas auf den Kopf, eine Kopfbedeckung.
Vers 10: Deswegen soll die Frau eine Autorität auf dem Haupt haben, also auf ihrem Haupt, wegen der Engel. Also die Frau soll wegen der Engel eine Autorität auf dem Kopf haben.
Was ist denn die Autorität auf dem Kopf? Nun, sie zeigt, dass sie unter einer Autorität steht. Und das zeigt sie hier symbolhaft, indem sie etwas auf dem Kopf tut, wenn sie betet oder wenn sie weiss sagt.
Also das ist hier das, was Paulus sagt: überhaupt sein und stehen unter einer Autorität.
Voraussetzungen für Älteste und die Verantwortung des Mannes in der Familie
Dann die nächste Stelle, die nicht ganz so heikel ist: 1. Timotheus 3,4. Danach kommen wir wieder zu einer wichtigen Stelle.
In 1. Timotheus 3,4 lesen wir: Hier ist die Rede von Leuten, die Älteste in der Gemeinde sind oder es werden sollen. Es wird beschrieben, welche Mindestvoraussetzungen sie erfüllen müssen. Wenn sie diese nicht erfüllen, sind sie disqualifiziert.
Alles, was hier gesagt wird, bezieht sich auf Männer. Natürlich sollte jeder Mensch das tun, was hier steht, aber für Älteste sind diese Bedingungen zwingend, sonst können sie nicht Älteste werden.
Es heißt, ein Ältester soll „dem eigenen Hause wohl vorstehen“ und seine Kinder mit aller Würde in Unterordnung halten. Wenn jemand nicht weiß, wie er seinem eigenen Haus vorstehen soll, wie soll er dann für die Gemeinde Gottes sorgen?
Hier geht es also darum, dass der Vater seiner Familie vorsteht. Das bedeutet, dass er die Verantwortung für alles trägt, was in der Familie geschieht. Er sorgt dafür, dass die Kinder respektvoll sind, und er ist ein Vorbild für sie.
Durch seine Art, durch seine Korrektur und indem er auf Gott und das Wort Gottes hinweist, zeigt er ihnen, was es bedeutet, ein Mann zu sein. So gewinnen sie Respekt für ihn.
Die Führungspersönlichkeit des Mannes und die Bedürfnisse der Frau
Dann die nächste Stelle, oder hier möchte ich noch etwas zitieren: Der Mann als Leiter von Gene Gibson. Die Menschen sind geneigt, jenen zu folgen, die ein klares Ziel vor Augen haben, die wissen, wie man es erreicht, die den Mut haben, in Schwierigkeiten auszuharren, und die anderen das Vertrauen vermitteln können, dass sie ihre Aufgaben schaffen werden – mit Gottes Hilfe.
Ich lese noch einmal: Die Menschen sind geneigt, jenen zu folgen, die ein klares Ziel vor Augen haben, die wissen, wie man es erreicht, dass sie ihre Aufgaben schaffen – mit Gottes Hilfe –, die den Mut haben, in Schwierigkeiten auszuharren, und die anderen das Vertrauen vermitteln, dass sie das können, mit Gottes Hilfe, dass sie das schaffen werden, mit Gottes Hilfe.
Das ist das, was eine Frau sucht. Das möchten Frauen haben, stimmt’s? Ich weiß, dass es stimmt, ich habe auch eine Frau.
Nächste Stelle. Oder hier noch kurz eingeschoben: Was will eine Frau? Eine Frau will Sicherheit und Schutz. Frauen haben ein ganz großes Bedürfnis nach Sicherheit und Schutz. Frauen sind darauf angelegt, geführt zu werden, das ist in ihrem Wesen drinnen. Deshalb will sie im Mann eine Stütze haben, sie hat ein Anlehnungsbedürfnis.
Und wenn der Mann nicht da ist, dann hat sie Sehnsucht nach dem Mann. Meine Frau hat es mir geschrieben, ich habe den Beweis schriftlich: Sie hat mir eine E-Mail geschrieben: „Ich zähle die Tage schon, wie oft ich noch schlafen muss, bis der Mann wieder heimkommt.“
Anlehnungsbedürfnis, Verlangen nach der Gegenwart des Mannes – also deshalb muss der Mann täglich bemüht sein, das Vertrauen der Frau zu gewinnen. Harmoniebedürfnis hat die Frau.
In einer Frau, die sich von ihrem Mann geliebt fühlt, wird das Bedürfnis geweckt, dem Mann besser zu gefallen. Das ist so. Eine Frau, die weiß, dass sie von ihrem Mann geliebt wird und das auch spürt, wird das Bedürfnis haben, ihm gefallen zu wollen.
Das hat Gott in sie hineingelegt. Dann wird sie auch das Haus schön gestalten, die Zimmer aufräumen oder was auch immer, und gut kochen. Sie will dem Mann gefallen.
Das wiederum stärkt den Willen des Mannes, mehr an seiner Zuverlässigkeit zu arbeiten und an seinem Charakter. Unser Charakter muss ja ständig weiterentwickelt werden. Das ist ein positiver Kreis nach oben, oder?
Sie merkt: „Der liebt mich.“ Sie möchte ihm gefallen. Er sieht das und wird gestärkt, an seinem Charakter zu arbeiten, damit sie ihn noch mehr liebt. Und so geht das weiter.
Was will ein Mann? Jetzt ist etwas für die Frauen, damit die Frauen heute nicht umsonst hiergekommen sind: etwas für den Mann.
Was will der Mann? Etwas für die Frau: Was will der Mann? Der Mann will geachtet werden. Der Mann will wichtig sein. Das ist halt so, mit dem müsst ihr leben, liebe Frauen.
Männer wollen wichtig sein, bedeutend sein, sie wollen respektiert werden. Und das ist ja auch gut so. Aber sie sollen das natürlich nicht ausnutzen. Sie müssen schauen, dass sie den Respekt verdienen.
