Die geistliche Erweckung um Martin Boos
Liebe Freunde,
vor 170 Jahren sorgten ein Buch und ein Name für Aufsehen. Der Name war zuvor kaum bekannt: Martin Boos. Wer ist das? Er war ein katholischer Priester aus dem schwäbischen Bayern. Man erzählt, er sei im Priestergefängnis gewesen, weil die katholische Kirche ihn verfolgt hat.
Wer genauer nachfragte, stellte fest, dass es in Schwaben eine geistliche Erweckung gegeben hatte. Unter dem theologischen Lehrer Seiler, der später Weihbischof in Regensburg wurde, wurde ein großer Kreis katholischer Priester, darunter Blindel und Gostner, in diesen Kreis hineingezogen.
Diese Priester erkannten zuerst: Es geht nicht nur um Beichte, Weihwasser und ähnliche katholische Rituale. Christus ist für uns nicht das Messopfer am Sonntagmorgen auf dem Altar. Vielmehr ist Jesus für uns gestorben, der Sohn Gottes.
Durch diese evangelische, reformatorische Botschaft wurde Martin Boos ins Priestergefängnis geworfen. Damals gab es noch solche Einrichtungen, in denen katholische Priester "gebessert" werden sollten – eine Art Erziehungslager oder Re-Edukation.
Im Gefängnis wurde Martin Boos klar: Christus ist für uns gestorben. Doch er spürte auch einen Hass auf seine katholische Kirche, die so mit ihm umging. Er sagte: „Ich sage doch nichts anderes, als was in der Bibel steht. Soll mir zuerst jemand nachweisen, dass nicht stimmt, dass Christus für uns gestorben ist, dass er für uns auferstanden ist und unser Heiland ist.“
Unter der Seelsorge des lebendigen Jesus wurde ihm plötzlich klar: „Du hast doch einmal gesagt, segnet die, die euch fluchen, tut wohl denen, die euch hassen. Bist du überhaupt in Verbindung mit mir, wenn du so einen unbändigen Hass auf deine Oberen in der Kirche hast?“
So schrieb er im Priestergefängnis das Buch „Christus für uns / Christus in uns“.
Die Ausstrahlung des Buches und der schwäbische Erweckungsprediger
Wir waren vor ein paar Wochen im Schwarzmeergebiet mit einer Gruppe von Licht im Osten unterwegs und sind dabei auf Spuren deutscher Kolonistendörfer gestoßen. Diese Orte haben eine ungeheure Ausstrahlung gehabt, insbesondere im Zusammenhang mit den Evangeliumschristen-Baptisten.
Das entscheidende Buch in diesem Zusammenhang war Martin Boos’ „Christus für uns, Christus in uns“. Auch die Pfarrer Gosner und Lindl haben in der gesamten Schwarzmeerregion einen prägenden Einfluss gehabt.
Unser schwäbischer Erweckungsprediger Ludwig Hofacker nutzte dieses Buch am Wendepunkt seines Lebens, als Gott sein Leben grundlegend veränderte. Später schrieb er an all seine Freunde, dass sie unbedingt Martin Boos lesen müssten.
Die Bedeutung von „Christus in uns“ und die biblische Grundlage
Christus in uns – könnte man sagen, ist das nicht eine Anmaßung? Davon haben manche Philosophen geschrieben: das Göttliche in uns. Wollen wir Jesus Christus in uns einziehen lassen, so ist das nicht vermessen?
Ist das nicht mystisch? So haben es manche gesagt. Gerhard Terstegen hat es in dem schönen Abendlied „Hirte deiner Schafe“ gedichtet: „Ich in dir und du in mir, also sind wir ungeschieden.“ Ist das ein Phantasieprodukt? Nein, das ist das, was Jesus wollte.
Jetzt habe ich gesagt, sie sollen die Bibel mitbringen. Dann wollen wir sehen, ob das überhaupt einen Wert hat. Ich schaue nicht so streng auf Sie herab. Aber bringen Sie ruhig die Bibel mit, sonst können wir bei Ihrer Bibelwoche nicht arbeiten.
Johannes 14, Matthäus, Markus, Lukas, Johannes – dann Johannes 14, Vers 23: Jesus sprach zu ihm, und zwar zu Judas Ischariot, seinem Jünger: „Wer mich liebt, wird mein Wort halten, und mein Vater wird ihn lieben, und wir werden zu ihm kommen und Wohnung in ihm nehmen.“
Das ist die Absicht Jesu, dass der ewige Gott und Jesus in uns wirken, nicht bloß eine Stippvisite, sondern dass er bei uns wohnt. Es gibt Besucher, die bei uns wohnen, aber den Frieden stören. Es gibt die alten Witze von der Schwiegermutter: Wenn sie da ist, geht es nicht gut.
