Also noch einmal.
Praktische Anwendung des Glaubens
Kapitel 4, Vers 1 ist sozusagen die praktische Anwendung. Wir sollen uns fürchten, dass nicht jemand von uns zurückgeblieben erscheine, denn auch uns ist die gute Botschaft gesagt worden.
Vers 2: Auch uns ist die gute Botschaft gesagt worden, ebenso wie jenen. Jedoch nützte das gehörte Wort jenen nicht, da es bei den Hörern nicht mit dem Glauben vermengt worden war.
Es ist interessant, wie sich der Schreiber hier ausdrückt. Man muss das Wort mit dem Glauben vermischen, so wie die Hausfrau beim Brotbacken Mehl, Milch und Eier vermischt. Ebenso muss das Wort Gottes mit dem Glauben vermengt werden.
Wir müssen Gottes Wort nicht nur im Vertrauen annehmen, sondern es vermengen – Stück für Stück, Vers für Vers – richtig tüchtig bewegen und rühren. Das heißt, wenn wir uns wirklich aufnehmen und auch wirklich im Vertrauen das glauben, was Gott sagt, und im Vertrauen annehmen, was Gott sagt, dann ist das die Bedingung, die erfüllt werden muss, um in die Sabbatruhe und die göttliche Sabbatruhe einzugehen.
Und zwar ist das die einzige Bedingung. Wir werden in die Ruhe eingehen, wir, die Glaubenden. Wir gehen ein – hier ist ein Präsens mit Futurbedeutung – wir gehen in die Ruhe ein. Das heißt, wir werden dort ankommen in der Ruhe. Wir gehen dort ein, wir als Glaubende.
Die Verheißung der Ruhe für die Glaubenden
Wir, die wir glauben – das ist genau die einzige Grundlage, die mir wirklich Heilsgewissheit gibt. Es wird nichts anderes gefordert als dieses Festhalten im Glauben. Das Heil, ich will dem Herrn das Heil anvertrauen – das Heil ist ja eine Person, der Herr Jesus Christus. Dieses Heil in Jesus Christus will ich festhalten im Glauben.
Dann wissen wir es: Wir gehen ein, wir sind unterwegs zum Ziel und werden das Ziel erreichen als Menschen, die glauben. Wir sind also noch unterwegs. Solange wir unterwegs sind, bewegen wir uns im Glauben. Das heißt, Schritt für Schritt vertrauen wir Gott, dass er uns ans Ziel bringen wird.
Wenn die Zuversicht ins Wanken gerät, wenn Zweifel kommen, kann das wie eine Lähmung sein. Man bekommt gelähmte Knie und schlaffe Hände. Jakobus sagt Ähnliches in Jakobus 1,21: „Nachdem ihr allen Schmutz abgelegt habt, nehmt in Sanftmut das eingepflanzte Wort in euch auf, das Kraft hat, eure Seelen zu retten, nämlich bis zum Ziel hin zu retten.“ Was hat Kraft? Das Wort. An das vertrauen wir, an das glauben wir. Das Wort ist unsere Basis.
Wir, die wir glauben, gehen in die Ruhe ein, so wie es gesagt ist: „Denn wir, die wir glauben, gehen in die Ruhe ein, so wie er gesagt hat: ‚Sie sollen nicht in meine Ruhe eingehen‘, obwohl die Werke mit Gründung der Welt fertig geworden waren.“ Die Werke Gottes, also die Schöpfung, waren vollendet, und Gott hat geruht.
Wir, die wir glauben, gehen in die Ruhe ein, so wie es gesagt ist: „So schwor ich in meinem Zorn: Sie werden nicht in meine Ruhe eingehen.“ Trotz dieses Schwurs, der für einige Leute die Tür schließt, die nicht glauben, enthält die Aussage dennoch ein Angebot für die anderen. Das Angebot ist, dass wir in die Ruhe eingehen dürfen.
Der große Gott will also, dass wir an seiner Ruhe teilhaben dürfen. Da sitzt er, nachdem er alles vollbracht hat, alle Werke vollbracht hat, in himmlischer Ruhe, in Harmonie, freut sich seines Werkes und sagt: „Jetzt sollen meine Geschöpfe mit mir die Ruhe teilen.“
Was bedeutet der Satz „obgleich die Werke mit Gründung der Welt geschehen waren, fertig waren“? Gott hat an einer Stelle über den siebten Tag gesprochen: „Gott ruhte am siebten Tag von allen seinen Werken.“ An dieser Stelle heißt es wiederum: „Sie sollen nicht in meine Ruhe eingehen.“ Was bedeutet das?
Nun denken wir zurück an 2. Mose 20: „Gedenke des Sabbattages! Sechs Tage sollst du arbeiten und alle deine Dinge beschicken, aber am siebten Tag ist Sabbat des Herrn, deines Gottes. Da sollst du kein Werk tun, denn in sechs Tagen schuf der Herr Himmel und Erde und das Meer und alles, was darin ist, und er ruhte am siebten Tag. Darum segnete der Herr den Sabbattag und heiligte ihn.“
Der Herr Jesus hat gesagt: Der Sabbat ist für den Menschen da. Gott hat den Sabbat gemacht und gesagt: „So Menschen, kommt, das ist jetzt euer Tag, das ist euer Ruhetag. Kommt her in meinen Sabbattag, fühlt euch fröhlich und ruht euch aus – eine ganze Ewigkeit lang.“
Die Bedeutung der Sabbatruhe und die Geschichte Israels
Denken wir zurück: Psalm 8 haben wir ja gelesen. In Hebräer 2 wird auf Psalm 8 Bezug genommen, dort heißt es, dass die Erde dem Menschen unterstellt wurde. In sechs Tagen hat der Mensch gearbeitet und geschuftet, und Gott hat ihm diese Welt bereitet. Dem Menschen wurde gesagt, dass er sechs Tage arbeiten und gemeinsam mit Gott die Erde bebauen soll.