Die Gemeindeordnung und das Verhalten der Frauen in der Versammlung
Aber jetzt zur nächsten Stelle: 1. Timotheus 2,13-14. Ich habe gesagt, jetzt kommen heiße Stellen. 1. Timotheus 2,13 – ich lese den größeren Zusammenhang, von Vers 11 an:
Eine Frau lerne in der Stille. Hier geht es übrigens in 1. Timotheus 2 um die Gemeinde. Was wir jetzt lesen, sind Worte eines Missionars an einen anderen Missionar. Das heißt, Paulus schreibt an Timotheus und sagt ihm, er soll darauf achten, wie es in den Gemeinden in Ephesus, Troas, Milet, Laodizea, Hierapolis und der Umgebung zugehen soll.
Jetzt gibt er ihm einige Anleitungen, unter anderem über die Frauen. Was sagt er? Eine Frau lerne in Stille, in aller Unterordnung. Einer Frau erlaube ich nicht zu lehren noch über den Mann zu bestimmen, sondern sie hat in der Stille zu sein. Denn Adam wurde zuerst gebildet, danach Eva. Adam wurde nicht betrogen, aber die Frau, nachdem sie betrogen worden war, ist in die Übertretung geraten.
Das bestätigt, was ich gesagt habe: Die Frau ist auf Geführtwerden angelegt. Sie muss geschützt und versorgt werden durch den Mann. Hier wird die Begründung durch die Schöpfungsordnung gegeben. Warum soll die Frau jetzt lernen und sich vom Mann führen lassen? Weil Gott zuerst Adam gemacht hat und Eva als Gehilfin für ihn geschaffen wurde.
Zweitens, weil die Frau verführt wurde. Der Mann nicht. Der Mann hat bewusst gesündigt, ohne Verführung, mit Überlegung. Die Frau wurde aber verführt. Warum? Weil Satan wusste, zu wem er zuerst gehen muss, um Erfolg zu haben.
Die Frau möchte geführt werden. Und er sagt: „Komm, ich führe dich.“ Der Feind verführt sie in die falsche Richtung, gibt ihr falsche Anleitung, betrügt und belügt sie. Sie schenkt ihm Vertrauen und denkt nicht an das, was Adam zu ihr gesagt hatte, was Gott gesagt hatte.
Also ist die Frau auf Geführtwerden angelegt. Das wird hier vom Feind ausgenutzt. Die Jungfrau wird durch den Vater geführt, also das Mädchen durch den Vater. Die Ehefrau durch den Ehemann. Die ältere Witwe hat niemanden, sie setzt ihre Hoffnung auf Gott und wird von Verwandten unterstützt.
Wenn die Frau sich nicht führen lässt, schadet sie sich selbst und der Gesellschaft. Das ist ein ganz wichtiger Punkt. Wenn ich Zeit habe, möchte ich noch etwas über die Kulturrevolution sagen. Aber wir leben heute in einer Gesellschaft, die sich selbst zerstört, weil das Bild der Frau auf den Kopf gestellt wurde. Die Frau hat durch die Kulturrevolution ein anderes Selbstbild bekommen.
Also: Wenn die Frau sich nicht führen lässt, schadet sie sich selbst und der Gesellschaft. Wenn sie sich führen lässt, wird die Sache gut gehen. Ansonsten wird der Feind das ausnutzen für seine Zwecke. Er wird zerstören, er wird die Familie, die Ehe wieder zerstören. Er wird die Familie zerstören und dann die Gesellschaft.
Weil diese Gefahr besteht, sollen Männer und Frauen ihre Rolle einnehmen, auch in der Gemeinde. Er sagt jetzt, wenn ihr zusammenkommt, gibt es gewisse Regelungen. Wenn ihr zusammenkommt, was soll dann sein?
Kapitel 2, Vers 8: Es ist mein Wille, dass die Männer beten, an jedem Ort – in Ephesus, Troas, Milet oder sonst wo Christen zusammenkommen. Timotheus soll darauf achten, dass die Männer beten.
Und was tun die Männer? Schweigen? Sollen die anderen beten? Die Frauen können ja viel besser reden, und die Männer schieben gern die Verantwortung auf die Frauen ab. Paulus sagt: „Schau, Timotheus, dass das nicht geschieht. Die Männer sollen beten.“ Dabei sollen sie heilige Hände aufheben, nicht unheilige oder unreine, sondern heilige.
Mit den Händen muss man ja viel arbeiten, und man hat auch mit Geld zu tun. Deshalb muss man darauf achten, dass die Hände sauber bleiben. Also, die Männer sollen beten.
Wegen der Schöpfungsordnung haben die Männer hier eine besondere Aufgabe in der Versammlung. Nicht nur in der Schöpfung haben sie eine besondere Aufgabe, nicht nur in der Ehe, sondern auch in der Gemeindeversammlung.
Gott will, dass die Männer beten. Und was sollen die Frauen tun? Ebenso will ich, dass die Frauen sich selbst in schicklichem Betragen schmücken, verbunden mit Zurückhaltung und einem guten, gesunden Sinn.
Vielleicht steht in eurer Übersetzung „verbunden mit Schamhaftigkeit“. Das ist auch richtig. Das Wort kann mit Bescheidenheit, Schamhaftigkeit oder Zurückhaltung übersetzt werden. Das hängt zusammen: Schamhaftigkeit, Bescheidenheit und Zurückhaltung.
Mit diesen Eigenschaften sollen sie sich also durch gutes Benehmen und gutes Betragen schmücken, verbunden mit Zurückhaltung und einem gesunden Sinn. Das heißt mit Disziplin oder Zucht, wie wir das auf Deutsch nennen.
Sie sollen darauf achten, disziplinierte Frauen zu sein, nicht mit Flechtwerk, Gold, Perlen oder kostspieliger Kleidung, also nicht aufgeputzt, um Aufmerksamkeit zu erregen. Sondern Frauen, die sich zu Gottes Furcht bekennen, sollen sich durch gute Werke auszeichnen.
