Einführung in den Abschied Moses und das nahe Wort Gottes
Wir konnten bei der Geschichte des Wüstenzuges der Israeliten immer nur einige wenige Einblicke gewinnen. Ich hoffe jedoch, dass es Sie angeregt hat, die ganze Geschichte selbst zu lesen.
Heute wollen wir einen Abschnitt aus 5. Mose 30, Vers 11 und folgende lesen. Es ist der Abschied Moses, bei dem wir am Ewigkeitssonntag auch noch vom Sterben Moses sprechen werden.
Das Gebot, das ich dir heute gebe, ist dir nicht zu hoch und nicht zu fern. Es ist nicht im Himmel, sodass du sagen müsstest: „Wer will für uns in den Himmel fahren und es uns holen, damit wir es hören und tun?“ Es ist auch nicht jenseits des Meeres, sodass du sagen müsstest: „Wer will für uns über das Meer fahren und es uns holen, damit wir es hören und tun?“
Denn es ist das Wort ganz nah bei dir, in deinem Mund und in deinem Herzen, damit du es tust.
Paulus zitiert dies in Römer 10 ausdrücklich, wenn er sagt, dass die Gerechtigkeit aus dem Glauben so spricht. Menschen, die Jesus kennen, gebrauchen das Gotteswort als ein Licht auf ihrem Weg und als Hilfe zur Gestaltung ihres Lebens.
Leben und Tod als Wahlmöglichkeiten im Bund mit Gott
Siehe, ich habe dir heute das Leben und das Gute vorgelegt, ebenso den Tod und das Böse. In unserer Bibel ist ab Kapitel 28 ausführlich die lange Rede Moses aufgezeichnet.
Wenn du den Geboten des Herrn, deines Gottes, gehorchst, die ich dir heute gebiete; wenn du den Herrn, deinen Gott, liebst, in seinen Wegen wandelst und seine Gebote, Gesetze und Rechte hältst, so wirst du leben und dich mehren. Der Herr, dein Gott, wird dich segnen in dem Land, in das du ziehst, um es einzunehmen.
Wendet sich jedoch dein Herz ab und du gehorchst nicht, sondern lässt dich verführen, andere Götter anzubeten und ihnen zu dienen, so verkündige ich euch heute, dass ihr umkommen werdet und nicht lange in dem Land bleiben werdet, in das du über den Jordan ziehst, um es einzunehmen.
Ich nehme heute Himmel und Erde zu Zeugen über euch. Ich habe euch Leben und Tod, Segen und Fluch vorgelegt, damit du das Leben erwählst und am Leben bleibst – du und deine Nachkommen –, indem ihr den Herrn, euren Gott, liebt, seiner Stimme gehorcht und ihm anhängt.
Denn das bedeutet für dich, dass du lebst, alt wirst und in dem Land wohnen bleibst, das der Herr deinen Vätern Abraham, Isaak und Jakob geschworen hat, ihnen zu geben.
Moses Blick auf das verheißene Land und seine letzten Worte
Vor über fünfzig Jahren verstarb in der Sonnenbergstraße ein bekannter Maler, der Künstler Jelin. Er hat viele biblische Bilder gemalt. Noch heute hängt dort ein sehr großes Bild von ihm. Leider ist es durch Kriegseinwirkungen teilweise beschädigt, doch es geht mir immer wieder durch den Kopf.
Auf dem Bild sieht man Mose, wie er auf dem Berg Nebo steht. Das ist jener Berg, von dem aus Mose einen Blick in das verheißene Land werfen durfte. In diesem Moment mag ein Gedanke durch seinen Kopf gegangen sein: Endlich das Land!
42 Jahre lang haben sie darauf gewartet. Nach all den Jahren in der Wüste und den vielen Anfechtungen hat Mose immer wieder daran gedacht: Wenn ich das Land eines Tages sehen darf, wenn das, was Gott versprochen hat, wirklich eintritt, dann wird das ein großer Moment sein. Jetzt sieht er es endlich.
Diese Aussicht war in schweren Stunden eine wichtige Ermutigung. Sie wussten: Wir werden in das Land kommen, das Gott uns verheißt. Sie haben sich ausgemalt, wie es sein wird. Doch Mose darf nicht mehr hineintreten in dieses Land. Das soll Joshua für ihn tun. Gott nimmt Mose weg.
Jetzt ist es Mose wichtig, dem Volk noch einige kurze Informationen zu geben, damit der Einzug ins Land richtig gelingt. Können Sie sich das vorstellen? Da möchte man Ratschläge erteilen.