Am siebten Tag jedoch macht Gott Pause, und der Mensch darf in diese Pause eintreten. In 1. Mose 2,2 heißt es dazu: „Und Gott führte am siebenten Tag sein Werk, das er gemacht hatte, zu Ende, und er legte am siebenten Tag eine Pause ein von allem seinen Werk, das er gemacht hatte.“ Gott segnete den siebenten Tag und heiligte ihn, denn an diesem Tag legte er Ruhe ein. Im Griechischen heißt es „ana pausate“, woraus das Wort „Pause“ stammt. Gott legte eine Pause ein von all seinen Werken, die er geschaffen hatte, um sie zu vollenden.
Jetzt nimmt er den Menschen in seine Ruhe mit hinein. Aber was war? Hat Gott wirklich nichts mehr getan? Hat er sich ab dem siebten Tag nur zurückgelehnt und geschlafen? Nein, natürlich ging es weiter. Der nächste Tag begann, und das Wirken Gottes setzte sich fort. Die ganze Zeit hindurch wirkte Gott, aber in einem anderen Sinne ist das Pausieren nach der Schöpfung eine ewige Ruhe, eine göttliche Ruhe, die Gott „meine Ruhe“ nennt.
Gott ruht nicht, weil er müde geworden wäre, sondern weil er in sich selbst Ruhe ist. Er möchte den Menschen in diese eigene Ruhe hineinführen. Das bedeutet nicht, dass er nicht wirkt. Natürlich hat er die ganze Zeit gewirkt und wirkt weiter, aber er hat nichts Neues mehr erschaffen. Das Ziel ist erreicht: sechs Tage Arbeit, das Ziel ist vollendet.
So ist die Vollendung eines Tages für uns ein Bild. Das Ziel ist erreicht, und wir dürfen in die Sabbatruhe Gottes eintreten. Die Ruhe Gottes ist hier die Vollendung, die Zeit, in der sein ganzer Plan verwirklicht ist. In diese Ruhe darf der Mensch ebenfalls eintreten.
Doch der Mensch ist abgefallen, in Sünde gefallen. Die ganze Zeit gab es viel Arbeit. Die Israeliten gerieten in Sklaverei, letztlich wegen der Sünde. Alles hängt mit der Sünde zusammen, dass sie in Ägypten waren und dort geknechtet wurden. Gott führte sie heraus aus Ägypten in die Wüste. Dort sagte er ihnen: „Wir gehen in die Ruhe, kommt, wir gehen in die Ruhe. Kommt, geht in das Land, das ich für euch bereitet habe, das Land der Ruhe.“
Als sie kamen, sagte Gott ihnen, sie sollten das Land einnehmen. Doch sie waren halsstarrig und sagten: „Nein, das ist viel zu gefährlich, es sind Feinde, das schaffen wir nicht.“ Sie gingen nicht hinein. Daraufhin bestrafte Gott sie und sagte: „Also gut, dann wird die ganze Generation nicht in die Ruhe eingehen.“ Mit der Ruhe war die Ruhe Kanaans gemeint. Sie durften nicht hineingehen, sie starben, auch Mose starb. Nur Josua und Kaleb blieben übrig, sowie alle, die unter zwanzig Jahren alt waren, als die Kundschaft zurückkehrte.
Dann waren sie vierzig Jahre in der Wüste, und die alte Generation starb. Die neue Generation durfte dann eingehen. Josua führte sie in die Ruhe. Mose ging nicht verloren, er wurde gerettet, ebenso viele andere. Aber einige gingen verloren, zum Beispiel Chorah, die Erde öffnete sich und sie fuhren gewissermaßen in die Hölle.
Es geht hier um die Ruhe in Kanaan, die sie nicht erreicht hatten. Diese Ruhe war die versprochene Ruhe für das Volk Israel, auf erster Ebene gesprochen. Später erfahren wir, als sie schon in Kanaan, dem Land der Ruhe, waren, durch David, dass sie nicht in Gottes Ruhe eingingen. Psalm 95 sagt: „Sie sollen nicht in meine Ruhe eingehen.“
Das bedeutet, sie waren noch nicht wirklich in der Ruhe, auch nicht im Land Kanaan. Der Schreiber sagt: Nein, eigentlich nicht. Es gibt nämlich eine viel höhere Ruhe auf einer höheren Ebene, in die sie nicht eingingen. Warum? Weil sie noch nicht dort waren, wo Gott sie haben wollte: in Ruhe von den Sünden, Ruhe von allen Werken, Ruhe von allen Feinden. Das war nicht gegeben, nicht einmal zur Zeit Salomos. Es gab nur eine kurze Friedenszeit, danach ging es wieder los.
So ging es weiter, bis Christus kam. Er nahm unsere Sünden auf sich, bezahlte alles, und wir dürfen in Christus innerlich Ruhe finden. Äußerlich jedoch, wie ist es mit der Ruhe? Wie geht es euch? Habt ihr Ruhe? Für mich sind die Sonntage die größten Arbeitstage. Keine Ruhe, keine Ruhe. Wir sind emsig unterwegs für den Herrn, wir mühen uns ab für ihn. Keine Ruhe.
Innerlich haben wir Ruhe von den Sünden, ja. In Jesus haben wir Vergebung der Sünden, Frieden und Ruhe. Das ist richtig. Aber wir sind noch nicht am Ziel, wir sind unterwegs und haben noch zu kämpfen. Es gibt noch Feinde, Menschen zu gewinnen, einen Dienst für den Herrn zu tun. Es tut uns weh, wir fallen müde ins Bett und kommen morgens vielleicht schwer aus dem Schlaf, weil wir zu wenig geschlafen haben und so weiter.