Eine Frau lerne in Stille, und dann noch einmal in Vers 12: Sie hat in der Stille zu sein. Merkt ihr? Dreimal wird Zurückhaltung, Stille, Stille betont. Das ist interessant – gerade die Frau, die so gut reden kann.
Die Frau hat ein viel besser entwickeltes Sprachzentrum im Gehirn als der Mann. Frauen sind viel schneller im Sprechen. Warum? Weil sie die Sprache weitergeben. Deshalb sprechen unsere Kinder die Muttersprache, nicht die Vatersprache. Das hat Gott so eingerichtet.
Aber gleichzeitig gilt: Da, wo die Stärke ist, ist auch die Schwäche. Das gilt genauso beim Mann. Deshalb gibt es hier eine gewisse Ordnung in der Gemeinde, in der Versammlung.
Wenn die Gemeinde zusammenkommt, also als Gemeinde, als Versammlung, dann soll, wie Paulus sagt, Timotheus darauf achten, dass das in den Gemeinden dort auch so gehandhabt wird. Und heute sollen wir das auch.
Das Schweigen der Frauen in der Gemeindeversammlung
Und dann weiter 1. Korinther 14,34-35. Ich lese das jetzt ohne Kommentar, liebe Geschwister, ich lese es nur ohne Kommentar.
1. Korinther 14,34: Wie in allen Gemeinden der Heiligen sollen eure Frauen in den Versammlungen der Gemeinde schweigen. Denn es ist ihnen nicht erlaubt zu reden, sondern sie haben in Unterordnung zu sein, so wie auch das Gesetz sagt. Wenn sie etwas zu lernen wünschen, sollen sie zuhause die eigenen Männer fragen. Denn es ist für Frauen schändlich, in der Gemeinde, in der Versammlung zu reden.
Paulus braucht nicht mehr hinzufügen, die Korinther haben verstanden. Die Korinther haben verstanden, was das heißt. Viele Leute im 20. Jahrhundert wollen es nicht verstehen, sie wollen es einfach nicht verstehen. Aber es ist ganz einfach, was hier steht. Die Korinther haben ganz klar verstanden, was er meinte.
Gut, also gerade da ist also die Schwäche der Frau, aber gerade da ist auch die Schwäche des Mannes: Er will nämlich nicht reden. Der Mann ist hier also gefordert. Er ist gefordert, sich vorzubereiten, bevor er in die Versammlung kommt. Er ist gefordert, sich daran zu nehmen, so und du betest jetzt, und du stehst jetzt auf und betest.
Er soll auch außerhalb der Versammlung ein Beter sein. Er soll der Frau mit gutem Beispiel vorangehen. Er soll auch ein Lehrer sein, zu Hause, in der Familie. Übrigens sind in der Familie beide Lehrer, der Mann und die Frau.
Sprüche 1,8 sagt: Höre, mein Sohn, auf die Zucht deines Vaters und verlass nicht die Unterweisung deiner Mutter. Vater und Mutter sind die Lehrer in der Familie. Es ist nicht so, dass nur der Mann der Unterweisende ist, sondern auch die Frau.
Die Unterordnung der Frau und das Zeugnis durch Lebensführung
Nächste Stelle, 1. Petrus 3. Wir gehen von einer wichtigen Stelle zur nächsten.
1. Petrus 3, Vers 1: Gleicherweise sollen die Frauen sich ihren eigenen Männern unterordnen, damit auch, wenn etliche dem Wort ungehorsam sind, sie durch die Lebensführung ihrer Frauen ohne Wort gewonnen werden.
Wie gewinnt die Frau den ungläubigen Mann? Nicht, indem sie ihm viel erzählt, ihm sagt, was er zu tun hat, oder viel spricht, sondern durch den Wandel der Frauen ohne Wort. Das heißt: durch die Lebensführung. Die große Stärke der Frau ist es, still zu sein, gerade dort, wo sie vielleicht am meisten reden möchte – nämlich zum Ehemann – und ihn so zu Jesus zu führen.
Das ist eine ganz heikle Sache: eine gläubige Frau und ein ungläubiger Mann. Die Frau hat die Möglichkeit, den Mann zu gewinnen, aber nicht mit dem Mund, sondern durch ihre Art der Lebensführung.
Übrigens möchte ich hier etwas einschieben. Wir bleiben noch bei 1. Petrus 3, aber schauen auch in Römer 7.
In Römer 7, Vers 2 steht: „Die verheiratete Frau steht ...“ Oder bei euch so: Die verheiratete Frau steht so? Das ist eigentlich nicht exakt übersetzt, denn so steht es im Griechischen nicht.
Das liegt daran, dass die Übersetzer sich gesagt haben, das Wort könne man auch mit „verheiratet“ übersetzen, obwohl es nicht genau so im Text steht.
Der griechische Text sagt eigentlich: die unter dem Mann stehende Frau, oder die dem Mann unterstellte Frau. Eine Frau, die verheiratet ist, ist dem Mann unterstellt, und deshalb haben die Übersetzer „verheiratet“ übersetzt. Wortwörtlich heißt es aber „die dem Mann unterstellte Frau“. Sobald also eine Frau verheiratet ist, ist sie dem Mann unterstellt. Das wird heute oft vergessen.
Zurück zu 1. Petrus 3: Die Frauen werden hier aufgerufen, sich ihren eigenen Männern zu unterordnen. Warum? Weil sie dem Mann unterstellt sind – sie sind ja verheiratet. Deshalb sollen sie das entsprechend tun, damit auch, wenn etliche dem Wort ungehorsam sind, sie durch die Lebensführung ihrer Frauen gewonnen werden.
Und jetzt liest man nicht alles. Es heißt weiter, dass sie eure Lebensführung sehen sollen, in Vers 2: eure in Furcht – also in Ehrfurcht, in Gottesfurcht – geführte, reine Lebensführung beobachten.