Der Mensch soll Vater und Mutter verlassen, damit es eben geht. Es gibt aber auch Besucher, die sehr heilsam sind. Meine Mutter hat oft gesagt: Sorge dafür, dass immer ein Besuch im Haus ist. Dann gibt es einen geregelten Tagesablauf. So steht man nicht an einem Tag um halb zehn auf und am anderen um sieben. Dann fragen sie: „Wann ist Frühstück?“ „Sieben Uhr dreißig.“ „Gut, dann müsst ihr aber aufstehen.“
Sorge also dafür, dass ein rechter Besuch da ist. Sagt Jesus: „Ich will eigentlich bei euch Besuch machen.“ Das ist doch kein schlechter Besuch, wenn ich bei euch Wohnung nehme. Das ist der Wunsch Jesu: Ich möchte bei euch sein, in euch wirken.
Die Selbstprüfung im Glauben und die Frage der Liebe
Wie steht es jetzt bei uns? Diese Frage haben wir gestern gestellt. Dabei haben wir uns an den Apostel Paulus erinnert. Über unsere Woche steht das Wort aus 2. Korinther 13,5: „Prüft euch selbst, ob ihr im Glauben steht.“
Ihr dürft euch selbst prüfen, niemand sitzt euch im Nacken. Ihr müsst keine Checkliste abarbeiten, aber prüft euch doch einmal selbst. Ob ihr im Glauben steht – und nicht nur ein bisschen glaubt, dass Gott gibt – sondern ob Jesus Christus wirklich in euch lebt.
Ich habe gestern schon angedeutet, dass ich mich in den letzten Wochen manchmal gefragt habe, warum ich überhaupt auf dieses Thema gekommen bin. Denn der Herr Jesus hat mit seiner stillen, zarten Seelsorge zuerst bei mir selbst angefangen. Lebt Jesus in mir? Wie steht es bei dir mit der Liebe?
Als zweites Thema kam dann die Frage: Wer ist für uns der Liebe wert? Wer ist wirklich liebenswürdig? Denn das ist ein Grundthema der Gemeinde Jesu. Es wird zwar immer wieder behauptet, es sei eine Art Kalendergeschichte, die immer wieder auftaucht. Man sagt, die erste Christenheit sei überzeugend gewesen. Sie habe nicht viel gepredigt, aber man habe gesagt: „Seht, wie sie einander lieben.“ Das werde mit Tränen im Knopfloch immer wieder weitergegeben.
Ich bin fest überzeugt, dass das ein Märchen ist. Ich habe diese Geschichte nie in den Urkunden gefunden. Stattdessen bin ich nur auf die Briefe des Neuen Testaments gestoßen, in denen es Streit und Rechthaberei gab. Paulus ermahnt die Gemeinden: „Erhebt euch nicht übereinander und richtet nicht.“ Das war der Alltag, so wie bei uns auch – außer in Malmsheim. Dort hat der Umler sie. Hier ist doch Friede, oder? Sie haben einander so lieb, oder?
Der Apostel Paulus sagt einmal: „Seid untereinander demütig und ertragt einander in Liebe.“ Schon viel, wenn wir einander ertragen! Der eine singt gern laut, so wie ich. Gerade in diesen Tagen habe ich einen Brief bekommen, in dem jemand nach 20 Jahren noch protestiert: „Ich erinnere mich noch, wie Sie in Ulm so laut gesungen haben. Ich rege mich heute noch darüber auf.“ Da regt er sich also 20 Jahre lang auf.
Der eine schwört auf Allopathie, der andere auf Homöopathie. Der eine geht gern zum Heilpraktiker, der andere zum „richtigen“ Arzt. Der eine wählt CDU, der andere SPD. Wir sind so verschieden, dass wir uns gegenseitig verrückt machen könnten.
Im Schachverein spielen alle gern miteinander Schach, und im Kegelklub spielen alle gern Kegel. Was ist das Gemeinsame bei uns in der Gemeinde Jesu? Nur Jesus Christus. In allem anderen sind wir normalerweise verschieden.
Der eine zieht sich gern gut an, der andere weniger. Und natürlich denkt jeder: „Wer ist schon wie Eigebilder Watzke?“ Wir sind alle so verschieden. Deshalb ist die Frage der Liebe, ob wir einander in Liebe ertragen, eine Grundfrage.
Die Wirkung der Liebe Jesu im Leben
Nun habe ich gesagt, der Geist Gottes hat an mir geboren, wie stets bei dir, Rolf Schäffbuch, mit dem ja Jesus Christus in dir wirkt, in Sachen Liebe.
Denn bei Jesus war es eindeutig: Noch seine Feinde, die ihn an den Galgen gebracht haben, ans Kreuz, mussten ihm unter dem Kreuz bescheinigen, dass er den anderen geholfen hat und sich selber nicht helfen kann. Es war die Quintessenz seines Lebens. Da war keiner, der gesagt hat: „Mich hat er noch mal stehen lassen“, oder „Für mich hat er keine Zeit gehabt“. Und keiner war eingebildet oder überheblich. Nichts davon. Anderen hat er geholfen.