Wir schuften für den Herrn Jesus Christus, aber wir sind noch nicht in der Ruhe. Doch es gibt eine Ruhe, in der wir absolut von allen unseren Werken ruhen. Diese Ruhe ist die Vollendung, die Zeit, wenn Gott seinen ganzen Plan verwirklicht hat. Diese Zeit ist aber noch nicht da.
So steht für das Volk Gottes noch eine Sabbatruhe aus.
Die ausstehende Sabbatruhe und der Aufruf zum Fleiß
Vers 9: Dann bleibt dem Volk Gottes ein Sabbatruhen übrig. Denn der, der in seine Ruhe eingegangen ist, der kam auch zur Ruhe von seinen Werken, genauso wie Gott von seinen eigenen Werken ruhte. Wer also in seine Ruhe eingegangen ist, der hat von seinen Werken Ruhe gefunden.
Aber wir sind noch nicht dort. Wir sind noch nicht zur Ruhe gekommen von unseren Werken. Hier geht es um gute Werke, um vielfältige Mühen und Arbeiten. Wir sind noch nicht zur Ruhe gekommen.
Vers 11: Befleißigen wir uns also, in jene Ruhe einzugehen. Wir sind noch unterwegs, es gibt noch Kämpfe und Arbeit. Deshalb wollen wir fleißig sein. Wir wollen nicht in einen frühzeitigen Ruhestand treten – bitte nicht! Arbeiten wir weiter, bis Gott sagt: Jetzt kommt der Ruhestand.
Gibt es Gläubige, die sagen: Ich trete jetzt in den Ruhestand? In welchem Ruhestand denn? Bruder Herbert Janssen ist 86 Jahre alt und immer noch nicht im Ruhestand. Es gibt keinen Ruhestand. Wenn er die Augen zumacht, dann ist das der Ruhestand für Christen.
Natürlich dürfen wir sagen: Ich mache diese Arbeit jetzt nicht mehr. Ich ziehe mich von jener Arbeit zurück. Vielleicht habe ich andere Aufgaben, etwa Gebetsarbeit, und ziehe mich als älterer Mensch ins Gebet zurück. Das können wir sagen. Aber das ist Arbeit, keine Ruhe.
Hier noch einmal der Gedankengang: Gott ruhte am siebten Tag, obwohl die Werke am sechsten Tag fertig waren. Doch diese Ruhe war für Gottes Volk noch nicht die letzte Ruhe. Oh nein, da ging es erst los. Die Ruhe steht noch aus für Gottes Volk.
Nicht einmal die Hineinführung in das Land Kanaan bedeutete für das Volk Gottes die endgültige Ruhe. Sonst hätte David nicht im Psalm 95 gesagt, dass wir noch unterwegs sind in die Ruhe. Die Ruhe Gottes steht noch aus, die Ruhe für das Volk Gottes steht noch aus.
Für Gottes Volk heute steht die Ruhe immer noch aus. Wir sind noch nicht zu Hause. Deshalb wendet der Schreiber des Hebräerbriefes den Psalm 95 auch auf die Gläubigen an und sagt: „Heute, wenn ihr seine Stimme hört, verhärtet eure Herzen nicht!“ Denn wenn ihr eure Herzen verhärtet, dann kommt ihr nicht in die Ruhe.
Wir sind noch nicht zu Hause. Jetzt wollen wir also fleißig sein, während wir unterwegs sind, um in diese Ruhe einzugehen. Wir wollen auch fleißig sein, nicht träge, und unser Herz nicht verhärten lassen. Sondern wir wollen uns befleißigen, in jene Ruhe einzugehen.
Vers 11: Befleißigen wir uns also, in jene Ruhe einzugehen, damit nicht jemand nach demselben Beispiel des Unglaubens und Ungehorsams falle. Hier ist wieder das Wort im Griechischen „apeithäia“, das bedeutet Unglauben, einen Ungehorsam im Unglauben. Der Unglaube ist eine Tat des Ungehorsams. Damit nicht jemand nach demselben Beispiel des Unglaubens falle.
Die wahre Bedeutung Kanaans und die Führung durch Jesus
Fragen zu diesen Kapiteln vier, eins bis elf? Kanaan war nicht die letzte Ruhe; Kanaan war nur eine vorläufige Ruhe für das Volk Gottes. Es war nicht die endgültige Ruhe, erst als der Messias kam, wurde diese erreicht.
Der Messias ist der wahre Joshua, der das Volk Gottes in die wahre Ruhe führt. Der erste Joshua führte das Volk Gottes ins Land Kanaan, in die vorläufige Ruhe. Der zweite Joshua, der wahre Joshua, hat denselben Namen wie Joshua. Ob das Zufall ist, weiß ich nicht. Im Griechischen hat er denselben Namen. Auf Griechisch heißt Joshua Jesus, und Jesus heißt ebenfalls Jesus – das ist also dasselbe.
Wer eine griechische Bibel hat, kann nachlesen: Dort steht bei Joshua „Jesus“. Zum Beispiel in Vers 8: „Denn wenn Joshua sie zur Ruhe gebracht hätte“ – im Griechischen heißt es „Wenn Jesus sie zur Ruhe gebracht hätte“. Der erste Joshua, der erste Jesus, hat sie nicht zur Ruhe gebracht. Der zweite, der wirkliche Jesus, unser Herr, bringt sie zur Ruhe. Er führt das Volk Gottes wirklich in das höhere, wahre Kanaan, das himmlische Kanaan, wenn man es so ausdrücken darf.
Diese Ruhe ist viel mehr als ein Landbesitz in Palästina. Diese Ruhe ist Gottes Gegenwart, Gottes Ruhe, die er selbst am siebten Tag, am Sabbat, eingenommen hat.