Dann spricht der Text über das Äußere, über Schmuck und so weiter. Danach heißt es: der verborgene Mensch des Herzens, in dem unverderblichen Wesen des sanften und stillen Geistes, ist vor Gott von hohem Wert.
Was ist so kostbar, was ist so wertvoll an der Frau? Der verborgene Mensch des Herzens, in dem sanften und stillen Geist. Wieder die Worte „still“ und „sanft“. Das klingt heute in unserer Gesellschaft sehr fremd, und man muss sich erst daran gewöhnen. Aber das ist es, was Gott sich über das Wesen der Frau gedacht hat.
Vers 7 richtet sich an die Männer: Gleicherweise sollen die Männer mit dem weiblichen Gefäß, dem Schwächeren entsprechend der Kenntnis zusammenwohnen und ihm Ehre erweisen.
Die Männer sollen zusammenwohnen. Hier bezieht sich das nicht auf die geschlechtliche Vereinigung, sondern auf das Leben und Zusammenleben. Der Mann soll also mit der Frau zusammenwohnen, entsprechend der Kenntnis.
Welcher Kenntnis? Nun, er weiß etwas. Was genau? Er weiß, dass sie das schwächere Gefäß ist. Also wohne er mit dem weiblichen Gefäß, dem Schwächeren, zusammen, entsprechend dieser Erkenntnis.
Der Mann muss sich bewusst sein, dass die Frau anders ist. Um die Frau richtig zu kennen, muss man sie studieren und über sie nachdenken.
Ich bin jetzt schon 25 Jahre verheiratet. Man lernt seine Frau kennen. Ich habe meine Frau zehn Jahre vor der Hochzeit schon gekannt. Dann haben wir geheiratet, und erst danach habe ich sie wirklich kennengelernt. Jetzt kenne ich sie erst wirklich, wirklich, und in ein paar Jahren vielleicht noch viel mehr.
Entsprechend muss man sich bewusst sein, dass die Frau unterschiedlich ist. Sie ist in mancherlei Hinsicht schwächer. Meine Frau ist eigentlich eine sehr starke Persönlichkeit, und doch entdecke ich große Schwächen. Darauf muss ich besonders eingehen.
Das braucht ein feinfühliges Verhalten des Mannes. Er muss sanft und liebevoll umgehen und darf nicht kritisieren oder Vorwürfe machen. Wie oft habe ich mir das gesagt: Nicht kritisieren, nicht Vorwürfe machen! Und wie oft tue ich es trotzdem?
Eigentlich sollte heute meine Frau dabei sein, das wäre noch besser, aber sie kann sich die Aufnahme ja anhören.
Mit dem weiblichen Gefäß als dem Schwächeren hat die Frau ein Sicherheitsbedürfnis. Sie muss geschützt werden. Manche Frauen überschätzen sich völlig, und da braucht es Männer, die sagen: Nein, das machen wir jetzt nicht, das ist zu viel, das darf nicht sein.
Dem Mann wird gesagt, er soll der Frau Ehre erweisen, denn sie sind Miterben der Gnade, nämlich Miterben des Lebens. Er soll sie ehren, und sie soll ihn fürchten.
Habt ihr das gewusst? Hier steht: Er soll sie ehren, und sie soll ihn fürchten. In Epheser 5, Vers 33, letzter Satz, heißt es: Die Frau soll den Mann fürchten.
Es ist ein Unterschied zwischen ehren und fürchten. Das ist wichtig.
In der Schweiz, wo ich wohne – ich bin eigentlich Österreicher – fürchten wir Schweizer die Polizei. Wir fürchten sie, weil es sehr unangenehm ist, wenn man eine Übertretung hat, und man möchte diesen Schmerz vermeiden.
Meine Frau ist 30 gefahren, da war 30er-Zone, und sie ist 43 gefahren. Da kam die Rechnung, und ich dachte, ich sehe nicht richtig, was man bezahlen musste: 250 Franken!
Ja, wir fürchten die Polizei in der Schweiz, und deshalb halten wir uns meistens streng an die Regeln.
Die Frau fürchtet den Mann, deshalb richtet sie sich nach ihm aus. Nicht, weil sie Angst hat, dass er sie schlägt, sondern sie fürchtet ihn im Sinne von Respekt, den sie ihm zollt, und von der Ausrichtung. Sie richtet sich nach ihrem Mann aus.
Der Mann ehrt die Frau, er hebt sie hoch. Früher war es selbstverständlich, dass man der Frau zuerst aus dem Auto aussteigt, ihr entgegengeht und ihr die Tür öffnet. Man war höflich.
Heute haben sich viele Frauen das verscherzt, kann man sagen. Sie benehmen sich wie Männer, und Männern macht man nicht die Tür auf.
Der Mann soll die Frau durch die Augen Gottes sehen, und die Frau soll lernen, dass Gott sie durch ihren Mann führt.
Die Frau soll lernen zu vertrauen, dass Gott sie durch ihren Mann führt, so dass eure Gebete nicht verhindert werden. Eure Gebete sollen kein Hindernis haben, wenn ihr euch nicht richtig den Frauen gegenüber benehmt.
Klärung zu Gebet und Reden der Frauen in der Gemeinde
Wir machen hier eine Pause von fünf Minuten und setzen dann fort. Danke.
Da wir gerade bei sehr wichtigen Fragen sind, möchte ich jetzt noch auf eine Frage eingehen, die gestellt wurde. Die Frage lautete: „Wenn ich etwas sage, soll ich alles an der Bibel überprüfen, aber bitte an der Bibel selbst, nicht an irgendwelchen Büchern oder anderen Leuten. Soll ich also das, was gesagt wird, an der Bibel überprüfen?“
Die Frage war, ob das Schweigen in 1. Korinther 14 auch das Beten betrifft oder ob das Beten davon ausgenommen ist. Die Sache ist nicht so schwierig, denn in 1. Korinther 14 geht es um zwei Richtungen des Redens. In Vers 3 heißt es, der Weissagende redet zu Menschen, und in Vers 2 steht, wer in der Sprache redet, der redet nicht zu Menschen, sondern zu Gott.
