Liebe im Neuen Bund. Zwei Predigten. Theologie, die dich im Glauben wachsen lässt. Nachfolge praktisch – dein geistlicher Impuls für den Tag.
Mein Name ist Jürgen Fischer. Zwei Wochen lang möchte ich mit dir über Jesu Vorstellung von Liebe nachdenken.
Heilung und Liebe im Neuen Bund
Im Neuen Bund geht es darum, dass Gott selbst meine Seele heilt. Er macht mich zu einem Liebhaber – und zwar zu einem Liebhaber von Menschen und letztlich auch zu einem Liebhaber Gottes.
Es ist wirklich wichtig, dass wir den Unterschied zwischen dem Alten und dem Neuen Bund gut verstehen. Man kann nämlich auf diese Übersicht mit den Kringeln schauen, falls ihr sie gemacht habt, und dabei denken: „Boah, wenn Gott das alles von mir will, dann bin ich ja nie fertig!“
Die gute Nachricht lautet: Stimmt, du bist nie fertig. Deshalb kann Jesus auch sagen: „Ihr nun sollt vollkommen sein, wie euer himmlischer Vater vollkommen ist“ (Matthäus 5,48). Sei vollkommen, wie Gott vollkommen ist.
Da kann man nur sagen: Autsch! Entweder meint er das nicht ernst oder er meint es auf eine Weise ernst, dass wir begreifen müssen, dass es im Neuen Bund nicht darum geht, einem Maßstab vollkommen zu genügen, den Gott uns vorgibt.
Gottes Suche nach Ehrlichkeit statt Perfektion
Und jetzt kommt ein ganz wichtiger Satz: Gott sucht nicht Perfektion, sondern Ehrlichkeit.
Ich habe das oft gepredigt, und ich denke, ich werde es noch oft predigen. Gott hat kein Problem mit einer Sünde. Er hat nur ein Problem damit, dass wir Sünde verstecken, dass wir uns selbst belügen und dass wir uns hinstellen und sagen: „Hey, wir sind die Guten.“ Das sind wir nämlich nicht.
Wenn du diese Übersicht anschaust und denkst: „Boah, nicht noch ein Anspruch, was will Gott denn noch alles von mir?“, dann lass mich dir von hier vorne sagen: Du bist noch nicht in der Freiheit Gottes angekommen, noch nicht so frei, wie Gott dich frei machen möchte.
Diese Übersicht hier ist eine brutale Aufdeckung unserer Schwachheiten. Ich glaube, ich kann das so sagen.
Schwachstellen als Geschenk Gottes
Wenn hier jemand sagt: „Ich habe nur auf der linken Seite die Kringel gemacht, mir ist überhaupt nichts eingefallen“, dann finde ich das super. Erkläre mir doch, wie du das schaffst. Ich würde dich gerne als Vorbild nehmen.
Dieses brutale Aufdecken von Schwachpunkten in meinem Leben ist Gottes Geschenk an dich. Es ist eine Sammlung genialer Ideen, die Gott mir gibt, damit ich verstehe, wie ich mehr wie Jesus werden kann. Und wisst ihr was? Es geht nicht nur darum, mehr wie Jesus zu sein, sondern auch darum, mehr ich selbst zu werden.
Aber nicht nur das: Wenn ich mehr ich selbst werde, werde ich auch brauchbarer, reifer und kann bessere Beziehungen leben. Das heißt, wenn Gott dir deine blinden Flecken zeigt und deine Schwachpunkte aufdeckt – die Lügen, die du glaubst, und diese komischen Glaubenssätze, mit denen du dein Leben irgendwie füllst –, dann tut er das immer nur mit einem einzigen Ziel. Er meint es hemmungslos gut mit dir.
Gottes hemmungslose Güte und Liebe
Das müssen wir verstehen: Gott meint es hemmungslos gut mit uns. Als Kinder Gottes dürfen wir das bitte begreifen und an die Güte Gottes glauben.
All das, was wir über Liebe gelesen haben, das ist Gott selbst für uns. In 1. Korinther 13,4-7 finden wir Begriffe, die wir immer einsetzen können: Gott ist so im Umgang mit mir. Er ist ein Gott, der Zeit hat, geduldig ist, gerne gibt und uns jeden Fortschritt gönnt. Er überfordert uns nicht, sondern ist selbst bereit, alles zu geben.
Gott zieht sich nie zurück, vergibt uns immer wieder neu und hat keinerlei Freude daran, dass Sünde unser Leben zerstört. Er ist ein Gott, der stets auf unserer Seite steht.
Ich weiß nicht, wie es euch geht, aber das Gleichnis vom verlorenen Sohn, in dem der Vater wartend auf den Sohn steht, bis er endlich umkehrt, ist doch berührend. Da ist jemand, der uns niemals aufgibt.
Selbst wenn wir gerade dabei sind, bei den Schweinen quasi unseren Kopf in den Trug zu stecken, steht er immer noch auf unserer Seite.