Rolf Schäffbuch, spürst du das auch, dass Jesus in dir wirkt, der bloß den anderen hilft?
Na, jetzt habe ich keine Zeit. Noch vor einer Stunde, als ich im Aufbrechen war, hierher nach Malmsheim, hat jemand angerufen, der mir immer auf die Nerven geht. Ich hätte wohl noch fünf Minuten Zeit gehabt. Jetzt hat meine Frau gesagt: „Lass ihn mal übermorgen wieder anrufen.“ Vielleicht war der in Not. War ich darauf gerichtet, war Jesus da in mir, zu helfen?
Anderen hat er geholfen, der Jesus, der sich um einzelne gekümmert hat. Das ganze Evangelium ist voll von Berichten. Gut, ab und zu kommt auch vor, dass Jesus vor Tausenden gesprochen hat, wie bei der Speisung der Fünftausend, oder dass eine große Menge mehr war, zu denen er gesprochen hat.
Aber im Normalfall wird erzählt, dass Jesus und die blutflüssige Frau, Jesus und der Bettler am Stadttor von Jericho, Jesus und der Hauptmann von Kapernaum, Jesus und Zachäus, Jesus und die große Sünderin – immer Einzelbegegnungen.
Und mir geben die Jungschar auf, wenn bloß nur fünf kommen. Was heißt das? „Es lohnt sich nicht mehr.“ In der Kinderkirche kommen bloß nur acht.
Jesus war jeder einzelne Mensch wichtig. Hast du so viel Liebe für Menschen, dass dir einzelne Menschen wichtig sind?
Die persönliche Begegnung mit Jesus und die Frage nach echter Liebe
Herr Jesus, ich muss einfach schildern, wie es bei mir gelaufen ist. Vor etwa 14 Tagen hatte ich ein Gespräch zwischen Jesus und mir, ganz nah in meinem Gewissen.
Herr Jesus, als ich in der Gemeinde war, zunächst als junger Pfarrer in Ulm und danach 14 Jahre in Schörndorf, habe ich mit Freude und gerne Hausbesuche gemacht – bei Alten und Jungen, bei Konfirmanten-Eltern. Mir war es wichtig, im Monat siebzig Besuche zu machen. Das habe ich immer abgehakt.
Vor vierzehn Tagen kam eine Rückfrage von Jesus, wie ich sie noch nie gehört hatte: Waren dir die Menschen wichtig oder war dir nur wichtig, dass du auf deine Zahl mit siebzig kommst? Dass die Leute sagen, der Chefbuch sei ein guter Pfarrer, weil er die Hausbesuche macht? Die stille Seelsorge Jesu deckt manches auf. Was ist der eigentliche Grund? Ist es wirklich Liebe?
Jetzt darf ich Sie bitten, wenn Sie eine Bibel zur Hand haben, Johannes aufzuschlagen, Kapitel 13. Zuvor waren wir bei Johannes 14, jetzt schlagen wir Johannes 13 auf. Dort berichtet Johannes, wie Jesus in sein Leiden hineingeht. Es ist der Bericht von der Fußwaschung.
Aber ich bitte Sie herzlich: Bringen Sie die Bibel mit, damit sich das auch bei uns einprägt.
Jesu Liebe bis ans Ende
Vor dem Passafest erkannte Jesus, dass seine Stunde gekommen war.
Ein großer Film zeigt: Wem die Stunde schlägt, nimmt das oft gar nicht richtig wahr. Unsere ganze Sprache ist biblischer, als wir denken. Wer „übersagt“, hat mit der Bibel schnell mehr zu tun, als man meint. Als die Stunde Jesu kam, wusste er, dass er aus dieser Welt zum Vater gehen würde. So liebte er die Seinen, die in der Welt waren, bis ans Ende.
Beim Abendessen hatte der Teufel Judas Iskariot, dem Sohn Simons, ins Herz gegeben, ihn zu verraten. Jesus hätte weitermachen können, obwohl er wusste: „Simon, du wirst mich in ein paar Stunden verleugnen.“ Petrus antwortete: „Ach, ich doch nicht!“ Doch Jesus sagte: „Doch. Aber wenn du dich einmal bekehrst, dann stärke deine Brüder.“
Jesus sagte später, wie wir im Johannes 14 lesen: „Ihr werdet euch alle an mir ärgern, ihr werdet mich alle verlassen.“ Aber Jesus selbst bestimmt nicht.
Als Jesus alles wusste – dass Judas ihn verraten, Petrus ihn verleugnen und alle anderen ihn verlassen würden –, sagte er nicht: „Leute, jetzt wollen wir mal reinen Tisch machen. Ich weiß, wie die Lage steht. Ihr seid alle noch nicht richtig im Glauben, eure Liebe zu mir ist fadenscheinig.“ Nein, so wie er die Seinen geliebt hatte, so liebte er sie bis ans Ende.