Das ganze Thema in 1. Korinther 14 betrifft Zungenreden und Weissagen. Zungenreden ist ein Gebet zu Gott in einer fremden Sprache – dieses Thema hatten wir vorgestern. Weissagen ist Reden von Gott her zu den Menschen. Es geht also um zwei Richtungen.
In diesem Zusammenhang sagt der Apostel: Wenn die ganze Gemeinde zusammenkommt – das ist der Kontext, Vers 23 –, wenn die ganze Gemeinde am selben Ort zusammenkommt, also wir würden heute sagen im Gottesdienst aller, früher hat man einfach Versammlung oder Zusammenkommen gesagt.
Und wenn das also geschieht, heißt es in Vers 26: „Was ist es also, Brüder, wann immer ihr zusammenkommt? Jeder von euch hat etwas: er hat ein Lied, also einen Psalm, hat eine Lehre, hat eine Sprache, hat eine Offenbarung, hat eine Übersetzung. Alles geschehe zur Erbauung.“
Wenn jemand in Sprachen redet, dann sollen es zwei sein, höchstens drei, nicht mehr, sagt er. Die anderen sollen schweigen. Wenn kein Übersetzer da ist, soll der Zungenredner schweigen (Vers 28).
In Vers 29 heißt es: „Propheten zwei oder drei, die anderen sollen urteilen.“ Manchmal muss man etwas dazu sagen. In Vers 30 steht: „Wenn einem anderen, der sitzt, etwas geoffenbart wird, schweige der Erste.“ Denn sonst könnte jeder einzeln weissagen und alle würden aufgerufen.
Er betont hier, dass ihr ja alle weissagen könnt. Die nächste Frage, die sofort kommt, lautet: „Ja, und die Frauen?“
Dazu sagt er: „Wie in allen Gemeinden der Heiligen sollen die Frauen in den Versammlungen der Gemeinde schweigen.“ Gemeint sind hier die Versammlungen der Gemeinde, nicht Hauskreise oder andere kleinere Kreise. Es geht um den großen Gottesdienst. Dort sollen die Frauen schweigen.
Der Kontext macht eigentlich klar, was alles beinhaltet ist. Wenn das Zungenreden eingeschlossen ist – das ist ein Gebet in einer fremden Sprache –, und das nicht übersetzt wird, dann ist auch klar, dass das Reden in der Muttersprache hier eingeschlossen ist.
So viel dazu.
Vielleicht, da wir noch bei heißen Fragen sind, noch eine andere: Gibt es nicht auch Bibelstellen, an denen Frauen führen?
Hier wird oft Römer 16,7 genannt. Dort ist die Rede von einer Apostolin.
Wir müssen aber genau lesen: Römer 16,7 heißt es: „Grüßt Andronikus und Junia oder Junias, je nachdem, wie man das Wort übersetzt. Meine Verwandten und meine Mitkriegsgefangenen, sie sind solche, die sich auszeichnen unter den Aposteln und waren vor mir in Christus.“
Hier geht es um Andronikus und Junias oder Juniar. Wenn es Juniar übersetzt wird, dann ist es eine Frau. Wenn es Junias heißt, ist es ein Mann. Das ist schwierig, denn im Griechischen ist beides möglich. Es könnte eine Junia sein, eine Frau, oder ein Junias, ein Mann.
Die Möglichkeit ist also 50:50.
Nehmen wir einmal an, es ist eine Frau. Dann stellt sich die Frage: Wenn der Apostel sagt, „sie sind solche, die sich auszeichnen unter den Aposteln“, ist sie dann auch ein Apostel?
Hier müssen wir vorsichtig sein. Wenn es heißt, „sie sind ausgezeichnet unter den Aposteln“, dann müssen sie nicht selbst Apostel sein. Es kann auch bedeuten, dass unter den Aposteln die Wertschätzung für diese Frau sehr groß ist, wenn sie eine Frau ist.
Das ist hier sogar die naheliegendere Version.
Wenn sie tatsächlich eine Apostelin wäre – ich weiß gar nicht, wie man das auf Deutsch sagt, eine Apostelin –, dann wäre sie die einzige Apostelin in der ganzen Bibel. Das ist sehr verdächtig.
Außerdem waren in der Bibel die Apostel immer Führer und Missionare. Sie waren die ersten Hirten einer neuen Gemeinde, bevor sie weiterzogen. Das kann man in der Bibel nachschlagen.
Gibt es irgendeinen Fall, in dem eine Frau eine Hirtin war? Nicht in der Gemeinde. Bei den Schafen schon: Rachel war seine Hirtin. Aber sonst gibt es keine Hirtinnen in der Gemeinde.
In diesem Fall ist also klar: Erstens ist es nicht sicher, ob Juniar überhaupt übersetzt werden muss. Es könnte auch ein Mann sein, Junias. Zweitens: „Ausgezeichnet unter den Aposteln“ bedeutet nicht zwangsläufig, dass sie selbst Apostel ist. Sie wird dann einfach hoch geschätzt unter den Aposteln.
Das war es zu dieser Frage.
Sind noch weitere Fragen da? Wenn sie nicht zu lang sind, können wir gerne noch darauf eingehen.
Öffentliche Gebete und das Verhalten von Männern und Frauen
Wie war das? Dann, wenn Gebet stattfindet, also dort, wo gebetet wird oder wo eine Frau spricht.
Zum Beispiel in 1. Korinther 11 sagt Paulus: „Beim Beten soll eine Frau, die betet oder weiss, ...“ Es geht also um die Handlung des Betens.
Manche sagen vielleicht: „Ja, ich bete doch den ganzen Tag oder soll ich den ganzen Tag beten?“ Nein, darum geht es hier nicht. Das Thema ist offensichtlich das öffentliche Beten oder Sprechen in einer Gebetsversammlung. Man kommt zusammen, um zu beten.
