Ein modernes Wunder und seine Deutung
Und an einer Haltestelle steigen plötzlich zehn Leute dazu. Nun fahren sie von einer Haltestelle zur nächsten durch die Stadt. Irgendwann hält die Straßenbahn wieder, und elf Leute steigen aus. Doch die drei Wissenschaftler sind sitzen geblieben.
Jetzt haben die Wissenschaftler ein großes Problem. Was ist hier passiert? Ein Wunder vor unseren Augen? Doch sie beginnen, das Problem zu lösen.
Der Biologe sagt: „Für mich ist das überhaupt kein Problem. Die haben sich inzwischen vermehrt.“ Der Physiker meint: „Für mich ist das auch kein Problem. Das ist einfach eine Frage der Messungenauigkeit.“ Schließlich kommt der Mathematiker zu Wort und sagt: „Was wollt ihr denn? Wenn gleich an der nächsten Haltestelle wieder einer zusteigt, dann stimmt die mathematische Bilanz.“
So hat jeder eine Lösung für dieses Problem gefunden, das wir wohl als ein Wunder bezeichnen können.
Wir leben im 21. Jahrhundert und haben viele Fortschritte in der Wissenschaft erlebt. Herzen sind transplantiert worden, Menschen sind zum Mond geflogen, der genetische Code wurde sequenziert. Man muss genau sagen: In den Zeitungen stand, er wurde aufgedeckt. Das stimmt natürlich nicht. Wir kennen nur sehr, sehr wenige Teile des menschlichen Genoms.
Was bedeutet das? Das meiste ist uns unbekannt. Wir haben nur die Sequenz, also die Reihenfolge der einzelnen Buchstaben, gefunden. Das Schaf Dolly wurde geklont, und viele weitere Dinge sind gemacht worden.
Vor diesem Hintergrund taucht die Frage auf, wie jene Dinge zu verstehen sind, die in der Bibel stehen. Zum Beispiel die Jungfrauengeburt, die Auferstehung der Toten oder wie Blinde plötzlich sehend werden können.
Im Alten Testament wird eine Situation geschildert, in der es heißt: „Sonne, steh still!“ Wie kann so etwas gehen? Wie kann man das erklären?
Damit wollen wir uns heute Abend ein Stück weit auseinandersetzen.
Ein persönliches Zeugnis eines modernen Wunders
Oft wurde mir die Frage gestellt, ob es heute noch Wunder gibt. Man sagt dann: „Na ja, das war vor ein paar tausend Jahren, aber wie ist das heute?“
Darum möchte ich zunächst mit einem Wunder aus unserer Zeit beginnen. Vor einigen Jahren waren meine Frau und ich in Australien. Dort haben wir einen Arzt kennengelernt, der uns seine Geschichte erzählte. Er wohnte im Süden Australiens, in Adelaide, und wollte in den Norden, nach Darwin, umziehen. Seine Frau vertrug das Klima im Süden nicht gut und wollte in eine wärmere Gegend ziehen.
So fuhren sie mit zwei Autos und ihren beiden Töchtern. Der Arzt fuhr vorneweg mit seinem Auto, in dem seine elfjährige Tochter saß. Im zweiten Auto waren seine Frau und die 15-jährige Tochter. In Australien ist es anders als hier: Nicht alle paar Meter steht eine Ampel, sondern auf der Fahrt durch das Outback, das vorwiegend Wüste ist, verläuft die Straße gerade bis zum Horizont. Man sieht, wie sie ganz schmal wird, und fährt lange Zeit ohne Veränderung.
Dabei kann es schnell passieren, dass man einen Sekundenschlaf bekommt. So erging es auch ihm. Plötzlich, mitten in der Wüste, gab es einen mächtigen Knall: Er war mit einem großen Diesellastzug zusammengestoßen. Das Auto überschlug sich mehrfach. Doch was geschah?
In dem zusammengequetschten Auto war die elfjährige Tochter völlig unversehrt. Sie hatte höchstens eine kleine Schramme am Knie, aber sonst nichts. Der Arzt hingegen war so schwer verletzt, dass man ihn kaum noch als Mensch erkennen konnte. Seine Nase war abgeschert und lag daneben, der Brustkorb war zusammengedrückt, Rippen waren gebrochen, ein Auge war komplett weg. Viele schlimme Verletzungen hatte er erlitten. Sein Knie war zerschmettert, das Herz schwer verletzt. Das Blut pulste nur so heraus, und man wusste nicht, was man tun sollte.
Schnell rief man einen Hubschrauber aus Adelaide an, der ihn abholen sollte. Zuvor kam ein Bus hinterhergefahren, dessen Fahrer die erste Versorgung übernahm. Er legte den Mann auf die richtige Seite. Später stellte man fest: Hätte er die andere Seite gewählt, wäre das der sichere Tod gewesen.
Trotz der schrecklichen Verletzungen rechneten alle mit seinem Tod. Gleichzeitig hatte man verschiedene Leute in Australien angerufen, die beten können, und sie gebeten, für ihn zu beten. Das taten sie.
Als er mit dem Hubschrauber im Krankenhaus in Adelaide ankam, stellte man fest, dass die Wunde am Herzen offenbar verschlossen war – ein Wunder. Wie konnte so etwas passieren?
Man begann, alles so gut wie möglich wieder in Ordnung zu bringen. Die Nase konnte man nicht mehr verwenden, sie war abgeschert und lag daneben. Aus einer Rippe wurde eine neue Nase konstruiert. Der Arzt erzählte mir, dass viele Ärzte nicht wissen, dass eine Rippe weiterwächst, wenn die Rippenhaut nicht verletzt wird. Man schnitt ein Stück ab und baute daraus eine Nase, legte Hautlappen darüber und so weiter.
Das Knie war zertrümmert. Man versuchte, es mit Hautlappen zu bedecken, doch das funktionierte nicht. Es entstand eine starke Entzündung. Die Ärzte entschieden, dass das Bein amputiert werden müsse.
Doch im Krankenhaus gab es eine gläubige Ärztin, die sagte: „Moment mal, noch nicht. Ich kenne jemanden, der Macht über alle Dinge hat, und ich werde für das Knie beten.“ Das tat sie. Am nächsten Tag war die Entzündung verschwunden. Man legte einen Wadenmuskel über das Knie, der anwuchs. So gelang die Heilung.
Insgesamt erlebte und überstand dieser Mann 50 Operationen. Wenn man ihn heute sieht, merkt man ihm den schlimmen Unfall kaum an. Solche Wunder geschehen also auch in unseren Tagen.
Wir fragten ihn: „Karl, hast du mit Gott gehadert, als das alles passierte?“ Er antwortete: „Nein, überhaupt nicht. Wenn ich die Bibel lese und sehe, was Paulus an Schwierigkeiten erlebt hat, und was andere durchgestanden haben, kann ich nur danken, dass Gott mich durchgebracht und wiederhergestellt hat.“
Das sind Wunder unserer Zeit, die kein Mediziner erklären kann.
Biblische Wunder und ihre Bedeutung
Wir wollen uns jetzt mit den biblischen Wundern beschäftigen. Wie ist das damit? Zunächst schaue ich mir den Text aus Josua Kapitel 10, Verse 12 bis 14 an. Dort lesen wir Folgendes:
An jenem Tag, als der Herr die Amoriter in die Gewalt der Israeliten gab, hatte Josua vor dem ganzen Volk laut zum Herrn gebetet: „Sonne, bleib stehen über Gibeon, und Mond, über dem Tal Ajalon!“ Da blieben die Sonne und der Mond stehen, bis die Israeliten sich an ihren Feinden gerecht hatten. Weder vorher noch nachher hat es je einen Tag gegeben, an dem der Herr auf eine so außergewöhnliche Bitte gehört hätte. Damals tat er es, denn er kämpfte auf der Seite Israels.
Soweit der biblische Bericht. Es ist ein gewaltiger Text. Da betet jemand: „Sonne, bleib stehen!“ – und dann passiert das auch. Aber am Ende dieses Abschnittes steht auch: „Weder vorher noch nachher hat Gott auf eine so außergewöhnliche Bitte gehört.“
Aus diesem Text können wir zunächst lernen: Es gibt Gebete, auf die Gott hört. In der gesamten Weltgeschichte gab es nur ein einziges Mal so etwas. Einmal – und nie wieder wird Gott auf ein solches Gebet hören.
Wenn wir zum Beispiel im Sommer an der Nordsee am Strand liegen, uns gut eingecremt haben (Faktor 57 oder was es sonst so gibt) und sagen: „Es hat sich so gelohnt, jetzt scheint die Sonne. Ich könnte noch drei Stunden länger hier am Strand liegen“, und dann beten: „Ach Herr, kannst du die Sonne nicht mal stehen lassen?“, dann wird Gott das nicht tun. Da können wir uns ganz gewiss sein.
Aber schauen wir uns das andere Ende der Gebetserhörungen an. Es gibt Gebete, auf die Gott immer, überall, an jedem Ort und zu jeder Zeit sofort hört. So ein Gebet gibt es. Das ist das Gebet, wenn jemand um Errettung bittet.
Wir sehen das bei dem Mann am Kreuz, der mit Jesus gekreuzigt wurde, dem Verbrecher. Er sagte: „Herr, gedenke doch auch an mich, wenn du in dein Reich kommst.“ Und augenblicklich, in dem Moment, sagt ihm Jesus: „Heute noch wirst du mit mir im Paradies sein.“
Wer mit einer solchen Bitte zu Jesus kommt und sagt: „Herr, errette mich, dass ich nicht verloren gehe, dass ich nicht in die Hölle komme, sondern in den Himmel“, den wird der Herr sofort und immer hören. Die Bibel sagt: „Wer den Namen des Herrn anrufen wird, soll errettet werden.“
Das ist das Großartige, dass wir das auch in diesen Tagen erleben dürfen. Wir rufen in diesen Abenden zu Jesus Christus, und wer da kommt und zurückbleibt und sagt: „Ja, das nehme ich an“, der wird gerettet werden. Der darf gewiss sein, dass er in den Himmel kommt.
Auf solch ein Gebet erhört der Herr. Solches Gebet erhört der Herr immer und überall – in Nürnberg, in München, in Braunschweig, in Sydney, in New York, in Moskau. Überall, wo sich jemand so aufmacht und darum bittet.
Es gibt andere Gebete – jetzt sehen wir schon, wo die Grenzen liegen. Es gibt Gebete, auf die hört Gott nur einmal in der Weltgeschichte. Es gibt Gebete, die erhört er sofort. Und es gibt andere Gebete, bei denen Gott Zeit und Stunde hat, wie und wann er darauf reagiert.
Vergeblich gesprochen ist jedenfalls kein Gebet – so etwas gibt es nicht. Aber Gott in seiner Weisheit weiß in vielen Fällen besser als wir, was uns gut tut und wie er Gebete erhört. Manchmal erbitten wir etwas, ohne zu wissen, was wir da erbitten. Dann ist es viel besser, wenn Gott das anders, auf andere Weise und zu einem anderen Zeitpunkt erhört.
So können wir aus diesem kurzen Text schon einmal das Wesentliche lernen, wie das mit den Gebeten ist.