Nachdem Jesus auferstanden war, war sein erster Weg zu seinen Jüngern. Besonders zu Thomas, der gesagt hatte, es sei technisch unmöglich, dass Jesus auferstanden sei. Auch zu Petrus, der ihn verleugnet hatte.
In einem Passionslied heißt es: „O lieb, ohn alle Massen“ – unvorstellbare Liebe. Ich wünschte, ich hätte manchmal diese unerschütterliche Liebe für meine Kinder gehabt, in meiner Ehe gehabt und in meinen Gemeinden erlebt.
Herr Jesus hat mit mir darüber gesprochen: „Wie ist es denn mit diesem unerschütterlichen Lieben?“ Ich antwortete: „Herr Jesus, ich war beinahe dreißig Jahre in der Synode, auch in der EKD. Da gab es manchen harten Kampf mit Leuten, die nicht an die Auferstehung glauben und die die Kirche verbessern wollen. Da war sicher manchmal Stahl in der Stimme.“
Plötzlich erinnerte mich der Herr Jesus an Schwester Dora Betz, die nach sechs Jahren Synode sagte, sie sei die einzige in der Synode, die ihr sechs Jahre lang nicht die Hand gegeben habe.
Da ist alles aufgewacht. Verstehen Sie, so kann die Seelsorge Jesus sein.
Die Herausforderung der Liebe in der Gemeinde
Paulus hat in Philipp 3 gesagt: „Denen der Bauch ihr Gott ist, das Ende ist verderbend, diese Hunde zerschneiden.“ Ich habe noch einmal nachgeschaut. Paulus sagt dort, dass er unter Weinen selbst geschmerzt hat, weil er das sagen musste.
Hast du schon einmal um die geweint, die deiner Meinung nach das Evangelium verraten haben? In der Seelsorge wird Jesu Maske nicht einfach nur vom Gesicht gerissen. Vielmehr wird gefragt: Habe ich denn wirklich Raum in dir? Darf ich in dir wirken, oder machst du dir nur selbst etwas vor?
Jetzt möchte ich auch für diejenigen, die die Bibel nahe bei sich haben, zur Belohnung sagen: Schauen wir auf Johannes 4. Wenn Sie es nicht zur Hand haben, lesen Sie es zuhause noch einmal nach.
In dieser Geschichte wird Jesus aus Judäa beinahe auf der Flucht nach Galiläa vertrieben. Er geht durch Samarien, ein Gebiet, in dem sich Juden eigentlich nicht aufhalten durften. Dort wurden Steine nach ihnen geworfen. Es herrschte eine religiöse Feindschaft zwischen Samaritern und Juden.
Mittags, gegen zwölf Uhr, setzt sich Jesus an einen Brunnen. Wer kommt zu dieser ungewöhnlichen Zeit zum Wasserholen? Wasser schöpft man normalerweise morgens oder abends, so macht man es heute noch im Orient.
Eine Frau kommt an den Brunnen. Wahrscheinlich hat sie sich sonst nicht unter die anderen Frauen gemischt. Sie ist eine verachtete Frau mit einer wechselvollen Männergeschichte. Trotzdem tritt sie hervor.
Jesus spricht zu ihr: „Könntest du mir nicht etwas zu trinken geben? Gib mir zu trinken.“
Die neue Art der Seelsorge Jesu
Liebe Brüder und Schwestern,
so fängt Seelsorge an – das müssen wir ganz neu lernen. Nicht: „Sie sollten zur Evangelisation kommen, sie könnten Jesus brauchen“, sondern: „Du könntest mir etwas helfen.“ Wir wollen Menschen nicht zum Objekt machen, indem wir sagen: „Du brauchst etwas, was ich habe, und du könntest auch noch vertragen, ich bin in Not, du könntest schon etwas tun.“
Die ersten zwei, die 1993 in Ulm bei ProChrist zum Glauben kamen, waren zwei Elektriker. Sie waren nicht besonders fromm und hätten mit der Satellitenschüssel gar nichts anfangen können. Schließlich hatten wir verzweifelt nach einer guten Satellitenfirma gesucht. Da kamen zwei, die mit Glauben überhaupt nichts am Hut hatten. Und das waren die ersten, die später vorangegangen sind bei der Entscheidung.
Wir haben gesagt: „Wir brauchen euch. In einer halben Stunde geht es los, wir müssen das Ding zum Laufen bringen.“ Und wir haben es geschafft. Wir müssen Menschen die Ehre geben: „Ich brauche dich, ich brauche dich im Besuchsdienst.“ Ich kann keine Seelsorge machen, wenn jemand noch kein Christ ist, aber wir brauchen dich, die hineinwachsen. Ich brauche dich.
Jetzt geht die Geschichte weiter: Die Frau sagt und fängt gleich eine religiöse Debatte an: „Wie kannst du mich bitten? Du bist doch ein Jude, ich bin eine samaritische Frau.“ Also ist da ein Unterschied, wie zwischen Muslim und Christ. „Weg! Was ist man da draußen?“ „Bitte, jawohl.“ Wir würden mit Begeisterung sagen: Ja, der Unterschied zwischen Muslimen und Christen ist der, dass sie gleich einen religiösen Vortrag halten.