In diesem Zusammenhang, wenn wir sagen: „Wir beten jetzt“, dann betet die Frau mit, wenn sie zum Beispiel das Amen sagt. Oder wenn sie in einem Kreis von Frauen oder anderswo betet und spricht, dann soll sie sich auf alle Fälle bedecken, weil ihr die Engel zusehen.
Das gilt auch für Männer. Wenn Männer beten, sollen sie die Kopfbedeckung abnehmen, auch wenn es heiß ist. Wenn wir uns draußen in der Freiversammlung befinden, hat jeder eine Kopfbedeckung auf. Sobald gebetet wird, nehmen wir unsere Kopfbedeckung ab.
Das hat also nichts mit ständigem Beten zu tun, auch nicht damit, wenn ich irgendwo in Gedanken bete. Die Engel wissen ja gar nicht, ob ich in Gedanken bete. Sie können nicht in mein Herz oder Inneres hineinschauen.
Das sollen wir hier jedenfalls beachten. Denken Sie selbst darüber nach und machen Sie sich Gedanken. Es geht nur darum, einmal zu schauen: Was sagt die Bibel, wenn wir sie so stehen lassen, wie sie ist? Wenn wir Gott das sprechen lassen, was er sagt – und das ist unser großes Anliegen –, dann wollen wir das einfach so nehmen, wie es ist.
Ursachen der heutigen Probleme in der Geschlechterrolle
Warum haben wir heute so ein großes Problem mit dem Thema Frau – und übrigens auch mit dem Mann? Oft sind es sogar die Männer, die versagt haben und dadurch die Situation der Frauen beeinflusst haben. Es sind immer beide zusammen. Häufig wird zu viel auf den Frauen herumgehackt, obwohl es in Wirklichkeit oft ein Männerproblem ist.
Warum haben wir dieses Problem, das wir heute haben? Vor hundert Jahren gab es diese Probleme offenbar nicht, zumindest nicht in dieser Form. Dazu möchte ich jetzt ein paar Worte sagen.
Warum wir denken, wie wir denken – oder die neomarxistische Unterwanderung der Gesellschaft und die Zerstörung der christlich-abendländischen Kultur.
Wir erleben zurzeit in Deutschland einen kulturellen und wirtschaftlichen Verfall. Dieser ist in erheblichem Maße auf den Einfluss des Neomarxismus zurückzuführen. Im Gegensatz zum klassischen Marxismus richtet sich dieser nicht nur gegen den Kapitalismus, sondern insgesamt gegen die abendländische Kultur. Das Hauptziel ist die Zerstörung der christlichen Kultur in Europa. Es geht darum, einen neuen Menschen und eine neue Gesellschaft zu schaffen.
Einer der wichtigsten Träger der Umerziehung der Deutschen nach dem Zweiten Weltkrieg ist die Frankfurter Schule. Wenn Sie Lehrer sind, haben Sie sicher schon davon gehört, oder wenn Sie vielleicht studiert haben. Ich erkläre das gleich: Sie schuf den ideologischen Grundstock der 68er-Bewegung.
Ab 1945 beherrschten die marxistischen Intellektuellen den größten Teil des geistigen Lebens in Deutschland. Horkheimer, Adorno, Marcuse, Erich Fromm, Ernst Bloch, Jürgen Habermas und andere – und auch Sartre, der Franzose – formten große Teile der deutschen Jugend. Zusammen mit der zunehmenden Unzufriedenheit mit der Wachstumsgesellschaft und ihrer Sinnlosigkeit führte dies zur Revolte von 1968.
Man spricht von einer Kulturrevolution. Das war ein Protest gegen die gesamte traditionelle christliche Kultur des Abendlandes. Man sprach auch von einer neuen Linken, der sogenannten Neuen Linken, einer Bewegung, die man einfach auch Neomarxismus nennt.
Der Weg zur Macht liegt nicht im Sturz einer bestehenden Regierung. Dieser Weg ist nicht zu gehen. Stattdessen soll der Machtgewinn gewaltlos durch den beharrlichen „Marsch durch die Institutionen“ erfolgen. Das heißt, man überlegte, wie man unser Denken den anderen Menschen einimpfen kann.
Man hatte den Gedanken: Es ist ganz einfach. Wir besetzen die Universitäten und die Lehrerausbildungsstätten mit unseren Anhängern. Also besetzen wir die Universitätsprofessoren und die Lehrerausbildungsstätten mit unseren Anhängern. Wir sorgen dafür, dass wir die Medien steuern. Auf diese Weise müssen wir nur geduldig sein. Es dauert mindestens eine Generation.
Man war geduldig. Von 1945 bis 1968 verging eine ziemliche Zeit, bis der Mensch umgedacht hat. Man war ohnehin auf Neues aus, neues Denken. Alles war zerstört – Zweiter Weltkrieg –, man wollte sich neu ausrichten. Und da nutzten sie die Chance und impften uns neomarxistisches Denken ein. Durch die Lehrerausbildung, durch die Professorenausbildung und schließlich auch über die Medien.
Ziele und Auswirkungen des Neomarxismus auf Gesellschaft und Kultur
Ziele des Neomarxismus
Das Grundziel des Neomarxismus war die Zerstörung der abendländischen Kultur. Man wollte eine multikulturelle Gesellschaft errichten, die Einwanderung fördern und das Deutschtum bekämpfen. Alles, was national ist, wird als rechtsextrem betrachtet. Medien, kulturelle Institutionen und Schulen sollten mit Anhängern des Neomarxismus besetzt werden. Traditionelle Werte wie Familie, Religion und Eigentum wurden bekämpft.
Das erste Ziel ist also die Zerstörung der abendländischen Kultur. Das zweite Ziel ist ein Wertewandel, der sich in Pluralismus, Toleranz und Emanzipation zeigt.