Was hätten Sie dem Volk Israel gesagt? Ein rechter Schwabe hätte wohl gesagt: Schafft auch etwas! In dem Land wird euch nichts in den Schoß fallen. Ihr müsst die Ärmel hochkrempeln und arbeiten! Solche Ratschläge hört man oft von den Bewohnern der neuen Bundesländer: Man muss schaffen!
Andere würden sagen: Nein, nein, sie sollen sich auch etwas Ruhe gönnen. Wieder andere hätten gesagt: Wichtig ist, seid einig, haltet zusammen, lasst euch nicht auseinandertreiben! Das wird entscheidend sein!
Das verheißene Land – Milch und Honig als Symbol für Leben und Gefahr
Mose beschreibt das Land, in dem Milch und Honig fließen. Manche glauben fälschlicherweise, dass in der Bibel gemeint sei, Milch flösse dort wie Wasser. So, als würden französische Bauern ihre Milchkannen auf der Straße ausgießen und statt des trüben Jordanwassers flösse Milch durch die Flussbetten.
Das ist jedoch Unsinn. Gemeint ist vielmehr, dass es dort Milch gibt, weil Kühe auf Weideland grasen. Betrachtet man das Weideland von der Wüste aus, sieht man natürlich, dass dort Milch vorhanden ist.
Auch Honig gibt es dort, weil es Wälder gibt, in denen wilde Bienenschwärme leben. Wenn man in den Baumstämmen sucht, kann man von einem solchen wilden Bienenschwarm Honig finden. All dies sind erstrebenswerte Güter für die Wanderer durch die Wüste.
Was sagt Mose über dieses Land, in dem Milch und Honig fließen? Er warnt: Passt auf, dass euch dieses wunderschöne Land nicht zum Fluchland wird, dass es euch nicht zum Todesland wird! Ihr geht hinein, und es kann furchtbar werden, schlimm werden. Ihr werdet verzweifeln und nichts von dem finden, was ihr erhofft.
Für Mose war dieses Land die Erfüllung aller Träume. Er gab dafür selbst den Hof des Pharaos auf, die ganze Schönheit der ägyptischen Kultur und die Herrlichkeit dieses Landes am Nil. Jetzt will er in dieses Land hinübergehen, und er freut sich, dass das Volk dorthin darf.
Wenn er sagt: „Wählt das Leben, wählt das Leben!“, dann meint er genau das.
Die Bedeutung eines lohnenden Lebens und die Suche nach Lebensqualität
Es soll ein richtig lohnendes Leben werden. Ein richtig lohnendes Leben.
Ich rede gern mit alten Menschen, 80 oder 85 Jahre alt, über ihr Leben. Und das ist wunderbar, wenn sie anfangen zu erzählen. Die Alten berichten zum Beispiel: „Oh, das war schön, als wir noch einen König Wilhelm hatten, als man in der Hohenheimer Straße noch Schlitten fahren konnte.“ Dann erzählen sie von ihrer Mutter und sagen: „In diesem Haus bin ich sogar geboren.“ So haben wir noch eine ganze Reihe solcher Geschichten in unserer Gemeinde.
Dann berichten sie von schweren Tagen, von Krieg und Kriegsangst. Je länger sie erzählen, desto mehr merkt man, dass das Leben, auch wenn es köstlich gewesen ist, doch Mühe und Arbeit bedeutet hat.
Was ist denn unser irdisches Leben? Manche sagen: „Ich wollte es gerade noch einmal leben.“ Aber wenn man genauer nachfragt und sagt: „Wollen Sie noch einmal die ganzen Kinderängste durchmachen? Die Lebensängste, die Enttäuschungen mit Menschen, das Böse, das Ihnen zugefügt wurde?“ Dann antworten sie: „Nein, nein, dazu hätte ich keine Kraft mehr.“
Da wird auf einmal sichtbar, wie unser irdisches Leben, wie die Bibel immer sagt, nur wie ein Hauch ist. So wie sich jetzt die Fensterscheiben im Auto beschlagen, und wenn man die Heizung richtig einstellt, ist der Hauch wieder weg. Unser Leben ist nur wie ein Schatten. Es flieht vorüber und ist wieder weg. Das kurze Menschenleben vergeht.
Ja, ist das denn das lohnende Leben? Heute suchen auch viele ungläubige Menschen nach einer Antwort auf die Frage: Was ist denn das Leben? Deshalb sprechen Politiker oft von Lebensqualität. „Es kommt mir bloß darauf an, dass man lebt“, sagen sie, „man fragt sich nur, wie.“
Aber was ist die richtige Lebensqualität? Wovon hängt sie ab? Dass man gute Arbeitsbedingungen hat, nette Kollegen, soziale Sicherheit genießt, dass unsere Wohnsiedlungen ein wenig menschlicher werden, dass man netter miteinander umgeht – das ist Lebensqualität.