Herr Jesus hat sich überhaupt nicht auf diese Thematik eingelassen, sondern hat gesagt: „Wenn du wüsstest, was ich dir geben kann, wirkliches Lebenswasser.“ Dann hat die Frau gesagt: „Dann wäre es gut, man muss nicht jeden Tag Wasser holen.“ Wir würden sagen: „Entschuldigung, Sie haben mich falsch verstanden, ich rede vom ewigen Quellwasser der Ewigkeit.“ Nein, Jesus ist gar nicht darauf eingegangen. Keine religiöse Debatte – das ist oft ein Abweg.
„Hol doch mal deinen Mann!“ hat er sie gefragt. Sie hat gesagt: „Ich habe gar keinen.“ Ja, hat Jesus gesagt – denn Jesus kennt die Menschen, er kennt auch mich: „Fünf hast du gehabt, und den, den du jetzt hast, ist auch nicht dein Mann.“ Und die Frau hat nicht gesagt: „Das ist ja Unverschämtheit, wer hat dir was über mich erzählt?“, sondern: „Du bist der Prophet.“ Gott sei Dank sagt mir einer, was in meinem Leben los ist.
Verstehen Sie: Man muss auch Stichworte abwarten bei der Seelsorge und sich nicht auf vordergründige Diskussionen einlassen – religiöse Diskussionen. Dort, wo es zu Herzen geht, wo es um den Menschen geht. Und nicht überheblich, sondern so, dass Jesus einem Menschen aufdeckt, was wirklich los ist. So hat er es bei mir gemacht.
Seelsorge – die zarte Seelsorge Jesu.
Die Herausforderung der Liebe in der Gemeinde und das Gebet um Veränderung
Wie ist das mit der Liebe, die in der Gemeinde so wichtig ist? Wissen wir, was Liebe ist und was man dafür tun muss?
Jesus hat gesagt: Ihr wisst sehr gut, dass es Mutterliebe gibt. Sogar hat er mal gesagt – Matthäus 7: Von den Vätern heißt es: „Ihr, die ihr arg seid, könnt euren Kindern gute Gaben geben.“
Oh, was überlege ich mir schon für Weihnachten für Kinder und Enkel! Wenn so ein Enkel kommt und meint: „Opa, kriege ich da was beim Allfrisch?“ – ja, natürlich, nicht zu viel, weg der Zehn, aber natürlich kaufe ich Süßigkeiten.
Wenn ihr also arg seid und sonst zornig und ungeduldig, könnt ihr euren Kindern und Enkeln gute Gaben geben. Wie viel mehr wird der Vater im Himmel gute Gaben geben denen, die ihn bitten? Also sagt Jesus nicht, ihr seid durch und durch falsch. An mancher Stelle wisst ihr schon, was Liebe ist. Noch mehr dürft ihr bitten, so sagt es Matthäus 7.
Vielleicht habe ich deshalb keine Bibel mitgebracht, weil ich sie so umherjage. Morgen werden sie noch mehr herumgejagt. Matthäus 7, Vers 11: „Wenn nun ihr, die ihr böse seid, euren Kindern gute Gaben geben könnt, wie viel mehr wird der Vater im Himmel Gutes geben denen, die bitten?“
Und jetzt kommt’s: „Alles nun, was ihr wollt, dass euch die Leute tun sollen, das tut ihnen auch.“ Ihr wisst doch, was Liebe ist.
Haja, wenn mich mal jemand ehrlich fragen würde: „Rolf Schäffuch, wie geht’s Ihnen eigentlich? Was treibt Sie um?“ – das täte mir elend gut. Es würde mir wirklich guttun, wenn sich jemand für mich interessieren würde. Wenn ein paar Leute weniger hinter meinem Rücken über mich schwätzen würden und stattdessen meine Dummheiten verteidigen und sich für mich einsetzen würden. Wenn sie sich überlegen würden, nicht bloß ein Geschenk zu machen, sondern was mir wirklich Freude macht.
Jesus sagt: Ihr wisst doch sehr gut, was ihr wollt. Nehmt einfach das, was ihr wollt und was euch guttun würde: dass jemand Zeit für euch hat, dass euch jemand entschuldigt, dass jemand für euch eintritt – und tut es anderen Leuten.
Ihr wisst doch, was Liebe ist. Nehmt einfach das, was ihr aus Selbstliebe für euch gern hättet, dreht es um und gebt es anderen. Habt mal Zeit für andere Leute, verteidigt sie, tratscht weniger über sie.
Ja, wissentlich tun wir, was Liebe ist, aber können es nicht immer. Da ist irgendwo eine Hemmung drin, dass das, was wir wissen, so schlecht umzusetzen ist.