Die Bedeutung des „Heute“ und die ausstehende Sabbatruhe
Wir sind jetzt etwas schnell über diese Verse hinweggegangen, vielleicht gibt es dazu noch Fragen.
Vers 6: Da es also für manche noch aussteht, in diese Ruhe einzugehen, und jene, denen zuvor die gute Botschaft verkündet wurde, aufgrund ihres Ungehorsams nicht eingingen, bestimmt er erneut einen bestimmten Tag, ein Heute. Nach einer so langen Zeit, etwa 500 Jahren, spricht er in David, wie es heißt: „Heute, wenn ihr seine Stimme hört, verhärtet eure Herzen nicht.“
Denn wenn Josua sie wirklich zur Ruhe gebracht hätte, hätte er nicht später von einem anderen Tag gesprochen. Doch diese Ruhe war noch nicht die endgültige Ruhe in Kanaan.
So bleibt dem Volk Gottes eine Sabbathaltung übrig, eine Sabbatruhe, die noch aussteht. Das heißt, sie ist noch nicht erfüllt.
In Offenbarung 14,13 heißt es: „Und ich hörte eine Stimme aus dem Himmel, die zu mir sagte: Schreibe, selig sind die Toten, die im Herrn sterben, von nun an. Ja, sagt der Geist, damit sie ruhen von ihren Werken und von ihren Mühen.“
Doch ihre Werke folgen ihnen nach. Und diese Werke werden dann belohnt, nicht wahr? In jener himmlischen Ruhe werden die Werke, die sie getan haben, belohnt.
Die Bedeutung der Sabbatruhe für die Gemeinde
Was ich jetzt gelesen habe, ist Offenbarung 14, Vers 13. Ich möchte hier Schlatter zitieren, einen schönen Abschnitt von ihm. Ihr kennt ja Schlatter, oder?
Das dritte Wort, das die Ruhe aufs Neue verheißt, zeigt zugleich, dass die Ruhe, die Joshua dem Volk verschaffte, noch nicht die Erfüllung der Verheißung war. Als Gott wieder vom Eingehen in seine Ruhe sprach, war Israel schon längst im verheißenden Land. Die Wanderzeit in der Wüste war abgeschlossen, und doch glichen sie immer noch einem ruhelos weiterwandernden Volk.
Deshalb, weil die göttliche Ruhe aufs Neue verheißt ist, steht der Gemeinde die Sabbatfeier, die auch ihr an der Ruhe Gottes Anteil gibt, noch bevor. Also steht die Sabbatruhe noch bevor, die große Sabbatfeier, die auch der Gemeinde an der Ruhe Gottes Anteil gibt.
Denjenigen, die Gott in seine Gemeinde berufen hat, ist nicht ein Ziel der ziellosen Unruhe und Arbeit auferlegt, so dass aus ihrem Werk eine endlose Anstrengung, ein Kampf ohne Sieg werden müsste. Auch unserem Dienst und unserer Arbeit ist ein Ziel der Vollendung gesetzt – schön ausgedrückt. Es gibt ein Ziel und eine Vollendung für unsere Arbeit, und das ist die Ruhe, auf die wir jetzt zugehen.
Wenn Sie das benutzt haben, dann ist das keine Auslegung, denn das steht nicht im Text. Wir können nur den Text auslegen, der da steht. Wir können nicht etwas anderes auslegen, wir können nichts in einen Text hineinlesen, denn dann ist es keine Auslegung, sondern ein Hineinlesen.
Der Text sagt ja gar nichts davon, dass die Gläubigen den Sabbat feiern müssen. Es steht hier, dass dem Volk Gottes eine Sabbatfeier ausständig ist. Die kommt ja erst. Wir müssen Sabbat halten, aber dann einen ganz langen Sabbat.
Das ist nur so, wenn man diese Sichtweise ausweist. Ja, ja, es ist auch gar keine Auslegung. Auslegung ist nur etwas, wenn man das sagt, was da steht, eine nähere Erläuterung dessen, was da steht. Was aber hier gesagt wurde, steht ja nicht da. Das sind keine Auslegungen.
Oder da gibt es Leute, die sagen, wir haben eine andere Erkenntnis. Es gibt keine andere Erkenntnis. Dann ist es keine Erkenntnis, sondern ein Missverständnis. Das, was im Text steht, das müssen wir erkennen. Vielleicht erkennen wir es noch nicht, dann müssen wir weiterarbeiten, aber es gibt keine andere Erkenntnis.
Entweder habe ich den Text verstanden oder ich habe ihn nicht verstanden oder falsch verstanden. Aber wenn ich den Text falsch verstanden habe, dann ist das, was ich darüber sage, keine Auslegung des Textes, sondern mein Missverständnis über den Text.
Wir müssen aufpassen, dass wir den Text nicht missverstehen. Wir dürfen ihn nicht missverstehen. Wir müssen schauen, dass wir wirklich erkennen, was der Text sagt.
Umgang mit unterschiedlichen Meinungen und das Ringen um Wahrheit
Wenn wir über eine Lehrfrage diskutieren, sagt der eine vielleicht: „Wie siehst du das?“ Und der andere antwortet: „Ich sehe das ganz anders, ich sehe das so und so.“ Dann stellt sich immer die Frage: Wie sieht man das eigentlich?
Bruder Jansen hat mir einmal gefallen, wie er das ausgedrückt hat. Er sagte: „Ich sehe das mit den Augen.“ Wenn du mich fragst, wie ich etwas sehe, dann kann ich nur sagen: Ich sehe es so oder ich sehe es noch nicht genau. Die Frage „Wie siehst du das?“ lässt sich nur so beantworten.