Aber wir wollen nachfragen und sagen: Ist das wirklich das Leben?
Jesus und das Leben in Fülle als neue Perspektive
Jesus ist sehr kühn aufgetreten. Er hat einem Menschen gesagt: „Ich bin gekommen, damit Menschen Leben haben und dieses Leben in überfließender Fülle genießen.“
Da möchte man vielleicht kritisch protestieren und sagen: Jesus, du kannst doch Leben bieten? Leben bedeutet für uns ausgelassene Freude und überbordende Aktivität. Und du hast doch nur ein kurzes Leben gelebt, ein Leben des Verzichts.
Manche haben das missverstanden und gemeint, Verzicht und Armut seien das wahre Leben. Doch das sind törichte Leute. Gehen Sie einmal in die Elendsviertel der Großstädte in der Dritten Welt. Armut ist kein Leben, Verzicht ist kein Leben. Wer einmal gehungert hat, weiß: Das ist doch nicht Leben. Jesus wollte uns gewiss nicht zeigen, dass Armut das Leben sei.
Hier muss ich Ihnen etwas aus der Bibel erklären. Im Griechischen gibt es zwei Worte für Leben. Schon die alten Griechen, die nichts von Jesus wussten, unterschieden deutlich zwischen „Bios“ und „Zoe“. „Bios“ bedeutet das biologische Leben, wie wir es aus dem Wort „Biologie“ kennen. „Zoe“ ist eine Gabe, die in dieses irdische biologische Leben hineingelegt wird.
Die alten Griechen konnten das in ihrem Hellenismus noch nicht richtig erfassen. Sie suchten den Lebenssinn in der Erkenntnis, in ihren Gedanken und in der Philosophie. Sie waren überzeugt, dass es irgendwo noch einen tieferen Sinn im Leben geben müsse.
Auch heute suchen viele Menschen nach einem Lebensinhalt. Sie füllen ihr Leben mit Dingen und sagen: „Meine Familie ist mein Lebensinhalt“ oder „Nur Arbeit ist mein Leben, dafür lebe ich, das erfüllt mich.“ Andere sagen: „Ich möchte im Leben etwas erreichen, für meine Kinder sorgen, damit sie es einmal besser haben.“
Jesus zeigt an sich, was das wahre Leben ist: ein Leben, das der Tod nicht zerstören kann. Selbst als Jesus ans Kreuz genagelt wurde, wusste er, dass er auferstehen würde, weil er ein Leben trägt, das niemand zerstören kann.
Selbst in der Armut leuchtet dieses Leben. Sogar die Reichen kamen zu Jesus, wie Zachäus, der sagte: „Du hast etwas, das ich suche.“ Sie waren interessiert und wollten ihn sehen.
Damals saßen auch die Frommen mit Jesus zusammen, wie Nikodemus, der eine Nacht lang mit ihm sprach. Sie fragten: „Was ist denn bei dir das Leben?“ Und Jesus antwortete: „Ihr müsst das Leben völlig neu empfangen.“
Das neue Leben in Christus als Quelle der Hoffnung
Ich habe so eine große Freude an meinen vier Enkeln. Dabei erlebe ich ganz unmittelbar, wie es ist, wenn ein Kind geboren wird: das Warten darauf, das Beten für das Kind. Es ist eine große Freude für die Eltern, wenn sie sehen, dass das Kind seine Gliedmaßen bewegen kann, dass es reagiert, gesund ist und von Gott geschaffen wurde. Das Kind wächst heran, kann seine Sinne gebrauchen und sich entwickeln – das ist das Leben.
Doch wir wissen alle, dass dieses Kind sein Leben dennoch einmal ganz neu ergreifen muss, in einer Neugeburt. Man kann das alte Leben nicht einfach abbrechen, auch wenn es eine dunkle Geschichte hat. Vielmehr muss man mit Christus noch einmal neu dieses Leben ergreifen. Christus soll die Mitte des Lebens werden, er soll mein Ich regieren – meine Gedanken und meine Sinne. Er soll über mich bestimmen, damit ich das Leben empfange, dieses neue Leben, das bereits das ewige Leben ist und auch nicht ausgelöscht wird, wenn ich einmal sterbe.