Ich könnte Ihnen lange Bücher über Kindererziehung schreiben, ich könnte lange Bücher schreiben und Seminare halten über Liebe in der Ehe. Aber ihr haltet lieber den Mund, wisst, wie es aussieht, und können ist eine andere Frage.
Das Gebet um die Kraft zur Liebe und die pädagogische Vision von Christian Heinrich Zeller
Jetzt haben wir Matthäus 7 aufgeschlagen. Wie fängt denn der Abschnitt an? Matthäus 7,7: „Bittet, so wird euch gegeben. Sucht, so werdet ihr finden. Klopft an, so wird euch aufgetan.“ Denn wer da bittet, der empfängt.
Wir dürfen Jesus bitten: „Mach mich geschmeidig, mach mich doch fähig zur Liebe. Herr Jesus, heb doch die Hemmung auf, die bei mir drin ist. Ich weiß eigentlich, was Liebe wäre, aber ich sage, ich habe keine Zeit. Ich frage mich, ob es das wert ist.“ Wir haben alle möglichen Gründe, uns zu drücken. „Wer ist denn wirklich mein Nächster? Und ich soll mich zuerst selbst anstrengen?“
Hilf doch, dass ich es fertig bringe. „Bitte, so wird euch gegeben.“
Auch vor etwa 170 Jahren, in einer ähnlichen Zeit, als Martin Boos sein Buch schrieb, lebte in Beugen bei Basel der große schwäbische Erzieher Christian Heinrich Zeller. Er war Schüler von Pestalozzi, dem großen Pädagogen, war Christ geworden und sah plötzlich: In der nachnapoleonischen Zeit sind ganze Kinderbanden auf den Straßen, weiße Kinder, von niemandem versorgt, keine bürgerliche Gemeinde kümmert sich.
Er dachte: „Ich muss Rettungshäuser aufbauen.“ Zugleich erkannte er: In vielen schwäbischen, elsässischen und schweizerischen Dörfern haben die Kommunen gar kein Geld, um den Schullehrer zu bezahlen, nicht einmal das arme Dorfschulmeisterlein. Die Kinder leben ohne Schulerziehung. Ohne sie können sie nicht lesen und schreiben.
„Und wenn wir schon Missionarinnen in alle Welt schicken nach Indien, nach Afrika, dann müssen wir auch Lehrer ausbilden, die bereit sind, in ein armes schwäbisches oder elsässisches Dorf zu gehen und sich um die Kinder anzunehmen.“
So baute er ein Rettungshaus für ein paar hundert Kinder und zugleich eine arme Schullehreranstalt auf. Aus dieser Anstalt kam Andreas Barner, der nach Korntal ging und dort, was wir heute das Hoffmannhaus nennen, ein Rettungshaus für 120 Kinder aufbaute.
Innerhalb von zehn Jahren wurden 50 solcher Rettungshäuser in Deutschland gebaut – eine Idee, die eingeschlagen hat. Es gab keine staatliche Unterstützung; finanziert wurde das Ganze durch das Schärflein armer Witwen. Christliche Menschen haben zusammengetragen.
Christian Heinrich Zeller schrieb eine große pädagogische Schrift. Er sagte: „Erziehen kann nur derjenige, der der rechte Lehrer ist, bei dem die Kinder spüren, dass er sich täglich selbst von Jesus erziehen lässt. Der auch nicht alle Weisheit mit Löffeln gefressen hat, sondern selbst erzogen wird.“
Große pädagogische Gedanken. Aber offenbar war es so: Wenn er nach Hause kam, zu seinen vier Töchtern und zu seiner Frau – sie war Schweizerin –, dann war es mit der Geduld am Ende. So wie es bei uns oft ist, wenn man aus dem Geschäft kommt – bei uns Männern. Ihr müsst uns Männer ertragen, wenn wir von der Arbeit kommen. Frauen ertragen viel mehr. Aber wir sind wie rohe Eier. Die Galle ist gestaut bis oben hin, und der kleinste Anlass, wie eine unbezahlte Rechnung, lässt uns explodieren.
So war es auch bei Christian Heinrich Zeller. Er hatte große pädagogische Grundsätze über die Liebe, aber wenn er in seine kleine Wohnung in Beugen kam, ist er oft explodiert.
Dann hat Christian Heinrich Zeller dieses Lied gedichtet:
„Treuer Heiland, wir sind hier in der Andacht stille,
zeige deines Wortes Kraft an mir, armem Wesen.
Zeige, wie es mich umschafft, mich kranken macht, genesen.
Von dir lernen wollen wir, deiner Sanftmut milde,
möchten ähnlich werden dir, deinem Demutsbild.
Herr Jesus, darum bitte ich dich.“
Du hast gesagt: „Bittet, so wird euch gegeben.“ Und später hast du noch mehr gesagt: Nicht bloß von dir lernen wollen wir, sondern: „Herr Jesus, komm du selbst zu uns.“
Das richtige Gebet ist: „Herr Jesus, komm du in mich.“ Ich möchte nicht bloß von dir lernen – ich kann es noch gar nicht umsetzen –, sondern werde du selbst die Kraft in mir.