Aber wie verstehst du das? Entweder verstehe ich es oder ich missverstehe es. Ich kann nicht sagen: „Wie verstehe ich es?“ Entweder verstehe ich es gut oder ich verstehe es nicht. Entweder verstehe ich das, was da steht, oder ich verstehe es nicht. Man kann aber sagen: „Ich verstehe nicht, was da steht.“
Was hast du erkannt? Was steht da? Was steht im Text? Gut, schauen wir uns den Text an. Was steht im Text? Hoffen wir, dass wir verstehen, was der Text sagt. Wir müssen immer fragen: Was ist da? Das hilft uns, wenn wir eine Diskussion über eine Lehrfrage führen.
Wir müssen sagen: Jetzt schauen wir nach, was steht da, und suchen die Zusammenhänge. Dann ist das gut, dann sind wir gesund. Warum? Weil wir uns dann hinsetzen, Schulter an Schulter, haben die Bibel vor uns, beugen uns darüber und arbeiten mit der Bibel. Das ist eine gute Basis.
Dann kann man beten und ringen, dass wir wirklich das richtig erfassen, was hier geschrieben ist. Es darf verschiedene Meinungen geben, aber wir sollten Buße tun darüber oder sagen: Vorläufig hat der eine diese Meinung oder Auffassung, der andere hat eine andere.
Aber es ist nur ein Text. Das heißt, entweder hat einer von beiden sich geirrt, oder beide, oder der eine hat einen Teil der Wahrheit erkannt, der andere einen anderen Teil. Diese Möglichkeiten gibt es.
Das heißt, wir sagen: Aha, wir müssen da noch weiterarbeiten. Wir arbeiten weiter, studieren weiter, es vergehen vielleicht Monate, und wir arbeiten weiter. Dann merken wir: Aha, Moment mal, ich hatte den Text so aufgefasst, aber das steht eigentlich gar nicht da. Dann kommen wir wieder einander näher.
Das heißt, wir sollten arbeiten, bis wir, wie Paulus sagt, einerlei Meinung haben, einerlei Sinn, einerlei Meinung (1. Korinther 1,10). Wenn wir das nicht haben, dann müssen wir schauen: Kann es sein, dass einer einen Fehler gemacht hat? Mit der Zeit kommen wir schon drauf. Irgendwo muss ja der Fehler liegen.
Oder kann es sein, dass ich den Fehler gemacht habe? Oder ist es ein schwieriges Thema, wo wir noch keine richtige Antwort haben? Das dürfen wir nicht vergessen.
Ich habe mich lange mit Fragen der Endzeit beschäftigt und habe mich dabei in eine falsche Richtung verrannt. Ich habe alles Mögliche gelesen, und mein Fehler war, dass ich ein fertiges System suchte.
Die Lehre von den letzten Dingen, die Lehre von der Zukunft, ist sehr komplex. Man muss von allen Bibelstellen der ganzen Bibel die Stellen zusammensuchen. Das ist eine riesige Arbeit. Es ist fast zu viel verlangt von einem jungen Menschen, das alles auf einmal zu erfassen. Auch von einem älteren Menschen ist das schon viel verlangt.
Aber im Laufe der Zeit macht man Entdeckungen und holt sich die Sachen zusammen. Mein Fehler war, ich dachte, irgendwer muss doch schon ein fertiges System gefunden haben. Dann habe ich gesucht: Ist es der oder ist es der oder ist es der? Ich habe viele Sachen gelesen und mich verrannt.
Dann habe ich den Bruder Herbert Jansen näher kennengelernt und ihn nach langen Jahren wieder getroffen. Ich habe mit ihm gesprochen, und er sagte: „Weißt du, was dein Problem ist?“
Das Erste ist: Du versuchst, ein fertiges System zu finden. Das ist der falsche Weg. Du gehst den falschen Weg, um zur Wahrheit zu finden. Du musst dich von einer klaren Bibelstelle zur anderen Bibelstelle hanteln und sammeln.
Der zweite Fehler: Du willst bestimmen, wann du Erkenntnis über die Wahrheit hast. Das bestimmst nicht du, das bestimmt der Herr Jesus, wie viel du erkennen kannst.
Natürlich darfst du versuchen, aber du darfst nicht erzwingen oder brechen: „Ich will jetzt einfach das fertige System zusammenkriegen.“ Das hat mir sehr geholfen.
Er sagte: „Du musst lernen, mit Lücken zu leben.“ Das war für mich wie eine Erleuchtung, eine große Erleichterung.
Ich habe dann gesagt: Kein System mehr suchen, sondern Bibelstelle für Bibelstelle. Was die Bibelstellen klar lehren, das glauben wir. Was da steht, glaube ich. Und wenn ich zwei Stellen noch nicht zusammenkriege, dann lasse ich die Lücke offen und sage: Dann fehlt uns halt noch eine Lücke, oder es fehlt bei mir jedenfalls die Lücke.
So lebe ich jetzt schon lange, mit vielen Lücken. Da oben fehlen Lücken, ja, es sind Lücken. Und das hilft Geschwistern, besonders Brüdern, die im Lehren stehen.
Wir müssen nicht zu dem Stand kommen, wo wir sagen: „Jetzt haben wir keine Fragen mehr, jetzt darf ich lehren.“ Sondern wir dürfen sehr wohl lehren und sagen: „Geschwister, in dieser Sache werden wir noch zu einer Stelle kommen. Ich sage euch gleich, ich warne euch schon jetzt: Wir kommen zu einer Stelle im Hebräerbrief, da werde ich genau das sagen, da werde ich Positionen darlegen und sagen: Ich weiß es nicht, ich weiß nicht weiter. Aber vielleicht weiß jemand von euch weiter.“
Das ist in Hebräer 12. Ihr könnt euch darauf schon vorbereiten. Wir lesen weiter. Vers 11 In...
Die Kraft und Schärfe des Wortes Gottes
Verse 11 bis 13 enthalten einen weiteren Aufruf und eine dritte oder zusätzliche Warnung. Befleißigen wir uns also, in jene Ruhe einzugehen, damit nicht jemand nach demselben Beispiel des Unglaubens falle.