Was bedeutet das? Pluralismus heißt, jeder hat das Recht zu definieren, was für ihn richtig ist, was für ihn wahr ist. Die Menschen begannen so zu denken: Es gibt keine absolute Wahrheit, sondern jeder hat seine eigene Wahrheit. Man diskutiert dann nicht mehr darüber, was richtig oder falsch ist. Nein, das ist für dich richtig, und das ist für mich richtig. So leben wir in Frieden miteinander, denn es gibt ja keine absolute Wahrheit.
Toleranz bedeutet Gleichberechtigung für alles, auch für das, was gegen die Bibel und Gottes Gebote ist. Wer an Gottes Geboten festhält, gilt als intolerant. Und gegen Intolerante soll es keine Toleranz geben.
Emanzipation, was ist das? Man sprach von emanzipatorischer Pädagogik. Emanzipieren heißt, sich von einer Abhängigkeit zu befreien. Es geht darum, den Menschen aus sozialer, rechtlicher und wirtschaftlicher Abhängigkeit zu befreien. Der Knecht wird vom Herrn emanzipiert, die Frau vom Mann, und die Kinder von den Eltern. Das heißt, sie werden von der Autorität der Eltern befreit.
Was lernen die Kinder dann in der Schule? Menschenrechte der Kinder. Meine Tochter hat das in der Schweiz gelernt. Sie war etwa zehn oder elf Jahre alt und kam nach Hause und sagte: „Mama, Papa, wir Kinder haben Menschenrechte, und ihr könnt uns gar nicht sagen, was wir zu tun haben, weil wir unter den Menschenrechten stehen.“ Ich dachte, ich höre nicht richtig.
Der Wertewandel betrifft alle klassischen Werte, die früher wichtig waren und ein sinnvolles Zusammenleben ermöglichten, wie Treue, Pflichterfüllung, Ordnung, Fleiß, Sauberkeit, Gehorsam, Disziplin und Autorität. Diese Werte wurden als nationalsozialistisch und rechtsextrem diffamiert. Mit dieser Keule wurde geschlagen.
Dieser Wertewandel wird langsam, aber sicher vollzogen. Man kämpft nicht offen gegen Religionen und gegen Moral, denn da hätte man keine Chance. Die eigene atheistische Grundeinstellung nennt man neutral. Der Staat hat eine atheistische Grundeinstellung: „Ohne Gott brauchen wir nicht.“ Das wird als neutral bezeichnet. Dann fordert man Toleranz und ruft zur Toleranz auf. So werden atheistische Meinungen und Verhaltensweisen übernommen. Man spricht von moralischer Gleichheit und unterdrückt mit Gewalt alles, was nicht demokratisch ist. Jede nichtdemokratische Überzeugung gilt als freiheitsfeindlich.
Das ist eine geschickte Art der Verführung des Denkens des modernen Menschen. Das geschieht über die Medien, über die Schulen und über die Universitäten.
Bei der Homosexualität war das besonders interessant. 1969 galten homosexuelle Handlungen als Straftat, ohne Diskussion. Nach 1969 begannen offizielle Diskussionen über Homosexualität in den Medien, zum Beispiel über die SPD. 1973 waren nur homosexuelle Handlungen Volljähriger mit Minderjährigen strafbar. Bis 1985 galt Homosexualität offiziell als Krankheit, und man sollte Mitleid mit den Kranken haben. Von 1985 bis 1995 galt Homosexualität offiziell als normale sexuelle Ausprägung aufgrund einer anderen sexuellen Veranlagung. Seit 1995 gilt als krank, wer Homosexualität noch als Perversion bezeichnet.
So ändert sich die Meinung. Wodurch? Das ist Demokratie. Man kann das Volk durch Medien, Schulen und Filme lenken. Das ist nur ein Beispiel, aber ich muss weitermachen.
Auch unter Christen besteht die Gefahr des pluralistischen Denkens. Für mich bedeutet das: „So sehe ich das“, und für dich vielleicht etwas anderes. Und wir diskutieren nicht mehr. Das darf nicht sein. Wir müssen diskutieren, auch über schwierige Fragen. Wir müssen bereit sein, über Streitfragen zu reden und schauen, was die Schrift sagt.
Nicht: „Für mich sagt die Schrift das, und für dich etwas anderes.“ Das geht gar nicht. Das ist pluralistisches Denken unter Christen.
Ich habe jemanden gefragt: „Wie siehst du das?“ Er antwortete: „Mit den Augen.“ Stimmt ja, oder? Oder er sagte: „Genau, ich sehe es genau.“ Es geht nicht um „Wie siehst du das?“ Die Frage ist falsch gestellt. Man muss sagen: „Was siehst du? Was steht im Text?“
Dann sind wir alle auf den Text konzentriert. „Ja, ich sehe das anders.“ Was heißt das: „Ich sehe das anders?“ Ich muss doch zuerst schauen, was ich sehe und was der Text sagt. Ich sehe doch nur, was der Text sagt. Ja, das ist eine andere Auslegung. Jeder hat seine Auslegung? Nein, jeder hat seine Interpretation. Es gibt nur eine Auslegung, die richtige. Die Auslegung ist das, was der Text sagt. Das andere ist Interpretation oder falsche Auslegung oder falsche Meinung. Das gibt es.
Das Ergebnis ist, dass Christen sich in verschiedenste Gruppen zersplittern. Jeder denkt: „Ich muss ja nicht mit dir zusammen, wir machen das selber.“ So entsteht Zersplitterung. Die Gemeinde Jesu verliert dadurch ihre Salzkraft in der Welt. Durch die Zersplitterung verliert die Gemeinde die Kraft des Zeugnisses. Das ist das Werk des Feindes.
Zurück zu den Zielen: Erstes Ziel ist die Zerstörung der abendländischen Kultur, zweites Ziel der Wertewandel, drittes Ziel die Selbstverwirklichung. Hier kommen wir auch zum Thema Frau.