Die Perspektive der Bibel und die Beobachterrolle
Wir kommen nun zu einem zweiten Problem, das mir oft von Studenten angesprochen wurde. Sie sagen: „Ja, aber das ist doch ein falsches Weltbild, das hier unterstellt wird. Die Sonne bewegt sich doch gar nicht, sie steht im Zentrum unseres Planetensystems. Es ist doch die Erde, die sich dreht.“ Das stimmt hundertprozentig, ganz klar.
Wir müssen jedoch bedenken, dass jeder moderne Astronom vom Sonnenaufgang und Sonnenuntergang spricht. Warum sagt er das so? Weil das die Bewegung ist, die wir beobachten. Wenn wir die Sonne sehen, dann erscheint sie im Osten, erreicht im Süden ihren Höhepunkt und geht im Westen unter. Das ist das, was wir tatsächlich beobachten.
Darum finden wir auch in einem ganz modernen Kalender des 21. Jahrhunderts Angaben zu Zeiten für Sonnenaufgang und Sonnenuntergang. Das ist ganz normal. Und genau das tut auch die Bibel. Das müssen wir lernen: Das gilt für alle Aussagen der Bibel. Die Bibel beschreibt die Phänomene immer vom Standort des Beobachters, nie anders, weil sie vom Standort des Beobachters am besten verstanden werden. Das ist das, was wir sehen, und so beschreibt es auch die Bibel. Sie schildert immer das, was wir an der Stelle sehen, an der wir stehen.
Ich erinnere mich noch an meine Mechanikvorlesungen bei Professor Pestel, einem sehr bekannten Mann, den wir Studenten sehr schätzten. Er war bei uns sehr beliebt, weil er den Kontakt zu uns fand. Andererseits war er auch gefürchtet, denn seine Klausuren hatten es in sich. In seinen Prüfungen wurde wirklich Wissen abgefragt. Er wollte nicht nur wissen, ob wir rechnen konnten, sondern ob wir die Mechanik des Systems verstanden hatten.
Das konnte man zeigen, wenn man die Gleichungen berechnete und das Koordinatensystem richtig setzte, also den Nullpunkt an die passende Stelle legte. Wenn man das gemacht hatte, waren die aufgestellten Gleichungen, Differentialgleichungen oder was es auch immer war, leicht lösbar. Sie ließen sich in wenigen Minuten auflösen.
Wehe dem, der das System nicht verstand und das Koordinatensystem irgendwohin setzte! Dann wurde der Rechenaufwand so groß, dass man das in der Klausurzeit nicht schaffen konnte. Daraus wurde mir deutlich: Es kommt sehr darauf an, bei mechanischen wissenschaftlichen Aufgaben das Koordinatensystem an die richtige Stelle zu setzen.
Genau das tut auch die Bibel. Sie setzt das Koordinatensystem dorthin, wo der Beobachter steht. Von dort aus kann man die Phänomene am besten erklären und verstehen. Man kann natürlich auch die Bewegung der Erde beschreiben, wenn man das Koordinatensystem zum Beispiel in den Mittelpunkt des Jupiter legt und von dort aus beobachtet, welche Bewegungen die Erde macht. Dann sieht man komplizierte Schleifenbewegungen.
Niemand würde das so beschreiben. In der Mechanik würde man dafür eine Fünf bekommen. Stattdessen beschreibt man die Erde, indem man das Koordinatensystem in den Mittelpunkt der Erde legt und von dort aus ihre Drehbewegung um die eigene Achse betrachtet. Genau so geht die Bibel vor, indem sie immer vom Standort des Beobachters aus beschreibt.
Ich nenne ein Beispiel: Jesus sagt in Lukas 12, Verse 54 bis 56, etwas über das Wetter. Er sagt: „Wenn ihr eine Wolke aufsteigen seht vom Westen her, so sagt ihr gleich, es gibt Regen, und es geschieht so. Wenn der Südwind weht, so sagt ihr, es wird heiß werden, und es geschieht so.“
Für welchen Ort gilt diese Wetterbeschreibung? Nur für den Ort des Beobachters, und das ist Israel. Er sagt es in Israel. Als ich im vergangenen Jahr in Paraguay war – das liegt auf der südlichen Halbkugel – gibt es eine andere Regel: Wenn der Wind von Norden kommt, dann kommt er vom Äquator, bringt heiße Luft und es gibt heiße Tage mit Temperaturen über 40 Grad.
Wir sehen also eine völlig andere Regel, die gilt, wenn man einen anderen Beobachtungsort hat. So wird das beschrieben.
Wenn die Bibel uns etwas über die Rückkehr des Volkes Israel sagt, dann wird beschrieben, dass das Volk Israel in großem Maße freigegeben werden muss aufgrund des Willens Gottes – vom Land im Norden. In der Sprache der Bibel heißt das „das Land gegen Mitternacht“, also der Norden.
Auffällig ist, dass Jerusalem und Moskau auf demselben Längengrad liegen, also das Land im Norden, die frühere Sowjetunion. Seit 1989 sind etwa 140.000 Juden aus der früheren Sowjetunion zurückgekehrt, wie es im Alten Testament längst beschrieben ist.
Von wo kamen sie also? Vom Standort des Beobachters Israel, so ist das beschrieben. Hätte man das für Amerika beschreiben wollen, müsste man ganz anders sagen. Es ist also ganz wichtig herauszustellen: Es hängt immer vom Standort des Beobachters ab. So wird es in der Bibel immer beschrieben.
Genauso ist es auch in der Geschichte, in der die Sonne stehen bleibt. Es wird vom Standort des Beobachters beschrieben.
Wenn wir das nun in unser heutiges Wissen übertragen und absolut denken, können wir sagen: Wenn die Sonne stehen bleibt, bedeutet das für die Erde, dass sie aufhört sich zu drehen. Die Drehbewegung der Erde um die eigene Achse hört auf.
Das ist gefährlich. Wenn die Erde plötzlich aufhört zu drehen, passieren aufgrund der Massenwirkungskräfte folgende Dinge: Die Ozeane schwappen über, die Flüsse treten über die Ufer, alle sehen, wie Tassen aus dem Schrank fallen, Soldaten kippen um und auch alle Leute.
Das ist gefährlich. Und doch geschieht das hier, und niemand merkt einen Rucken. Niemand kippt um, keine Tassen fallen aus dem Schrank. Wie kommt das?
Derjenige, der auf dieses Gebet gehört hat, weiß aufgrund der Naturgesetze, welche Nebenwirkungen das haben wird. Da er selbst die Naturgesetze gemacht hat, steuert er dagegen – gar keine Frage. Sonst wäre er nicht allmächtig.
Weil er allmächtig ist, kennt er alle Parameter, die eingehalten werden müssen, damit es funktioniert. So einfach ist letztlich die Lösung. Wir haben es mit einem allmächtigen Gott zu tun, der hier handelt.
Wunder im Neuen Testament: Jesus und seine Macht über die Natur
Ein weiteres Wunder aus dem Neuen Testament finden wir in Matthäus 8,24-27. Dort heißt es: Mitten auf dem See brach plötzlich ein gewaltiger Sturm los, sodass die Wellen ins Boot schlugen. Doch Jesus schlief.
Die Jünger weckten ihn und riefen voller Angst: „Herr, hilf, denn wir gehen unter!“ Jesus antwortete: „Warum habt ihr Angst? Habt doch mehr Vertrauen zu mir!“ Dann stand er auf und bedrohte den Wind und die Wellen. Sofort legte sich der Sturm, und der See lag still da.
Alle fragten sich voll Erstaunen: „Was ist das für ein Mensch? Selbst Wind und Wellen gehorchen ihm!“ Auch hier sehen wir eine ganz erstaunliche Begebenheit.
Die Jünger fahren über den See Genezareth, und Jesus schläft vorn im Boot in aller Seelenruhe, als ob nichts passieren würde. Doch die Jünger bemerken, dass die Wellen höher werden, der Sturm stärker wird, Wasser ins Boot tritt, und sie erkennen, dass sie wohl nur noch wenige Minuten zu leben haben.
Dann wecken sie Jesus, und er steht einfach auf. Er bedroht nur Wind und Wellen, und schlagartig ist Ruhe im Boot. Sofort legte sich der Sturm, und der See lag still da.
Es war also nicht die Abendflaute – das wissen ja Segler: Abends wird der Wind immer schwächer. Das war hier nicht der Fall. Es war ein mächtiger Sturm, der sofort aufhörte.
Ein Physiker würde vielleicht sagen: In jedem Molekül steckt Energie, das können wir sogar ausrechnen – ein halb mv². Auch in den Wassermolekülen steckt Energie. Aber wo ist diese Energie geblieben?
Hier ist derjenige am Werk, der Himmel und Erde gemacht hat. Das müssen wir wissen. Der, der in dem Boot schläft, ist nicht irgendjemand, kein Physiker oder Chemiker. Es ist der Urheber aller Dinge, der Schöpfer der Welt. Er hat sich das alles ausgedacht – Sturm, Regen, Wind und alle Dinge. Das geschieht alles nach seinen Gesetzen. Und er kann jederzeit an dieser „Schraube“ etwas verändern.
Jesus als Schöpfer kam nicht mit einem Personalausweis oder Reisepass in diese Welt, auf dem stand: Schöpfer, Sohn Gottes und alle Bezeichnungen. Er kam in diese Welt und hat sich durch seine Taten und seine Worte ausgewiesen, wer er ist.
Das haben alle bemerkt – auch die frommen Leute, die Pharisäer, und alle anderen, auch die Sünder. Sie erkannten: Hier ist einer, der anders ist als alle anderen. Hier ist einer, der nicht lügt, nicht stiehlt und nicht über andere redet. Hier ist einer ohne Sünde.
Und hier predigt jemand, wie noch nie zuvor jemand gepredigt hat. Hier handelt jemand in Vollmacht, wie noch nie jemand über diese Erde gegangen ist. Was er alles tun konnte!
So weist er sich aus als der Sohn Gottes, der Macht hat über alle Dinge. Und diese Macht kann er auch an andere weitergeben, die an ihn glauben.
Heilung eines Gelähmten als medizinisches Wunder
Dazu eine zweite Geschichte aus dem Neuen Testament. Wir finden sie in Apostelgeschichte 3,1-8.
An einem Nachmittag gegen drei Uhr gingen Petrus und Johannes wie gewohnt zum Tempel. Sie wollten dort am gemeinsamen Gebet teilnehmen. Zur selben Zeit brachte man einen Gelähmten und setzte ihn an eine der Tempeltüren, an das sogenannte Schöne Tor. Der Mann war seit seiner Geburt krank und bettelte dort wie an jedem Tag.
Als Petrus und Johannes den Tempel betreten wollten, bat er sie auch um etwas Geld. Sie blieben stehen, und Petrus sagte zu ihm: Erwartungsvoll blickte der Mann auf – würde er etwas von ihnen bekommen? Doch Petrus sagte: „Geld habe ich nicht, aber was ich habe, will ich dir geben: Im Namen Jesu Christi von Nazaret, steh auf und geh!“ Dabei fasste er den Gelähmten an der rechten Hand und richtete ihn auf.