Denn lebendig ist das Wort Gottes und wirksam, schärfer als jedes zweischneidige Schwert. Es fährt durch bis zur Teilung der Seele und auch des Geistes, der Gelenke und auch des Markes. Es urteilt über Erwägungen und Vorstellungen des Herzens. Kein Geschöpf ist vor ihm unsichtbar. Alles ist bloß und aufgedeckt für seine Augen. Ihm schulden wir Rechenschaft, damit nicht jemand falle, das heißt, sich von Christus abwende.
Wenn wir uns befleißigen, hilft das auch unseren Brüdern, mit denen wir zusammen sind. Wir ziehen sie sozusagen mit uns mit. Wir sind fleißig, ziehen sie mit und achten darauf, dass die anderen nicht abdriften.
Wir befleißigen uns also, in jene Ruhe einzugehen. Interessant ist, was dann steht: „Denn das Wort Gottes ist lebendig.“ Das Wort „denn“ ist ein Bindewort, das zwei Sätze verbindet. Jetzt stellt sich die Frage: Kann mir jemand helfen, was das bedeutet? Wir sollen uns befleißigen, in die Ruhe einzugehen, damit niemand falle, „denn das Wort ist lebendig und wirksam“. Wie ist die Verbindung zwischen Vers 11 und Vers 12?
Ah, jetzt kommen wir der Sache näher. Vielleicht heißt „befleißigen“ das Wort lesen. Was haben wir denn vorher gelesen? Gehen wir zurück zu Kapitel 3. Was war die Aufforderung? Kapitel 3, Vers 7: „Heute, wenn ihr seine Stimme hört.“ Da redet jemand, oder? Gott redet.
Und Gott hat neu geredet, Kapitel 1, Vers 1: „Gott hat geredet zu den Vätern durch die Propheten auf vielerlei Weise.“ Jetzt, in diesen letzten Tagen, hat er zu uns geredet im Sohn. Gott hat im Sohn geredet. „Heute, wenn ihr seine Stimme hört, verhärtet eure Herzen nicht.“ Damit alle in die Ruhe eingehen.
Befleißigt euch, in die Ruhe einzugehen, denn das Wort ist kräftig. Das Reden Gottes im Sohn ist lebendig und kräftig. Das Wort Gottes – und das ist ganz wichtig für uns – es geht um das Reden Gottes im Sohn. Das ist das Wort Gottes, das lebendig ist und schneidet. Es geht tief hinein, fährt durch bis zur Teilung der Seele, es scheidet Seele von Seele, es scheidet Geist von Geist. Das heißt, es geht ganz tief in die Seele hinein, ganz tief in den Geist, in die Gelenke und in das Mark – wie das Knochenmark – oder es schneidet in die Knochen hinein, ganz hinein ins Mark.
Es urteilt über die Gedanken und Vorstellungen des Herzens. Es deckt alles auf, das Wort. Seien wir doch fleißig, auf die Stimme Gottes zu hören, denn gerade das ist der Weg, wie wir das Ziel erreichen. Stellen wir uns dem Reden Gottes! Er sagt: Stellen wir uns dem Reden Gottes, denn dieses Reden im Sohn ist lebendig und kann uns bewahren, dass wir nicht in ein Beispiel des Unglaubens geraten wie die anderen Israeliten.
Das Wort Gottes ist schärfer als ein Schwert. Der Vergleich ist hier, dass es wie ein Messer ist. Das Wort Gottes ist wie ein Messer, das tief in die Seele und in den Geist fährt. Offensichtlich verwendet er hier Bilder vom Körper eines Tieres oder Menschen. Ich weiß nicht genau, aber er nutzt Wörter, die uns helfen, das richtig zu verstehen.
Das Innerste, ein Knochen, ist schon hart. Wenn man mit einem Messer bis auf den Knochen kommt, ist das schon ziemlich tief, oder? Aber wenn man dann noch in den Knochen hinein bis ins Mark kommt, ist das sehr tief. Genau das will er in Form von zwei Bildern zeigen: Gelenk und Mark. Er will zeigen, dass das Wort Gottes das verbindet, was sonst zusammengehört. Zwei Knochen sind durch Gelenke verbunden, und das Wort fährt hinein, es scheidet, was normal verbunden ist, es schneidet alles durch. Sogar im Knochen selbst geht es ganz tief hinein, wo man sonst gar nicht mit einem Messer hinkommt. Das Wort Gottes kommt ganz tief ins Mark.
Ob es damals Messer gab, die Knochen aufschneiden konnten, weiß ich nicht. Vielleicht schon, ich kenne mich da nicht aus. Aber er will zeigen, dass das Wort Gottes wirklich ein scharfes Schwert ist, ein ganz scharfes Schwert. Er nimmt unvermittelt diese Bilder her. Das macht er übrigens auch anderswo. Denk an Kapitel 10, da redet er plötzlich davon, wir sollen hinzutreten, gewaschen mit unserem Leibe. Bedeutet das, bevor wir zu Gott gehen, müssen wir uns baden und sauber waschen? Nein, er spricht hier offensichtlich in Bildersprache. Es geht um das Gewissen. Aber er nimmt oft schnell Bilder, um eine Wahrheit besser darzustellen.
Ich weiß nicht, ob das wichtig ist. Der Vergleichspunkt ist, dass das Wort Gottes tief hindurchfährt, ganz und gar. Es deckt alles auf, was sonst verborgen ist. Ein Knochen ist verborgen, und das Knochenmark ist noch viel mehr verborgen. Es deckt alles auf. Es ist alles bloß und aufgedeckt für die Augen Gottes, für seine Augen. Kein Geschöpf ist vor dem Wort Gottes unsichtbar. Es urteilt über die innersten Gedanken und Vorstellungen, die wir hegen, die man nicht sieht.