Schon Mose war es damals wichtig, dass die Israeliten in dem gelobten Land, auf das sie so lange gewartet hatten, dieses Leben finden. Wie oft sagen wir das hier bei den Taufen: Möge das Kind doch dies ergreifen! Es ist mir schwer, wenn die Taufe missverstanden wird als ein Schutzschild gegen das Böse, als eine Versicherung durch die christliche Mitgliedschaft. Sie soll vielmehr ein Angebot sein, dieses neue Leben in Christus zu nehmen. Die Paten und Eltern müssen sich darum bemühen, wie das Kind dieses Leben einmal ergreifen kann – ein Leben, das so unabhängig ist von äußeren Gütern und Dingen, die uns oft beschäftigen.
Ach, dass ihr dieses Leben finden möget, sagt Mose. Warum hat er denn so große Angst? Er sieht dieses Land mit all seinen Möglichkeiten. Dort kann man Landwirtschaft aufbauen, Industrie entwickeln – wie wir heute sagen –, dort kann man investieren. Das ist doch schön. Ich freue mich immer wieder, wenn junge Leute ihr Leben planen.
Und doch sagt Mose: Nun, es kann auch ein Todesland sein. Ein Todesland, in dem jeder sich nur den Tod holt. Am Ende läuft das Leben irgendwo aus, und man hat nichts, was über das Zeitliche hinausgeht.
Zeugnis von gelebtem Glauben und die Einladung zum Leben
Vor ein paar Tagen hat uns eine liebe Frau besucht, die vom Heimgang ihrer Mutter erzählte. Die Mutter war erblindet und ganz an ihr Zimmer gebunden. Doch die Frau, die uns das berichtete, war ganz erfüllt und sagte: Jeder Besucher, der kam, erlebte, dass die Mutter nur von dem sprach, was sie täglich empfing, und wie sie sich auf das neue Leben mit Jesus freute.
Da war nichts Wehmütiges zu spüren wie: „Jetzt zerbricht mein Leben“, „Jetzt habe ich schon diese körperlichen Beschwerden“, oder „Jetzt wird das immer weniger“. Stattdessen war sie voller Spannung auf das neue Leben, das in ihr schon begonnen hatte und das sie ergreifen wollte.
Wie hat Jeremia geklagt? Als er an den Tempelgottesdiensten teilnahm, sagte er: Das ist doch nicht, was Gott will. Ihr macht dort nur einen äußerlichen Ritus im Gottesdienst. Warum verlasst ihr die lebendige Quelle und sucht euch Brunnen, die kein richtiges Wasser geben?
Ich möchte heute zu Ihnen sprechen, gerade in Ihren Lebenskrisen und Nöten, in denen Sie stecken. Christus will Ihnen heute ganz neu begegnen und Ihnen Leben schenken. Auch in den Spannungen, in denen Sie leben – Spannungen, die Ihnen Gott oft nicht wegnimmt – und in den gesundheitlichen Belastungen, die auf Ihnen lasten, kann dieses Leben ergriffen werden.
Ich spüre, dass dieses irdische Leben immer ein Abschiednehmen ist, immer ein Loslassen und Weiterziehen. Aber wir sind unterwegs, wie einst Abraham, auf eine große neue Stadt zu. Und ich sehe das schon im Glauben. Ich gehe fröhlich meinen Weg.
Die Aufforderung, kein vergänglicher Weltbürger zu sein
Was war Mose wichtig? Er wollte nicht, dass die Israeliten zu solchen Weltbürgern werden, die sich nur vorübergehend in dieser vergänglichen Zeit einnisten. Das Land Kanaan, das für Israel so viel bedeutet, ist mehr als nur ein geografischer Ort. In seinen zusammenhängenden Reden betont Gott noch einmal deutlich: „Ich werde euch am Ende wiederbringen aus all den Völkern, in die ihr euch zerstreut habt.“ Das ist die Geschichte Israels.
Wichtig ist jedoch, dass ihr nicht nur in diesem Land der Verheißung Wurzeln schlagt, sondern dass ihr das Leben ergreift, das wirklich wichtig ist. Das sollte euer Ziel sein, das ist das Entscheidende.
Der heutige Bustag hat eine merkwürdige Geschichte. Früher waren es die Landesfürsten, die diese Idee hatten. Sie wussten, dass in ihrer Lebensgestaltung nicht alles sauber war, und sagten, nun müssten die Untertanen tüchtig für sie büßen. Doch das kann man nicht. Man kann nicht für andere büßen.
