
Warum feiern Christen Ostern?
Herzlich willkommen zum Podcast der Eva Stuttgart mit Jörg Lackmann und Thomas Povileit. Unser Podcast möchte dazu anregen, das Christsein praktisch zu leben und zugleich zum theologischen Nachdenken anregen.
In ein paar Tagen ist Ostern. Warum feiern wir eigentlich Ostern? Nur aus Tradition? Ostern als Feiertag ist ein guter Anlass, darüber nachzudenken, was wir eigentlich feiern und warum Ostern ein wichtiger Feiertag ist.
Thomas, woher kommt denn eigentlich der Name Ostern?
Na ja, da streiten sich die Gelehrten. Vielleicht kommt Ostern von der Frühlingsgöttin Eostere. Dazu würden dann auch die Hasen passen, die Fruchtbarkeit symbolisieren. Oder es kommt von Eostro, das bedeutet Morgenröte, und die hatte natürlich im Altertum auch einen gewissen Kultstatus.
Also manche sehen in Osterhasen und dem Wort aber auch eine christliche Symbolik, je nachdem, wo man nachliest. Osterhasen als Lamm habe ich mal gehört, oder?
Kann sein, ja, auf jeden Fall als Leben oder so in der Richtung. Klingt aber alles ein bisschen so, als ob man lieber die Finger davon lassen sollte. Oder soll ich auf einmal Götzen anbeten?
Ja, das ist immer wieder die spannende Frage, die gerade zu Ostern aufkommt. Zu Weihnachten gibt es sie auch. Ich glaube aber, dass wir es uns als Christen hier oft schwerer machen, als es nötig ist. Ich habe mal von einem Missionar gelernt, der gesagt hat: Wenn ich den Glauben an Gott nachhaltig in eine Kultur bringen will, dann muss ich die Feste, die diese Kultur hat, nutzen. An diesen Festen treffen sich die Leute sowieso, verbringen Zeit miteinander. Dann nutze ich diese Feste und fülle die alten Feste, die sie haben, mit neuen Inhalten. In diesem Fall waren es biblische Inhalte.
Das Gute an diesen Festen ist ja, dass sie sich jedes Jahr wiederholen. Als Menschen brauchen wir die Erinnerung immer wieder. Wenn ich mich an bestimmte Ereignisse immer wieder erinnere, zum Beispiel am 3. Oktober, dem Tag der Wiedervereinigung, dann werde ich die Inhalte irgendwann in meinem Kopf haben. Sie werden dann Teil meines Denkens.
Ich glaube deshalb, dass wir als Christen Feiertage nutzen sollten, um uns an die Highlights unseres Glaubens zu erinnern und darüber zu reden. Solange wir solche Feiertage noch haben und sie gesellschaftlich nicht anders gefüllt werden – wie zum Beispiel der Himmelfahrtstag, der ja zum Vatertag umfunktioniert wird –, sollten wir das auch wirklich nutzen. Auch die Osterfeiertage, um Ostern wirklich zu feiern.
Weiß ich nicht, ob ich da ganz so mitkomme, mit dem „in die Kultur bringen“, weil dann oft Vermischung passiert, auch mit den Kulturen. Allerdings ist Ostern ja auch das jüdische Passafest und das Fest der Wochen, das Gott eindeutig geboten hat. Insofern habe ich da kein Problem, das zu feiern. Die Frage ist halt immer, mit welchen Symbolen.
Richtig, und die Zeit natürlich.
Ach so, wann genau? Wann genau? Dass man sagt, na ja, Ostern war dieses heidnische Fest. Die Frage ist: Warum fülle ich es nicht mit neuen Inhalten? Das war so eine grundsätzliche Ansage des Missionars. Es betraf ja nicht nur Ostern, sondern auch andere Dinge. Und das hat mir wirklich geholfen, ein Stück weit zu verstehen: Aha, ich wiederhole diese Dinge und versuche, sie in die Kultur hineinzubringen.
Ein anderes Thema: Jetzt haben wir Ostern, und das ist natürlich eine Gelegenheit, darüber nachzudenken, warum wir als Christen überhaupt Ostern feiern.
Der Hauptgrund ist klar: Jesus ist von den Toten auferstanden. Wenn es einen Grund zum Feiern gibt, dann ist es diese Tatsache. Der Tote lebt wieder, Jesus ist von den Toten zurückgekommen – das ist es, was wir feiern.
Wenn du das jetzt jemandem auf der Straße sagen würdest, zum Beispiel: „Jesus lebt wieder, er ist auferstanden“, würde ein durchschnittlicher Passant vermutlich sagen: „Fake News, das stimmt doch heutzutage nicht.“ Vor 50 Jahren wäre das vielleicht noch anders gewesen, aber heute glaube ich, dass die Reaktion so ausfallen würde.