Ich weiß nicht, was Bruder Heinrich denkt, keine Ahnung. Aber das Wort Gottes deckt alles auf, was er denkt. Es urteilt über das, was wir denken. Es stellt alles ins Licht Gottes. Alle unsere Gedanken werden vor dem Wort Gottes bloßgelegt.
Wir dürfen auch so beten: „Herr Jesus, wenn ich die Schrift lese, schneide hinein, schneide hinein! Ich möchte, dass du ein gründliches Werk an mir tust, an meiner Seele, an meinem Geist. Deck auf, was dir nicht gefällt, lege es bloß! Lege meine Motive bloß!“
Dann stellt uns das Wort Gottes in die Gegenwart Gottes und macht uns bewusst, dass wir ihm Rechenschaft schuldig sind. Wirksam ist es, weil es lebendig ist. Wirksam ist das Wort, weil es lebendig ist. Schärfer als ein Schwert ist es, indem es teilt, trifft und aufdeckt.
Lebendig ist das Wort, weil Gott lebendig ist. Gott lebt in seinem Wort. Gott selbst – ist das nicht herrlich? Wir haben das Wort Gottes, und Gott lebt in seinem Wort. Da ist er zu Hause. Durch das Wort wirkt er, mit dem Wort geht er um. Wenn wir mit dem Wort Gottes umgehen, sind wir in guter Gesellschaft, sehr guter Gesellschaft. Da kann er mit uns arbeiten und in uns wirken.
Es fährt schnell durch, weil es zweischneidig ist, also sehr scharf, zweischneidig. Zwei Schneiden, also es gibt das einschneidige Schwert und das zweischneidige. Das zweischneidige ist das, bei dem der Kämpfer so schlägt, er schlägt in diese Richtung und dann in die andere. Da dringt alles durch.
Die Teilung oder Trennung geschieht nicht zwischen Seele und Geist, das steht nicht so. Ich hoffe, Sie haben eine gute Übersetzung. Der Text sagt nicht, dass das Wort Gottes Seele und Geist trennt oder die Seele vom Geist. Das steht nicht da. Sondern es teilt die Seele, das heißt, es schneidet hinein, und es teilt den Geist und schneidet dort hinein.
Es legt bloß, was im Geist ist, was wir im Geist denken. Es ist der menschliche Geist gemeint, nicht der Heilige Geist. Was wir in unserem Geist denken, wird alles bloßgelegt, aufgedeckt. Auch unser Gewissen wird getroffen.
Was heißt das? Das Wort Gottes trennt Seele von Seele. Wir können hier nur ein bisschen vermuten, denn es steht nicht explizit da. Aber wir dürfen ein paar Vermutungen anstellen.
Es gibt etwas Gutes Seelisches und etwas Schlechtes Seelisches. Es gibt etwas Gutes Seelisches, zum Beispiel wenn wir innerlich erhoben werden. Es ist eine Erhebung für uns, wenn wir ein schönes Lied singen mit einem Text, der uns trägt und mitnimmt, ein Text, der uns in die Gegenwart Gottes führt.
Wir empfinden etwas in unserer Seele, wenn wir gute Musik mit guten Texten und einer richtigen Melodie verbinden und das singen. Das kann der Herr gut gebrauchen, und er verwendet es auch.
Aber es gibt auch etwas Böses Seelisches, das heißt, Seelisches, das vom Fleisch befleckt ist. Das Fleisch ist das Diesseitige, das, was mich an die diesseitige Welt bindet. Das ist das Fleisch.
Da gibt es fleischliche Dinge, fleischliche Melodien, fleischliche Lieder, fleischliche Musik, die mich zum Diesseits hinziehen. Da müssen wir unterscheiden.
Wie kann man unterscheiden, was seelisch gut und was seelisch schlecht ist? Was soll ich machen? Wo ist der Anhaltspunkt? Wie kann ich unterscheiden?
Genau, ich muss das Empfinden bekommen, das Gott hat. Und ich bekomme dieses Empfinden nur, wenn ich im Wort Gottes lebe.
Mir hat ein Bruder einen Brief geschrieben, dass er sich nicht so sehr auf Gott interessiert hat. Da ging es um das Reden der Frau, um das Predigen und Reden der Frau. Er sagte: „Ja, was empfindest du? Ist das etwas Böses, ist das etwas Schändliches?“ Ich empfinde das nicht schändlich. Wenn Paulus das sagt, ist das schändlich. Ich empfinde das aber nicht so.
Wo ist das Problem? Das Problem liegt nicht bei der Bibel. Die Zeiten haben sich nicht geändert, wir brauchen diesen Vers nicht mehr. Nein, das Problem liegt bei diesem Bruder und vielleicht auch bei mir, wenn ich zu wenig empfinde.
Wenn Gott sagt, es ist schändlich, dann muss ich sagen: Also gut, dann ist es schändlich. Wenn ich es nicht so empfinde, dann liegt das Problem bei mir. Mein Denken ist schon so von der Welt verdreht, dass ich es nicht mehr so empfinde, wie Gott es empfindet.
Da muss ich wieder lernen, mein Denken von der Bibel korrigieren zu lassen, damit ich wieder so empfinde, wie Gott empfindet.
Ein anderer sagt: „Ich empfinde es nicht schlimm, wenn ich nackte Leute sehe, zum Beispiel am FKK-Strand.“ Ja, das Problem liegt dann nicht bei der Bibel, die das verbietet oder sagt, das ist schändlich, sondern das Problem liegt bei den Menschen.
Wie können wir Geist von Geist unterscheiden? Wie fährt das Wort in den Geist hinein?