Im selben Augenblick konnte der Kranke Füße und Gelenke gebrauchen. Was wir hier gehört haben, ist ein medizinisches Wunder, etwas, das medizinisch völlig unmöglich ist. Hier ist einer von Geburt an gelähmt. Er hat also noch niemals in seinem Leben die Beinmuskeln verwendet, noch nie gegangen. Die Muskeln sind total abgeschlafft, es funktioniert nichts mehr.
Und plötzlich wird ihm gesagt: „Steh auf und geh!“ Und er tut das. Heute würden wir sagen: Den müsste man doch erst einmal in eine Rehaklinik schicken. Dort müssten erst die Muskeln in Gang gebracht, ordentlich massiert und kleine Bewegungen geübt werden. Irgendwann würde er dann vielleicht mal aufstehen können.
Nichts dergleichen. Auch hier lesen wir, dass er sofort fortgehen konnte, augenblicklich. Und da sehen wir: Das ist auch ein Wunder, etwas, das wir medizinisch nicht erklären können. Selbst wenn ein Mediziner sieben Doktortitel hat, wird er es nicht erklären können. Denn alles geschieht hier gegen seine medizinische Kenntnis.
Auch hier geschieht es im Namen des Herrn Jesus.
Vielfalt der Wunder in der Bibel und eine erste Definition
Jetzt haben wir einige der Wunder kennengelernt. Es gibt sehr, sehr viele in der Bibel. Man kann fast die Bibel aufschlagen, und auf der Seite, auf der man gerade ist, wird man ein Wunder lesen. Astronomische Wunder, physikalische Wunder, chemische Wunder, biologische Wunder, botanische Wunder, medizinische Wunder – Wunder aller Art kommen in der Bibel vor.
Wie können wir definieren, was ein Wunder ist? Was ist das eigentlich? Ich möchte zunächst eine vorläufige Definition für Wunder geben. Als Wunder bezeichnen wir ein Ereignis, das Staunen hervorruft, das unerwartet und unberechenbar auf den Menschen zukommt. Es ist für uns Menschen nicht machbar. Das ist klar. Wir können es nicht tun, und wenn wir das sehen, ruft das Staunen hervor. Und es ist unerwartet. So etwas würden wir nicht erwarten.
Damit haben wir eine Trennlinie gefunden: was erwartet wird in unserer Welt und was nicht erwartet wird. Wie können wir eine genaue Trennlinie ziehen zwischen dem, was erwartet wird, und dem, was wir nicht erwarten? Dazu helfen uns die Naturgesetze, und darum muss ich jetzt ein wenig über Naturgesetze sprechen.
Meine Frau und ich waren in Hamburg am Hamburger Hafen. Dort lag ein großes Schiff, und ich beobachtete, wie dieses Schiff sich im Hafenwasser bewegte, langsam hin und her schaukelte. Es war etwas Wind da, und das Schiff bewegte sich entsprechend. In dem Moment fiel mir ein Naturgesetz ein, das schon Archimedes herausgefunden hatte. Es ist also eines der Naturgesetze, die schon sehr früh in der Weltgeschichte erkannt worden sind.
Archimedes hat herausgefunden, dass ein schwimmender Körper genau so viel wiegt, wie die verdrängte Wassermenge wiegt. Anders ausgedrückt: Im Hamburger Hafenwasser verdrängte das Wasser von diesem Schiff, wenn wir es auf eine Waage legen würden, exakt genauso viel wiegt wie das gesamte Schiff mit Masten und Aufbauten – ganz genau, auf Milligramm genau, ganz exakt stimmt das. Das ist ein Naturgesetz.
Jetzt wollen wir einfach einmal ein Stück staunen über Naturgesetze. Wie kommt es eigentlich, dass das Hamburger Hafenwasser so etwas weiß? Das ist doch eigentlich nicht zu begreifen, oder?
Stellen wir uns vor: Da liegt dieses Schiff vor Anker, oder es ist mit einem Tau festgemacht. Jetzt läuft nachts eine Ratte über das Schiff. Was macht das Schiff? Das Schiff taucht jetzt etwas mehr ein, und zwar genau so viel Wasser wird mehr verdrängt, wie die Ratte wiegt – einschließlich Schwanz der Ratte, alles dabei. Woher weiß denn das Hafenwasser das? Haben wir schon mal darüber nachgedacht? Das ist gewaltig, das ist etwas, was wir nicht begreifen können, was da geschieht.
Jetzt stellen wir uns weiter vor: Der Kapitän nimmt noch ein kräftiges Abendessen ein und verlässt dann das Schiff. Was macht das Schiff? Es hebt sich genau so viel, wie der Kapitän wiegt, einschließlich des Abendessens. Wenn er noch ein Kotelett mehr gegessen hat, dann muss das Hafenwasser genau um ein Kotelett mehr angehoben werden.
Wenn ich so etwas ausrechnen sollte, könnte ich das gar nicht. Ich kenne nicht die mathematische Form des Schiffes, das irgendwie so zusammengeschustert worden wäre – beinahe könnte man das so sagen, aber nicht auf mathematisch präzise Weise. Da ist irgendwo die Farbe abgeblättert, und dort im Hafenwasser schaut irgendwo ein Stück von der Schraube raus, also alles unregelmäßig. Ich könnte das gar nicht berechnen.
Und doch stimmt es genau, auch für ein solches unregelmäßig gebautes Schiff, dass es exakt milligrammweise übereinstimmt: Die verdrängte Wassermenge im Hamburger Hafen wiegt genau so viel wie das Schiff, egal was darauf geht und runtergeht und so weiter. Da komme ich aus dem Staunen nicht raus. Haben wir schon mal mitgedacht darüber?
Und das gilt nun nicht nur für dieses eine Schiff, das ich dort gesehen habe. Das gilt in gleicher Weise auch für alle Schiffe auf den Weltmeeren und Flüssen, überall – in Sydney, in New York, überall in den Häfen und auf den Ozeanen gilt genau diese Bedingung. Überall gilt das, auf der ganzen Welt. Ist das nicht gewaltig?
Dieses Naturgesetz, dass ein schwimmender Körper so viel Wasser verdrängt, wie er selbst wiegt. Da steht irgendwo ein Baum am Fluss, und plötzlich fällt ein Ast runter, und der Ast schwimmt. Was macht das? Wie sieht das aus? Der Ast schaut ein Stück aus dem Wasser heraus und verdrängt insgesamt so viel, wie der ganze Ast wiegt. Woher weiß das Flusswasser, dass da überhaupt ein Ast runtergefallen ist? Und wie tief, wie viel Wasser freigegeben werden muss, damit das genau stimmt, dieses Gesetz?
Und in der Badewanne spielt ein Kind mit einer Kunststoffspielente. Auch für diese Spielzeugente gilt, dass sie genau so viel Wasser verdrängt, wie sie wiegt – selbst wenn im Wasser noch Seife enthalten ist. Das ist gewaltig.
Und das gilt sogar für richtige Enten. Wenn wir irgendwo auf einen Teich gehen und dort eine Ente schwimmt – das könnten wir überhaupt nicht berechnen. Dieses Gefieder, da steht eine Feder ab, die andere so. Wenn wir die ganze Ente wiegen und das verdrängte Wasser messen, das durch diese Ente verdrängt wird, stimmt es exakt überein. Gewaltig!
Haben wir mal Staunen gelernt über die Naturgesetze, dass sie so präzise und genau eingehalten werden? Das ist gewaltig! Wenn wir konsequent weiterdenken, muss doch jemand sein, der das genau ausrechnet und dafür sorgt, dass das genau so eingetaucht wird, damit diese Bedingung, dieses Naturgesetz, eingehalten wird. Das ist doch logisch, das muss doch sein, oder?
Ja, unbedingt muss das sein. Es kann ja nichts von alleine geschehen. Und tatsächlich ist da jemand, der dafür Sorge trägt, der darauf ganz genau achtet, dass dieses Naturgesetz eingehalten wird.
Von diesem Einen, der das macht, lesen wir im Kolosser 1,16-17: Denn in Jesus Christus ist alles geschaffen, was im Himmel und auf Erden ist, das Sichtbare und das Unsichtbare. Es ist alles durch ihn und zu ihm geschaffen, alles, alles ist durch ihn gemacht. Und wenn wir weiterlesen in Vers 17, da steht ein ganz kurzer Satz: Denn es besteht alles in ihm, alles.
Dass das genau eingehalten wird, liegt daran, dass Jesus dafür sorgt. Nun braucht er dazu keine Computer, keine Messgeräte und was wir uns sonst vorstellen mögen. Bei ihm reicht es aus, dass er sein Wort spricht, und dann geschieht das. Er hat die Naturgesetze in seiner Schöpfung eingesetzt und ihnen befohlen, dass sie immer eingehalten werden. Und sie tun das.
Alle Moleküle auf der Welt richten sich genau nach dem, was Jesus befohlen hat. Sie sind ihm gehorsam bis ins Letzte. Im Hebräer 1,3 lesen wir: Er trägt alle Dinge mit seinem kräftigen Wort. Das ist die Beschreibung dessen, was ich eben erklärt habe. Durch sein kräftiges Wort erhält er alles, damit es genau so abläuft, wie es ist.
Das ist äußerst wertvoll, dass er die Naturgesetze gesetzt hat und ihnen befohlen hat, dass sie immer eingehalten werden müssen. Wenn das nicht so wäre, könnten wir keine Autos bauen, könnten wir kein elektrisches Licht haben, könnten unsere Zellen nicht funktionieren, wir könnten nicht zum Mond fliegen, wir könnten keine Bügeleisen anwenden, wir könnten kein Essen kochen.
All das, was in dieser Welt geschieht und abläuft, läuft alles ab unter der Regie der Naturgesetze, die Jesus gesetzt hat. Also denken wir daran: Wenn wir nachher nach Hause fahren und auf das Gaspedal drücken, dass diese Wirkung überhaupt möglich ist, dass dadurch ein Motor getrieben wird, das beruht auf Naturgesetzen, und diese Naturgesetze hat Jesus gemacht.
Und wenn heute Abend noch ein Wasserglas herunterfällt und zerbricht, dann ist das auch eine Folge der Naturgesetze – auch wenn uns das nicht so gut gefällt, wenn da etwas runterfällt. Aber wir müssen ungeheuer dankbar sein dafür, dass er die Naturgesetze gesetzt hat. Das ist sehr wichtig.
Wir können es auch so ausdrücken: Jesus hat die Oberhoheit über alle Dinge im Mikrokosmos und Makrokosmos. Alles, alles, was da geschieht, läuft ab nach den Regeln der Naturgesetze.
Nachdem wir so viel über Naturgesetze gesagt haben, können wir näher definieren, was Wunder sind. Jetzt kommt die exaktere Definition für Wunder.
Wunder sind solche Ereignisse in Raum und Zeit, die außerhalb des Rahmens unserer Naturgesetze ablaufen. Derjenige, der die Naturgesetze gemacht hat, der sie geschaffen hat, kann natürlich zu jeder Zeit und in jedem Augenblick sagen: „Jetzt nicht!“ Wenn er auf dem See Genezareth spazieren gehen will, ohne einzutauchen, dann befehlt er dem Gravitationsgesetz: „Jetzt nicht!“ Und das Wasser ist gehorsam und gibt das nicht frei, was da eintaucht, weil er die Macht über alle Dinge hat.