Leider ist dieser Trugschluss auch heute noch weit verbreitet. Sogar in den Kirchen gibt es die Vorstellung, man könne Buße tun für die Sünden unserer Vorfahren im letzten Jahrhundert, etwa für die soziale Frage, die vielleicht nicht richtig erkannt wurde, oder für die Sünden unserer Väter im Dritten Reich. Aber kann man für andere Buße tun? Buße tun kann man nur für sich selbst. Es ist eine persönliche Entscheidung: „Ich will das Leben ergreifen, ich will zupacken, wenn Gott mir heute das Leben gibt.“
Darum ist der Bustag nicht das, was manche Landesherren einst daraus machen wollten. Für uns ist es ein Tag der Einladung: Wählt das Leben!
Mein zweiter Punkt ist: Man muss eindeutige Entscheidungen treffen. Mose spricht vom Wählen. Wählt gerne! Aber es gibt auch eine Wahlmüdigkeit bei uns treuen Bundesbürgern. Ich finde es immer ein bisschen frustrierend: Man gibt mühsam seine Stimme ab, verlegt extra den Sonntagsspaziergang, doch wenn man abends vor dem Fernseher sitzt, machen sie schon zehn Sekunden nach sechs den Umschlag auf und verkünden das Ergebnis, bevor meine Stimme überhaupt gezählt ist.
Wissen sie schon, wie das ausgeht? Durch Hochrechnungen, denke ich. Da muss man in Zukunft kaum mehr wählen, auf meine Stimme kommt es ja gar nicht mehr an. Verstehen Sie, wie das bei Hochrechnungen ist?
Aber bei der Wahl, von der Mose spricht, geht es um Ihre Stimme, genau um Ihre Stimme. Bei unseren modernen Wahlen könnte man in Zukunft, um Geld zu sparen, nur noch einen repräsentativen Querschnitt wählen lassen. Man käme so ziemlich auf dasselbe Ergebnis.
Doch bei der Wahl, von der Mose spricht, geht es um mich. Es ist meine Lebensentscheidung.
Mose sagt: Passt auf, ihr trefft die Lebensentscheidung mit eurem Tun und eurem Lebensgestalten, so wie ihr lebt. Er mahnt: Achtet darauf, wie ihr eure Ehe führt, wie eure Einstellung zum Geld ist, wie ihr mit euren Feinden umgeht, welche heimlichen Gedanken euer Herz bewegen und welche dunklen Dinge durch eure Sinne streichen.
Wie gehst du mit deiner Zunge um? Wie ist dein Reden? Redest du Böses? Das ist doch letztlich der Tod. Das zerstört unsere Familien und macht unsere Welt zur Hölle. Darum ist es so schwer: Sünde ist nicht irgendwo ein Lustabenteuer. Sünde ist immer etwas, das mein Leben vergiftet.
Wir, die heute so sensibel für Umweltschäden sind, fragen uns: Wie kann ich überhaupt leben, ohne mein Leben in Einklang mit dem Schöpfer zu bringen, der mich geschaffen hat?
Im Gemeindehaus müssen wir immer darauf achten, dass wir alle technischen Errungenschaften wie Lüftung und Heizung richtig warten. Es gibt Bedienungsanleitungen. Man kann sagen: Ich drehe den Hebel so oder anders und mache es nach meinem Gutdünken. Doch dann geht es in kurzer Zeit kaputt. Wenn Sie Ihr Auto nicht richtig warten oder nicht richtig nach Gebrauchsanleitung bedienen, funktioniert es nicht.
Bei technischen Instrumenten ist das so empfindlich. Wie viel mehr gilt das für unser kostbares, sensibles Menschenleben! Wie wollen Sie es richtig leben, ohne im Einklang mit dem Schöpfer zu leben? Nicht mit der Natur, sondern mit dem großen Spezialisten, der Sie gewollt und gemacht hat.
Wenn Kinder heute aufwachsen, ohne diesen Gott zu kennen, der sie gemacht hat, ohne ihn zu lieben, dann werden sie mit dem Leben nicht fertig. Sie werden in diesem Leben scheitern, und es wird ein Todesleben für sie werden, ein Leben, das sie zerbricht und ihnen zum Ekel wird.
So sagt Gott: „Ich werde es euch unter den Händen zerbrechen lassen; ihr werdet nichts von dem finden, was ihr sucht, wenn ihr ohne mich lebt.“ Wie kann Gott das so rigoros sagen?
Sagen Sie jetzt bitte nicht: „Das Alte Testament!“ Das hat Paulus noch einmal bestätigt: Die Gerechtigkeit kommt aus dem Glauben. Das sind Menschen, die durch Gott Vergebung erlangt haben, so wie es uns beim Abendmahl zugesprochen wurde.