Das ist eigentlich sehr traurig. In unserem ehemaligen christlichen Abendland ist das wahrscheinlich die normale Reaktion, die man auf der Straße erwarten würde. Aber das Gegenteil ist ja wahr: Wer sagt, Jesus sei bei den Toten geblieben, der verbreitet Fake News. Ich finde, es ist wichtig, das wieder vor Augen zu haben – genau umgekehrt.
Was sagt man Leuten, die behaupten: „Du behauptest ja nur, dass das so wäre“? Ich verstehe die Leute, die so denken. Aber diese gute Nachricht stammt eben nicht von mir. Es ist das klare Zeugnis der Bibel.
Wir haben kürzlich schon einen Podcast über 1. Korinther 15 gemacht oder darüber geredet. Das ist das klassische Kapitel, wenn es um die Auferstehung geht. Paulus macht dort deutlich: Die Auferstehung ist kein Mythos – das betont er ganz klar –, sondern Tatsache. Wahrscheinlich greift er auf eines der ältesten Glaubensbekenntnisse der frühen Christenheit zurück, wenn er sagt: „Ich habe euch überliefert, was ich auch empfangen habe, nämlich dass Christus für unsere Sünden gestorben ist, nach den Schriften, und dass er begraben wurde und am dritten Tag auferweckt worden ist, nach den Schriften.“
Paulus macht deutlich: Jesus ist gestorben, wurde begraben und ist dann wieder von den Toten auferstanden. Das habe ich mir nicht ausgedacht, sondern Paulus schreibt es hier.
Wobei das heute wahrscheinlich niemand so richtig überzeugen wird, oder? Ja, das mag sein. Aber damals war das auch schon so. Es gab damals eine Welt voller Zweifler, und deswegen liefert Paulus Beweise. Er sagt, Jesus wurde von Petrus gesehen, dann von seinen Jüngern und schließlich von fünfhundert Leuten auf einmal. Paulus betont, dass die meisten von ihnen zu seiner Zeit noch lebten. Die ersten Leser des Korintherbriefes konnten also diese Leute treffen und sie als Augenzeugen befragen.
Ich finde das ein gewichtiges Argument. Wenn heute jemand sagt, es gab eine Zeit, da musste man wie ein Bankräuber eine Maske tragen, wenn man sein Geld von der Bank holen wollte, kannst du 500 Leute fragen, die um das Jahr 2021 gelebt haben. Die werden dir bestätigen: „Ja, das stimmt, wir sind maskiert unser Geld holen gegangen.“ Das ist natürlich ein starkes Argument.
Also wenn ich mit Augenzeugen rede, dann denke ich, in fünf Jahren wird das nicht mehr möglich sein. Aber wenn 500 Leute dasselbe sagen, dann muss ich es ja glauben. Genau das macht Paulus hier: Für ihn war die Auferstehung keine Legende, sondern Tatsache.
Manche sagen jetzt: „Ja, die 500 Leute hatten halt eine Halluzination.“ Sie haben sich das nur eingebildet. Sie waren nicht unehrlich, aber von ihren Sinnen getäuscht. Dieses Argument hört man immer wieder.
Ich hatte da mal einen Aha-Moment, als jemand sagte: „Das geht nicht, dass 500 Leute gleichzeitig eine Halluzination haben.“ Paulus betont ja, sie haben Jesus auf einmal gesehen. Zwei Leute haben schon nicht dieselbe Halluzination. Es wäre super, wenn wir gemeinsam eine Halluzination im Urlaub erleben könnten, ohne dass es uns etwas kostet. Das wäre für einen Schwaben eine sehr verlockende Vorstellung.
Wie kommst du darauf? Wahrscheinlich schon, ja. Es wäre auf jeden Fall der Renner im sparsamen Schwabenland.
Aber diese 500 Leute haben Jesus gemeinsam gesehen. Entweder glaube ich ihnen oder nicht. Das sind einfach 500 Augenzeugen. Eine Halluzination kann man nicht mit 500 Leuten teilen, das funktioniert nicht.
Hast du schon mal erlebt, dass mehrere Menschen dieselbe Halluzination hatten? Halluzinationen sind schwierige Phänomene. Jeder hat seine eigene Wahnvorstellung. Es gibt natürlich Ähnlichkeiten, aber identische Halluzinationen gleichzeitig? Das funktioniert nicht. Auch im Sektenkontakt nicht.
Nein, das funktioniert nicht.