Wir sehen also, die Naturgesetze sind ein Maßstab dafür, dass wir sagen: Hier ist etwas gesetzt, was ein Wunder ist, was wir erwarten oder was wir nicht erwarten. Jetzt haben wir eine deutliche Trennlinie gefunden zwischen Wundern und solchen Dingen, die zwar auch wunderbar sind, die geschehen, auf jeden Fall, aber die wir als das bezeichnen, was in dieser Welt ständig abläuft.
In der Bibel lesen wir viele Dinge, die außerhalb der Naturgesetze ablaufen, und wir können es überhaupt nicht anders erklären, als dass sie im Rahmen der Naturgesetze ablaufen, und viele Dinge, die außerhalb dieses Rahmens laufen.
Also alle diese Wunder, die dort in der Bibel stehen, sind letztlich ganz einfach zu verstehen, nämlich so: Hier greift der Schöpfer selbst ein in seine Schöpfung und ändert das. Darum kann er auf der Hochzeit zu Kana ganz einfach für ihn aus Wasser Wein machen. Da kann ein Chemiker nur davor stehen und staunen. Eigentlich sagt er: Das dürfte nicht sein. Ja, das Naturgesetz, das eigentlich dafür zuständig ist, gilt jetzt nicht, weil der Schöpfer gehandelt hat.
Auch die Schöpfung selbst ist ja nicht durch die Naturgesetze gemacht. Die Schöpfung, die ganze Welt, ist ja gemacht worden durch sein Wort. Das ist ein ganz neues Phänomen, so etwas kennen wir gar nicht. Kein Physiker und kein Chemiker kann auch nur ein Gramm Wasserstoff erzeugen, indem er in ein Labor geht und spricht. Aber Gott kann das. Er spricht, und es ist da.
Materie – merken wir uns einen wichtigen Satz – Materie entsteht nur durch Sprechen, auf keine andere Weise. Aber durch Sprechen entsteht Materie. Es kommt nur darauf an, wer das spricht, und das muss der Schöpfer sein. Das können wir nicht.
Wenn er das tut, dann wissen wir das. Er stellt sich die Frage: Kann man eigentlich Wunder immer auf Anhieb erkennen, dass es Wunder sind? In vielen Fällen ja, aber manchmal nicht.
In Jakobus 5 lesen wir von Elia, dass er gebetet hat, und dreieinhalb Jahre setzte in Israel der Regen aus. Hätte man damals einen Meteorologen der damaligen Zeit gefragt, hätte er es erklären können. Er hätte gesagt: „Ja, es kommen keine Wolken mehr vom Mittelmeer her, und darum regnet es hier nicht mehr.“ Ganz einfache meteorologische Erklärung.
Stimmt nicht. Dahinter stand Gebet, und aufgrund des Gebetes hat der Schöpfer gehandelt. Als Elia noch einmal betete, da hat es geregnet, in Strömen, genug. Jetzt würde ein Meteorologe sagen: „Na ja, da kam vom Berg Hermon, da waren die Kondensationskeime, und da haben sich Tröpfchen gebildet, und dann hat es geregnet.“
Mag man so erklären, stimmt aber nicht. Hier hat der Schöpfer gehandelt, und keiner hat es gemerkt, dass es ein Wunder ist, dass hier der Schöpfer gehandelt hat. So ist das oft, wenn der Schöpfer handelt.
Oder denken wir an die Geschichte von David und Goliath. David trat gegen Goliath an, der gegen Gott lästerte. Goliath war gepanzert, ich weiß nicht, wie viel Kilogramm Eisen er am Körper hatte. Es war alles abgedeckt, meinte er jedenfalls. David sagte, so eine Rüstung ist mir viel zu schwer. Er war so, wie er war – ein kleiner Kerl wohl.
Er trat an, aber er sagte: Im Namen Gottes tue ich das. Er nahm eine Steinschleuder, suchte sich ein paar Steine in der Wüste, und fing an, mit der Schleuder zu hantieren. Da ist keine Kimme, kein Korn, nichts dran. Man kann nicht mal zielen damit. Wie soll man damit umgehen?
Und er schleuderte das Ding durch die Luft. Vielleicht ist der Stein sogar nach hinten losgegangen, das wäre gar keine Frage. Wenn Karl May schon um die Ecke schießen kann, wie viel mehr darf ich mit Gott?
Es ist doch klar. Zielorientiert trifft er genau die Stelle, an der Goliath keinen Panzer hat, und Goliath kippt um und ist tot. Handeln Gottes.
Ein Physiker würde sagen: Na ja, Wurfparabel kann man genau berechnen, nicht wahr, wie das geht. Und so ist das passiert. Aber man hat nicht gemerkt, dass hier Gott gehandelt hat.
Wir haben jetzt schon einige Wunder kennengelernt. Nun möchte ich ein anderes Wunder nennen, das ich persönlich in unserer Zeit für das größte Wunder überhaupt halte.
Vielleicht noch einmal ein Wunder, das ich als das größte überhaupt ansehe, ist erst einmal die Erschaffung dieser Welt durch das Vollmachtswort Gottes und die Auferstehung Jesu – wie er von den Toten aufersteht und lebt, was keiner für möglich gehalten hat.
Aber was ist das größte Wunder heute? Ein Wunder, das heute passiert und jeden Tag passiert.
Von einem solchen Wunder steht geschrieben in Apostelgeschichte 16,29-34:
Der Gefängnisaufseher ließ sich ein Licht geben, dann lief er in die Zelle, wo er sich zitternd vor Paulus und Silas niederwarf. Als er die beiden hinausführte, fragte er sie: „Was muss ich tun, um gerettet zu werden?“ Antwort: „Glaube an den Herrn Jesus, so wirst du mit deiner Familie gerettet“, erwiderten Paulus und Silas.
Sie verkündigten ihm und seiner ganzen Familie die Heilsbotschaft. Dann führte er sie in seine Wohnung, bewirtete sie und freute sich mit seiner ganzen Familie, dass er zum Glauben an Gott gefunden hatte.
Das war ein großes Wunder. Paulus und Silas wurden gefangen genommen, sie sind im Gefängnis. Plötzlich, gegen Mitternacht, gibt es ein Erdbeben, die Wände wackeln.
Der Gefängniswärter wusste: Wenn die Gefangenen weglaufen, komme ich vor ein römisches Gericht und bekomme den Kopf ab. Die Römer haben nicht lange gefackelt. So kam er in großer Sorge.
Aber Paulus und Silas liefen überhaupt nicht weg. Sie blieben da und sangen Loblieder, obwohl sie gerade von ihm verprügelt wurden mit der Peitsche. Die Striemen sind noch hinten auf dem Rücken.
Jetzt wendet sich der Kerkermeister an Paulus und sagt: „Was soll ich tun, um Rettung zu finden?“ Paulus gibt ihm eine wunderbare, kurze, knappe Antwort: „Glaube an den Herrn Jesus.“
Was war die Antwort? Und dieser Mann – das ist so schön – reagiert darauf und tut es. Er glaubt an den Herrn Jesus, nachdem ihm das gesagt wurde.
Bemerkenswert ist ja in diesem Text, warum hier geschrieben steht: „Glaube an den Herrn Jesus.“ Warum steht hier nicht „Glaube an Gott“?
Nun, da hätte der Gefängniswärter gesagt: „Das tue ich schon, ich glaube schon an Gott.“ Hier in Griechenland gibt es ganz viele Götter. Da haben wir Zeus und wie sie alle heißen. Ganz viele Götter, für alle möglichen Fälle haben wir jeweils einen eigenen Gott.
Also das tun wir schon. Und wir haben in Athen die große Akropolis, da haben wir sogar eine Göttin. Also wir haben alles hier, gar keine Frage.
Aber das sagt Paulus nicht. Er sagt: „Glaube an den Herrn Jesus.“ Das ist es, das ist der Punkt. Es geht nicht darum, ob jemand an Gott glaubt. Das wird uns auch gar nicht helfen.
Das Einzige, was uns hilft, wenn wir Rettung haben wollen, ist, dass wir an den Herrn Jesus glauben.
Manchmal treffe ich auf Leute, die sagen: „Ja, ich glaube an Gott.“ Ich sage: „Das ist schön, aber glauben Sie auch an den Herrn Jesus?“ Da sieht es dann oft anders aus.
Vor Jahren, als das Parlament in Kanada eröffnet wurde, wurde ein Gebet gesprochen zu Jesus Christus. Dann haben sich einige Leute dagegen gewandt und wollten das nicht und haben das abgeändert. Jetzt betet man nur zu Gott.
Daran wurde mir deutlich, dass man das Entscheidende aufgegeben hat. Denn das ist das Markante, das Entscheidende: Glaube an den Herrn Jesus und bete zum Herrn Jesus.
Wir können Gott überhaupt nicht haben ohne Jesus. Das gibt es gar nicht. Wir können Gott nur haben, wenn wir Jesus haben.
Denn in Römer 3 lesen wir: Den Herrn Jesus hat Gott für den Glauben hingestellt. Das heißt, es ist der Wille des Vaters, es ist der Wille Gottes, dass wir an den Herrn Jesus glauben. Das will er.
Und wenn wir an ihn glauben, haben wir automatisch den Vater. Den Vater können wir nur haben, wenn wir an den Herrn Jesus glauben.
Darum rufen wir auch immer in die Entscheidung hinein zum Herrn Jesus, denn durch den Herrn Jesus finden wir Rettung, durch den Herrn Jesus finden wir ewiges Leben.
Und wenn wir das nicht tun, haben wir kein ewiges Leben.
Als wir zu Vorträgen in Polen waren, in Südpolen, gab eine Frau ein Zeugnis, und ich habe mich sehr gefreut, was sie sagte.
Sie sagte: Als ich mich bekehrt habe zu Jesus Christus, war mir klar, diese Botschaft muss ich weitergeben an andere Menschen, die noch nicht an den Herrn Jesus glauben.
Frömmigkeit haben wir genug in Polen, das ist nicht die Frage. Frömmigkeit genug, was da alles gemacht wird.
Aber es kommt darauf an, dass die Leute an den Herrn Jesus glauben.
Da hatte sie eine sehr gute Idee. Sie ließ eine vier Meter mal zwei Meter hohe Plakatwand anfertigen und schrieb in großen Buchstaben in polnischer Sprache darauf den Satz, den wir eben gehört haben: „Glaube an den Herrn Jesus, dass du gerettet wirst.“
Das hat sie an einer sehr befahrenen Landstraße auf einem Acker anbringen lassen. Sie hatte den Acker gepachtet.
Jetzt fahren Tausende von Leuten jeden Tag über diesen Hügel hinweg, und wenn sie dort ankommen, sehen sie diese riesige Plakatwand: „Glaube an den Herrn Jesus.“
Diese Frau missioniert 24 Stunden, also rund um die Uhr, von morgens bis abends, auch noch in der Nacht.
Dann sagte sie weiter im Zeugnis: „Ich weiß nicht, ob eines Tages mein Pächter herkommt und sagt, das gefällt mir nicht, da mit ihrem Plakat. Am besten wäre es, wenn dieses Grundstück mein Eigentum wäre.“
Dann hat sie Geld gespart und hat das Grundstück gekauft.