Sie wissen, dass wir eine Wegmarkierung für jeden Augenblick unseres Lebens haben. Wir haben das Wort Gottes, und wir können Schritt für Schritt mit dem Gotteswort gehen. Sie müssen sich an dieses Gotteswort binden. Es muss Ihnen zur Leitung auf Ihrem Weg werden.
Man erlebt das manchmal, wenn Leute nach einem Weg fragen. Dann sage ich: „Schauen Sie mal, hier ist die Landkarte, ich zeige Ihnen kurz einen Stadtplan, wie Sie hinkommen.“ Sie antworten: „Ich brauche keinen Stadtplan, ich finde es schon.“ Das sind die Leute, die erst drei Stunden später ankommen, weil sie es bestimmt nicht finden. Sie meinen immer, sie kriegen es mit ihrem Kopf hin. Doch dann verlieren sie sich im Geflecht der vielen Straßenbezeichnungen.
Ich kann mich nur an Gottes Weisungen binden. Wissen Sie, was die Bibel sagt? „Deine Mahnungen sind mein Ratgeber.“ Das gilt heute für moderne Menschen am Ende des zwanzigsten Jahrhunderts.
Wenn Sie wissen wollen, wie man eine glückliche Ehe führt, schauen Sie in die Bibel. Nirgendwo bekommen Sie so tolle Anweisungen. In den Geschichten der Väter sieht man, was sie alles falsch gemacht haben. Die Bibel gibt Weisungen, wie man seinen Weg geht und gut mit Mitmenschen zusammenlebt.
Jesus hat völlig klare Weisungen in der Bergpredigt erlassen.
Jeder Mensch, der etwas Großes in seinem Leben erreichen will, muss sich fest an etwas binden. Wenn jemand heute an der Uni wissenschaftlich weiterkommen will, muss er Tag und Nacht an seinen Zielen arbeiten. Wenn er wochenlang nur herumtrödelt oder Urlaub macht, kommt er nicht ans Ziel.
Wenn jemand ein guter Sportler werden will, muss er Jahr für Jahr trainieren und sich diesem Ziel verpflichten. Das gilt für alle Lebensbereiche.
Wenn jemand ein guter Kaufmann werden will, muss er abends und bis in die Nacht hinein arbeiten, um voranzukommen. Sonst wird es nichts. Er muss seinen Zielen verbindlich verpflichtet sein.
Meinen Sie, dieses seichte Evangelium, das sich so viele Menschen zu eigen gemacht haben und das nicht mit der Bibel übereinstimmt, hätte überhaupt eine Verheißung? Nein.
Wenn Sie Christ sein wollen, müssen Sie im Einklang mit dem Wort Gottes leben. Das Wort ist dir nahe, sagt Mose. Ihr müsst nicht in den Himmel hinaufklettern, um es herunterzuholen. Es ist in deinem Munde, du hast es in deinem Ohr. Dieses Wort ist dein täglicher Begleiter.
Nun fügen wir noch hinzu: Dieses Wort ist in Jesus noch einmal ganz sichtbar zu uns gekommen. Wir sind froh, dass Jesus nicht nur ein Gesetzeslehrer ist, sondern dass er uns dieses Gesetz und dieses Wort ins Herz schreibt, unser Herz umwandelt und uns zu Menschen macht, die aus lauter Liebe in seinen Geboten wandeln.
Das macht uns Freude.
Und auf einmal kommt die Erkenntnis: Wenn wir Jesus in unser Leben aufnehmen, dann ist das wirklich ein Geschenk von Gott. Ich darf mein Leben ganz neu ergreifen, ein Leben, das auf die Ewigkeit zuläuft, ein Leben, das anders gelebt wird als das der anderen.
Ich bin zwar mit beiden Füßen Bürger dieser Welt, aber ich lasse mich nicht von den Lebenszielen um mich herum blenden oder blenden. Stattdessen lebe ich mein Leben als lohnendes, reich machendes Leben nach dem Wort Gottes.
Hat Ihnen der Teufel das vielleicht verleiten oder vermiesen wollen? Hat er gesagt: „Was, du möchtest so ein Leben leben? So wie die anderen spotten: Was ist das, ein Leben nach dem Wort Gottes?“
Wir können nur sagen: Das Leben, in dem man fröhlich gehen kann, Genuss ohne Reue hat und keine Entscheidungen revidieren muss — wer mit dem Wort Gottes lebt, wer mit Jesus lebt, kann seine Straße fröhlich gehen, egal was kommt.
Amen.
Die Notwendigkeit eindeutiger Entscheidungen im Leben
Aber jetzt zu meinem zweiten Punkt: Man muss eindeutige Entscheidungen treffen. Eindeutige Entscheidungen!