Also Augenzeugen waren wir ja gerade bei der Sache. Es gibt noch weitere Hinweise auf die Auferstehung, denn wir betrachten jetzt die historische Glaubwürdigkeit des Ganzen.
Nicht nur diese 500 Augenzeugen, sondern auch alle Evangelisten – also diejenigen, die das Leben Jesu beschrieben haben, Matthäus, Markus, Lukas und Johannes – berichten genau dasselbe. Sie sagen, Jesus ist auferstanden, und sie beschreiben den Tag sehr detailliert, an dem Jesus von den Toten zurückgekommen ist. Wie war das genau? Das beschreiben sie sehr genau.
Dabei stellt sich die Frage, ob man diese Berichte wegen möglicher Befangenheit ausschließen müsste. Schließlich waren sie ja seine Jünger und wollten das glauben. Dieses Argument wird immer wieder gebracht: Die voreingenommenen Jünger hätten sich die Auferstehung ausgedacht und erfunden, dass Jesus auferstanden ist. Doch dieses Gerücht, so sagt uns die Bibel, haben damals schon die Pharisäer in die Welt gesetzt.
Man übersieht dabei, dass die Jünger gar nicht mit der Auferstehung gerechnet haben. Sie waren wirklich am Boden zerstört, weil Jesus tot war. Sie sagen: „Heute Morgen haben uns einige Frauen erschreckt“ – das gefällt mir wirklich als Wortwahl –, weil diese Frauen gekommen sind und gesagt haben, Jesus lebt. Das hat sie wirklich erschreckt. Es war eine erschreckende Nachricht für sie, die sie gar nicht erwartet hatten.
Weder die Jünger, denen Jesus auf dem Weg nach Emmaus begegnet, noch Thomas, der Zweifler – mein Namensvetter –, konnten es leicht glauben, dass Jesus lebt. Denn sie hatten ihn doch sterben sehen.
Übrigens, zur damaligen Zeit ist das besonders bemerkenswert: Man hätte eine Frau niemals als Zeugin angeführt. Frauen waren vor Gericht nicht zugelassen als Zeugen. Aber manche der Evangelisten haben in ihren Berichten genau Frauen als Zeugen genannt, die bezeugten, dass Jesus auferstanden ist. Das spricht einfach dafür, dass die Jünger sich das nicht ausgedacht haben. Sonst hätten sie die Frauen gar nicht als Zeugen ins Spiel gebracht.
Das ist ein weiteres sicheres Indiz dafür, dass es wirklich so passiert ist, wie wir es in der Bibel nachlesen können. Das heißt, es wäre so gewesen, als würden heutzutage Taliban Frauen als Zeugen anführen. Genau, wenn sie sagen würden: „Die Frau hat es gesagt“, würden die anderen Taliban das ablehnen. Wobei wir hier nicht die Jünger mit den Taliban vergleichen wollen, sondern nur die Kultur, in der Frauen nicht anerkannt wurden – damit das nicht falsch verstanden wird.
Die Bibel legt also großen Wert darauf, dass es sich nicht einfach nur um Mythen handelt, die da erzählt werden, sondern dass es wirklich so passiert ist und keine Täuschung vorliegt. Deshalb werden so viele verschiedene Leute als Zeugen genannt, um zu belegen, dass alles stimmt.
Wie können wir heutzutage sicher wissen, was vor zweitausend Jahren geschehen ist? Damals gab es ja Augenzeugen, die heute natürlich nicht mehr leben. Man kann sie also logischerweise nicht mehr befragen. Wie kann ich also heute für mich herausfinden, ob das, was damals berichtet wurde, stimmt oder nicht? Ob es Gott gibt, der auf die Erde gekommen ist und wieder auferstanden ist, ist für mich persönlich eine wichtige Frage, die ich gern für mich geklärt hätte.
Ich glaube, die einfache Antwort darauf – und ich weiß nicht, ob das für jeden zufriedenstellend ist – ist, dass ich einfach der Bibel glaube. Das mache ich ja auch bei anderen Punkten. Zum Beispiel glaube ich, dass Cäsar gesagt haben soll: „Ich kam, sah und siegte.“ Das ist einfach ein toller Satz, der wahr sein muss. Vor allem auch, weil die Lateinlehrer ihn immer wieder zitieren. Manche behaupten, diese historischen Figuren hätten nie gelebt und alle hätten sich gegen uns verschworen. Aber warum glaube ich den historischen Berichten? Und warum glaube ich nicht an die historischen Berichte der Bibel?
