Einführung: Die Bedeutung des Herzens und des Schatzes im Leben
Gott wird Mensch – Leben und Lehre des Mannes, der Retter und Richter, Weg, Wahrheit und Leben ist.
Episode 228: Die Lampe des Leibes.
In der letzten Episode haben wir uns das Herz des Menschen angesehen. Es hängt an seinem Schatz. Das ist immer so, egal wer oder was dieser Schatz ist. Woran mein Herz hängt, hat den allergrößten Einfluss auf mein Leben.
Ganz praktisch: Wenn ich mein Herz an meinen Mann, an eine Karriere, an meine Kinder oder an meinen Traum von einem eigenen Haus hänge, dann bestimmt dieser Schatz, wie ich lebe. Wenn wir nicht aufpassen, passiert es ganz leicht, dass mein Schatz dafür sorgt, dass ich ein Leben führe, in dem Gott nicht mehr die Nummer eins ist. Natürlich wird das erst einmal niemand zugeben. Als Christen sind wir sehr gut darin, uns selbst zu betrügen. Tun wir es lieber nicht – einfach deshalb nicht, weil es sich nicht lohnt.
Deshalb möchte ich einen einfachen Tipp geben: Sorge dafür, dass dein Leben sich um Gott und sein Reich dreht. Lebe mit wenig Ballast und frage dich, ob dein Lebensstil – und damit meine ich die Art, wie du deine Zeit, dein Geld, deine Energie und deine Kreativität einsetzt – unter Gebet dem Tod des Messias gerecht wird.
Die Frage ist ganz einfach: Da ist einer dafür gestorben, dass ich leben darf. Lebe ich jetzt für ihn oder für meine eigene kleine Welt mit ihren selbstgefälligen Zielen?
Hast du genug Zeit, um dich aktiv in deine Gemeinde einzubringen, fleißig gute Werke zu tun und Zeit mit Gott im Gebet zu verbringen? Wenn nicht, was müsstest du streichen, um mehr Zeit zu haben?
Denkt bitte in diesem Zusammenhang auch an Lot und an das Gebet „Führe uns nicht in Versuchung“. Gerade wenn wir älter werden, kann es passieren, dass wir Gott als das erste Ziel in unserem Leben tatsächlich aus dem Blick verlieren.
Die Bedeutung des Auges als Lampe des Leibes
Gehen wir nun weiter in der Bergpredigt, Matthäus Kapitel 6, Verse 22 und 23:
Die Lampe des Leibes ist das Auge. Wenn nun dein Auge klar ist, wird dein ganzer Leib Licht sein. Wenn aber dein Auge böse ist, wird dein ganzer Leib finster sein. Wenn nun das Licht, das in dir ist, Finsternis ist, wie groß wird dann die Finsternis sein?
Jetzt geht es nicht mehr um mein Herz, sondern um mein Auge. Es geht also nicht mehr um die Frage, worum sich meine Gedanken drehen, sondern darum, wie ich die Welt betrachte.
Was Jesus hier sagt, ist folgendes: Die Art und Weise, wie wir die Welt betrachten, sagt viel darüber aus, wie es in uns drin aussieht.
Lasst mich dazu ein Beispiel bringen. Im Gleichnis von den Arbeitern im Weinberg heuert der Besitzer über den Tag hinweg zu unterschiedlichen Zeiten Tagelöhner an, verspricht ihnen allen denselben Lohn, und am Ende des Tages wird dann der Lohn ausgezahlt.
Weil alle Arbeiter denselben Lohn bekommen, aber nicht alle gleich lang gearbeitet haben, murren die, die länger gearbeitet haben. Es kommt zu einem Wortgefecht, das ich euch vorlese:
Matthäus 20,13-15: Er, das ist der Besitzer des Weinbergs, antwortete und sprach zu einem von ihnen: „Freund, ich tue dir nicht unrecht. Bist du um einen Denar mit mir übereingekommen? Nimm das Deine und geh hin. Ich will aber diesem Letzten geben wie auch dir. Ist es mir nicht erlaubt, mit dem Meinen zu tun, was ich will? Oder blickt dein Auge böse, weil ich gütig bin?“
Mir geht es um den Schluss: „Blickt dein Auge böse, weil ich gütig bin?“ Dasselbe Wort wie auch in Matthäus 6,23: „Wenn aber dein Auge böse ist, so wird dein ganzer Leib finster sein.“
Das böse Auge im Gleichnis ist also ein Auge, das neidisch auf das Glück eines anderen blickt.
Das Bild vom klaren und bösen Auge verstehen
Matthäus 6,22-23:
Die Lampe des Leibes ist das Auge. Wenn nun dein Auge klar ist, wird dein ganzer Leib Licht sein. Wenn aber dein Auge böse ist, wird dein ganzer Leib finster sein. Wenn nun das Licht, das in dir ist, Finsternis ist, wie groß wird dann die Finsternis sein?
Wenn wir wissen, was ein böses Auge ist, folgt daraus, dass klar hier einfach das Gegenteil von böse bedeutet. Versuchen wir nun, das Bild zu verstehen: Das Auge wird mit einer Lampe verglichen. Lampen machen Räume hell. Der Raum, der hier im Blick ist, ist mein Körper – vielleicht besser gesagt mein Innenleben, denn es geht ja um das Licht, das in dir ist.