Jetzt ist das ihr Eigentum, und niemand kann ihr sagen, hier darf sie nicht mehr missionieren.
Das tut sie. Es ist ihr Land, auf ihrem Land kann sie tun, was sie will.
So predigt sie diese zentrale Botschaft: „Glaube an den Herrn Jesus, glaube an den Herrn Jesus, dann wirst du ewiges Leben haben.“
Das ist so wichtig, dass wir diese Botschaft weiterbringen.
Ich staune immer wieder, wie Gott das oft macht, dass so etwas geschieht, dass Menschen den Herrn Jesus finden und dadurch ewiges Leben finden.
Ich will einmal eine Geschichte erzählen, die wir erlebt haben, als wir in Russland waren, meiner früheren Heimat in Nordostpreußen. Das war ja früher deutsch, jetzt ist es russisch.
Wir waren zu Vorträgen in Königsberg gewesen, und dann habe ich gesagt: Ist es möglich, dass wir mal an einem Tag hinfahren zu meinem Geburtsort Reinick? Das liegt 125 Kilometer östlich von Königsberg.
Die Russen haben gesagt: Kein Problem, das kriegen wir hin. Wir haben einen alten Bus.
Dann werden wir mit dem Bus euch dorthin fahren.
Und dann haben sie das gemacht. Es war ein so alter, klapperiger Bus, der kaum noch fahren konnte.
Wenn wir irgendwo mal an der Ampel stehenblieben, haben wir den nur durch Gebet wieder in Gang bekommen. Nur dann startete er wieder.
So ein klapperiges Ding war das. Aber wir sind damit gefahren.
Wir fuhren weiter und kamen durch den Ort Gumbinnen.
Dort passierte Folgendes: Der Ganghebel brach durch. Das war so ein alter Bus.
Was nun? Es war auch Feiertag.
Aber dann trafen wir auf der Straße einen Russen, und er sagte: „Ja, ich habe eine Bohrmaschine, man kann den Ganghebel durchbohren, dann einen Splint durchmachen, und dann geht das so notdürftig wieder weiter.“
Das wurde gemacht, dann fuhren wir weiter und kamen irgendwann an meinem Heimatort, der nicht mehr existierte. Das wusste ich schon von Verwandten.
Es war also nur ein freies Feld, Steppe. Dort wuchs jetzt nichts, obwohl es fruchtbares Land war.
Dann fuhren wir wieder zurück und kamen über Insterburg. Ich weiß noch genau, wo das war.
Irgendwo auf der Straße in Insterburg brach der Ganghebel erneut weg.
Was nun? Das Material war geschwächt, nochmal bohren ging nicht.
Da gab es nur eine Möglichkeit: Dieses Ding zu schweißen.
Auf der Straße fanden wir tatsächlich jemanden, der ein Schweißgerät hatte.
Dann wurde das so notdürftig geschweißt, das dauerte etwa eine Stunde, dann war es wieder fertig.
Wir saßen dort, wir waren mit mehreren dort hingefahren.
Wir hatten etwa dreißig von diesen Fragenbüchern in russischer Sprache dabei.
Diese Bücher haben wir hier und da verteilt, wenn jemand vorbeikam.
Die Leute nahmen die Bücher sofort an. Das war natürlich eine große Sache.
Als wir dann weiterfuhren, waren die Bücher verteilt.
Etwa zwei Jahre später waren wir wieder in Insterburg, diesmal nicht nur zum Durchfahren, sondern wir hatten zwei Vortragsabende.
Wir hatten über tausend Bücher in russischer Sprache dabei und luden die Leute ein.
Wir gaben die Bücher an alle, die an der Straße vorbeikamen.
Die Bücher wurden uns überall abgenommen.
Plötzlich kam ein junger Mann und sagte: „Dieses Buch habe ich schon.“
Ich dachte erst: Wie kommt hier in dieser Stadt so ein Buch hin? Ich konnte mir das gar nicht vorstellen.
Ich fragte ihn nicht, woher er es hatte.
Er nahm seine Aktentasche, machte sie auf und holte das Buch heraus – völlig zerlesen.
Dann sagte er: „Das haben Sie mir doch gegeben.“
Ich sagte: „Im Moment mal, wie das?“
Ich machte ein unglaubliches Gesicht.
Da schlug er das Buch auf und zeigte mir mein Autogramm.
Er sagte, damals, als Sie mir das gegeben hatten, wollte ich ein Autogramm von Ihnen haben. Und da war ich überführt.
Tatsächlich hatte er es von mir bekommen.
Dann erzählte dieser Mann, dass er das Buch gelesen hat und dass dort steht, wie man sich zu Jesus Christus bekehren kann.
Er sagte: „Ich habe genau das gemacht, was da stand, und ich habe das vielen anderen auch gegeben.“
Erst hinterher wurde mir klar, was Gott hier getan hat.
Überlegen wir mal, was da für eine mathematische Aufgabe dahintersteckt.
Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, wenn wir irgendwo in einer beliebigen Stadt dreißig Bücher an Leute verteilen, die gerade zufällig vorbeikommen?
Zwei Jahre später kommen wir wieder an diesen Ort, an eine ganz andere Stelle, und sind dort vielleicht eine Stunde auf der Straße.
Da kommt genau einer von denen vorbei, der vor zwei Jahren so ein Buch bekommen hat, das er auch noch bei sich hat und aufgrund dessen er sich bekehrt hat.
Jetzt bin ich mit meiner Mathematik am Ende. Das kann ich nicht mehr ausrechnen. Das ist Gottes Mathematik.
Aber dann wurde mir klar, dass Gott will, dass wir durch den Herrn Jesus gerettet werden. Dass es sein allergrößtes Anliegen ist, dass wir nach Hause finden und einmal Heimat im Himmel haben, ewiges Leben.
Ich hielt irgendwo einen Vortrag und sprach über Himmel und Hölle.
Wir sind eingeladen in den Himmel, aber die Hölle gibt es auch, und das ist ein schrecklicher Ort, sagte ich.
Gott will, dass wir in den Himmel kommen, und das geht nur, wenn wir die Tür benutzen, die Gott uns angewiesen hat.
Diese Tür ist die Tür, auf der „Jesus Christus“ steht.
Jesus ist die Tür zum Himmel.
Hinterher kam eine Frau zu mir und sagte: „Ich will Ihnen sagen, wo ich hin will.“
Sie sagte: „Das müssen Sie gar nicht mehr sagen, das weiß ich natürlich. Ich habe das ja so gezeichnet vom Wort der Bibel aus: Sie wollen in den Himmel, jetzt wollen Sie wissen, wie das geht.“
„Nein“, sagte sie, „ich will in die Hölle.“
„Das gibt es doch nicht, wieso?“
„Doch“, sagte sie, „ich will in die Hölle.“
Ich sagte: „Das müssen Sie mir erklären.“
Sie sagte: „Stellen Sie sich vor, vor kurzem ist meine Mutter gestorben. Meine Mutter habe ich sehr geliebt. Und ich möchte nach dem Tode dort sein, wo meine Mutter ist. Darum will ich in die Hölle, weil meine Mutter nicht geglaubt hat.“
Nach dem, was sie gesagt hatte, wird ihre Mutter eindeutig in der Hölle sein.
Oh, dachte ich, das ist ein Ding, da will jemand in die Hölle.
Dann habe ich ihr das so erklärt:
„Überlegen Sie sich tausendmal, was Sie da gesagt haben. Zunächst einmal wissen Sie gar nicht hundertprozentig genau, ob sie wirklich in der Hölle ist.“
„Stellen Sie sich vor, der Mann am Kreuz, der Verbrecher, der mit Jesus auch gekreuzigt wurde, ruft in letzter Minute Jesus an, und Jesus sagt: ‚Heute noch wirst du mit mir im Paradies sein.‘“
Hätten wir die Mutter gefragt, wo ihr Sohn ist, hätte sie gesagt: „Mein Sohn, der arme Kerl, der ist schon in jungen Jahren auf die schiefe Bahn gekommen, er ist Verbrecher geworden, die Römer haben ihn gefasst, und jetzt haben sie ihn gekreuzigt. Der ist verloren, der ist in der Hölle.“
Irrtum, der ist nicht in der Hölle. Er kam mit Jesus in Berührung, und wer mit Jesus in Berührung kommt, der kommt mit dem Heiland zusammen, mit dem, der die Tür zum Himmel ist. So kam dieser Sohn mit ihm zusammen und er kam in den Himmel.
Ich sage: So wissen Sie gar nicht genau, wo Ihre Mutter ist.
Ihre Mutter hat ja auch von Jesus gehört in ihrem Leben, und vielleicht hat sie doch auf ihrem Krankenlager oder wie sie gestorben ist, in letzter Minute noch den Herrn Jesus angerufen und um Gnade gefleht.
Gott erhört solche Gebete in Jesus.
Ich sage: Das wissen Sie nicht genau.
Nehmen wir einmal an, weil wir es nicht genau wissen, sie ist in der Hölle.
Ich sage: Wenn sie dort ist und Sie auch dorthin wollen, werden Sie sie überhaupt nicht finden.
Denn Sie müssen wissen: Die Hölle ist kein Ort der Familienzusammenführung – auf keinen Fall.
Außerdem ist es sehr finster in der Hölle. Es ist ein Ort der Finsternis.
Sie werden sie gar nicht finden, Sie werden sie gar nicht sehen.
Und selbst wenn Sie irgendwann mal auf sie treffen würden, würden Sie sie gar nicht mehr lieben.
Denn Menschen, die sich hier auf der Erde geliebt haben, können sich nur lieben, weil Gott in dieser Welt ist.
Liebe in dieser Welt gibt es nur, weil Gott die Liebe ist, nur deswegen.
Und Gott ist in dieser Welt.
Aber an jenem Ort in der Hölle ist Gott nicht mehr.
Und wo Gott nicht mehr ist, gibt es auch keine Liebe mehr.
Es gibt nur noch Hass, Neid, Zank und Streit.
Es ist furchtbar an jenem Ort, wo Gott nicht mehr ist, ein schrecklicher Ort.
Entscheiden Sie sich richtig, dass Sie in den Himmel kommen.
Das ist die Botschaft des Evangeliums.
Und das ist auch der Grund, warum ich diese Vorträge halte, hier und dort, um Menschen einzuladen, sie zu erwärmen und es ihnen deutlich zu machen:
Mach dich auf den Weg in den Himmel, damit du nicht in die Hölle kommst.
Das ist der einzige Grund.
Darum hat Jesus auch gesagt: „Geht hinaus in alle Welt und verkündigt diese Botschaft des Heils.“
Denn nur diese Botschaft des Evangeliums wird euch retten.
Es gibt keine andere Botschaft, die retten kann. Keine, überhaupt nicht.
Wir können die ganze Welt bereisen, und was uns alles vorgelogen wird, es stimmt alles nicht.
Es gibt nur eine einzige Tür, die wirklich in den Himmel führt.
Alles andere sind Phantastereien, die die Menschen erfunden haben, Vater Morgens in der Wüste der verlorenen Menschheit.
Nur Jesus allein rettet, nichts anderes.
Keine Religion rettet, keine Kirchenzugehörigkeit, egal wozu wir gehören.
Und wenn noch jemand sagt: „Ja, wir sind die allein seligmachende Kirche“, stimmt nicht!