Wenn ich nicht glaube, dass Jesus auferstanden ist, müsste ich erklären können, warum dieselben Jünger, die sich gerade noch vor den Juden versteckt hatten, plötzlich mitten auf dem Marktplatz in Jerusalem stehen und sagen: „Jesus ist auferstanden!“ Wer hat ihnen den Mut dazu gegeben? Die Pharisäer hätten ja nur die Leiche bringen müssen. Sie hätten einfach sagen können: „Hier, Jesus ist nicht auferstanden!“ Dann wäre die ganze Auferstehungsbotschaft zusammengebrochen. Aber das konnten sie nicht. Sie konnten die Leiche nicht vorzeigen, weil Jesus auferstanden ist.
Außerdem, wenn du fragst, wie wir heute sicher wissen können, dass Jesus auferstanden ist, hilft mir persönlich die Tatsache, dass bis auf den Apostel Johannes alle Jünger ihr Leben für diese Überzeugung gegeben haben: Jesus ist auferstanden. Es gibt keine Situation, in der jemand für eine Lüge stirbt. Menschen sind für Ideologien gestorben, zum Beispiel für den Kommunismus, den Nationalsozialismus oder andere „Ismen“. Aber sie waren immer überzeugt, dass diese Lehren die Welt braucht.
Wenn ich aber wüsste, dass das, was ich erzähle, eine Lüge ist, würde ich mein Leben nicht für eine Lüge geben. Das macht überhaupt keinen Sinn.
Wenn wir jetzt über Auferstehung sprechen, was ist damit eigentlich gemeint? Ist es eine geistige Auferstehung oder eine körperliche Auferstehung? Heutzutage muss man das ja oft definieren. Früher war das klar, aber heute meinen manche: Ja, klar glaube ich an die Auferstehung, das Leben gewinnt immer über den Tod – eher geistig verstanden.
Seine Argumentation bezieht sich eindeutig auf eine leibliche Auferstehung. Wenn Christus nicht auferstanden wäre, dann wären wir ja noch in den Toten und so weiter. Es geht ihm also ganz klar darum, dass jemand tatsächlich von den Toten auferstanden ist – nicht nur in den Gedanken der Jünger, sondern wirklich tatsächlich.
Genau das würde ich auch hier betonen. Paulus sagt: Wenn wir das nicht hätten, dann hätten wir auch keine Hoffnung. Wenn Jesus nicht auferstanden ist, dann wäre das, wie er es ausdrückt, wirklich bemitleidenswert.
Was ist nun die Verbindung zwischen dieser körperlichen Auferstehung und der Hoffnung? Was macht die Hoffnung im Kern aus? Durch die Auferstehung des Herrn Jesus wird deutlich, dass er tatsächlich sündlos war. Sonst hätte der Tod ihn festhalten können. Das ist wie bei einer Flughafenkontrolle: Wenn du etwas Verbotenes hast und das Gerät anschlägt, kommst du nicht durch. Jesus hatte aber nichts Verbotenes, keine Sünde. Deshalb kam er wieder heraus aus dem Tod.
Deswegen kann Jesus mir meine Sünden vergeben. Er hat sie getragen, er hat meine Strafe erlebt. Er war im Tod und in der Trennung von Gott – das hätte ich auf ewig verdient gehabt.
Du hast gesagt, „auf ewig verdient“. Jesus hat unsere Strafe getragen, aber keine ewige Strafe. Wie passt das zusammen? Wie kann er mit drei Tagen im Grab etwas bewirken, das für eine ewige Strafe gilt? Ich denke, das wird nicht vollständig beantwortbar sein, aber ich stelle die Frage trotzdem, denn sie ist spannend.
Wenn ich von Gott getrennt bin – so wie Jesus es war –, kann ich normalerweise nicht mehr zurückkommen. Deshalb würde ich für immer und ewig in dieser Trennung bleiben. Jesus ruft: „Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?“ Aber weil er keine Sünde hatte, konnte der Tod ihn nicht festhalten. Er kam von den Toten zurück.
Und weil Jesus mir meine Schuld vergibt, wenn ich ihn darum bitte, habe ich seine reinen Kleider. Er starb in meinen Sündenkleidern für meine Schuld, damit ich seine Kleider bekomme und auch so leben kann.
Weil ich zu Jesus gehöre, wird der Tod mich nicht festhalten können. Deine Frage ist berechtigt: Wie kann das sein? Ich denke, es liegt daran, dass Jesus wirklich zurückgekommen ist. Der Tod konnte ihn nicht festhalten. Es ist egal, ob es drei Tage oder dreihundert Millionen Jahre sind.
Er hat wirklich meine Strafe getragen und konnte deshalb zurückkommen. Wenn ich zu Jesus gehöre – und das ist die Hoffnung –, wird der Tod mich nicht festhalten können.