Die Frau muss sich selbst verwirklichen. Selbstverwirklichung heißt, man muss nur auf sich selbst hören und fordert uneingeschränkte und sofortige Befriedigung der Bedürfnisse. So wird Kultur zerstört.
Was ist Kultur? Kultur ist, sich freiwillig Zwängen zu unterwerfen, indem man sich beherrscht, Spannungen erträgt, lernt, Opfer für ein Ziel zu bringen und Wünsche aufzuschieben. Daran wächst der Mensch, so die Definition von Jürgen Bauer.
Was sind die Folgen der neomarxistischen Selbstverwirklichung? Wir haben viele Individualisten und Egoisten. Menschen mit hohem Anspruchsdenken, disziplinlos, mangelnde Anpassungsfähigkeit, unverbindlich und ein Leben nach dem Lustprinzip. Das ist die Gesellschaft geworden – die Spaßgesellschaft.
Viertes Ziel ist die Sexualisierung der Gesellschaft, die Zerstörung der Innenwelt und der Familie. Der Weg dazu ist, die Geschlechtlichkeit von der Ehe zu entkoppeln und die Geschlechtlichkeit vom Kinderkriegen zu trennen.
Woodstock war dieses große Festival, bei dem man 60 Leute erwartete, aber 400 kamen. Der große Spruch lautete: „Make love, not war“ – also lieben, nicht kriegen.
1961 wurde die Antibabypille zugelassen, die Strafbarkeit des Ehebruchs abgeschafft, die Strafbarkeit der Homosexualität teilweise aufgehoben, Pornografie freigegeben, der Abtreibungsparagraf bis zur vierzehnten Woche straffrei eingeführt und Prostitution als Beruf anerkannt. So geht es weiter.
Der Weg zur Sexualisierung der Gesellschaft führt über die Kinder. Unsere Kinder sind die Opfer. Möglichst frühe geschlechtliche Aufklärung, geschlechtliche Erziehung, fächerübergreifend in der Schule, Förderung des Auslebens der Begierden, Gewöhnung junger Menschen an Unzucht, Ehebruch und Konkubinat durch Filme, Medien und Literatur in der Schule. Homosexualität wird als normal dargestellt, Abtreibung gefördert.
Neues Rollenmodell in Medien und Schule: Unser Junge musste in der Schule stricken lernen. Stricken? Ich dachte, ich habe nie stricken gelernt. Männer müssen stricken können, und Frauen spielen Fußball. Frauenfußball. Männer werden feminin, Frauen werden männlich. Kleidung, Haartracht und so weiter – das Geschlechtsspezifische wird zurückgedrängt. Sie kennen all die Diskussionen über Gender Mainstreaming.
Ich möchte hier Gabriele Kubi empfehlen, „Die globale sexuelle Revolution“. Sie ist Katholikin und hält etwas von der Bibel. Jeder Lehrer muss das gelesen haben, unbedingt, vor allem in der Lehrerausbildung. Das ist die Zukunft, was auf uns zukommt. Hier wird das beschrieben.
Fünftes Ziel ist die Abschaffung autoritärer Strukturen, besonders in der Familie, durch das Verbot der elterlichen Züchtigung. Es kommt zur Entzweihung von Mann und Frau. Das Scheidungsgesetz wird erleichtert. Arbeitsdruck, Doppelverdienertum und Verstaatlichung der Kinder führen dazu, dass Kinder möglichst früh von der Familie getrennt werden.
Kinderkrippen und Kindergärten – in der Schweiz gibt es sogar Kindergartenpflicht. Die Einführung der Menschenrechte für Kinder und die Förderung des Feminismus gehören ebenfalls dazu.
Das ganze Problem mit dem Thema Frauen und Männer, die Rolle von Mann und Frau in der Gesellschaft und auch in der Erziehung hängt mit der Kulturrevolution zusammen, die nicht nur in Deutschland, sondern in ganz Europa stattgefunden hat.
Aufruf zur Rückkehr zur biblischen Lehre
Und was soll jetzt der Christ tun? Ich sage immer wieder: Wir müssen bereit sein, zurück zur Bibel zu gehen. Wir dürfen uns nicht vorschreiben lassen, wie wir uns zu kleiden haben, welche Musik wir hören sollen oder welches Selbstverständnis Frauen und Männer von sich haben sollen. Das dürfen wir nicht zulassen. Stattdessen wollen wir uns an Gottes Wort halten.
Was wir heute nötiger denn je haben, ist eine klare biblische Lehre. Wir müssen die Bibel neu entdecken – in einer entfremdeten, heidnischen, nachchristlichen Kultur. Wir leben in der sogenannten Postmoderne, das heißt, wir leben nach dem Christentum. Das Christentum ist bereits durchlaufen, jetzt haben wir etwas Neues. Diese Themen sind oft Streitthemen unter Christen, deshalb sind die Stellen, die wir gelesen haben, so umstritten.
Unser Denken wurde über 50 Jahre und länger von einer ganz neuen Philosophie geprägt. Möge Gott uns helfen und segnen, dass wir, wenn wir sein Wort studieren und unseren Kindern beibringen, von der Bibel her zu denken. Das ist hier unsere Aufgabe.
Christliche Schulen werden in Deutschland dringend benötigt. Wenn viele Lehrer da sind, denkt darüber nach und betet dafür. Christliche Schulen brauchen wir unbedingt. Außerdem brauchen wir ein richtiges Selbstverständnis von Mann und Frau. Männer müssen wieder Männer werden und Frauen wieder Frauen.
Das sind wichtige Fragen. Es ist jetzt schwierig, nach so einem Vortrag, aber vielleicht gibt es doch noch Fragen, die jetzt anstehen. Ansonsten haben wir auch noch Zeit für persönliche Gespräche.
Nun wollen wir hier mit einem Gebet schließen. Vielleicht beten einige von uns, und ich werde dann abschließen. Stehen wir dazu auf.