Es gibt keine allein seligmachende Kirche.
Es gibt nur einen allein seligmachenden Jesus Christus.
Das müssen wir wissen.
Nur Jesus Christus und nichts anderes führt uns in den Himmel.
Wenn wir zu ihm kommen, haben wir die Gewissheit: Wenn ich aufbreche und zu ihm komme, wird mir an diesem Tag, zu dieser Stunde, das ewige Leben übereignet.
Das ist das Evangelium.
Es hat nichts zu tun mit irgendeiner Frömmigkeit, mit irgendwelchen Dingen, die Menschen erfunden haben, absolut gar nichts.
Ich entscheide mich für diesen Jesus und kann froh sein in Ewigkeit.
Ich werde gebucht für den Himmel, ich werde eingetragen in das Buch des Lebens.
Am Ende sagt die Bibel: Da werden Bücher aufgeschlagen im Gericht Gottes, und er wird nachschauen, ob mein Name da drinsteht.
Und wenn mein Name da drinsteht, wunderbar, geh weiter in den Himmel hinein.
Du hast eines Tages die Botschaft des Evangeliums gehört und angenommen.
Das hat dich in den Himmel gebracht.
Nicht irgendwelche Werke, die wir tun, oder irgendetwas, was wir in diesem Leben meinen, Gutes getan zu haben.
Keine gute Tat ist in der Lage, auch nur irgendeine Sünde zu kompensieren.
Das können wir überhaupt nicht, das gibt es nicht.
Sünde kann nur bezahlt werden durch das Blut Jesu Christi.
Es ist die einzige Währung, die zählt.
Darum können wir zu ihm kommen.
So unkompliziert ist das, so einfach.
Wir lassen uns einladen zu Jesus Christus, beten zu ihm und machen das Fest.
Jesus sagt: „Heute ist diesem Hause Heil widerfahren.“
Das ist die Einladung von heute Abend.
Unvorstellbar groß und weit ist das, was uns angeboten wird.
Wir stehen vor der Entscheidung, ob wir das ewige Leben haben wollen oder nicht.
Wenn nicht, sind wir weiterhin auf der Straße der Verlorenheit.
Das ist sehr gefährlich.
Ich möchte nicht wandern auf der Straße der Verlorenheit.
Ich weiß ja gar nicht, wie lange ich lebe, ob ich die Chance noch habe, umzukehren.
Das ist eine sehr gefährliche Straße, diese breite Straße, von der Jesus sagt, sie führt zur Verdammnis.
Da kann man eigentlich nur, wenn man weiß, auf welcher Straße man läuft, sofort und schnell schleunigst zum Herrn Jesus kommen und sagen: „Herr Jesus, nimm mich an.“
Er hört das Gebet und nimmt es augenblicklich an, wenn wir kommen.
Das ist die Botschaft des Heils: Glaube an den Herrn Jesus, damit du gerettet wirst.
Das können wir heute tun, weil er uns das so einfach macht und jedem von uns anbietet.
Wollen wir ihm dafür danken?
Ich möchte mit uns beten:
Herr Jesus Christus, wir erstaunen darüber, wenn wir über dich nachdenken.
Du bist der Sohn Gottes, vom Vater eingesetzt als Schöpfer.
Du bist der Herr aller Dinge im Mikrokosmos und Makrokosmos.
Du bist gleichzeitig auch der Mann am Kreuz, der gestorben ist für unsere Schuld und Sünde, damit der Weg für uns frei wird, um in den Himmel zu kommen.
Herr Jesus Christus, ich kann dir nur danken, dass du so etwas Großes für uns bereitet hast und dass du uns das heute Abend anbietest, jedem einzelnen von uns, dass wir zurückbleiben dürfen und kommen und das im Gebet festmachen.
Herr Jesus, ich danke dir dafür, dass du nie fragst, wie alt wir sind, ob jung oder alt, ob Mann oder Frau, wer auch immer hier ist.
Die Einladung gilt für uns alle.
Herr Jesus, das Schlimmste, was uns passieren kann, ist, wenn wir uns einfach auf den Absatz umdrehen und nach Hause gehen.
Schenk uns, dass wir zurückbleiben und als Gerettete eingetragen werden im Buch des Lebens.
Denn unsere Heimat ist im Himmel, das hast du vorgesehen.
Ich möchte dir dafür danken, Herr Jesus, und hilf jedem einzelnen, jetzt auch hier zu bleiben.
Amen.
Jetzt stellt sich die Frage: Wie machen wir das?
Das Evangelium ist von einer so wunderbaren, einfachen und durchdringenden Art, dass jeder es verstehen und tun kann.
Wenn diese Veranstaltung gleich beendet ist, können wir einfach hier vorne in den ersten Reihen Platz nehmen.
Während die anderen rausgehen, bleiben wir hier.
Ich werde meine Bibel aufschlagen und anhand ganz weniger zentraler Bibelstellen erklären, wie wir Jesus finden können.
Dann werde ich mit uns beten, wer das will.
Es wird niemand gezwungen, ich frage auch niemanden aus.
Ich bitte auch darum: Wenn jemand mitgebracht worden ist, eingeladen wurde, vielleicht der Nachbar oder Arbeitskollege oder wer auch immer, dann kann der auch mitkommen, gar keine Frage.
Der muss ja nicht irgendwo warten.
Dann kommen beide mit oder zu dritt, wie es gerade passt.
Wir haben hier Platz, ich erkläre das für alle, und dann können wir das hinterher tun.
Jesus möchte uns heute Abend retten.
Dieses Angebot sollten wir unbedingt annehmen.
Daher segne uns in unserer Entscheidung.
Exaktere Definition von Wundern und Beispiele
Nachdem wir nun viel über Naturgesetze gesprochen haben, können wir genauer definieren, was Wunder sind.
Wunder sind solche Ereignisse in Raum und Zeit, die außerhalb des Rahmens unserer Naturgesetze ablaufen. Derjenige, der die Naturgesetze geschaffen hat, kann natürlich jederzeit und in jedem Augenblick sagen: „Jetzt nicht!“ Wenn er zum Beispiel auf dem See Genezareth spazieren gehen möchte, ohne einzutauchen, dann befiehlt er dem Gravitationsgesetz: „Jetzt nicht!“ Und das Wasser gehorcht und lässt nicht zu, dass er eintaucht, weil er die Macht über alle Dinge hat.
Wir sehen also, dass die Naturgesetze ein Maßstab dafür sind, wann wir sagen können: Hier geschieht etwas, das ein Wunder ist – etwas, das wir erwarten oder nicht erwarten. Damit haben wir eine deutliche Trennlinie gefunden zwischen Wundern und solchen Dingen, die zwar auch wunderbar sind, aber doch ständig in dieser Welt geschehen.
In der Bibel lesen wir von vielen Ereignissen, die außerhalb der Naturgesetze liegen. Wir können uns nicht anders erklären, dass sie im Rahmen der Naturgesetze ablaufen. Viele dieser Ereignisse laufen außerhalb dieses Rahmens. Alle diese Wunder, die in der Bibel stehen, sind letztlich ganz einfach zu verstehen: Hier greift der Schöpfer selbst in seine Schöpfung ein und ändert sie.
Darum kann er auf der Hochzeit zu Kana ganz einfach aus Wasser Wein machen. Ein Chemiker kann nur staunen, denn eigentlich dürfte das nicht sein. Das Naturgesetz, das eigentlich dafür zuständig ist, gilt jetzt nicht, weil der Schöpfer gehandelt hat.
Auch die Schöpfung selbst ist ja nicht durch die Naturgesetze gemacht worden. Die ganze Welt ist durch sein Wort geschaffen worden. Das ist ein ganz neues Phänomen, das wir gar nicht kennen. Kein Physiker und kein Chemiker kann auch nur ein Gramm Wasserstoff erzeugen, indem er ins Labor geht und spricht. Aber Gott kann das. Er spricht, und es ist da.
Wir können uns einen wichtigen Satz merken: Materie entsteht nur durch Sprechen, auf keine andere Weise. Es kommt nur darauf an, wer spricht – und das muss der Schöpfer sein. Wir Menschen können das nicht. Aber wenn er es tut, dann wissen wir das.
Erkennen von Wundern und Beispiele aus der Bibel
Er stellt sich die Frage: Kann man Wunder immer sofort als solche erkennen? In vielen Fällen ja, aber manchmal auch nicht.
In Jakobus 5 lesen wir von Elia, der gebetet hat. Daraufhin setzte in Israel dreieinhalb Jahre lang der Regen aus. Hätte man damals einen Meteorologen gefragt, hätte er es erklären können. Er hätte gesagt: „Es kommen keine Wolken mehr vom Mittelmeer her, deshalb regnet es hier nicht mehr.“ Eine ganz einfache meteorologische Erklärung.
Doch das stimmt nicht. Dahinter stand Gebet, und aufgrund dieses Gebets hat der Schöpfer gehandelt. Als Elia erneut betete, begann es in Strömen zu regnen – genug Regen. Ein Meteorologe würde nun vielleicht sagen: „Na ja, da kam vom Berg Hermon ein Luftstrom, dort gab es Kondensationskeime, und es bildeten sich Tröpfchen, die dann als Regen fielen.“ Man kann es so erklären, doch das stimmt nicht.
Hier hat der Schöpfer gehandelt, und niemand hat bemerkt, dass es ein Wunder war. So ist es oft, wenn der Schöpfer eingreift.
Oder denken wir an die Geschichte von David und Goliath. David trat gegen Goliath an, der Gott lästerte. Goliath war schwer gepanzert – mit einer Rüstung aus vielen Kilogramm Eisen, die seinen Körper vollständig bedeckte, oder zumindest meinte er das.
David hingegen sagte, so eine Rüstung sei ihm viel zu schwer. Er war ein kleiner Kerl, wie er war. Doch er trat an und sagte: „Im Namen Gottes tue ich das.“ Er nahm eine Steinschleuder, suchte sich ein paar Steine in der Wüste und begann, in der Luft zu „fuddeln“. Was man mit so einer Schleuder machen kann, ist unklar. Sie hat keine Kimme, kein Korn, also nichts, womit man genau zielen könnte. Wie soll man damit umgehen?
David schleuderte den Stein durch die Luft. Vielleicht wäre der Stein sogar nach hinten losgegangen, das wäre gar keine Frage gewesen. Wenn Karl May schon um die Ecke schießen kann, wie viel mehr darf ich mit Gott? Das ist doch klar.
Zielgerichtet traf der Stein Goliath genau an der Stelle, an der er keine Panzerung hatte. Goliath fiel um und war tot. Das war das Handeln Gottes.
Ein Physiker würde sagen: „Na ja, die Wurfparabel kann man genau berechnen, so hat das funktioniert.“ Doch niemand hat erkannt, dass hier Gott gehandelt hat.
Das größte Wunder heute: Rettung durch Glauben an Jesus Christus
Wir haben jetzt schon einige Wunder kennengelernt. Nun möchte ich ein anderes Wunder nennen, das ich persönlich in unserer Zeit für das größte Wunder überhaupt halte.