Die Liebe Jesu als Wirklichkeit im Leben
Bei Jesus ist Liebe Wirklichkeit geworden. Ich habe es gestern schon angedeutet, möchte es aber noch einmal ausführlicher darlegen.
Petrus, wie wir aus der Apostelgeschichte wissen, war ein Analphabet, ein ungelehrter Mensch und Fischer aus Nazareth. Als Jesus zum ersten Mal am See von Galiläa auftrat und sich eine große Volksmenge versammelt hatte, sagte Petrus: „Was, die Leute haben Zeit? Diese Tagdiebe! Ich muss meine Netze flicken, denn es ist wichtig, dass ich heute Nacht wieder hinausfahren kann.“
Jesus hätte sagen können: „Wenn er keinen Wert auf mich legt, dann lege ich auch keinen Wert auf ihn.“ Doch Jesus ging anders vor. Er sagte zu Petrus: „Ich habe eine Bitte an dich. Könntest du mich nicht ein wenig mit dem Kahn hinausfahren? Du wirst einen großen Fang machen. Ich möchte dich zu einem Menschenfischer machen.“ Jesus sah in Petrus, der es eigentlich gar nicht wert war, etwas, was er aus ihm machen wollte. Das ist die Liebe Jesu.
Ein weiteres Beispiel ist Zachäus, der oberste der Zöllner. Ich habe gestern gesagt, er war wie ein Drogendealer, der mit dem Verderben anderer Menschen Geld verdiente. Als Jesus bei ihm einkehrte, hätte er auch sagen können: „Herr Zachäus, Sie hätten aus Ihrem Leben auch etwas anderes machen können.“ Das wäre berechtigt gewesen. Stattdessen sagte Jesus zu den anderen: „Er ist auch Abrahams Sohn. Ich bin gekommen, um zu retten.“ Zachäus war dieser Liebe nicht würdig, aber Jesus sagte, er sei dieser Liebe bedürftig und habe den Adel, in Abraham erwählt zu sein.
Ein weiteres Beispiel ist die große Sünderin, die stadtbekannte Dirne. Simon sagte: „Wenn Jesus ein Prophet wäre, wüsste er, was für eine Frau das ist.“ Das wusste Jesus. Er hätte das Recht gehabt zu sagen: „Entschuldigung, nein, für Sie habe ich keine Zeit. Man soll nicht Perlen vor die Säue werfen.“ Aber Jesus erkannte, dass diese missbrauchte Frau Liebe und Vergebung braucht. Er sagte zu ihr: „Dir sind deine Sünden vergeben. Du hast viel geliebt. Sündige hinfort nicht mehr.“
Auch der Verbrecher, der mit Jesus am Kreuz hing, ist ein Beispiel. Jesus hätte sagen können: „Das ist jetzt das Letzte, dass man mich mit Verbrechern und Mördern gleichstellt, rechts und links von mir, als wäre ich ein Mörder.“ Doch Jesus stellte sich diesem Verbrecher gleich und erhob ihn zu sich. Er sagte: „Du wirst mit mir im Reich Gottes sein, im Paradies.“
Das ist die Liebe Jesu, die nicht fragt, ob wir liebenswürdig oder der Liebe wert sind, sondern ob wir sie brauchen. Nicht, ob wir ein großes Kapital an Liebe verdienen, sondern ob die ewige Welt Gottes voll Erbarmen sieht, wo wir Liebe, rettende Liebe brauchen.
So war es bei Jesus – und so gibt es diese Liebe bis heute.
Die Erfahrung der Liebe Jesu im eigenen Leben
Ich könnte viele Geschichten aus meinem Leben erzählen, in denen ich mich nicht der Liebe würdig fühlte. Ich habe erlebt, wie Jesus Menschen – Lehrer, Patentanten und Großmütter – dazu bewegt hat, mich trotzdem in seiner Kraft zu lieben. Nicht etwa so: „Du bist es zwar nicht wert, dass du jetzt Geschenke bekommst, aber wenn der Herr Jesus mich dazu fähig gemacht hat, will ich dich wenigstens ein bisschen liebhaben.“ Nein, so war es gar nicht. Es wurde nicht ausgesprochen, aber ich habe gespürt, dass Jesus durch sie gewirkt hat.
Eine besonders eindrückliche und etwas komplizierte Geschichte ereignete sich in Amerika. Ich war im Jahr 1955 oder 1956 dort mit einem Stipendium. Wir haben immer versucht, noch ein bisschen Geld dazu zu verdienen, zum Beispiel durch Predigen. Für eine Predigt in einer auswärtigen Gemeinde bekam man zwanzig Dollar, was damals ungefähr achtzig Mark entsprach – sehr viel Geld.