Mose spricht vom Wählen: „Wählen Sie gerne!“ Es gibt auch eine Wahlmüdigkeit bei uns treuen Bundesbürgern. Ich finde es immer ein bisschen frustrierend: Da hat man mühsam seine Stimme abgegeben, verlegt extra den Sonntagsspaziergang. Aber wenn man dann abends vor dem Fernseher sitzt, zehn Sekunden nach sechs, machen sie den Umschlag auf und sagen genau, wie das Ergebnis ausgefallen ist – bevor meine Stimme überhaupt gezählt wurde. Wissen die schon, wie es ausgeht? Durch Hochrechnungen, denke ich. Da muss man ja in Zukunft kaum noch wählen, auf meine Stimme kommt es ja gar nicht mehr an.
Verstehen Sie, wie das bei den Hochrechnungen ist? Na gut. Aber bei der Wahl, von der Mose spricht, da geht es um Ihre Stimme. Genau um Ihre Stimme. Bei unseren modernen Wahlen könnte man in Zukunft, um Geld zu sparen, nur noch einen repräsentativen Querschnitt wählen lassen. Man käme so ziemlich auf dasselbe Ergebnis.
Aber bei der Wahl, von der Mose spricht, da geht es um mich. Bei der Wahl geht es um mich. Das ist meine Lebensentscheidung.
Und Mose sagt: Passt mal auf! Ihr fällt die Lebensentscheidung mit eurem Tun, mit eurem Lebensgestalten – so, wie ihr es macht. Er sagt: Passt mal auf, wie ihr eure Ehe führt, wie eure Einstellung zum Geld ist, wie ihr mit euren Feinden umgeht. Die heimlichen Gedanken, die euer Herz bewegen, und die dunklen Dinge, die durch eure Sinne streifen – wie gehst du mit deiner Zunge um? Wie ist dein Reden? Redest du Böses in deinem Munde?
Das ist doch letztlich der Tod. Das zerstört doch unsere Familien, das macht doch unsere Welt zur Hölle.
Darum ist das so schwer: Sünde ist ja nicht irgendwo ein Lustabenteuer. Sünde ist doch immer etwas, das mein Leben vergiftet.
Leben in Einklang mit Gottes Weisungen
Wir, die wir heute so sensibel für Umweltschäden geworden sind, fragen uns: Wie kann ich überhaupt leben, ohne mein Leben im Einklang mit dem Schöpfer zu führen, der mich geschaffen hat?
Im Gemeindehaus müssen wir stets darauf achten, dass all die verschiedenen technischen Einrichtungen wie Lüftung und Heizung richtig gewartet werden. Es gibt Bedienungsanleitungen. Man kann sagen: Ich betätige den Hebel so oder anders und handle nach meinem eigenen Gutdünken. Doch dann ist das Gerät in kurzer Zeit kaputt. Wenn Sie Ihr Auto nicht richtig warten oder nicht entsprechend der Gebrauchsanleitung benutzen, funktioniert es nicht.
Bei technischen Geräten ist das so empfindlich – um wie viel mehr gilt das für unser kostbares, sensibles Menschenleben! Wie wollen Sie richtig leben, ohne im Einklang mit dem Ursprung zu leben? Nun sagen Sie vielleicht: mit der Natur? Nein, mit dem Schöpfer, mit der Planung des großen Spezialisten, der mich gewollt und gemacht hat.
Wenn Kinder heute aufwachsen, ohne diesen Gott zu kennen, der sie geschaffen hat, ohne ihn zu lieben, dann werden sie mit dem Leben nicht fertig. Sie werden in diesem Leben scheitern. Es wird ein Todesleben für sie werden, ein Leben, das sie zerbricht und ihnen zum Ekel wird.
So sagt Gott: Ich werde es euch unter den Händen zerbrechen lassen. Ihr werdet nichts von dem finden, was ihr sucht, wenn ihr ohne mich lebt.
Die Verheißung der Gerechtigkeit aus dem Glauben
Wie kann Gott so rigoros sprechen? Und sagen Sie jetzt bitte nicht: „Das Alte Testament!“ Paulus hat die Gerechtigkeit aus dem Glauben noch einmal ausdrücklich bestätigt. Es sind Menschen, die durch Gott Vergebung erlangt haben, so wie es uns beim Abendmahl zugesprochen wurde.