Vielleicht ist das größte Wunder überhaupt zunächst die Erschaffung dieser Welt durch das Vollmachtswort Gottes und die Auferstehung Jesu. Wie er von den Toten aufersteht und lebt – das hat niemand für möglich gehalten. Aber was ist das größte Wunder heute? Ein Wunder, das heute geschieht und jeden Tag passiert.
Von einem solchen Wunder steht geschrieben in Apostelgeschichte 16,29-34:
Der Gefängnisaufseher ließ sich ein Licht geben, dann lief er in die Zelle, wo er sich zitternd vor Paulus und Silas niederwarf. Als er die beiden hinausführte, fragte er sie: „Was muss ich tun, um gerettet zu werden?“ Die Antwort lautete: „Glaube an den Herrn Jesus, so wirst du mit deiner Familie gerettet“, erwiderten Paulus und Silas. Sie verkündigten ihm und seiner ganzen Familie die Heilsbotschaft. Dann führte er sie in seine Wohnung, bewirtete sie und freute sich mit seiner ganzen Familie, dass er zum Glauben an Gott gefunden hatte.
Das war ein großes Wunder. Paulus und Silas wurden gefangen genommen und sind im Gefängnis. Plötzlich, gegen Mitternacht, gibt es ein Erdbeben, die Wände wackeln. Der Gefängniswärter wusste: Wenn die Gefangenen weglaufen, komme ich vor ein römisches Gericht – und das bedeutet den Tod. Die Römer haben nicht lange gefackelt.
So kam er in großer Sorge. Aber Paulus und Silas liefen überhaupt nicht weg, sie blieben da und sangen Loblieder – obwohl sie gerade von ihm mit der Peitsche verprügelt worden waren. Die Striemen waren noch auf ihrem Rücken zu sehen. Jetzt wendet sich der Kerkermeister an Paulus und fragt: „Was soll ich tun, um Rettung zu finden?“ Paulus gibt ihm eine wunderbare, kurze und knappe Antwort: „Glaube an den Herrn Jesus.“
Was war die Antwort? Und dieser Mann reagiert darauf – das ist so schön – er glaubt an den Herrn Jesus, nachdem ihm das gesagt wurde.
Bemerkenswert ist in diesem Text, warum hier geschrieben steht: „Glaube an den Herrn Jesus.“ Warum steht hier nicht „Glaube an Gott“? Hätte Paulus gesagt „Glaube an Gott“, hätte der Gefängniswärter vielleicht gesagt: „Das tue ich schon, ich glaube schon an Gott.“
In Griechenland gab es viele Götter: Zeus und wie sie alle heißen. Für alle möglichen Fälle gab es jeweils einen eigenen Gott. „Das tun wir schon“, hätte der Wärter gesagt. In Athen gibt es die große Akropolis, dort sogar eine Göttin. Also gab es alles, keine Frage.
Aber Paulus sagt nicht: „Glaube an Gott.“ Er sagt: „Glaube an den Herrn Jesus.“ Das ist der Punkt. Es geht nicht darum, ob jemand an Gott glaubt – das wird uns auch gar nicht helfen. Das Einzige, was uns hilft, wenn wir Rettung wollen, ist, dass wir an den Herrn Jesus glauben.
Manchmal treffe ich Leute, die sagen: „Ja, ich glaube an Gott.“ Ich antworte dann: „Das ist schön, aber glauben Sie auch an den Herrn Jesus?“ Da sieht es oft anders aus.
Vor einigen Jahren, als das Parlament in Kanada eröffnet wurde, wurde ein Gebet zu Jesus Christus gesprochen. Einige Leute wandten sich dagegen, wollten das nicht und änderten das Gebet ab, sodass nun nur noch zu Gott gebetet wird.
Daran wurde mir deutlich: Hier wurde das Entscheidende aufgegeben. Denn das Markante, das Entscheidende ist der Glaube an den Herrn Jesus und das Gebet zu ihm. Wir können Gott überhaupt nicht haben ohne Jesus – das gibt es gar nicht. Wir können Gott nur haben, wenn wir Jesus haben.
Denn in Römer 3 lesen wir: „Den Herrn Jesus hat Gott für den Glauben hingestellt.“ Das heißt, es ist der Wille des Vaters, es ist der Wille Gottes, dass wir an den Herrn Jesus glauben – das will er. Und wenn wir an ihn glauben, haben wir automatisch den Vater. Den Vater können wir nur haben, wenn wir an den Herrn Jesus glauben.
Darum rufen wir auch immer zur Entscheidung für den Herrn Jesus auf. Denn durch den Herrn Jesus finden wir Rettung, durch den Herrn Jesus finden wir ewiges Leben. Wenn wir das nicht tun, haben wir kein ewiges Leben.
Zeugnis einer Missionarin und Gottes Wirken durch Menschen
Als wir zu Vorträgen in Polen waren, genauer gesagt in Südpolen, gab eine Frau ein Zeugnis, das mich sehr freute. Sie erzählte, dass ihr nach ihrer Bekehrung zu Jesus Christus klar wurde, dass sie diese Botschaft an andere Menschen weitergeben müsse, die noch nicht an den Herrn Jesus glauben.
Frömmigkeit gibt es in Polen genug, das ist nicht das Problem. Es wird viel getan und gelebt. Aber entscheidend ist, dass die Menschen an den Herrn Jesus glauben.
Diese Frau hatte eine sehr gute Idee: Sie ließ ein Plakat anfertigen, das vier Meter breit und zwei Meter hoch war. Auf diesem Plakat, das an einer sehr befahrenen Landstraße auf einem gepachteten Acker angebracht wurde, stand in großen Buchstaben auf Polnisch der Satz: "Glaube an den Herrn Jesus, dass du gerettet wirst."
Täglich fahren Tausende von Menschen über diesen Hügel. Wenn sie dort ankommen, sehen sie diese riesige Plakatwand mit der Botschaft: "Glaube an den Herrn Jesus."
Diese Frau missioniert somit 24 Stunden am Tag – rund um die Uhr, von morgens bis abends und auch in der Nacht.
In ihrem Zeugnis sagte sie weiter, dass sie nicht wisse, ob eines Tages ihr Pächter kommen und sagen würde, dass ihm das Plakat nicht gefalle. Am besten wäre es, wenn das Grundstück ihr Eigentum wäre. Deshalb sparte sie Geld und kaufte das Grundstück schließlich.
Jetzt ist es ihr Eigentum, und niemand kann ihr mehr sagen, dass sie dort nicht mehr missionieren darf. Da es ihr Land ist, kann sie dort tun, was sie will.
So predigt sie diese zentrale Botschaft: "Glaube an den Herrn Jesus, dann wirst du ewiges Leben haben."
Es ist so wichtig, dass wir diese Botschaft weiterbringen. Ich staune immer wieder, wie Gott oft so wirkt, dass Menschen den Herrn Jesus finden und dadurch ewiges Leben erhalten.
Persönliche Erfahrungen mit Gottes Führung
Ich möchte eine Geschichte erzählen, die wir erlebt haben, als wir in Russland waren – meiner früheren Heimat in Nordostpreußen. Das Gebiet war früher deutsch, heute gehört es zu Russland. Wir waren zu Vorträgen in Königsberg eingeladen. Dabei fragte ich, ob es möglich sei, an einem Tag zu meinem Geburtsort Reinick zu fahren. Reinick liegt etwa 125 Kilometer östlich von Königsberg. Die Russen sagten: „Kein Problem, das kriegen wir hin.“ Wir hatten einen alten Bus, und sie versprachen, uns damit dorthin zu fahren.
So starteten wir die Fahrt. Der Bus war sehr alt und klapperig, er war kaum noch fahrtüchtig. Wenn wir an einer Ampel stehenblieben, konnten wir den Motor nur durch Gebet wieder in Gang bringen. Nur dann startete er erneut. Ein wirklich klappriges Gefährt, aber wir fuhren damit.
Wir fuhren weiter und kamen durch den Ort Gumbinnen. Dort passierte etwas: Der Ganghebel brach durch. Der Bus war eben sehr alt. Es war zudem Feiertag. Doch dann trafen wir auf der Straße einen Russen, der sagte: „Ich habe eine Bohrmaschine. Wir können den Ganghebel durchbohren und einen Splint durchstecken. Dann funktioniert es notdürftig weiter.“ Das wurde gemacht, und wir fuhren weiter.
Irgendwann erreichten wir meinen Heimatort, der nicht mehr existierte. Das wusste ich bereits von Verwandten. Dort war nur noch ein freies Feld, Steppe. Es wuchs nichts mehr, obwohl das Land fruchtbar war. Danach fuhren wir zurück und kamen über Insterburg zurück. Ich erinnere mich genau, dass irgendwo auf der Straße in Insterburg der Ganghebel erneut brach.
Was nun? Das Material war geschwächt, nochmal bohren ging nicht mehr. Es gab nur eine Möglichkeit: das Teil zu schweißen. Auf der Straße fanden wir tatsächlich jemanden mit einem Schweißgerät. So wurde das notdürftig geschweißt. Das dauerte etwa eine Stunde, dann war es wieder fertig.
Wir saßen im Bus, mit mehreren Personen unterwegs, und hatten etwa dreißig Fragenbücher in russischer Sprache dabei. Diese Bücher verteilten wir hier und da an Leute, die vorbeikamen. Die Menschen nahmen die Bücher gerne an, wenn sie ein Geschenk bekamen – das war natürlich etwas Besonderes.
Als wir weiterfuhren, waren die Bücher verteilt. Etwa zwei Jahre später waren wir wieder in Insterburg, diesmal nicht nur zum Durchfahren, sondern für zwei Vortragsabende. Wir hatten über tausend dieser Bücher in Russisch dabei. Wir nutzten die Gelegenheit, um die Leute einzuladen und ihnen die Bücher zu geben. Alle, die an der Straße vorbeikamen, bekamen ein Buch, und sie wurden überall angenommen.
Plötzlich kam ein junger Mann auf uns zu und sagte: „Dieses Buch habe ich schon.“ Ich war überrascht und fragte mich, wie er in dieser Stadt an das Buch gekommen war. Er öffnete seine Aktentasche, holte das Buch heraus – völlig zerlesen – und sagte: „Das haben Sie mir damals gegeben.“ Ich war verblüfft. Er zeigte mir mein Autogramm im Buch. Er erzählte, dass er das Buch gelesen hatte und darin stand, wie man sich zu Jesus Christus bekehren kann.
Er sagte, er habe genau das getan, was im Buch stand, und habe das vielen anderen auch weitergegeben. Erst danach wurde mir klar, was Gott hier getan hatte.
Überlegen wir mal, was für eine mathematische Aufgabe dahintersteckt: Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass wir in einer beliebigen Stadt dreißig Bücher an zufällig vorbeikommende Leute verteilen und zwei Jahre später an einer ganz anderen Stelle genau einer dieser Leute vorbeikommt, der das Buch noch hat und sich aufgrund des Buches bekehrt hat?
Mit meiner Mathematik komme ich da an meine Grenzen. Das ist Gottes Mathematik.
Mir wurde klar, dass Gott will, dass wir durch den Herrn Jesus gerettet werden. Sein größtes Anliegen ist, dass wir nach Hause finden, eine Heimat im Himmel haben und ewiges Leben erhalten.