Unterschied zwischen altem und neuem Bund verstehen
Mir ist es sehr wichtig, dass wir den Unterschied zwischen altem und neuem Bund verstehen und die unterschiedlichen Prinzipien, die dahinterstehen. Es darf nicht passieren, dass wir das, was im alten Bund wichtig war – nämlich Sünde zu entdecken – einfach in den neuen Bund hineinlesen.
Wir müssen begreifen, dass wenn Gott uns zeigt, was Liebe ist und wo wir uns noch verändern dürfen, dies ein Dürfen und ein Vorrecht ist. Ich darf anders werden. Es ist ein Geschenk von Gott, es ist Gnade.
Wenn ich mit meinem Enkel Daniel Schach spiele, dann erlebe ich das manchmal so: Wenn er einen weniger guten Zug macht, weise ich ihn darauf hin und sage: „Schau, wenn du diesen Zug jetzt machst, kostet dich das den Springer.“ Dann nimmt er den Zug zurück und versucht es anders.
Das mache ich nicht, um meinem Enkel zu beweisen, wie gut ich im Schach bin. Ich mache das für ihn. Genauso ist es mit Gott: Wenn er dir zeigt, dass du gerade dabei bist, einen falschen Zug zu machen, der dich am Ende viel mehr kosten wird, als du jetzt vielleicht siehst, dann tut er das für dich.
Das ist die Liebe Gottes im Neuen Bund.
Sünde und ihre zerstörerische Wirkung
Die Männer von unserem Klick-Stop-Zoom-Treff haben sich letzten Montag darüber unterhalten, was Sünde im Leben alles kaputtmacht. Das war, glaube ich, das Thema.
Ich bin mir ziemlich sicher, dass sie dazu etwas aufgeschrieben haben. Man kann die Ergebnisse darüber, was Sünde im Leben eines Menschen – besonders eines Mannes – kaputtmacht, bei ihnen abholen.
Dennis wird euch das gerne weiterleiten. Es ist sehr wichtig, dass wir verstehen: Sünde macht kaputt.
Umgang mit entdeckten Schwachstellen
Nun wissen wir, dass es mir noch einmal um die Haltung geht. Wie schaue ich auf die Kringel?
Jetzt folgen fünf Punkte, die ganz konkret beschreiben, wie man mit den Baustellen umgeht, die man entdeckt. Das betrifft also die Stellen, an denen der Kringel nicht ganz links ist.
Freude über den Maßstab des Lebens
Punkt eins
Ich freue mich, denn das ist der wichtigste Punkt. Ich freue mich über das Vorrecht, einen Maßstab im Leben zu haben, der ewig ist. Ein Maßstab, der sich nicht alle paar Jahre dem Zeitgeist anpasst, bei dem du nicht wissen musst, ob das, was ich heute tue, morgen schon falsch ist.
Heute soll ich vielleicht noch eine Frau haben, und morgen sollen es zwei sein – versteht ihr? Bei Gott ändert sich so etwas nicht.
Deshalb ist die erste Reaktion, wenn du eine Sünde in deinem Leben entdeckst, Halleluja, ich habe dich! Das ist großartig. Das gilt natürlich zunächst für die, die bekehrt sind.
Unterschiedliche Bedeutung von Sünde für Gläubige und Nicht-Gläubige
Wenn du hier sitzt und sagst: „Ich bin eigentlich noch gar kein Christ, Jesus ist nicht Herr in meinem Leben, ich bin noch nicht bekehrt“, dann ist das eine ganz andere Geschichte, wenn du Sünde entdeckst.
Denn wenn ich im Wort Gottes Sünde entdecke, begegne ich meinem Richter. In Johannes 12 heißt es dazu: „Wer mich verwirft und meine Worte nicht annimmt, hat den, der ihn richtet. Das Wort, das ich geredet habe, das wird ihn richten am letzten Tag.“
Wenn ich also noch nicht bekehrt bin, ist das Wort Gottes mein Richter. Es fordert mich auf, die ganze Sache mit Gott zu klären. Das, was wir im Zeugnis von Christina gehört haben, soll in meinem Leben Wirklichkeit werden: dass ich ein Kind Gottes werde durch den Glauben an den Herrn Jesus, der für meine Schuld am Kreuz gestorben ist.
Aber wenn ich das habe, wenn ich sage: „Ich bin Kind Gottes“, und dann auf die nächste Sünde in meinem Leben stoße, dann kann ich sagen: „Tschaka, Halleluja, ich habe dich!“
Abschluss und Segenswünsche
Das war es für heute. Das Skript zur Predigt mit den wichtigsten Folien findest du auf www.frogwords.de. Der Herr segne dich, erfahre seine Gnade und lebe in seinem Frieden. Amen.
Der zweite Korintherbrief – Vers für Vers: Theologie, die dich im Glauben wachsen lässt. Nachfolge praktisch – dein geistlicher Impuls für den Tag. Mein Name ist Jürgen Fischer, und wir starten heute mit dem zweiten Korintherbrief.
Das war es für heute. Morgen geht es mit dem zweiten Korintherbrief weiter. Das Skript zum Vortrag findest du auf frogwords.de oder in der App. Der Herr segne dich, erfahre seine Gnade und lebe in seinem Frieden. Amen.