Dass tatsächlich mein Körper gemeint ist, also die Frage, wie es in mir drin aussieht, macht auch die Parallelstelle deutlich: Lukas 11,34-36.
Dort heißt es:
Die Leuchte des Leibes ist dein Auge. Wenn dein Auge lauter ist, ist auch dein ganzer Leib Licht. Wenn es aber böse ist, ist auch dein Leib finster. Sieh nun zu, dass das Licht, welches in dir ist, nicht Finsternis ist. Wenn nun dein ganzer Leib Licht ist und keinen finsteren Teil hat, wird er ganz Licht sein, wie wenn die Leuchte mit ihrem Strahl dich beleuchtet.
Also noch einmal zurück zum Auge: Mein Auge kann klar beziehungsweise lauter, das heißt rein sein, oder es kann böse sein. Ist es klar, dann ist es in mir drin hell. Ist es böse, dann ist es in mir drin dunkel.
Die Bedeutung von Licht und Wahrheit im Inneren
Bis dahin ist alles klar, aber was will der Herr Jesus damit sagen? Halten wir zuerst einmal fest, dass hier nicht steht: „Erschaffe dir ein klares oder lauteres Auge.“ Es heißt zwar, sammelt euch nicht Schätze auf der Erde – das ist ein Gebot –, aber so etwas steht hier nicht.
Der Herr Jesus beschreibt hier nur, wie wir uns selbst beurteilen können. Die Frage ist: Was wünscht er sich für uns? Er wünscht sich, dass wir ganz Licht sind, dass es keinen finsteren Teil in uns gibt.
Im Zusammenhang mit Lukas 11 geht es um das Hören auf Gottes Wort und um die Unbußfertigkeit der Zeitgenossen Jesu. Es liegt also nahe, beim Thema Licht an das Wort Gottes zu denken, das uns erhellen will. Nicht umsonst sprechen wir bei einer Bekehrung von einer Erleuchtung oder beten darum, dass Gott die Augen unseres Herzens erleuchtet.
Licht steht für Wahrheit – Wahrheit, die verstanden und gelebt wird. Und natürlich ist es Gott, der uns Erleuchtung schenken will. Also, was wünscht sich der Herr Jesus für jeden Menschen? Dass er Wahrheit lebt, dass es in ihm richtig hell wird.
Die Dringlichkeit der inneren Erleuchtung und Selbstprüfung
Frage: Warum ist das wichtig?
Matthäus 6,22-23: „Wenn aber dein Auge böse ist, so wird dein ganzer Leib finster sein. Wenn nun das Licht, das in dir ist, Finsternis ist, wie groß ist dann die Finsternis!“
Warum wünscht sich der Herr Jesus für jeden Menschen, dass er Wahrheit lebt und es in ihm richtig hell wird?
Antwort: Weil Dunkelheit in mir eine ganz schlimme Sache ist. Wenn dort, wo Licht sein sollte, Finsternis herrscht, wie schlimm ist das? Wenn an der Stelle, an der Wahrheit mein Leben prägen sollte, Lüge und böse Lust regieren, wie schlimm ist das?
Frage: Woher weiß ich, wie es in mir aussieht?
Antwort: Untersuche deine Sehgewohnheiten. Sie sind ein sehr guter Indikator für die Heiligkeit in deinem Inneren.
Erinnern wir uns an den Tagelöhner aus dem Gleichnis. „Blickt dein Auge böse, weil ich gütig bin?“ – das war die Frage des Weinbergbesitzers. Der böse Blick offenbart ein böses Herz. Und jetzt dürfen wir dasselbe tun: Wir dürfen uns fragen, was unsere Sehgewohnheiten über unser Innenleben aussagen.
Ihr merkt schon, wir sind immer noch ein wenig bei dem Thema „Wo dein Schatz ist, da ist auch dein Herz“, nur diesmal von der anderen Seite. Jetzt fragen wir nicht mehr, was dein Schatz ist, sondern wie dein Leben offenbart, ob du die Perspektive auf Gott noch hast.
Ganz ehrlich, ich finde das Thema super spannend: Was schaue ich mir an? Was sind meine Gedanken dabei? Und was offenbaren meine Sehgewohnheiten über mein Innenleben?
Nun lasst uns diese Fragen vor dem Hintergrund einer Kultur stellen, die von Gier, Unreinheit, Neid und Dummheit beherrscht wird. Total spannend! Warum schaue ich mir an, was ich mir anschaue? Und was ist meine Haltung dabei?
Dann lasst uns ganz ehrlich werden: Was offenbaren meine Sehgewohnheiten über mich? Ich hatte das eingangs schon gesagt: Als Christen sind wir leider gut darin, uns selbst zu betrügen.
Was könntest du jetzt tun? Du könntest dir die Frage stellen, was du dir gestern angeschaut hast und wie deine Haltung dabei war. Wo spiegeln deine Sehgewohnheiten Gier, Unreinheit, Neid oder eine heikle Liebe zu unnützen Dingen wider?
Abschluss und Segenswunsch
Das war es für heute.
Ich habe einen Minijobber, der mich bei Frogwords unterstützt. Er ist ein junger Mann. Bete bitte für ihn und seine liebe Frau.
Der Herr segne dich. Erlebe seine Gnade und lebe in seinem Frieden. Amen.