Die Entscheidung für das ewige Leben
Ich hielt irgendwo einen Vortrag und sprach über Himmel und Hölle. Wir sind eingeladen in den Himmel, aber die Hölle gibt es auch – und das ist ein schrecklicher Ort, sagte ich. Gott will, dass wir in den Himmel kommen, und das geht nur, wenn wir die Tür benutzen, die Gott uns angewiesen hat. Diese Tür ist die Tür, auf der „Jesus Christus“ steht. Jesus ist die Tür zum Himmel.
Hinterher kam eine Frau zu mir und sagte: „Ich will Ihnen sagen, wo ich hin will.“ Ich antwortete: „Das müssen Sie gar nicht mehr sagen, das weiß ich natürlich.“ Ich hatte es ja so erklärt, ausgehend vom Wort der Bibel. „Sie wollen in den Himmel? Jetzt wollen Sie wissen, wie das geht.“
„Nein“, sagte sie, „ich will in die Hölle.“
„Das gibt es doch nicht, wieso, was?“ fragte ich.
„Doch“, sagte sie, „ich will in die Hölle.“
Ich sagte: „Das müssen Sie mir erklären.“
„Na ja“, sagte sie, „stellen Sie sich vor: Vor kurzem ist meine Mutter gestorben. Meine Mutter habe ich sehr geliebt. Und ich möchte nach dem Tod dort sein, wo meine Mutter ist. Darum will ich in die Hölle, weil meine Mutter nicht geglaubt hat. Und nach dem, was Sie gesagt haben, wird meine Mutter eindeutig in der Hölle sein.“
Oh, dachte ich, das ist ein Ding – da will jemand in die Hölle.
Dann habe ich ihr das so erklärt: „Überlegen Sie sich tausendmal, was Sie da eben gesagt haben. Zunächst einmal wissen Sie gar nicht hundertprozentig genau, ob sie wirklich in der Hölle ist. Stellen Sie sich vor: Der Mann am Kreuz, der Verbrecher, der mit Jesus auch gekreuzigt wurde, ruft in letzter Minute Jesus an. Und Jesus sagt: ‚Heute noch wirst du mit mir im Paradies sein.‘“
„Hätten wir die Mutter gefragt: ‚Wo ist denn ihr Sohn?‘, hätte die Mutter gesagt: ‚Mein Sohn, der arme Kerl, der ist schon in jungen Jahren auf die schiefe Bahn gekommen, er ist Verbrecher geworden, die Römer haben ihn gefasst und jetzt haben sie ihn gekreuzigt, der ist verloren, der ist in der Hölle.‘“
Irrtum, der ist nicht in der Hölle. Er kam mit Jesus in Berührung. Wer mit Jesus in Berührung kommt, der kommt mit dem Heiland zusammen, mit dem, der die Tür zum Himmel ist. So kam dieser Sohn mit ihm zusammen und er kam in den Himmel.
Ich sagte: „So wissen Sie gar nicht ganz genau, wo Ihre Mutter ist. Ihre Mutter hat ja auch von Jesus gehört in ihrem Leben. Vielleicht hat sie doch, da auf ihrem Krankenlager oder wie sie gestorben ist, in letzter Minute noch den Herrn Jesus angerufen und um Gnade gefleht. Und Gott erhört solche Gebete in Jesus.“
„Das wissen Sie nicht genau. Aber nehmen wir einmal an – weil wir es nicht genau wissen – nehmen wir an, sie ist in der Hölle. Wenn sie dort ist und Sie auch dorthin wollen, werden Sie sie überhaupt nicht finden. Denn Sie müssen wissen: Die Hölle ist kein Ort der Familienzusammenführung, auf keinen Fall. Außerdem ist es sehr finster in der Hölle. Es ist ein Ort der Finsternis. Sie werden sie gar nicht finden, Sie werden sie gar nicht sehen.“
„Und selbst wenn Sie irgendwann mal auf sie treffen würden, würden Sie sie gar nicht mehr lieben. Denn Menschen, die sich hier auf der Erde geliebt haben, können sich nur lieben, weil Gott in dieser Welt ist. Liebe in dieser Welt gibt es nur, weil Gott die Liebe ist – nur deswegen. Und Gott ist in dieser Welt.“
„Aber an jenem Ort, in der Hölle, da ist Gott nicht mehr. Und wo Gott nicht mehr ist, da gibt es auch keine Liebe mehr. Da gibt es nur noch Hass, Neid, Zank und Streit. Es ist furchtbar an jenem Ort, wo Gott nicht mehr ist – ein schrecklicher Ort.“
„Entscheiden Sie sich richtig, damit Sie in den Himmel kommen. Das ist die Botschaft des Evangeliums. Und das ist auch der Grund, warum ich diese Vorträge halte, hier und dort: um Menschen einzuladen, sie zu erwärmen und es ihnen deutlich zu machen. Mach dich auf den Weg in den Himmel, damit du nicht in die Hölle kommst. Das ist der einzige Grund.“
Darum hat Jesus auch gesagt: „Geht hinaus in alle Welt und verkündigt diese Botschaft des Heils.“ Denn nur diese Botschaft des Evangeliums wird euch retten. Es gibt keine andere Botschaft, die retten kann – keine, überhaupt nicht. Da können wir um die ganze Welt reisen, und was uns alles vorgelogen wird, es stimmt alles nicht. Es gibt nur eine einzige Tür, die wirklich in den Himmel führt.
Alles andere sind Phantastereien, die die Menschen erfunden haben – Vater Morganen in einer Wüste der verlorenen Menschheit. Nur Jesus allein rettet, nichts anderes. Keine Religion rettet, keine Kirchenzugehörigkeit, egal wozu wir gehören. Und wenn noch jemand sagt: „Ja, wir sind die allein selig machende Kirche“ – stimmt nicht! Es gibt keine allein selig machende Kirche. Es gibt nur einen allein selig machenden Jesus Christus. Das müssen wir wissen: Nur Jesus Christus und nichts anderes führt uns in den Himmel.
Aber wenn wir zu ihm kommen, dann haben wir die Gewissheit: Wenn ich aufbreche und zu ihm komme, dann wird mir augenblicklich, an diesem Tag, zu dieser Stunde das ewige Leben übereignet. Das ist Evangelium. Es hat nichts zu tun mit irgendeiner Frömmigkeit, mit irgendwelchen Dingen, die die Menschen erfunden haben – absolut gar nichts. Ich entscheide mich für diesen Jesus und kann froh sein in Ewigkeit. Ich werde gebucht für den Himmel, ich werde eingetragen in das Buch des Lebens.
Am Ende sagt die Bibel, da werden Bücher aufgeschlagen im Gericht Gottes, und es wird nachgeschaut, ob mein Name da drin steht. Wenn mein Name da drin steht, wunderbar – geh weiter in den Himmel hinein. Du hast eines Tages die Botschaft des Evangeliums gehört und angenommen. Das hat dich in den Himmel gebracht.
Nicht irgendwelche Werke, die wir tun, oder irgendetwas, was wir in diesem Leben vielleicht als gut getan ansehen. Keine gute Tat ist in der Lage, auch nur irgendeine Sünde zu kompensieren. Das können wir überhaupt nicht, das gibt es nicht. Sünde kann nur bezahlt werden durch das Blut Jesu Christi. Es ist die einzige Währung, die zählt.
Darum können wir zu ihm kommen. So unkompliziert ist das, so einfach. Wir lassen uns einladen zu Jesus Christus, wir beten zu ihm und machen das fest. Und Jesus sagt: „Heute ist diesem Hause Heil widerfahren.“ Das ist die Einladung von heute Abend. Unvorstellbar groß und weit ist das, was uns angeboten wird.
Wir stehen vor der Entscheidung, ob wir das ewige Leben haben wollen oder nicht. Wenn wir es nicht wollen, sind wir weiterhin auf der Straße der Verlorenheit. Das ist sehr gefährlich. Ich möchte nicht wandern auf der Straße der Verlorenheit. Ich weiß ja gar nicht, wie lange ich lebe, ob ich die Chance noch habe, umzukehren.
Das ist eine sehr gefährliche Straße – diese breite Straße, von der Jesus sagt, sie führt zur Verdammnis. Da kann man eigentlich nur, wenn man weiß, auf welcher Straße man läuft, sofort und schnell schleunigst zum Herrn Jesus kommen und sagen: „Herr Jesus, nimm mich an!“ Und er hört das Gebet und nimmt es augenblicklich an, wenn wir kommen.
Das ist die Botschaft des Heils: Glaube an den Herrn Jesus, damit du gerettet wirst. Das können wir heute tun, weil er uns das so einfach macht und jedem von uns anbietet.
Wollen wir ihm dafür danken?
Ich möchte mit uns beten:
Herr Jesus Christus, wir erstaunen darüber, wenn wir über dich nachdenken. Du bist der Sohn Gottes, vom Vater eingesetzt als Schöpfer. Du bist der Herr aller Dinge, im Mikrokosmos und im Makrokosmos. Gleichzeitig bist du auch der Mann am Kreuz, der gestorben ist für unsere Schuld und Sünde, damit der Weg für uns frei wird, um in den Himmel zu kommen.
Herr Jesus Christus, ich kann dir nur dafür danken, dass du so etwas Großes für uns bereitet hast und dass du uns das heute Abend anbietest, jedem einzelnen von uns. Dass wir zurückbleiben dürfen und kommen und das im Gebet festmachen.
Herr Jesus, ich danke dir dafür, dass du nie fragst, wie alt wir sind, ob jung oder alt, ob Mann oder Frau – wer auch immer hier ist. Die Einladung gilt für uns alle.
Herr Jesus, das Schlimmste, was uns passieren kann, ist, wenn wir uns einfach auf den Absatz umdrehen und nach Hause gehen. Schenk es uns, dass wir zurückbleiben und als Gerettete eingetragen werden im Buch des Lebens. Denn unsere Heimat ist im Himmel, das hast du vorgesehen.
Ich möchte dir dafür danken, Herr Jesus, und hilf einem jeden, jetzt auch hier zu bleiben.
Amen.
Einladung zur Entscheidung und zum Glauben
Jetzt stellt sich die Frage: Wie machen wir das?
Das Evangelium ist von einer so wunderbaren, einfachen und zugleich durchdringenden Art, dass es jeder verstehen und umsetzen kann.
Wenn diese Veranstaltung gleich beendet ist, können wir einfach hier vorne in den ersten Reihen Platz nehmen. Während die anderen den Raum verlassen, bleiben wir hier. Ich werde meine Bibel aufschlagen und anhand weniger zentraler Stellen erklären, wie wir Jesus finden können. Anschließend werde ich mit denen beten, die das möchten.
Es wird niemand gezwungen, und ich werde auch niemanden ausfragen.
Ich möchte auch darum bitten: Wenn jemand mitgebracht wurde, zum Beispiel ein Nachbar oder Arbeitskollege, dann kann diese Person selbstverständlich mitkommen. Niemand muss irgendwo warten. So können wir zu zweit oder zu dritt kommen, je nachdem, wie es passt. Wir haben hier Platz, und ich erkläre alles für alle. Danach können wir gemeinsam beten.
Jesus möchte uns heute Abend retten. Dieses Angebot sollten wir unbedingt annehmen.
Möge Gott uns in unserer Entscheidung segnen.