Ich drängte darauf, predigen zu dürfen, und unser Dekan an der Hochschule sagte: „Rolf, du fängst Anfang Februar an.“ Schade, dachte ich. Kurz vor Weihnachten sagte er dann: „Am 22. Dezember gibt es Geld in Sainsville, und ich denke auch am 22. Februar.“ Unglücklicherweise war der 22. Februar auch ein Sonntag, nicht nur der 22. Dezember.
Der Dekan meinte, am 22. Dezember wollten wir dir den Vortritt geben. Am Freitagabend sagte ich: „Rolf, 22. Sainsville.“ Er antwortete: „Okay, danke, wir machen uns nicht mal die Mühe, in den Kalender zu schauen oder zu fragen, ob es jetzt oder in zwei Monaten ist.“ Am Montag fragte mich unser Dean Fleck: „Wie war es gestern in Sainsville?“ Das war im Februar. Ich antwortete: „Na ja.“ Er sagte: „Im Februar gibt es keinen Sonntag, den 22. Guck mal nach!“ Ich hatte mir nicht einmal die Mühe gemacht, das zu überprüfen, er aber schon. Ich sah, wie der Zorn in ihm hochstieg – ganz typisch deutsch, sehr überheblich.
Dann kämpfte es in ihm, und schließlich sagte er: „Rolf, wir machen das zusammen. Bring die Sache in Ordnung, du darfst nochmal predigen. Ich rufe dort an, entschuldige dich.“ Es war die Liebe Jesu. Ich war unwürdig, er hätte sagen können: „Gib auf, du hast deine Chance verspielt, es ist vorbei.“ Aber nein, er wollte es in Ordnung bringen. „Du gehst nochmal nach Sainsville und entschuldigst dich auch.“
Es gibt also Menschen, durch die die Liebe Jesu wirkt. Seit diesem Tag in Amerika, kurz vor Weihnachten, weiß ich das. Und jetzt ist mein Gebet: Herr Jesus, mach mich bereit. Ich sehne mich danach, dass du in mir mit deiner Liebe wirken kannst.
Die Notwendigkeit der Liebe in der Gemeinde und das Gebet um Veränderung
In unserer Gemeinde, in unserer württembergischen Kirche, ist es notwendig, dass nicht alle Unterschiede zugeschmiert werden. Vielmehr sollen wir einander mit Liebe und Verständnis begegnen. Wir sollten auch fragen: Warum sind gerade diese Lieder so lieb? Das interessiert mich einfach. Warum hast du das neulich in der Diskussion gesagt? Das habe ich nicht ganz verstanden.
In Liebe, nicht gleich kritisch, sollten wir fragen: Warum hast du das gesagt? Herr, sei mit deiner Liebe in uns. Verändere unser hartes, überhebliches Herz.
Bittet, so wird euch gegeben. Nicht nur: Herr Jesus, schenk mir Liebe, verändere mich, das ist bei mir schwierig. Sondern: Komm doch in mich wohnen, ich will Wohnung bei dir machen.
Wir wollen darum beten, Herr Jesus, denn du hast es uns angeboten. Manchmal kommt es uns so unwirklich vor, dass du in uns wohnen kannst, wo wir doch schon so geprägt sind von unseren Ecken, Kanten und Eigenheiten. So, wie uns die Leute kennen und wie wir meinen, uns selbst zu kennen.
Es wäre auch ein Wunder, wenn du wirklich zu uns kommen wolltest, ganz mit deiner Kraft und mit deiner Liebe. Mach uns ein echtes Verlangen danach, dass du zum Ziel bei uns kommst. Dass die empfangene Liebe, die wir trotz aller Unwürdigkeit erhalten haben, keine Sackgasse bleibt, sondern durch uns weitergegeben wird.
Lass uns Erfahrungen machen, wie du uns Liebe schenken kannst, wie du uns Phantasie zur Liebe gibst und wie du uns geduldig machst. Und dann, Herr, wenn es das erste Mal daneben geht, auch im Familienkreis, lass uns nicht denken, es sei alles Illusion. Sondern lass uns erst recht noch einmal probieren, Vertrauen darauf zu haben, dass du es kannst.
Amen.
Abschluss und Ermutigung zum Üben der Liebe
Nein, und bevor der Singkreis wieder singt, freuen wir uns darauf. Frau Effe hat ja leider wieder verloren.
Wenn Frau Effe so elendschlecht spielt, ertönt aus der Cannstatter Kurve der Ruf „Üben, üben!“. An diesen Ruf muss ich immer denken, wenn es in einem unserer schönsten Chöre heißt: „Der ohne Ende hebt und trägt, die in seinem Dienst sich üben.“
Mit der Liebe klappt es nicht gleich, aber wir üben es mal. Herr Jesus kommt wirklich zu mir. Er hebt und trägt uns, auch wenn es mal wieder daneben geht. Doch er freut sich jedes Mal, wenn er wirklich zum Ziel kommen kann.