Mir gefällt die Geschichte von den Bergarbeitern, die verschüttet werden. Einer von außen kommt durch einen Rettungsschacht zu dem Verschütteten, nimmt ihn mit nach draußen. In dem Moment wissen auch die anderen: Wir haben Hoffnung, gerettet zu werden. Einer ist durch.
Das ist eine vergleichbare Hoffnung: Jesus ist auferstanden, einer ist durch, einer ist auferstanden. Deshalb werde auch ich nach meinem Tod auferstehen – ganz sicher.
Deswegen hat der Tod seine Macht verloren. Er kann mich nicht mehr gefangen halten, er muss mich loslassen.
Das ist mehr eine Erfahrung, die so bezeugt wurde, eine Argumentation. Nicht philosophisch gegeneinander abwägen, denn hier kommen wir in Bereiche, die nicht mehr erklärbar sind.
Einfach: Er ist gestorben, und Paulus argumentiert auch damit, dass Jesus euch vorausgegangen ist. Deshalb werdet auch ihr ihm folgen und wieder auferstehen, weil er der Erste ist.
Richtig: Der Tod musste ihn gehen lassen, und ich glaube, das ist der springende Punkt. Der Tod hatte keine Macht über ihn – als praktischer Beweis dafür.
Das eine ist, das als Fakt anzunehmen und zu sagen: Okay, die Bibel spricht von einer körperlichen Auferstehung, und ich kann auch irgendwo nachvollziehen, dass die Bibel eine körperliche Auferstehung beschreibt, dass das damals so passiert ist.
Die Frage ist jetzt natürlich: Was hat das mit meinem Leben zu tun? Wie verbindet sich das mit meinem Leben? Denn das einerseits anzuerkennen heißt ja noch nicht unbedingt viel. Es muss nicht automatisch bedeuten, dass deswegen auch meine Schuld vergeben ist oder ich selbst Hoffnung für mich habe. Da muss noch ein Zwischenschritt dazwischenkommen, bevor ich diese Auferstehungshoffnung praktisch für mich selbst annehmen kann.
Völlig richtig! Es geht also nicht nur darum, Dinge intellektuell oder kognitiv zu erfassen. Dabei hilft mir die Grundlage für unser Osterfest, das hast du, glaube ich, auch vorhin schon gesagt: das Passahfest des Alten Testaments.
Dort sollten die Juden ein Lamm schlachten und das Blut an die Tür streichen. In dieser Nacht ging ein Engel durch Ägypten, wo die Israeliten damals als Sklaven lebten. Immer wenn der Engel das Blut sah, ging er an dem Haus vorüber. Deshalb heißt Passah ja „vorübergehen“. Wenn an dem Türpfosten kein Blut war, starb der erstgeborene Sohn.
Das ist, glaube ich, ein super Bild, gerade im Blick auf deine Frage: Was macht das mit meinem Leben? Als Jesus viele hundert Jahre später an dem Passahfest starb, nahm er im Grunde die Stelle dieses Erstgeborenen für mich ein.
Er starb, damit ich nicht sterben muss. Sein Blut beschützt mich sinnbildlich gesprochen. Genau das muss ich glauben: dass Jesus wie das Lamm für mich gestorben ist und dass sein Blut mich beschützt.
Wenn ich das glaube, darf ich darauf vertrauen, dass Gott mir vergibt, wenn ich zu ihm im Gebet gekommen bin und ihn um Vergebung gebeten habe – dafür, dass ich Gott abgelehnt habe und natürlich auch für meine Lebensschuld.
Wenn Gott mich dann als sein Kind angenommen hat, habe ich dieses innere Wissen, dass ich zu Jesus gehöre. Dann bin ich bei der Auferstehung dabei. Das ist meine Hoffnung.
Um diese Hoffnung und um diesen auferstehenden Herrn geht es ja an Ostern. Deshalb bin ich davon überzeugt, dass wir Christen Ostern sehr bewusst feiern und uns darüber freuen sollten: Jesus ist wirklich auferstanden.
Wann tun wir das? Das war der Podcast der evangelischen Freikirchler „Evangelium für alle“ in Stuttgart. Wir hoffen, euch ist neu wichtig geworden, Ostern als Auferstehungsfest wirklich zu feiern.
Wenn ihr Fragen habt, über die wir sprechen sollen, oder Anmerkungen zum Podcast, schreibt uns doch an podcast@efa-stuttgart.de.
Wir wünschen euch Gottes Segen und vergesst nicht: Jesus ist auferstanden und er lebt!