Wir wollen uns mit dem Wort Gottes füllen lassen, uns dort bewegen und zu Hause sein. Dann lernen wir, so zu denken, wie Gott denkt. Wir lernen, so zu urteilen, wie Gott urteilt, und wir lernen zu unterscheiden.
Im Kapitel 5 kommen wir gleich darauf zu sprechen. Dort heißt es: Junge Christen können nicht unterscheiden zwischen Gut und Böse. Es ist schon neun Uhr, aber lasst mich diesen Gedanken noch sagen.
Junge Christen können nicht unterscheiden zwischen Gut und Böse. Man braucht geübte Sinne, um zwischen Gut und Böse zu unterscheiden. Zwischen Lüge und Wahrheit kann man noch unterscheiden, aber es gibt diffizilere Sachen.
Und dann sagt er, das braucht geübte Sinne, um zwischen Gut und Böse zu unterscheiden. Das heißt, wir müssen die Sinne durch das Wort Gottes üben.
Wir haben nichts anderes als das Wort Gottes, womit wir die Sinne prägen, schulen und üben können.
Gut, damit wollen wir heute schließen.
Es ist so: Wir haben zwei Teile, einen äußeren Teil des Menschen und einen inneren Teil des Menschen. Das ist der äußere Teil. Jetzt sind manche böse, weil die Frage gestellt wurde: Hättest du die Frage doch nicht gestellt?
Nein, wir machen es kurz. Wir haben einen äußeren Teil und einen inneren Teil. Der äußere Teil heißt Leib, der innere Teil heißt Geist.
An manchen Stellen sagt die Bibel nicht Leib und Geist, sondern Leib und Seele. Das heißt, wir haben hier einen Begriff, der unterschiedlich verwendet wird.
Der Begriff Seele wird für verschiedene Dinge verwendet, auch für Leben.
Um es kurz zu machen: Bleiben wir bei Leib und Geist. Leib und Geist sind die zwei Teile des Menschen. Wir haben nur diese zwei Teile.
Aber an manchen Stellen der Bibel spricht sie von Leib, Seele und Geist. Das sind zwei, drei Stellen, in denen unterschieden wird. Dort ist mit Seele gemeint, was dazwischen ist.
Wir haben ein Inneres, das wäre der Geist, und den Leib.
Und jetzt gibt es hier einen Bereich, wo wir etwas empfinden. Es ist wie ein Zahnrad, sozusagen. Etwas, das mit dem Geist zu tun hat und auch mit dem Leib.
Auch Ärzte wissen das. In der Welt spricht man von Psychosomatik. Psycho heißt Seele, Soma heißt Leib. Man weiß, dass der Mensch sehr kompliziert gebaut ist.
Das ist der Bereich, der Seele heißt.
Wenn in Lukas 1 steht: „Mein Geist hat frohlockt und meine Seele freut sich.“ Der Geist hat frohlockt – also ein starkes Wort für Freude – und das wirkt sich aus in einem gewissen Empfinden in der Seele, die sich freut.
Das heißt, wir haben etwas dazwischen, zwischen Geist und Seele.
Aber diese drei Teile sind keine Teile im eigentlichen Sinne, es sind Funktionen.
Es geht um das Funktionieren des Menschen.
Wenn wir vom Funktionieren des Menschen reden, dann haben wir drei: Wie funktioniert der Mensch?
Wenn wir von Teilen reden, dann haben wir zwei: Geist und Leib.
Das ist nicht so einfach, aber man kann darüber nachdenken.
Wollen wir zum Gebet aufstehen?
Der innere und äußere Mensch – Leib, Seele und Geist
Es gibt zwei Teile des Menschen: einen äußeren und einen inneren Teil. Der äußere Teil ist der Leib, der innere Teil der Geist. Manchmal verwendet die Bibel jedoch andere Begriffe. An manchen Stellen spricht sie von Leib und Seele, an anderen von Leib und Geist. Das bedeutet, dass der Begriff „Seele“ unterschiedlich gebraucht wird.
Der Begriff „Seele“ wird für verschiedene Dinge verwendet, unter anderem auch für das Leben selbst. Um es einfach zu halten, konzentrieren wir uns auf Leib und Geist als die zwei Hauptteile des Menschen. Es gibt nur diese zwei Teile.
An wenigen Stellen in der Bibel, wie zum Beispiel in Hebräer 4,12 oder 1. Thessalonicher 5,23, wird von Leib, Seele und Geist gesprochen. Dort wird die Seele als etwas dazwischen verstanden. Der Geist ist das Innere, der Leib der äußere Teil, und die Seele ist der Bereich, der zwischen beiden liegt. Es ist wie ein Zahnrad, das mit dem Geist und dem Leib verbunden ist.
Auch in der Medizin ist dieses Zusammenspiel bekannt. Man spricht von Psychosomatik: „Psycho“ bedeutet Seele, „Somatik“ bedeutet Leib. Die Wissenschaft weiß, dass der Mensch sehr komplex aufgebaut ist. Die Seele ist also der Bereich, in dem Empfindungen zwischen Geist und Leib entstehen.
Wenn in Lukas 1 steht: „Mein Geist hat frohlockt und meine Seele freut sich“, dann bedeutet das, dass der Geist eine starke Freude empfindet. Diese Freude wirkt sich auf die Seele aus, die sich dadurch freut. So gibt es etwas, das zwischen Geist und Leib steht.
Diese drei Begriffe – Leib, Seele und Geist – sind jedoch keine Teile im eigentlichen Sinn, sondern Funktionen. Es geht darum, wie der Mensch funktioniert. Wenn wir vom Funktionieren sprechen, unterscheiden wir drei Bereiche: Leib, Seele und Geist. Wenn wir aber von Teilen sprechen, dann sind es nur zwei: Geist und Leib.
Das ist nicht ganz einfach, aber es lohnt sich, darüber nachzudenken.