Diese Menschen wissen, dass wir für jeden Augenblick unseres Lebens eine Wegmarkierung haben. Wir besitzen das Wort Gottes und können Schritt für Schritt mit diesem Wort gehen. Sie müssen sich an dieses Gotteswort binden; es muss Ihnen zur Leitung auf Ihrem Weg werden.
Man erlebt das manchmal, wenn Leute nach einem Weg fragen. Dann sage ich: „Schauen Sie mal, hier ist die Landkarte.“ Ich zeige ihnen kurz einen Stadtplan, wie sie dorthin gelangen. Doch sie antworten: „Ich brauche keinen Stadtplan, ich finde es schon.“ Das sind die Menschen, die erst drei Stunden später ankommen, weil sie sich bestimmt verirren. Sie meinen immer, sie kriegen es mit ihrem Kopf irgendwie hin. Doch dann verlieren sie sich im Geflecht der vielen Straßenbezeichnungen.
Ich kann mich nur an Gottes Weisungen binden. Wissen Sie, was die Bibel sagt? „Deine Mahnungen sind mein Ratgeber.“ Das gilt auch heute für moderne Menschen am Ende des zwanzigsten Jahrhunderts.
Wenn Sie wissen wollen, wie man eine glückliche Ehe führt, schauen Sie in die Bibel. Nirgendwo finden Sie so tolle Anweisungen wie in den Geschichten der Väter, die oft Fehler gemacht haben. In den Weisungen der Bibel steht, wie man seinen Weg gehen kann und wie man gut mit seinen Mitmenschen zusammenlebt. Jesus hat völlig klare Weisungen in der Bergpredigt erlassen.
Jeder Mensch, der etwas Großes in seinem Leben erreichen will, muss sich fest an etwas binden. Wenn jemand heute an der Universität wissenschaftlich weiterkommen will, muss er Tag und Nacht seinen Zielen verpflichtet sein. Wenn er wochenlang irgendwo herumtrödelt oder Urlaub macht, kommt er nicht ans Ziel.
Wenn jemand ein guter Sportler werden will, muss er Jahr um Jahr trainieren und sich diesem Ziel verbindlich verpflichten. Das gilt für alle Lebensbereiche. Wenn jemand ein guter Kaufmann werden will, muss er abends und oft bis in die Nacht hinein arbeiten, um voranzukommen. Sonst wird es nichts. Er muss seinen Zielen verpflichtet sein.
Meinen Sie, dieses seichte Evangelium, das sich so viele Menschen zu eigen gemacht haben und das nicht mit der Bibel übereinstimmt, hätte überhaupt eine Verheißung? Nein, das hat es nicht.
Wenn Sie Christ sein wollen, müssen Sie mit dem Wort Gottes in Übereinstimmung leben. Das Wort ist dir nahe. Mose sagt: „Ihr müsst nicht in den Himmel hinaufklettern, um es herunterzuholen. Es ist in deinem Munde, du hast es in deinem Ohr.“ Bei dir ist dieses Wort dein täglicher Begleiter.
Jesus als Erfüllung des Wortes und Quelle der Freude
Dieses Wort ist in Jesus noch einmal ganz sichtbar zu uns gekommen. Wir sind sehr froh, dass Jesus für uns nicht nur ein Gesetzeslehrer ist. Vielmehr schreibt er uns dieses Gesetz und dieses Wort ins Herz, wandelt unser Herz um und macht uns zu Menschen, die aus lauter Liebe in seinen Geboten wandeln. Das erfüllt uns mit Freude.
Plötzlich kommt die Erkenntnis, dass wir, wenn wir Jesus in unser Leben aufnehmen, ein wirkliches Geschenk von Gott erhalten. Wir dürfen unser Leben ganz neu ergreifen – ein Leben, das auf die Ewigkeit zuläuft. Ein Leben, das anders gelebt wird, nicht so wie das der anderen Menschen. Zwar sind wir mit beiden Füßen Bürger dieser Welt, doch wir lassen uns nicht bluffen oder blenden von den Lebenszielen um uns herum.
Stattdessen leben wir unser Leben als ein lohnendes, reich machendes Leben nach dem Wort Gottes. Vielleicht hat der Teufel versucht, uns zu verleiten oder zu verunsichern. Er könnte sagen: „Willst du wirklich so leben?“, und die anderen spotten darüber: „Was ist das denn, ein Leben nach dem Wort Gottes?“
Wir können nur sagen: Das ist ein Leben, in dem man fröhlich gehen kann, ein Leben voller Genuss ohne Reue, in dem man keine Entscheidungen revidieren muss. Wer mit dem Wort Gottes lebt und mit Jesus lebt, kann seine Straße fröhlich gehen, egal was kommt. Amen!
